1870 / 258 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

3538

Division bereits auf dem Marsche

5. nd die Am 5. befand sich 5 Meilen

nach Paris bei Rethel halbwegs Mszisres⸗Rheims, von letzterer Stadt. t- Die Verfolgung der Deutschen in Paris wird auch unter dem republikanischen Gouvernement nicht eingestellt. Gambetta, der neue Minister des Innern, hat ein neues Dekret gegen dieselben veröffentlicht, worin die den kriegführenden Staaten angehörigen Deutschen, welche sich noch in Paris befin- den, aufgefordert werden, binnen 24 Stunden die Departements der Seine und der Seine ˖Oise zu verlassen, wenn sie nicht vor ein Kriegsgericht gestellt werden wollen. Unter den jüngst aus Paris Ausgewiesenen befinden sich nach den Mittheilungen der Zeitungen sogar 2 Franzosen, die kein Wort deutsch verstehen, in Frankreich von einer französischen Mutter geboren und er— zogen sind und während ihrer ganzen beinahe 40 jährigen Lebens— eit sich niemals aus Frankreich entfernt haben. Der eine hat in aris als Koch, der andere als Verkäufer und Buchhalter, fried⸗ lich gearbeitet, beide sind mit Französinnen verheirathet und dennoch, unter Zurücklassung von Frauen und Kindern vertrieben worden, nur weil ihr fruͤhverstorbener Vater ein Preuße, ein Bres— lauer, war. Eine kranke Dame aus Barmen, die trotz ihres Gesund⸗ h Paris verlassen mußte, verschied in Brüssel. erner sind ganze Familien ausgewiesen, welche seit mehr als 20 Jahren in Frankreich wohnten, deren Kinder alle in ,, geboren waren. Wie dem ⸗Mon . belge⸗ aus Lüttich vom September geschrieben wird, passirten daselbst von Paris 2 Bahnzüge mit Deutschen. Es waren 2490 Personen jeden Alters und Geschlechtes und aus allen bürgerlichen Stellun⸗ gen. Girardin hat zwei Pläne zur Rettung Frankreichs ersonnen, die er allen Ernstes zur Ausführung in Vorschlag bringt und die zu dem Gambetta'schen System kriegsrechtlicher Behandlung friedfertiger Deutscher passen. Der eine geht bekanntlich dahin, durch Freiwillige, deren jeder zwei Flaschen Petroleum erhalten solle, den ganzen Schwarzwald in Brand zu setzen. Der andere ist der, alle reißenden Thiere des zoologischen Gartens zu Paris durch Leute in preußischer Ulanen Uniform täglich prügeln zu lassen. Nachdem sie auch durch Hunger gereizt, sollten die wilden Bestien auf ein ödes Feld bei Paris gebracht und sodann gegen die deutschen Armeen losgelassen werden. Herr Girardin hofft damit zur Vernichtung der deutschen Armee wesentlich bei— zutragen und so Paris zu retten.

Berlin, 10. September. Aus Nanzig sind uns folgende

Proklamationen übersendet worden: Proclamation. Nous, Gouverneur Général en Lorraine,

Vu la proclamation de Sa Majesté le Roi de Prusse, qui autorise les GönGraux Commandant en chef les différents corps de l'armée allemande à 6établir des dispositions spéciales,

Relativement aux mesures à prendre contre les communes et les personnes qui se mettraient en contradiction avec les usages de la guerre,

elativoment aux réquisitions qui seront jugées nécessaires pour les besoins des troupes, et

De fixer la différence du cours entre les valeurs alle- mandes et frangaises;

Avons arrsésis et arrétons les dispositions suivantes, que nous portons à la connaissance du public:

156 La juridiction militaire est 6établie par la présente. Elle sera appliquse dans toute l'stendue du territoire frangais occupé par les troupes allemandes, à toute action tendante à compromettre la sécurité de ces troupes, à leur causer des dommages ou à préter assistance à ennemi. La juridiction militairé sera réputée en vigueur et proclamée pour toute PFSétendue d'un canton, aussitét qu'elle sera affichss dans une des localités qui en font partie.

