1870 / 250 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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uartier des Oberkommandos der III. Armee.

30. August. Der heutige

Tag begann f der III. Armee mit den

Klaͤngen der württ.

pagnien des 7.

durch Cenue zogen, u

rung auf Begumont zu

in feinem Feldlager (de Es wurde ein Kr

zurückgezogen u Stellungen zwi war, in Attaque

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rücken westlich,

geht auf Semuy, mont, indem sie die zisres) einschlägt; die n g Hauptquartier der III. Armee begann der Aufbruch von Tenuch Morgens 83 Uhr. Man, passixte e, n . das große Hauptquartier Sx. Majestät des Königs ö . über geweilt hatte. Die Munitionskolonnen der II. ö. . Artillerie zur Seite, näherte man sich Brigenay. Auf einer Strecke von ca. Meile lagerten vor diesem ,. 6. doppelten Reihen, die Infanterie Regimenter gol, 55 und ein Theil der 5. Artillerie. Se. Köni liche 60g ; der Cenue zu Wagen verlassen hatte, traf gegen 10 Uhr 9 ö zanch ein, wo die Pferde bestiegen wurden. cha . n fielen die ersten Kanonenschüsse. Sie kamen von . er⸗ gen jenseits des Dorfes Oches, wo feindliche Artillerie Ste ag genommen hatte, und waren gegen unsere Geschütze, ., auf den Anhöhen hinter Buzancy aufgefahren, gerichtet. Da die lern n beinahe 5000 Schritt betrug, blieb das Feuer der i en wirkungslos. Auch konnte es ihrerseits auf einen 6 ö. griff kaum abgesehen sein, da sie sofort, als vom , ügel aus Kavallerie gegen Oches entsandt wurde, ihre Postion gu gaben. Sie retirirten, dem Sehen fn g der sich hinter ö. Dorfe erhebt, folgend, gegen den kleinen Weiler Stonne, . auf dem Gipfel der jenseitigen Hügelkette gelegen, weithin sicht⸗ bar ist. . . nprinz war mit dem Stabe und der Suite über a ö und hatte den Observationspunkt an derselben Stelle genommen, auf die der Feind kurz vorher seine Kanonade gerichtet. Man glaubte Anfangs, daß die , . versuchen würden, sich in Stonne zu behaupten, Die Vorthei . des Terrains waren für sie. Das Land steigt hinter ches terrassenförmig empor: auf halber Höhe liegt das Dorf La

die französische Armee mit Vorliebe auszuwählen pflegt: ein damn . Baumgruppen und Hecken umgebenes Dorf, daß am Ausgange von zwei redoutenartig aufgeworfenen Sand kegeln geschützt wird. Trotzdem hatten sich die französischen Corps auch von hier zurückgezogen. Der Grund, warum Pha Feind seine rechte Flanke ohne jeden Widerstand aufgab, ia sedenfalls darin, daß er im Centrum seiner Aufstellun in Beaumont hatte zurückweichen müssen. Hier war, der Diß position gemäß, das J. bayerische Corps zum Angriff vorgegangen und hatte nach einem energischen Kampf, über dessen eta die Meldungen noch nicht vorliegen, die Franzosen zurückge worfen. Von der IV. Armee war gleichzeitig eine lorrespon. dirende Bewegung gegen Mouzon (auf dem rechten Maasufen ausgeführt worden. Von 6— 8 Uhr wurde im heftigsten Ge schütz. und Mitrailleusenfeuer um diesen Punkt gestritten. Die Dunkelheit setzte dem Kampf ein Ziel. Allerdings hat die französische Nord-⸗Armee an diesem Tagedit entscheidende Katastrophe noch einmal aufgehalten / trotzdem aber sinh die Gefechte vom 30. August für die taktischen Verhältnisse von grö tem Einfluß. Dem Feinde ist von neuem ein beden. tendes Terrain abgewonnen worden; die Zugänge der Ardennen befinden sich ganz in deutschen Händen, unserr Truppen sind soweit vorgerückt, daß das Gebiet zwischen der Maas und der belgischen Grenze zur Operationsbasis genom. men werden kann. Die Aussagen der Gefangenen bestätigen, daß die Stimmung der französischen Soldaten eine im höchsen Grade deprimirte ist; der Feind hat abermals eine große An. zahl feiner Streitkräfte eingebüßt. Zufolge der noch am spiten Abend eingetroffenen Nachrichten hat allein das 4. Corps über 26000 Gefangene gemacht und 11 Geschütze erbeutet. . Der Kronprinz besichtigte von Oches aus die Rückzugolinit der Franzosen bis hinter Stonne, von wo aus die Kanonade gegen Mouzon beobachtet werden konnte. Se. Königliche Hoheit kehrte erst um 10 Uhr in das Hauptquartier zurück, das in zwischen nach Rourmont übergeführt worden war.

