1870 / 262 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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warzweißen und schwarzweißrothen Fahnen; nach den Klängen 1. Fare en se drs, e n dieses Mal preußische Ula⸗ nen, hinter welchen am Schluß ein Bagagewagen einherfuhr, auf dessen Verdeck die Bezeichnung: 2. Rheinisches Ulanenregi⸗ ment Nr. 7 stand. Das Publikum begrüßte beide Arrange— ments mit ebenso lebbaftem Beifall, als an verschiedenen Abenden zuvor das große Festtableau, welches die bekränzte Büste Sr. Majestät des Königs, umgeben von den allegorischen Figuren der mit Preußen verbündeten deutschen Staaten, so⸗ wie der Provinzen Preußens gezeigt hatte.

Von den Adressen an Se. Majestät den König, in welchen die deutschen Städte ihren Dank für die umsichtige und kraftvolle Führung ausdrücken und. zugleich ihre Bereitwilligkeit zu erkennen geben, auch unter den schwersten Opfern im Kampf für Deutschlands Ehre auszuharren, bedecken sich in allen Städten des Vaterlandes fortgesetzt mit zahlreichen Unterschriften. Wäh⸗ rend die kleineren Städte sich größtentheils der Fassung der berliner Adresse angeschlossen haben, haben die größeren, wie Breslau, Posen, Hannover, Bremen, Braunschweig, Coburg, Offenbach ꝛc., den ihrigen eine selbständige Form gegeben.

In einer Adresse an Ihre Majestäten die Könige von Bayern und Württemberg und an Se— Königliche Hobeit den Großherzog von Baden, beglückwünscht ferner die Breslauer Handelskammer die Fürsten Süddeutschlands zu dem glorreichen ÄAntheile der süddeutschen Truppen an den Erfolgen des Krieges und spricht zugleich ihren Dank für die Weisheit und Kraft aus, mit welcher die verbündeten Fürsten dem Fein de Deutsch. lands entgegengetreten sind. Schließlich sprechen der Stadtrath der Stadt Ehemnitz sowie der Rath und die Stadtverordneten von Bautzen in einer Adresse an Se. Majestät den König von Sachsen ihren Glückwunsch für die vuhmvolle Antheilnahme des sächsischen Armee Corps an den Kämpfen aus, während die Bürgerschaft der Stadt Augsburg Sr. Majestät dem König von Bayern die Versicherung giebt, auch in der Zrrunft freu, dig alle Opfer bringen zu wollen, welche zur Erreichung eines ehrenvollen, Deutschlands Sicherheit verbürgenden Friedens von ihr gefordert werden sollten.

Der erste große Kriegsgefangenentransport von Sedan, in der Stärke von etwa 2269 Mann, traf heute Vormittag auf dem Potsdamer Bahnhof hier ein und gelangte nach Ueberführung zum Stettiner Bahnhof zur Weiterbeförderung

nach Stettin, wo dieselben internirt werden sollen.

In der gestrigen Nr. des Staats. Anzeigers ist Seite 3562 Spalte T Zeile 57 von oben statt X. Königlich bayerische Armee Corps zu lesen: J. Königlich bayerische Armee ⸗Corp s.

Der Schlußsatz der Neutralitäts- Erklärung des Prãäsi⸗ denten der Vereinigten Staaten von Nordamerika, welche in Rr. 260 d. Bl. veröffentlicht worden ist, muß lauten wie

olgt: f , hen zu Washington, den 22. August im Jahre des Herrn Eintausend achthundert und siebenzig und im fünfundneunzigsten der

Unabhaͤngigkeit der Vereinigten Staaten von Amerika,. U. S. Grant.

. Eigenhändige Unterschrift des Präsidenten: Hamilton Fish, Staatssekretär.

Braunschweig, 19. September. 85 3.) Schon am Donnerstag, den 8. d. M.,, wurde ein Protest gegen das be⸗ fannte (von uns gestern erwähnte) Manifest des Ausschusses der fozial - demokratischen Partei entworfen und fand in allen Theilen der Bevslkerung zahlreiche Unterschriften.

Belgien. Brüssel, 10. September. Der Graf von Flandern ist von , , . hier wieder eingetroffen.

Der Prinz Karl Theodor von Bayern ist am Tten hier angekommen und im Hotel de Bellevue ahgestiegen.

Der » Moniteur« publizirt den mit dem Großherzog⸗ thum Hessen am 13. Juni abgeschlossenen, am 10. August rati⸗

fizirten Auslieferungsvertrag.

