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2. September e., Abends 6 Uhr, bei Verlust des An—⸗
rechts, einzulösen. Ver u , den 29. August 1870. . ; . Königliche Generali Lotterie⸗Direktion.
Angekommen: Der General Telegraphen Direktor General Major von Chauvin vom Kriegsschauplatze.
Nicht amtliches.
Preußen. Berlin, 29. August. Ihre Majestät die Königin wohnte gestern dem Gottesdienste in der Marienkirche bei und war bei dem feierlichen Einzuge der eroberten feind lichen Geschütze auf dem Balkon des Königlichen Palais zugegen.
— Ihre Königliche Hoheit die Kronprinzessin kam vorgestern früh von Potsdam nach Berlin, empfing die Herren Wirklichen Geheimen Rath von Sydow, Geheimen Ober Regierungs Rath von Wolff und Regierungs⸗Rath Haß, so wie den Herzog von Uiest, besichtigte das Depot in der Markt— balle und machte der Frau von Jasmund, Wittwe des in der Schlacht vor Metz am 18. d. ruhmvoll gefallenen, früheren persönlichen Adjutanten Sr. Königlichen Hoheit des Kron— prinzen, Hauptmanns von Jasmund, einen längeren Besuch. Später begab Sich Ihre Königliche Hoheit zu Ihrer Maßjestäͤt der Königin und fuhr um 5 Ühr nach Potsdam̃ zurück.
Ihre Königliche Hoheit die Kronprinzessin beabsich- tigt Sich zu einem längeren Aufenthalte nach Homburg zu begeben, um den in der Umgegend von Frankfurt a. M. befindlichen zahlreichen Lazarethen Ihre besondere Aufmerksam— keit und Fürsorge zu wit men. Ihre Königliche Hoheit hatte zu diesem Ende am Sonnabend längere Besprechungen mit dem stellvertretenden Königlichen Kommissarius für die frei— willige Krankenpflege und mit dem Vorstande des Central— komites der deutschen Vereine zur Pflege Verwundeter.
— In ernster Haltung hat Berlin die eroberten französischen Geschütze einziehen sehen, an denen die blutigen Spuren von Siegern und Besiegten noch hafteten. Aus manchem Blick war deutlich das Bewußtsein zu lesen, daß es nur untergeordnete Momente in dem großen Kampfe seien, an welche diese Tro— phäen erinnern.
Mit welch wüstem Jubel hätte Paris solche Siegesbeute begrüßt, in seiner fieberhaften Angst um die ⸗»Gloire der großen Nation« — dort fast das einzige Band in der wilden Parteizerruttung!
Entblößten Hauptes stehen wir da, wenn wir hier unsere gefallenen Helden in den heimathlichen Boden senken! Ent⸗ blößten Hauptes, wie die Waffenbrüder an den großen Gräbern auf den Schlachtfeldern. Wir fühlen ehrfurchtsvoll das Wehen des Geistes, von welchem unsere erbleichten Sohne erfüllt waren, als sie hingingen in den Tod für König und Vaterland. — Starben sie doch so freudig für eine große, schöne Aufgabe unseres Volkes!
Aber jene ruhelose, dem Spiele wüster Leidenschaften so oft anheimfallende Nation, die abermals unendliches Weh über Deutschland gebracht hat, sie ahnt es kaum, daß es sitt⸗ liche Mächte sind, denen sie erliegen wird; sittliche Mächte, gegen welche die vollkommensten Waffen und die rauflustigste Soldateska vergebens ankämpft.
Die Blüthe unseres Bürgerthums, die Blüthe unseres Adels geht mit ritterlichem Sinne in den Opfertod. Uns alle durchdringt das Bewußtsein, daß es gilt, die kommenden Gene⸗ rationen in Deutschland vor der großen Nation« und ihrer politischen und sozialen Fäulniß zu retten. Mit dieser denkt sie uns zu beglücken, wenn sie mit unersättlicher Gier nach dem Erbe unserer Väter die Hand ausstreckt!
Ehrfurcht vor Gott, rechtschaffene Arbeit, gewissenhafte Pflichterfüllung und treue Hingebung an das Vaterland in Noth und Tod, das sind altererbte preußische Tugenden un⸗ serer Fürsten und unseres Volkes. Das ist der innerste Kern, auf dem die mächtige Ordnung und Zucht in unserem Staats wesen und in unserer Armee ruht.
