1870 / 340 p. 6 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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und Residenzstadt Berlin 3000 Thlr. Gesammelt in der Kgl. Haupt⸗ und Residenzstadt Berlin 317 Thlr. 11 Sgr. 6 Pf. Die Kreigstände des Ost. 5 Kreises aus Kreigmitteln 160 Thlr. Hierzu die von i 6. , . 599 Thlr. 2 Sgr. Summe sämmtllcher eut eingegangenen Beiträge 8318 Thlr. 23 Sgr. 7 Pf. n ,. :

Ingleichen sind von außerhalb folgende Sachen eingegangen: von Seelow ein Topf mit Butter, von den Geschwistern von Schrabisch zu Freienwalde a. O, 11 wollene Hemden, 8 Paar wollene und 6 Paar baumwollene Strümpfe, von Herrn Hugo Scharf zu Leipzig 2 Kisten mit Drucksachen. Nachdem der erste Transport von Liebensgaben für die Garde unter Begleitung unserer Delegirten am 15. d. Mis. ab- gegangen ist, bereiten wir etzt einen zweiten Transport vor und bit ten, da alle Berichte bestätigen, wie sehr die vor Paris stehenden Garde Regimenter der Liebesgaben aus der Heimath bedürfen, und da die uns bis h zugegangenen Beiträge durch die erste Sendung fast ganz erschöpst sind, weitere Beiträge an Geld an unsere Stadt Hauptkasse, und Beiträge an Naturalien unter der Adresse des Stadt. raths Villing hierselbst vor dem Neustädter Thor mit dem Ver. merk Zur Sammlung für die Gardetruppen« recht bald einsenden zu wollen. Potsdam, den 19. Oftober 1870. Magistrat.

Der Norddeutsche Vize ⸗Konsul zu Scilly in England hat unter den Offizieren und Mannschaften der dort liegenden norddeutschen Schiffe eine Sammlung für die verwundeten deutschen Krieger ver— anstaltet und als Ergebniß den Betrag von 23 Thalern hierher Überwiesen. ;

Die Deutschen in Rotterdam setzen unter der Leitung der dor

tigen Konsule von Norddeutschland, . Württemberg und Ba— den ihre Sammlungen für die deutschen Krieger mit regem Eifer fort. Nachdem schon früher aus diesen Sammlungen Betrage von 3131 und 1372 Thlr. dem Central-Komite der deutschen Vereine zur Pflege verwundeter und erkrankter Krieger hierselbst zugeführt werben konn. ten, hat die neueste Sammlung einen Ertrag von 7777 Niederl. Gui. den ergeben, wovon 1900 Niederl. Gulden direkt an die Städte Frañ. furt a. M Cöln, Mannheim und Bingen 3777 Nicderl. Guiden . 2158 Thlr.) durch Vermittelung des auswärtigen Amtes des Vorddeutschen Bundes wiederum an das oben bezeichnete Central. Komite zur Verwendung fur die Verwundeten und für die Hinter. bliebenen der Gefallenen überwiesen worden sind.

Aus Bahig ist unter dem 26. August nachstehendes Schreiben an den Bundeskanzler, Grafen v. Bismarck, eingegangen? , Wie Überall, wo deutsches Streben Wurzel gefaßt, so hat auch hier die Seitens Frankreichs in ,, , allen Voͤlkerrechtes an Deutsch⸗ land abgegebene Kriegserklärung ein Gefühl der tiefsten Entrüstung hervorgerufen Obgleich durch den weiten Ozean vom gemeinsamen deutschen Vaterlande getrennt, so schlagen unsere n darum doch nicht minder feurig für dessen Ehre und unsere heißesten Wünsche begleiten die zur Wahrung von Deutschlands Unabhängigkeit gegen französische Willkür in den Kampf gerückten deutschen Brüder. Viele dieser Treuen

