1870 / 246 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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daselbst von

O'Reilly ein.

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Bürgermeister Hochs auf den Bundesfeldherrn König Wilhelm, den Landesherrn König von Sachsen und sämmtliche Bundes— fürsten ausbrachte, in welche die Volksmenge mit höchster Be— geisterung einstimmte. Es werden Vorbereitungen zu einer großen Illumination für heute Abend getroffen, . gespzig, 3. September. (W. T. B.) „Auf die gestrigen Siegesnachrichten prangte die Stadt im prächtigsten Flaggen⸗ schmuck, Menschenmassen durchwogten, »Die Wacht am Rhein« singend, die Straßen; überall herrschte der größte Enthusiasmus. In den öffentlichen Lokalen wurden dem Könige und der Königin von Preußen großartige Ovationen dargebracht. Fast alle Werkstätten waren geschlossen. Die Glocken sämmtlicher Thürme läuteten. Heute Abends war die Stadt beleuchtet. Stuttgart, 3. September. In Folge der Siegesnachrich⸗ ten endloser Enthusiasmus. Von allen Thürmen erschallt das Geläute der Glocken; der Donner der Kanonen verkündet weit- hin den glorreichen Sieg. Für heute Abend ist ein Fackelzug, für morgen allgemeine Illumination in Aussicht genommen.

Heute Abend wird eine große Versammlung stattfinden, um

den Anschluß an die berliner Adresse bezüglich der Friedens garantien zu beschließen.

Die erste Nachricht von der großen Entscheidung bei Sedan ist durch folgende, von dem Königlichen Kammerherrn Grafen Seherr-Doßbrau, Johanniter ⸗Ritter, an den Minister

des Innern gerichtete Depesche hierher gelangt: .

Varennes, 2. September, 1 Uhr 50 Minuten Nachmit— tags. An Minister Graf Eulenburg. Von 7 Uhr gestern früh bis 6 Uhr Abends Schlacht vor Sedan, in Folge deren Napo⸗

leon mit 80000 Franzosen in die Festung Sedan zurück—

gedrängt, sich dem Könige auf Gnade oder Ungnade ergeben hat. Graf Reille, General⸗Adjutant des Kaisers, überbrachte dem Könige in meiner Gegenwart den Brief des Inhalts: Da es ihm nicht gelang, von einer Kugel getroffen zu werden, blieb . nichts übrig, als Sr. Majestät seinen Degen zu Füßen zu legen.

Bitte dies der Königin zu melden, komme eben vom

Schlachtfeld. Herrmann Graf Seherr.

Diese Depesche traf gestern nach 11 Uhr Abends hier ein und wurde von dem Minister des Innern sofort Ihrer Majestät der Königin mitgetheilt. Während der Nacht ging auch das Telegramm Sr. Majestät des Königs ein, welches am Morgen veröffentlicht wurde.

Weiter liegen vom Kriegsschauplatze folgende Nachrichten vor:

Brüssel, 3. September. (W. T. B.)

Die Unzahl der kapitulirenden französischen Gefangenen wird auf 80, 000 geschätzt. Die Schlacht begann vorgestern Morgen um 4 Uhr unter den Mauern von Sedan. Um 2 Uhr wurde der Kampf eingestellt, um 3 Uhr jedoch wieder aufgenommen, um 5 Uhr war die Schlacht beendigt. Mac Mahon und seine Arniee waren auf Sedan zurückgeworfen und 259,00 Mann Deutschen cernirt. Um 6 Uhr erschien ein französischer Stabsoffizier als Parlamentär im Hauptquartier des Königs, um über die Kapitulation zu verhandeln, etwas später traf der Platzzommandant General Seitens der Deutschen wurde Uebergabe auf Gnade und Ungnade verlangt. Plötzlich ertönte der Ruf: »Der Kaiser ist da.“ Es traf aber nur ein eigenhändiger Brief des Kaisers ein, in welchem er sagte: Da es ihm nicht vergönnt gewesen sei, an der Spitze seiner Armee zu sterben, so lege er feinen Degen in die Hand des Königs von Preußen.

