1870 / 364 p. 1 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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46594

Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.

Bekanntmachung. In dem am 10. d. Mts. zur Ausloosung von Rentenbriefen der Provinz Sachsen für das laufende Halbjahr 1. Oktober 1870 bis ultimo März 1871 in Gemäßheit des Rentenbank - Gesetzes vom 2. März 1850 abgehaltenen Termine sind folgende Rentenbriefe ausgeloost worden: Lit. A. A 10900 Thlr. 47 Stück, nämlich Nr. 53. 270. 538. 580. 633. 635. 871. 1036. 1322. 1384. 1588. 1598. 1781. 1930. 1948. 2133. 2359. 2474. 2500. 2506. 2515. 2584. 2823. 2942. 2994. 3067. 3562. 4151. 4214. 4450. 4598. 4654 4823. 4863. 4897. 4916. 5182. 5267. 5665. 6067. 6104. 6340. 6433. 6441. 6484. 6620. 6703. 2) Lit. B. à4 590 Thlr. 13 Stück, nämlich Nr. 48. 107. 352. 364. 640 885. 943. 1025. 1348. 1392. 1433. 1559. 1850. 3) Lit. C. à 100 Thlr. 62 Stück, nämlich Nr. 212. 230. 234. 618. 712. 874. 885. 958. 1064. 1222. 1343. 1361. 1395. 1812. 1863. 1889. 1920. 1935. 2008. 2016. 2545. 3229. 3808. 4053. 4472. 4523. 4596. 4783. 4822. 48851. 4916. 5299. 5500. 5642. 5955. 5960. 6318. 6596. 6633. 6725. 6745. 6791. 6909. 6965. 7179. 7484. 7572. 7675. 7854. 7928. S547. 8689. 8711. 8895. 9138. 9185. 9215. 9252. 9328. g383. 9408. 9671. 4) Lit. D. à 25 Thlr. 47 Stück, nämlich: Nr. 515. 876. 1135. 1224. 1226. 1684. 1794. 2022. 2295. 2329. 2367. 2582. 2618. 2817. 2948. 2977. 2993. 3008. 3272. 3304. 3452. 3684. 3751. 3780. 3904. 4154. 4193. 4642. 4858. 5207. 5212. 5349. 5384. 5440. 5699. 6034. 6263. 6615. 6705. 6723. 6972. 6978. 7312. 7325. 7607. 7808. S164. 5) Lit. E. à 10 Thlr. 8 Stück, nämlich: Nr. 12651 bis 125658. Die Zahlung der Beträge derselben erfolgt vom 19. März 1871 ab durch die Kasse der unterzeichneten Rentenbank, Domplatz Nr. 4 hier⸗ selbst, in den Vormittagsstunden von 9 bis 12 gegen Zurücklieferung der ausgeloosten Rentenbriefe in a , Zustande und Quittungs⸗ leistung nach einem bei der Kasse in Empfang zu nehmenden Formulare. Auswärts wohnenden Inhabern der vorstehend aufgeführten, aus⸗ elvosten Rentenbriefe ist auch bis auf Weiteres gestattet, dieselben mit er Post an unsere Rentenhank -Kasse einzusenden und die Uebersen⸗ dung der Valuta auf gleichem Wege, jedoch auf, Gefahr und Kosten des Empfängers, unter Beifügung einer in nachstehen— der Form ausgestellten QOnitiung zu beantragen: »Quittung: Die Valuta der nachstehend verzeichneten ausgeloosten Renten⸗ briefe, nämlich: I) Lit. ..... , 4 Thlr. Kapital 2) etc. mit zusammen (buchstäblich) Thalern von der König

lichen Rentenbankkasse in Magdeburg baar und richtig empfangen

zu haben, bescheinigt durch diese Quittung. den.

186. N. N.« Mit dem 31. März 1871 hört die weitere Verzinsung der gedachten Rentenbriefe auf; daher müssen mit diesen die dazu ge⸗ hörigen Zinscoöoupons, Ser. III. Nr. 10 bis 16, unentgeltlich abge— liefert werden, widrigenfalls für die fehlenden Coupons der Betrag derselben vom Kapitale zurückbehalten wird. Die Inhaber der aus⸗ geloosten Renbriefe fordern wir hierdurch auf, vom 19. März 1871 ab die Zahlung unter den vorerwähnten Modalitäten rechtzeitig in Empfang zu nehmen. Für die Inhaber von Rentenbriefen

der Provinz Sachsen Lit. E. 4 10 Thlr. bemerken wir

noch, daß von letzteren die Nummern l his einschließlich 12,650 in früheren Terminen bereits sämmtlich ausge⸗ loost worden sind. Magdeburg, den 10. November 1876. Königliche Direktion der Rentenbank für die Provinzen Sachsen und Hannover.

