1870 / 247 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Blücher an der Kat gg ö. n Friedrich Wilhelm III. bei über napoleonische Heerführer.

. r g ließ das Saatkorn der Schönheit und Geistes⸗

hoheit in der Seele Wolfgang Göthe's und die Saat tiefer

Gedanken im Geiste Friedrich Hegels für das deutsche Volk en.

auf gen Reihe von Erntetagen, wie der August 1870 sie Deutsch⸗

land gebracht, kannte seine Geschichte noch nicht und kennt nur

die Geschichte weniger Völker. ö. Alf nz brach der Sieg von Weißenburg das Thor

der feindlichen Kampflinie auf, am 6. August ward der Feind in ö. der stärksten Stellungen geschlagen und die NUeberlegenheit ö deutschen Heeres dem Vaterland und den Völkern Europa s vor die Augen gelegt; am 14, 16. 18. August wird die feindliche Hauptarmee besiegt, von der Verbindung mit ihrer Hauptstadt aͤbgeschnitten und hülflos in eine Festung eingeschlossen; am 30, und 31. August widerfährt einer zweiten feindlichen Armee der letzten, die das offene Feld hält dasselbe Schicksal. Wir schweigen von den kleineren Gefechten im offenen Felde, die alle siegreich für uns ausfielen, von den Belagerungen, von den durch das deutsche Heer zurückgeschlagenen Ausfällen.

Das ist die Ernte des August 1876: durch die Einigkeit der deutschen Fürsten und Staaten und die Tapferkeit des deut— schen Heeres ist in vier Wochen eine Armee, die ebenso viel hun⸗ derttauͤsende zählt, die für die stärkste und für beinah unbe- sieglich galt, zerbrochen, ohne daß es ihr ein einziges Mal ge⸗ lang, auch nur vorübergehend siegreich zu sein.

Diese Saat ist in Gottesfurcht, in treuer Arbeit und pflicht⸗ treuer Thätigkeit des Friedens gepflegt worden; aus dem hier- durch erzogenen edlen Geist des Volkes, den die allgemeine Wehrpflicht dem Heer zuführt, hat König Wilhelm durch seine neue Heeres⸗Orgaͤnisation das sichere Instrument einer über ˖ legenen Kriegführung Cafe. In ö. Jahren des Frie⸗ dens, die dem Bürger Gedeihen brachten, hat ein hochgebildetes Offizier Corp, von feurigen Streben beseelt, das Studium des Krieges mit der Gewissenhaftigkeit und Energie deutscher Denk- kraft betrieben ö dessen Frucht sich jetzt der Welt als vollendete Kriegskunst zeigt. ö

eit Ech Beistand gehen wir einem Reich des Friedens und der Kraft entgegen, in welchem die deutsche Nation sich der Segnungen christlicher Gesittung und eines steigenden Wohl standes dauernd erfreut.

Der General- Feldmarschall Graf von Wrangel brachte heute Mittag 12 Uhr an der Spitze der hier anwesenden Gene— ralität Ihrer Majestät der Königin die Glückwünsche der Armee zu den großartigen jüngsten Erfolgen der siegreichen deutschen Heere dar. Die gesanmte Generalität erschien zu diesem 36 im Parade ⸗Anzuge. Außer den hier anwesenden aktiven

eneralen betheiligten sich daran auch die hier befindlichen Generale zur Allerhöchsten Disposition.

In Folge der letzten Siegesnachricht ist heute in allen Kirchen ein Tedeum gesungen worden. Während dies im hie⸗ sigen Dom geschah, wurden die üblichen 101 Salutschüsse abge⸗ feuert durch eine Batterie der Ersatz ⸗Abtheilung des Garde⸗Feld— Artillerie⸗ Regiments. Auch gestern gegen Abend waren im Lustgarten 101 Salutschüsse abgegeben worden.

