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am 30. v. M. stattgefundenen Verloosung der Schuldverschreibungen jenes Anlehns sind die im anliegenden Verzeichniß J. aufgeführten Obligationen gezogen worden. Es werden dieselben deren Inhabern auf den 31. Dezember d. J. hiermit gekündigt und die leßseren auf. gefordert, vom 17. Dezember d. J. an (mit Ausnahme der Sonn. und Festtage) die Kapitalbeträge der betreffenden Obligationen, welche nur bis zum 31. Dezember d. J. verzinst werden, gegen Rückgabe der Schuldverschreibungen nebst dazu gehörigen Zinscoupons und Talons bei der Königlichen Regierungs-Haupttasse hierselbst in Empfang zu nehmen.
; Von Auswärtigen kann solches auch bei der Königlichen Staats. schulden Tilgungskasse zu Berlin, den sämmtlichen übrigen Regierungs⸗ Hauptkassen, den Königlichen Bezirks Hauptkassen zu Hannover, Lüne— burg und Osnabrück, so wie bei der Königlichen Kreiskasse in Frank furt a. M. geschehen, und werden diejenigen, welche hiervon Gebrauch machen wollen, aufgefordert, die Schuldverschreit ung 2c. schon vom 1. Dezember d. J. ab bei der betreffenden Kasse einzureichen, da die⸗ selben von solcher zunächst an die hiesige Regierungs ˖ Haupikasse zum Zwecke der Prüfung und Feststellung eingesandt werden müssen.
Schließlich machen wir auf die im anliegenden Verzeichniß II. enthaltene Liste schon früher ausgelooster, aber noch nicht zur Ein⸗ lösung gebrachten Obligationen des fraglichen Anlehens aufmerksam.
Cassel, am 4. Oftober 1870.
Königliches Regierungs⸗Präsidium. Die Verzeichnisse J. und II. liegen der heutigen
Nummer dieses Blattes bei.
Nicht amtliches.
Preußen. Berlin, 18. Oktober.
— Vom Kriegsschauplatz liegt folgendes Telegramm vor: Schwerin, 18. Oktober. (W. T. B) Rach hierher ge⸗ langten Berichten Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs sind die württembergischen Truppen jetzt unter seinen Ober— befehl gestellt worden. — Der Verlust der mecklenburgischen Truppen bei der Belagerung von Toul beträgt, den jetzt fest⸗ gestellten Verlustlisten zufolge, 2 Todte und 20 Verwundete.
Hamburg, 18. Oktober. (W. T. B) Nach amtlicher Mittheilung waren vor den Beobachtungsstationen der Elbe— mündung auch gestern keine feindlichen Schiffe in Sicht ge⸗ lommen. Die Sperre bei Grauerort (an der Mündung der Elbe) ist bis auf eine schmale Durchfahrt geschlossen.
Der Hamburger Korrespondent« meldet: Im Laufe des gestrigen Tages sind keine weiteren Nachrichten üßer den Aufent— halt und die Stärke der französischen Flotte in der Nordsee be—⸗ kannt geworden, auch über die Behelligung von Kauffahrtei— schiffen ist nichts eingelaufen.
Hannover, 17. Oktober. Die N. Hann. Z.« veröffent⸗ licht ein Dankschreiben des kommandirenden Generals“ des 7. Armee⸗Corps, v. Zastrow, an den Ober⸗Präsidenten Grafen zu Stolberg aus Pusche vor Metz vom 11. d. M. für die rei⸗ chen Sendungen aus der Provinz und der Stadt Hannover an die hannoverschen Regimenter des 7. Armec⸗Corps.
Anhalt. Cöthen, 17. Oktober. Der deutsch⸗patrio⸗ tische Verein für den Kreis Cöthen hat in Folge des vom Magistrat in Berlin erlassenen Aufrufs die Summe von 500 Thlrn. für Straßburg und Kehl bewilligt und bei Uebersendung dieser Summe an den Magistrat in Berlin dem⸗ selben die Verwendung resp. Theilung anheim gestellt.
Hessen. Darm stadt, 13. Oktober. Das heutige Re⸗ gierungsblatt veröffentlicht das Schullehrerpensionsgesetz.