Bekanntmachung. In dem am 10. d. Mts. zur Ausloosung ron Schuldverschreibungen der mit der hiesigen Provin zial ⸗Rentenbank vereinigten Eichsfeldschen Tilgungs— kasse für das Halbjahr 1. Januar bis ult. Juni 1871 hierselbst ab- gehaltenen Termine sind folgende Schuldverschreibungen ausgeloost wor den: 1) von Lit. A. 4 35 pCt. a) zu 500 Thlr. Nr. 188. 270 297. 358. b) zu 50 Thlr. Nr. 369. 448. c) zu 25 Thlr. Nr. 740. 2) Von Lit. B. à 4 pCt., a) zu 500 Thlr. Nr. 654. 1971. 2263. 2704. 2765.

153. 3200. 3967. 4255. b) zu 100 Thlr. Nr. 1710. 1760. 1838. 1895. 2642. 3414. 4203. ) zu 50 Thlr. Nr. 968. 1274. 1526. 2180. 2412. 2874. d) zu 25 Thlr. Nr. 405. 1158. 1202. 3831 Die Zahlung der Beträge derselben und der halbjährigen Zinsen ro 1. Januar bis ult. Juni 1871 erfolgt vom 1. Juli 1871 ab je nach der Wahl der Interessenten entweder 1) durch die Kasse der unterzeichneten Rentenbank Domplatz Noe. 4 hierselhst, in den Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr sofort gegen Zuruͤcklie⸗ ferung der ausgeloost en Schuldverschreibungen im coursfählgen Zu⸗ stande, oder 2) durch die Königliche Kreiskasse zu Heiligenstadt binnen 10 Tagen nach der an dieselbe im coursfähigen Zustande bewirtten Uebergabe der Schuldverschreibungen gegen Rückgabe der von der Kreis⸗ kasse darüber einstweilen auszustellenden Empfangs Bescheinigung. Ueber den gezahlten Geldbetrag ist außerdem von dem Präsentanten der Schuldverschreibung nach einem bei der Kasse in Empfang zu nehmenden Formulare Quittung zu leisten. Mit dem 1. Juli i871 hört die weitere Verzinsung der gedachten Schulbverschreibungen gus; daher müssen mit diesen zugleich die zugehörigen Coupons Ser. VII. Nr. 2. 3 und 4 unentgeltlich zurückgeliefert werden, widrigenfalls für jeden fehlenden Coupon der Betrag desselben vom Kapitale zurück— behalten wird. Indem wir die Inhaber der ausgeloosten Schuldver⸗ schreibungen hierdurch auffordern, vom 1. Juli 1871 ab die Zahlung unter den vorerwähnten Modlitätẽn in Empfang zu nehmen bemerken wir, daß die betreffenden beiden Kassen sich auf eine Uebersendung des Geldbetrages an Privatpersonen mit der Post nicht einlassen dürfen. Zugleich fordern wir die Inhaber fol= gender in früheren Terminen ausgeloosten, aber noch nicht realisirten Schuldverschreibungen und zwar von folgenden Aus loosungs terminen: a) 1. Juli 18665 2 33 pCt. Nr. 630 zu

