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Der Präsident widmete hierauf dem am 24. verstorbe⸗ nen Äbgeordneten Hunsinger einen Nachruf. Die Abgeordneten bezeugten ihre Trauer über dessen Ableben durch Erhebung von
Sitzen.
ihrer ee en. Karlsruhe, 26. August. Ueber die Maßregel der Ausweisung der Deutschen aus Frankreich enthält die „Karlsr. Ztg.“ aus zuverlässiger Quelle folgende weitere Nach⸗ richten: Alsbald nachdem Frankreich dem Norddeutschen Bunde den Krieg erklärt hatte, würde die Lage der in Frankreich woh— nenden Deutschen eine sehr schwierlge. Ein im „Journal officiel verkündetes Dekret verbot allen Angehörigen der feindlichen Staaten, ohne spezielle Ermächtigung des Ministeriums des Innern innerhalb Frankreichs zu reisen. Zugleich wurde durch Instruktionen, welche, ohne veröffent⸗ licht zu werden, an die Grenzbehörden ergingen, der Aus— trüt aller waffenfähigen Deutschen im Alter von 20 bis 40 Jahren aus Frankreich untersagt. Deutsche, welche, ohne Kennt⸗ Riß dieses Verbots die Heimkehr versuchten, wurden an der Grenze ins Innere Frankreichs zurückgesandt. Die deutschen Arbeiter, welche in ihrer großen Mehrzahl unter obige Kgtegorie fielen, kamen in eine trostlose Lage. Die französischen Arbeiter widersetzten sich ihrer ferneren Aufnahme in den Werkstätten. Aus den Fabriken, Kaufläden, Arbeitsplätzen, Schreibstuben vertrieben, nirgends wieder aufgenommen, aller Mittel entblößt, an der Heim⸗ kehr verhindert, waren sie außer Stand, für ihren und ihrer Fa⸗ milien ferneren Unterhalt zu sorgen. Die deutschen Siege stei⸗ gerten die Wuth, und am 13 August verfügte die Kaiserliche Regierung die Ausweisung aller Deutschen. — Auf Anstehen der mit deren offiziöser Vertretung betrauten Gesandten wur— den Ausnahmen bewilligt, über welche wir schon berichtet-haben, jedoch auf Beschleunigung des Vollzugs der Ausweisung ge⸗ brungen und auch Denjenigen, welchen das Verbleiben ge lattet werden konnte, in ihrem eigenen Interesse zur Abreise gerathen, weil man für ihre Sicherheit nicht einstehen könne.
Wie das frühere Verbot des Austritts aus Frankreich, so wurde auch die nunmehr beliebte Ausweisung nicht verkündet. Doch erfuhr man in der deutschen Kolonie die bezüglichen vom Minister des Innern, Herrn Chevreau, in der Sitzung des Gesetzgebenden Körpers vom 12. d. M. abgegebenen Erklärun⸗
en. Vom 13. d. M. ab wurden die betreffenden Gesandt⸗ ö nften förmlich belagert, und auch diejenigen Deutschen, welche auf Grund der Ausnahmebestinimungen hätten bleiben können, verlangten ihre Pässe, weil sie, überall abgewiesen, keine Arbeit fanden, und ihr Heil nur in der Heimkehr sahen.
In Paris drängte die Bevölkerung auf Ausweisung der Deusschen und schürte die Presse die Leidenschaften, so daß die Sorge für die Ermöglichung rascher Heimkehr ohnedies aus- sichtslosen diplomatischen Bemühungen für Gestattung von Ausnahmen vorzuziehen war. .
Inzwischen ist die Lage der Deutschen in Frankreich noch dadurch verschlimmert worden, daß die Petitionskommission des gesetzgebenden Körpers die Ausweisung aller Deutschen unter Bezugnahme auf den am Abende des 14 d. M. stattgehabten mit Verwundungen und Tödtungen von Sapeurs und Polizei⸗ agenten verbunden gewesenen Angriff auf die Kaserne der Sapeurs-Pompiers in la Vilette-Paris verlangte, und daß die Kammer diesem Antrag, welcher ohne Beweis und wahr—⸗ heitswidrig eine vom Pariser Pöbel verübte Unthat den Deutschen zur Last legt, der Gegenbemerkungen des Abg. Pelletan unge— achtet, mit großer Mehrheit beitrat. Diesem Beschlusse der Kammer gegenuber wird die Regierung kaum noch Ausnahmen zulassen konnen, und es steht außerdem zu befürchten, daß die Lage der etwa Zurückbleibenden mit der bevorstehenden Be— lagerung von Paris noch unerträglicher werden wird.