Noch hat französisches Lotterwesen diese Grundlagen nicht durchnagt und wunderbar wirksam sieht man ihre sittliche Macht sich bewähren in der großartigen organischen Aktion Unterer Heersäulen. Wir sehen auch die anderen deutschen
Stämme ein volles Verständniß unseres preußischen Wesens gewinnen.
anheimgefallen, hat sich das französische Volk in frivolem M muth hineingestürzt in den Kampf, den seine Regierung n zettelt und vorbereitet hatte. Es fährt fort, sich selbs jn lügen und zu betrügen mit dem Wahne seiner Größe und besiegbarkeit, noch beim Herannahen entscheidender Katastroy⸗
Ueber den Fürsten eigener Wahl, dem es seine Eide schworen, geht Frankreich mit einem Leichtfinn ohne Glen hinweg, und die öffentliche Meinung der Straße fängt an Helden und Machthaber des Tages zu bestimmen.
Schon brandmarkt sich das Volk durch eine an barbarj Zeiten erinnernde Beraubung und Vertreibung friedlicher R ger anderer Nationalität. Wenig beachtet oder verleun werden, trotz feierlicher Verträge, die humanen Maßregeln z Schutze und zur Pflege der Verwundeten. In der Armee, n nicht blos in den Truppentheilen, in welchen ein Ausbund Wildheit und von Lastern vereinigt ist —ů wird allem vöh rechtlichen Brauch zuwider gehandelt. Wehrlose offene Sti werden in Brand geschossen, Parlamentäre mit Schüssen i pfangen und zurückgewiesen, Verbandplätze der Verwundeß nicht geschont.
Und während diese Thatsachen offen vor den Au Europas daliegen, wissen französische Emissäre, weiß fin zösisches Geld noch überall den Haß gegen Preußen und Deutz land aufzustacheln und den Geist der Lüge aufrecht zu erhalhg Schon lesen wir auf solchem Grunde Drohungen und Warnung daß die große französische Nation, um ihrer großg civilisatorischen Weltaufgabe willen, nicht geschwöah und nicht geschmälert aus diesem Kampfe hervorgehen dürfe
Wir aber leben der Zuversicht, daß dieser Krieg, den n mit den edelsten Kräften um die edelsten Güter unseres Voll kämpfen, nicht vergebens gekämpft sein wird, für die Sichern unserer Zukunft. So gewiß es eine sittliche Weltordnung git so gewiß hoffen wir auf den Sieg der Wahrheit über die Kin des Rechts über die Anmaßung, der Gesittung über jene f liche Fäulniß, die der Krieg jetzt leider hin und wieder in n eigene Land trägt.
Die Blüthe unserer jetzigen männlichen Generation wü nicht hingeopfert werden in einem refultatlosen Kriege. M wissen es Alle, daß es nicht blos gilt, unseren Erbfeind si die Gegenwart niederzuwerfen, sondern auch die folgenden nerationen vor seinem Anfalle sicher zu stellen.
Mit hingebendem Vertrauen blicken wir auf die Weh und Kraft unseres Königlichen Kriegsherrn, dem Gott in sesm Gnade noch an seinem Lebensabend diese große schwere An gabe auferlegt hat. Er wird ihm ferneren Sieg und Setgt verleihen und Seinen allmächtigen Schutz und Schirm, daß n das Werk zu glücklichem entscheidenden Ende führen möge, ohn Menschenfurcht, an der Spitze seines treuen Volkes, dessen Puh schlag eins ist mit der braven Armee, die unter seiner Führun hinzieht in Noth und Tod und mit uns einstimmt in den Ruß Unsere feste Burg ist unser Gott.
— Vom Kriegsschauplatz sind (außer den unten mi getheilten französischen) bis zum Schlusse des Blattes neue Netz richten nicht eingetroffen.
— Stadt und Festung Metz liegen zu beiden Seiten di Mosel / welche gerade hier sich mehrfach theilt und südlich der Stad 3 i , mn Simphorien und Sauly, nördlich die Insel Cham
isre bildet.