50 Thlr.; b) 1. Juli 1866 à 4 pCt. Nr. 4139 zu 100 Thlr.; 8. anuar 1867 à 335 pCt. Nr. 666 zu 25 Thlr. 4a 4 pCt.

r. 127 zu 500 Thlr., Nr. 2052 zu 100 Thlr.; d) 1. Januar 1868 35 pCt. Nr. 576 zu 500 Thlr. 4 4 pCt. Nr. 192 zu 500 Thlr. Nr. 2586 zu 50 Thlr.; e) 1. Juli 1868 à 4 pCt. Nr. 4162 zu 106 Thlr, Nr. 1922 zu 50 Thlr.; H 1 Januar 1869 à 33 pCt. Nr. 664 zu 25 Thlr ; 4 4 pCt. Nr. 857 zu 100 Thlr.; 95) 1. Juli 1869 à 33 pCt. Nr 633 zu 25 Thlr.; à 4 pCt. Nr 462 zu 500 Thlr., Nr. 3551 zu 100 Thlr, Nr. 3544 zu 25 Thlr.; h) 1. Juli 1870 4 pCt. Nr. 2326 zu 59 Thlr., hierdurch auf, dieselben bei un— serer Rentenhank Kasse hierselbst oder bei der Kreiskasse in Heiligenstadt zur Zahlung des Betrages zu präsentiren. Ferner wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die der katholischen Schulstelle zu Schachtebich bei Heiligenstadt gehörigen Schuldverschreibungen Littr. B. Nr. 1230 über 106 Thlr., Nr. 1831 über 50 Thlr. und Nr. 1232 über 25 Thlr. in nicht zu ermittelnder Weise abhanden gekommen sind. Mit Bezug auf §. 57 ad 3 des Rentenbankgesetzes vom 2. März 1850 fordern wir Diejenigen, welche rechtmäßige Inhaber dieser Schuldverschreibungen zu sein behaupten, hierdurch auf, sich unverzüglich bei uns zu melden. Magdeburg, den 19. November 1870. Königliche Direktion der Rentenbank für die Provinzen Sachsen und Hannover.

Verschiedene Bekanntmachungen.

3496 . Magdeburg Cöthen⸗Halle-Leipziger Eisenbahn. Bekanntmachung. .

der AÄktionäre sind auf 3 Jahre gewählt: A Zu AUusschußmitgliedern:

1) Herr Kaufmann Louis Bethcke zu Halle a. S.,

25 * Kaufmann G. Schneider in Magdeburg, Rechtsanwalt Dr. Lochte in Magdeburg, Kaufmann W. Denecke in Magdeburg, Banguier Fr. Dingel in Magdeburg, . Kaufmann Adolph Riemann in Magdeburg, Stadt und Kreisrichter Weichsel in Magdeburg, Kaufmann Jul. Burchardt in Magdeburg. B. Zu Stellpertretern im .

1) Herr Kommerzien⸗Rath D. Coste in Magdeburg,

9 Kaufmann W. Schüßler in Magdeburg,

3) * Kaufmann H. L. Warnecke in Magdeburg, 4 * Kaufmann Franz Ruthe in Magdeburg. Magdeburg, den 16. November 1870. ; Der Vorsitzende des Ausschusses der Magdeburg-Cöthen⸗Halle ⸗Leipziger Eisenbahn Gesellschaft. Neubauer.

3498 . Central-Bodenkredit- Aktien- Gesellschaft.

Status am 31. Oktober 1870.

ACtiva: Cassa und Norddeutsche Schatzanwei- sungen Thlr. 405259. Laufende Rechnungen mit Bankhäusern, gemäss Art. 2 sub 8 des Statuts. ... ' 690, 428. Anlage in Werthpapieren, gemäss Art. 2 sub 8S des Statuts ...... . Z. 806, 320. Anlage in Hypotheken- Darlehns- Ge- k io r 3h33. Anlage in Kommunal -Darlehns - Ge- schaften ö 602.709. Anlage in Lombard - Darlebns - G schãften . . d 57. 170. 261, 090. 19,486.

fn. S G 7.

Passiva:

Eingezahltes Actien-Kapital Thlr. 4, 00, 00.

Emĩittirte 5proxꝝ käündbare Piandbriefe r 176, 000.

Vorschiedene Depots, gemäss Art. 2 .

sub 7 des Statuts 110,405. 290,591.

fssr. d. JG II.

Berlin, den 31. Oktober 1870. Die Direktion. von Philips horn. Bossart.

Vom 15 d. Mts. ab treten zwischen Stationen

der Berlin⸗Stettiner Eisenbahn und den Hauptstationen

n der diesseitigen Eisenbahn, sowie zwischen Station

Stettin und den diesseitigen Stationen Bunzlau bis

' einschließlich Liegnitz, Penzig, Lauban bis einschließ—

. T lich Waldenburg neue ermäßigte direkte Gütertarife 1 ;

Druckexemplare sind bei unseren Dienststellen zum Preise von je

5 Sgr. pro Stück käuflich zu haben. . ö .

Berlin, den 14. November 1870. Königliche Direktion der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenhahn.

