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Eisenbahn- Prioritäts- Aktien und Obligationen.
Bank- und Industrie- Aktien.
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Redaction und Rendantur: Schwieger.
Berlin, Druck und Verlag der Königlichen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei (R. v. Decker).
Hier folgt die Beilage und die Verlust-Liste Nr. 4.
3333
Beilage zum Koͤniglich Preußischen Staats-Anzeiger. Freitag den 26. August
1870.
——
An das Publikum. Bei keiner anderen Armee waltet in gleichem Grade wie bei un—⸗ eere, dem Volk in Waffen, das berechtigte Bedürfniß ob, in
llends, wenn der rasche Siegesflug die Banner weit über die vater ⸗ ndischen Grenzen in das Herz des Feindeslandes führt. Der unge—
. rt verstärkt die Lebensströmung, welche Beide verbindet: er ver chafft den Zurückgebliebenen Trost und Beruhigung, in jedem Fall
Befreiung von quälender Ungewißheit; er bringt unseren, in furcht⸗- baren Schlachten vorschreitenden Brüdern Kunde von der begeisterten CTheilnahme, die ihren Thaten aus allen deutschen Gauen entgegen⸗
sönt; er gewährt ihnen unter gewaltigen Anstrengungen und Ge— fahren die Erquickung des geistigen und Herzensverkehrs mit den
Lieben am heimischen Heerd; er beflügelt die ergreifende Gewalt des
entflammten Nationalgeistes; und er stählt die aus dem Zusammen—
hang mit dem Vaterlande hervorgehende sittliche Kraft, welche einen fo wesentlichen Theil der Stärke und Ueberlegenheit deutscher Heere
ausmacht.
Es ist daher in mehr als einer enen sicherlich von großer Wichtigkeit, daß der briefliche Verkehr zwischen der Heimath und
den im Felde operirenden Armeen in thunlichst vollkommener Weise
geregelt sei. Niemand kann sich dessen in höherem Maße bewußt sein, als die Postverwaltung selber, und sie setzt die umfassendsten Mittel
in Thätigkeit, wendet die äußersten Anstrengungen an, um jenes Ziel zu erreichen.
Die dem General ⸗Postamte fortgesetzt zugehenden Anfragen, und auch Klagen, über Verspätungen von Feldpostbriefen beruhen haupt sächlich auf zwei Ursachen: einmal, daß ein Theil des Publikums —
durch die sonstige Schnelle und Regelmäßigkeit des Postverkehrs, sowie
durch die Telegramme verwöhnt — nicht im Stande oder auch nicht geneigt zu sein scheint, den völlig veränderten Verhältnissen der Kriegs
lage, welche gerade die Verkehrsanstalten mit ehernen Schlägen trifft,
Rechnung zu tragen; und so dann, daß bei der Mehrzahl eine rich⸗
tige Vorstellung von den bei dem Postdienste der Armer obwaltenden besonderen Umständen nicht vorhanden ist, auch wohl nicht sein kann.
Aus diesem Grunde glaubt das General⸗Postamt, welches jede einzelne Anfrage nach einem verspäteten Briefe zu beantworten nicht im Stande ist, den Weg betreten zu sollen, dem Publikum die in Betracht kommenden Verhältnisse und die getroffenen Einrichtungen in Kürze öffentlich darzulegen. Dasselbe wird dabei lediglich von dem Gedanken geleitet, daß diese Darstellung, wenn die Betheiligten eit finden, sie durchzusehen, vielleicht dazu beitragen wird, die
eunruhigungen und unbegründeten Besorgnisse zu zerstreuen, welche durch die — unvermeidlichen — Briefverspätungen bei der allerdings sehr erklärlichen Erregung der Gemüther in der jetzigen Zeit hervor
gerufen werden.
Die Grundlage für die Organisation des Feldpostdienstes bilden die mobilen Feldpostanstalten. Bei jedem der dreizehn Armee⸗ Corps bestehen: ein Feldpostamt und vier Feldpost⸗Expeditionen: das Feldpostamt für das General Kommando nebst dem Stabe und den
Administrationsbranchen; zwei Feldpost ⸗ Expeditionen für die beiden
Infanterie⸗Divisionen; und eine Feldpost ⸗ Expedition für die Reserve
Ravallerie und g, Beim XI. Armec Corps ist für die Groß⸗
herzoglich Hessische (25 . formirt. Ferner sind für das große Hauptquartier Sr.