Württemberg. Stuttgart, 25. August. Der »St. A. f. W.« schreibt: Seit unserer Mittheilung in Nr. 199 sind nach 2 , des Regierungskommissärs in Friedrichshafen bis zum Abend des 25. in Friedrichshafen 88 aus Frankreich ausgetriebene Deutsche angekommen, dort verpflegt und soweit nöthig, mit Eisenbahn⸗-Freikarten versehen, sowie mit Geld unterstützß in ihre Heimath befördert worden. Im Ganzen sind bis jetzt 101 Ausgetriebene durch Friedrichshafen gekom— men, von welchen etwa die Hälfte zu unterstützen gewesen ist und ungefähr ein Drittheil Württemberg nicht angehört.
Oesterreich˖⸗ Ungarn. Wien, 27. August. Der Kaiser ist heut von Neuberg hier wieder eingetroffen.
— Der nieder ssterreichische und der steirische Land⸗ tag nahmen heute die Reichsrathswahlen vor. Der ober⸗ österreichische Landtag ist bereits heut geschlossen worden.
Belgien. Brüssel, 27. August. Die Repräsentanten⸗ kammer bewilligte gestern . Kredite für die Justiz verwaltung und oͤffentliche Arbeiten.
Großbritannien und Irland. London, V. August. Alexander Woodford, ouverneur des Invaliden⸗
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hauses von Chelsea, einer von den vier englischen Felz. marschällen und dem Dienstalter nach der dritte Offizier der britischen Armee, ist gestorben.
Frankreich. Paris, 26. August. Das „Journal of ciel, macht die Absetzung des Präfekten des MeurtheDeparte ments, Podevin, bekannt.
— Dasselbe Blatt veröffentlicht die vom 24. d. M. datirtt Bekanntmachung des Generals Trochu, die Ausweisung der existenzlosen Individuen u. s. w. aus Paris betreffend.
— 627 kriegsgerichtlich verurtheilte Soldaten sind begnadigt,
des Bezirks Unruhen erregt. Sie zogen mit Trommeln und Fahnen durch die Stadt und sangen die Marseillaise. Nach mittags zog ein Theil derselben vor das große Seminar mit dem Rufe: »Die Seminaristen nach Preußen!« und warfen dit Fenster des Gebäudes ein. Ein Geistlicher, dem sie begegneten, ward gleichfalls mit dem Rufe: »Nach Preußen!“ verfolgt. Polizeibeamte, die dazwischen treten wollten, wurden geschlagen und mißhandelt, der Ober⸗Kommissar selbst ward insultirt. Die Polizei zog sich zurück und ließ dem Unfug seinen Lauf. Abende hg ein Trupp Volontärs mit einer rothen Fahne und dem
ufe: »Vive la République!« durch die Straßen. Da sie ö . fanden, verliefen sich die Ruhestörer endlich von selbst.
Spanien. Madrid, 24. August. Die »Epoca zeigt an, daß Don Carlos die Schweiz verlassen und daß sich heute Morgen in Huesca eine bewaffnete Bande gezeigt hat.
— Auch aus Jrun, 25. August, wird gemeldet, daß eint Bande nichtbewaffneter Carlisten, die von Frankreich kamen, in Spanien eingedrungen ist.
