1870 / 301 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

3294

welche das Innere der Pariser Festungswerke während einer Belagerung derselben für einen geeigneten Mittelpuntt diplo— mättscken Verkehrs halten sollten, nicht als eine begründete an— zuerkennen und zu behandeln. Diese Auffassung scheint von den neutralen Regierungen getheilt zu werden, deren Vertreter ihren Sitz nach Tours verlegt haben. Empfangen Eare Excellenz den erneuten Ausdruck gezeichnetsten Hochachtung, mit welcher ich die Ehre habe zu sein Eurer Excellenz gehorsamster Diener von Bismarck. Seiner Excellenz 98 Herrn Jules Favre, Minister der auswärtigen Angelegenheiten des Gouvernements der nationalen Vertheidigung.

Circular · Depesche an die Gesandtschaften des Norddeutschen Bundes. Ferrires, den 27. September 1870.

Der Bericht, welchen Herr Jules Favre über seine Unter— redungen mit mir am 21. d. Mts. an seine Kollegen gerichtet hats), veranlaßt mich, Ew. . .. über die zwischen uns stattge— fundenen Verhandlungen eine Mittheilung zugehen zu lassen, welche Sie in den Siand setzen wird, sich von dem Verlaufe derselben ein richtiges Bild zu machen.

Im Allgemeinen läßt sich der Darstellung des Herrn Jules Favre die Anerkennung nicht versagen, daß er bemüht gewesen ist, den Hergang der Sache im Ganzen richtig wiederzugeben.

Wenn ihm dies nicht überall gelungen ist, so ist dies bei der

Dauer unserer Unterredungen und den Umständen, unter welchen sie stattfanden, erklärlich. Gegen di n n, . seiner Darlegung kann ich aber nicht unterlassen zu erinnern, däß nicht die Frage des Friedensschlusses bei unserer Besprechung im Vorder- grunde stand, sondern die des Waffenstillstandes, welcher jenem vorausgehen sollte. In Bezug auf unsere Forderungen für den späteren Abschluß des Friedens habe ich Herrn J. Favre gegn inn ausdrücklich konstatirt, daß ich mich über die von uns ber i,, Hrenze erst daun erklären würde, wenn 6. Pxin⸗ zib der Landabtretung von Frankrötch überhäupt öffentlich An. erkannt sein würde. Hiergn n ist die Bildung eines nenen Moscl Departemente, hit den Attondbissements Saarburg, , . Or gaͤ⸗ nisatisn vhn mir bezeichnet worden, welche mit unseren Absichien zůsg mmnienhänge. Keineswegs aher habe ich darauf verzichtet,

je nach den Opfern, welche die Fortsetzung des Krieges üns in

der Folge auferlegen wird, anderweitige Bedingungen für den Abschluiß des Friedens zu stellen. 83 in Straßburg, welches Herr Favre mich als den Schüssel des Hauses bezeichnen läßt, wobei es ungewiß bleibt, ob unter letzterem Frankreich gemeint ist, wurde von mir ausdrücklich als der Schlüssel unse res Hausfes bezeichnet, dessen Besitz wir deshalb nicht in fremden Händen zu lassen wünschten. AWnsere erste Unterredung im Schlosse Haute Maison bei Montry hielt sich überhaupt in den Grenzen einer akademischen Beleuchtung von Gegenwart und Vergangenheit, deren sachlicher Kern sich auf die Erklärung des Herrn! J Favre beschränkte, jede mögliche Geldsumme (tout Largent qub nous avons) in Aussicht zu stellen, Landabttetungen dagegen ab⸗ lehnen zu müssen. Nachdem ich letztere ais unent⸗ behrlich bezeichnet hafte, erklärte er handlungen als aussichtslos, wobei er von der Ansicht aus.

ging, daß Landabtretungen für Frankreich erniedrigend, ja so⸗

gar entehrend sein würden. 99. 3

Es gelang mir nicht, ihn zu überzeugen, daß rer, ,. deren Et füllung Frankreich von Italien erlangt, von Beuisch⸗ land gefordert habe, ohne mit einem der beißen Länder im Kriege gewesen zu sein, reich ganz zweifellos uns auferlegt haben würde, wenn wir besiegt worden wären, und welche das Ergeb⸗ niß fast jeden Krieges auch der neusten Zeit gewesen wäre, für ein nach tapferer Gegenwehr besiegtes Land an sich Nichts Ent⸗ ehrendes haben könnten, und däß die Ehre Frankreichs nicht von anderer Beschaffknheit sei, als diejenige aller anderen Länder. Ebensowenig fand ich bei Herrn Favre dafür ein Ver— ständtziß, daß die Rückgabe von Straßburg bezüglich des Ehrenpunktes keine andere Bedeutung als die von Landau oder Saarlouis haben würde, und daß die ge⸗ waltthätigen Eroberungen Ludwigs XIV. mit der Ehre Denn en; nicht fester verwachsen wären, als diejenigen der ersten Republik loder des ersten Kaiserreichs.