Bayern. München, 16. Oktober. Der König wurde nach der Einnahme von Orlsans durch den Kronprinzen von Preußen wegen des neuen großartigen Erfolges der bayerischen Waffen beglückwünscht. Der König dankte dem Kronprinzen und sandte auch an den Oberkommandanten des 2. bayerischen Armee⸗Corps, General v. d. Tann, den Ausdruck seiner Aner— kennung durch folgende telegraphische Depesche: »Sie haben durch die jüngsten Siege bei Orlsans die ruhmreichen Erfolge dieses Feldzuges um eine glänzende Waffenthat vermehrt. Mit bewegtem Herzen spreche ich Ihnen, mein lieber General, sowie den Tapfern, die unter Ihnen fochten, meine volle Anerken= nung aus und gedenke mit innigem Beileide Jener, die helden— müthig gefallen.«
— 173 Oktober. (W. T. B. In gut unterrichteten Kreisen verlautet, daß der Minister des Acußern und der Kriegs. Minister . den 6 Tagen sich in das Königliche Hauptquartier bege⸗
en werden.
Hesterreich⸗ Ungarn. Wien, 17. Oktober. Der Kaiser
hat sich vorgestern zur Jaad nach Neuburg begeben. Die Kaiserin ist gestern gegn Abend in Meran eingetroffen.
Schweiz. Bern, 14. Oktober. Ein Artikel in der 2Sonntagspost« und im ⸗Bund«, betreffend die Rechte der
ren der Tuillerien konstatirt, daß
Schweiz auf Nord-⸗Savoyen, hat in Frankreich Aufregung her. vorgerufen. So hat das in Lyon erscheinende Blatt Salut Public« unter dem Titel On nous réclame la Savoie einen sebr heftigen Artikel gegen die Schweiz gebracht, auf welchen der Bundesrath von dem dortigen schweizerischen Konful, Herrn A. Ruffer, mit dem Bemerken aufimerksam gemacht worden ist, daß eine stillschweigende Hinnahme solcher Ausfälle und Anschuldigungen die Stellung der Schweizer in Frankreich ernstlich gefährden müsse.. Hierauf beschloß der Bun⸗ desrath in seiner heutigen Sitzung, den Konsul in Lyon zur öffentlichen Ahgabe folgender Erklärung zu ermächtigen:
Die französische Regierung hat allerdings die im Cessionsvertrage vom 24. März 1860 Art.? übernommene Verpflichtung, sich mit der Schweiz über Garantien zum Schutz ihrer Rechte zu verständigen, nicht erfüllt Es ist daher erklärlich, daß einzelne schweizerische Preß. organe dieses Verhältniß zur Sprache gebracht haben. Ba dle Presse in der Schweiz ganz frei ist, so erwächst dem Lande jedoch aus solchen individuellen Aeußerungen keinerlei Verantwortlichkeit. Was die Bundesbehörden anbelangt, so haben sich dieselben damit begnügt, in ihrer Neutralitäts ⸗ Erklärung die bezüglichen Rechte der Schweiz zu wahren und auf eine bezügliche Rückäußerung der früheren Kaiserlichen Regierun die Geneigtheit zu erkennen zu geben, bei einem gegebenen An, dieses Verhältniß in freundschaftlicher Weise neu zu ordnen. Dagegen hat der Bundesrath seither weder bei Frankreich, noch bei einer anderen europäischen Macht irgendwelche sach bezügliche Reklamationen erhoben. So wünschenswerth guch eine Neürequlirung dieser Ver— hältnisse ist, wozu sich in der Folge schon eine passende Gelegenheit finden wird, so liegt es doch in keiner Weise in den Absichten des Bundesrathes, aus der jetzigen Nothlage Frankerichs irgend welchen Nutzen für die Schweiz zu ziehen.
Belgien. Brüssel, 16. Oktober. (Köln. Ztg.) Die bel— gische Regierung steht in Begriffe, ihrer Bürgergarde eine starke militärische Organisation zu geben. Der neue belgische Minister des Innern hat aus diesem Grunde auch den' Be— amten, der bisher die Miliz unter sich hatte, seiner Stelle ent— hoben und durch einen energischen Mann ersetzt, damit Alles mit Ernst betrieben werde. Diese Absichten der belgischen Regierung erklären auch, weshalb der General Renard, wie das »Echo du Parlement« meldet, zum General ⸗Inspector der Bürgergarde ernannt worden ist.
