1870 / 307 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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bis zu Thränen erschüttert werden. Er muß sich überhaupt rüsten, mit dem Grafen Bismarck nach preußischer Weise zu verhandeln und mit ihm so gute Bedingungen machen als er kann Mit Sentimentalität ist da Nichts auszurichten. Entweder der Unterhändler muß einen militärischen Erfolg aufzuweisen haben, oder aber suchen, die Forde⸗ rungen der Deutschen zu befriedigen und die Opfer, die das Volk zu bringen haben wird, möglichst zu mildern

Eine Waffenfabrik in Sheffield erhielt fön vor Kurzem von der französischen Regierung einen Auftrag zur Anfertigung von 100,060 Chassepotgewehren. Es war Voraus— bezahlung angeboten, aber die Bestellung wurde abgelehnt.

Frankreich. Tours, 5. Oktober. (W. T. B.) Ein Dekret vom 3. Oktober überträgt, anläßlich der Demission des Admirals Fourichon, Crsmieuz die interimistische Leitung des Kriegs Ministeriums. Ein anderes Dekret verfügt, daß das durch die Gesetze vom 13. August und J6. September bewilligte Moratorium für die nach dem 14. Oktober kreirten Handels effekten keine Gültigkeit habe.

Nach dem 5Siscle⸗ vom 2. Oktober sollen für die Nationalvertheidigung überall Spezialkommissarien ernannt werden. Die ersten Ernennungen sind bereits erfolgt: die Herren Alphonse Gent für Vaucluse, Testelin für Nord, Pas de⸗ Calais und Somme, Lissagaray für Tare, Tare und Garonne, Jean David für Gros, Hautes · Pyronões.

Das Komite der Ligue du Midi hat seine dritte außer ordentliche Sitzung gehalten und 3 Komites ernannt. Die Re⸗ gierung zu Tours hat die Ligue anerkannt.

Gegen Forcade de la Roquette, Minister des Innern, ehe das Kabine vom 2. Januar ans Ruder am, ist ein Ver⸗ haftsbefehl erlassen worden.

Mit welcher Brutalität die Franzosen bei der Austrei—⸗ bung aller Deutschen verfahren, dafür liegt ein neues Beispiel vor. Den »Hamb. Rachr.« zufolge hat der schon 70 jährige Gelehrte und Orientalist Julius von Mohl, der bereits seit 40 Jahren Professor der orientalischen Sprachen am Colloge de France, Mitglied des Instituts von Frankreich ist, Paris verlassen müssen, um kriegörechtlicher , ,,, zu entgehen. Er ist einer der bedeutendͤsten Gelehrten Europas, unter den

grientalischen vielleicht der erste; hat doch fein Wissen und seine Werke für . für das er seit 1860, in welcher Zeit er

seine Professur in Tübingen niederlegte und dem Rufe nach Paris folgte, eine große Fülle wissenschaftlichen Ruhmes ge— sammelt und eine große Anzahl Schüler nach Paris gezogen.

D Der Moniteur universel⸗ vom 3. Oktober, welcher in Tours das Organ der Delegation der Regierung ist, bringt an

der Spitze seines Blattes folgende Proklamation:

Franzosen! Am 8. September richtete die in Paris verweilende Regierung an Frankreich folgende Worte, die wir heute zu wieder- holen verpflichtet sind:

Europa muß aufgeklärt werden; es ist nöthig, daß es durch un⸗ bestreitbare Zeugnisse davon Kenntniß nimmt, daß das ganze Land mit uns ist. Der Eroberer muß auf seinem Wege nicht allein dem Hinderniß einer immensen Stadt, die eher zu sterben als sich zu ergeben entschlossen ist, begegnen, sondern auch einem ganzen, gerüstet und organisirt dastehenden Volke, einer Versammlung endlich, die überallhin, jedem Unglück zum Troß, das Leben und die Seele des Vaterlandes tragen kann.

