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Fähnrs., Behrens, Hauptin. u. Comp. Chef vo m 7. Westfälisch en Inf. Regt. Nr. 53, zum Major, von Haza-Nadlit L., Premier Licutn. von demselben Regt, zum Hauptm. u. Comp. Chef, Frhr. v. Plettenberg, Jordan L, v. d. Bo eck, v. Detten, Sec. Lis. von dems. Regt. zu Pr. Lis, — befördert. Picpersberg überzähl. Hauptm von dems. Regt, unter vorläufiger Belassung in seinem Kommando als Adj. der 2. Inf. Div., zum Comp. Chef er= nannt. v. Vethacke, Sec. Lt. vom 3. Hannov. Inf. Regt. Nr. 79, zum Pr. Lt., ; . r dems. Regt, zum Sec. Lieut, v. öller, v. Reden, Unteroff. von dems. Regt. zu Port. Fähnrs. Fehr. v. Buttlar⸗Ziegenberg, Fihr. v. Manteuffel, Port. Fähnrs. vom 2. Hannev. Drag. Regt. Rr. 16, zu Sec. Lis, Schrader, Gefr. von dems. Regt, zum Port Fähnr., — befördert. Po ten, Ritim. und Esc. Chef im 2 Hannov.
Drag. Regt. Nr. 16, ein Patent seiner Charge verliehen. v. Holtimeu fer /
Sec. Lt. von dems. Regt. zum Pr. Lt. befördert. Mierzinski, Sec. Lt. aggr. dems. Regt, in das Regt. einrang. v. Sperling, Gen. Major und Chef des Stabes der J. Armee, das Kommando der 25. Inf. Brig, während der Abwesenheit des erkrantten Com- mandeurs derselben, übertragen. v. Schierstädt, Unteroff. vom Rhein. Ulan. Regt. Nr. 7, zum Port. Fähnr.,, v. Buttler, von Zfch üschen, Pe. Lts. vom Ostpr. Füs. Regt. Ni. 32 zu Hauptl. und Comp. Chefs, v. Massenbach, v. Besser Lehfeldt, Frhr. v. Ledebur, Sec. Lts. von dems. Regt. zu Pr. Lts., v. Gottherg— Port. Fähnr. vom Ostpr. Kür. Regt. Nr. 3, Gr. Wrangel, zum Sec. Lt., Frhr. v. Esebeck, char. Port. Fähnr. von demselben Regt, Bar. v. d. Ropp, Kür. von dems. Regmt.,, zu Port. Fähnrs,; v. Kleist, Buütow, Lehmann, v. Beguelin, Port. Fähnrs. vom 1. Pomm Ulanen⸗Rgt. Nr. 4, zu Sec. Lts.,, Krahmer / Unteroff. von demf Regt. zum Port. Fähnr,, Se mb ach v. Buddenbrock, Port. Fähnrs. vom Opstreuß. Ulanen⸗Regmt. Nr. 8, zu See. Lis., Perkuhn, Gefreiter von dems. Regt, zum Port. Fähnr. Wirth, Port. Fähnr. vom Litth. Ulanen-Regt. Nr. 12, zum Sec Lt. Kirch ner, Unteroff. von denis. Rgt., zum Port. Fähnr., befördert. Roos, Hauptm. und Eomp. Chef vom 2. Rhein. Inf. Rgt. Nr, 28, z. Maj⸗ Goecke, Pr. Lt. von dems. Regt. zum Häuptm. und Comp. Chef Liederweld, Höstermann, Bölling, Sec. Lieuts. von dems. Regt., zu Pr. Lts., v. Reppert, Lorentz, Dullo⸗ Baumgart, Port Fähnrs. von dems. Regt. zu Sec. Lis., v. Stückradt, Pr, Lt. à Ja suite dess. Regts.,, unter Belassung in seinem Verhältniß als Generalstabs-Offizier bei dem Gen. Kommandg 4. Armee Corps, zum Hauptm, Herber, Pr. Lt. vom Ostpr. Füs. Regt. Nr 33 zum Haupkm. u. Comp. Chef, Ja nuskowski, Sec. Lt. v. dems. Regt . zum Pr. Lt, Donant, Port. Fähnr. von dems. Negt., zum Sec. Lieut, Pütter, v. Khaynach, Pr. Lts. vom 7. Brandenb. Inf.