20 Toutes les personnes qui ne font pas n de arme frangaise et n'établiront pas leur qualité de soldat par des signès extérieurs et qui

a) Serviront l'ennemi en qualité d'espions,

b) Egareront les troupes allemandes quand elles seront chargées de leur servir de guides,

c) Tueront, blesseront ou pilleront des personnes appar- y. aux troupes allemandes ou faisant partie de leur suite

d) Petruiront des ponts ou de canaux, endgmmageront les lignes télégraphiques ou les chemins de fer, rendront les routes impratficables, incendieront des munitions, des . de guerre, ou le quartiers de troupes,

) Prendront les armes contre les troupes allemandes. Seront punis de la peine de mort.

Dans chaque cas l'officier ordonnant la procsdure insti- tuera un conseil de guerre chargé d'instruiré l'affaire et de prononcer le jugement. Les conseils de guerre ne pourront condamner a une autre peine qu'à la peine de mort. Leurs jugements seront exécutés immsédiatement.

309 Les communes auxquelles les coupables appartien- dront, ainsi que celles dont le territoire aura servi à action

incriminée, seront passibles dans chaque cas, ẽgale au montant annuel de leur impòöt foncier. 40 Les habitants auront ä fournir ce qui est nõcessai pour 'entretien des troupes. Chaque soldat recevra par 6. 750 grammes de pain, Jour: 500 ö. de viande, 250 ö. de lard, 30 ** de café, *

2 d'une amen

60 de tabac ou 5 cigares, * 9 litre de vin, ou L litre de bisre, Gu M litre d'eau-de-vise. La ration à livrer par jour pour chaque cheval sera qe; 6 kilos d'avoine, 2 gde foin, 15, 4 de paille.

Pour les cas les habitants préféreront une indemnit en argent à l'entretien en nature, lindemnités est fixe 4 9 franes par jour pour chaque soldat.

59 Tous les commandants de corps détachés auront 1 droit d'ordeonner la réquisition de fournitures nécessaire l'entretien de leurs troupes. La réquisition d'autres fournitz. res jugses indispensables dans l'intérét de l'armsée, ne pourn) stre ordonnée que par les genüéraux et les ofsficiers faisan fonctions de géᷣnsraux.

Sgus tous les rapports, il ne sera exigéè des habitants qe ce qui est nécessairé pour l'entretien des troupes et il sehn d6élivré des regus ofsiciels pour toutes les fournitures.

Nous espérons en conséquence, que les habitants no feron aucune difficulté de satisfaire aux réquisitions qui seront jugsez indispensables.

60 A l'ésgard des transactions individuelles entre les troupez et les habitants, nous arrétons que 8Silbergros ou 28 Kreutzer öquivalent à 1 franc.

Nancy, 29 Aout 1870.

Le Gouverneur Génsral en Lorraine, Génsral d'lnfanterie et Aide - de- camp Général de Sa Majesté le Roi de Pruszse von Bonin. . (Wir General. Gouverneur in Lothringen,

Auf Grund der Proklamation Sr. Majestät des Königs von Preußen, welche die kommandirenden Generale der verschiedenen Corps de deutschen Armee ermächtigt, besendere Anordnungen zu treffen

rücksichtlich derjenigen Maßregeln, welche gegen Gemeinden und Personen zu ergreifen sind, die dem Kriegsgebrguch zuwiderhandeln, rücksichtlich der Requisitionen, die für die Bedürfnisse der Trup= pen für nothwendig gehalten werden, und die Coursdifferenz zwischen deutschen und französischen Münzen festzusetzen, . haben nachfolgende Anordnungen getroffen, die wir zur Kenntniß det Publikums bringen:

1) durch gegenwärtigen Erlaß wird das kriegsgerichtliche Ver fahren eingeführt. Es wird in der ganzen Ausdehnung des durg deutsche Truppen besetzten franzssischen Gebiets auf jede Handlun) angewendet, die bezweckt, die Sicherheit der Truppen zu gefährden ihnen Nachtheile zu bereiten oder dem Feinde Vorschub zu leisten. Das kriegsgerichtliche Verfahren tritt in Kraft und gilt als verkündtt für den Umfang eines ganzen Kantons, sobald es in einem Orte, du einen Theil desselben bildet, durch Anschlag bekannt gemacht ist.