Dieser Inspiration unseres Herzens, die den öffentlichen Gedanken wiederspiegeste, war ein Dekret hinzugefügt, welches die Wahlbezirke zum Zwecke der Wahl einer konstituirenden Nationalversammlung auf Sonntag, den 16. Oktober, zusammenberief.

Ihr wißt, daß die Berufung dann auf einen früheren Tag, auf den 7. Oktober festgesetzs wurde. Die Re ierung hatte geglaubt, daß unser theurer Jules Favre, indem er bei i patriotischen Besuche beim Könige don Preußen sich auf ein Gesetz stuͤtzte, welches den Tag, an welchem das ganze Volk seinen Willen kundgeben soll, vordatirte, dem Feinde das Vertrauen einflößen würde, welches die Loyalität unserer Nation exheischt und dem Mitgliede der durch die Akklamation des Volkes von Pgris eingesetzten und von allen unsern Mitbürgern . Regierung einen ihm gebührenden ehrenvollen Em⸗ pfang sicherte.

Es war kein Grund mehr für den Kampf zwischen zwei großen Nationen vorhanden; ganz Europa wußte aus unseren Debatten im gesetzgebenden Körper, daß alle Mitglieder der Regierung der nationa⸗ len Vertheidigung sich diesem unheilvollen Kriege widersetzt hatten, der nur im dynastischen Interesse durch den sirafbaren Ehrgeiz eines Despoten beschlossen worden war. Der König von Preußen hatte keinen Feind zu bekämpfen, nachdem von beiden Theilen in diesem Riesenkampfe so viel Heldenmuth gezeigt war.

Während aber das Mitglied der Regierung der Nationalverthei⸗ digung von dem preußischen Minister mit allen seinem Charakter und seinem Rufe geziemenden Rücksichten empfangen wurde, habt Ihr mit schmerzlicher Entrüstung die Propositionen des Herrn von Bismarck ver⸗ nommen. Paris, verzweifelt und durch eine Belagerung bedroht, durfte nur an seine Vertheidigung denken, d. h. an die Vertheidigung der Hauptstadt der civilisirten Welt; seine unerschrockenen Bürger ver= langten Waffen, um sich zu schlagen, und nicht Urnen zur Abstimmung. Die Wahlen wurden vertagt und das bestürmte Paris zeigt uns täg⸗ lich einen energischen Soldaten in jedem seiner Bürger, die Alle mit

Uns ist die Ehre zu Theil geworden tiren, die in diesem A

stand unserer Verehrung, wenden kann.

In ihrem Namen und in unserem eigenen fordern wir jetzt unsere Mitbürger zur Vornahme des wichtigsten Attes des republifanischen Lebens auf. Das allgemeine Stimmrecht spreche wille werde bekannt und kon sammlung trete zusammen! die republikanische Regierung die Ereignisss und der Muth der P haben! Wenn wir noch käm selbst der Armee, die Paris befreien wird, den Hauch des Patriotismu und der Ehre, die das Ganze beseelt der That das ganze französische Volk. den Eindringling, der in unser t marschiren sehen.

Bürger, ihr begreift die Bedeu Die vollständigste Freiheit ist Eu

Eurem Willen Gewalt anthun,

er, war die

als die würdigsten erklärt werden.

Es folgen die Bestimmungen, Wahl einer konstituirenden Versammlung mit dem Dekret vom 8. September d. J. festsetzen. chrichten aus Beauvais zuf eingetroffen sind, Einwohner in einer Protl Feindseligkeit gegen die deut „Echo du Parlement erfäh dem Präfekten von Lyon rechthaltung der Ordnung gegeben habe. Cluserets wurden verhaftet, das Departement Alpes zustand verhängt.

Portugal. Cortes werden a Grenze wurden dungen mit Bes

WNa in Brüssel

Lissabon, 5. Oktober.

m 15. Oktober zusamme starke für die Karlisten bestimmte Ge chlag genommen.