“ Regt. Nr. 60, zu Hauptl. und Comp.-Chefs, Gussow. Modrach, Sec. Lis. von denif. Regt, zu Pr. Lts, Friedberg, Port. Fähnr. von dems. Regt, zum Sec. Lt. v. Froreich, char. Port. Fähnr. von dems. Regt, zum Port. Fähnr. befördert. Roch, Pr. Lt. von dems. Regt, dem Regimente aggregirt. v. Laer, Pr. Lt von dems. Regt, zum Haupt. und Comp. Chef, Haacke, Sec. Lt. von dems. Regt, zum Pr. Lt. befördert v. Keßlern, Pr. Lt. vom 4. Pomm. Inf-Regt. Nr. 21, unter Belassung in dem Verhältniß als General stabsoffizier bei dem Gen. Komm. des 2. Armee-Corps, als ältester Pr. Lt. in das 7. Brandenb. Inf. Regt. Nr. 60 versetzt. v. Schrader, p. Kotzen berg, Pr. Lts. vom 4 Magdeburg. Inf. Regt. Nr. 67, zu Haupel und Eomp. Chefs, Vorberg, Sachse, Sec. Lts. von dems. Negt, zu Pr. Lieuts, Dommerich, Lampe, Port. Fähnrs. von dems. Regt, zu Sec. Lts.6, Gr. v. Rothkirch und Trach, Sec. Lt. vom Königé-Hus Regt. (1. Rhein) Nr. 7 zum Pr. Lt., Frhr. von Gustedt, Unteroff von dems. Regt, zum Port. Fähnr befördert. Lengerich, v. Westho ven 1, Pr. Les. vom 3. Rhein. Inf Regt. Nr. 29, ersterer unter vorläufiger Belassung in dem Kommando als Adjut. bei dem Gen. Komm. des 8. Armer -Corps, zu Hauytt. und Comp Chefs, Mense, Kuhn de Claer, Sec. Lis, von dems. Regt., zu Pr. Lts, Boymann, v. Daniels, Kuhne mann, v. Wedel— städt, Port. Fähnrs. von demselben Regt., zu Sec. Lts., Krause, Worm, Knoll, Hamann, v. Runkel, Unteraff von dems. Regt, zu Port. Fähnrs, v. Schwedler, Pr. Lt. vom 7. Rhein. Inf. Regt. Nr. 69, unter Entbindung von dem Kommando als Adjutant der
—
.
29. Inf. Brig, zum Haupim. und Comp. Chef, Hartmann, von
der Lippe J., Sec. Lis. von dems. Regt., zu Pr Lts., Küpper,
Biß, Port. Fähnrs. von demselben Regts., zu Sec. Lts. befördert.
p. Porembsky, Premier -Lieutenant vom 8. Rheinischen Infanterie⸗ Regiment Nr. 70, als Adjutant zur 29. Infant. Brig. kommandirt. (Schluß folgt.)
Berlin, 24. September.
Offizielle militärische Rachrichten. An den General von Hahnenfeldt. Ecrouves, den 23. September, 5 Uhr 35 Min. Nachm.
Toul genommen. J von Krenski.
Weiter liegen vom Kriegsschauplatz folgende Nach— richten vor: . ö. ;
— Die »A. A. Z.“ veröffentlicht in Betreff der Vorgänge in Bazeilles am 31. v. M. und 1. d. M. folgendes Schreiben:
In der »Times« vom 15. September findet sich eine aus Paris, 12. September, datirte Zuschrift des Due de Fitz James, die sich mit dem traurigen Schicksal beschäftigt, welches Bazeilles am 31. Auzust und 1. September erlitten hat. Der Herzog erhebt im Namen der
Frhr. v. Schütz-Holtzhausen, Port Fähnr, von
den Ortes dienten den Franzosen abermals als Schutzwehr.
die französische Marine Infanterie, welche das Dorf Heldenmuth vertheidigte, zurückgetrieben.