Frankreich. Tours, 16. Oktober. Keratry ist in Tours angekommen und hat heute Morgen mit Gambetta konferirt. Die Nummern des »Journal officiel, vom 8. bis 12. sind aus Paris eingetroffen. In seiner Nummer vom 9. berichtet das »Journal officiel« über Versammlungen, welche die Ernennung einer Kommune forderten und über Gegenkund⸗
ebungen, bei welchen General Trochu, Tamister und Jules en, empfangen worden sind mit den Rufen: Es lebe die Republik! es lebe die Regierung! keine Lommune! In einer Ansprache an die Ngtionalgarden konstatirt Jules Favre, daß dieser Tag die Vereinigung aller Parteien zur Ver⸗ treibung der Fremden geheiligt habe. Nach der Vertreibung würden die Wahlen stattfinden. In einem Briefe an die Nationalgarden dankt Jules Favre ihnen für ihren Patriotis— mus. Das »Journal officiel! vom 10. enthält zahlreiche Adressen der Nationalgarden, welche die Vertagung der Wahlen billigen und die bewaffneten Kundgebungen ver— dammen. — Ein Bericht des Admiral Soisset berichtet über die brillante Affaire vom 8. bei Bondy, von wo der Feind vertrieben sei. Ein Auszug aus den Papie⸗ nach dem 2. De⸗ zember 1852 26,642 Personen verhaftet wurden , von welchen 14,118 deportirt, verbannt und detinirt wurden. Edmond Adam wurde an Stelle Keratrynss zum Polizei ⸗Präfekten ernannt, Keratry, dessen Entlassung angenommen war, wurde von dem Minister des Aeußern init einer Mission betraut. Ein Regierungsdekret hält während des Krieges bie Corps der Franes tireurs aufrecht, deren Organisation bestätigt wird. Ein Brief Ferry's an den Maire von Belleville konstatirt, daß der Minister Belleville besucht habe, und daß er den patriotischen Gesinnungen der Nationalgarde von Belleville und dem Geist der Eintracht und der Entsagung, der die Bevölkerung beseelt, seinen vollen Beifall schenke. Der Militärrapport vom 11. Abends versichert, daß das Fort des Mont ˖Valsrien, die Bat⸗ terie von Mortemart und die Geschütze von Suresnes ein ziemlich lebhaftes Feuer auf St. Cloud unterhalten haben. Die Batterie Courbevoie hat auf Houilles und die von St. Ouen auf Orgement geschossen.
— Das Journal d' Amiens vom 16. Oktober veröffentlicht einen Brief von dem Bruder des Marschalls Bazaine, der die verläumsderischen Anschuldigungen zurückweist, nach welchen Mar—⸗ schall Bazaine verweigert haͤtte, die provisorische Regierung anzuerkennen und an eine Kaiserliche Restauration dächte. »Es giebt teine Verläumdung, heißt es in dem Briefe, die nicht gegen die Armee von Metz und gegen ihren Chef geschleudert werde. Bazaine nennt sich nicht Marschall des Kaisers, fondern Mar
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schall von Frankreich, und das, sein Bruder erklärt es Ihnen, wird er niemals vergessen.«
— Dem »Echo du Parlement« vom 18. Oktober wird aus
Lyon gemeldet, daß die radikale Partei einen neuen Versuch machte, sich der Präfektur zu bemächtigen, daß sie sedoch daran durch die Wachsamkeit der Nationalgarde verhindert wurde. — Demselben Blatte wird mitgetheilt, daß General Mazure in Folge ö Vorstellungen nunmehr in Freihen gesetzt worden sei.
— Der Erzbischof von Tours richtete einen Protest an den Minister des Innern gegen die in Lyon und Marseille gegen religiöse Körperschaften verübten Gewaltthaten.
— Die neueste Korrespondenz der »Indep. beige- aus Tours vom 12. Oktober lautet sehr entmuthigend. Das Bombarde— ment und die Einnahme von Orléans wurde an diesem Tage bekannt, man erfuhr sonst nichts Neues mehr, da die Eisen⸗ bahn bei Beaugency unterbrochen war. Von allen Seiten gelangten übrigens Durch Reisende betrüben de Einzelhei⸗ ten zur Kenntniß des Publikums. So wußten andere z. B/ daß am 11. Soldaten ihren Generalen den Gehorsam verweigert hatten und den wiederholt gegebenen Befehlen nicht Folge leisteten, Mobile und Dragoner waren vor dem Feinde geflohen. Man wußte endlich, daß Verstärkungen, die von Tourtz abgeschickt waren, einfach zurückgekehrt seien , weil sie die Eisenbahn bei Beaugeney zerstört gefunden hatten. Der Korrespondent ist darüber sehr entrüster und fragt, ob denn die Soldaten von 1792 und Napoleon's J. nicht zu Fuß marschirt wären, wo die Eisenbahnen aufhörten, müsse man eben zu marschiren anfangen. Zu den Generälen hege der Soldat wenig Vertrauen und nenne sie Verräther. Das seien sie nun wohl nicht, aber unfähig seien sie jedenfalls. Den Francs'tireurs wird Lob gespendet, sie hätten Beweise von Muth gegeben und zeigten, was eine bewaffnete Nation vermöge unter Führung von Offizieren eigener Wahl.
