1870 / 360 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Heute Nachmittag schaute ich mir einmal die Volksmassen auf den Boulevards an. Es war kein Leben in ihnen, weil sie ihr Herz seit vierundzwanzig Stunden an den Frieden gesetzt hatten, und sie waren enttaäͤuscht, wie ein Kind, welches das gewünschte Spielzeug nicht bekommen kann. Aber trotzdem wage ich die Behauptung, daß kein Einziger von all diesen in seinem Innersten an die Möglichkeit dachte, daß er vielleicht im Laufe einer Woche von einer Bombe in die Luft gesprengt werden könnte. Sie wollen oder können eben nicht glauben, daß etwas geschehen wird, was sie nicht wünschen, und Thatsachen wie diese müssen ihnen auf das Deutlichste ad oculos demonstrirt werden, ehe sie dieselben auch nur für möglich halten.

Der Erzorganisator Trochu hat die Armee reorganisirt. Dem neuen Plane zufolge wird die ganze bewaffnete Macht in drei Armeen abgetheilt. Die erste umfaßt die Nationalgarden, die zweite unter General Duerot könnte man die aktive Armee nennen sie besteht aus drei Corps unter dem Befehl von Vinoy, d'Exea und Renault und die dritte umfaßt alle Truppen in den Foris und anliegenden Dörfern. Die zweite Armee soll vier Geschütze für je tausend Mann haben und womöglich zu einem Ausfalle verwandt werden. In militärischen Kreisen hat diese neue Einrichtung keine gute Auf— nahme gefunden. Unter den Offizieren wie unter den Soldaten ist Vinoy weit populärer als irgend ein anderer General. Bisher stand er in seinem Kommando neben Ducrot. Daß er jetzt unter diesem dienen soll, über dessen Entkommen von Sedan viele französische Offiziere den Kopf schütteln, hält man für eine Ungerechtigkeit, insbesondere da Ducrot ein intimer Freund Trochu's ist. Als Grund dieser Unterordnung Vinoys giebt man an, daß er dem Gouverneur Trochu nach der Scene vom 31. Oktober herbe Vorwürfe gemacht habe, weil er sich von einem Pöbelhaufen mehrere Stunden lang einsperren und beschimpfen ließ. Vinoy soll 5 bestimmt angedeutet haben, jeder Offizier sei es seiner Uni⸗ orm schuldig, daß er sich seine Dekorationen nicht von der Brust reißen lasse, Aber sei dem wie ihm wolle, die neue Organisation wird sehr stark ge⸗ tadelt, und nur Trochu und Ducrot glauben an sich und glauben an ein« ander während sonst Niemand an sie glaubt. Ganz gewiß haben sie noch nicht die geringste Probe von militärischer Fähigkeit abgelegt, sie haben nur kritisirt, was andere gethan. Jetzt endlich hat Trochu eine Ge— legenheit, seinen berühmten Plan zur Ausführung zu bringen, welcher

seiner Versicherung zufolge die Belagerung in 14 Tagen aufheben wird. Die Lächerlichkeit tödtet in Frankreich und selt Trochn der Welt mitgetheilt hat, daß er die Einzelheiten seines Planes in feinem Testament bei seinem Advokaten hinterlegte, hat er allen Einfluß ver⸗ loren und denselben auch durch die kurze Gefangenschaft unter der Obhut der Herren Blanqui und Flourens nicht wieder gewonnen.

6. November. Wir haben also den Waffenstillstand abgelehnt und eine Gelegenheit vorübergehen lassen, die vielleicht nie wieder⸗ temmt. Die öffentliche Meinung war bereit, eine Beendigung der Belagerung fast unter jedweden Bedingungen anzunehmen. General Trochu und seine Kollegen hatten jedoch nicht den Muth, ihre Namen unter ein Aktenstück zu setzen, das man ihnen später ins Gesicht geschleudert haben würde. Einem Freunde von mir, welcher Trochu auf die Hoffnungslosigkeit jedes Widerstandes aufmerksam machte und in ihn drang, nachzugeben, erwiderte dieser: »Ich werde nie eine Kapitulation unterzeichnen.“ Dieser Ehrenmann ist so hartnäckig, wie nur schwache Menschen es sein konnen. Seine Kollegen sind so selbstsüchtig, wie nur französische Politiker es. sein können. Seit Beginn der Belagerung habe ich einen Tag von so allgemeiner Niedergeschlagenheit nicht gesehen, und in der Armee ist das Gefühl der Verzweiflung noch stärker. Möglich, daß meine Prophezeiung falsch ist, aber meiner Ansicht nach wird binnen kurzer Zeit ein so allgemeiner Ruf nach Frieden laut werden, daß . 6 . Wenn die wirkliche Lage in

rovinzen bekannt gemacht wird, dann wird man die vollstä Hoffnungslosigkeit noch inehr einsehen. n