Eine Viertelstunde nachher vernahm man überall die Klänge der deutschen Regimentsmusiken. deutschen Truppen ist unbeschreiblich. Gestern ist der Kaiser von einigen Generalen begleitet in das Hauptquartier ge—

Der Enthusiasmus der

kommen. Brüssel, 3. September, Nachmittags. Die Anzahl der in belgisches Territorium übergetretenen französischen Soldaten

betrug gestern etwa 10000 Mann, welche sämmtlich die

Waffen niedergelegt haben und vorläufig nach Namur ge⸗ bracht werden; mit ihnen find 400 Artillerie⸗Fahrzeuge, 1200 Pferde und 2 Geschütze übergetreten.

Karlsruhe, 3. September. (W. T. B.)

Die heutige »Karlsruher Zeitung schreibt: In Straßburg wurden gestern durch Anschwellen und Austreten des Rheines die Keller unter Wasser gesetzt, wodurch den Belagerten großer Schaden zugefügt wurde. Am Sonntag ist der Dachstuhl des Münsters theilweise abgebrannt, das Schiff der Kirche und die astronomische Uhr wurden beschädigt.

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Hauptquartier des Oberkommandos der III. Arme Revigny, 27. August. Am 26., Vormittags 10 lin erfolgte der Abzug des Hauptquartiers aus Ligny. Se. Kön n liche Hoheit der Kronprinz verließ die Stadt zu Wagen, na dem er kurz zuvor den Maire und eine Deputation aut ö Municipalrath empfangen und von ihnen den Dank für ö vorzügliche Haltung der in Ligny einquartierten Truppen . gegengenommnen hatte. Als nächster Aufenthaltsort des Haun, quartlers war Revigny aux vaches, ein größeres Dorf an ia Eisenbahnstraße zwischen Bar le Due und CEhalons, , stimmt. Die Kavalkade nahm ihren Weg zunächst auf ö großen Chaussee von Bar le Due, passirte die Ortschaften . lgires, Trouville, Longeville und zog dann durch die ansehnltz Stadt Bar le Due, wo sich an diesem Tage das gun J Sr. Majestät des Königs noch befand. R ronprinz stattete bei dieser Gelegenheit seinem erlauchten Val einen Besuch ab. Das Hauptquartier folgte der großen Landstraß die das ehemalige Herzogthum Bar durchschneidet und retz von der Eisenbahn, links von dem Marnekanal begrenzt win Man langte um 25 Uhr in Revigny an, das wegen stnn

anmuthigen Lage in einer fruchtbaren Ebene, mehrfach vn

reichen Bewohnern der großen Städte Frankreichs, auch vy) Parisern, zum Sommeraufenthalt benutzt wird, und daher ch Anzahl stattlicher Wohnhäuser besitzt. Die Einwohnerzahl ziemlich ausgedehnten Gemeinde, die wegen ihrer vortrefflich Weiden den Namen »Revigny aux vaches« trägt, belitf sich auf etwa 1500.

Es waren in den letzten Tagen für das Hauptquartier z III. Armee vornämlich zwei Ereignisse, welche das Interesse g dem Fortgange der taktischen Bewegungen in Anspruch nahmen die Maßregeln zur Eroberung von Toul und der Rückzug M Franzosen aus Chälons. Die Wichtigkeit, welche der Etnl Toul als Sperrpunkt der Eisenbahn zwischen Straßburg um Paris zukommt, hatte von Anfang an für eine starke Cu nirung dieser Feste entschieden. Eine bayerische Brigade unth General Thiereck, 2 Eskadrons und 2 Juß⸗Batterien, Thel der III. Armee, hatten den Auftrag, die Stadt unter Behn tung zu nehmen. Für die offensiven Operationen der

lagerung, deren Beginn auf den 20. August festgesetzt war, wun

die Corps - Artillerie des 6. preußischen Armee Corps und d 38. Infanterie⸗Regiment, unter Oberbefehl des General Lien nants von Gordon, Commandeur der 11. Infanterie ⸗Divisioh zur Verstärkung der Bayern detachirt. Das Terrain gestat unserer Artillerie, für ihre Geschütze die vortheilhaftesten Stellun gen zu wählen. Die preußischen Batterien standen, gut grey an den Bergabhängen beim Dorfe Dommartin; die Geshhh der bayerischen Bakterien standen theils auf dem hohen Mu St. Michel, der ungefähr das Centrum der Front einnimm theils weiter westlich bei dem Dorfe la Justice. Letzteres lch sich so dicht an die Festungswerke, daß es fast als eine Vorsth von Toul betrachtet werden kann.

