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In einem am 16. kurz vor der Schlacht von Vionville geschriebenen Briefe heißt es;

»Nach dem Gefechte östlich von Metz (14) hat sich unsere Armer duͤrch Metz gezogen und ist in fortwährendem Hin⸗

und Hermarschiren.

Andere Briefe besagen: K Unser Corps (Pas II) hat sich überraschen lassen: es

existirt nach drei Schlachten nicht mehr. Ein Arzt berichtet, t in ö zwischen Vionville und Rezonville etablirten Lazarethe allein 2000 verwundete Franzosen und Preußen ge⸗ legen haben. Der größte Theil sei nach Meß geschafft worden, welches von Kranken überfüllt sein müsse. Er fügt hinzu: Ge west plus la guerre, C'est une boucherie sauvage et odieus.“

Die 25. Division (Großherzogl. hessische hat ferner im Zeltlager bei Amanvillers eine französische Briefpost aufgefun⸗ den. In der Mehrzahl der Soldatenbriefe spricht sich eine große Nißstimmung über die Armeeleitung aus.

Es wird darin von Verrath gesprochen, über schlechte Ver⸗ pflegung, über die anstrengendsten Nachtmärsche und Strapazen

geklagt. Man ersieht daraus, daß den Soldaten vorgespiegelt wor⸗

den, diese forcirten Märsche seien nöthig, um die Preußen auf ihrem Rückzuge zu ereilen und zu vernichten.

Das Gefecht am 14. (östlich von Metz) wurde als großer Sieg verkündet, 3 Divistonen des III. Corps sollen die Preußen (90,600!) geschlagen haben.

Ein rf r berichtet unterm 15. Abends, »Bazaine trete uatschieden den Rückzug nach Verdun an, werde sich dort mit Mac Mahon vereinigen und den Preußen den Rest geben, doch werde es viele Mühe kosten, sie zu schlagen. So lange Er an der Spitze, sei wenig Hoffnung., Er, Bazaine und Le⸗ poeuf seien unfähig.“ Ein Anderer schreibt am 16. Morgens H hr! „Ich weiß nicht, ob Du schon meinen Brief vom l5ten erhalten, ich erzählte Dir darin von unserer schimpflichen Flucht und den Resultaten unserer Deroute. Das Traurigste bei ber Sache ist unser⸗ Abzug. Wird sind davon gelaufen, um

ler J oder ? Meilen von Mars la- Tour zu kampiren. Wir

9 hier ungefähr 30 bis 40090 Mann ohne Lebensmittel, die Kavallerie ohne Fourage. Die Dörfer sind ausgesogen, wir ruiniren das Land. Die Märsche sind enorm, um 6 Uhr Abends waren wir noch nicht zur Ruhe gekommen und hatten nichts genossen; dabei einen Marsch von 10 licues querfeldein hinter uns. Die Nächte sind kalt, unsere Bagage ist uns abhanden gekommen, dte Fatigue war so groß, daß die Mannschaften ihr Gepaͤcl wegwarfen, und man sah die Wege bedeckt mit . Schuhen, Bürsten, Säbeln und selbst Gewehren) ge—⸗ nügend, um eine Reihe Wagen damit zu beladen. So ist die franzöfische Armee und so haben wir den berühmten 15. August verlebt. Heute Morgen erhalten wir wieder Ordre, uns marsch. fertig zu machen; es wird wie immer sein, kaum zeigt sich ein Preuße, so ziehen wir ab.« Lager von Verneville,

—

16. August. Unser rechter Flügel ist auf dem Wege nach Conflans, ich vermuthe, daß das Corps LAdmirauit wieder Reserve ist, unser 3. Corps stützt sich auf das 2, welches wiederum mit dem 1. in Connex ist. Also da der Marschall Mac Mahon an der Spitze des 1.5, 5. und 7. Corps steht, haben wir hier 6 Armee⸗Corps oder 260,000 Mann. Es ist die Unwissenheit unseres Chefs, welche uns unsere Niederlage bereitet hat; wenn wir studirt hätten, wie die Preußen, so würden wir unsere Vertheidigung besser verstan⸗ den haben, während wir nun in Folge von zwei Niederlagen Lothringen ihnen haben überlassen müssen. Man fängt ganz laut dadon an, zu sprechen, daß der Kaiser die Preußen ver⸗ meiden will, und daß er uns nach Paris führt. Es würde zu dumm sein. Wenn der Kaiser nach Paris geht, wird die

Armee ihn absetzen 2c. ꝛc. 4 Es bleibt noch hinzuzufügen, daß nach der Schlacht am Corps Canrobert und L'Ad⸗