Offizielle militärische Nachrichten. Ste. ö 5. September, 2 Uhr 26 Minute

ittags. . ö. 6 Sedan vernichtete Armee Mac Mahons zählt

vor der Schlacht von Beaumont am 30. August noch ühn 000 n. .

1 . der Gefangenen, unter denen über b0 C

nerale, nach Deutschland, ist in der Ausführung begriffen.

im Vormarsch auf Paris. Unsere Armeen sind im Vormarsch Ui Tt ielen.

Unsere Armeen sind im Vor marsch auf Pariz Das vine n, hat sich nach Ste. Ménsh o ul d begeben um mit den vorrückenden Armeen gleichen Schritt halten, um die letzte Hauptbewegung des Krieges selbst leiten zu ö Den Hr, welche sich der französischen Hauptsta ju wenden, stehen als Hauptlinien die Straße von Eh ate, n cieu über Soissons nördlich und die von ,, Chateau-Thierry südlich offen; der Weg über Troye i, nach den neuesten Bewegungen der III. Armee als zu . j liegend nicht mehr in Betracht zu ziehen sein. Der nör Ie Weg folgt bis Soissons der Aisne auf deren rechtem Ufer ö. dann der route impèérialo über Villets Cotterets, ,,

audoin bis St. Donis; der südliche zieht längs ,,, j Epernay, Chateau⸗-Thierry und Meaun bis an die Dörfer . und Pantin. Die südlichste Route von Troyes aus würde an ö. rechten Seineufer entlang über Montereau und . ) ; und Paris in der Gegend von Vincennes und St. . . reichen. Das Corps Vinoy (XIII.) hat, nachdem es die .

ung mit Mac Mahon verfehlt hatte, sich vor den 6. n

ronprinzlichen Armee Corps bereits auf Soissons z pa zogen, sobald sich die ersten Plänkler der deutschen Trup ezeigt haben. J a. . 9 1 die Haupteisenbahnstation auf der hh. ; Linie Reims⸗-Soissons, und liegt am Einflusse ö. m die Vesle, welche sich bei Soissons in die Aisne ergieß h. ist Hauptort, des gleichnamigen Kantons im ,, ] Reims, Departement Marne, hat etwa 2900 einn g . bedeutendes Hospital mit etwa 1409 Betten und 3 ö aus alter Zeit. Schon Cäsar erwähnte dassel g ul tem Namen Fines Suessonium; es liegt noch 1

(18 Meilen) von Paris.

Weiter liegen vom or ee ann, ke, g. illnitz, 5. September. (Dresd. Journ.) *. der Hl ger heute Morgen von Ihren Königlichen

Nachrichten zn Majes Hoheil

ehend dem Kronprinzen und dem Prinzen Georg die nachsteh

Telegramme erhalten:

6as:; 6ed An 1. September in einer zwölfstündigen Schlacht bei 8

Kronprinzen n

Berliére; Stönne bietet eine jener Defensivstellungen, wie sie

ist die Armee Mac Mahon's durch die Armee des

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Freußen und die meinige vernichtet. Das sächsische (XII.) Corps hat . brillant benommen. Georg und ich ganz wohl, Verluste weiß ich noch nicht, doch glaube ich, sind dieselben nicht so groß, iz * 18ten ust. ert. uz hoer entscheidender Sieg bei Sedan, wobei das fächsische III) Corps eine entscheidende Rolle gespielt. Dasselbe hat Trophäen ind Gefangene in großer Zahl gemacht, jedoch mit schweren Verlusten.

Georg.

Stuttgart Dienstag, 6. September. .

Nach einer Mittheilung an das Königl. württembergische Kriegs⸗Ministerium befand sich die württembergische Division in der Schlacht von Sedan am 1. September auf dem linken Flügel gegen Meziores, nördlich der Maas entlang, gelangte jedoch nur zu untergeordneter Verwendung gegen den Ausfall der Franzosen aus Mezieres, und hatte nur wenige Verwundete. die württembergische Artillerie wurde Abends zum Bombar— dement von Sedan herangezogen; jedoch kurz nach Eröffnung de Bombardements wurde das Feuer ia Folge der eingelei⸗ teten Unterhandlungen wieder eingestellt.

Ste. Barbe, 5. September. W. T. B.)

Der Kommandirende des J. Armee - Corps, General der Kavallerie Freiherr v. Manteuffel, hat am 1. September fol⸗ genden Corpsbefehl erlassen: .