Die Festungswerke umziehen denjenigen Theil der Stadt fn ganz, welcher auf dem rechten Moselufer gelegen und der bei Weich bedeutendere ist; sie beginnen von der südlichen Spitze der Inf Sauley, ziehen sich vom linken
Moselufer durch den Fluß hindun und reichen nördlich an dessen t ö 24
nen rechtem Ufer entlang, bis auf R Insel Chambisre, auf welcher zwei fünfeckige Redouten we und ostwärts die beiden Arme der Mosel' beherrfchen. Di zusammenhängenden Werke wenden sich auf der Insel Chambien nach Osten, gehen dann bis an die Mündung der Seille, in die Mosel und auf dem rechten Ufer der ersteren am Fort Gison vorbei südlich bis an die Redoute du Päls, welche den weiterch Lauf dieses Zuflusses mit ihrer linken, den einzigen Bahn hof der Stadt mit ibrer rechten Flanke unter Feuer ha Von, dieser Redoute aus wenden sich dann die, die sudliche um östliche Stadt einschließenden Werke an hier über die Straße nach Nancy hinübergehend, bis an einen ander
Dem Spiel der Lüge und des Truges aus eigener St —
der Länette d' Arcon vorbei nd
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en Moselarm, von welchem aus bis an die eigentliche Mosel die insel Saint , . eine kaum angreifbare Läcke in den Be— * en bildet.
nig g stärtsten Punkte dieser inneren Befestigungen von Metz egen im QOsten und Westen. Im SOsten deckt das Fort Belle⸗ , den Zugang zu den inneren Werken und der Stadt; das—« be erstreckt sich von der Straße nach Saarbrücken und Saarlouis a nördlich an die Straße nach Bouzonville, ist start befesligt, vor. refflich armirt und durch einige kleinere ihm vorliegende Werke, wie as Vorterrain, (den rivisre de la Chsnau, den mont de St. jüliemn , , — Im Westen ist das Fort Moselle be⸗ onders beachtenswerth; es liegt ganz und selbständig auf dem linken fer des Flusses, zwischen diesem und der Straße, welche von Fhionville kommend nach Verdun und Paris westwärts weiter feht Das Fort beherrscht diese Straße, so wie die Bahn von Thion. ille nach Meß, die unter den Kanonen des Werkes einen provisori— then Bahnhof. (devant los ponts) passtrt.
Diesen bis hier erläuterten inneren Befestigungen von
Metz sind eine Anzahl Außenwerke , sieben detachirte
Forts, meist viereckige Redouten, die theils den Angriff auf Stadt nd Festung verzögern, namentlich aber die in Metz sich konzentriren— en Straßen beherrschen sollen. —
Im Nordosten liegt Fort St. Julien, auf den 770 Fuß (spari= ) ohen Hügeln des Bois de Grimont zur Deckung der Mosel und ser Straße nach Bouzonville; an dies reiht sich im Osten das Fort es Bottes, südlich der Straßen, die nach der preußischen Rhein rovinz führen; dasselbe ist provisorisch errichtet, liegt 6stlich der srisre de la (Chénan, etwa 600 Fuß hoch und nahe dem Dorfe Borny. Das Terrain ö der Straße nach Straßburg und r Hane deckt Fort Queleu, 693 u hoch und beim gleich— amigen Weiler gelegen; es beherrscht diese Straße, sowie e Eisenbahn nach Saarbrücken. Im Süden der Festung iegt Fort St. Privat, in dessen Schußlinien die Bahnen von Faarbrücken und Nancy, sowie die route impsriale nach letzterer öätadt sich hinziehen. Auf dem linken Moselufer sind die Forts t. Quentin, Plappeville und St. Eloy dem Fort Moselle vorge— tzoben, Fort St. Quentin liegt auf dem gleichnamigen Berge on 108 Fuß Höhe und enthält einen wichtigen Telegraphen; Fort lappeville ist nordwestlich Metz und zwischen dem Bois de igneulles und dem Mont St. Quentin gelegen, und Fort St. Eloy cherrscht das Terrain zwischen der Bahn und Straße nach Thionville iner⸗ und der Mosel andererseits.