2 Alle Personen, welche nicht zur französischen Armee gehoͤt und sich nicht durch äußere Abzeichen als Soldaten kenntlich machen und

a) dem Feinde als Spione dienen, '

b) deutsche Truppen irreführen, wenn sie ihnen als Führer bt gegeben sind, .

c) Personen, die zu den deutschen Truppen oder deren Begleitun gehören, tödten, verwunden oder plündern,

ch Brücken oder Kanäle zerstören, Telegraphenlinien oder Eisen bahnen beschädigen, Wege unpassirbar machen, Munitiontn, Kriegsvorräthe oder die Guartiere der Truppen anzünden,

e) die Waffen gegen die deutschen Truppen ergreifen,

werden mit dem Tode bestraft. .

In jedem einzelnen Falle wird der hefehlende Offizier ein Kriegt, gericht einfetzen, um die Verhandlungen zu führen und das Urthe zu sprechen. Die Kriegsgerichte dürfen auf keine andere Strafe al auf Todesstrafe erkennen. Ihre Urtheile werden sogleich vollstreckt.

3) Die Gemeinden, welchen die Schuldigen angehören, ebenso lit jenigen, in deren Bezirk die strafware Handlung begangen ist, he in jedem einzelnen Fall als Mitschuldige eine dem Jahresbetrage ihtet Grundsteuer gleichkommende Geldbuße zu erlegen.

4) Die Einwohner haben zu liefern, was für den Unterhalt d Truppen noihwendig ist. Jeder Soldat erhält für den Tag? ram mes Brod, 5650 Gr. Fleisch, 250 Gr. Speck, 36 Gr. Kaffe! 60 Gr. Taback oder 5 Cigarren, z Litre Wein oder 1 Litre Bier odtt „o Litre Branntwein.

Die für jedes Pferd täglich zu liefernde Ration beträgt: 6 Kilb Hafer, 2 Kilo Si 15 Kilo Stroh.

Für den Fall, daß die Einwohner eine Geldentschädigung . Naturallieferung vorziehen, wird die erste auf 2 Francs t glich jeden Soldaten festgesetzt. e ge

5) Alle Befehlshaber detachirter Corps haben das Recht, die ; quisitlon der zum Unterhalt der Truppen nothwendigen Liefttuns⸗ anzuordnen. Die Requisition anderer im Interesfe der Arme. nothwendigen Lieferungen kann nur von Gencrälen oder Offizierch welche die Stelle eines Generals vertreten, angeordnet werden. du

Unter allen Umständen wird von den Einwohnern nur gefen 1 werden, was für den Unterhalt der Truppen nothwendig ist un

1

werden über alle Lieferungen amtliche Empfangsbescheinigungen r 1

theilt werden.

haben

3539

Kir hoffen daher, daß die Einwohner den für unvermeidlich ge— rn Requisitionen keine Schwierigkeiten entgegenstellen werden.

a 6 Für den. persönlichen Geschästsverkehr der Truppen mit den inwohnern bestimmen wir, daß 8 Silbergroschen oder 28 Kreuzer . Franc gleich gelten sollen, mehhzguzig, den 239. August 1870.

é heneral. Gouverngur in Lothringen, General der Infanterie und bel General Adjutant Sr. Majestät des Königs von Preußen von Bonin.)

PrOcCla mation.

Larmée Koxale de Prusse ommeément la division de ca- slerie) ayant franchi la territoire Erangais, moi, Commandant o la zusdite division, je fais savoir en vertu du Paragraphe 18 une second, du code militaire Prussien, que tous les habitants cet arrondissement, qui eseraient se rendre coupable d'un niit envers les troupbes de Sa Majesté le koi de Prusse et de „Halsics, seront jugés par un tribunal militaire.

Subiront la peine de mort:

l Ceux qui serviront despions, qui reécevront, cacheront, , ässisteront des espions frangais. ;

z Geux qui de leur propre gré serviront comme guides à semnemieè, ou qui voudront induire en erreur les troupes alle— pundes en les gonduisant par de fausses routes.

z Ceux qui par vengeance ou autres raisons, tueront sesseront ou, dépouilleront les troupes de Sa Majesté le Roi f e ses alliés, ainsi que les personnes de leur suite.

F Ceux qui détruiront des ponts, des canaux, des voies res ou les télégraphes, qui rendront les chemins imprati— hes, qui mettront l feu aux maisons habitées par les troupes lemandes, aux vivres ou aux provisions.