Menschlichkeit einen Schrei der Entrüstung über die Grauelthaten welche dort geschehen sein sollen, und klagt die Bayern und Preuß. an, die Gesetze der Ehre und Humanität verletzt und ihren Narhen auf ewige Zeiten beschimpft zu haben. Erlauben Sie mir, der fh vom 1. September 1 Uhr Morgens bis zum 2. September 5 9 Abends in Bazeilles verweilte, in Ihrer Zeitung, dem der lsy nt Weltblatte, die Irrthümer zu berichtigen, denen der Herzog ron gn James in einem englischen Weltblatt Verbreitung gegeben hat. . glaube um so mehr auf den Abdruck meiner Zuschrift rechnen
dürfen, als es besonders Ihre näheren Landsleute, die Bayern, sind welche in der »Times« der rohesten Barharei beschuldigt nmerden.““
Der Herzog v. Fitz James behauptet: die Bayern und Preußen
hätten Bazeilles aus keinen anderen Grund in Brand gesteckt, weil seine Einwohner in der Uniform der Natlonalgar an der Vertheidigung ihres Derfes theilgenommen atzen Das ist einfach eine Fälschung der Wahrheit, gegen wesch. nicht entschieden genug protestirt werden kann. Bazeilltg ist niedergebrannt, das ist wahr; Männer und Frauen sind daeg getsdtet worden, das ist nicht minder wahr. Aber die Einä cherung des Dorses, wie die Tödtung einzelner seiner Einwohner war kein Akt niedriger Rache, sondern eine Handlung der Nothwehr, in einzelnen wenigen Fällen eine gerechte Strafe. Wenn, bei dem
als den
Brand auch Unschuldige ihren Tod gefunden, so ist das gin Unglülk, kein Verbrechen, welches die deutschen Krieger belasten könnte. Da Herzog sagt, daß er mit seinen eigenen Augen die Ruinen dez
Der
unglücklichen Dorfes gesehen, daß er das verbrannte Menschen.— fleisch gerochen, daß er die verkohlten Leichname der Einwehner auf ihren Thürschwellen gesehen; aber er gesteht selbst, daß er nicht Zeuge der Gräuel gewesen, welche der Einäscherung des Dorfes vorhergin. gen; er giebt selbst als Quelle seiner Erzählung die mehr als zwo. felhaften Berichte der geflüchteten Einwohner an. Ich aber war Zeuge dieser Gräuel, war Zeuge der Unthaten, welche Veranlassung waren, daß der Feuerbrand in die Häuser geworfen wurde. Ich bin wie der Herr Herzog durch die rauchenden Trünimer des Dorftz gegangen, auch ich sah verkohlte Leichname auf den Ruinen der Häuser liegen. In den wenigsten Fällen konnte ich noch unter. scheiden, ob hier ein Deutscher oder Franzose sein Leben ausgehaucht; doch mehr als einmal erkannte ich die letzten Fetzen der bayerischen Uniform. Ich habe aber auch mit meinen eigenen Augen geschen, wie ein Einwohner des Orts mit Hülfe eines Weibes einen verwun— deten Bayern von der Straße in ein brennendes Haus zu schleifen suchte; ich habe gesehen, wie diese beiden Frevler von den herzueilen— den Kameraden des Verwundeten niedergehauen und ihre noch zucken den Leichname in dieselben Flammen geworfen wurden, in welchen sie dem zum Tode verwundeten Bayern ein Grab bereiten wollten.
