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Rothschild C Söhne in Frankfurt a. M. negociirten 4pCt. früher 5 pro- zentigen vormals Nassauischen Staats Anlehens von 2,000,000 Fl. d. d. 12. Juli 1859 sind nachverzeichnete Obligationen, welche hierdurch gekündigt werden, gezogen worden und zwar: A. Zur Rückzahlung am 1. Januar 1871. Lit. A. 3 100 Fl. Nr. 123. 125. 2165. 519 und TB0. Lit. B. à 200 FlI. Nr. 188. 292. 796. 803. S21 und 981. it. C. à 300 Fl. Nr. 12. 49 und 407. it. D. à 500 Fl. Rr. 41. 128. 277. 382. 429. 458. 510. 709. 815. 1093. 1099. 1106. 1232. 1391 und 1487. Lit. E. à 10001. Nr. 45. 107 und 445. B. Zur Rückzahlung am 1. Juli 1871: Iit. A. à 100 Fl. Nr. 66. 424. 501. 563. 686 und 765. ät. B. Aà 200 Fl. Nr. 12. 271. 489. 490. 636. 653 und 815. Lit. CG. à 300 Fl. Nr. 24. 34 und 330. Lit. D. à 500 Fl. Nr. 1. 110. 254. 350. 438. 792. 970. 1475. 1669. 1688 1896. 2012 und 2042. Lit. E. à 10001. Nr. 14. 84. 228 und 444. Die Inhaber dieser Partial - Qbligationen werden hiervon mit dem Bemerken benachrichtigt, daß sie die Kapi—⸗ talbeträge, deren Verzinsung nur bis zu dem betreffenden Rückzah— lungstermine stattfindet, sowohl bei dem Bankhause der Herren M. A. von Rothschild C Söhne in Frankfurt a. M., als auch bei der Königlichen Regierung s-Hauptkasse in Wies⸗ baden, sowie bei jeder Königlichen Regierungs-Hauptkasse, bei der Königlichen Staatsschulden⸗Tilgungskasse in Berlin, bei der Königlichen Kreis ⸗Steuerkasse in Frankfurt a. M. und bei den Königlichen Bezirks⸗Hauptkassen in Hannover, Lüneburg und Osnabrück gegen Rückgabe der Obligationen und der dazu gehörigen, nicht verfallenen Zinseoupons nehst Talon erheben können. Restanten: Rückzahlbar am 1. Juli 1866. Lit. A. 891. Rückzahlbar am 1. Januar 1867. Lit A. 960 u. 968. Rück- zahlbar am 1, Juli 1867 Lit. A. 953 und Lit. B. 655. Rückzahlbar am 1. Juli 1868 Lit. A. 406 u. 697 und Lit. D. 591. Rückzahlbar am 1. Januar 1869 Lit. A. 712 und 792. Lit. B. 485. Lit. D. 74. 261 u. 1038. Rücahlbar am 1. Juli 1869 Lit. A. 163 und 912. Lit. B. 25. Lit. C. 82. Lit. D. S4 671 und 1471. Wiesbaden, den 11. September 1870. Der Regierungs ⸗Präsident. v. Dresler, i. V.
Nicht amtlich es.
Preußen. Berlin, 18. September. Se. Majestät der König ließen, wie aus Rheims berichtet wird, am Morgen des 11. September daselbst die Ersatztruppen, welche den Regi⸗ mentern nachgeschickt worden und glücklich eingetroffen sind, dann einen Theil der Kavallerie⸗Division Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Albrecht Revue passiren. Se. ajestät standen inmitten des Platzes vor der Kathedrale. Darauf begaben Allerhöchstdieselben Sich nach Ihrer Residenz und später zum Gottesdienst in die dortige evangelische Kirche.
Offizielle militärische Nachrichten. Die Schlacht bei Sedan.
Für den 31. August hatte Se. Majestät der König be-
fohlen, daß die Armee⸗Abtheilung des Kronprinzen
von Sachsen den feindlichen linken Flügel am Ausweichen in östlicher Richtung, zwischen der belgischen Grenze und der
Maas hindurch, zu hindern habe. Die dritte Armee unter dem Oberbefehl des Kronprinzen
von Preußen sollte den Vormarsch fortsetzen, den Feind an⸗
greifen, wenn er sich diesseits der Maas stelle und gleichzeitig
gegen Front und rechte Flanke so operiren, daß die französische Armee auf den engen Raum zwischen Mags und belgische
Grenze zusammengedrängt würde.