Italien. Florenz, 5. Oktober.

Provinz Velletri baben io hl Wähler

Nein gestimmt. Deputation wird Sonnabend

Die das Ab

Könige empfangen werden.

Die

dem h. sich die fran nicht respekti

nehmen. rückkamen

sie nicht, welche si die feier

gleicher Hingebung die Regierung der Nationalvertheidigung umgeben.

Note, welche die Okkupation von Rom durch diplomatischen Corps Ztg.“, wie folgt:

die gottes laäͤsterliche diesen ehrgeizigen Proj nicht aufgehalten hätt schränktes Territorium

die R

egierung zu repräsen. ugenblick sich nicht an Fr

ankreich, den 66 des Kirchenstaates vollständig zu machen, während, ungeachtet

sich aus, der Volkz. uirende Nationalver. em Tage, zu welchem g berufen wird, die freiung herbeigeführt ge die Versammlun

statirt, eine konstit Möchten doch vor d Versammlun ariser die B fen müssen, so

einflößen. Möge der Feind in wie Einen Mann gegen den frem. heures Vaterland eingebrochen ist,

tung der bevorstehenden Wahlen. ch. gelassen; keine Autorität wird

die öffentliche Verachtung hat die offiziellen Kandidaturen gebrandmarkt. Berathet Euch während der vierzehn Tage, die dem Wahltermin keine stürmischen Vereinigun schichte der Völk

Kein Tumult,

vorhergehen. r Zeit der Ge⸗

gen! Niemals, zu keine age eine ernstere und feierlichere. F reich wird auf der Höhe der Geschicke stehen, die sein Votum feststellen sol.

Mit einem schmerzlichen Bedauern für unsere Mitbürger, die der Feind bedrängt, werden sich die Repr ruhmwvollen Pflichten erinnern, die sie zu ihrem Namen, sondern auch Namens der eine Gewalt nicht ausüben können, gehoben wäre, dieselbe denen anvertr

äsentanten noch mehr ihrer erfüllen haben, nicht nur in Abwesenden, die, indem sie die in ihren Händen so gut auf⸗· auen, die von ihren Mitbürgern

die auf den 16. d. M. die in Uebereinstimmung

olge, die am 5. d. M. hat der Gemeinderath daselbst die amation aufgefordert, schen Truppen rt aus Tours, unbeschränkte Vo

sich jeder zu enthalten. Das

daß die Regierung llmacht zur Auf Drei Genossen ufgelöst. Ueber

die Francd⸗tireurs a elagerungs⸗˖

maritimes« wurde der

(W. T. B.) Die An der wehrsen⸗

ntreten.

(W. T. B.)

mit Ja und stimmungsresultat überbringende hier eintreffen und Sonntag vom

päpstliche Regierung gegen die ie Mitglieder des

Italien an hat ergehen lassen, lautet nach der Köln.

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te die florentiner Regierung, welche diese Unglücksfälle be—⸗ el ue ee, life ülebereln unf: zu brechen, den unloyalen Be= e ; eine starke Armee abzusenden, um die Spoliation der Do—

tigsten Aufreizung von außen, die vollständigste Ruhe überall bac h r rr l fel 21 unaufhöoͤrliche fie, n, , der Treue, der Anhänglichkeit und der kindlichen Liebe für die erhabene Person des heiligen Vaters von allen Seiten gemacht wurden.