Gewiß, der Due hat Recht, wenn er schreibt: „La guerre ses rigueurs; mais elle a ses régles aussi, bases sur les lois de l'honnęur et de lhumanité.« Aber er sagt das Gegentheil, wenn
er hinzufügt: „Ces lois, vous Bavarois of Prussiens. qui étie—
à Bazeilles, vous le avez violéses. Vous avez flétri votre
victoire.* . Ich bin der Letzte, der ein Wort schreiben möchte, daß die Kluft, welche sich zwischen den Deutschen und Franzosen aufgethan, noch vergrößern könnte, doch Schweigen gegen solche Anklagen wäte eine Versündigung an der Wahrheit der Geschichte, an welche der Herzo appellirt, wäre ein Verbrechen an der Ehre der deutschen Natien, die mitschuldig sein würde an den Gräueln, deren einzelne ihrer Söhne angeklagt werden. Ich wiederhole also: die Einäscherung von Bazeilles war ein Att der Nothwehr, keine Handlung der Rache. Und zum Beweise mögen folgende Thatsachen dienen. Schon am 31 August, nach ehe man von der Theilnahme der Nationalgarde am Kampfe eine Ahnung hatte, wurden die der Maas zunächst gelegenen Häuser des Dorfes vom anderen Ufer aus durch bayerische Artillerie in Brand geschossen und zwar deshalt, weil diese Häuser den Franzosen, welche di Uebergänge der Maas veriheidigten, zur Schutzwehr dienjen. Ihre Zerstörung war einfach eine strategische Nottwendigkei Am anderen Tage eröffneten bayerische Jäger und Infantern Kampf um das Dorf. Die sehr festen Hälser De Besonderd war dies mit einem Gebäude der Fall, welches zwei Staten herrschte. Schon waren vor demselben Hunderte von Bayern kohr und verwundet niedergestürzt, als efohlen wurde, es in Bram zu stecken. Pioniere führten diesen Befehl aus, indem sie das Haus um. gingen, die Hinterwand einschlugen und durch die Bresche Feuerbrase hineinwarfen, in Folge dessen das Gebäude in Flammen aufüshh, Ob dabei die Frauen und Kinder, die in die Keller geflüchtet war verbrannten, darüber etwas Bestimmtes zu sagen, bin weder ich m Stande, noch ist es der Herzog von Fitz⸗James. K Nach mehrstündigem blutigem Kampfe hatten endlich . 6 mit groben In den Straßen, den Hau. sern und den Gärten hinter den Häusern lagen noch zahl reiche 3 wundete, welche zu suchen und zum Verbandplatz zu bringen . der durch das Genfer Kreuz kenntlichen Blessirtenträger wal, *. die in den Häusern zurückgebliebenen Bewohner respektirt- n u rothe Kreuz, sie schossen Jus dem Hinterhalt auf die Kra J. ,. In Zeit einer halben Stunde erschlenen, sechs verwundet; Vll. träger auf dem Verbandplatz. Eine militärische Du cchsug un en n Häuser wurde jetzt befohlen. Männer und Frauen mit den Wale z der Hand wurden hervorgeholt. Wer sich vertheidigte win, ü erschossen. Die übrigen wurden gefangen fortgef ühlt, W un Rajzia half wenig. Die Häuser schienen sich aus unsichtbaren S4. winkeln neu zu bevölkern. Immer aufs Neue wurde ,, sern geschossen, und zwar gänz besonders auf die Krantentta ge daß dieselben sich schließlich theilweise weigerten, fürder vorzug
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iu Helzrlich, nicht die Bayern — Preußen waren bei dem Brande pon Bazeilles, so weit ich gesehen, gar nicht betheiligt — haben sich scgen die Gesetze der Humanität vergangen. Wer die Gesetze des Iblkerrechts verletzte waren jene Individuen, welche, das rothe Kreuz n weißen Felde mißachtend, auf die Krankenträger schossen, waren jn Kreaturen welche Gräuel an Verwundeten übten. Wenn das eib die Waffen ergreift und aus dem Hinterhalt die tödtliche Kugel uuf den Soldaten sendet, hat es keinen Anspruch mehr auf die scho—ↄ nende Rücksicht, die sonst seinem Geschlecht gezollt wird.
Schreckliches ist zu Bazeilles geschehen. Die Gräuel, welche mein Auge dort geschaut, sind ein Hohn auf die Kultur des 19. Jahrhun— öerts. Aber (s waren die Bewohner von, Bazeilles, welche durch hre, allem Völkerrecht hobnsprechende Theilnahme an dem Kampfe
die Leidenschaften entfesselten, welche selbst die Schuld tragen, wenn
ihr Heimathdorf heute nur noch ein Schutthaufen ist. Nicht weil sie as Nationalgardisten theilnahmen an der Vertheidigung ihres Vater— landes, nein, weil sie als Meuchelmörder aus sicherem Versteck auf diejenigen schossen, deren Aufgabe es ist, den Verwundeten Linderung shrer Schmerzen zu briegen, wurden ihre Häuser, welche Schlupf— winkel von Mördern geworden, den Flammen übergeben.
Frankfurt a. M. 18. September 1870. Herm. Voget.