ivision außerdem eine besondere Feldpost⸗ kajestät des Königs, für die Ober-Kommandos der operirenden drei
, für die sechs Kavallerie⸗Divisionen und für die vier Land-
wehr ⸗Divisionen noch besondere Feldpostanstalten errichtet. Die sämmt lichen mobilen Feldpostanstalten, 71 an der Zahl, mit einem Per- sonal von ca. 10600 Köpfen und vielen hundert Pferden und Wagen
marschiren stets bei dem Stabe ihrer Division 214. mit, und haben den
ostverkehr für die ihnen zugewiesenen Truppentheile und Administra⸗
tionshranchen wahrzunehmen. Dies geschieht in der Weisel daß die mobilen Feldpostanstalten die nach der Heimath gerichteten Briefe von den Truppen entgegennehmen und zur Absendung bringen; die zur
Armee gelangende Korrespondenz aber nach Bataillonen, bez. Com-
pagnien, Schwadronen, Batterien u. s. w. sortiren und zur Abholung bereitstellen, welche durch Ordonnanzen erfolgen muß.
Zur Verbindung der in Feindesland stehenden Feldpost⸗ Anstalten mit der Heimath dienen die Etappen. Postbehörd en, Für jede der drei Armeen ist ein Etappen-Postdirektor mit zwei Etappen. Postinspektoren in Wirksamkeit. Sie sind den Gengral= Etappen ⸗Inspektionen zugewiesen, welche letztere wiederum die Auf. abe haben, die gesammte . einer operirenden Armee mit
Lr Operationsbafis und dem betreffenden Staatsgebiete zu sichern.
Soweit Eisenbahnen im Betriebe sind, sollen dieselben durch die
Etappen Behörden auch für die Postbefoͤrderung nutzbar gemacht
werden; auf den Landstraßen werden an geeigneten Punkten Feldpost⸗
Stationen (Relais) errichtet, damit dort die Weiterspedirung der
riefsäcke 2c. erfolge; die ar erforderlichen Transport-
er sind von der Milltär⸗Etappen-⸗Behörde zu be— en
Aus dem Gesagten erhellt bereits, daß die Leitung der Feld— postbriefe von der heimathlichen Aufgabe ⸗Postanstalt aus eine wesent⸗ lich andere fein muß, wie bei den gewöhnlichen Posisendungen. Der auf den Briefadressen angegebene Bestimmungsort kann bei Briefen an die mobilen Feldtruppen für die Spedirung niemals maßgebend sein: denn wenn der Brief nach demjenigen Orte gerichtet wird, von
wo aus ein Soldat seine Nachrichten in die Heimath zuletzt abgesen⸗ det hat = z. B. Kaiserslautern — so wird unter jeßigen . der Adressat bereits weit nach Frankreich vorgerückl fein, wenn jener Brief in Kgiserslautern eingeht und die Postanstalt an letzterem Orte würde, weil sie die Marschroute jedes einzelnen Truppentheils un— , . kann, außer Stande sein, die Nachsendung des Briefes . Die einzige Möglichkeit, die Briefe an marschirende Truppen rich- tig zu leiten, hesteht darin: daß die Sachen . alle in bann * stimmten Divisions⸗ 2c. Verbande stehenden Truppen der dieser Division zugetheilten Feldpostanstalt zugeführt werden. Hierzu gehört aber unbedingt, daß die Postverwaltung zuver- lässige Nachricht darüber erhält, welchem taktischen Ver- bande jeder einzelne Truppentheil im gesammten Nord- deutschen Bundesheere einverleiht ist, und welche Ver— änderungen hierin eintreten. Auf Grund dieses nur mit großer Mühe und anfänglich wegen der successiven Formirung der mobilen Truppenkörper doch nur unvollständig zu beschaffenden Materials wird alsdann von dem General -Postamte eine numerologisch geord-⸗ nete Zusammenstellung aller Stäbe, Regimenter, Abtheilungen , Ko- lonnen und Administrationsbranchen mit Angabe der zugehörigen Feldpostanstalt eine sogenannte Feldvost ⸗ Uebersicht — an gefertigt und denjenigen Stellen überwiesen, welche im In⸗ lande die Bearbeitung der nach der Armee gerichteten Feld- Postsendungen zu besorgen haben. Da nämlich nicht alle 4600 Norddeutsche Postanstalten mit den mobilen Feldpostanstalten in direkten Kartenschluß, d. h. in unmittelbaren Austausch von Brief⸗— packeten und Briefbeuteln, treten können, und da auch die in der Feldpost - Uebersicht enthaltenen Angaben geheim zu halten sind, mit hin nur wenigen Beamten zugänglich sein dürfen; so sind an einigen, ihrer Lage nach dazu geeigneten Orten, zur Zeit in Berlin, Cassel, Cöln, Frankfurt a. M., r n Leipzig und Saarbrücken, große Depots — Postsam melstellen — eingerichtet worden, an welche die nach der mobilen Armee bestimmten Sendungen zuerst gelangen, um dort nach den Divisionen (die Geldbriefe gleich nach den einzelnen Compagnien u. s. w.) sortirt, in die Karten eingetragen, verpackt und weitergesandt zu werden. .