Im Königlichen Schauspielhause begann

i gestern Abend die Vorstellung Minna von Barnhelm« mit einer er⸗

hebenden Feierlichkeit. Als die Akkorde der Weberschen Jubel— Ouverture in »Heil Dir im Siegerkranze übergegangen waren, zeigte die geöffnete Bühne, von dem enthusiastischen Bei⸗ fall des Publikums begrüßt, das bereits früher beschriebene Trophäentableau, in welchem die lorbeerbekränzte Büste Sr. Majestät des Königs neben »Bei Metz auch bereits die Inschrift »Die Tage vor Sedan« trug. Nachdem der Vorhang vor diesen mit Blumen geschmückten Emblemen wiederholt aufgezogen war, wurde schließlich vom gesammten Publikum Angesichts dieser erhebenden Gruppen stehend die Volkshymne angestimmt. Die Pausen im Lustspiel füllten »die Wacht am Rhein«, das »deutsche Vaterland., das »Preußenlied«, unter stets gleichem Beifall, der am Schluß sich beim »Pariser Einzugsmarsch« aufs Höchste steigerte. ;

Ueber die Siegesfeier in anderen Städten sind uns heute weitere Telegramme und Nachrichten zugegangen aus Danzig, Posen, Stettin, Breslau, Kiel Frankfurt a. M., Leipzig, Weimar. Die genannten Städte prangten gestern sämmtlich im reichsten Flaggenschmucke und hatten am Abend glänzend illuminirt. In Posen und Stettin wurde von den Wällen, in Kiel von dem im Hafen liegenden Linienschiff »Renown« Victoria geschossen. Zu Leipzig fand in den Kirchen ein Dankgottesdienst statt. In Weimar bewegte sich nach dem Schlosse ein Fackelzug der Bürgerschaft, welche dem Groß— herzog und der Großherzogin ihre Glückwünsche darbrachte.

Hauptquartier Sr. Majestät des Königs. Grandpré, Departement des Ardennes, 29. Aug Das große Hauptquartier Sr. Majestät des Könige ö heute von Clermont en Argonne, hierher verlegt w den und die Ankunft hier um 3 Uhr Nachmittags erf das Absteigequartier ist in der Apotheke des schön gelt nen Ortes gewählt worden. Seitdem der Kaiser Napoltt Chaälons, und die dort und im Lager gesammelte und na formirte Armee diese Position verlassen, und somit das seh im Senat und im gesetzgebenden Körper als sorgfältig de bereitet und entscheidend bezeichnete Schlachtfeld zur Dec der Hauptstadt aufgegeben, hat dieselbe sich nördlich erst nn Rheims und von dort nordwestlich den Ardennen zurückgezogn Die deutsche Armee folgte dem Feinde nach dem Non und hat meist die Aisne schon überschritten. Gestern Aben kam im Hauptquartier Clermont ein Kaiserlich russischer Off des Feldjaͤger Corps mit Briefen des Kaisers Alexander II. ang Masestät den König an, und machte die Reise bis hierher m In Varennes auf halbem Wege zwischen Elermont in Grandpré, wo einst König Ludwig XVI. verhaftet wur um nach Paris zurückgeführt zu werden, verweilten Se. M jestät einige Zeit, um die von Norden her eingegangenen Rn porte entgegen zu nehmen.