Ueber den Feind war man durch die stete Berührung,
welche man mit ihm hatte, genügend aufgeklärt.
Von Remilly aus hatte die Artillerie des 1. Königlich Bayerischen Armee⸗Corps heute , gehabt, die nach
Sedan zurückgehenden französischen schießen. Dieser Rückzug wurde immer hastiger.
olonnen wirksam zu be—
Schließlich sah
man starke Kolonnen unter Zurücklässung allen Gepäcks in
voller Auflösung davon eilen. Unter solchen Umständen griff die Besorgniß Raum, es könne dem Feinde mittelst eines Nachtmarsches gelingen, die Erreichung eines großen Resultates für den folgenden Tag durch schnelle Flucht zu vereiteln. Dies konnte noch verhindert werden.
1. die
zu überschreiten sei, um bei Tagesanbruch in entwickelter Front 3. Angriff gegen die Straße Sedan⸗Mözisres ausführen zu önnen.
Dem Kronprinzen von Sachsen wurde hiervon Mittheilung
gemacht. Werfen wir zunächst einen Blick auf die Stellung der des 31. August resp. in der Nacht zum
Corps am Abend Die Armee Abtheilung Sr. Königlichen Hoheit des Kron—
Semuy m!) erreichen.
Das Garde⸗Corps bei Carignan) auf dem rechten f des Chiers⸗Flusses. ᷣ ser Das 13. Corps bei Mairy “*, die Avantgarden beider C hatten Front nach Westen und Norden. Sie standen orht Pouru aur Bois) bis Pouru St. Remg ), so wie von h Foulerie bis Douzy; Patrouillen hatten Fühlung am Fei 9 und streiften bis gegen Franchevalle ); bei Villers Cen n wußte man ein französisches Lager. ay)
Das 4. Corps stand auf dem linken Ufer der Maas ü
Sedan. Von der III. Armee
standen am Abend des 31.:
das 1 bayerische Armee⸗Corps bei Remilly,
das 2. hayerische Armee⸗Corps bei Raucourt '),
das 5. Corps bei Chshery “), .
das 11. Corps bei Donchery,
Württembergische Division bei Boutancourt 9.
Das 6. Corps konnte heute Abend erst Attigny und
Es stand somit bereit, wenn der Feind wirklich einen nächtlichen Abmarsch versuchen sollte, sich ihn noch weiter westwärts vorzulegen und ihn alsdann zum nh zu bringen.
In dieser Aufstellung der III. Armee trat durch den oben angeführten wichtigen Befehl Sr. Masestt des Königs noch insofern eine Aenderung ein, als die Württembergische Divison noch in der Nacht den Brückenbau bei Dom le Mesnil um demnächst den Uebergang begann.
Das 11. Corps hatte bereits am 31, zwei Brücken bi Donchery geschlagen. Mit Tagesanbruch befand sich daselkt schon auf dem rechten Maasufer.
Auf Grund der Direktiven, welche Se. Majestät der König für die Operationen der beiden Armeen vorgezeichnet hatte, die ponirte der Kronprinz von Sachsen etwa wie folgt:
Die Corps sind sofort zu allarmiren. Der Vormarsch des 12. und Garde⸗-Corps findet früh 5 Uhr in 3 Kolonnen von Douzy, Pouru St. Remy und Pouru aux Bois aus stat. Er wird gegen die Linie Moncelle — Givonne gerichtet. Dir 7. Division bleibt in Reserve bei Mairy.
Die 8. Division und die Corps - Artillerie des 4. Cor gehen nach Bazeilles zur Unterstützung des 1. bayerischen Corps,
Von Sr. Königlichen Hoheit dem Kronprinzen von Preußen war inzwischen über seine Armee folgendermaßen verfügt worden:
Das 1. bayerische Corps rückt bei Remilly über die Maaß und greift Bazeilles an.
Das 2. bayerische Corps geht nach Wadelincourt und Frönois.
Das 11. Corps über Vrigne aux Bois auf St. Mongekt,
Das 5. Corps und die 4. Kavallerie⸗Division folgen dieser Bewegung.