11. September. (W. T. B. Der »Moniteur Belge⸗ stellt nochmals in Abrede, vaß irgend welche Demon stration gegen die aus Frankreich vertriebenen Deutschen auf belgischem' Gebiete stattgefunden habe, nur ein Vorfall sei ge⸗ meldet. An der Grenze bei Herbesthal sei nach einem Eisen⸗ ., mit deutschen Ausgewiesenen, den man für den Train

des Kaifers Napoleon gehalien, mit Steinen geworfen worden.

Großbritannien und Irland. London, 9. Sep⸗ tember. Der Minister des Auswärtigen, Lord Granville, ist nach Walmer -Castle (bei Dover) zurückgekehrt.

Von den aus Frankreich vertriebenen Deutschen ist eine große Anzahl in größter Hüflosigkeit auch nach London gekom- men. Der dortige deutsche Turnverein, der sich seit Ausbruch

des Krieges in jeder Beziehung höchst lobenswerth hervorgethan,

hat ed versucht sich ihrer o weit wie lich anzunehmen u lhnen Arbeit zu a fen glich anzuneh

Frankreich. Paris, 9. September. Das Journal officiel« der französischen Republik bringt an der Spitze seinez amtlichen Theiles folgenden, dem Inhalt nach bereits telegra. phisch gemeldeten Aufruf der Regierung der nationalen Per. theidigung an das französische Volk;

Franzosen! Als wir vor 4 Tagen die Regierung nationaler Ver. theidigung proklamirten, erklärten wir selbst unsere Aufgabe. Die Re. gierungsgewalt lag am Boden; was mit einem Attentat begonnen batte, endigte mit einer Desertion. Wir haben nicht Anderes gethan als das Steuerruder wieder gefaßt, welches obumächtigen Händen entfallen war. Aber Europa bedarf der Aufklärung. Es nothwendig, daß es durch unantastbare Zeugnisse erkenne, daß das ganze Land mit uns ist. Es ist nöthig, daß der Feind auf seinem Wege nicht nur dem Hindernisse einer ungeheuren Stadt begegne, die entschlossen ist, eher unterzugeben als sich zu ergeben, sondern auch einem ganzen Volke, welches aufrecht steht, organisirt und vertreten, einer Versammlung endlich, welche überall und allen Niederlagen zum Troß die Trägerin des lebendigen Gefühls des Vater. landes fein kann. In Folge dessen dekretirt die Regierung nationaler Vertheidigung: Arf 1. Die Wablkollegien werden zu Sonnta) den I6. Oktober, einberufen, um eine konstituirende Natio nalversammlung zu wählen. Art. 2. Die Wahlen werden dem Gesetze vom 15. Marz 1849 entsprechend durch Listen⸗Abstimmung vorgenommen. Art 3. Die Zahl der Mitglieder der konstituirenden Versammlung wird 756 fein. Art. 4. Der Minister des Innern ist mit Ausführnng des gegenwärtigen Dekrets beauftragt. .

So geschehen im Stadthause zu Paris, den 8. Sept. 1870. General Trochu, Emanuel Arago, CrSsmieug, Jules Favre, Jults Ferry, Gambetta, Garnier Pans, Glais⸗Bizoin, Pelletan, E Picard, Rochefort, Jules Simon; der Kriegs-Minister, General Leflö, der interimistische Marine. und Kolonien ⸗Minister, Contre-⸗Admiral de Dampierre d'Hornoy; der Ackerbaus, und Handels- Minister M. Magnin, ehemaliger er in, der Minister der öffentlichen Arbeiten,

orian.

Der Minister des Auswärtigen hat an den Minister der Vereinigten Staaten von Nordamerika dem Journal offfeiel⸗ zufolge nachstehendes 9, ö

ein Herr!