werden die nun endlich , . Einigkeit Deutschlands, dei Nordens

wie des Südens, mit ihrem Blute bestegeln, Taufende hülflofer Wai⸗ sen und unglücklicher Wittwen den Tod ihrer Einar e, , groß wird das Elend sein und nicht genug koͤnnen der Gaben fließen aus Nah und Fern, um es zu lindern. Und so haben auch wir denn vom Wunsche heseelt, nach Kräften unser Scherflein zur Linderung der Kriegsnoth beizutragen, den Gefühlen unserer Landsleute Rech⸗ nung tragend, zu diesem Zweck im , Norddeutschen Konsulat Subskriptions bogen ausgelegt. Bereitwilligst hat man unserer Auf⸗ forderung zur Darbringüng von Gaben enisprochen und so sind vom 19. bis 25. d. M. bereits 3, 948, 000 Ro. substribirt worden, welche Summe wir Ew. Excellenz in Ble. Pfd. 4200 laut einliegender Quittung hiesiger Herren Schramm, Wylie et Comp. bei dem Senior⸗- Ebef dieses Hauses, 8 A. Schramm in , zur beliebigen Verfügung stellen. ie Subskriptionsbogen bleiben ferner zur weite- ren Betheiligung im Norddeutschen Konsulate ausgelegt, und wir werden es uns zur angenehmen Pflicht machen, per jeden Steamer die ,, zu e, , Wir bleiben hochachtungt voll ite (für die Sammlungen zu Nutzen der ver i 2 i . 6 , . erwundeten Krieger en, 256. Oktober. (E. Z.) Der Geheime Kommerzien.

Krupp hat, nachdem er bereits ir die preußischen . 4. , Beiträge geleistet, nun auch dem bayerischen Kriegs · Ministerium en Betrag von 5000 Thlin. zur Verwendung für die bayerischen

Truppen und zur Unterstützung von hülfsbedürfti Waisen derselben übergeben a. hulfsbedürftigen Wittwen und

Statistische Nachrichten. Die Ein und ie fn dg von e , gr Preußischen Staate . m Jahre Von den mineralischen Brennstoffen ist vorzüglich die = kohle, einschließlich der daraus dargestellten ö , Versandes. Ihre Ein. und Ausfuhr weist deshalb auch hohe Zahlen auf. Unter den eingeführten Steinkohlen nimmt bie en glische den ersten Rang ein. Von ihr gelangten in der Provinz Preußen über Memel, Pillau und Danzig zusammen 4,968,388 Etr' zum Ver⸗ hrauch, Ueber Wittenberge und die mecklenburgische Grenze wurden 3,592,887 Ctr. und über die Ostee in die Provinz Pommern 6-301 208 Etr. zum dortigen Verbrauch eingebracht. In das Gebiet des ehemaligen Königreichs Hannover gelangten ferner, vorzugsweise über Hamburg und die Nordseeküste 2 996,952 Ctr, von denen letzteren muthmaßlich 257,422 Ctr. wieder ausgeführt wurden. In Schleswig- Holstein gingen 43659 558 Ctr. ein. Im Ganzen sind daher zum in. ländischen Konsum 21,961,571 Etr. englische Steinkohlen und Koks nach Pxeußen eingeführt. Die sonstige Einfuhr war nur unbedeu⸗—

zweiten Nordpolfahrt und legte die

g2s766 Ctr6, aus Rußland und Polen, meist über M zl zzs el, aus zin ieh, beanpbchents üben lacht he oh aus den Nigder land en sesSM Etr, und aus Frankreich Thhg

Dieser Einfuhr von 22 257 067 Ctr. steht eine ungefähr 45 mal . große Ausfuhr von 10033558335 Ctr. gegenüber, welche sich auf ö einzelnen Kohlenbecken folgendermaßen vertheilt: ;

Von Oberschlesien sind nach Rußland (vorwiegend über Myk, lowitz 3,288,522 Etr. und nach Oesterreich (meist über Myslowiß um k , Ctr., also zusammen 13 853,606 Ctr. ins Aut.

and abgese

Aus dem Waldenburger Becken wurden durch den Haupt ö Görlitz 65256 Ctr. Steinkohlen nach Oesterreich vn.

rachtet.

Die Ausfuhr von Ruhr kohlen betrug 39 573,938 Ctr. Davon wur. den nach den Niederlanden, vorwiegend über Emmerich 227945514 Ct (worunter 18,118 073 Ctr. auf dem Rhein), und über das Rheinzollam a , mau nach den süddeutschen Zollvereinsstaaten 12.614.377 Ctr

geführt.