Stuttgart, 22. September. Der württembergische Staats⸗ Anzeiger bringt aus Telegrammen v. Lindens an den König folgende Mittheilung: »Schloß Ferrieres bei Lagny, 20. Sep— tember. Der Kriegs ⸗Minister und ich sind von Sr. Majestät dem Könige von Preußen sehr ausgezeichnet worden. Ich gehe über Rheims nach Chalons, um daselbst zu bleiben. Der vor— gestrige bedeutende Ausfall wurde, von Preußen und Bayern siegreich zurückgeschlagen. Die Württemberger sind sehr belobt worden. Gestern Abend war wieder Kanonendonner bei Paris.«
Brüssel, 23. September.
Nach Berichten aus dem südlichen Frankreich ist auch dort eine allgemeine Ausweisung aller Deutschen Seitens der republikanischen Behörden ins Werk gesetzt worden. Der Präfekt des Departements der Rhonemündungen sagt in seinem Erlaß, daß das Interesse der nationalen Vertheidigung die Entfernung der Fremden nothwendig mache, und dekretirt, daß jeder nicht in Frankreich naturalisirte Angehörige eines der gegenwärtig im Kriege mit Frankreich befindlichen Länder ge— halten sei, das Departement und Frankreich überhaupt binnen drei Tagen zu verlassen. Jeder Zuwiderhandelnde werde den Militärgerichten zur Aburtheilung überwiesen werden, wenn er
nicht vom Präfekten eine Spezialerlaubniß zum längeren Auf-
enthalt erwirkt hat.
— Nach hierhergelangten Berichten aus Sovres ist das getz den oltlich Verlangen der dortigen Bevssterung nach elner preußischen westlichen aussichtslos ist.
Garnison dadurch entstanden, daß Anhänger der rothen Re-
publik sich der Verwaltung der Stadt bemächtigt hatten und man gegen die Herrschaft derselben Schutz bei den preußischen
Truppen suchte. — Schon vor dem Kriege hatte der als Autorität bekannte
Kopenhagen, 23. September. — Die französische Panzerfregatte ⸗Reine Blanche“, von Christiansand kommend, ankerte heute Vormittag auf der Rhede von Frederikshaven.
— Die Anordnung des Königlichen Finanz-Ministeriums vom 9. August d. J, daß für Exemplare steuerpflichtiger Zei— tungen, welche unentgeltlich an die im Felde stehenden Truppen oder an Lazarethe geliefert werden, auf desfallsigen Nachweis die Zeitungssteuer unerhoben bleibt resp. erstattet wird, findet nach einer neueren Bestimmung des Königlichen Finanz— Ministeriums ebensowohl auf ausländische wie auf inländische Blätter Anwendung. Demgemäß wird fortan auch für unent— geltlich an Lazarethe ꝛc. gelleferte oder unter Band eingehende, außerhalb des preußischen Staatsgebiets ersche inende Zeitungen Ne Zeitungssteuer nicht mehr erhoben, etwa bereits erhobene Zeitungssteuer aber auf Nachweis erstattet werden.
— In Coulommiers, Departenient Seine et Marne, ist ein Feldpost-Relais in Wirksamkeit getreten.
— Im Anschluß an die in Nr. 235 des Staats-Anzeigers unter Berlin enthaltene Notiz, betreffend die unentgeltliche Lieferung von Saatgetreide an die in Folge der Kriegs— ereignisse möglicherweise in Noth gerathenen westlichen Grenz— distrikte Deutschlands, können wir mittheilen, daß die Anmeldun— gen solcher Gaben bei dem Ministerium für die landwirthschaft— lichen Angelegenheiten in erfreulicher Weise sich gemehrt haben, jedoch vielfach, entsprechend der auch in der Presse wiederholt vertretenen Auffassung, mit dem Anheimgeben, der Natural— Lieferung eine bestimmte Geldsumme zu substituiren, während einzelne Geber von vorn herein eine Geldsumme als die ge— eigneteste Form der Unterstützung angeboten haben.
Diese Auffassung hat durch andere Momente eine so ge— wichtige Unterstützung erhalten, daß das Ministerium für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten seine Bereitwilligkeit zu einer Vermittelung in Bezug auf das in Rede stehende ge—⸗ meinnützige Unternehmen nur unter der Voraussetzung auf— recht erhalten kann, daß es sich lediglich um Empfang—⸗ nahme und Vertheilung von Geldbeiträgen, nicht aber um Natural -Lieferung von Saatgetreide handeln wird. Sehr gerne wird es jene, sei es von Privaten, sei es von Kom⸗ munen entgegennehmen und möglichst im Sinne der Geber zur landwirthschaftlichen Unterstuͤtung in den erwähnten Distrikten durch geeignete lokale Organe verwenden.