Bie Württembergische Division bleibt zum Schutze gegen , . und gleichzeitig als verfügbare Reserve bei Donchery ehen. Die Schlacht von Sedan ö am 1. September.
Mit Tagesanbruch, begaben sich Se. Majestät der Fönig von Vendresse nach Frénois, westlich Sedan, und nahmen alt Standpunkt die Höhe südlich dieses Dorfes unmittelbar östlich der Chaussee.
Bereits von 6 Uhr früh war Kanonendonner in östlicher Richtung bei Bazeilles zu hören. Das 1. bayerische Corps hatte hier zur Fesihaltung det Feindes das Gefecht bereits frühzeitig begonnen. Das 11. Corps auf dem äußersten linken Flügel war zu
dieser Zeit bei Vrigne aux Bois noch nicht auf den Feind ge—
stoßen. Hierdurch wurde schon jetzt klar, daß der Feind den Entschluß gefaßt hatte, den Marsch auf Mözisres aufzugeben und hei Sedan die Schlacht anzunehmen. Allerdings schien jener Marsch zur Zeit überhaupt nicht mehr durchführbar.,
. Noch war es für ihn vielleicht möglich, in Auflöfung über die belgische Grenze zu entkommen. Die französische Armer—
Führung faßte jedoch den ehrenvollen Entschluß, zu diesem aäußersten Auswege noch nicht zu schreiten, sondern es auf einen 8 ke och Deshalb befahlen Se. Majestät der König, daß noch in der Nacht vom 31. zum
Maas von 13 Corps bei Donchery und Dom le Mesnil
Kampf ankommen zu lassen. Bei der Ueberlegenheit der deutschen Armeen, bei der Marschrichtung, welche den einzelnen Corps derselben angewie—
1. September. prinzen von Sachsen hatte den rechten Flügel, und zwar stand:
C
M. südöstlich Douzy.
M. südlich Douzy.
M. nordöstlich Douzy.
M. nordöstlich Douzy.
M. nördlich Douzy.
M. nördlich Douzh.
3 M. südwestlich Remilly.
M. füdlich Donchery.
Etwas über 1 M. westlich Donchery. 1 Beide Orte liegen an der Aisne, 45 M.
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südwestlich Donchery⸗
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war, mußte binnen wenigen Stunden aber auch jener
er Ausweg verschlossen sein und eine unerhörte Katastrophe evor.
sin ee, wir, wie sich dieselbe vollzog.
Bei Bazeilles fand das 1. bayerische Corps sehr heftigen giderstand. Die Division Walter des 2. Corps wurde zur suterstützung seines linken Flügels auf das rechte Ufer der aas geschickt und gelang es nach hartnäckigem, von beiden täten mit äußerster Tapferkeit geführtem Kampfe, den Feind sher ,, und Balan im Laufe des Tages gegen Sedan
ick zu werfen.
1 war schon gegen 63 Uhr Morgens der Kron— ins von Sachen mit seiner Tote bei Lamécourt!) und La I mneell⸗ ins Gefecht getreten. Ihm gegenüber hatte das französische Corps Montvillers), la Moncelle, Daigny, so i die Höhen östlich dieser Orte stark besetzt.
Zunächst gelang es der 24. Division, den Feind so weit frük zu werfen, daß eine Entwickelung zwischen La Moncelle 1 Daigny i, wurde. .
Auf dem linken Flügel hatte sie dabei bald die Fühlun nit dem 1, bayerischen Corps genommen. Da ergriff da französische Corps die Offenstve gegen diese Division.
Ein sehr heftiges Mitrailleusen. und Kanonenfeuer leitete n Stoß ein. Sämmitliche vehemente Angriffe wurden indessen igewiesen, so daß sie sich nach zl0 Ahr nicht mehr wieder— holten, als um diese Zeit die 23. Division eintraf und La Roncelle dem Feinde entriß.
Das Garde ⸗Corps, welches hier den weitesten Weg zurück— legen hatte, langte um 8 Uhr hei Villers Cernay“ an, fand iz'12. Corps bereits in günstiger Gefechtslage und erhielt ncächalb vom Armee⸗Kommando den Befehl, im Thal auf⸗ parts gegen Fleigneuz zu marschiren, sobald der Abschnitt 6ivonne⸗»Daigny genommen sei. Das 12. Corps sollte links ler Bewegung sich anschließen.
