1870 / 221 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Zwangsarbeit verurtheilt und Bancourt und Anhilat frei—

gesprochen worden. ;

Italien. Florenz, 20. August. (W. T. B.) Die Deputirtenkammer hat heute nach den Erklärungen des Minister⸗Präsidenten Lanza bezüglich Roms folgende, dem An— trage der Kommission entsprechende m n, angenommen: Die Kammer billigt die Haltung und die Politik des Ministe⸗ riums und geht in dem Vertrauen, daß die Regierung die römische Frage in Gemäßheit der nationalen Wuͤnsche lösen wird, zur Tagesordnung über.

Däuemark. Kopenhagen, 21. August. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten hat an die Königlichen Kon⸗ suln im Auslande unterm 19. d. folgendes Cirkularschreiben gerichtet: -Da seit dem Ausbruch des Krieges zwischen Frank⸗ reich und Deutschland mehrfach Anfragen, betreffend die Verkäufe von Schiffen Seitens Unterthanen einer der kriegführenden Mächte an dänische Unterthanen, an das Ministerium gerichtet sind, so sehe ich mich genöthigt, die Aufmerksamkeit auf den letzten Passus des §. 18 der Instruktion für dänische Konsuln im Auslande besonders hinzulenken. Der genannte Passus lautet: Während, der Dauer der kriegerischen Verhältnisse darf kein interimistisches Lertifikat für ein Schiff ausgefertigt werden, welches von Unterthanen einer der kriegführenden Mächte an Dänen ver— kauft wird, ehe unser Konsul von unserem Ministerium des Auswärtigen dazu ermächtigt wird. Ich bemerke beiläufig, daß, Falls das Ministerium eine Autorisation, wie die oben er⸗ wähnte, ertheilen sollte, dasselbe jedoch keine Verantwortlichkeit dafür übernehmen wird, daß die kriegführenden Mächte derartige Verkäufe gutheißen werden. Eine derartige Verantwortlichkeit

kann das Ministerium um so weniger Frankreich gegenüber

übernehmen, als es Grund zu der Annahme hat, daß diese Macht, entsprechend den von ihr längst angenommenen Regeln, diese Verkäufe als endgültig an sieht, wenn dieselben nach dem Anfange des Krieges abgeschlossen sind. Schließlich kann ich Herrn ... nicht genug ans Herz legen, genau zu überwachen, daß diejenigen , die in dem gedachten Paragra— phen enthalten sind, bei Verkäufen von Schiffen, die bei Ihnen vorkommen, genau beobachtet werden.«

Vereinsthätigkeit für die Armee.

Thätigkeit des Malteser-Ordens während des Krieg es.

Bereits im schleswig-holsteinischen und später im österreichischen Kriege hat der Verein der Malteser⸗Ritter in edlem Wetteifer mit seinen Ordensbrüdern, den Johannitern darnach gestrebt, eine segens ˖ reiche Wirksamkeit bei der Pflege der Verwundeten im Felde, sowie in den Reservelgzarethen der Heimath, unter dem Banner des weißen Kreuzes, zu entfalten. Wiewohl seine Kräfte noch schwach und unter—

stützungsbedürftig sind, so dürfte doch aus der Anzahl der die Armee

begleitenden Malteser, sowie der von ihnen geführten barmherzigen Schwestern und Brüder der opfermuthige, treue Wille, mit dem der noch so junge Verein seiner Pflicht zu genügen strebt, deutlich her— vorleuchten. .

Bei dem Herzoge von Ratibor, dem Vorstande des Vereins der schlesischen Malteser als Vertreter sämmtlicher Malteser Preußens und sämmtlicher katholischer Pflege⸗Orden im Königlichen Kommissa⸗ riat der freiwilligen Krankenpflege, haben sich 33 Mitglieder der schlesischen Malteser zur freiwilligen Krankenpflege im Felde gemeldet und größtentheils bereits eine bestimmte Verwendung erhalten.