Weiter liegen vom Kriegsschauplatze folgen Nachrichten vor: . * München, 2. August. Eine ofsizielle an den Krinß Minister eingelangte Mittheilung aus Brüssel vom 2. meldet: R estrige dritte blutige Schlachttag endete mit der Niederlagen ranzösischen Armee, welche in vollem Rückzuge gegen Mozien von der deutschen Armee verfolgt wird. Der Kgiser ist h Marc Mahon. Die Schlachtlinie hat sich von Razille m Lachapelle ausgedehnt. Eine große Anzahl Verwundet Deutsche und Franzosen, wurde aus dringenden Humanitiäh rücksichten auf belgischem Boden aufgenommen. Uch 3000 Franzosen mit 500 Pferden wurden auf das belgit Gebiet gedrängt und legten ohne Schwierigkeit die Wafp nieder ff werden in Beverloo internirt. (Razille soll vielleicht Bazeilles sein, Stadt von 2048 Eim ½„. Meile südöstlich von Sedan, an der Straße von Catign nach Sedan. Lachapelle liegt 1/“ Meile nordöstlich von Sen an der Straße nach Bouillon.) ö Prag, 2. September. Die ⸗Politika veröffentlicht gendes Telegramm aus München, 1. September, Nachmittu General Tann meldet unter dem 39. August, 11 Uhr Nat aus Buzanchy: Heute gehen Mittags stießen die deuschen Trunk auf die Vorhut des Generals Failly bei Armoises, we bereits von Feinden besetzt war. Sofort begann ein Geplänt welches sich in einer halben Stunde in ein hitziges Gefecht wandelte. Da es ungewiß war, welche Stärke der Feind bäf wurden stärkere Kolonnen herangezogen. Jetzt zeigte sich, dan! Feind in starken Massen von Stonne vorruͤckte. Kronprinz lh ließ in Folge meiner Meldung die Garde am linken und sächsischen Truppen theils im Centrum, theils auf dem ret Flügel in Schlachtlinie aufrollen, während welcher Zen Kampf auf der ganzen Linie mit großer Heftigkeit entbram und sehr erbittert beiderseits geführt wurde. Der Fi numerisch viel schwächer, leistete einen hartnaͤckh Widerstand, und erst nachdem ihm die rechte Flu durch deutsche Kavallerie e g. war, zog er sich un beständigem Gefechte und in Ordnung theils auf. Menhh theils nach Maizonette gegen Vendresse. Die in die Hu der Deutschen gerathenen Gefangenen sagen, daß bloß. Avantgarde Mar Mahons im Gefechte gewesen, welcher Corps Canrobert an der Straße folgte, das jedoch an Gefechte keinen Antheil genommen hat. t den errungenen kleinen Sieg groß. Den Franzosen mi jedoch der Weg gegen Danvillers und Metz gesperrt, den in dieser Linie gewinnen wollten. Die preußische Operantk basis wird dadurch geändert. / Der König wird hier erwartet, er war am 29. Augu Mönshould. Die Franzosen verloren 400 Mann Gefan und einige Geschütze, die von der deutschen Kavallerie gen men wurden. Die Truppen sind guten Muthes, die Franz werden fort verfolgt. —ͤ , 4 (Ärmoises liegt etwa 1 Meile östlich von le 6th 13 Meile nordwestlich Buzanc, Stonne 2 Meilen östlit le Chéne, 3 Meilen nördlich von Buzanch an der Straße le Chsne nach Stenay und weiter über Danvillers nach Maizonette, soll wohl Maisonette sein, auf der Straß. Mouzon nach Vendresse, 12 Meile östlich von letzterem On Brüssel, 3. September. (W. T. B.) , Es haben bis jetzt über 12, 009 Franzosen mit 1200 Pin mit Geschützen und Adlern unsere Grenze passirt unt

Waffen niedergelegt.

Der Verlust ist gin

ch, trotz der energischsten Bemühungen, diese Kämpfe einen

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Die Abendausgabe der »Indépendance belge« meldet noch ! über die Schlacht vom Donnerstag, daß bereits um 2 Uhr ö. line Flügel der Marc Mahonschen Armee, welchen General hally kommandirte, vom Centrum und dem rechten Flügel übgeschnitten und auf Sedan zurückgeworfen war. Failly ist durch eine preußische Kartätschenkugel getödtet worden. Am Donnerstag Abend sandte der Kaͤiser dem Könige seinen Degen, am Freitag war der Kaiser im preußischen Hauptquartier.

Aus Vir ton (belgisch Luxemburg) wird von heute ge⸗ meldet: Ein preußischer Parlamentär traf in Montmedy ein und forderte die Uebergabe der Festung, welche der Komman⸗ zant jedoch ablehnte.

In der heutigen Morgenausgabe des »St. Anz. ist in der Depesche aus Varennes, 2. September (S. 3452, Spalte l, Jeile 3 v. oben) statt gestern zu lesen: vorgestern.

Hamburg, 3. September. (W. T. B.) re Majestät die gönigin von Preußen ließ dem Senate . der er l kerung Hamburgs durch den biesigen preußischen Gesandten für die nicht nachlassende, opferfreudige Beihülfe, welche von der Bevölkerung Hamburgs dem Werke der Pflege und Fürsorge füt die verwundeten deutschen Krieger in wahrhaft großartiger Peise zu Theil wird, den wärmsten Dank und die wärmste 1. n, n,

ürttemberg. uttgart, 3. September. (W. T. B. die heute Abend stattgehabte däußerst zahlreich besuchte 33 bersammlung hat die in ihrem wesentlichen Inhalte nachfolgen · den . . angenommen:

„Das deutsche Volk weist jeden Vermittelungs oder Ein— R der neutralen Mächte beim ere , . suru

Die Wiedergewinnung des Elsaß und Lothringens ist für nas deutsche Reich die einzige Bürgschaft i ,,. 7 listt, der nationale Preis des nationalen ö und Sieges.