In der am heutigen Tage hier abgehaltenen Generalversammlung

Das Abonnement beträgt I Thlr. für das bierteljahr. Insertionspreis für den aum einer Druchzeile Sz Sgr.

m 2 . 65 *

Königlich Preußischer

Alle Post ⸗Anstalten des In und

Auslandes ne Sestellung an,

suůr gerlin die edition des igi. Preuischen Staats Anzeigers:

Sieten⸗Platz Nr. B.

Anzeiger.

M 364.

Berlin Donnerstag den 17. November Morgens.

18709.

Berlin, 17. November.

Aus den Hauptquartieren in Versailles, 12. November.

Se. Majestät der König besuchten gestern verschiedene Ab⸗ theilungen des großen Nationalm useums im Schloß von Versailles. Allerhöchstdieselben verweilten namentlich längere Zeit in den 2Salles des Croisades«, wo eine unter König Lüdwig Phi⸗ lipp geschaffene Sammlung von Gemälden, welche die Geschichte der Kreuzzüge verherrlichen, aufbewahrt wird. Die Bilder, darunter Meisterwerke von Horace Vernet und Eugsne Delaerviz, gehören durch Großartigkeit der Auffassung, Tiefe der religiösen Empfindung und Gediegenheit des historischen Studiums zu den ausgezeichnetsten Kunstschätzen der berühmten Galerie. Von den Sälen der Kreuzzüge, die im Untergeschoß des westlichen, gegen die Rue des réser- voirs« auslaufenden Flügels gelegen sind, begaben sich Se. Ma⸗ jestät in die zweite Etage des Schlosses, wo in einer langen Reihe kleinerer Gemächer die Abtheilung der historischen Porträts ihren Platz hat. Diese Sammlung, eine der reichsten ihrer Art in Europa, ist dem Andenken berühmter Persönlichkeiten aller Staaten gewidmet, ngtür⸗

ät il besänderg. Hepozhugung ber boten, mllt: hren

und literarischen Größen Frankreichs.

Se. Majestät der König empfingen später, nach den regel⸗ mäßigen Vorträgen, den aus Berlin eingetroffenen Tele— graphen ⸗Direktor General v. Chauvin. Das Diner, zu dem auch der Kronprinz, Prinz Adalbert und der Großherzog von Sachsen erschienen, wurde bei Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Carl eingenommen.

Ueber die Bewegungen der Loire⸗Armee liegen tele⸗ graphische Meldungen des bayerischen Oberkommandos und einige ausführlichere Nachrichten vor. Aus Mittheilungen der französischen Blätter von Tours und Lyon und in Folge der Rekognoszirungen bayerischer und preußischer Kavallerie war man schon seit etwa acht Tagen auf einen neuen Vorstoß ge⸗ faßt, den die Franzosen von Süden her gegen die Linie Orleans Chartres unternehmen würden. Die Stärke der feindlichen Armee wurde sehr verschieden angegeben: von Organen der provisorischen Regierung auf 130,009 Mann, von Lyoner Zeitungen noch bei weitem höher. Seit der Einnahme von Oileans hatte sich die Aufstellung und Truppenvertheilung beim 1. bayerischen Corps wenig geändert, da ein weiteres Vor— dringen über die Loire hinaus zunächst nicht beabsichtigt wurde. General von der Tann stand mit einer Division in Orleans, die Vortruppen über den Fluß vorgeschoben, so daß Beo bach⸗ tungen bis Blois und in der Richtung auf Bourges geführt werden konnten. Chateaudun, als ein unhaltbarer Posten, war diesseits nicht besetz, sondern wurde nur durch, Kavallerie beobachtet. General von der Tann hatte außer seinem Corps zwei Kavallerie-Divisionen zu seiner Verfügung. Die zweite Division dieses Corps war zwischen Orleans und Chgteaudun aufgestellt, um die Verbindung mit der 22. Division bei Chartres, an der Linie der Eure, zu unterhalten. .

Es war dem Feind gelungen, die früher zerstörte Loire brücke bei Beaugeney, ca. 25 Kilometer von Orleans und 32 von Blois, wiederherzustellen. Die französische Streitmacht war, wie die Kavallerie meldete, im Anrücken von Tours (Dep. Indre et Loire) und von Le Mans (Dep. Sarthe) gegen Cha— feaudun. Die Absicht, zwischen Chartres und Orleans durch- zubrechen, war hiernach nicht zu verkennen.