Italien. Florenz, 17. Oktober. (W. T. B) Thiers, der seine Abreise nach Frankreich um einen Tag verschoben, hatte gestern im Beisein des französischen Gesandten, Senard, mit dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Visconti Venosta, eine längere Besprechung.
— Ein so eben erschienenes Dekret hebt die Zolllinie an den römischen Grenzen auf. Bezüglich der römischen Finanzen, Münzen, Emolumente und Pensionen werden anderweite Bis— positionen getroffen.
Griechenland. Athen, 14. Oktober. Die Königliche Familie ist mit dem Prinzen Friedrich von Holstein⸗Glücks—⸗ burg aus Corfu zurückgekehrt. — Die Auslösung der Kammer und die Ergänzung des Ministeriums sind bevorstehend.
Rußland und Polen. St. Pete rs burg, 16. Oktober. Der Herzog Georg von Mecklenburg ⸗Strelitz ist am 13. Oktober ins Ausland gereist.
Asien. Ein Korrespondent der ⸗Times« meldet aus Schan⸗ shai vom 18. August, daß die chinesischen Behörden die für die Mordthaten zu Tien tsin geforderte Genugthuung zu geben zö⸗= kern und unter allerlei Vorwänden umgehen. Es ist noch einer der Uebelthäter bestraft worden, obgleich einige verhaftet worden sein sollen. Bei der Bestattung der Leichen der Ge⸗
mordeten war der kaiserliche Kommissar nicht zugegen und ent—
schuldigte sich mit Unwohlsein. Während die Ehinefen«, schreibt der Korrespondent, »die Genugthuung zu geben verzögern, machen sie zugleich Vorbereitungen zum Widerstande. Die Ge⸗ rüchte von Truppenansammlungen bei Tien ⸗tsin kann man jtzt von den Masten der Schiffe im Hafen aus bestäͤtigt sehen. Soldaten sind in jeder Richtung sichtbar. Ihre Zahl wird auf 40000 angegeben und Li-hung'chang, der An⸗ führer in dem Kriege gegen die Taiping, soll mit noch 26,6000 Mann von Schansi im Äünmarsche sein. Die Chinesen glauben, daß sie jetzt, wo sie europäische Kanonen haben, im Stande sind, fremden Armeen mit Erfolg zu begegnen, und es ist kaum ein Zweifel, daß sie es versuchen werden. Graf Rochechouart hat seine Forderungen dringender gestellt und wird wahrschein⸗ lich seine Flagge einziehen, wenn sie nicht in Kurzem erfüllt werden. In solchem Falle wird in Peking und Tien⸗tsin wäh⸗ rend der drei Wintermonate, wenn der Peiho durch das Eis geschlossen ist, keines Bleibens sein. Die Franzosen haben nicht genügende Streitkräfte in China, um sofort Feindselig⸗ keiten zu beginnen, es ist unwahrscheinlich, daß sie Verstärkungen bekommen vor Ende des Jahres, und ihr zeitweiliger Abzug wird als ein Beweis von Erfolg betrachtet werden, der zu weiteren Gewaltthaten ermuthigen wird.“ Der Korrespondent erzählt von öffentlichen Anschlägen, welche die Feindseligkeit gegen die Fremden aufregen. In Pecking und in Tien tsin wurden gemalte Fächer zu Tausenden vertauft, worauf das Gemetzel vom 21. Juni und der Brand
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der französischen Kathedrale als eine glorreiche Waffen⸗ that dargestellt worden, bei welcher der Stadtmagistrat in seinem Amtssessel als Vorsitzendr im Vordergrunde sigurirt. Von anderer Seite wird darauf hingewiesen, daß der ursprüngliche Grund der Feindseligkeiten, die von den Pinesischen Behörden gefördert werden, in den Uebergriffen der Franzosen zu suchen ist, welche alle von ihren Missionaren be⸗ kehrten Chinesen als ihre Angehörigen beanspruchen und Ge,, mit den chinesischen Obrigkeiten beständig in Konflikte geriethen.
Aus dem Wolff schen Telegraphen Bureau.