Durch den Beitritt der Südstaaten und durch die Erwer— ung der so lange verloren gewesenen deutschen Provinzen muß tus dem Norddeutschen Bunde ein deutscher Bundesstaat werden.

Ein einiges Volk, ein Heer, ein Reichstag, ein deutsched Etaatswesen sind für Deutschland und Europa die Gewähr ines dauernden sichern Friedens.

Bayern. München, 2. September. Die »Korrespondenz hofmann- meldet, daß der bayerische Gesandte am niederlän' i. Hofe, Dr. v. Siegmund, abberufen und quieszirt wor-

Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 3. September. Die Wr. Ztg.“ enthält ein Kaiserliches Patent . 2. d. M., elches den Zusammentritt des Reichsrathes für den 15. Sep⸗ imber anordnet.

. kärntner Landtag in Klagenfurt wurde am 1 d. M. h en.

Lemberg, 2. September. Der Landtag nahm auf den An— tag Chrzanowski s wegen beschleunigter Organisation der Land- sehr auf nationaler Grundlage den vom Ausschusse befür— gorteten Antrag an, die Regierung zu ersuchen, bei Durch— ihrung des Landesvertheidigungs- Gesetzes auf die Eigenthüm⸗ ichteiten des Landes thunlichst Rücksicht zu nehmen und ein lues dieselben mehr herücksichtigendes Gesetz vorzubereiten.

Belgien. Brüssel, 3. September. (W. T. B.) Es ill von den beiden kriegführenden Theilen mit der diesseitigen htegierung dahin Uebereinkommen getroffen sein, daß Belgien 1. gleiche Anzahl deutscher und französischer Verwundeten zur Hege übernehmen wird. Entsprechende Räumlichkeiten in drüssel und anderen Städten werden bereit gehalten.

Frankreich. Paris, 3. September. (W. T. B.) Im nat wurde Seitens der Regierung mitgetheilt, man habe uf verschiedenen, und zwar' nicht“ offiziellen Wegen ver— sommen. daß Bgzaine's neuester Versuch, sich der Umschließung ö Feinde bei Metz zu entziehen, mißglückl sei. Bazaine sei ( großem Heroismus vorgegangen, und auch der König von . habe nicht umhin gekonnt, der Vorzüglichkeit unserer Sol- en alle Anerkennung widerfahren zu lassen. Mac Mahon sei nach [ hreren vergeblichen Versuchen, Bazaine vom Norden zu Hülfe zu . genöthigt worden, sich auf Sedan zurückzuziehen; J ter Tage sei mit abwechselndem Erfolge gekämpft wor— „Bei der numerischen Ueberlegenheit des Feindes scheinen ‚itlichen Ausgang für uns genonimen zu haben. Ander— ) es, Mittheilungen preußischen Ursprungs lauten noch sünstiger für uns, doch scheinen sie unglaubwürdig; jeden— ö. würde die Regierung denselben eine gewisse Autorität ver— . Denn sie dieselben dem Publikum mittheilen wollte. re Niederlagen schmerzen uns, nicht ohne tiefe Bewegung ( e man soviel Muih und Hingebung unnütz verschwendet;

fern davon, uns unsere Energie zu rauben, vermehrt,

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, . daß Palikao

kätigung eben gesandter Depesche

er

Gefolge, Equipagen und Pferden gestern Nachmittag in Bouil—

k gt um sich über Lüttich nach 3 zu n.

meinsam das belgische Gouvernement um die Gestattung der Durchreise ersucht. 29. 8

verdoppelt dieser Umstand dieselbe. Es bleiben uns, wenn wir alle Hülfsquellen Frankreichs in Anspruch nehmen, noch hin⸗ reichend viele und mächtige, um mit der energischen Hülfe der Nation in diesem Kampfe das letzte Wort zu * sprechen; hoffen wir, daß wir mit Gottes Hülfe den Feind verjagen werden. Der Minister David bemerkte noch, daß die Vorkehrungen ö Vertheidigung von Paris auf das Beste getroffen ö und nach dem Urtheil sachverständiger Männer allen srsuchen des Feindes zu widerstehen im Slande sein werden. . . , in ö. Befestigungen und in den Straßen enn ü

