1870 / 257 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Der Widerstand von Toul mird ungeachtet der Anstren⸗ gungen des Feindes fortgesetzt. Die Regierung der National⸗ vertheidigung, lebhaft bewegt von der Hingebung. dieser rühmens⸗ werthen Stadt, hat dekretirt, daß sie sich um das Vaterland fehr verdient gemacht hat,. ö . ĩ ehr Pas neue französische Ministerium scheint das frühere in Verbreitung unwahrer Siegesnachrichten noch übertreffen zu wollen. Der „Ind. belge« wird aus Paris, Mittwoch, 7. Sep⸗ tember, telegraphirt: . ö.

Der Minister des Innern theilt, unter Vorbehalt Nrmkennngkutzt Morgens, aus St. Louis datirte D

epesche des Konsuls in Basel mit.

o Preußen, hisher in Mutterholz in Garnison, haben Befehl erhalten, sich unmittelbar vor Straßburg zu begeben, wo die Bela— gerten in einem Ausfalle 8 10000 Mann der Belagerer getoͤdtet und denselben mehrere Kanonen genommen haben.

Von Donnerstag auf Freitag kamen die Feinde auf Pontons bis zwischen die Thore des Zuifs und d Austerlitz. Sie wurden gegen— über dem Fischerthore bis auf den letzte Mann mitraillirt. .

Im Hardtgebirge und zwischen Chalampsé und Kembs zeigt sich große Bewegung unter Freischützen und bewaffneten Bauern.

Eine schwache badische Kolonne mit zwei Haubitzen zeigt sich auf

eine vom

dem rechten Ufer; in Freiburg stehen nur 700 Mann. .

Rach einer Depesche aus Paris, 6. September, über⸗ nimmt Beneral Palikao das Kommandg über die Armee von Lyon. General de Failly soll sich in Bouillon befinden, die Nachricht von seinem Tode wäre also falsch gewesen.

(Kieler 3) Die preußische

Helgoland, 6. September. Panzerfregatte »Kronprinz« war gestern mehrfach vor der Weser und verfolgte die dort stationirten zwei französischen Schiffe eine kurze Strecke seewärts, Schüsse wurden nicht ge— wechselt. Heute befand sich das Admiralschiff und eine Kor⸗

vette der Franzosen vor der Weser.

Kopenhagen, 7. September. Die französische Panzer⸗ batterie Rochambeau⸗, Kapitän Bonnil, lichtete auf der Außer rhede die Anker und ging nordwärts. .

Die „Kriegsztg.“ bemerkt hierzu: Bereits in Nr, der

f die Nothwendigkeit für tief⸗ vom Kattegat oder dem

itung« haben wir au daß solche von Kopenhagen aus, weil dieselben er von dort, die soge⸗ nördlich um Seeland der bisher vor Kopen⸗ den letzteren Tagen Sämmtliche

südöstli um, anderweitig heißt, endlich Küste vorzugehen.

Nanzig, 4. September. Lothringen, General der Infan jestät des Königs, von Bonin, quartier, wohin sich hatte, zurückkehrend, ; getroffen und hat durch eine Ta Rr. 18 d. Bl. bereits mitgetheilte) Pro Lothringens von seiner Installirung un übernahme in Kenntniß gesegzt. Am 2. d. Mts. der dem General⸗Gouvernement zugeordnete Civil-Komn Regierungs⸗Präsident Graf Villers aus Trier, ein. Mit der Regulirung des Steuerwesens ist speziell der Geheime Ober- Finanz⸗Rath Olberg betraut, welcher bereits seit mehreren Tagen äanwesend und bemüht ist, die Forterhebung der gewöhnlichen Steuern nach französischen Hebungsregistern in die Wege zu leiten.

Die französischen Präfekten und Sous Präfekten werden durch deutsche Beamte ersetzt. Zu diesem Behufe ist in Bar⸗ le Duc der Graf Taufkirchen, bisher Königlich bayerischer Ge⸗ sandter in Rom, und hierselbst Graf Renard ag ann n:

resp. der

als Präfekten der Departements der Maas,

Meurthe fungiren. Im Uebrigen werden die französischen Ad⸗ ministrativbeamten, soweit sie sich zur Abgabe der erforderten Obedienzerklärung verstehen, beibehalten auch die französischen Justiz⸗ und Munizipalbehörden bleiben in Funktion.