Ich spreche dem Armeg⸗Corps und der Reserve⸗Division meine Anerkennung und meinen Dank für die Tapferkeit aus, mit welcher si gestein und heute die Armee des Marschall Bazaine zuruͤckgeschla— gen haben und freue mich eröffnen zu können, daß Se. Königliche hohtit Prinz Friedrich Carl mir zu den erfochtenen Erfolgen höchstseinen Glückwunsch ausgesprochen und mich beauftragt hat, den fraven Truppen des J. Armee-Corps seine Freude und feine Aner— knnung zu dem schönen Siege auszusprechen.«“

Aus Naney vom 3. September, Abends 10 Uhr 5 Minuten, ist uns nachfolgendes Telegramm zugegangen:

Am 2. d. M., nach 9 Ühr Abends, wurde auf hiesigem stanislausplatz die Gefangennahme von S0, 000 Franzosen nbst Napoleon verkündigt. Endloser Jubel aller Deutschen, J Hochs auf den König, Ahbfingen vaterländischer ider.

Französischerseits liegen vom Kriegsschauplatz fol— gende Mittheilungen vor: Paris, 5. September. (Auf indirektem Wege.)

Der Minister des Innern macht bekannt, daß sich preußische slänkler in Fimes (zwischen Rheims und Soissons) gezeigt lahen. Das Corps des General Vinoy sucht seinen Rückzug uf Laon zu bewerkstelligen.

Paris, Montag, 5. September.

Der Minister des Innern macht bekannt, daß Vinoy mit . . in Laon angekommen sei und sich von da weiter surückzieht.

. Die »Liberté« vom 3. d. sagt: »Im Augenblick, wo vir zur Presse gehen, ist der Schwarzwald, dieser so furchtbare Dundesgenosse der deutschen Invasion, vielleicht schon in Brand, und wird, wie wir hoffen, ganz niedergebrannt werden. Unsere sreicorps haben die Mission, ihn in Brand zu setzen, und man fat schon vor 3 Tagen ihre so unerwartete Gegenwart auf ladischem Gebiet genieldet. Jeder dieser früheren Freiwilligen st zu diesem Zwecke mit zwei Bouteillen Petroleum versehen.

Privatbriefen von der französischen Flotte in der nordsee entnimmt ein pariser Korrespondent der » Shipp. Gaz. «, ß die Flotte große Roth hat, sich mit Kohlen zu versehen, ind daß dies so viel Kosten verursacht, daß man sich schon die ztage vorgelegt hat, ob nicht Frankreich eben so viel Schaden on der Blokade habe wie Deutschland. Die Flachheit der küsten und die Schwierigkeiten, welche durch die Entfernung ut Lichter und Zeichen enistehen, das Fahrwasser zu finden, iwie die überall errichteten Vertheidigungswerke machen es Unz unmöglich, irgend etwas zu thun. Das sei ein trauriges nde einer so großen Expedition von Panzerschiffen, aber es ä einmal nicht anders.«

Die »Indep. belge« enthält über die Reise des Kaisers sapoleon durch Belgien? noch folgende Nachrichten:

Der Kaiser traf am Sonnabend (3) Nachmittags gegen Uhr mit seinem Gefolge und mehreren hohen preußlschen dsteren in Bouillon ein. Eine Escadron belgischer Chasseurs nit dem Wagen des Kaisers vor, dem etwa 20 Bagagewagen kn, Der Kaiser stig im Hötel des postes ab, wo er dinirte nd die Nacht blieb. Am Sonntag (4. Mittag traf der Kaiser Uf der Station Libramont der luxemburgischen Eisenbahn ein. sir mußte er auf die Abfahrt? des Zuges eine Stunde sarten, die er theils im Wartezimmer, theils auf dem herron im Gespräche mit mehreren Personen, namentlich dem den von Montholon zubrachte. Er war gefaßt, nur als er ine Depesche aus Maubeuge erhielt: Kaiser Napolson in Bouillon r Libramont. Der Prinz befindet sich hier in guter Gefund—

. Er erwartet Ihre Befehle, verlor er auf einen Augen— lick die Selbstbeherrschung. In Libramont nahm der Kaiser in dem Salonwagen Plat, dessen sich der Graf von Flandern öfters bedient, neben ihm der General⸗Lieutenant Cazal. Der Zug ging über Marloye und Lüttich. Auf den Stationen war das Gerücht von der Ankunft des Kaisers schon vorausgeeilt und hatte zahlreiche Neugierige versammelt, der Zug fuhr indessen überäll schnell vorüber. Nur auf dem Bahnhofe in Jemelle bei Rochefort, wo sich der dort wohnende Prinz Peter Napoleon eingefunden hatte, fand ein Aufenthalt von 1 Minu- ten statt, während welcher sich der Kaiser mit dem Prinzen unter⸗ hielt. Um 31Uhr 50 M. traf der Zug in Lüttich ein, wo das Ein—⸗ treffen des Kaisers erst im Augenblick seiner Ankunft bekannt wurde. Um4 Uhr 10 Minuten erfolgte die Abfahrt nach Ver— viers, wo derKaiser um 5 Uhr einträf und die Nacht über im Hötel du chemin de fer, nahe dem Bahnhof, blieb. Am Montag G6.) 6. Uhr Morgens wurde die Reise nach Deutschland fort⸗ gesetzt. Die Kaiserlichen Equipagen folgen von Libramont aus mit einem besonderen Zuge.