Außerdem wurden 165,097 Ctr. nach Belgien verschickt. Endlich muß dasjenige Quantum welches die Zollgrenze des ehemaligen Königreichs Hannover passirte, auf 40066000 Ctr. geschäßt werden von denen der größere Theil von Bremer Seeschiffern als Balla ng ie rn ae. b Aachen gingen 241 245 C

us den Kohlengruben von Aachen gingen , tr. Stein. kohlen nach Belgien und 1,199,259 Ctr. nach den gꝛicderl cht. zusa eng f i. 6 1 , . ß e stärtste Ausfuhr hat das Saarbecken aufzuweisen, nämlt 422031 Ctr. Davon gingen 28,738,517 Ctr. nach ͤ . (1 II0Mt0 Ctr, auf der Saar, 16710,195 Ctr. auf der Eisenbahn und WDoseüß3z Ctr, auf dem Landwege)h. Nach der Schweiz wurden 2830 219 Etr. und nach den südlichen Zollvereins Staaten I8 853 30 Ctr. , u n ie Steinkohlenproduktion des preußischen Staates belief sich im eln. 1869 auf 475, 221,81 Ctr, wovon 100365. 335 , 21 12 pCt. ausgeführt sind, während die Einfuhr von 22,257 067 Ch im Vergleich zur Produktion 6s pCt. betrug. Rechnet man von der Produttion die Ausfuhr ab und die Einfuhr zu, so ergiebt sich der inländische Konsum an Steinkohlen und Koks zu 397,123,613 Ct; An Braunkohlen sind 62313 Ctr. aus Oesterreich über Goͤrltz nach Schleswig ⸗Holstein 24,244 Ctr., wahrscheinlich großentheils böh⸗ mische Kohle, und aus Bremen und Hamburg bez. 226 und 674 Cut, in das Gebiet des ehemaligen Königreichs Hannover eingeführt wor. den. Dazu würde noch diejenige böhmische Braunkohle zu rechnen sein, welche durch das Königreich Sachsen hindurch eingeführt worden ist, deren Menge indeß unbekannt geblieben, sicherlich aber auf 3/000 000 Ctr, sich beläuft, von denen Berlin allein 896 846 Ctr. be zogen hat. Die Ausfuhr an Braunkohle betrug 919 Ctr., wovon 914 Etr. aus dem hannoverschen Gebiete nach Bremen gelangten.

An Torf wurden aus Rußland über Eydtkuhnen 5839 Ctr nach Ostpreußen eingeführt.

Schließlich mag hier eine Uebersicht der Bewegung der mineral schen Brennstoffe in Berlin Platz greifen.

Es gelangien daselbst:

L Zur Einfuhr: 115771243 Ctr. Steinkohlen, und zwar: 24833616 Ctr. englische, Q, 096 Etr. Königlich sächsische, 9,005, 262 Ctr. schlesische und 199,280 Ctr. westfalische. 553,846 Etr. Kots, hämüch: 185,734 Ctr. englische, 2100 Ctr. anbaltische, 68 828 Ctr. schiesische und 137.184 Ctr. sonstige inländische, 1,957,521 Etr. Grauntohlln nämlich: 896.8146 Ctr. böhmische und 1660 675 Ctr. inlän? ische.

II. Zur Durchfuhr: 920 439 Ctr Steinkohlen, und zwar 13352 Centner englische, 7863787 Ctr. schlesische und 138 Ctr. westfaͤlishhe 2238 Ctr. Koks, nämlich 1837 Ctr. englische, 200 Ctr. westfälische und 201 Ctr. sonstige inländische. 26, 061 Etr. inländische Braunkohle.

Ill. Zur Äusfuhr: 232223 Etr. Steinkohlen, ünd zwar: 54h Ctr. englische, 2565 Ctr. Königl. sächsische und 175,167 Ctr. schlesische ,, Koks, nämlich 76,138 Ctr. englische und 8 705 Ctr. sonsiige inländische. 68056 Ctr. Braunkohlen, wovon 1613 Ctr. böhmische und 66,443 Ctr. inländische.