Der Eisenbahn⸗ und Postdienst ist wiederhergestellt und sin beschränkter Weise auch dem Publikum wieder er⸗ öffnet. Um die hierdurch beabsichtigte Wiederbelebung von Handel und Verkehr zu fördern, werden an Personen, Deren Zuverlässigkeit durch die Ortsbehörden garantirt ist, Geleitsscheine durch die Militär⸗ und Civil ⸗Autoritäten gemeinsam ertheilt. Auch ist zu gleichem Zwecke, und nament⸗ lich um die Heranführung von Kohlen von ; zu ermöglichen, die Eröffnung resp. Wiederherstellung des Rhein⸗ Marne, so wie des Saarkanals angeordnet, wodurch zugleich

Saarbrücken her

die Beschäftigung vieler

jetzt brodloser Arbeiter zu errei beabsichtigt wird. Auch n

ist durch die Maires in den Staän darauf gewirkt worden, daß die Läden meistentheils Jegs sind, und hat dadurch das öffentliche Leben den gewöl nll⸗ Anblick geordneter Zeiten größtentheils wieder gewonnen. e

Außer den bisher vereinzelt mitgetheilten Nachrichten fn in jüngster Zeit wiederum eine größere Zahl. von i theilungen eingegangen, daß in Folge des Auftuj des Magistrats der Haupt⸗ und Residenzstadt Berlin qu andere Orte beschlossen haben, zur Unterstützung der wohner der Rheinpfalz und Rheinhessens ꝛe. enz verhältnißmäßigen Theil ihrer Einnahmen beizutragen.

So hat die Stadtverordneten ⸗Versammlung zu Elberftl sich einstimmig bereit erklärt, dem unterm 18. August sie vom Ober ⸗Bürgermeister Amt zu Cöln gerichteten Schriih— gemäß für die vom Nothstand betroffenen Grenzdistritte n Rheinprovinz helfend miteinzutreten, und hat dem entsprechen einen Beitrag von Vier Tausend Thalern aus den städiist— Mitteln zu dem angegebenen Zwecke bewilligt.

Die Städte Cottbus, Lüneburg, Hoyerswerda u Gifhorn haben zu gleichem Zwecke Ein Prozent ihrer But Einnahmen pro 1879 zugesagt, während die Stadtbehörde w Elmshorn einen Beitrag von 80 Thlrn. zu dem genanm

Zweck bewilligt hat. ; Freien Stadt Lübeck beschloß voth

Der Senat der ; haltlich der Genehmigung durch den Bürgerausschuß, öss Kriegs noth. betroffen

Thaler zur Unterstützung der durch die Grenzbezirke zu bewilligen.

Die Korrespondenzen nach den von deutschen Truhh eingenommenen französischen Gebietstheilen werden jezt m mehr in der Richtun auf Saarbrücken abgesendet, sondern z schließlich den Feldei enbahn-Postbureaux der Route Franht Ranzig (Nanch) zugeführt. Die von den mobilen Felön Anstalten debitirten Zeitungen werden in Bezug auf Zeitungsstempelsteuer als zum Debit im Auslande bestim behandelt. Die Feldpost⸗Expedition der Avantgarde des Ga Corps ist der Kavallerie⸗Dwwision des Garde -⸗Corps beigg und führt jetzt die Bezeichnung Feldpost⸗Expedition der Cn Kavallerie⸗Division«.

Oesterreich⸗ Ungarn; Wien, 7. September. Gmunden ist vorgestern Graf Trapani, geboren 13. Au 1827, gestorben. J ö

Prag, 7. September. (Wien. Ztg.) Die böhm Majoritaͤts adresse beruft sich vor allem auf die niederssl Verwahrung, schildert die Gefahr der allgemeinen Situn und die Noöthwendigkeit eines einigen Zusammen wirken dauert die Parteizerklüftung und die verderblichen Wirktz des herrschenden Systems, das die Staatsidee, die Geschichte und Beruf Oesterreichs verkenne, und betont unter Hinweisun die abgesonderte Denkschrift sehr entschieden die staathrccht Individualität des Königreiches Böhmen. Die gegenwar sandtägliche Versammlung sei nicht vollberechtigt zu bindt Transaktionen; der rechtmäßige Landtag werde bereit sein der Regelung der staatsrechtlichen Verhältnisse und nach Ve barung an einer Gesammtvertretung Theil zu nehmen, Mit läufiger Anerkennung des ungarischen Ausgleichs wird für Biht gleiches Maß wie für Ungarn gefordert und bemerkt, daß Bihl nur das als bindend anerkennen werde, was mit einen berechtigten Landtag abgeschlossen worden ist. Jur di und ohne Präjudiz für das Selbstbestimmungsrecht ohn sei der Landtag bereit, aus seiner Mitte Vertreter in die gation, als den Vertretungskörper des Gesammtreiches, ͤ auch eine Deputation zu weiteren Verhandlungen mit den lativen Vertretungen der anderen Länder zu entsenden Adresse schließt mit dem Ausdruche der Hoffnung, daß ein ständigung bei gegenseitigem Entgegenkommen zu kommen werde.