Die Auffahrt der Batterien, die stellenweise grösn Schwierigkeiten darbot, wurde durch keinen Widerstandtversth des Feindes gestört. Ohne einen Ausfall zu wagen, ließ h Besatzung Toul's die Bayern ungehindert ihre Feldstücke q den ca. io)h0 Fuß hohen Berg Sk. Michel transportiren; q Mansver, wesches die bayerische Artillerie mit größter Sicht heit ausführte, das aber wohl kaum so ruhig hätte vor j gehen können, wenn die Festung statt mit Soldaten der Moll garde mit regulären Truppen bedient wäre. Die Entfernun von der aus die Geschütze gegen die Mauern zu spielen hath belief fich bei den preußischen Batterien auf ca. 2500 Schtz bei den bayerischen war die Distanz eine ungefähr gleiche, il etwas geringere.

Von dem Oberbefehlshaber der III. Armee war der bt fehl ertheilt worden, die Stadt Toul so viel als möglich schonen. Namentlich hatte die Artillerie in Folge, autzdiit licher Weisung, die berühmte Kathedrale Touls ein Meist werk der Gothik, dessen Haupttheile Chor, Mittel und Seitenschi noch den Epochen des reinsten Sthles im 13. und 14. Ih hundert angehören unversehrt halten. Um dieser Old nachzukommen, mußten bei dem Kanonenfeuer die den OM umgrenzenden Stadtquartiere außer Schußlinie gelassen werht

Da man diesseits entschlossen war, dem Feind die milde Bedingungen zu gewähren, so wurden vor dem Beginn Bombardements Kapitulationsverhandlungen, auf einer s die französischen Truppen günstigen und ehrenvollen Grundl eingeleitet. Es sollte der Besatzung freier Abzug mit ch militärischen Ehren und Wahl ihres Aufenthaltes an jedem liebigen Orte im Rücken unserer Armee zugesichert wen Der Kommandant von Toul ist ein jüngerer Qffizier . E. Hue, den der Kaiser erst vor 4 Wochen in die Stadt 6, hat, um die Operationen zur Vertheidigung derselben zu lei Da in der französischen Armee die Sitte herrscht, dag Festungskommandant mit den Parlamentären nicht in

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bindung treten darf, so wurde der Offizier, der sich in die Stadt

begeben hatte Oberst Arnold, an den Kriegsrath gewiesen. c Beschluß desselben ging dahin, daß man die Uebergabe der Stadt verweigere.

Darauf wurde um 39 Uhr Morgens die Kanonade be— onnen und das feindliche Feuer, für das übrigens an diesem Tage nur 4 Geschütze in Thätigkeit gesetzt waren, bald zum Schweigen gebracht. Es zeigte sich, daß die Franzosen zu einer hlanmaͤßigen Vertheidigung der Stadt fast alles versäumt aten. Offenbar aus Mangel an Zeit für die taktischen Ein— sichtungen, hatte man die Glacis und die Promenaden in dem gewöhnlichen Zustand belassen; es war selbst nicht daran ge—

Flammen aufging. Man hielt diesen Augenblick für geeignet,

um dem Kommandanten, noch einmal die lichen Anträge auf friedliche Uebergabe der Stadt zu unterbreiten. Es schlossen sich bei dieser zweiten Sendung der Pfarrer des Dorfes Dommartin und ein dortiger Schloßbesitzer dem preußischen Pgrlamentär, Oberst-Lieun— tenant von Hartmann von der Artillerie, an, um ihren Einfluß zu einem Vergleich aufzubieten. Mr. Hue berief sich

von Reuem auf den Kriegsrath, der nicht weniger als 2 Stun-

den für seine Debatte bedurfte, jedenfalls also in sich getheilt war, schließlich aber doch für den Widerstand entschied. Als Antwort auf die abgeschlagene Kapitulation nahmen unsere Geschütze das Feuer wieder auf und setzten es noch eine Stunde lang fört. Hierauf jedoch mußte für diesmal die Beschießung aufgegeben werden, da die preußischen Truppen, die an diesem Tage vor Toul zur Verwendung geko]mmen, vom Oberkom⸗ mando den Befehl erhalten hatten, sogleich am folgenden Tage dem Vormarsch der III. Armee auf Chalons zu folgen. Natür— lich blieb ein Cernirungsdetachement vor der Stadt zurück: sene Aufgabe wird sein, die Ankunft der von unserer Arriere— garde beorderten Reservegeschütze abzuwarten und dann die Uebergabe Touls zu erzwingen.