Darnach sind in 1869 in Berlin verblieben: 11,539 025 Ctr. Stein ; tohlen, 349, 093 Etr. Koks und 1,889, 465 Ctr. Braunkohlen.

Die Bevölkerung Rigas beläuft sich nach den Resultaten, welche v. Jung -Stilling in einem besonderen Werke aus ber am 3. März 1857 vollzogenen Volkszählung gezogen, auf 162596 Per— sonen (62047 Männer und 50 543 Frauen.“ Ber Nationalität nach waren davon 43980 Deutsche, 255572 Russen und 24, 199 Letten. Nach der Konfession kommen auf die Gesammtbevölkerung SJ Lutheraner, 1028 Reformirte, 13998 orthodore Griechen, 7592 Rat. un en 565 e gl n und 5254 Juden. z

- Die Bevölkerung von Warschau betrug zu Ende des Jahre 1869 254,561 Einwohner (120306 Männer und 134,255 Frauen).

Kunst und Wissenschaft.

Berlin. In der Sitzung der hiesigen geographi n Ge⸗ sellschaft vom 6. Oktober d. J. r,. den War n hesche! Ba⸗

enehmigten Vorschlag, eine Summe von 4060 Thlrn. aus der Gesell= n zu gleichen Theilen dem deutschen Central⸗ und dem König Wilhelm - Verein zujuwenden. Hierauf gab derselbe einen kurzen Ueberblick über Verlauf und NRefultate der eben beendigten eingelaufenen Geschenke vor. Hr. Kiepert legte seine Sprachkarte von Elsaß 2. Lothrin. gen, sowie die von ihm und Herrn Boeckh entworfene historische Karte derselben Länder vor und begleitete beide mit Erläuterungen. Herr

Dove besprach die Resultate der jüngsten deut chen Nord polfahrt, so⸗

tend; sie betrug aus Oesterreich, hauptsächlich über Liehau,

weit sie vorläufig erkennbar sind. Die Polarezpedifionen werden in diesem Jahrhundert durch die Frage nach r e nung des Erd

stian, der großen Zeitereignisse gedenkend, den von der Versammlung

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magnetismus veranlaßt. Et elt den magnetischen Nordpol zu entdecken, der denn auch auf der Halbinsel Boothia felix gefunden wurde. Die ur Aufsuchung Franklins entsandten Expeditionen lenkten das wissen sanftlid⸗ Interesse immer mehr nach den arktischen Regionen Noro amerikas, und erweiterten die Kenntniß , Allmählich aber trat eine andere Frage in den Vordergrund, nämlich die nach den Temperatur- verhältnissen der nordatlantischen Gegenden, nachdem die Konstruktion der Monatsisothermen auf großartige, eine regelmäßige Wärmeabnahme nach Norden stoörende Ursachen hingewiesen hatte. Für die Wärme⸗ zustände des nordatlantischen Oceans war lange Zest Scoresby fast einzige Autorität, und es ist ein Verdienst Petermanns, neue Unter- suchungen in dieser Richtung angeregt zu haben. Was nun die zweite deutsche Nordpol ⸗Expedttion betrifft, * hat dieselbe an der Ostküste Grönlands, wo sie weitreichende Fiords mit imposanten Bergen ent⸗ deckte, auch wichtige Temperaturbeobachtungen angestellt. Doch dürfen die letzteren nicht zu voreiligen Schlüssen verleiten; auch die Wärmeverhaͤlt-⸗ nisse der umgebenden Btreiche wollen berücksichtigt sein, zumal in diese n Jahre, welches an Anomalien so reich war. Eine Sammlung solcher ergänzenden ,, , wurde , ,, Ferner war die Auf⸗ merksamkeit unserer Nordpolfahrer den Meeresströmungen zugewendet, namentlich in Bezug auf die Frage, ob der Golfstrom, d. h. über haupt ein wärmerer Strom, die nördlichen Breiten durchzieht, eine Frage, zu deren Lösung andauernde Beobachtungen auf Spitzbergen wünschenswerth wären. Endlich sind die Barometer⸗Beobachtungen auf Sahine Island insofern von Interesse, als die Barometer ⸗Curven, deren Maximum in Nordamerika auf den Mat fällt, bis Nor⸗ wegen sich auszudehnen scheinen. Von dem im Auftrage der Königlichen Regierung von