7 November. Mit Ausnahme der extremen Organe drücken alle Blätter laut ihr Bedauern darüber . daß 6. Waffen⸗ stillstand nicht zu Stande gekommen ist. Für die nächste Zeit erwarte ich einen starken Ausfall. Man wird den Versuch machen, die preußischen Linien durch die neugebildete zweite Armee zu durchbrechen. Daß der Versuch mißlingen wird ist wohl keinen Augenblick zu bezweifeln und dann wird der Ruf nach Frieden so stark werden, daß die Regierung sich ge⸗ nöthigt sieht, ihm ernstlich Gehör zu schenken. Auch die Engländer stehen endlich im Begriffe, die belagerte Stadt zu verlassen Mr. Washburne, der amerikanische Gesandte, bleibt hier. Er hat sein Bestes gethan, die Regierung zur Annahme des Waffenstillstandes zu bewegen, und hat ihr deutlich gesagt, daß sie ohne Aussicht auf einen guͤnstigen Erfolg Paris nicht aufopfern sollte. Er sst über deren Entschluß in Verzweiflung und erwartet das Schlimmste.

Die »Correspondance de Tours« meldet aus Douai 31. Ottober, daß General Bourbaki daselbst zur Abhaltung einer Revue eintraf und bei dem kommandirenden General abstieg. Die Bevölkerung erschien vor dem Palaste und einige Bürger richteten Fragen an den General, der sich weigerie, dieselben zu beantworten. Da rief man: »Es lebe die Nepu! blih! Nieder mit den Verräͤthernl! Bourbaki wollte das Haupt nicht vor der Republiß entblößen. Als er nun immer noch nicht bekennen wollte, welches seine Meinung sei, rief man: »Zum Tode!« Da gab Bourbaki den ihn eskorti⸗ renden Mobilgardisten Befehl, ihre Gewehre zu laden und auf die Nationalgarde zu schießen, »aber«, heißt es wörtlich in die sem Berichte weiter, man gehorchte ihm nicht, da man sah,

und daß der Zusammenstoß die schwersten Folgen habe könnte. In diesem Augenblicke wurden einige Cern lh nach Bourbaki geworfen. In Arras, Amiens und Lille war der Empfang ein ähnlicher. «

. Nach Berichten aus Tours sind Thiers, Laurier, Ger— miny dort eingetroffen. Ein Regierungsdetret vom 8. regelt das Strafverfahren für Vergehen gegen die Disziplin bei der mobilisirten Nationalgarde. Die „Gazette de France« be. spricht die letzte Cirkulardepesche Favre's und erkennt an, daß in derselben gute Gesinnungen, große Loyalität, aber zu viele Phrasen enthalten sind.

„Aus Lyon wird gemeldet, daß General Cluseret dorthin zurückgekehrt ist. Der Maire der Stadt hat die Landbevölke— rung der umliegenden Ortschaften aufgefordert, ihr Vieh nach der Stadt zu, bringen. Durch einen Erlaß der Präfektur ist ein Komite für den Barrikadenbau eingesetzt worden ist. Die Nationalgarde arbeitet an den Befestigungen.

In Havre haben die Behörden die nach der Stadt füh⸗ keen Straßen und Wege durch Verhaue unwegsam machen assen.

Der Dampfer »Pereire« ist mit großen Vorräthen Pulver einer Million Patronen, 6000 Gewehren, 20 ler und einer Mitrailleuse von New⸗Hork in Havre angekommen.