Ehe man diesen letzten Akt der schrecklichsten Ungerechtigkeit be— ann, sandte man den Grafen Ponza di San Martino, Träger eines Ii nhändigen Schreibens des Königs Victor Emanuel an den Papst, nach Rom. Dieser Brief besagte, daß, da die florentiner Regie rung weder dem Eifer der nationalen Aspirationen noch den Agikationen der Aktionspartei, wie man sie nennt, Einhalt thun foönne, sie sich gezwungen sehe, Rom und das ihm bleibende Territo= rium zu hesegtzzn. Ew. Excellenz kann sich leicht den tiefen Schmerz und die lebhafte Entrüstung vorstellen, von welchen das Herz des heiligen Vaters durch eine so seltsame Erklärung ergriffen wurde. Indeß un— erschütterlich in der Erfüllung seiner heiligen Pflichten und der göttlichen Vorsehung ganz vertrauend, wies er entschlossen jeden Antrag zurück da er seine Souveränetät, sowie sie seine e g. ihm hinterlassen haben, unverletzt aufrecht erhalten muß. Angesichts dieser Thatsache, die unter den Augen von ganz Europa vor sich gegangen ist und welche die geheiligten Prinzipien eines jeden Rech tes, speziell des Völker⸗ rechtes, mit Füßen tritt, hat Se. Heiligkeit dem unterzeichneten Kardinal ˖Stagtssekretär befohlen, laut zu reklamiren und fen zu protestlren, wie er denn auch in der That in feinem erhabenen Namen gegen die unwürdige und J Spoligtion der Domaͤnen des heil Stuhles, welche stattgefunden hat, laut reklamirt und protestirt, indem er zu gleicher Zeit den König und seine Regierung für allen Schaden verantwortlich macht, welcher hier dem heil. Stuhl und den päpsilichen Unterthanen aus dieser gewaltsamen und gottes lästerlichen Usurpation entspringt. Se. Heiligkeit hat außerdem befohlen, zu erklären, wie er auch in seinem erhabenen Namen . daß diese Usurpation einer jeden Wirkung baar und ledig, null und nichtig und ohne irgend einen Werth ist, und daß sie niemals irgend einen Nachtheil der un⸗ bestreitbaren Rechte des heiligen Vaters oder seiner Nachfolger in Ewigkeit bringen kann, und daß, wenn die Gewalt die Ausübun dieser Rechte verhindert, Se. Heiligkeit sie unverletzt bewahren will, um zu seiner Zeit deren wirklichen Besitz zurückzunehmen. Indem ich Ew. Excellenz durch bestimmten Befehl des h. Vaters von dem nicht za qualificirenden Erxeignisse, welches sich zugetragen, und von den Fiel fallen, und Reklamationen, welche die Folge desselben waren, Kenntniß gebe, damit dieselbe Alles zur Kenntniß ihrer Re⸗ lerung bringe, hegt der unterzeichnete Kardinal die Hoffnung, daß . Regierung sich das dem obersten Haupte der katholischen Kirche geschuldete Interesse zu Herzen nehme, welches zukünftig in solche Be. dingungen gestellt ist, daß es seine geistige Autorität nicht mehr mit jener vollen Freiheit und jener ganzen Ünabhänagiakeit ausüben kann, welche ihm unumgänglich nothwendig sind. Nachdem ich den hohen Willen des h. Vaters ausgeführt, bleibt dem Unterzeichneten nur

ie Versicherung ac. übrig, Ihnen die Versicherung J. Kardinal Antonelli.

Amerika. Ein neues Kabeltelegramm meldet aus New. hong. vom 4. Oktober: Ein Massenmeeting der Deutschen, in t. Louis abgehalten, nahm einen Beschluß an, welcher Graf Bismarck auffordert, darauf zu bestehen, daß Deutschland den Elsaß und Lothringen behalte. Eine andere Resolution wünscht, daß der Bundeskanzler eine allgemeine Vertretung in dem

Norddeutsche Parlament anbahne.

Aus dem Wolff schen Telegraphen⸗ Bureau.

London, Donnerstag, 6. Oktober. »Standart⸗ erklärt er⸗ mächtigt zu sein, das von der »Situation« veröffentlichte an ebliche Manifest Napoleons für unächt zu bezeichnen. Daily elegraph« veröffentlicht Briefe aus Paris vom 28. Septem⸗˖ ber; dieselben schildern die Stimmung daselbst als gedrückt, die Lebensmittel werden täglich theurer und schlechter. Lord Granville ist von Walmer Castle wieder hier eingetroffen.