18. die abgelegten Tornister der . C'Ad mirault, sowie viele Protzen und Laffeten den Siegern in die

Hände fielen. 29. August. (W. T. B) Eingetroffene pariser

Brüssel, ̃ Si Blätter, namentlich die »France«, bestätigen die Meldung, einer

daß in Paris schon jetzt stark die Rede ist von ei theilweisen Verlegung der Regierung nach einem westwärts gelegenen Orte, falls die Verbindungen zwischen der Haupt⸗ stadt und den nicht okkupirten Departements unterbrochen werden. Es würden dann 2 oder 3 Mitglieder des Kagbinets sich nach Bourges oder Toul begeben, um die weitere Verthei⸗ digung zu organisiren. Die Bank und vier große Eisenbahn⸗

gesellschaften hätten ebenfalls die Erlaubniß nachgesucht, für

denselben Fall ihren Sitz von Paris zu verlegen.

Die »Indépendancen erfährt, daß Rheims in Vertheidi⸗ gungszustand gesetzt ist. Die Demolirung der in dem Bereiche der Befestigungen liegenden Häuser haben bereits begonnen.

In Folge eines Aufrufs des Rättergutsbesitzers Herr

Elsner von Gronow auf Kalinowitz (Nr. . , rn. der Annalen der Landwirthschaft) zur unentgeltlichen Lieferung von Winter ⸗Weizen und Winter-Roggen für diejenigen Gegen⸗ den Preußens und Süddeutschlans 8. die in Folge des Krieges Mangel an Saatgetreide haben, sind bereits Offerten dem Mi nisterlum für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten eingereicht worden. Das Ministerium wird diesem patriotischen Unter⸗

nehmen bereitwilligst entgegenkommen, alle Offerten sammeln

und seiner Zeit bestimmen, wohin das Saatgetreide abgeliefert werden soll.

Mögen diejenigen Landwirthe, welche in mildthätiger Liebe das Werk unterstützen wollen, möglichst bald ihre Offerten dem Ministerium einreichen, damit noch vor der Saatzeit die Gaben in die Hände der Empfänger gelangen.

Spanien. Madrid, 28. August. (W. T. B.) Eine karlistische Bande hat die Eisenbahn zwischen Pamplona und Aldasna zerstört. Neue Banden sind unter General JImaquiro aufgetaucht. Infanterie und Gebirgsartillerie wurde nach Na⸗ varra gesandt.

PH odluktem- umd! VWwanrcen-Häörse-

KBreslanm, 29. August, Nachm. 1 Uhr 29 Min. (Tel. Dep. des. Staats-Anzeigers.) Spiritus pr. S000 pCt. 1644 Br., 134 Gd. Weizmen, weisser 809 — 93 Sgr., gelber 8 — 91 Sr. Roggen 58-65 Sgr. Gerste 42 - 48 Hafer 29-34 Sgr.

Steitim, 29, August, 1 Uhr 32 Min. (Tel. Dep. des Staats- Anzeigers.) Weizen 68-763 bez., August- September 773 GId., September- Oktober 77 bez., Frühjahr 743 G., 75 Br. Roggen 46250 bez. August 51 Br., September 9ktober 5I - 513 bez., Erihjahr 5 25 ber. Rüböl 13, Br., 133 G., pr. August 131 Brief, September - Oktober 135 bez. u. Br. Spiritus 165 Br, 3 wer 166 — 164 bez., Oktober 173 G., Frühjahr 17

ö . 1

Hremem, 29. August. Wolff's Tel Bur) Petroleum

un, Standard white loco 67 bez. umnhir nz, 29. August, Nachmittags. (Wolff s Tel. Bur.) Getreidemarkt. Weizen ünd Roggen loco und Weizen auf Termine höher. Roggen fest. Weizen pr. August 127pfd. 2000 Pfd. netto in Mk. Bco. 155 Br., 154 G., pr. August - Sep- tember 127pfd. 2000 Pfund in Mark Boo. 15 Br., I53 G., Pr. September Oktober 127pfd. 2000 Pfd. ig Mk. Bco. 154 Br., 153 &, r. Okt. Novbr. 127pfd. 2009 Pfd. in Mk. Banco 155 Br., 154 6. ggen pr. August 2000 Pfd. netto in Mark Banco 106 Br., 105 Gd., pr. August-September 1068 Br;, 104 Gd., pr. Septem- ber · Oktober 107 Br., 106 Gd., pr. 9 1068 Br., 169, G4. Hafer und Gerste rühig. Rüböl fest, loco 28, pr. O- tober 263. Spiritus geschäftslos, loco, pr. August, pr, August- September und pr. Septhr. 21. Kaffee fest. Zink still. Petro- leum still, Standard white loco 15 Br., 143 G., pr. August

145 G., pr. Sept. Dezbr. 15 G. — Regen wetter.

Fonds- und Actien - KHKörse.