In Chälons haben die Franzosen am 21. August den Rückzug aus dem befestigten Lager, auf das seit langer Zeit die Pariser Bevslterung ibr Vertrauen gerichtet hatte, begon nen. An diesem Tage ist Mac Mahon von dort aufgebrochen,

die letzten Bataillone haben am 23. Abends Chalons geräumt.

Als die Vorposten unserer 4. Kavallerie Division (Prinz Albrecht Vater) dort anlangten, fanden sie nichts mehr vom Feinde. Man konnte nur bemerken, daß er seine Retraite auch diezmal in einem Zustande, der an die Verwirrung der Flucht grenzt, vollzogen hatte. Dafür spricht unter anderem, daß er ine Anzahl von Geschützen zurückließ, die der preußischen Avantgarde als Beute zugefallen sind. Auch wurden bis zum 26, auf verschiedenen Haupt— und Nebenstraßen, die gegen Chalons ausmünden, in mehreren Orten, wie in St. Dizier unter andern zersprengte Trupps französischer Soldaten aufgehoben. Einzelne derselben wurden gestenn im Hauptquartier von Revignh abgeliefert. Es be— fanden sich darunter auch Leute, die eben erst zur Reserve ein— gezogen wurden. Die Entfernung der französischen Armee von Chälons hat die Folge gehabt, daß die kleine Festung Vitry a. 3 Meilen von Chaͤlons) sich nicht länger behaupten konnte, die Besatzung, ein Bataillon von ea. 1100 Mann, das dort stationirt war, fühlte sich nicht stark genug, um es auf ein Rencontre mit den Preußen ankommen zu lassen. Es gab seinen Posten auf (25. Auguswt), ehe die deutschen Truppen sich zeigten, in der Hoffnung, bei Chälons noch das Heer Mac Mahon zu erreichen. Diese Erwartung schlug jedoch fehl, die ganze Abtheilung wurde von den Unsrigen umzingelt und in Gefangenschaft abgeführt. .

Der Rückzug‘ der Franzosen ist nicht auf Paris, sondern auf Rheims gerichtet; eine Flankenbewegung, die jedenfalls die Absicht hat, den Corps, die in Metz eingeschlossen sind, zum Ent⸗ sat die Hand zu reichen.

. Sachsen. Dresden, 3 September. (W. T. B.) Von Seite des Rathes und der Stadtverordneten wurde heute der Beschluß gefaßt, eine Adresse an den König von Sachsen zu Lichten, welche sich bezüglich des Friedensschlusses der bekannten Berliner anschließt.

Leipzig, 2. September. Nach dem Vorgange von Ber— lin und Königsberg soll auch von Leipzig aus eine Adresse an Se. Majestät den König Wilhelm von Preußen als Bundes— oberhaupt, sowie an Se. Majestät den König Johann von Sachsen mit der Bitte gerichtet werden, fremder Einmischung keinen Einfluß zu gestatten auf den Abschluß eines dauernden Friedens, den unsere siegreichen deutschen Heere ertämpfen. Die Adressen, welche bereits am 5. d. M. zum Abgang kommen sollen, liegen bei verschiedenen hiesigen Kaufleuten zur Unter— zeichnung aus. , ö. 8. . e Rath und Stadt—

haben an Se. Majestät den König von ?

fen, 0 gerichtet: ö .