Lons le Saulnier, 1. November. Der General Garibaldi hat folgende Proklamation erlassen:

»Die Entwaffnung der Nationalgarde in den Städten und Dör— fern ist eine Schmach, und jetzt, wo ein Dekret der Regierung der Verxtheidigung den Einwohnern vorschreibt, sich zu vertheidigen, wird diese Entwaffnung eine sehr verdammenswerthe ebertretung der Gesetze, Eine kleine Zahl schlecht bewaffneter und schlecht equspirter Leute ist nicht verpflichtet, gegen regelmäßige Armeen zu kämpfen, aber dieselben Männer, Nationalgarden oder Andere, müssen sich er⸗ innern, daß sie einer Nation angehören, die ihre Kniee nie vor dem Ausländer beugen wird, und bei der Annäherung eines überlegenen Feindes müssen sie sich mit ihrem Vieh in die Wälder zurückziehen, und wo nicht große Corps, so doch wenigstens die feindlschen Plänk⸗ lerJ die in kleiner Zahl marschiren und die um so größere Räuber sind, je weniger sie in ihren Exkursionen gestört werden, angreifen. In dieser Art werden wir nicht mehr sehen, daß ein Dutzend Ulanen das Land durchstreifen und Requisitionen machen.

Garibaldi. ĩ Der Oberst ⸗Generalstabschef

Der Jura ist völlig v . ß t. Di Der Ju ßllig von den Preußen geräumt. Die fran⸗ sische Armee hat sich von Döle unmittelbar vorbewegt. aa. steht staffelförmig in den Dörfern Moissey, Montmirey. Das Hauptquartier Garibaldis ist in Offlanges. .

Nach Berichten aus Marfeil le vom 10. d. hat die Bank von Frankreich das Gerücht, ihre Filiale in Lon wolle die Fonds nach Toulon schicken, für unbegründet erklärt.

Italien. Florenz, 11. November. (W. T. B.) Wie versichert wird, hat der Kardinal Antonelli einen Protest an . Corps gegen die Besetzung des Quirinal ge⸗

tehren. Der Gesandte Minghetti wird heute nach Wien zurück—

Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.

Brüssel Sonntag, 13. November. Aus Tours hier eingetroffene Nachrichten melden, daß in mehreren Departe⸗ ments die verheiratheten Männer sich weigern, dem Massen⸗ aufgebot Folge zu leisten. In Folge dessen theilt ein Dekret der Regierung alle mobisisirten Bürger in zwei Auf⸗ gebote ein, deren erstes alle Männer ohne Familie, das zweite alle anderen waffenfähigen Männer umfaßt. Letztere sind je nach dem Alter in drei Kategorien eingetheilt. Ein anderes Dekret eröffnet dem Minister der öffentlichen Ar⸗ beiten einen Additionalkredit von 193 Millionen Fres. zum Zwecke der Volksbewaffnung in Paris. Ein fernerer Beschluß der Regierung gestattet die Requisitionen von Schaffellen, um . Kleidungsstücke für die Vertheidiger von Paris anzu⸗ Brüssel, Sonntag, 13. November. Die hier eingetroffene »Patrie? vom gestrigen Tage meldet aus Bordeaux, daß daselbst eine Kommune gebildet sei. Das Journal »Sieclen fordert, daß Thiers einen Bericht über seine Unterredungen mit dem Grafen Bismarck, sowie über die Stimmung, in welcher er, die Bevölkerung von Paris gefunden babe, veröffentlicht. »⸗Gazette de France⸗ spricht lebhaften Tadel über das Vorgehen der Regierung von Tours bei der neuesten Anleihe aus, der, wie das »Journal officiel meldet, die Pariser Regierung fremd geblieben sei und fordert, daß letztere die Anleihe nicht ratifizire. Wie es heißt, soll Rochefort

daß die Nationalgardisten gleichfalls bewaffnet waren

seine Entlassung als Mitglied der provisori ö n n,, g provisorischen Regierung zu

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Tours, Sonntag, 13. November. (Auf indirektem Wege) Die tegie ungborgane veröffentlichen folgende Depesche: Racon, 12. November. Herr Schneider, Besitzer der Hütten- werke in Creuzot, hat sein Etablissement an eine ameritanische Compagnie verkauft und die amerikanische Flagge aufziehen

lassen.

Vereinsthätigkeit für die Armee.