Italten. Rom, 22. August. Das » Giornale di Roma bringt an der Spitze des Blattes einen Bericht über die nach= träglich dem heiligen Vater zugekommenen Beitrittserklärungen vieler Väter zu der in der vierten öffentlichen Session ange— nommenen und promulgirten Definition des Coneils über die
päpstliche Unfehlbarkeit.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 24. August. (H. N) Nach der Hebung des kleinen Kredits von 13 Mill. Rthlt. hat der Chef des Seevertheidigungs⸗Departements den Stations. Befehlshaber in Carlskrona aufgefordert, Angaben über die unumgänglich nothwendigen außerordentlichen Bedürfnisse der Flotte bei dem jetzt zwischen Preußen und Frankreich geführten Kriege nebst dem Kostenüberschlag einzusenden und zwar spo— wohl für den Fall, daß der Krieg noch in diesem Jahre be— endigt würde, als für den, daß derselbe noch nicht aufgehört haben sollte, wenn im nächsten Frühling unsere Gewässer eisfrei sind. Dabei soll berücksichtigt werden: daß die Monitoren nach Stockholm beordert werden sollen, daß die Fregatten und Korvetten Vanadis«, »Gefle«, »Balder« und „Thor, sowie die Kanonenschaluppen mit ihren Bedürfnissen versehen werden müssen, dagegen die Korvetten »Norrköpinge, »Josephina« und „Chapman? nur etwa als Transportschiffe, die Linienschiff und überhaupt die älteren Fahrzeuge aber gar nicht verwendet werden und daß bei den Befestigungen fuͤrs Erste gar keine Maßregeln getroffen, die Sperrüngsflotten aber vor jedem Einlauf nach Carlskrona in Stand gesetzt und ausgelegt wer— den sollen. Der Monitor »Thordön- sollte einer Generalordre vom 11. zufolge zu einer 3 monatlichen Expedition ausgerüstet und dazu die Besatzung des Monitors »John Eriesson« ver. wendet werden. Sie Dampffregatte »Vanadis« und dit Dampfkorvette »Thor« sollen mit 35 und 30 Fuß langen Dampfschaluppen versehen werden. .
Späterhin, am 16, ist der Monitor »John Ericsson« in Carlskrona eingetroffen und in die dortigen Docks verlegt wor. den, seine Bemannung aber ist auf dem andern Menitot »Thorkön« an Bord gegangen und dieser ist hier (in Stock holm) am 20. angekommen, aber schon gestern Mittag nebst einem aus 2 Panzerbooten und 11 Kanonenbooten be. stehenden Skärengeschwader abgegangen, um etwa eine Woche lang in den Stockholmer Skären Uebungen im Exerzieren, Evotutionen und Schießen anzustellen. Darauf soll ein Theil des Geschwaders hier in den Skären liegen bleiben, ein zweiter sich nach den norrlandschen Gewässern und ein dritter südwärts begeben. Das Geschwader ist proviantirt bis zum 24. Sep tember und soll darauf am 29. abgemustert werden. — In Carlskrona wird die Dampfkorvette »Gefle« zu einer Expedition klar gemacht; zum Chef ist der Commandeur⸗Kapitän Amsen ernannt, die Besatzung besteht aus 8 Offizieren und 166 Mann Die oben erwähnte Sperrungsflotte in den Einlaufen nach Carlskrona wird jetzt ausgelegt und wird daran rastlos.
anderen Il18 ist die Strafe verwandelt oder gemildert worden. — Zu Blois haben am 21. die einberufenen Mobilgarden
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Aus dem Wolff schen Telegraphen-⸗Bureau.
Paris, 29. August. (Indirekt. Der Minister des In⸗ nern theilt unter Reserve mit, aus sämmtlichen eingelaufenen Depeschen gehe hervor, daß die Truppen ihren Marsch auf Rethel und Vouziers fortsetzen, in der Nähe beider Städte seien feindliche Plänkler bemerkt. 20000 Mann hätten heut Eha— lons passirt und den Marsch gegen Epernay fortgesetzt. Straßburg und Pfalzburg setzen den Widerstand 'ener— gisch fort. Ein Erlaß Trochu's vom 28. dieses ordnet an, daß diejenigen Individuen, welche den mit Frankreich im Krieg besindlichen Staaten angehören, das Saine⸗Departement räumen und binnen 3 Tagen Frankreich entweder verlassen, oder sich in die Loire ⸗ Departements zurück— ziehen. Die Zuwiderhandelnden werden vor die Kriegsgerichte gestellt werden. — Die Munizipalbehörde fordert die Einwohner auf sich für die Belagerung mit Nahrungsmitteln zu versehen. Die Personen, welche außer Stande sind dem Feinde Wiber⸗ stand zu leisten, sollen Paris verlassen.
—
Kunst und Wissenschaft.
— Aus Priem (am Chiemsee) 6. .
daß daselbst am 15. August der storben sei.
A. Z. mitgetheilt Landschaftsmaler Gustav Cloß gel
Landwirthschaft.