Von der Centralstelle der Johanniter⸗Malteser-Ritter von Rhein⸗ land und Wesifalen sind gleichfalls 31 Mitglieder theils als Delegirte resp. Subzelegirte bei den verschiedenen Etappen, theils zur Geleitung der Pflegekräfte bestimmt worden. Was die Pflegekräfte betrifft, die von den verschiedenen geistlichen Korporationen zur Verfügung gestellt worden, so sind dem Verein der schlesischen Malteser⸗Ritter 428 Schwestern aus Neisse, Culm, Olpe, Braunsberg, Oppeln, Sigma ringen und Posen, ferner 36 Brüder aus Breslau und Posen über- wiesen. 1 Genossenschaft der Johanniter ⸗Malteser⸗-Ritter von Rheinland Westfalen sind 385 Schwestern und 82 Brüder aus Cöln, Bilke (bei Düsseldorf ( Dernbach (bei Vallendar) Paderborn, Trier, Aachen, Capellen, Düsseldorf, Neuß, Coblenz, Münster, Waldbreitbach, Heili⸗ genstadt, Hildesheim, Herford u. a. zur Disposition gestellt worden.

Central Nach weise Bureau der deutschen Vereine für Verwundete, Berlin Unter den Linden 74.

Das hohe Interesse, welches von allen Seiten und namentlich auch von dem Herrn Bundeskanzler der Korrcspondenz der Verwun⸗ deten mit ihren Angehörigen gewidmet wird, veranlaßt uns zu der nachstehenden Veröffentlichung über die Art und Weise, wie dieses Interesse von unserer Seite gefördert wird. ,

Wenn auch noch nicht von allen Reserve, und Vereinslazarethen, so sind doch bereits von einer beträchtlichen Anzahl derselben Nach- weisungen bei uns eingegangen, welche fast alle außer den vorgeschrie—⸗ benen Angaben über Name, Charge und Truppentheil auch erwünschte Notizen über die Art der Verwundung ꝛc. enthalten. Ebenso fehlt nur selten die Adresse der Angehörigen, deren Angabe von uns um so dringender gewünscht werden muß, als dieselbe nicht nur vorgeschrie⸗ ben, sondern auch zur Erfüllung des uns vorgezeichneten Zweckes ganz unerläßlich ist.

a 2Die ersten Nachweisungen sind uns aus Bayern zugegangen und ist das dortige Central ⸗Nachweise⸗ Bureau fortgesetzt bemüht, den Aus tausch der Nachrichten regelmäßig zu bewirken. Das Gleiche wird uns für Württemberg durch ein Schreiben des Herrn Kriegs⸗Ministers zugesagt in welchem die lebhafteste Sympathie für die von uns ver tretene Sache ausgedrückt wird. .

Von Baden erhalten wir Exemplare der dort erscheinenden »Neuen Badischen Landes ⸗Zeitung« (Mannheimer Anzeiger), welche den Zu⸗ gang und Abgang der dortigen Lazarethe namentlich nachweist, ein . welches als besonders empfehlenswerth zu bezeichnen sein möchte.

Von Darmsiadt aus ist ein eigenes Auskunfts- Bureau mit uns in Verbindung getreten. Aehnliches ist aus fast allen norddeut.— schen Bundesländern zu berichten.

e . ist die internationale Verbindung via Genf be— reits eröffnet.

Das in Paris bestehende gomits central unter dem Vorsitz der Herren Graf Flavigny, Graf Serrurier und Graf Beaufort hat sich bereit erklärt, mit uns Nachrichten auszutauschen.

Von Verwundeten, die sich in Pflege von Privaten befinden, haben wir bisher noch keine Nachweisungen erhalten. Wir bitten, daß uns auch diese am 1, 11. ünd 21. jeden Monats zugehen. .

Die zahlreichen Feldlazarethe (12 bei jedem Armee Corps) haben von der durch Instruktion Nr. 2ertheilten Erlaubniß, die erforderliche Anzeige an die Angehörigen der Verwundeten durch uns bewirken zu lassen, ohne Ausnahme keinen Gebrauch gemacht. Es ist dies um so h, id als dadurch einer nicht unerheblichen Verzögerung vor. gebeugt wird.

Die uns zugehenden Nachrichten werden von unseren geehrten freiwilligen Mitarbeitern zusammengestellt, unter denen wir Chefs altbewährter Firmen, Vertreter der Wissenschaft, in den Ruhestand übergetretene Beamte 24. mit jungen Männern Hand in Hand gehen sehen, die durch die mühsame Arbeit, welche sie bei uns übernommen haben, dem Vaterlande die Dienste zu leisten streben, die sie mit den Waffen in der Hand nicht darbringen konnten. Jeder derselben hat die Führung eines oder mehrerer der riesigen Folianten übernommen, in welche die Verwundeten alphabetisch eingetragen werden, um die— selben unverweilt auffinden zu können. J

In der Regel liegen diese Herren von früh bis tief in den Nach— mittag der Arbeit ob oder widmen derselben überdies besondere Nach. mittagsstunden. Unser en,, Bureaupersonal schließt die Arbeit meist erst gegen 9 Uhr Abends ab.