FRKres lam, 29. August, Nachm. JL Uhr 29 Minut. (Tell. Dep. ges Staats- Anzeigers.) CGesterreichische Banknoten S0 bez. Freiburger Stammaktien —. Oberschlesische Aktien Lit. A. 1635 bez.; Lit. B. 154 beæ. Oberschlesische Prioritäts- Obli- gationen Lit. D., 4proꝝ. —; proz. —; Lit. E. 70 G.; do. Lit. G. S6 bez. Oderberger Stamm-Aktien 935 Br. Neœisse - Brieger Aktien — Oppeln-Farnowitzner Stammaktien —. Preuss. 5proæ. Anleihe von 1853 — Geschäftslos.

Harmharg, 29. August, Nachmittags. (Wolff's Tel. Bur.)

(SSchlussourse,) Ereuss. Thaler —. Hamburger Staats- Prümienanleihe 85. Silberrente 52. Oesterreichische Kredit- aktien 1995. Oesterreich. 1860er Loose 72. Staatsbahn 685. Lombarden 384. Italienische Rente 483. Vereinsbank 1002. Kommerzbank 100. Norddeutsche Bank 1387. Kheinische Bahn —. Altona-Kiel — Finnländische Anleihe —. 1864er Russ. Prämienanleihe 10655. 186tzer Russische Prämienanleihe 1055. 6prozent. Vereinigté Staatenanleiheé pr. 1882 87x. Dis-

konto 47 pCt. 29. August, Abends. (Wolff's Tel. Bur,

VWigenn, Sehr fest.

Abendbörs e. KFreditaktien 252.25, Staatsbahn 345.00. 18606r Loose 965.80, 18646 Loose 11425, Anglo-Austr. 220. 7h, Franco- Austr. 93.00, Galizier 239.00, Lombarden 196.75, Nord- hahn —, Kreditloosè — Papierrente — Silberrente — Par- dubitzmer —, Volksbank —, Napoleons 10.04. Fest.

Redaction und Rendantur: Schwieger.

Berlin, Druck und Verlag der Königlichen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei

(R. v. Decker).

momement beträgt A Thlr. mwprtis für den Raum einer

ö pmaseile 3 Sgr.

Königlich Preuszischer

Alle Post ⸗Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellun für 8erlin die

an⸗

xpedition des Königl.

preußischen Staats Anzeigers: Zieten⸗Platz Nr. P. —

Anzeiger.

L 2W6.

Berlin, Dienstag den 30. August Abends

1870.

Mehrfachen Anfrag sonnement, und zwar zu

als der Vorrath reicht.

en zu begegnen, wird ergebenst bemerkt, daß auf den Staats ⸗ Anzeiger nur ein vierteljährliches

dem Preise von Einem Thaler, stattfindet. Bereits erschienene Nummern können nur soweit nachgeliefert werden,

Majestät der König haben Allergnädigst geruht: 66. mn. und Commandeur des Sime we fer en ons Nr. 9, Johann Heinrich Coelestin utier, in den Adelstand zu erheben; .

Dem 1. Brunnen und Bade⸗ Arzt Medizinal ⸗Rath EéSrth in Ems, den Charalter als Geheimer Sanitäts- ach zu , . und ;

Din Stadtrath Dr. Schw eineberg in Mühlhausen, zu⸗ he der von der dortigen Stadtverordneten Versammlung ge⸗ fenen Wiederwahl, . unbesoldeten Beigeordneten der mant Nühlhausen für eine fernerweite sech jährige Amtsdauer

bestaͤtigen.

(mier ⸗Bata

Norddentscher Bund.

f * 9 . * 36 491 ad sanleihe betreffen e fünfprezentige Bun de

— vom zar, fo .