»Dem von Gottes Segen sichtbar geleiteten Fe des ö schen Heeres Dank und Dirndl h , ,, ö

Außer diesem Telegramm haben Rath und Stadtverord— neten an Se. Majestät den König von Sachsen ein Glück— wunsch - Telegramm folgenden Inhalts gerichtet:

»Sr. Majestät dem König Johann hringen wir in freudiger Bewegung zu der ruhm⸗ und erfolgreichen Betheiligung der Königlichen Prinzen und des sächsischen Armee: Eorps an den großen und herr— lichen Siegen des deutschen Heeres ehrfurchts vollen Glückwunsch dar.«

Aus Chemnitz, 3. Septbr, 6 U. 35 M., haben wir folgen⸗ des Telegramm erhalten: Soeben sind der hiesige Rath, 21 Mit . glieder zählend, und das Kollegium der Stadtverordneten, 148 Mitglieder, in einer besonders anberaumten feierlichen Sitzung der berliner Adresse an Se. Majestät den König Wil— helm w i beigetreten. Ein begeistertes Hoch auf Deutch lands Wohl schloß sich der Resolution an.

Hessen. Darmsta dt, 3. September, (W. T. B.) Der Gemeinderath richtete eine Adresse an den Großherzog mit der Bitte, derselbe wolle bei dem Bundesfeldherrn Verwendung ein treten lassen, daß mit Ausschluß jeder fremden Einmischung ein nur die Interessen Deutschlands berücksichtigender Friede geschlossen werde.

Die Stadt ist aus Anlaß der glorreichen Nachrichten vom Kriegsschauplatze festlich geflaggt. eute Abend wird die Stadt beleuchtet. Der Großherzog befahl Viktoria zu schießen.

Bayern. München, 2. September. (W. T. B.) Das Kollegium der Gemeinde-Bevollmächtigten ist dem heutigen Beschlusse des Magistrats hinsichtlich der Adresse gegen jede fremde Einmischung bei dem gegenwärtigen Kriege einstimmig beigetreten.

Desterreich⸗Ungarn. Wien, 3. September (W. T. B) Die Meldung hiesiger Blätter, daß Italien zu Gunsten der Integrität Frankreichs intervenire, wird in gut unterrichteten Kreisen als völlig grundlos bezeichnet.

Die Nachricht von der Gefangennahme des Kaisers Napoleon hat in der hiesigen Bevölkerung freudige Sensation erregt. Auch die Börse zeigte in Folge dieser Nachricht eine steigende Tendenz.

Belgien. Brüssel, 3. September. (W. T. B.) Aus Paris wird hiesigen Zeitungen berichtet, daß der Prinz Napoleon bereits in den letzten Augusttagen kategonsch bei Verlust seiner Stellung als Kaiserlicher Prinz und Senator, sowie bei Verlust seiner Dotation aufgefordert sei, sofort nach Frankreich zurückzukehren.

Wie hierher gemeldet wird, ist der Kaiserliche Prinz in Chimay (Hennegau) eingetroffen und hat im Schloß des Prinzen von Chimay sein AÄbsteigequartier genommen.

Vereiusthätigkeit für die Armee.

In den hiesigen Zeitungen befindet sich eine Mittheilung, wonach von dem Unterzeichneten auf den hiesigen Bahnhöfen Verbande und Erfrischungsstationen eingerichtet werden sollen, und zu diesem Zwecke Delegirte ernannt worden seien. Diese Notiz bedarf insofern der Berichtigung, als auf dem Potsdamer, Anhalter und Niederschlesisch= Märkischen Eisen ahnhofe bereits Verband und Erfrischungsstationen in der dankens⸗ und anerkennenswerthesten Weise von Lokal-⸗Komite's ins Leben gerufen sind und versehen werden. Die Anordnung wegen Errichtung von Verband. und Erfrischungsstationen beschränkt sich demnach auf diejenigen Bahnhöfe, auf welchen solche noch nich vor- handen waren. Neben einem Hauptdelegirten für sämmtliche Bahn höfe sind Delegirte für jeden einzelnen Bahnhof in Gemäßheit der bestehenden Vorschriften ernannt. Dieselben haben aber nicht in die bereits thätige Vereinshülfe einzugreifen, sondern dieselbe nur zu unter stützen und die Beziehungen zwischen dem Königlichen Kommissarius und den bei den betreffenden Stationen fungirenden Personen und

Komites zu vermitteln, um erforderlichen Falls diesen durch den

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