Unsere Nachweisungen kommen besonders auch der Post zu gutz welche täglich Beamte sendet, um ihre Verzeichnisse nach ag, Büchern zu ergänzen.

Leider hat uns die dringend beantragte Portofreiheit nur in sehr beschränktem Maße bewilligt werden können, weshalb die an uns zu richten den Anfragen auch ferner zu frankiren sind. Das öfters angewandte Verfahren,

für die Antwort eine Briefmarke beizufügen, empfiehlt

sich dabei durch größere Wohlfeilheit.

Bis jetzt haben wir jede Anfrage auch in dem Falle, daß keine Nachrichten hei uns vorliegen, unverweilt beantwortet. Bei größerem Andrang müssen wir uns vorbehalten, nur dann zu antworten, wenn wir etwas mitzutheilen haben, so daß Jeder, der keine Antwort er— hält, anzunehmen haben würde, daß keine zu ertheilen sei.

Die Anfragen sind weit weniger häufig gewesen, als von ein zelnen Seiten vermuthet wurde, von denen uns beispielsweise ein täglicher Verkehr von 50000 Briefen in Aussicht gestellt ward. Es ist dies ein schnes Zeichen dafür, wie verständig sich die Angehörigen zu bescheiden wissen, und wie regelrecht überall nach der Bestimmung verfahren wird, daß jeder Verwundete unverweilt zum Schreiben an— zuhalten ist und daß erforderlichen Falls an seiner Statt geschrieben werden muß.

Die Korrespondenz mit den so viel Trübes dieselbe auch enthält, ; wahrhaft Erhebendes. Herz und Bildung zeigen sich in einer Weise, die bei Weitem Alles übertrifft, was man in dieser Richtung zu erwarten berechtigt ist. Auch die unteren Schichten zeigen sich dabei oft von einer wahrhaft liebenswürdigen Seite. Dank! zum Vorgus Dank! sind die immer wiederkehrenden Aeuße— rungen. Nicht selten erfreut man uns mit der Bitte, uns doch ja nicht weiter zu bemühen, da inzwischen Nachricht eingetroffen.

Mündliche Anfragen werden am besten in der Zeit von 9 bis 1 Uhr in un serem Geschäftslokal Unter den Linden A6 an uns zu richten sein, wenngleich bei drin.; e en Fällen auch bis gegen Abend Auskunft ertheilt wird. Es beruht auf mehrfachen Erfahrungen, wenn wir hier die Ge— legenheit wahrnehmen, um dringend davon abzurathen, dem Ver— wundeten bis auf den Kriegsschauplatz nachzureisen. Unter Andern hatten wir einen Bewohner Posens Rath zu ertheilen, der seinen ver— wundeten Sohn am Rhein aufgesucht hatte, denselben aber bereits aus dem Lazareth entlassen fand, ohne erfahren zu können, wo derselbe verblieben. Man sollte erwägen, daß jede Person, welche den Kriegs— schauplatz betritt, die Nahrungsmittel 2, deren er bedarf, den dort An⸗ wesenden entzieht, indem er zugleich zur Vertheuerung beiträgt. Das Fortbleiben ist also geradezu ein Dienst, den man den Truppen, den Verwundeten und den bedrängten Bewohnern leistet.

Wir schließen, indem wir unser Central-⸗Nachweise⸗Bureau dem ferneren Interesse aller Betheiligten bestens empfehlen.

Berlin, den 17. August 1870.

v. Troschke. L. v. Wildenbruch. Berlin, 20. August. Nach den bis jetzt eingegangenen Nach= richten wird die Sammlung der 300 Städte in den östlichen Pro.

Angehörigen,

milano ossschen 9e n. /

Fterl. davon sind über 18000 Pfd. Sterl. verausgabt worden, und

hat in mannigfacher Beziehung etwas

schraͤntt.