Seit, unmittelbar nach der Kriegserklärung Frankreichs gegen Deutschland, wir, unsrer Gesammt ⸗Organisation vom 20. April v. J. gemäß und in Vertretung aller deutschen gandes -⸗Vereine für die Pflege Verwundeter, hier unfre Thätigkeit be⸗ onnen haben, sind von unseren deutschen Landsleuten im Auslande, 6 aus den entferntesten Gegenden, uns so viele Beweise opfer— williger Theilnahme für die Verwundeten und Kranken der vereint kämpfenden deutschen Heere und für die Invaliden dieses Krieges, wie für die Wittwen und Waisen der Gefallenen, zugekommen, daß es uns wie Pflicht so dringendes Bedürfniß ist, ihnen allen den in⸗ nigsten Dank auszusprechen.

Wir richten an alle deutschen Gesandtschaften, General Konsulate und Konsulate, wie an deutsche Hülfsvereine im Auslande das an-

elegentliche Ersuchen, unseren Dankesausdruck auf jedem geeigneten

e zur Kenniniß der freundlichen Geber gelangen lassen, auch den⸗ selben dabei mittheilen zu wollen, daß wir alle uns von ihnen zu—⸗ gekommenen Gaben genau nach ihrer Bestimmung verwenden.

Unter Gottes sichtlichem Segen sind die deutschen Heece in dem gegenwärtigen Kriege von Sieg zu Sieg fortgeschritten und wir dür⸗ fen mit voller Zuversicht auf einen dauernden, zum Wohle Deutsch⸗ lands gereichenden Frieden hoffen. .

Allein noch ist der Friede nicht erzielt und noch weniger die Lösung unsrer Aufgabe beendet. Die letzten Kämpfe haben wieder viele Gpfer erheischt. Durch die Gefangennahme eines zweiten fran⸗ zösischen Heeres in Metz ist unsere Fürsorge auch für die übergroße Zahl von dessen Verwundeten und Kranken in Anspruch genommen worden. Zahlreiche deutsche Lazarethe müssen in der Um gegend von Meß fortbestehen. Nicht minder große sind in Versailles und auf anderen Punkten der Umgegend von Paris zu versorgen. Unsere Haupt Depots in Mainz und Mannheim bestehen fort und wir haben neue Haupt Depots in Metz, Rheims, Ehäteau-— Thierry, Versailles und Corbeil eingerichtet, welche Tag für Tag planmäßig gespeist werden müssen. Die inländischen Laza— reihe, in welchen sich viele Tausende deutscher und französischer Ver⸗ wundeter und Kranken befinden, erheischen, aller Opferwilligkeit der betreffenden Vereine ungeachtet, in wachsendem Maße unsere Beihülfe.

Hierzu kommt endlich die Fürsorge für die Invaliden und für die Wittwen und Waisen der Gefallenen. Dieselbe bildet die Aufgabe der von uns ins Leben gerufenen Deutschen Wilhelms Stiftung, deren am 25. August d. J. an Allerhöchster Stelle vor- gelegtes Statut der Königliche Ober -Feldherr der Deutschen Heere am 3. September d. J. genehmigt und deren Protektorat Allerhöchstder selbe, unter der Wahl Sr. Königlichen Hoheit des Kronprinzen von Preußen zu Seinem Stellvertreter, übernommen hat. Wir haben für diesen Zweck und zwar überwiegend für die Wittwen und Waisen bereits io bs Thir. erhalten; es ist aber sehr viel mehr erforder⸗ lich. Für die sorgfältigste Verwendung und für eine ganz Deu tsch land Uumfassende einheitliche Behandlung der Sache sind die Einlei⸗

tungen getroffen worden.