Der Betrieb bezüglich der zur Armee gehenden Sendungen besteht also darin: daß dieselben von der Einlieferungs⸗Postanstalt an die am schnellsten erreichbare Sammelstelle, und sodann von der Sammel- stelle im geschlossenen Beutel durch Vermittelung der Etappen ⸗Post⸗ behörden an die mobile Feldpostanstalt übersendet, demnächst aber bei dieser letzteren zur Ausgabe gebracht werden.
In der Richtung von der Armee nach der Heimath bedarf es der Mitwirkung der Sammelstellen überhaupt nicht, und nur in dem Falle, wenn eine Feldpostanstalt wegen anhaltender Märsche oder wegen plötzlicher Einlieferung sehr großer Massen von Briefen und Korrespondenzkarten — wie solche unmittelbar nach einem Gefechte . pflegt — außer Stande ist, die Briefe 2c. vor der Ab- endung nach Eisenbahncoursen bezw. nach Provinzen zu sondern, werden die Korrespondenzen zum Zweck der Vorsortirung zuerst auf eine größere Postanstalt geleitet, um von dort aus demnaächst gleich den , , n i Postsendungen nach dem Bestimmungdsorte gesendet zu werden.
Dieses ist in allgemeinen Umrissen die Organisation des Betrie⸗ bes. Einfacher kann sie kaum angelegt werden. In einem komplizir—⸗ ten ö beruhen daher die Ursachen der Verzögerun⸗ gen nicht.
Man ist daran gewöhnt, die berliner Abendzeitungen am andern Vormittag in Cöln zu lesen und einen um 5 Uhr Nachmittags in Königsberg i. Pr, zur Post gelieferten Brief am folgenden Morgen in Berlin in Empfang zu nehmen; die Entfernung von mehr als S0 Meilen wird also zu Friedenszeiten in einer Nacht, fast unmerk⸗ lich, durch die Eisenbahn ⸗Courierzüge überwunden. Nun tritt, wie es vom 23. Juli ab geschehen, jaͤhlings eine vollständige Hemmung nicht nur der Courier und Schnellzuge, sondern überhaupt aller gewöhnlichen Züge auf den großen Eisenbahnlinien ein! und fortan giebt es bei denselben für die Dauer einiger Wochen nur noch Truppen⸗, Proviant. und Kriegsbedarf⸗Transporte. Auch diese werden zwar von der Post benutzt; ebenso die Aviso und Kohlen—= züge; ferner die leer zurückgehenden Wagenzüge; sogar einzelne Loko—⸗ motiven und Draisinen; wo Alles nicht ausreicht, werden auf den alten, mit Gras bewachsenen Landstraßen wieder Pferdeposten her- gestellt, so weit der durch den Krieg in Anspruch genommene Pferde- bestand des Landes es gestattet. Alle diese Mittel können natürlich bei den großen Entfernungen, welche im gegenwäreigen n f. in Be⸗ tracht kommen, die Schnell und Courierzuͤge nur sehr unvollkommen ersetzen. Der aus dem großen Hauptquartier Sr. Majestät des Königs mit Depeschen abgefertigte Stagts - Courier hat z. B. zur Reise von Mainz bis Berlin (81 Meilen) drei volle Tage — auf der Strecke Halle ⸗Berlin allein 15 Stunden Zeit — ge— braucht. Und jetzt handelt es sich um Beförderungen bis weit nach Frankreich hinein! .
Der sn, einer durchgehenden, beschleunigten Eisenbahnverbin⸗ dung hat auf den westlichen Linien bis in die neueste Zeit bestanden und die Wiedereinführung der gewöhnlichen Fahrpläne muß auch gegenwärtig auf mehreren Routen noch ausgesetzt bleiben, weil die Bahnverwaltungen dringenderen), unabweislichen Vedursnissen zu militärischen Zwecken — Verwundetenzüge, Proviant, Munitions-
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