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n mit den von Berlin genehmigten 50,000 Thalern für die an liegenden gefährdeten Orischaften der bayeri· hen Pfalz sich auf 250,000 Thlr. belaufen.

gondon, 13. August. Baron von Schroeder, als Präsident 3 deutschen Centralvereins zur n erg h nf der Verwundeten, er= in den Spalten der »Times« einen Aufruf zu weiteren Beiträgen ir unsere veriwundeten und erkrankten Krieger und die verwundeten anzosen, welche in die Hände der deutschen Armee fallen. Der ufruf enthält die folgenden Einzelheiten über die bisherige Thätig it des Vereins: Die Sammlungen betrugen ungefähr 27065 Pfd.

Sendungen in Bettzeug, Decken, Wasser. und Luftkisfen, chirur— r Instrumente, Binden u. s w. sind nach dem gRtrieg i schauplaz⸗

gegangen. Auch wurde ein ganzes Feldlazareth von 26 Zelten mit 1) When abgeschickt, außer verschiedenen Geldsendungen. Ein Mit. ied des Komites war auf dem Kriegsschauplatze, um zu ermitteln,

zo Hülfe am meisten Noth thut, und ein zweites steht im Begriffe, gleicher Absicht nach Deutschland abzureisen.

Das Amtsblatt der Norddeutschen Postverwaltung Nr. 61 at folgenden Inhalt: General-Verfügungen vom 18. August 1870. jostverbindung mit der Westküste von Afrika. Verrechnung der n Posthaltern in den neuen Postfuhr ⸗Kontraften zugestandenen Ver— üttung für extrapostmäßige Beförderung der Ober. Postdirektoren, host ⸗Inspektoren u. s. w. auf ihren Dienstreisen.

Die Nr. 15 und 16 des »Central⸗Blattes« der Abgaben⸗, Ge⸗ herbe und Handels Gesetzgebung und Verwaltung in den Königlich eußischen Staaten, enthalten u. A. Verfügung des Köoͤniglichen inanz⸗Ministeriums, die Portofreiheit in Invalidenangelegenheiten treffend vom 9. April 1870. Eirkular⸗Verfügung des Königlichen inanz⸗Ministeriums, die Zusammenverladung von Begleitscheingütern, elch unter Kolloverschluß gesetzt sind, mit Gütern, welche nüt Be! eitzettel und Ladungs verzeichniß unter Wagenverschluß abgelassen erden, betreffend, von 24. April 18709. Eirkular. Verfügung bes öniglichen Finanz ⸗Ministeriums, ö kommissarischen oder probeweisen Anstellungen betreffend, vom 3. Mai 1870. Eirkular -Verfügung des Königlichen Finanz. Mini riums, die Umzugskosten versetzter Beamten betreffend, deren vor ir Versetzung bezogenes Gehalt. hinterher erhöht worden ist, vom J. Juni 1870. Cirkular · Verfügung des Königlichen Ministeriums ir Handel 2c. das Verfahren bei Versteuerung von Lieferungsver— ägen, welche Verabredungen über Arbeitsleistung enthalten, betreffend, om.7. April 1870. Allgemeine Verfügung des Königlichen Justiz⸗ sinisteriums, die Berechnung des Stempels bei Subhastalionen be⸗ fend, vom 14. April 1870.