Schweiz. Bern, 8. September. (W. T. B) . lautet, hat der Bundesrath den diesseitigen Gesandten . . Pr. Kern, beauftragt, mit der gegenwartigen fran osse gierung den Verkehr fortzusetzen und gleichzeitig die ö auf den Fortbestand der freundschaftlichen Beziehungen;

beiden Landern auszusprechen.

Belgien. Brüssel, 8. September. Etoile belge⸗« zufolge haben Banden raube überschritten und mehrere Pachthöfe in de Möouscron geplündert. Es sind Befehle an gangen, um die Wiederholung solcher Vorfälle

Großbritannien und Irland. London,

7. Sept] Kaiset

(Engl. Corr) Die Nachricht von der Ankunft des

htroischen Armee schildern könnten,

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inzen in England bestätigt sich. Derselbe gelangte mit dem er von Ostende in Dover an. 9 ;

dem Prinzen befanden sich unter den Passagieren Bootes noch der Herzog von Gramont, Fürst Graf Lavalette und die Herzogin von Mouchy,

Außer deb Ostender Metternich

welche sich alle nach London begaben. Der Premier⸗Minister

b'der Minister des Auswärtigen sind von Walmer Castle 7 der Hauptstadt eingetroffen. st

Frankreich. Pgris, 8. September. Das von dem Bie. Präsidenten der Regierung der Nationalvertheidigung, Mlnister des Auswärtigen, an die diplomatischen Agenten

rantreichs unterm 6. September erlassene Cirkular lautet nach kem „Journal officiel!

Mein Herr! Die jungsten Begebenheiten zu Paris erklären sich s vollsüändig durch die unerbittliche Logik der Thatsachen, daß es un⸗ nz it lange bei deren Sinn und Tragweite zu verweilen.

Wenn die Bevölkerung von Paris einer lange verhaltenen, un piderstehlichen Aufwallung nachgegeben hat, so hat sie damit einer höheren Nothwendigkeit, der seiner eigenen Rettung, gehorcht. Frank tach wollte nicht mit der verbrecherischen Gewaltherrschaft, welche Frankreich seinem Untergange entgegenführte, ebenfalls untergehen. Frank keich hat die Absetzung Napoleons III. und seiner Dynastie nicht proklamirt, nein, Frankreich hat im Namen des Rechts, der Gerechtigkeit und des Jffentlichen Wohls Akt davon genommen. Und dieses Urtheil erhielt von vornherein in der allgemeinen Ueberzeugung einen solchen Bei⸗ sull, daß keiner von den glühendsten Vertheldigern der gefallenen Herr— shaft sich für deren Behauptung erhoben hat. Sie ist von selbst unter der Wucht ihrer Fehler, unter den Zurufen einer unzähligen Vollsmenge zusammengestürzt, ohne daß ein Blutstropfen vergossen, eine Herson ihrer Freiheit beraubt wurde. Nicht einen Augenblick hat nan die Bürger, eine in der Geschichte unerhörte Thatsache, die Bür⸗ ser, welchen der laute Ruf des Volkes das gefährliche Mandat zu limpfen und zu siegen verlieh, an die Gegner denken sehen, welche sie ags zuvor mit militärischen Hinrichtungen bedrohten.

Indem ihnen die Ehre . Repressalie verweigert wurde, haben sie hhre Verblendung und ihre Ohnmacht konstatirt. Die Ordnung ist leinen Augenblick gestöͤrt, unser Vertrauen in die Klugheit und den Patriotismus der Nationalgarde und der gesammten Be—⸗ pöikerung gestattet uns die Versicherung, daß dieser Fall nicht eintreten, wird. Befreit von der Schande und der Gefährlichkeit einer Regierung, welche alle ihre Verpflich⸗ lungen verrieth, begreift Jeder, daß der erste Akt dieser endlich wieder troberten Volkssouveränetät darin besteht, sich selbst zu bezwingen und seine Kraft in der Achtung des Rechts zu suchen. Außerdem hraͤngt die Zeit: der Feind ist vor unseren Thoren; wir haben nur den cinen Gedanken, ihn aus unserem Gebiet zu verjagen. Wir sind ts nicht, welche diese Pflicht, deren wir uns entschlossen unterziehen, Ftankreich auferlegt haben sie würde demselben nicht obliegen, wenn insere Stimme gehört worden waͤre. Wir haben energisch, selbst um den Preis unserer Popularität, die Politik des Friedens von uns ge— wiesen. Wir fahren darin mit einer mehr und mehr wachsenden leberzeugung fort. Unser Herz bricht beim Anblick dieser Menschen—⸗ metzeleien, in welchen die Bluͤthe zweier Nationen dahinschwindet, die man mit ein wenig gutem Willen und mehr Freisinn vor diesen shreckhaften Katastrophen bewahrt haben würde.