Die bestimmenden, gegen die Lieferung von Wintersaat in natura sprechenden Gründe ergeben sich zwar schon aus dem Resultat der veranlaßten, wenn auch noch nicht ganz abgeschlossenen amtlichen Ermittelungen, wonach bis— her weder ein Mangel an Wintersaat sich in irgend einem be— stimmten Orte in den westlichen Grenzlanden hat nachweisen lassen, noch auch irgend ein auf Gewährung von Wintersaat gerichtetes Gesuch eines Grundbesitzers von dort hier ein— gegangen ist. Außerdem aber sind die in den Transport— Verhältnissen der Eisenbahnen liegenden Schwierigkeiten jeder Güterbeförderung für andere als militärische Zwecke zur Zeit so groß, daß eine rechtzeitige Beförderung von Saat— getreide aus den östlichen und mittleren Provinzen nach den
— Der nächste KommunalLandtag der Reumart wird am 14. November d. J. zu Cüstrin eröffnet werden.
Braunschweig, 23. September. (Br. Tagebl) Gestern
Nachmittag traf mittelst Schnellzuges der Generaäl-Gouverneur
Vogel von Falckenstein hier ein und nahm in Schrader's
Dr. Chenu nachgewiesen, wie sehr das gesammte Militär⸗Medi⸗ ö. ** ö ö i. 8 snalwesen in Frankreich im Argen liege, wie unzureichend die
Zahl der französischen Militär Aerzte sei und wie nothwendig ine gänzliche UÜmgestaltung der fur die Erhaltung der Heere im Frieden und Kriege so überaus wichtigen Sanitätseinrich⸗
tungen wäre.
träger als nicht ausreichend gezeigt. Ein von dem Mil. Woch
zl. mitgetheilter Brief eines verwundeten französischen Offi
ziers, den derselbe nach der Schlacht bei Vionville geschrieben,
igen, wären wir Alle todt. . ö. 7 Tage lang, ohne irgend eine Fürsorge, auf Mist liegen lassen doch ich verzeihe ihnen.
. — Der französische General Raoult ist, wie der »N. Pr.
—
Ilg mitgetheilt wird, am 3. d. im Lazareth zu Reichshofen Fest gegeben, bei welchem das ganze Regiment anwesend war.
. ,. und der General Kerlséadee in Metz seinen Wunden egen.
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nach der Schlacht von Gravelotte wegen starker
Hotel Quartier. Derselbe begab sich bald nach der Ankunft zu dem Herzoge. Zweck seines Hierseins ist u. A. die Inspizirung der hiesigen Lazarethe.
Sachsen. Meiningen, 20. September. Der Herzog hat heut einen Aufruf erscheinen lassen, nach welchem für das
Sun. . . . é Herzogthum ein Invalidenfonds gegründet werden soll, aus ö. Wie es scheint, hat sich auch in dem gegenwärtigen Kriege Fem die Pflege und Fürsorge der französischen Aerzte und Kranken-
dem »1) diejenigen Soldaten des Herzogthums Meiningen, die durch Wunden oder durch Siechthum, welche der Krieg veran— laßt, unfähig zur Arbeit und zum Erwerb ihres Lebensbedarfs geworden; ?) bedürftige Wittwen und Kinder gefallener Sol—
liefer el * , dgaten en meininger Landes Unterstützung erhalten sollen, um iefert davon einen neuen Belag. Der Brief lautet in der Ueber setzzung: Wir sind durch die Franzosen wie Hunde behandelt worden, und ohne die Preußen, welche für üns wie Brüder und Die Franzosen haben uns
Noth dadurch zu lindern.“ Dieser Invalidenfonds soll der 1861 gegründeten „Herzog Georgs⸗Stiftung verbunden der Oberaufsicht des Staats unterstellt werden.
Mainz, 23. September. (W. T. B.) Dem Verluste nach
ihre mit
Hessen.
Mainz zur Garnison zurückgeschickten 67. Regimente wurde
von den Mainzer Bürgern in den neuen Anlagen ein großes
Nach der Festrede wurden Hochs auf die deutsche Armee und
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ihre Führer ausgebracht. Der Oberst dankte im Namen des
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