General von der Tann war angewiesen, im Falle der Entwickelung überlegener feindlicher Streitkräfte Orleans zu

räumen, um sich mik der Division des General Wittich zu ver⸗—

einigen und einer Division vom 13. Corps, die unter dem Groß—

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berzog von Mecklenburg von Versailles her im Anmarsch war. Im Sinne dieser Weisungen handelte General von der Tann, als er Orleans vor einem um das Doppelte überlegenen Feinde räumte und sich nach Artenay, 27 Mei⸗ len von Orleans, zurückzog. Sein Plan war, bei Toury, Meilen von Orleans, die Vereinigung mit der 2. Division von Ehartres her zu bewirken. Ungefähr auf der Mitte des Weges aber, bei Coulmier, traf er die Franzosen, die so⸗ gleich zum Angriff übergingen. Es kam zu einem Treffen, in dem in 7stündigem Gefecht das bayerische Corps wacker Stand hielt. Im Centrum wurde der Angriff drei Mal, auf dem rechten Flügel vier Mal abgeschlagen, und wurde der Kampf erst abgebrochen, nachdem der Feind sich mit seiner ganzen Heeresmasse engagirt hatte. Dieselbe bestand aus 8 Infanterie- und 2 Kavallerie Brigaden, erreichte also jedenfalls die im vorigen Bericht schon angegebene Ziffer von 60,000 Mann. Da die französischen Truppen sämmklich aus Linien⸗Regimen⸗ tern zusammengesetzt waren, so erhellt, daß der Feind viel⸗ leicht die ganze reguläre Armee, über die er im Süden noch verfügt, jedenfalls aber die Hauptmacht derselben, für diese Egpedition an der Loire rr m,, mem. hat Daß nam ert lich Streitkräfte von Lyon . worden sind, ergiebt sich aus der auffallenden Stärke der feindlichen Artillerie. Er gebot an diesem Tage über 120 bis 130 Ge⸗ schüße, welche ihm das in Lyon gebildete Arsenal es besteht aus den von den südfranzösischen Hafenstädten, namentlich Marseille und Toulouse, herbeigeschafften und durch Marinesoldaten bedienten Kanonen geliefert hat. General von der Tann wich der U&ebermacht der Franzosen, nachdem er erkannt, daß er denselben bedeutende Verluste beigebracht. In der Nacht vom 10. zum 11. erfolgte in Toury die Vereinigung mit dem General von Wittich, und am Vormittag des I1. traf aus Angerville die .. ein, daß der Großherzog von Mecklen⸗ burg mit der 17. Diviston Haselbst . und als ältester General nunmehr den Oberbefehl über die gesammten Truppen übernommen habe. .

Der Umstand allein, daß der Feind, obgleich er diesmal das Gefechtsfeld behauptete, die Verfolgung nicht einmal einleitete, ließ darauf schließen, daß er schwere Verluste erhalten haben mußte. Seitdem erfuhr man heute Mittag durch eine aufge⸗ fangene Depesche aus Tours, daß die dortige Regierungsabthei⸗ lung selbst die am 10. erlittene Einbuße des französischen Heeres auf 2000 Mann angiebt. Die Männer der Regie⸗ rung trösten sich damit, daß der Verlust auf deutscher Seite noch beträchtlicher sein müsse, Diese Annahme beruht aber glücklicher Weise auf vollständiger Täuschung. Die Ver—⸗ luste der Bayern wurden im ersten Augenblick auf 809 Mann angegeben. Nach einem genauen Bericht jedoch, den Se. Königliche Hoheit der Kronprinz heute Abend 8j Uhr vom General von der Tann empfing, verlor das bayerische Corps an Verwundeten und Todten zusammen 42 Offiziere und 667 Mann. General Aureille de Palladin kommandirte als gönsral en chef und unter ihm die Generäle Polhéz und Barral. Aus einer aufgefangenen französischen Depesche geht hervor, daß der Feind bei Coulmier mit großen Schwierig- keiten für die Ernährung seiner Truppen zu kämpfen hat.

Das zweite Armee Corps ist unter den Oberbefehl Sr. Königlichen Hoheit des Kronprinzen gestellt. Der Kronprinz hat bei dieser Gelegenheit folgenden Armeebefehl erlassen:

Soldaten des II. Armee ˖ Corps. Es ist das erstemal, daß ich Euch im Felde unter meinem Kom mando sehe, nachdem es mir viele Jahre des Friedens hindurch be— schieden war, Euer kommandirender General gewesen zu sein. Ich