A. Berg herausgegebenen Werke über die ostasiatische Expe⸗ dition (Ansichten aus Japan, China und Siam), ist kürzlich in der Königl. Geh. Ober-Hofbuchdruckerei (R. v. Decker) das VII. Heft, mit Bildern aus Tientsin, . und Peking er⸗ schienen. Eine Chromolithographie stellt einen Tempel in Tientsin dar, der jetzt als Zollamt für den ausländischen Handel dient; dies ist das Amtsgebäude des Tsung hau, Mandarinen des rothen Knopfes, der im Sommer 1861 als chinesischer Regierungs⸗Kommissar zum Abschluß des Vertrages mit den Zollvereinsstaaten fungirte und in jüngster Zeit vielfach als Urheber der in Tientsin an Franzosen verübten Mordthaten genannt worden ist. Gegenstand des zweiten Blattes ist die . Pagode von Tungtschau, eines der ältesten baulichen Denkmäler in China. Dann folgt ein landschaft⸗ liches Bild, die Ebene von Peking von den westlich gelegenen 6 8 f. vorn eine reichgestaltete Tempelanlage, weiterhin zahlreiche

örfer und Wachtthürme am Abhange des Gebirges, dann der Hügel⸗ zug des Sommerpalastes Juang⸗ming-yuang mit seiner schlanken Pa⸗ gode, und in der Ferne die Hauptstadt selbst. Die drei letzten Blätter behandeln das Innere von Peking: Die Hauptstraße der chinesischen Stadt, ein aus dieser in die tartarische führendes Festungs-⸗ thor mit vielen angemalten Kanonenmündungen, und eine im Innern der Tartarenstadt gelegene Moschee, welche nach der Eroberung von Turtestan im vorigen Jahrhundert für die von den Siegern nach Peking geführte Turkmanen-⸗Kolonte gebaut wurde.

Vor Kurzem ist bei J. A. Stargardt hierselbst ein Ver— zeichniß von Manuskripten, Adels-Diplomen, Wappenbriefen, Ur⸗ kunden u. s. w. erschienen. Die Pergament ⸗Diplome, zum Theil kalligtaphische Meisterwerke, sind meist Originale der deutschen Kaiser des 15, bis 18. Jahrhunderts: Die übrigen Urkunden ausgestellt von Königen von Preußen, Kurfürsten von Brandenburg und

von Bayern, Herzogen von Sachsen, Cleve, Braunschweig, Landgrafen von Hessen, verschiedenen Erzbischöfen, Grafen u. A. reichen hinauf bis zum Anfange des 13. Jahrhunderts; einige 29 derselben, zum Theil ausgestellt von Herzogen von Pommern, beziehen sich auf Pommern, mehrere auf die Provinz Preußen, 13 andere auf Polen Rußland, Böhmen, Ungarn, Schweden, Dänemark, noch andere auf die Geschichte der Städte Cöln, Danzig, Thorn, Straßburg, Augs— burg u. s. w. Sehr bedeutend ist die Fahl der in diesen Schriftstücken genannten Familien, wir führen z. B. an die Namen Alvensleben, Arnstedt, Aulogk, Berlichingen, Berswort, Bredow, Buch, Calchheim, Firks, Flemminch, Friesen, Fugger, Gleichen, Hardenberg, Herwerden, Kallheim, Kleist, Königsmark, Kotze, Lützow, Mannsfeld, Quitzow, Rochow, Schulenburg, Sidow, Slieben, Spee, Stolbergk, Zastrow ꝛc. Von derselben Buchhandlung wurden zugleich ausgegeben: Katal 96, welcher gegen 700 Schriften über Numismatik und Sphragistik und Katal. 97, der über 1900 Werke enthält zur Geschichte, r . und Genealogie; darunter auch Straßburger und Elsässer Incunabeln; ferner: Minnesänger aus den Zeiten der Hohenstaufen im 14. Jahr- hundert Faesimile der pariser Handschrift von Matthieu, 1850 im Auftrage König Friedrich Wilhelms JV. edirt. Die Handschrift selbst, eins der werthvollsten Dokumente deutscher Dichterkraft, gelangte aus der Heidelberger später in die Pariser Bibliothek.