Eine praktischere Wendung nahmen unsere Besprechungen erst in Ferriéres, wo sie sich mit der Frage des Waffenskill— standes beschäftigten und durch diesen ausschließlichen Inbalt schon die Behauptung widerlegen, daß ich erklärt hätte,

) Siehe denselben unter Frankreich.

der aus

die Friedensunter⸗

Bedingungen, welche Frank⸗

einen Waffenstillsiand unter keinen Umständen zu wollen. Die Art, i Melcher Herr Favre mir die Ehre er. zeigt, mich mik Bezug auf diese und andere Fragen als selbst. redend (inifübren (wil faudrait un armistice, et je n'en . X aucun prix« uns Achnliches), nöthigt mich zu der Beritigünß, eaß ich in dergleichen Untertedungen mich niemals der Wendung bedient habe oder bediene, daß ich persönlich Etmwaß weslie oder versagt« ober bewilligte, sondern steits nur von den Absichten und Forderungen der Regierungen spreche, deren Geschäfte ich zu ich habe. 13

Als Motiv zum ÄAbschluß eines n n, r wurde in dieser Unterredung beiderseits das Bedürfniß anerkannt, der französischen Nation Gelegenheit zur Wahl

Vertretung zu geben, welche allein im Stande würde, die Legitimation der gegenwärtigen Regierung so weit zu ergänzen, daß ein völkerrechtlicher Abschluß des Frieden mit ihr möglich würde. Ich machte darauf aufmerksam, daß ein en an für eine m siegreichen Fortschreiten benriffene

einer

rmee jeder zel militärische Nachtheile mit sich bringe, in diesem Falle aber für die Vertheidigung Frankreichs und für die Reorganisation seiner Armee einen sehr wichtigen Zeit. gewinn darstelle, und daß, wir daher nf Wa ffenstill. sgnd nicht bhhe militärisches Aequivalent gewähren könnten. Als ein solches bezeschnete ich die Ucbergabe der an , welche unsere Verbindung mit , erschwerten, well it ber r, Ber l gert ng 1 ter Pe pslegunge per w ir. gung ls n dee ben rl ngen mähen, eh ö. el 49. bet um Straßhin g/ Toll und einige kleinere lä. u Betleff traßhurgt machte i i n . innahme, nach.

dem die Krönung! des Glacis vollen det se, in kurzer Zeit ohnehin. 6 msiilltär sheñ Sitij tion

bevorstehe, und wir deshalb der

entsprechend hielten, daß die Besatzung sich ergebe, während die der übrigen Festungen freien Äbzüg erhalten würden. Eine weitere schwierige Fräge betraf Paris. Nachdem wir

.