Pfeddersheim und Cassel. Den Schluß bildet eine Zusammenstellung

sder Einnahmen an Regalien, indirekten Auflagen und gus verschiedenen

Quellen im Großherzogthum Hessen für 1369. Die Regalien bestehen en Wired T' fen. von Wiasserfällen, Saline und Bergm ert · legal u. a, und erzielten im Ganzen eine Einnahme von 115315 Fl. 27 Kr. Die indirekten Auflagen bestehen aus: Tranksteuer (von Wein, Obstwein und Bier, Branntweinsteuer, Zapfgebühr von Wein), Abgabe von Jagdwaffenpässen, Brückengeld und für Ueberfahrten Sporteln (Esnregistrirung, Gerichtsschreibereigebühren, Hypotheken, Einkommen von Eichämtern), Stempel, Kollateralgelder, Abgabe von Hunden und Nachtigallen. Die Gesammteinnahme aus diesen in direkten Abgaben belief sich auf 2,125,687 Fl. 433 Kr. Davon kommt der höchste Betrag auf die , ,, (5843573 Fl.), Brannt- weinstener s5l9, 180 Fi.,, Biersteuer (388466 Fl. Zapfgebühr von Wein (314,329 Fl), Koll ateralgelder (171753 Fl.), Weinsteuer (103 084 Fl.), der niedrigste auf die Nachtigallensteuer 30 Fl). Die Einnahme aus verschiedenen Quellen (Geldstrafen, Ersatzgelder für aufgeho bene gautsherrliche Frohnden, zufällige Einnahmen) bettug im . 209,639 Fl. 345 Kr. Die Einnahme aus sämmtlichen Einkünften im Großherzogthum Hessen im J. 1869 belief sich auf 2650642 Fl.

455 Kr. . Kunst und Wissenschaft. 34

München, 10. November. (Korr. Hoffm.) Se. Majestät der König hat der in der allgemeinen Sitzung der K. Akademie der Wissenschaft en vom 28. Juni l. J. vorgenommenen Wahl neuer Mitglieder die Allerh. Bestätigung ertheilt, und zwar sind bestätigt worden: als ordentliche Mitglieder der mathematisch physikalischen Klasse; I) Br. C. M. Bauernfeind, Dicektor des Polytechnikums zu München, 2) Dr. O. Hesse, Prof. am Polytechnikum zu München, 3) Dr. A. Vogel, ord. Prof. an der Universität München, 4 Dr. E. Voit, ord. Prof. an der Universität München; als außerordentliche Mit

lieder a) der mathemat.-physik. Klasse; Dr. E. Erlenmeyer, Prof. am GRe ik n zu München, h) der historischen Klasse; Dr. M. Ritter, Privatdozent an der Universität München; als auswärtige Mitglieder a) der philosophisch ⸗philologischen Klasse: i) Dr. H. Heerwagen, Rektor des Gymnasiums zu Rürnberg, 2 Dr. A. F. Pott, Prof. in Halle, P) der mathematisch ⸗physikalischen Klasse: 1) Dr. C. Gegenbauer, Prof. in Jena 2 Dr. H. Helmholtz, Prof. in Heidelberg; als korrespon - dirende Mitglieder a) der mathematisch ⸗physikalischen Klasse; 1) Dr. A. Bayer, Pio in Berlin, 2 Dr. E. Häckel, Prof. in Jena, 3) Dr. Hla— siwetz, Prof. in Wien, 4) Dr. J. Eh. G. Lucä, Prof, in Frankfurt a. M., 5) Dr. G. von Rath, Prof. in Bonn, 6) G. Rohlfs in Bre—⸗ men, 7) Pr. L. Rütimeyer, Prof. in Basel, 8) Dr Fr. Sandberger, ord. Prof. in Würzburg, 2 Dr. G. Tschermak, Direktor des K. K. , in Wien, h) der historischen Klasse: 1) Dr. B.

udik aus dem Benediktinerstift Raygern in Mähren, zur Zeit in Wien, 2) Dr. W. von Lübke Prof. im Polytechnikum und an der Kunstschule in Stuttgart, 3) L. Spach, Präfektur ⸗Archivar des Nieder⸗ rheins in Straßburg.

FTelegraphische Witterinxshberichte v. 13. November.

Allgemeine Himmelsansicht

Bar. Ab rar

v. M. Wind.

O, 2 - 90, 9 W., massig. trũbe.

SW. , stark. trübe.

SSO. , schwach. trũbe.

SW. , mässig. bewölkt.

SVW., mässig. heit., gest. Reg.

Ort. F. L. V. M.

meme ... 331,8 = 5, 2 Königs br. 3322 Danzig ... 332.3 Cõslin 331,2 Stertin. ... 331,8

Nach allen vorbezeichneten Richtungen hin fahren wir unausgesetzt fort, wirkfam zu sein, in dem festen Vertrauen, daß uns dabei Beistand und Hülfe der Deutschen im Vaterlande und in der Fremde

icht fehlen werden. : ö. fen genre ltasse befindet sich nach wie vor hier Unter

den Linden Nr. 12. Berlin, am 7. November 1870. , Das Centralkomite der deutschen Vereine zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger. R. v. Sydow.