Wir haben keine Ausdrücke, welche unsere Bewunderung unserer die durch die Unerfahrenheit ihres höchstkommandirenden geopfert, dennoch größer nach ihren Niederlagen, as nach den glänzendsten Siegen dasteht. Denn ungeachtet des Dewußtseins von den Fehlern, welche sie in Gefahr setzten, hat se sich im Angesicht eines gewissen Todes in ihrer Erhaben— heit aufgeopfert und die Ehre Frankreichs von Flecken seiner Regie⸗ tung gereinigt!

Ehre für sie! Die Nation oͤffnet ihr ihre Arme! Die Kaiserliche herrschaft hat diese trennen wollen! Unglücksfälle und Pflicht ver— hmelzen sie in eine heilige Eintracht! Dieses Bündniß, von Patriotismus und Freiheit besiegelt, macht, uns unüber⸗ vindlich. Zu Allem bereit, schauen wir mit Ruhe der Lage ins Besicht, welche uns bereitet ist, Diese Lage in wenige Vorte gefaßt unterwerfe ich der Beurtheilung meines Landes und turopas. Wir haben laut den Krieg verdammt, und unter Be— heuerung unserer Achtung des Völkerrechts haben wir gefordert, daß man Deutschland seiner Selbstbestimmung überließe.

Wir wollen, daß die Freiheit zugleich unser gemeinsames Band und unser gemeinsamer Schild wäre! Wir waren der Ueberzeugung, UMß diese moralischen Mächte auf immer die Aufrechterhaltung des Friedens sicherten. Aber als Zeichen der Weihe forderten wir eine Waffe für“ jeden Bürger, Tine Organifirung der Bürgerwehr, Wahl der Befehlshaber; dann würden wir auf unserem Bo⸗ den unbezwinglich bleiben. Die Kaiserliche Regierung, welche üingst ihre Intereffen von denen des, Landes getrennt hat, hat diese Polstik verworfen. Wir nehmen sie mit der Hoffnung wieder auf, daß Frankreich, durch Erfahrung klug gemacht, die Weis

heit haben wird, sie anzuwenden. Der König von Preußen hat seiner— seits erklärt, daß er nicht mit Frankreich, sondern mit der Kaiserlichen Dynastie Krieg führe. Die Dynastie ist darnieder, das freie Frankreich erhebt

sich. Will der König von Preußen einen gottlosen Kampf fortsetzen, welcher

für ihn weniagstens ebenso verhängnißvoll sein wird als für uns?

Will er der Welt des 19. Jahrhunderts das grausige Schauspiel zweier

Trümmer auf

Fationen bicten, welche ssch gegenseitig vernichten ünd die uneingeden! pation ankündigen

der Menschlichkeit, der Vernunft und der Wissenschaft, Trämmer, Leichen auf Leichen häufen?

Ierei in seinem Willen übernehme er die Vera i t für vor der Welt und vor der Geschichte! ö Wenn wir hierin uns täuschen, so übernehmen wir sie. Wir treten keinen Zoll breit ab von unserem Lande, noch einen Stein von unseren Festungen. Ein schimpflicher Friede würde ein Vertilgungs⸗ krieg nach kurzer Rast werden. Wir werden nur zum Zweck eines dauerhaften Friedens verhandeln. Hier ist unser Interesse das 3 ö ganz Europa, und wir geben der Hoffnung Raum, ö. iese Frage, aller dynastischen Vorurtheile entblößt, sich ebenso in en Kanzeleien stellen wird. Wären wir aber auch allein, würden wir nicht ermatten. Wir haben eine entschlossene Armee, gut ver= sehene Forts, eine gut bestellte Wallmauer, aber besonders die Leiber

von dreimalhunderttausend Käm . zum Legen auszuhalten. pfern, welche entschlossen sind, bis