diese Stadt volsständig eingeschlossen, konnten wir in die Oeff.⸗ r gelt . , r willigen, r n n. 657 möglichte neue Verproviantirung des Platzes nicht unsere . . , . e. . die n, , . Frist ür da ushungern, des Platzes hinaußrücktz. ach Be⸗ rathung mit e g eee fe hr zr h 7 eich daher auf Allerhöchsten Befehl Sr. Majestät des Königs in Bezug auf die Stabt Paris schließlich folgende Alternative auf: Entweder die Position von Paris wird uns durch Ueber. gabe eines dominir enden Theils der Festungswerke eingerdumt; um diesen Preis sind wir bereit, den Verkehr mit Paris voll— . preiszugeben und jede Verproviantirung der Stadt zu— zulassen. 4 Oder die Position von Paris wird uns nicht eingeräumt; alsdann können wir auch in die Aufhebung der Absperrung nicht willigen, sondern müssen die Veibehaltung des milt tärischen statüs a ber e rn mg senstillstand zu Grunde legen, weil fölist letzterer für uns led Flich die Folge hätte, daß Paris uns nach Ablauf, des Waffenstillstandes neu verprovigntirt und gerüstet gegenüber stehen würde. Herr Fapre lehnte die erste Alternative, die Einxäumung eines Jheils dex Befestigungen enthaltend, eben so bestimmt ab, wie die Bedingung, daß die Besatzung von Straßburg kriegs gefangen sein sollte. Dagegen versprach er , über die zweite Alternative, welche den militärischen status quo vor Paris aufrechthalten sollte, die Meinung seiner Kollegen in Paris einzuholen. 8 Das Programm, welches Herr Favre als Ergebniß unserer Unterredungen nach Paris brachte und welches dort verworfen worden ist, en hielt demnach über künftige 6 gar nichts, wohl aber die Bewllligung eines Waffenstillstandes von 14 Tagen bis 3 Wochen zum Behuf der W. NaätionglversammJung unter folgenden Bedingungen: n g n, vor Paris Aufrechthaltung des militãärischen Slatus quo. Y) In und vor Metz Fortdauer der Feindseligkeiten inner⸗ halh eines näher zu bestimmenden, um Metz gelegenen 9 . . ebergabe von Straßburg mit Kriegsgefangenschaft der ier un, von Toul und Bitsch, . er n , der elben, Ich Alubt, un sere Ueberzeugung, daß wir damit ein sehr entgegenkom nendes Anerh eien gemacht haben, wird von allen neutralen Kabinetten getheilt werden. Wenn die fran— zösische Regierung die ihr gebotene Gelegenheit zur Wahl einer National- Versammlung auch innerhalb der von uns okkupirten Theile Frankreichs nicht hat benutzen wollen, so bekundet sie damit ihren Entschluß, die Schwierigfeiten, in welchen sie sich einem vßlkerrechtlichen Abschlüß des Frieden gegenüber befindet, aufrecht zu erhalten und die öffentliche Mei⸗

ahl einer

sein

lode durch einen ti aug, dieser

5 8

4 urch er

3895

nung des französischen Volkes nicht hören zu wollen. Daß allgemeine und freie Wahlen in Sinne des Friedens aus- gefallen sein wüxden, ist ein Eindruct, der sich uns hier auf— drängt. d auch den Machthabern in Paris nicht entgangen ein wird. : Ew.. ersuche ich ergebenst, den gegenwärtigen Erlaß gefälligst zur Kenntniß der dortigen Regierung zu bringen. von Bismacck.

Offizielle militärische Nachrichten.

Ver sgilles, den 2. Oktober.

Vexlust der Franzosen im Gefechte am 30. September 1200 Mann todt und verwundet, darunter Brigade General Guilhem, 3900 Mann unverwundet, gefangen Disseitiger Verlüst 80 Mann todt, cirea 120 Mann verwundet. Unter den Todten 8 Offiziere. Am 1. und 2. Oktober nur vereinzelte Schüsse aus den Forts.

Karnatz.

Hauptquartier des Ober⸗Kommandos der III. Armee. Versailles, 25. Septeniber. Auf Befehl Sr. Königlichen Hoheit des Kronprinzen fand heute (Sonntag) Morgen 9 Uor ein Feldgottesdienst für die Besatzungstruppen von Versailles statt. Ein von Kastanienbäumen umgebenen Rasenplatz in dem westlichen Theil des Schloßpaikes war für die Feiertichk it aus— gewählt worden. Die hier anwesenden Fürstlitkeiten er— warteten den Kronprinzen in der Rähe des Schlosses, an der Gartenterrasse, die ihrer sonnigen Lage wegen haupt— sächlich den genesenden Verwundeten der dentichen wie der fran— zösischen Armee zum Aufenthalt dient. Der Altar stand vor einer kleinen Baumgruppe auf abgefallenem herbstlichen Laure; der Kronprinz und die Offizier-Lorps, in dem auch die jüddeutschen Staaten vertreten waren, nahmen die Müste des freien Raumes ein; die Truppen waren im Halbkreis geordnet, das Musik— corps des 47. Regiments unmittelbar hinter dem Altar auf⸗ gestellt. Die Feier begann mit demselben Cöoral, den bei Be⸗ ginn des Feldzuges am letzten Sonntgg vor der Schlacht von Weißenburg viele Hunderte von Kriegern der dritten Armee in der Kirche von Speier gesungen hätten, dem Kirchenliede: »In allen meinen Thaten« ꝛc. Die Geistlichen, die den ,. hielten, i die, Di. isionsprediger der 9. Dipision des ) Chrpa, die Herren. Abel ie re iel Pre i , t ichen Gnade, die Deu lsch⸗ lands Waffen in einer gerechten Ssche bis daber so wunder. bar gesegnet habe. Sie gedachte mit cörerden und rewegten Worten der für das Vaterland Gefallenen und ernte die Soldaten, auch ferner Alle für Einen und Einer für Alle zu stehen . Der feierliche Ernst. wurde noch geboben durch dis ferne Rollen des Geschützhenners, den der Feind, der gewöbn— lich in den Morgenstunden eine baonders Lebhäastizkeit ent— wickelt, auch heute von der Seine herüber gegen unsere südlichen orp in andte. ; . vr g gi 9. Umgebung, ven Versailles bieten einen Anblick dar, der mit dem senst an- Sonnta en bier sich entfaltenden Glanz weltstädtischen Treibens im, schai ng ien Kon. trast steht. Die » Place d'armes«, ae umfangreiche Nen n vor dem Schlosse, und die drei in dassel e aus iiinndenden