Rostock, 25. August. Die „R. Z schreibt: Der Roggen ist in hiesiger Gegend in guter Beschaffenheit eingebracht. Der Weizen ist noch meistens draußen und zum Theil erst eben gemähet. Das Sommergetreide ist gleich nach dem Roggen reif geivorden, so daß kein Aufenthalt im Mähen stattfand. Leider hat es aber seit dem 16. d. Mts, täglich Regenschauer und mitunter auch Gewitter gege⸗ ben, so daß nur erst ein Theil des Sommergetreides hat geborgen werden können. Die Kartoffeln zeigen nur hin und wieder einzeine Spuren der Krankheit an den Knollen; sollte aber die nasse Witterung aer nig zar 8 , n . 6 sich greifen. Man klagt
daß sie sich schwer kochen. n ist mit Ausn Kirschen nicht sehr viel vorhanden. . .
Königliche Schauspiele.
Dienstag, 30. August. Im Opernhause. (131. Vorstellung.) Neu einstudirt: Der Barbier von Sevilla. Komische Oper in 2Abtheilungen. Musik von Rossini. Gast: Hr. Arnoldson, vom Königl. Theater in Stockholm: Almaviva. Frl. Lehmann, vom Stadttheater zu Leipzig: Rosine, als Debüt. Doctor Bartolo: Hr. Salomon. Basilio: Hr. Fricke. Figaro: Hr. Schelper. Fiorillo: Hr. Krüger. Anf. 7 Uhr. M.⸗Pr.
Im Schauspielhause. Keine Vorstellung.
Mittwoch, 31. August. Im Schauspielhause. (154. Ab. Vorst. Der Hollandgänger. Genrebild in 3 Akten von Paul
Repertoire der Königlichen Schauspiele vom 30 — 4 , . . i , . Dienstag, den M ; ag / 1. September: ! ; ;
Schauspielhaus. Mittwoch, den 3i i
ö., ö 3. . . , . nober. Dienstag, den 20. August: Politsche Grundsätze.
6. Der Kurmärker und die Picarde. . . 6 3a. tied Donnerstgg, den 1. September: Lucia von Lamimermoor. . . y h den 3. Ihr Taufschein. Tanz.
ꝛ el. r Kali . . .. 9 ö 6. Hermann und Dorothee (Kalisch). Sonn— assel. ienstag, den 30. August: Wilhelm Tell :
den 31.: Margarethe. Donnerstag, den i. 8e, Die ih gen, Splitter und Balken. Der Kurmärker und die Picarde. Freitag, Sonnabend, den 3. Die Entführung
16 24 a. un n Haupt.
aus dem Serail. onntag, den 4. Die Hermannsschl
Wies baden, Dienstag, den 30. August: Der . Don nerstag, den 1. September: Im Wartesalon J. 1 Eine Tasse
Thee. Das Fest der Handwerker. Sonntag, den 4. Eh Sonnabend / den 3: Fra Diavolo.
*
Felegraphische Witterunsherichte v. 28. August. t. Bar. Ad Femp. Abw! , 3 . . Temp. ; Allgemeine My 6 1. v. . R. V. M., Mind. . 7 Constantin. 373,4 — 15,4 — NV., s. Sar bewölkt. ij 29. August. 10,6 0, SW., mässig. 84 ,s 8 M, schw. 7, 1 — 3, SSO. schw. gro 1,5 80. mãssig. go - 2, 2 SG., stark. 10,1 93 8 W schw. 8, 7 -= 1, 3 S., mässig. 8, Ss - 1, i O., mässig. 8, 1 89) mãssig. 8.0 0, SW, schw. 88 — 9.7 8., Sturm. 100 4 W., lebhaft. trübe, Nekhts. Eg. 10568 o, a W., stark. zieml. heiter. — SOG. schwach. Regen. SW. , mässig. bewölkt.“) S866, Err. bezogen. *] SSO, Sturm. bedeckt, Regen. — BS., 86 Chwach. Regen. WSW. , lebh. sehr bewölkt. NO., mässig. sbewölkt.
f Memel ... 3: Kõönigsbrg. 6 r, Stettin . ... 3 Puttbus. ..
heiter.
heiter.
heit., gest. Reg. trübe, . bezog., Regen. bedeckt.
trübe.
halb heiter. zieml. heiter.
Ratibor .. iCBreslau ... 3 Regen.?)
bedeckt. *)
Flensburg. 328, Wiesbaden: Kieler Haf. : Wilhelmsh. Bremen ..
Gestern Abend N., s. stark. Regen. *) Nachts u. gest. Reg.
Frohberg. Anfang 7 Uhr. M.⸗Pr. Im Opernhause. Keine Vorstellung.