Ich sehe es als eine glückliche Vorbedeutung für die franzöͤsischt Republik an, die Anerkennung der Regierung der Vereinigten Staaten als erste diplomatische Unterstützung zu erlaggen. Keiner konnte besser als der Vertreter eines Volkes, welches der Welt das heilsame Bei. spiel einer absoluten Freiheit giebt, und in zugleich gerechteren und erhabenern Worten die unschäßbaren Wohlthaten einer republikanischen Regierung ins Gedächtniß rufen. Sie haben Ihrt weisen und mächtigen Institutionen auf die Unabhängigkeit und Bürgertugend gegründet und haben troß der furchibaren von Ihnen erlittenen Prüfungen mit unerschütterlicher Festigkeit Ihren Glauben an das große Prinzip der Freiheit bewahrt, welchem der Natur der Sacht nach Würde, Sittlichkeit und Wohlstand entstammen. Ihren Spuren zu folgen müssen die Nationen streben, welche ihre Selbsibestimmung behalten wollen; sie können nur unter der Bedingung der Hingebungh des Muthes, der Mäßigung und in der Annahme der Symbole der Liebe zur Arbeit und der Achtung des Rechts Aller wahrhaft frei fein. Dies Programm ist das der Regierung, welche soeben aus der durch die Thorheiten des Despotismus hervorgerufenen schmen=. lichen Krisis in Frankreich hervorgegangen ist; aber in der Stunde, wo sie sich konsolidirt, kann sie nur den einen Gedanken der Befreiung des Vaterlandes vom Feinde hegen. Auch bitt trifft fie Ihren Muth und Ihre Ausdauer als Vorbild. Sie sind einen riesenhaften Kampf eingegangen und haben gesiegt. Sark durch die Gerechtigkeit unserer Sache, mit Zurückweisung jedes Gedankens an Eroberung, wollen wir nur unsere Ungbhängigkeit und unsene Frei⸗ heit und haben die feste Hoffnung auf Erfolg. Bei Durchführung dieser Aufgabe rechnen wir auf die Unterstütung aller Männer von Herz und aller bei dem Triumph des Friedens betheiligten Re= gierungen. Die Beistimmung des Eabinets zu Washington allein würde! uns sschon dieses Vertrauen einflößen. Die Mitglieder der Regierung bitten mich, Ihnen ihre ganze Erkennilich⸗ keit zu bezeugen und deren Ausdruck Ihrer Regierung zu übermitteln. Ich meinestheils bin glücklich und stolz auf den Zufall, welcher mir Festattet, das Band der Eintracht zwischen zwei Völkern zu sein, welcht kurch' so viele ruhmreiche Erinnerungen und jetzt durch s vicle' edelsinnige Hoffnungen verknüpft sind, und ich dankt Ihnen dafür, daß Sie mit so großem Wohlwollen für mein; Person alles das ausgedrückt haben, was ich für die Ibrigt empfinde, wie ich auch den Wunsch hege, mehr und mehr die Beit, hungen lebhafter Achtung dauernd zu machen, welche uns für immer vereinen sollen.

Genehmigen Sie die Versicherungen der Hochachtung, mit welcher ich die Ehre habe, zu sein, mein Herr,

Ihr ergebenster und gehorsamster Diener Jul. Favre.

Das „Journal offielel‘ bringt folgende Mittheilung. Herr Jules Fabre, Minister der auswärtigen Angelegenheiten erhielt Jestern die Visite vom Gesandten Englands, Gesandten Oesterreichs, Minister Italiens, Minister der Vereinig len y. ten, Gesandten der Türkei, Nuncius des Papstes, Geschästs⸗ träger Rußlands, Gesandten Spaniens, Minister der Schu Der Herr Minister der auswärtigen Angelegenheiten hat heult

alle Visiten erwiedert.« (tigt 160. September. Der Justiz ⸗Minister ist ermãchtis

worden, die Kriminal Abtheilung des Kassationshofes nac

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wars zu verlegen. Ein Regierungs-Erlaß vom 9. setzt e der Dauer des Krieges sede Verjährung außer t Ein anderer Erlaß von demselben Tage hebt für Paris

gährend

metro provisorisch auf.

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Der Postdirektor Vandal hat seine Entlassung genom—

n; in seine Stelle ist Herr Rampont-Lechin zum General⸗ sostdireltor ernannt worden. Der Sold der mobilen Nationalgarde ist vom 9. ab

Fr R

u n

täglich erhöht worden.

ie das »Journal officiel« mittheilt, hat Herr Jules

re heut den Besuch des beigischen Gesandten empfangen.

Das J

ournal officiel« erklärt seine neuliche Mittheilung,

Nithlieder des diplomatischen Corps würden Paris ver— iscn, für irrthümlich. Es seien nur einzelne Mitglieder von en Regierungen angewiesen worden, den Minister des Aus—

säärtigen zu

begleiten, falls dieser Paris verlassen würde. Das »Journal officiel« zeigt an, die Regierung der

ertheidigung habe beschlossen, daß die Regierung während der

auer zrgsentirt werden soll.

der Belagerung in einer Stadt im Innern Frankreichs Der Dienst der Ministerien bliebe

ssichert und die Nationalvertheidigung würde außerhalb Paris

en

Mittelpunkt der Handlung und des Widerstandes haben.