5 Ceux qui prendront les armes contre les troupes? de Najesté 16 Roi de Prusse ou de ses alliés.

Fordonne, dans l'intéèrst des habitants de ce pays, que la nesente proclamation, qui s'applique également à toutes les mmunes de l'arrondissement, soit propagése et publiée par Es municipalités sans délai.

Le Commandant de la division de cavalerie de l'armée Allemande.

(Proklamation.

Nachdem die Königlich preußische Armee (und zwar die Kavallerie bision) das französische Gebiet besetzt hat, mache ich, als Comman— n der unterzeichneten Division, gemäß §. 18, Theil II. des preußi⸗ hen Militär ⸗Strafgesetzbuches, hierdurch öffentlich bekannt, daß alle snvohner des Arrondissements, welche sich eines Vergehens gegen ß Truppen Sr. Majestät des Königs von Preußen und seiner Ver— sindeten schuldig machen sollten, vor ein Kriegsgericht gestellt werden.

Mit dem Tode werden bestraft:

h Diejenigen, welche Dienste als Spione leisten, oder französische zrione bei sich aufnehmen, verbergen oder unterstützen,

Y Diejenigen, welche aus eigenem freien Antriebe dem Feinde Führer dienen, oder die deutschen Truppen irre führen wollen, in m sie ihnen falsche Wege weisen.

Diejenigen, welche aus Rache oder anderen Gründen die uppen Sr. Majestät des Königs oder seiner Verbündeten oder Per— men der Begleitung tödten, verwunden oder plündern.

h Diejenigen, welche Brücken, Kanäle, Eisenbahnen oder Tele— saphen zerstören, welche Straßen unpassirbar machen, oder Feuer an mn deutschen Soldaten bewohnte Häuser oder an deren Lebensmittel n Vorräthe legen.

„Diejenigen, welche die Waffen gegen die Truppen Sr. Majestät k Königs von Preußen oder deren Verbündete ergreifen.

Im Interesse der Bewohner des Landes befehle ich, daß gegen iüttige Proklamation, welche auf alle Gemeinden des Arrondisse⸗ ts gleiche Anwendung findet, ohne Aufschub durch die Behörden breitet und veröffentlicht werde. Der Commandeur der Kavallerie ⸗Division des deutschen Heeres.)

Mairie de Nancy. Avis.

Le Maire et le Conseil municipal de Nancy rappellent de eau a leurs concitoyens que les rassemblements sont ierement interdits.

infraction à cette injonction de l'autorité allemande a ltraine hier au soir des désordres qui ont amené l'arrestation g plusieurs habitants.

8 la population ne se montre pas docile à la voix et aux wtations de ses Magistrats municipaux, elle attirera sur

Ille toutes les rigugurs de ia loi militaire et des répres- ns violentes que jusqu'â ce jour nous avons pu 6éviter.

J

Nancy, 25. Aoùt' 1876.

1

Le Maire, ö Cb. Welche. ) Vn et approuvs: . 29. Aoũt 1870. Cen er nenr gönsral, u. de Bopin.

(Bekanntmachung. . Munizipal⸗Rath von Nanzig bringen ihren rinnerung, daß Zusammenrottungen

her Maire und

ürgern von Neuem in

mi untersagt sind.

d Zuwiderhandeln gegen diese Einschärfung der deutschen Be—

f hat gestern Abend Unordnungen hervorgerufen, welche die Ver ß mehrerer Einwohner nach sich gezogen haben.

enn die Bevölkerung der Stimme und den Ermahnungen seiner

/ Munizipal · Begmten kein Gehör schenkt, wird sie der Stadt bie Strenge des Militärgesetzes und Gewaltmaßregeln zuziehen, welche wir bis auf diesen Tag haben vermeiden können. Nanzig, 29. August 1870. , r. Welche. Gesehen und gebilligt: ; 2 Nanzig, 29. August 1870. Der General. Gouverneur von Bonin.