In der Reichenbach'schen Buchhandlung (Westermann und Stäglich] zu Leipzig ist soeben erschienen der erste Band (S. S. 699) des Werkes: Die Gesetzgebung des Norddeutschen Bundes und des Deutschen Zollveteins, mit den Entwürfen unter Angabe der betreffenden Amendements, nig gen von Dr. Gustav Stockmann. Dieser erste Band enthält die J. Legislatur- Periode der Jahre 1867 1870 und bietet einen Gesammtüberblick der Thätigkeit des Reichstages.

Münch en, 23. Oktober. (6. K.) Ueber den Fortgang der Arbeiten der i, ,. Komm ission bei der Königlichen Akademie der Wissenschaften wird weiter Folgendes berichtet: Bekanntlich werden seit einem Dezennium mit i deutschen und auslandischen Archiven von der Kommission Nach forschungen nach der Korrespondenz der Fürsten des Wittelsbachschen Hauses im I16ten und 17ten Jahrhundert angestellt. Die Nach⸗

ufwendung bedeutender Mittel in den

forschungen haben zur Sammlung eines sehr umfangreichen Materials geführt, welches nicht nur für die bayerische und deutsche, sondern auch hr die allgemeine Geschichte Europas von großem Werth ist. 3. noch in stetigem Wachsen begriffene Sammlung bil- det ich am die Ouelle für mehrere bedeutende Publikationen der Kom inissson. Die nach vielen Seiten hin interessante Korrespon= denz Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz, bearbeitet von Professor Kluckhohn, wird alsbald mit der zweiten Abtheilung des zweiten Vandes vollständig dem Publikum vorliegen. Von den Briefen und Akten zur Geschichte des 16. Jahrhunderts mit besonderer Beziehung auf Baherns Fürstenhaus« hat unter Leitung des Direktors von Löher Dr. von Druffel zwei Bände bearbeitet. Der Druck des ersten hat begonnen, ist aber durch die Einberufung des Bearbeiters zur Land- wehr unterbrochen worden. Die umfänglichste dieser Publikationen stnd die unter Leitung des Professors Cornelius bearbeiteten Btiefe und Akten zur Geschichte des dreizigjährigen Krieges in den Zeiten des vorwaltenden Einflusses der Wittels-⸗ bacher⸗, deren erster Band, bearbeitet von Dr. M. Ritter, der Kommission im Druck vorlag. Die Arbeiten für die folgenden Bände sind von Professor Cornelius und seinen Mit⸗ arbeitern Dr. Ritter und Dr. Stieve ununterbrochen fortgesetzt wor⸗ den, hauptsächlich in dem Münchner Archive; außerdem in Düsseldorf, im Haag, in Paris und besonders in dem Gräflich Dohna'schen 5 lienarchiv zu Schlobitten, in welchem sich eine neue ergiebige Fund- 864 für diese Forschungen erschlossen hat. Der Druck des zweiten

andes, welcher das Eingreifen Heinrichs IV. von Frankreich in die deutschen Verhältnisse und die Schicksale der Union in den Jahren 1668 10 zum Gegenstand haben wird, kann hoffentlich schon im nächsten Jahre beginnen. Ihm werden sich dann ohne Unterbrechung der dritte und vierte Band mit den Akten Herzog Maximilians von Bayern und der Liga anschließen, nachdem bis dahin die Archive in Dresden und Simancas durchforscht und die Arbeiten in Wien voll—⸗

endet sein werden. Landwirthschaft.