Rom hier zurückerwartet. Derselbe hatte gestern eine Audienz bei dem Papste, welchem er ein Handschreiben des Königs von Italien ,

Die Bevölkerung der Provinz Viterbo hat sich unter dem Ruf: »Es lebe Italien erhoben. Die . Leute, welche fähig sind die Waffen zu tragen, haben Abtheilungen gebildet und beunruhigen die päͤpstlichen Zuaven, welche sich in Viterbo, Montefiascone und Valmontone stark verschanzt haben. Die Gendarmen sind durch die Bevölkerung entwaffnet und wieder freigelassen worden. In den einzelnen Ortschaften haben sich Kommissionen gebildet, welche im Namen des Königs Victor , die . aufrecht erhalten.

Turin, 7. September. Der Pinz Napoleon und die Prinzessin Clotilde sind gestern hier cin es e.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 11. Septbr (W. T. B) Das heutige Journ. de St. Pee h neg. nr: Die Intervention der französischen Sozial⸗Demokratie werde steril bleihen oder gar schlimme Resultate nach sich ziehen. Die Völker-Föderation derselben bleibe eine Utopie. Frankreich be—⸗ Alückwünsche sich heute zur Republik, wie es sich dereinst zum Kaiserreich beglückwünschte. Frankreich möge selbst das neue

Ein Erlaß des Polizei- Präfekten vom 9. d. Mts. ver⸗ wonet die Schließung der pariser Theater vom 16. 8. Mts. ab, ils weil das Vaterland in Trauer sei, theils weil die in den

heatern stationirten Sapeurs-Pompiers nützlicher verwendet

srden können.

Aus Paris meldet die »Indépendance belge«:

Etliche Gefandte, Lord Lyons, hät sich

Der nach London begeben.

Einer beträchtlichen Anzahl von Bewohnern der Vorstadt

lleville sind auf Befehl der Regierung

die Waffen abverlangt

orden. Es wird versichert, daß Jules Favre sich mit dem m Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten gehörigen

nügende Sicherheit bietet.

Laut eines Berichtes der »Times« aus Paris ver⸗ ssen alle angesehenen Familien die Stadt, und viele der

anziellen Häuser bilden Zweiggeschäfte

ihre Sicherheiten und ihre Bücher abschicken. lch sich aus dem Schließen der hervorragendsten Läden und Entlassung der in ihnen angestellten Personen ergiebt, wird ungemein bedauerlich geschildert, und alle Anzeichen deuten zrauf hin, daß die Schwierigkeiten der Situation, was die timmung innerhalb der Stadt angeht, binnen Kurzem eine fstalt annehmen werden, wie sie die äußerste Energie einer l'gierung auf die Probe stellen dürften. lte eintreffenden Nachrichten bestätigen das Gesagte voll⸗

n men. Spanien.

laßregeln nicht genügen sollten. Italien.

Die » Gazetta uffiziale⸗

fer Italiens im Auslande,

n Martino.

erömischen Gebietes besettzen, um

ht zu erhalten und die Unverletzbarkeit des italienischen z ; des heiligen Stuhles zu fen. Die Truppen werden den Bexölkerungen ibre Selbst⸗ cltung belassen, und sich an keinem Akte betheiligen, (cher den politischen und kirchlichen Fragen vorgreifen könnte. ö ägienische Ntegierung ist bereit, in Uebereinstimmung mit n Mächten die Bedingungen der souveränen Unabhängigkeit ; Die Regierung giebt sich schießlich Haftzung hin, daß der Papst die konservative und schützende on Italiens für fich und die Römer annehmen werde. zTabraf Penza di San Martino ist in Rom eingetroffen soll letzten Freitag mit Antonelli eine Besprechung gehabt an versichert, daß mehrere angesehene P

dens,

sowie die Sicherheit

Papstes zu erörtern.

ben. M swernehmen mit Italien geneigt sind.

stsehen von der Tieberlassting der Citta Leonina auch das

sandtschaftsrecht gewahrt bleiben.

Graf Ponza di San Martino wird heute Abend aus

n. Madrid, 5. September. ckret sind die Bataillone der Linien- Regimenter um je 100, m der Chasseur Regimenter um je 350 Mann vermehrt wor⸗ n. Auch die beurlaubten Soldaten haben ihre Einberufungs⸗ dee erhalten, so wie die Reserve für den Fall, daß die obigen

1. Ita Florenz, 11. September. Imtözeitung« meldet: der König hat in Folge des Vorschlages Ministerraths heute den Befehl ertheilt, daß Königliche ruppen in päpstliches Gebiet einrücken sollen.