Statistische Nachrichten. Nr. 1066 des »Rotizblattes des Vereins für Erdkunde

und verwandte Wissenschaften, zu Darmstadt und des mitt el⸗

rheinifchen geologischen Vereins Sktober 1870, enthält zu— 1h s Wb ch des Verkehrs in den Niederlagen der Zollämter des Großherzogthums Hessen im Jahre 1869 und der Waarenbestände in denfelben am Schlusse des Jahres 1869. Dieser Uebersicht zufolge hat sich der Verkehr in den 6 Niederlagen der Zollämter des Groß. herzogthums im Jahre 1869 wie folgt gestaltet: Lagerbestand war am Schlusse des Jahres 1868: 74,161 Ctr. Waarenzugang im Jahre 1869; 185904 Etr., also Summa des Bestandes und des Zu— ganges 260065 Etr. Der Waarenabgang betrug im Jahre 1869 im Ganzen 191744 Ctr., somit blieb Bestand am Schlusse des Jahres 1869: 65321 Cir. Was die Qualität dieser Waarenbestände betrifft, so kommen davon auf Tabackblätter 23 051 Ctr., auf Wein in Flaschen 106944 Ctr., auf rohen Kaffee 5621 Ctr, auf Roheisen 4245 Etr., Palmöl und Kokusnußöl 3858 Etr. , geschmiedete Röhren 3645 Eir, Reis 2511 Ctr, Salz 1798 Ctr. Auf diese Uebersicht folgen nachbenannte Aufsätze: Eine Angabe der monatlichen Durchschnitts preise der Fruchimärkte im Juli und August 1870 ferner eine Mebersicht der Sterbefälle und Todesursachen im Monat August 1870 in den zwölf volkreichsten Gegenden des Großherzogthums; ferner eine verzeichnende

28., stark. bewõlkt.

s S., schwach. heiter. )

3 SVW., schwach. heiter.

6 S., schwach. halb heiter. 8W., schw. trũbe.

2 SVW., lebhaft. heiter. ?)

SW., mässig. trübe.

4SSVW., mässig. zieml. heiter. SW. , stark. trübe. ?)

SW. , stark. Regen.)

S., schwach. bedeckt.“) SSW. , stũrm. trüb, regnerisch. W., mässig. trũbe. ]

SW. , s. heftig. bedeckt.

NW., schwach. bedeckt, Regen. S., schwach. Schnee. WSW. , schw.

2) Gest. Regen und Sturm. ) Gest. Regen mit Schnee.

Putthus. .. 327, Berlin 330,9 Posen ..... 330, Ratibor ... 324, 9 Breslau.. 328, 2 Torgau ... 328, 6 Münster .. 327, 6 CGöln⸗ 328, 6 Trier. ..... 324,0 Flensburg. 26.0 Wiesbaden 327, Wilhelmsh. 327,5 Bremen .. 328, 1 Wes erleuchth. 325,9 Riga 331.7 Gröningen. 327,6

felder 7. . 337.5

1) Gest. Regen. 3) Regen und Schnee. ) Nachts stürmisch.

O0 1 2 ———

Nachts Prost. ) Gest. Schnee.

Königliche Schauspiele.

Montag, 14. November. Im Opernhause. (186. Vorst.) Margarethe. Oper in 65 Akten nach Goethe's Faust. Musik von Gounod. Ballet von Paul Taglioni. Margarethe: Fr. Mallinger. Siebel: Frl. Brandt. Faust: Hr. Niemann. Mephistopheles: Hr. Salomon. Valentin: Hr. Betz. Anfang

halb 7 Uhr. Extr.⸗Pr. Im Schauspielhause. (220. Ab. Vorst) Des Kriegers eigel. Hierauf:

Frau. Scene aus der Gegenwart von Carl H Ein Engel. Schwank in 3 Aufzügen von J. Rosen. Anfang

usammenstellung der meteorologischen Beobachtungen im Monat . 1850 zu Darmstadt, Michelstadt, Gießen, Mainz, Monsheim,

9

7 Uhr. M. Pr.