Im Königlichen Opernhause fand am Donnerstag eine zweite patriotische Musikaufführung statt, die der gehobenen Stimmung des Publikums einen würdevollen und geeigneten Ausdruck verlieh. Bis auf den letzten Plaĩz war das Haus von dem Publikum besetzt und mit jeder Rummer des reich haltigen und mit künstlerischem Geschmack ausgewählten Pro⸗ gramms steigerte sich die Theilnahme der Zuhörer. Der Pariser Einzugsmarsch eröffnete den festlichen Abend. Taubert's Lied von der Majestät« stand an der Spitze der vokalen Vorträge. Es hatte die Gewalt seiner patriotischen Wirkung bereits am 7. August 1866 in denselben Räumen bewiesen, als Se. Majestäͤt der König, siegreich aus dem Feldzuge heimkehrend, sich zum ersten Male wieder dem berliner Publikunt von der Prosceniumsloge zunächst der Bühne herah zeigten. Auch heute zündete dieses Lied in Aller Herzen. Es folgte darauf das schon mehrmals vor— getragene Rheinlied von Peters und ein Preußenlied von Radecke. Der Königliche Chor trug die Wieprecht'sche Komposition zu Arndt's Kriegslied gegen die Wälschen und »die Wacht am Rhein« vor, ferner eine neue Komposition des Königlichen Ka— pellmeisters Eckert, »der freie deutsche Rhein« auf einen Text von Julius Hein. Die lebhafteste Theilnahme des Publikums erreg— ten die beiden folgenden Nummern des Programms: die bekannte Romanze aus Marschners »Templer und Jüdin«, zu der aus Hamburg anonym ein neuer Text eingesandt worden war. Der Refrain lautete: »Du stolzes Deutschland freue dich, dein König hoch und ritterlich, dein Wilhelm, dein Wilhelm, dein König lebt für Dich!« Nach dem Liede von Cur— tius: »Des Königs Auszug«, mit einer Komposition von Taubert, wurden der Sänger wie der Komponist wiederholt gerufen. Den Schluß dieser Abtheilung bildete die preußische Volks— hymne, die vom Orchester gespielt und vom gesammten Pu— blikum stehend gesungen wurde. Am Schluß erhob sich der Vor— hang vor dem in diesen Tagen schon mehrfach gestellten Tableau.

Den zweiten Theil des Abends bildete eine Wiederholung von Louis Schneider's »Kurmärker und Picarde, den dritten das Hoguet'sche Ballet -Der Geburtstag, mit dem militä— rischen Exercitium der kleinen aus Ballet Eleven gebildeten Infanteriekolonnen und dem glänzenden Schlußtableau, das die von allen Provinzen Deutschlands umringte bekränzte Büste Sr. Majestät des Königs und die Figur König Friedrichs II. zeigte. Das Maestoso aus Meyerbeer's Ouvertüre zum »Feld⸗ lager« beschloß den Abend.

Der General der Infanterie a. D. und General ⸗Adju⸗ tant Sr. Majestät des Königs von Wussow ist am 7.8. M. in Frankfurt a. O. gestorben.

Graf Palikao hatte bekanntlich im gesetzgebenden Körper

vor einiger Zeit mitgetheilt, daß 40,000 Riflegewehre aus Bir

mingham in Frankreich eingetroffen und daß noch mehr der⸗ artige Gewehre dort für französische Rechnung bestellt seien. Diese Mittheilung erklärt, mit Rücksicht darauf, daß sie an manchen Orten, namentlich in Deutschland Unwillen erregt

habe, das Parlamentsmitglied für Birmingham P. H. Muntz

in einer Zuschrift an die »Times« für eine Unwahrheit. Der Redaktion des Staats Anzeigers wird dies aus Kings Heath bei Birmingham mit dem Bemerken mitgetheilt, daß Birmingham die einzige Stadt in England sei, in welcher Riflegewehre an— gefertigt werden.

Hannover, 7. September. Die Adresse an Se. Majestät den König, welche um Abwehr etwaiger Einmischung fremder Mächte bei den Friedensverhandlungen bittet, ist, mit fast 6000 Unterschriften von Personen aller Stände bedeckt, von hier abgegangen. ö

Bremen, 9. September. (W. T. B.) Die hier auf gelegte und der Berliner durchaus konforme Adresse, betref- fend die Fernhaltung jeder fremden Einmischung bei dem ab⸗ zuschließen den Frieden, hat hier cirea 9500 Unterschriften aus allen Ständen gefunden. . .

Sachsen. Dresden, 9. September. Dem „Dresdner

ournal« zufolge kommen 5009 französische Kriegsgefangene . Sachsen, und werden in Dresden, Leipzig und auf der

Festung Königstein untergebracht werden.

23 *