veröffentlicht ein Cirkular⸗ seiben des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten vom August und ein zweites vom ö September an die Ver—⸗ owie Praͤsidenten des Staatsraths für den Grafen Ponza di rtino. Diese Dokumente konstatiren die Nothwendig⸗ h daß italienische Truppen die für nöthig erachteten Punkte

in Boulogne, wohin Die Noth,

Durch offizielles

(W. T. B.) Die

die Instruktionen

die Ordnung auf⸗

rälaten einem Dem Papst sollte,

Die von anderer

Experiment weiter verfolgen, aber nicht versuchen, die Nachbar⸗ volker mit fortzureißen. Das Journal 6 pen m 9 Behauptung Victor Hugo's, daß ein Bombardement von Paris ein Verbrechen, ein Vandalismus sein würde und meint, daß die Herstellung des Friedens eine andere Sprache als diese er—

heische.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 7. September. Für die kleine Flotte (Skären Artillerie) sollen hier in Stock holm unverzüglich drei Panzerfahrzeuge von bescheidenen Di— mensionen gebaut werden, deren Thürme aber eine stärkere

sersonal, sowie dem diplomatischen Corps, nach einer Stadt Bepanzerung erhalten, als die zuvor gebauten, und in denen

m Süden Frankreichs begeben wird, da die Stadt Tours nicht

inwendig auch eine Matte von Eisentroß angebracht wird, um Splitter und Projektile aufzunehmen. . ,

Aus dem Wolff schen Telegraphen⸗Bu reau.

Brüssel, Montag, 12. September. Wie aus Paris ge—= meldet wird, werden sowohl in Havre wie in Dünkirchen Ver⸗ theidigungsmaßregeln getroffen; in letzterer Stadt ist bereits mit der Abtragung der in der ersten Vertheidigungszone be— legenen Häuser begonnen.

Parts, Montag, 12. September. (Indirekt bezogen) Das Journal officiel meldet, daß Thiers in einer Mission heute Abend nach London abreisen werde; von dort aus soll sich der— selbe nach Petersburg und Wien begeben. Aus allen an die Regierung gelangten Nachrichten geht hervor, daß die Preußen 1 der vergangenen Nacht in Meauz und Melun eingerückt eien.

Vereinsthätigkeit für die Armee.

Bekanntmachung.

Es wird hierdurch zur allgemeinen Srl ij gebracht, daß Aner⸗ bietungen zur Aufnahme von Rekonvaleszenten der Armeen, welche einer besonderen ärztlichen Pflege nicht bedürfen, durch Vermittelung der Ortshehörden resp. Vereine und Bezirkskommandos an die Königlichen stellvertretenden General. Kommandos zu richten sind. Den Offerten ist eine Bescheinigung des Vorstandes eines Kranken -Pflegevereins oder der Ortsbehörde beizufügen, daß in den betreffenden Fällen die ordnungsmäßige Pflege gesichert ist.

Betlin, den 25. Juli 1870.

Kriegs ⸗Ministerium. Militär⸗Medizinal⸗Abtheilung. Grimm. Mand.

London, 9. Siptember. (Engl. Corr.) Der englische National- verein zur Hülfeleistung für die beiderseitigen verwundeten und er⸗ krankten Krieger, dessen dreiundzwanzigstes Gabenverzeichniß heute ein Gesammtergebniß von ungefähr 9000 Pfd. St. (606/000 Thlr.) auf⸗ weist, veroffentlicht einen jängeren Bericht über seine bieherige Thatig⸗ keit, aus welchem zuvörderst hervorzuheben ist, daß die an seiner Spitze stebenden Personen sich nach Kräften bemühen, die Neutra tät der Mildtbätigkeit nicht nur dem Buchstaben sondern vielmehr dem Sinne nach auszuüben. Wir wissen so schreibt Oberst Lloyd Linsav daß fast alle Verwundeten in Händen der Deuischen sind weil die Schlacht- felder in ihrem Besitz blieben, daher wäre es entschieden unrecht, den Hospitälern in Frankreich Hülfe in einem großen Maßstabe zu schicken. Undererseits wäre es aber auch falsch, unsere Hülfeleistungen aus- schlleßlich auf die deutschen Sp täler zu beschränken, Der einzige Weg, der sonach dem geschäftsführenden Ausschuß offen bleibt, besteht darin, ihren Agenten die bestimmtesten Jastruktionen zu geben, keinen Unter⸗ schied der Person zu machen, sondern jedem verwundeten Soldaten gleichviel ob er in einem Hospital oder auf dem Felde liege diejenige Sorgfalt und Hürfeleistung zu Theil werden zu lassen, welche sie ihren eigenen Landsleuten geben wurden. Als seine Operations- basis hat der Verein neutr les Gebiet, Luxemburg, ausgewählt.

0. September. Die Sammlungen des englischen National- vereins für die Verwundeten belaufen sich bis heute auf etwa CL. 103000.