— Französischerseits liegen vom Kriegsschauplatz fol⸗ ende Mittheilungen vor: ;
Paris, 27. August. (W. T. B.) (Auf indirektem Wege.) In der heutigen Sitzung des gesetzgebenden Körpers frlangte Arago Aufklärungen über die Situation der preußi— hen , n Palikao weigerte sich, hierauf eine Antwort
eben.
. 28. August. (B. T. B) Der Minister des In- ern hat unter Reserve folgende Mittheilungen gemacht: Feind-⸗ che Streitkräfte unter dem Oberbefehl des Kronprinzen haben halons besetzt und scheinen auf Suippes zu marschiren. In em Departement Aube hat sich ebenfalls der Feind ausge⸗ reitet und marschirt auf Sonimepy (Departement Marne). boö00 Mann passirten Joinville (Departement Haut Marne) nd gingen auf Vassy und Montier vor.
. Abtheilungen rücken gegen Rethel und Vouziers por. Dieselben kommen aus der Gegend von Monthois und narschiren auf Grandprs und Croix au bois (sämmtlich im rdennen⸗Departementz.
. liegt im Departement der Marne, an der Suippe, at 200 Einwohner und ist theilweis noch von Wällen umgeben, bche aus der Zeit der Ligue stammen. Sommepy ist am Ur hrung des PP im Arrondissement St. Mönshould gelegen und hat wa 1100 Einwohner.)
Joinville, Vasfy und Meutier liegen weiter östlichæ im De. frtement der Aube. Joinville fur -Marne ist Hauptort des lantons Vasspy ⸗sur ⸗Blaise, hat 3900 Einwohner, viele Klöster, Fabri ⸗ n und Hochöfen; inmitten eines großen ö. steht das Schloß der len Herzoͤge von Guise, denen Louis Philipp auf dem dortigen sibhhofe ein Denkmal errichten ließ — Vafsy (KWafsy) zählt
Einwohner und ist an der zur Marne fließenden Blaise gelegen.
Rethel und Vou ziers liegen nördlich im Departement der dennen; Rethe nl hat 7500 Einivohner, es liegt am Abhange eines
6 igels und unweit der Alsne, Vouzüiers liegt an derselben; in
tien Orten sind Unter⸗Präfekturen. Monthols ist an einem Zu⸗ ß der ken! am i der Hügel gelegen, in welcher das Kreide⸗ hlateau der Champagne beginnt; Grandprs, an der Aire, ist be⸗ unnt durch mineralische und besonders phosphorhaltige Quellen; toip-au-bois liegt am Rande des Waldes von Boult und hat
go Einwohner. —
— Nach Briefen aus Paris, welche der »Indép. belge⸗ om 258. zugegangen sind, herrscht daselbst noch große Sorg igkeit. Obwohl der Anmarsch deutscher Truppen bekannt ist, lhübt man sich über dieselben, im Vertrauen auf Mac Mahon
azaine, nicht beunruhigen zu dürfen.
— Der »Industriel Alsacien« vom 23. August meldet, daß Bahn Paris⸗-Mühlhausen von Preußen beseßt sei, der Punkt asse sich noch nicht näher bezeichnen; aber auf dem Bahnhofe
den deutschen Heeren ihren Dank auszusprechen.
von Mühlhausen würden über Chalindray (südlich von Langres) hinaus keine Billette mehr ausgegeben.
— Zu Mitgliedern des Vertheidigungskomites für Paris sind unterm 265 August ernannt worden: die Senatoren Bihie und General Mellinet, sowie die Deputirten Graf Daru, Dupuy de Lome und Marquis de Talhuet, unterm 26. August auch 8 J
Das „Journal officiel“ veröffentlicht einen Erlaß vom 26. August, nach welchem die Revision der Alterskiasse von 1870 vom 5. bis 19. September d. J. stattfinden soll.
— Ein Erlaß vom 26. August befiehlt die Wiederherstellung der 6. Escadron bei den Linien⸗Kavallerie⸗Negimentern. Aus je 4 Depot Escadrons der Kavallerie Regimenter foll nach Maßgabe des Bedürfnisses ein neues Kavallerie ⸗ Regiment ge⸗ bildet werden.
— Die Einfuhr von Spirituosen in Paris ist vom Oktroi befreit worden. Für andere Waaren soll der Oktroi auf drei Monate gegen Wechsel gestundet werden.