London, Donnerstag, 6. Oktober. Die »Times« demen⸗ tirt die Nachricht, daß das diplomatische Corps in Rom dem General 1, anlaßlich a. n . in die Stadt energische Vorstellungen gema abe.

U , Donnerstag, den 6. Oktober. Das Journal de St. Péötersbourg« bespricht die Cirkular— depesche des Grafen Bismarck vom 27. September und erkennt die Klarheit der Depesche an. Es hofft in Folge derselben noch auf einen Waffenstillstandsabschluß. Augen blickliche patriotische Erregtheit hätte den ablehnenden über- eilten Beschluß der franzöfischen Re ierung hervorgerufen. Die Wahlen sowie die Session der Con ituante seien, während die Regierung in Paris eingeschlossen sei, doch eigentlich unthunlich. Lremieux, welcher in Tours die Proklamation vom 24. Sep tember unterzeichnete, kann unmöglich der einzige Repräsentant der Regierung vor der Constituante sein. Das Journal spricht die Meinung aus, Deutschlands wie Frankreichs Interesse ent- spricht es, daß die Constituante wahrend eines transitorischen Friedens berathe. Dann allein seien ruhige und würdige Be⸗

Das ⸗Amtsblatt der Norddeutschen Posiverwaltung⸗ Nr. 69, enthält eine General Verfügung vom JI. Oktober 1870, betreffend den Korrespondenzverkehr mit Vorder⸗ ndien, und die Nr. 70 drei General⸗= Verfügungen vom 3. Oktober 1870, 1) Spedition der Korrespondenz nach Portugal, 2) Postbetrieb auf der Eisenbahn zwischen Cüsfttin und Frankfurt a. O. und 3) Korrespondenzverkehr zwischen der österreichisch-· ungarischen Monarchie und den von deutschen Truppen besetzten fran. , Landestheilen.

Die Nr. 40 der »Annalen der Landwirthschaft in den Königlich Preußischen Staaten« hat folgenden Inhalt: Mit- theilungen von der Versuchsstatlon Jena. Chemische Unter- suchung der Knochen von knochenbrüchigem Rindvieh. Von E. Reichardt. Der sogenannte amerikanische Kälbertränkapparat. (Mit Abbildung.) Berichte und Korrespondenzen: Aus London, Ende September. Li= teratur: General ⸗Adreßbuch der Rittergut. und Gutsbesitzer im Norddeutschen Bunde. Neuer Kalender flr die oͤsterreichischen Land- wirthe von Peter Nikolaus Feuser. Notizen: Weitere Nachrichten, die Rinderpest im In. und Auslande betreffend: J. Verzeichniß der Kreise und Ortschaften, in welchen seit den letzten Berichten vom 18. September die Rinderpest neu ausgebrochen ist. II. Verbot der Ein⸗ fuhr von Steppenvieh. III. Verbot der Einfuhr von Vieh in Schles— wig⸗Holstein. IV. . des Viehverkehrs aus Preußen nach Sachsen. J. Verbot der Abha tung von Viehmärkten im Königreich Sachsen. I Verbot der Einfuhr 2c. von Futterarten, Dünger ꝛc. in Belgien. VII. Verbot der Ein. und Durchfuhr von Rindvieh ꝛc. in Holland. VIII. Stand der Rinderpest in der österreichisch⸗ ungarischen Monarchie. ö der Uebersicht von Anmeldungen in 3 des Aufrufs des Herrn Elsner von Gronow. Landwirthschaftliche Winterschule in Merseburg. Personallen. Berichtigungen. Markt- berichte. Viehpreise.

Vereinsthätigkeit für die Armee.