Bereits gegen 9 Uhr traten einzelne Batterien des linken glgels beim Garde⸗-Corps bei Villers Cernay in Thätigkeit, pihtend auf ihrem rechten Flügel die Corps -Artillerie das zergehen der J. Garde-Division gegen Givonne und später urch den Grund auf Illy unterstützte.
Die 2. Garde ⸗Division wandte sich um 11 Uhr gegen daigny und Hoybes“). Daigny selbst wurde um 12 Uhr vom ꝑ. Heaps genommen.
Die 23. Division desselben marschirte dann thalauf⸗ pärts und verjagte den Feind aus seiner starken Stellung, hihrend die Garde im Marsche auf Illy seine Flanke immer nehr umfaßte. Der hierbei nach dem bayerxischen Corps zu fel werdende Raum wurde durch die 8. Division ausgefüllt.
Alle disponible Batterien wurden auf den erstürmten höhen aufgefahren. Gegen 100 Geschütze waren hier auf dem ichen Flügel in Thätigkeit.
Um 3 Uhr reichte das Garde ⸗Corps dem 5. Corps bei Illy it Hand.
den wir uns nunmehr zu diesen Corps auf dem linken flügel der vereinigten Armeen.
Wir hatten das 11. Corps bei Briancourt gesehen, gefolgt om 5. Corps und der 4. Kavallerie -Division.
Se. Königliche Hoheit der Kronprinz von Preußen hatte he Direktion auf St. Monges vorgeschrieben. Um 83 Uhr sieß die Avantgarde des 11. Corps daselbst auf den Feind, der sidöstlich, auf dem linken Ufer des am Monges vorbeifließenden baches Stellung genommen hatte. Es kam zu einem kurzen aber ihr hartnäckig geführten Gefecht, welches damit endete, daß der Feind i r räumte ö seine starke Hauptstellung zwischen
ing und Illy zurückging.
ar r is sich der Gegner auf einer weit nach Westen porspringenden Bergnase formirt, um sich hier gegen den von Norden kommenden Rückenangriff zu vertheidigen.
Für diesen alleinigen Zweck war die Posttion sehr stark, lllein schon jetzt machte sich dem Feinde die vollständige Um— sssung fühlbar, denn er erhielt von bayerischen Batterien auf lim ünken Ufer der Maas, nördlich und östlich Frénois,
Flanken und Rückenfeuer. Außerdem wurde die Artillerie des
l Corps zur Vorbereitung der Wegnghme jener Höhen vor— kefflich geleitet, nahm zunächst mit 2 Batterien der Töte eine Ftellung nördlich Floing zu beiden Seiten eines ummauerten
hartens, und wurde demnächst vom 5. Corps unterstützt.
dasselbe hatte seine Corps-Artillerie an die Töte genom⸗ men und überschritt mit dieser inzwischen bei Fleigneuz lin Bach. Südlich dieses Dorfes nahmen die Batterien ihre tre Stellung zur Bekämpfung der feindlichen Position. Gegen
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südöstlich La Moneelle. südlich La Moncelle. M. östlich Givonne. nördlich Daigny.
II Uhr hatte sich auf der ganzen Linie dieses Flügels ein hefti⸗ ger Geschützkampf entwickelt, welcher stundenlang ohne Unter⸗ brechung anhielt. :
Gegen 1 Uhr etwa ging die Infanterie des 11. Corps und die 19. Brigade vom rechten Flüges des 5. Corps zum Angriff in der Richtung auf Floing vor. .
Der Feind wehrte sich mit dem Muthe des Verzweifeln⸗ den. Troßdem gelang es der Infanterie, von Ihren Batterien auf das Kräftigste unterstützt, den Abschnitt vor Floing zu gewinnen.
Mehrfache Offensivstöße, namentlich von Kavallerie aus⸗ . deren Heftigkeit auf die Absicht des Durchschlagens chließen ließen, scheiterten an der unerschütterlichen Ruhe der Bataillone vom 11. Corps und der sie unterstützen⸗ den Abtheilungen vom 5. Corps. Theils in Linie, theils in Carrees wurden die Attaken empfangen und sämmtlich abge— wiesen durch ein ruhiges, wohlgezieltes Feuer, welches die Mehr⸗ zahl der Angreifer zu Boden streckte und den Rest auf Sedan zurückwarf.