Stati stische Nachrichten. Das Preuß. Handelsarchivn veröffentlicht eine Vergleichung t Dampftessel⸗Ezplosionen in den acht alten Provinzen des tußischen Staats in den Jahren 1864 1868. Nach dieser Ueber ht explodirten 1364; 12. 1865: 15, 18566: 8, 1867: 9. 1868: 8 jampffessel. Von der Gesammtheit der in diesen 5 Jahren explo— rten 52 Kessel waren verwendet in: Bergwerken g, Hüttenwerken 7, aschinenfabriken 5. chemischen , n Spinnereien und Webereien, ärbereien 1, Zuckersiedereien 8, gen 4. Das Alter der Kessel war über:; 16 Jahre 5, 12 J. 4,9 J. 3, 63. 8, J 6 33. 3,2 J. 2, weniger 09 unbekannt bei 11). Von den erploditen esseln waren: 7 einfache Rohrkessel, 10 Cylinderkessel mit Siedern, h Kessel mit innerem Feuerrohr, 2 Kessel mit innerem Feuerrohr dSiedern, 4 kleine Dampfkessel, 1 C0komobile (3 unbestimmt). Die oͤhe der zulässigen Dampfspannung war bei: 4 Kesseln unter und 2 Atmosphären, bei 15 unter und bis 3 A., bei 14 unter und 86 4 A., bei 6 unter und bis 5 A., bei 1 unter und bis 8 A., bei in Folge nachträglicher Erhöhung, 3 A., bei 3 desgl. 4 A. (bei unbekannt). Die Explosion wurde veranlaßt in 21 Fällen urch Zerstörung des Feuerrohres, in 8 F. durch Zerstörung der Boden her Kopfplatten, in 2 F. durch Abreißen der Verbindungsstützen, in 5. durch Zerstörung des Älußenkessels, in 3 durch Zerstörung des herkessels, in 4 F. durch Zerstörung der Kesselplatte über dem Feuer, 6 J. durch Zerstöͤrung anderer Platten lin 2 F. unbekannt. 6. enschen kamen durch die Explossonen ums Leben? Die Ursache der splosiöon war I15mal Waffermangel, 2mal übermäßige Dampf⸗ annung, 2mal schlechtes Material, 7mal schwache Konstruktion des uerrohrs, 7mal Abnutzung, 2mal Kesselstein, Zmal ungeeignete Be—⸗ saffenheit des Dampfentwicklers, 14mal unbekannt. za. Nach dem Jahresbericht der Handelskammer zu Is erlohn für Jahr 1869 waren im genannten Jahre die Walzwerke zu Lim rg Neu ⸗Oege und Rödinghausen vollauf, zum großen Theil für Export beschäftigt. In Neu- Oege wurden 18,160 Ett. Guß⸗ naren, 142,909 Ctr. Stabeisen und Puddelstahl, 9000 Ctr. Schwarz⸗ and tao Ctr. Weißblech produzirt Ber Limburger Fabrik. n itt verein produzirte 8840 Ctr. Gußwaaren und 1 2060 Ctr. e lstahl, Die Zinkförderung des Märkisch Westfälischen Berg- iiber ins blieb hinter der des Jahres 1868 zurück, theils wegen stonie er legung der Bergleute, theils wegen Wassernoth in den ö Die Außfbereitungsanstalten zu Grone, Iserlohn und Calie ten 4z⸗C7ißs Pfund reine Erzen gegen 18167, 1835 Pfund in i Die Zinkhütte! in Letmathe, welche wegen Mangels an ern von 32 Zink- Destillgtionssfen nuͤr 7 betreiben nt, produzirte 5Fibö, 167? Pfund Zink. An Messing⸗ ö und Draht wurden auf den 6 Walzwerken zu Hönnenwerth, , Roödinghausen, Hese, Letmathe und Barendorf ca. 20 Ho Et! ußirt, doch blieb der Absatz auf die Rheinprovinz und Westfalen

die Bewilligung von Umzugskosten

00900 Pfd. geprägte und gegossene Bronze und Messingwaaren her⸗ gestellt. 6 Etablissements für Reit! und Fahrgeschirrbeschläge hahe befriedigenden Absatz. An feineren und groben Ketten wurden in den größeren Etahlissements und den zahlreichen kleineren Schmiedewerk. stätten zu Grüne, Oestrich und Umgegend 28,000 Ctr. im Werthe von 280 000 Thlrn. produzirt. Die Zahl der Drahtnägelfabriken, welche vorzugsweise in Hemer und Sundwig betrieben werden, ist von 8 4 , . en egen. . Absatz war in diesem 3 aft, so daß die Fabri ite ihrer Werke Vel in gf fanden ] K . Die ca. 44 Drahtziehereien, sowie die Drahtgewebe,, Weber—⸗ riethen u. a. Fabriken en Absatz. ö Nad ge nicht befriedigt en: ohn wurden durch zu 1800 Millionen

Feuerzeuge, Do ckirten Eisenwaar

Landwirthschaft.