, . es sein muß, uns unter seinen Trüm⸗ Im gesetz geben den

Körp i ; sind alle darin einig, ker erklärte Favre. Wir

. uns bis zum letzten Athem— zugt zu vertheidigen, aber die Zeit ö. zen mn müßte ein Ende nehmen; man müßte das Unglück, das Frantreich betroffen, gut zu machen suchen. Der Redner schloß unter heftigen Angriffen auf das Kaiserthum und beantragte, alle Macht in den Händen Trochus zu konzentriren. Palikas und die Kammer , Widerspruch dagegen, der Zwischen= fall war damit erledigt. Das Haus beschloß darauf Dring. lichkeit über die Vorlagen, welche alle verheiratheten und un— verheiratheten Männer von 20-35 Jahren unter die Fahnen eln, untl l f . . aller ehemaligen / ere un oldaten bi ö s zum Alter von

Spanien. Madrid, 30. August. Die »Correspondencia⸗ sagt, daß der Kern der karlistischen Banden sich im , Navarra aufhält. Der Cabecilla Agarte hat 800 Mann bei

ch die aus Navarra und Alana sind. Die liberalen Basken

ilden Milizen. Es geht das Gerücht, ein mit den Waffen in

der Hand ergriffener Pfarrer sei erschossen worden. Ein Kano⸗

, ,, n, soll . einer Bande über— haben. ie in St. Jean de Luz internirten Karli

sind entwichen; sie werden lebhaft vaschit. ö

Den n wien n d wm e, nisterium ist folgendermaßen zusammengesetzt: Sabandei Präsident, Minister des J g abandeira,

ß Marquis von Bolaya Minister des Innern und der Finanzen; Carlos Or ge,

Minister der öffentlichen Arbeiten d . Hemnmtket rer fh! ch der Bischof von Viren,

Das neue

Aus dem Wolff schen Telegraphen-⸗Bureau.

Brüssel, Sonntag, 4. September. Aus Paris wird estern in dem gesetzgebenden Körper er—

lärt habe; Frankreich habe noch 70,005 Mann disponibel ohne

die 290 000 Mann Mobilgarde und ohne die Nationalgarde. In fünf Tagen würde man 500,000 ph n disponibel 3, .

Independance⸗ meldet, daß in Frankreich zwei Regimenter

Turcos, zwei Regimenter kabylischer Freiwilliger, zwei EScadrons Spahis und ein Regiment Zuaven ,, ,

Es heißt, daß der Kaiser Napoleon auf seiner Reise nach

dem . von dem Könige von Preußen zu bestimmenden Aufent

altsorte durch Belgien kommen wird.

Brüssel, Sonntag 4. September, Vormittags. In Be—

cht die Nachricht ein, daß

aiser, durch einen preußischen General begleitet, mit seinem

Der König von Preußen sowie der Kaiser haben ge—

Paris, Nachts zum 3. und 4. September. (Auf indi—

rektem Wege, Gesetzgebender Körper. Palikao macht folgende Mit- theilungen: Ein Theil der Armee Mac Mahon's ist nach Sedan zurückgeworfen, der andere Theil hat kapitülirt. Der Kaiser ist Gefangener. Angesichts dieser Nachrichten ist es unmöglich, hier in eine Diskussion über die möglichen Folgen dieses Ereignisses einzutreten. zu berathen. Ich bitte um Aufschu Jules Favre, bringt den Antrag ein, zu erklären, daß der Kaiser und die Dynastie aller Rechte verlustig seien, welche . Verfassung ihnen übertrage, daß aus dem Schooße ed werde, welche die Befugnisse der Regierung ausübe und die die Mission habe, den Feind aus dem Lande zu treiben. Ge neral Trochu sei als General ! Gouverneur von Paris zu be— stätigen. Der Antrag wird mit tiefem Stillschweigen aufge- nommen. zusammenzutreten.

Die Minister sind noch nicht im Stande gewesen b der Diskussion bis morgen.

gesetzgebenden Körpers eine Kommission eingesetzt

Die Kammer beschließt, Sonntag Mittag wieder

Kopenhagen, 4. September. Ein Königlicher offener

Brief vom en r fen Tage ruft den Reichstag zur ordentlichen Session auf den 3.

Oktober wie gewöhnlich ein.