. Im Bereiche der Etappen-Postdirektion der III. Armee sind in Eerouves (Meurthedepartement, westlich von Toul) und Ste. Ménshould (Marnedep.) Feldpostrelais eingerichtet, dagegen ist das Feldpostrelais in Foug aufgehoben worden.

Ein größerer Kriegsgefangenen-Transport von 11 Offi— zieren und 134 französischen Rekonvaleszenten traf in ver— gangener Nacht auf dem Potsdamer Bahnhof hierselbst ein und gelangte nach erfolgter HKeberführung auf der Verbin⸗ dungsbahn nach dem Niederschlesisch⸗Märkischen Bahnhofe zur demnächstigen Abfahrt nach Neisse.

Swinemünde, 4. September, Mittags. (Ostseez) Das heute Vormittag von Fraserburgh hier eingekommene Schiff Philorth«, Kapitän Summers, hat nur auf der Rhede von Kopenhagen 5 Kriegsschiffe gesehen.

5. September, Mittags. Auch heute mit Freipaß hier eingetroffene Schiffe haben von Kopenhagen bis hier keine fran— zösischen Kriegsschiffe gesehen.

Berlin, 6. September. Aus Elsaß und Lothringen liegen folgende Mittheilungen vor:

Der Civil⸗Kommissarius im Elsaß, Regierungs-⸗Präsident von Kühlwetter hat folgende Proklamation veröffentlicht:

Des Königs Maßsestät haben den Unterzeichneten zu Aller— höchstihrem Civil⸗Kommissarius im Elsaß zu ernennen geruht.

Demgemäß habe ich die Leitung der gesammten Civil Verwaltung unter der Autorität des Allerhöchst ernannten General⸗Gouverneurs im Elsaß übernommen. Alle Beamten im Ressort der administrativen Gewalt sind die Untergebenen des Civil⸗Kommissarius, der die Disziplinargewalt über die— selben handhabt; alle Berichte, Meldungen und Anträge gehen an ihn. Der leitende Gedanke dieser instituirten Civil⸗Verwal— tung ist die Aufrechthaltung der bestehenden Gesetze, Einrichtun— gen und Anordnungen. Die Verwaltung wird in den vorge⸗ n,, Formen überall fortgeführt, nur die Spitze hat gewechselt.

Demgemäß verbleiben alle Behörden und Beamten in ihren Posten, Funktionen und in ihrem bisherigen Diensteinkommen, soweit ihr eigenes Verhalten eine Abweichung nicht nothwendig macht, Dies geschieht in der Voraussetzung, daß alle Beamte fortfahren, ihr Amt mit Treue und Gewissenhaftigkeit wahrzu⸗— nehmen. Dieser Standpunkt begründet sich in der Natur der Dinge, aber auch im Interesse des Landes und seiner Bewoh⸗ ner und findet in politischen Sympathien kein Hinderniß. Die Amtspflicht ist eine Ehrenpflicht. Von den Beamten wird für die treue Erfüllung ihrer Amtsobliegenheiten kein anderes Pfand verlangt als ihre Ehre und ihr Gewissen, die ihnen jede Hand— lung oder Unterlassung verbieten, welche das Interesse der jetzigen Landesverwaltung verletzt.

Diejenigen, welche dieser Pflicht zuwiderhandeln, haften nicht nur persönlich für 66 Schaden, sondern verfallen un⸗ nachsichtig der strengsten disziplinarischen Ahndung, sowie im Falle schwerer Amtsuntreue der Verfolgung und Bestrafung durch das Kriegsgericht.

An die Beamten jeder Kategorie und jedes Verwaltungs⸗ zweiges, an deren Ehre und Pflichtgefühl wende ich mich mit Vertrauen. Ich nehme den Gehorsam in Anspruch, den der Beamte seinem Vorgesetzten verschuldet, und verspreche ihm da—

egen Schutz und Beistand, soweit solches in meinen Kräften eh Das gemeinsame Ziel ist, durch eine geordnete Verwal⸗

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