— In der Sitzung des französischen Senats am 26. August tbeilte der im Staatsrathe vorsitzen de Minister Busson⸗Bill ault mit, daß die Regierung freilich keine direkte Mittheilung vom Ober⸗ General der Armee erhalten babe, daß aber allen sonst eingelau⸗ fenen Nachrichten zufolge die Situation der Armee vorzüglich sei. Der Marsch des Feindes gegen Paris habe einige Verzögerung erlitten. Herr Larabit verlangte das Wort und kadelte die für' die Ver— theidigung von Paris getroffenen Maßregeln und alle Maß⸗ regeln der Verwaltung im Allgemeinen, er machte auf das Fattum der Plünderung eines Transportes von Lebensmitteln und Munition durch einige Hundert Soldaten aufmerksam. Der Minister antwortete ihm, er hätte besser gethan, statt eines so beklagenswerthen Faktums, welches nur eine Ausnahme sei, der heldenmüthigen Vertheidigung von Pfalzburg und Tout zu erwähnen. Der Senator Vinoy sagte, 8 im Augenblicke der Prüfung, die Frankreich jetzt durchmacht, es nicht an der Zeit sei, eines bedauernswerthen Faktums zu erwähnen, welches die ganze Armee tadle. —
Brüssel, 28. August. Nach eingetroffenen Berichten stehen preußische Truppen vor Longuyon (Stadt im Arrond. Briey, am Zusammenfluß des Chiers und des Cruvre, ca. 2 Meilen von der luxemburgischen Grenze, 1800 2000 Einwoyner).
— Das Journal »Etoile belgec meldet: Wegen der an der Grenze bei Longuyon signalisirten Anwesenheit von Truppen beider kriegführenden Mächte haben belgische Truppen den Befehl erhalten, näher an die Grenze heranzurücken. Die an der diesseitigen Grenze, Longuyon gegenüberliegenden belgischen Ortschaften find benachrichtigt worden, daß demnächst belgische Einquartierung daselbst eintreffen wird.
London, 26. August. Bezüglich der jüngsten Wegnahme deutscher Schiffe im Kanal erläͤßt der Sekretär von Lloyds die folgende Bekanntmachung: »Die Aufmerksamkeit der Schiffs⸗ versicherer wird auf die offenbar bestehenden Anordnungen ge— lenkt, durch welche Kriegsschiffe von den Bewegungen feindlicher
Fahrzeuge, die in den Kanalhäfen Schutz gesucht haben, unter⸗
richtet werden. Diese Nachrichten werden offenbar von Agenten in den britischen Häfen nach den Flottenstationen der krieg- führenden Mächte telegraphirt.«
— Der General-Postdirektor Stephan hat sich zur In— spizirung der Feld ⸗Postanstalten und in Angelegenheiten der Organisation des Landespostwesens in den besetzten französischen Gebieten nach dem Kriegsschauplatze begeben.
— Gestern Nachmittag passirten circa 220 französische Verwundete Berlin, welche nach Neisse weiter befördert wurden.
Außerdem trafen in der verflossenen Nacht 23 fran— zösische Offiziere, mit bayerischem Begleitkommando, hier ein,
e nach Stettin weiter fuhren. . . 1 hen rn aus sind gestern Nachmittag wiederum
ca. 400 französische Kriegsgefangene nach hier in Marsch gesetzt worden.
In der Reihe der patriotischen Aufführungen, welche“ die General⸗Intendantur der Königlichen Schauspiele seit Wiedereröffnung der Bühne veranstaltet, hat am vergangenen Sonnabend die Darstellung von Lessings Minna von Barn— helm stattgefunden. Das dicht gefüllte Haus nabm das Lustspiel mit großem Beifall auf der sich namentlich bei allen auf die Situation bezüglichen Stellen kundgab.
Hessen. Darmstadt, 27. August. In der beutigen Sitzung der Zweiten Kammer gedachte der Prasident der Schlachten, die seit dem letzten Zusammensein der Lammer geschlagen wurden, insbesondere derjenigen, an welcken auch die hessische Division betbeiligt war, er ersuckte Ne amm, Die Kammer
gab diesem Ersuchen durch Erhebung ven den Siten Golge
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