Brüssel, 18. Oktober. Eine Korrespondenz der Inde⸗ pendance Belge« aus Tours klagt in lebhaften Ausdrücken über den Mangel an Disziplin bei den Truppen. Man sehe dieselben in herauschtem Zustande, ihre Führer mit Beleidi⸗ gungen überhäufend, indem sie dieselben der Unfähigkeit und des Verrathes beschuldigen. Wie es heißt, sollen zwei Mann deshalb erschossen werden.
Brüssel, Dienstag, 18. Oktober. Die Behörden haben zu Dendermonde ein Schiff angehalten, welches eine unter Ziegel steinen verborgene Ladung von Gewehren nach Frankreich führen sollte.
London, Dienstag, 18. Oktober, Morgens. Laurier, der Sekretär Gambetta's, ist hier eingetroffen. — Lord Granville ist von Walmer Castle in die Stadt zurückgekehrt. — Obrist Lindsay ist aus Paris, woselbst er den Hospitälern 20000 Pfd. Sterl, übergab, in Versailles eingetroffen. Das Schloß von St. Cloud ist durch die französische Beschießung in eine völlige Ruine verwandelt worden. .
Tours, Dienstag, 18. Oktober. (Auf indirektem Wege.) Der »Moniteur« schreibt: Die unabweisbare Nothwendigkeit legt Gambetta die Pflicht auf, sich sofort in das Departement der Vogesen zu begeben, da in demselben die Aufgabe gelöst werden muß, den Vormarsch der Preußen auf Lyon auf—
zuhalten.
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— Das September-Heft des »Centralblattes für die gesammte Unterrichts Verwaltung in Preußen« hat fol- genden Inhalt: Große akademische Kunstausstellung in Berlin. — Preise bei der Königlichen Akademie der Wissenschaften in Berlin. — Zahl der Lehrer und Studirenden im Sommer 1870. — Ausschluß des Rechtsweges bei Beltendmachung des staatlichen Aussichts rechts in der Vermögensverwaltung einer nicht unter unmittelbarer Ver waltung des Staats stehenden höheren Unterrichtsanstalt. Vflege der Gesundheit in den Schulen. — Nachweisung der Reife für den einjährigen freiwilligen Militärdienst in der Provinz Hannover. — Kurze Mittheilungen: Wissenschaftliche Prüfungskommission in Greifs⸗ wald. — Präparanden⸗Bildungswesen im Regierungsbezirk Potsdam. — . Kursus für Civil -⸗Eleven der Königlichen Central · Turnanstalt. — Lebensalter für die Zulassung zur Lehrerinnenprüfung. — Wieder- besetzung einer Lehrerstelle durch einen Lehrer; Lehrerinnenstelle. — Provisorische Berufung von Kandidaten und bereits definitiv ange— stellten Lehrern in Rektoratsstellen. — Freilassung der Lehrer an den Seminar- Uebungsschulen von Kommunalabgaben. — Erweiterung des Königlichen Waisenhauses in Königsberg. — Der Familienvater als Hauslehrer seiner Kinder. — Stellung des Bürgermeisters zur städtischen Schuldeputation. — Dauer der Schulpflicht und Zahlung des Schulgeldes in der Provinz Schlesien. — Schulbeiträge eines Gutsbesitzers, welcher nicht Gutsherr des Ortes ist. Ausstattung der Elementarschulen mit Schulglocken. — Kosten für Küster⸗ und Schulhausbauten (Erkenntniß des Ober ⸗Tribunals). — Personal—⸗
Chronik.
Kunst und Wissenschaft. .
— Unter dem Titel: »Negesten zur älteren Geschichte der Grafen Mettich Freiherrn von Tschetschau nebst einer ausführlichen Stammtafel« hat der Graf Rudolph von Stillfried Alcantara aus den Beilagen zu seiner »Geschichte des Heschlechtes Stillfried von Nattonitz⸗ einen Separatabdruck veran- staltet und denselben im Kommissions verlage der Königlichen Ge— heimen Ober- Hofbuchdruckerei (R. v. Decker) erscheinen lassen. Auf 10 Bogen 4. liefern diese Regesten zur Geschichte des schlesijchen Adels einen reichhaltigen Beitrag. Früher sind erschienen: Heft J. Die Grafen Schaffgotsch. Heft II. Auszüge aus dem aͤltesten Glätzer Amtsbuche und der Adel des Glätzer Landes.
Verkehrs⸗Anstalten. Ham burg, 17. Ottober. (W. T. B.) Das französische Kanonen boot »Hamelin« kaperte die deuischen Schooner »Lucia« und „Con-
cordia s.