9) Trübe. Gestern ziemlich starker Regen. I) Gestern von 12 bis Abend Regen. ) Nachts viel Wind und Regen.
Oeffentlich er Anzeiger.
Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
Konkurs ⸗ Eröffnung. Königliches Kreisgericht zu Inowraelaw. Erste Abtheilung,
den 22. August 1870, Nachmittags 6 Uhr.
Ueher das Vermögen des Kaufmanns Moriß Abraham zu Strzelno ist der kaufmaͤnnische Konkurs eröffnet und der Tag der Zahlungs- einstellung auf den 20. August 1870 festgesetzt worden.
Zum einstweiligen Verwalter der Masse ist der Kaufmann Liedelt ju Strzelno bestellt. Die Gläubiger des Gemeinschuldners werden aufgefordert, in dem auf den 6, September 1870, Vormittags 12 Uhr, in unserem Gerichtslokal, vor dem Kommissar, Herrn Kreisrichter 7 anberaumten Termine ihre ,,, und Vorschläge über innst
r)265)
dit Beibehaltung dieses Verwalters oder die Bestellung eines anderen einstweiligen Verwalters .
Allen, welche von dem Gemeinschuldner etwas an Geld, Papieren der anderen Sachen in Besitz oder Gewahrsam haben, oder welche hm etwas verschulden, wird aufgegeben, nichts an denselben zu verab- folgen oder zu zahlen, vielmehr von dem Besitze der Gegenstände
bis zum 19. Septem ber 1879 einschließlich dem Gerichte oder dem Verwalter der Masse Anzeige zu machen, und Alles, mit Vorbehalt ihrer etwaigen Rechte, ebendahin zur Konkurs- masse abzuliefern. Pfandinhaber und andere, mit denselben gleich berechtigte Gl iubiger des Gemeinschuldners haben von den in ihrem Besihe befindlichen Pfandstücken nur Anzeige zu machen.
dugleig werden alle Diejenigen, welche an die Masse Ansprüche ald onkursgläubiger machen wollen, hierdurch aufgefordert, ihre An- sprüche, dieselben igen bereits rechtshängig fein oder nicht, mit dem bafür verlangten Vorrechte
bis zum 27. September 1870 einschließlich bei uns schristlich oder zu Protokoll anzumelden und demnaͤchst
zur Prüfung der sämmtlichen, innerhalb der gedachten Frist angemel deten Forderungen, sowie nach Befinden zur Bestellung des definitiven Verwaltungs Personals
auf den 11. Oktober 1870, Vormittags 10 Uhr,
in unserem Gerichtslokal vor dem Kommissar, Herrn Kreisrichter Menß, zu erscheinen. Nach Abhaltung dieses Termins wird geeigneten Falls mit der Verhandlung über den Akkord verfahren werden.
Wer seine Anmeldung schriftlich einreicht, hat eine Abschrift der⸗ selben und ihrer Anlagen beizufügen.
Jeder Gläubiger, welcher nicht in unserem Amtsbezirk seinen Wohnsitz hat, muß bei der Anmeldung seiner Forderung einen am hiesigen Orte wohnhaften und zur Praxis bei uns berechtigten auswärti- gen Bevollmächtigten bestellen und zu den Akten anzeigen. Den— jenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, werden die Rechts. Anwalte, Justizräthe Keßler, Hantelmann, Rechts-Anwälte Hoeniger, Fellmann, Triepcke, Fromm zu Sachwaltern vorgeschlagen.
(2726 Konkurs- Eröffnung. Königliches Stadt- und Kreisgericht zu Magdeburg. Erste Abtheilung, f den 26. August 1870, Mittags 12 Uhr. Ueber den Nachlaß des Kaufmanns Joseph Meyer bier ist der emeine Konkurs im abgekürzten Verfahren eröffnet und der Tag der Kinn gore fel um auf den 17. Juni 1870 festgeseßt worden. Zum einstweiligen Verwalter Ferdinand Thilo Faber hier bestellt. sculdners werden aufgefordert, in dem auf den 12. September 1870, Vormittags 19 Udr vor dem Kommissar, Stadt und Kreisgerichts-Ratd Goering, an
der Masse ist der Kaufmann Die Gläubiger des Gemein-
zugeben.
Allen, welche von dem Gemeinschuldner etwas an Geld. Vardier=n oder anderen Sachen in Besiß oder Gewabrsam daden, oder welche
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