Hauptstraßen, die großen Alleen ECAvenues« von Paris, von . von Schindler.

St. Clbud und von Seeaux, die sonst' von den unn hiebbaren

ügen der Besücher aus allen bürgerlichen Klasien belebt sind, zumal bei einem bellen Sonnenbmm, wie mir ihn bier schos seit mehreren Tasein bahben, Keksen nit,. den

zaßlreichen auf ihnen vertheilten öfsenttichen gt den gegen⸗ Arnieen. Prunkgemächer für die mit der Mittelfront des

wärtig ausschließlich dem Dienst der deutschen Vorl dem Schlosse stehen die Provinnttélennen Vetpflegung der Truppen und ein Artillerichank den Munitionswagen. Auf dem Dach liron . Bourbonenschlosses weht das rothe Kreu; in er br Fahne: s deutet die Bestiitine ng an, die nech Un Kalkert eich zem Prachtbau Ludwig's XIV. für diesen Krirg geneben norden ist, die der Militär⸗-Krantenpflege. Das gan Parterre des Schlosses ist zu einein Feldlaitreih eingerichtet, das an Gerän. migkeit und vortrefflicher Ausrüssüng nichts Un wün cen übrig läßt. Von der »Galerio de Louis XIII. dem Hauptsaal in der Mittelfront, der den Vorbef (Cour do marhre) mit der Gartentexrasse vor den Wasserbenstts und tritt man rechts und links in

des

1 1

der großen Fontalne vertdindet,

e 1.4 z Sa 1 und G mäcrern, die geräumig 3173. 463 . . , , , 5 66 von Krankesf, in Gaäkhün etwa den »Niederrheinischen Courier« betrug die Zahl der auf der

Mairie

genug sinid, eine große An on ) 400, 3u beberbergen, obne die für dir 2 Anhäufung der Verwundeten befürchten zu müssem.

Heilung so nächtbellige Selbst in

sechs Betten in demselben Raum, Die ersts sind augenblicklich kaum zur Hälfte und zwar fast nur

Leinenzeug gehüllt ist.

außer Bereich der feindlichen Operationslinie

würden. r aufgestellten Blousenmänner, mit den nöthigen Maßregeln zur

dem den großen Gallerien befinden sich nicht mäbre als köchstens dieser Kategorje

e Lanerstälten * ner lia! l Angabe

mit Verwundeten aus dem Gefecht vom 19. September belegt. Sie bestehen aus einer eisernen Bettstelle, auf leren Grund em Strobbett von 1 Fuß Höhe, darüber eine Matratze von Roßhaar, beide mit blauweißem Ueberzug, einem Feiltissen und Kapfkissen, einer wollenen Decke, die in weißts Die Lager stehen nur an den Seiten⸗ wänden und an der Hinterfront des Zimmers, so daß den ver— wundeten Kriegern der Ausblick in das weite Panorama, das sich vor der Terrasse des Parks ausbreitet, frei bleibt. Die milde Luft gestattet, sämmtliche Flügelthüren, die zum Austritt in den Gaxten dienen, offen zu halten und dadurch für eine Etneuerung der Atmosphäre zu sorgen, wie sie heilfamer nicht gerünscht werden kann. Franzssische und deutsche Soldaten erhalten von barmherzigen Schwestern und einigen Geisilichen vom Orden der Franziskaner, die zum Theil der deutschen Sprache mächtig sind, die hingebendste Wartung.