Die Ernte im Regierungsbezirk Trier hat in Folge der Dürre im Sommer und des anhaltenden Regenwetters im Nach- sommer einen ungenügenden Ertrag ergeben. Der Roggen ist hinter einer Mittelernte zurückgeblieben, und die Sommerung, insbesondere der Hafer, die Hauptfrucht der Gebirgsgegenden, die Gerste und Hülsenfrüchte sind mißrathen. Die Kartoffelernte wird gut aus sallen, wenn nicht die Krankheit, die sich hie und da zeigt, um sich reift. Die Obsternte ist vorzüglich. Der Wein verspricht in der Lu] tit ein befriedigendes Resultat; rücksichtlich der Qualität sind die Hoffnungen durch die ungünstige Witterung im Oktober herab- gestimmt worden. Die reichlich gewonnenen Kartoffeln und der er—

iebige zweite Heu- und Kleeschnitt werden die Durchwinterung des

iehs, welche nach dem ungenügenden ersten Heu. und Kleeschnitt in Frage stand, ermöglichen. Die Rinderpest ist in eiwa hundert Ir f ten des Regierungsbezirks konstatirt worden. Die strenge Durchfübrung des Bundesgeseßes hat aber den Verlust auf faum 15 pCt. des gesammten Rindviehstandes beschränkt. Nichtsdestoweniger sind einzelne Gemeinden, deren Viehstand hat ganz oder zum großen Theil evakuirt werden müssen, durch die Seuche hart betroffen wor- den; jedoch sind jener Gegend nicht unerhebliche Geld⸗ und Natural- Unterstützungen zugeführt worden, welche im Laufe des Winters ver⸗ wendet werden sollen.

Schwerin, 25. Oftober. (W. T. B.). Dem Vernehmen nach wird die Cernirung zur Verhütung weiterer Verbreitung der Rinder- pest in allen mecklenburg ⸗schwerinschen Ortschaften, wo dieselbe an⸗ eordnet ist, im Laufe dieser Woche aufgehoben werden fönnen, en nicht neu eintretende Fälle eine längere Dauer derselben nöthig

machen.

Telegrnphische Witteriunmgshbherichte v. 26 October.

St. Bar. Abw Temp. Abw

Mig Ort. P. I. .I. 8 TX.

d sTonstantin. 335,1 8.6 N., stark.

277. Oktober.

2, —2, 0 8SO., mässig. 2,85 2,0 N90. schwach. 44 O, s NNVW. , schw. 3,8 9.0 Windstille.

5, O 0, 18 W., sehwach. 4,6 O 0 W., schwach. 5, O. SVW., mässig. 3,0 1,4 N., Sturm.

5, 2 I, 2 W., s. stark. O,s 42 W., Sturm. bedeckt. ) o - 14 W; lebhaft. bedeckt.)

5, O,. 4 8 W., schwueh. trübe, Regen. 60 SW., mässig. bedeckt.

5,5 SW. , sehwach. bed, Regen. “) r S Ww. leb. ber, Neht. Rg. 4.8 W., schwach. bewölkt.?)

s. W. stark. bewõlkt. j

5, WSW., lebh. trübe.

5,86 SW. , still. bewölkt. Helder. ... 332, 2 7, W NW., n n

) Gestern Abend Regen. ) Seit gest. Abend Regen. ) Reg. Nachts starker Regen. Seit gest. Abend Regen. 3) Gest. und Nachts Regen. 9) Gest. fast anhaltender Regen, Abends mit Sturm.

ö Allgemeine Wind. Himmelsansicht

Regen.)

bedeckt, Nebel. bedeekt. bedeckt, Regen. bedeckt. bedeckt, Regen. bewölkt.

ganz trũbe.?) bedeckt.?) wolkig.

Memel ... 329,9 7, o Kõnigsbrg. 329, 2-7 Hanzig ... 3259, Cõslin .... 329,9 Stettin.... 330, 65 Puttbus ... 327, s Berlin 330, 325,0 —9 320, 3 Breslau.. 323, 9 Torgau ... 328, o Münster .. 330, 1 Flensburg. 329,2 Wiesbaden 3530, 2 Kieler Haf. 329, s Wilhelm sh. 331,3 Keitum ... 330,0 Bremen .. 331, Grõningen. 332,

O 1 9 M 1 9 9 0

m.

M

Regenschauer. Gewitter. Gestern Abend schönes Nordlicht.

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