Rach den durch Bekanntmachung vom . Juli d 3. gf. fentlichten Subttipt ion dbed n gun gen für die , ge iche des Rorddeutschen Bundes haben die eichner am „lünftigen Monats bei der Kasse, welche ihre Subskription genommen hat, die zweite planmäßige Einzahlung von Prozent des gezeichneten Rominalbetrages zu leisten und

ücklnfen für diese Kapitalsrate zu vergüten. ,,,,

bei der Zeichnung eine ion 1 so hat der Zeichner am 1. September einschließlich der dtückinsen für die Zeit vom 1. Juli bis 31. August é. auf je Thlr. Nominalwerth 20 Thlr. 5 Sgr. 6 jahlen. Nach zlständiger Berichtigung der ersten, am J10. August . ig gewesenen, und dieser zweiten eie ff dlunf egg werden him Zeichner die hinterlegten Kautionseffekten zurückgegeben. at dagegen bei der Zeichnung eine baare Anzahlung von 0 Prozent des gezeichnelen Betrages stattgefunden, so wird, enn außerdem 10. August fällig gewesene Einzah⸗ sungbrate einschließlich der Stü zinsen vollständig berichtigt wothen ist, der Betrag der baaren Anzahlung unter Hinzu⸗ tchnung der für dieselbe dem Zeichner zu ug , ein monatlichen Zinsen auf die am 1. September fällige Einzah⸗ lungtrate in Anrechnung gebracht. Hierdurch ermäßigt sich die rt für je 100 Thlr. Nomnalwerth auf baar 10 Thlr. Sgr. 9 Pf.

ö. ö am bevorstehenden zweiten Einzahlungstermine ulässigen Vollzahlungen beziehungsweise Vorauszahlungen l faͤllig werdender Terminsraten wird auf die Eingangs . anntmachung vom 26. Juli d. J. und auf die mn nn des Bundeskanzler⸗Lmtes vom 6. des laufen · en Monats Bezug genommen. ;

Schließlich . . unter Bezugnahme auf die Bekannt ⸗ machung der Königl. preußischen Hauptverwaltung der Staats. schulden vom 4. 8 Ms, darauf aufmerksam gemacht, daß nach 5. 11 der Bekanntmachung vom 26. Juli d. J. die von den Zeichnungsstellen den Zeichnern über ihre Zahlungen aus— sellten Empfangsbescheinigungen an dem am 1. September worstehenden Einzahlungstermine gegen auf den Inhaber lautende Zusagescheine der Königl. preußischen Hauptverwaltung

der Stacksschülden ausgetauscht werden. der

1.

vo

se

Dieser Austausch setzt die erfolgte volle Berichtigun

beiden ersten Einzahlungen von zusammen 30 pCt. nebst Stück .

122

zinsen voraus telbar nach Leist

der Fürst zur Lippe / dungen zwischen den Debhufs einer bier ber zu

Majestät der König von Pr Allerhöchstihren Geheimen Regierung

ürst zur Lippe:

ernannt:

Prioritäts˖ rung

und erfolgt durch die Zeichnungsstellen unmit- ung der zweiten planmäßigen Einzahlung am

September. Ebenmäßig können diejenigen Zeichner, welche . vorausgezahlt

die am 1. September fällige Einzahlun oder vor dem 1. September die Vollzah

ung

bewirkt haben,

m 1. September ab den Umtausch ihrer Empfangsbescheini ·

gungen gegen die bezeichneten 3 welche ihre Zeichnung angenom

Berlin, den 24. August 1870.

Das

Delbrück.

undeskanzler ⸗Amt.

usagescheine bei derjenigen Kasse, men hat, bewirken.

Staatsvertrag zwischen Preußen und Eisenbahn von Lemförde

Vom 10.

Seine

Lippe wegen Anlage einer

über Herford und Detmold nach Bergheim

resp. Steinheim.

Juli 1870.

Seine Majestät der König von Preußen un von dem Wunsche geleitet, beiderseitigen Staatsgebieten zu vermehren, haben

di

d Seine Durchlaucht

e Eisenbahnverbin⸗

treffenden Vereinbarung zu Bevollmächtigten

Du ddenhausen,,

Seine Durchlaucht der F räsidenten Theodor H atifilation folgenden Vertrag abge⸗

Höchstihren P

welche unter Vorbehalt der R U haben.

rt. J. Die H

lben Aktiengesell ippe von der F

als

Sitz ih gesetzliche Au Lippischen R

Art. III.

Wahl K

behalten.

ie Königlich preußische Regie — . J gehörigen Bahnhofe in ch den Anschluß

Bahn mit dem Ihr zu den Bedingungen stell der Eöln⸗ Mindener Ei

stellen, au

el

eu ßen: Ss-Rath Herrmann

dmann,

sionirt werden wird. Die or bei der Königlich preußi⸗

Pfand für di preußischen Regierung

en Bahnhöfen als

senbahngesellschaft ge

Steinheim an⸗ Anschluß⸗

ndels⸗Ministerium vor-

hören

rung wird für die Verbindung der Bünde keine erschweren⸗ sowohl auf den beiden

den Bahnhöfen Lem⸗