In den Stellungen unserer Vorposten hat sich insofern eine Veränderung zugetragen, als auch das Schloß von St. Cloud sgesetzt worden ist. Bis an die Mauern des Parkes hatten drei Bataillone ihre Detache⸗ ments bereits am 20. September vorschieben tönnen. Ver— schiedene Anzeichen wiesen darauf hin, daß der Park nur von Francs-tireurs und Blousenmännern besezt war. Sennoch mußte eine Offensive gegen diese Stellung mit größter Vorsicht einge⸗ leitet werden, da die weite Ausdehnung des Schloßgartens, zumal in den dichteren Waldpartien der Ostseite, dem Ver⸗ theidiger an zahlreichen Punkten den sichersten Hinterbalt bietet, und da der Feind außerdem, auch nach der Demolirung der Seinebrücke, von der Stadt St. Cloud, die sich unmittelbar vor der Westseite des Schloßes ausbreitet, lebhafte Verbindung mit dem gegenüberliegenden rechten Seine-Ufer unterhielt. Es gelang schon am 21. mit eier Patrouille in den Schloßpark einzudringen und ungebindert den offenen, gegen die Seine abfallenden Vorderranddes Schloßgartens, der de freieste Ucbersickt über die südlichen Theile von Paris gewährt, zu erreichen. Beim Anblick der kleinen nur aus 109 Mann bestehenden Rekognoszirungstruppe, hielt die feind— liche Besatzung von St. Cloud es für gerathen, den Rückzug anzutreten. Sie konnte aber noch immer von der Stadt aus, vermittelst eines elektrischen Telegraphen, Meldungen über unsere Truppenbewegungen zu den Vorposten der Vertheidigungs⸗ linie von Paris am jenseitigen Ufer gelangen lassen. Jedesmal, wenn dies geschah, zeigen sich große Truppenmassen am jenseiti— gern Teer ils rler liier 2 6 zu überschütten, was ibnen jedoch, bei der Acht jam kei dẽr Offiziere, nicht gelang. Der Feind muß übrigens der Meinung sein, daß er großen Schaden unter den diesseitigen Vorposten anrichtet, denn es giebt Stunden des Tages es sind beson— ders die Morgen- und Mittagsstunden wo er unablässig in der Richtung von St. Cloud, Sevres und Mendon seine Geschosse herüberwirft. Das erste Erscheinen preußischer 5 . n am Präfekten von St. Cloud zur Solsasen genügte, um den Präfekten von St. 3 Uebergabe des Schlosses zu bestimmen. Mit diesem Akte waren denn die deut chen Truppen an diejenige Stelle gelangt, von der der Kaiser der Franzosen die Kriegserklärung bat ausgeben lassen. Das Innere des Schlosses stebt noch fast ganz so, wie die Kai. ser lick Familie es verlassen. Auf dem grünen Tische der »Salle de- conseil« liegen die Kriegskarten, und die kolorirten luho⸗ graphischen Abbildungen der verschiedenen preußiischen-Truppen- tbeile, das Militär -Album des Kön glich preußischken Heeres Da das Schloß als strategischer Punkt von geringem Gewicht ist, weil man diesseits die Baulich— keiten von St. Cloud mit der größten Schonung be⸗ bandeln will, so lange nicht der Feind zu anderen Maß⸗ regeln zwingt, so konnte von einer stärkeren Besetzung der Abstand genommen werden. Die Stadt St. Cloud ist vom Feinde geräumt. Auf die Nachricht von der glücklichen Rekognoëcirung des 21. Septemter befahl der Kommandirende des 5. Armee Corps, General v. Kirchbach, und der Divisions⸗Commandeur der 9. Dixisien, v. Sandrart, daß die Vorposten durch den Park bis an die Seine vorgerückt Dies geschab, unter dem Feuer der am anderen Ufer

Deckung der preußiscken Wachtposten.

Weiler liegen vom Kriegsschauplatze folgende Nach—⸗

richten vor: f . Sraß burg, 30. September. Nach dem hier erscheinen⸗

täglich angemeldeten tödtlichen Verwundungen aus 8 bis 12; der Gesammtverlust 4 bis 50) Personen. Daxunter Lebensalter vertreten. Aus der der Opfer ergiebt sich,

Bürsserstande etwa beträgt jed 8

befindet 2 Standes

sich des

437*