Wenn sie soeben zu den Füßen der Statue Str

frommerweise niederlegen, gehorchen sie nicht me, ,, 8h enthusiastischer Bewunderung, sie finden darin die Devise ihres Helden⸗ muths / sie schwören, ihre Brüder im Elsaß würdig zu sein und zu sterben wie sie. Nach den Forts die Wälle; nach den Wällen, die Barrikaden. Paris kann drei Monat aushalten und siegen; wenn ö. . . ö auf seinen Ruf erheben und

rde den Kampf fortsetzen i würde darin umkommen. h ö

Mein Herr! Europa muß wissen, wir haben das Ruder zu kei= nem andern Zweck ergriffen, wir würden es keine Minute behalten, wenn wir nicht die Pariser Bevölkerung und ganz Frankreich ent- schlossen fänden, unsere Entschließungen zu theilen.

Vor Gott, der uns hört vor der Nachwelt, die uns richtet, wie⸗ derhole ich diese, mit einem Wort: Wir wollen nur den Frieden. Aber wenn man gegen uns einen so trauererregenden Krieg fortsetzt, welchen wir verdammt hahen, werden wir bis zum Letzeen unseré Pflicht thun, und ich habe das feste Vertrauen, daß unfere Sache, welche die des Rechts und der Gerechtigkeit ist, trium

phiren wird. In diesem Sinne ersuche ich Sie, die Lage dem Herrn Minister

des Hofes, bei welchem Sie beglaubigt sind auseinander zu setzen u n d he e ar ohe. d l , . enehmigen Sie, mein Herr, den Ausdruck meiner Hochachtun Den 6. September 1870. . Der Minister des Auswärtigen. Jul. Favre.

Das „Journal offieiel⸗ theilt folgende Bekanntmachun des Ministers des Innern vom 7. d. 36 mit: Die . reiche Kor respondenz der Kaiserlichen Familie mit zahlreichen Personen der Jetztzeit ist an der Grenze in Ergebniß der Sorgfalt des Präfekten der Polizei angehalten. Diese Kor⸗ respondenz gehört der Geschichte. Der Minister des Innern setzt in Folge dessen eine Kommission ein, welche den Auftrag hat, diese merkwürdigen Schriftstücke zusammenzutragen, zu ordnen und deren Veröffentlichung vorzubereiten,

und zwar:

von Kératry, Polizei Präfekt, Präfident. Andrs Lavertujon, Vizepräsident. Estancelin, vormaliger Deputirter. Gagneur, vormaliger Deputirter. Andrés Cochut.

Nach dem Journ. des Döõb.“ haben verschiedene De- putirte und Senatoren am 6. d. versucht, in die Räume des gesetzgebenden Körpers zu gelangen, wurden jedoch nicht ein⸗ gelasfsen. Nach pariser Blättern haben sich viele Deputirte uͤnter Thiers Vorsitz am 4. Abends in den Präsidialgemächern versammelt, um uͤber ihr Verhalten der neuen Regierung gegenüber zu berathen. Thiers sprach sich dahin aus, daß die Regierung nicht anerkannt, daß aber, in Anbetracht der bedenk⸗ lichen Situation, auch kein Protest gegen sie erhoben werden dürfe. Nach längeren Debatten darüber, ob zu protestiren sei oder nicht, trennte sich die Versammlung um 10 Uhr Abends. Der Versuch, eine Nachtsitzung im Saale des gesetzgebenden Körpers zu halten und eine provisorische Gegenregierung zu bilden, wurde durch die Nationalgarde vereitelt.

8. September. (W. T. B.) Dem Journal de Paris« zufolge kamen der Prinz von Joinville und die Herzoge von Aumale und Chartres am Tage nach der Revolution nach Paris und begaben sich zu Jules Favre, von welchem sie einen Posten bei der Vertheidigung von Paris forderten. Jules Favre erklärte Namens der Regierung, ihre Anwesenheit könnte falsch ausgelegt werden, und indem er an ihren Patrio- tismus appellirte, bat er sie, wieder abzureisen, worauf die Prinzen Paris verließen.

Italien. Florenz, 7. September. (N. Fr. Pr.) In dem Äugenblicke, wo die Ueberschreitung der römischen Grenze gemeldet war, wurde der Vormarsch' suspendirt, um einen letzten diplomatischen Versuch mit dem Papste zu machen. Es verlautet: Baron Ricasoli soll die Mission haben, ein Ab⸗ finden zu treffen, und im Falle der Erfolglosigkeit die Occu⸗ Generad Cadorna ist, telegraphisch berufen, Er soll heute Abend wieder bei eintreffen. Nino Bixio

die Herren

heute früh hier eingetroffen. der Armee an der roöͤmischen Grenze

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