Im Regierungsbezirk Königsberg ist die Rapsernte durchweg gut ausgefallen. Der Roggen, mit desfen Einbringen man beschäftigt ist, verspricht, ebenso wie der Weizen, einen guten Ertrag. Die Sommerfrüchte und die Wiesen bedürfen noch Regen, die Gerste hat durch Nachtfröste Ende Mai hier und da gelitten. Das günstige Erntewetter macht die durch die Mobilmachung veranlaßte . derung der Arbeitskräfte nicht fühlbar. Im Regierungsbezirk Bromberg wird der Roggen einen mehr als mittleren Er— trag ergeben, auch der Weizen und die Sommerung, nicht minder die Kartoffeln und Rüben versprechen günstige Er- gebnisse. Die Heuernte hat mehr in der Qualität, als in der Quantität befriedigt. Die Oelfrüchte sind theilweis mißrathen. Im Regierungsbezirk Aachen ist der Ende Juli einfallende Regen für trockene Lagen zu spät gekommen, um die Nachtheile der anhal⸗ tenden Dürre noch auszugleichen. Weizen! und Roggenfelder sind an

ampfmühlen 5, Schiffen l, anderen An⸗

pielen Stellen umgepflügt worden, jedoch ist auch die anstatt der Win- terung gesäete Sommerung nur fümmerlich fortgegangen. Dagegen haben Noggen und Weizen in den fruchtbaren Theilen des Jülicher Landes ein gutes Aussehen, so daß im Ganzen eine Mittelernte, aber nur wenig Stroh zu erwarten ist. Die Oelfrüchte haben guten Ertrag ergeben, auch der Sommerung und den Kartoffeln ist der Regen noch, zu Gute gekommen. Am schlechtesten ist es um die Futterkräuter bestellt, die nur ein Fünftel einer gewöhn. lichen Mittelernte ergeben werden, zumal viele zum Mähen be⸗ stimmte Felder wegen des herrschenden Futtermangels haben ab- gemäht werden muͤssen und da die Engerlinge großen Schaden an— gerichtet haben. Um der Kalamität einigermaßen zu begegnen, hat die Königliche Forstverwaltung, wo dies fur die Holzbestaͤnde zulässig erschien, nicht unerhebliche Grasquantitäten zum öffentlichen Ausgebot eng Bei diesen Verkäufen ist der Centner Heu mit 2 Thalern ezahlt worden, ja in einzelnen Theilen des Regieruͤngsbezirks hat das Heu zur Zeit der Heuernte einen Preis von 2 Thlr. 14 Sgr. für den

Centner erreicht. . Gewerbe und Handel.

Mit dem in einer Entfernung von etwa 330 Kachter 63 Fuß) von dem Bohrloche Nr. J. angesetzten Bohrloche Nr. II. bei Sperenberg ist am 17. d. M. in einer Tiefe von 369 Fuß Steinsalz angetroffen worden. Es geht daraus hervor, daß das Sperenberger Steinsalz- Vorkommen, welches die Vertikalmächtigkeit der bisher bekannten Steinsalzlager weit übertrifft, auch in horizontaler Richtung eine be— deutende Ausdehnung besitz. Das Bohrloch Nr. L, mit welchem das Steinsalz in einer Tiefe von 284 Fuß angetroffen ward, hat mit Schluß des Monats Juli eine Tiefe von 3242 Fuß erreicht. Das Steinsalz zeigt gegenwärtig eine größere Beimengung von Anhydrit als früher, woraus vermuthet werden darf, daß die unterliegenden Schichten, deren Untersuchung von großem Interesse ist, bald werden erreicht werden.

Wenngleich die Montan-Industrie in den Oberschle⸗ sischen Revieren durch die gegenwärtigen kriegerischen Verhaͤlt. nisse ebenfalls nicht unberührt geblieben ist, so hat sich doch ein lãh⸗ mender Einfluß dieser Verhältnisse bis jetzt nirgends geltend gemacht.

Was zunaͤchst die Eisenhütten betrifft, so haben die augenblick. lichen Zustände dazu geführt, Hochöfen, welche erst in nächster Zeit ausgeblasen werden sollten, schon jetzt kalt zu legen. Das Angebot don Roheisen ist dadurch geringer geworden, während die Nachfrage nicht nachgelassen hat. Hieraus refultirt ein fester Preis des Roheisens von etwa 40 Sgr. für den Centner, welcher eher Tendenz zum Stei—⸗ gen, als zum Fallen hat. Auch die Nachfrage nach Stabeifen und dessen Preise sind im Allgemeinen für befriedigend zu erachten. Auf.

In 24 Fabriken des Kreifes Iserlohn wurden ca.

trage für Schienenlieferungen liegen noch ausreichend vor, und da