Das Gefecht beider Corps wurde nach der schweren Ver⸗ wundung des interimistischen Commandeurs des 11. Corps vom General⸗Lieutenant von Kirchbach geleitet.
Nach der Flucht der Kavallerie hielt auch die französtsche Infanterie nicht mehr Stand. ;
Um 3 Uhr Mittags war der Feind bereits auf verschiede⸗ nen Stellen in vollem Rückzuge nach der Festung.
Das 5. Corps hatte , mit seiner Corps-A Artillerie dem allgemeinen Angriff gegen Illy und die anstoßende Höhen⸗ position in erfolgreicher Weise vorbereitet. Wesentlich unter⸗ stützt wurde dieselbe hierin durch eine 3. schwere Batterie des 1I. Corps, welche östlich Floing Stellung genommen hatte.
Um die Höhe südlich Illy und die dort befindlichen Wald⸗ parzellen entbrannte ein heftiger Kampf. Um 3 Uhr war auch dieser beendet. Der Feind befand sich auch hier im Rückzuge durch das Bois de la Garenne nach der Festung. ,
So hatte sich um diese Zeit Nachmittags die vollständige Einschließung der französischen Armee im freien Felde vollzogen.
Allmälig wichen vor den von allen Seiten anstürmenden preußischen Kolonnen die letzten, noch standhaltenden feindlichen Abtheilungen nach Sedan zurück; viele derselben, bereits ab⸗ geschnitten, mußten die Waffen niederlegen und sich ergeben, da ihnen kein Ausweg mehr blieb.
Die Armee -Abtheilung Sr. Königlichen Hoheit des Kron— prinzen von Sachsen machte während der Schlacht 11,000 Ge— fangene. Außerdem hatte sie 25 Geschütze, 7 Mitrgilleusen, 2 Fahnen und 1 Adler in Händen, das 5. und 11. Corps lieferten über 10,000 Mann ab. .
Rechnet man hierzu noch die von den bayerischen Truppen gemachten Gefangenen, so ergiebt sich eine Gesammtziffer von ca. 25,000 Mann, die allein während der Schlacht in unsere Hände fielen.
Die ursprüngliche feindliche Aufstellung hatte Front gegen Osten genommen; früh am Morgen war jedoch bereits Mar⸗ schall Mac Mahon durch eine der ersten Granaten schwer ver= wundet worden. Der ihn ersetzende General hatte den Versuch gemacht, sich gegen Westen durchzuschlagen. Um Mittag über— nahm jedoch General Wimpffen das Kommando und wagte nochmals ein Durchschlagen in der entgegengesetzten Richtung, wobei die Bayern wiederum einen sehr heftigen Kampf zu bestehen hatten, den Gegner jedoch siegreich zurückwiesen.
Die Verluste des Feindes, namentlich durch unser Artillerie— feuer, waren sehr bedeutend, der unsrige hiergegen, namentlich im Vergleich mit denen der vorangenenen Schlachten, gering,
Konzentrisch hatte sich schließlich das Feuer von 44 509 Ge—⸗ schützen gegen die feindliche Armee gewandt, welche sich lange Zeit mit großer Bravour wehrte, die aber schließlich nach Sedan in voller Auflösung hineingeworfen wurde.
Der Kaiser seibst befand sich während des Kampfes bei der Armee; im Laufe der ersten Nachmittagsstunden kehrte er nach Sedan zurück in die Festung und bot von hier aus schriftlich durch den General Reille, welcher den Brief überbrachte, Sr. Majestät dem Könige seinen Degen an. Derselbe wurde an— genommen. .
Allmälig war der Geschützkampf auf der ganzen Linie ver stummt. Sämmtliche die Festung Sedan umgebende Höhen waren im Besitze der deutschen Truppen. ⸗
Völlig umschlossen von doppelter Ueberlegenheit, ohne Mög⸗ lichkeit, sich einen Ausweg zu bahnen oder langeren Widerstand zu leisten, blieb der französischen Armee nichts anderes übrig, als Unterhandlungen über ihre Kapitulation einzuleiten.
Diese wurden im Laufe der Nacht in Donchery geführt und preußischerseits die Bedingungen stipulirt, deren Nicht⸗
annahme die Fer zung der Feindseligkeiten am folgenden orgen bedingt hätten. . . ö. genchden 4 Kaiser Napoleon bereits am 2. früh bei den
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