Der Magistrat der Stadt Nurnberg hat beschlossen, aus den Ueberschüssen des Sparkassen. Reservefonds 20000 Thlr G35, 0090 Fl), und zwar bedingungslos, der Nationalen Victoria · Invalidenstiftung⸗

in Berlin zu übermitteln. Hir ssen o. Ottober. Das „Journal de Bruxelles veroͤffent ˖

licht folgendes Schreiben: ö 2 Brüssel, 3. Oktober 1870.

Gesandtschaft des Norddeutschen Bundes. Mein Herr! Man hat meiner Kanzlei die J000 Franken übergeben, welche das Journal de Bruxelles für die Kranken und Verwundeten der deusschen Armeen deponirt hat. Ich werde dafür sorgen, daß diese beträchtliche Summe entsprechend den Wünschen der barmherzigen Personen, welche sie haben anbieten wollen, verwendet werde. Aber vor Allem liegt es mir am Herzen, Ihnen meinen aufrichtigen Dank für diesen neuen Beweis des mildthätigen und wohlwollenden Geistes zu sagen, welcher in dieser an Unglück so reichen Zeit die Bewohner von

Brüssel beseelt Genehmigen ꝛc. Der Gesandte des Norddeutschen Bundes: Balan.

Kunst und Wissenschaft.

Das Augustheft des 74. Jahrganges oder der Neuen Folge 2. Jahrganges der von Th. Oelsner herausgegebenen sch lesisch en Provinzialblätter enthält zunächst einen Aufsatz über die Volks- trachten in der Groß- Glogauer Gegend, von A. Knötel. Daran schließt sich die letzte Abtheilung der Mittheilungen über die Ereignisse des Jahres 1866 in der Grafschaft Glatz, nach einem Tagebuche des Apothekers Brosig (vom 20. Mai an öls zum Ausbruch der Feind seligkeiten. Der darauf folgende Aufsatz von Knoblich bringt eine kurze Geschichte der Holzkirche zu Lugnian in Oberschlesien. Oelsner liefert sodann spezielle Angaben über die Opferfreudigkeit der Schlesier im Jahre 1813. Bänißz handelt von der Schneekoppe und dem Koppenplane im Riesengebirge. An diesen Aufsatz schließen sich mehrere Gedichte, betreffend den Krieg im Jahr 1866, an. Hierauf giebt Oelsner eine Geschichte der schlesischen Landschaft während des ersten Jahrhunderts ihres Bestehens. Sodann solgt die Schlußabthei⸗ lung des Aufsatzes von St. Kärger über Bezeichnungsweise der Häuser in Breslau. Außerdem enthält das Hreft noch Untersuchungen über die Bedeutung des Wortes Rübezahl; Mittheilungen über einige Epitaphien in der Kirche zu Rankau, welche für die Kennt niß mehrerer schlesischen Adelsfamilien nicht unwichtig sind; ferner Beiträge zu einer Literatur des gegenwärtigen deutsch ˖ französischen Krieges; eine Chronik des Monats Juli nach den verschiedensten Be— ziehungen, endlich mehrere Rezensionen.

Königliche Schauspiele.

Freitag, 7 Oktober. Im Opernhause. (156. Vorst) Zum ersten Male wiederholt: Zieten⸗Husaren. Komische Oper in 3 Akten von Treobald Rehbaum und Bernh. Scholz. Musit von Bernh. Scholz. Ballet von Paul Taglioni. Anfang 7 Uhr. M.⸗Pr.

Im Schauspielhause. (182. Abonn-Vorst.) In der Mark. 6 Fit in 5 Akten, von Hans Hopfen. Anf. halb 7 Uhr.

Pr. . w ne, 8. Oktober. Im Opernhause. Keine Vor⸗

ellung. t gi Schauspielhause. (183. Abon.Vorst.) 2 Lange. Schauspiel in 4 Akten, von Paul Heyse. Anfang 7 Uhr.

schlüsse zu erwarten.

Pr.