1870 / 369 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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rung hatte ihre Bedingungen gestellt. Was bedeuten diese Worte? meint das Blatt »daß wir siegen oder unter⸗

handeln müssen. Es ist Zeit, diese pompösen Phrasen bei Seite

u lassen, die Niemanden täuschen, als uns selbst, und die un⸗

1 Sache allein Schaden zufügen können. Es liegt auf der Hand, daß es nicht an uns ist, Bedingungen aufustellen. Wir können die des Siegers zurückweisen und den Krieg fort⸗ setzen; dieses ist unser einziges Recht. Was die Prahlerei an belangt, Bedingungen aufzustellen oder uns die Miene zu ge⸗ ben, dem Feinde, durch die Annahme eines Waffen⸗ stillstandes einen Dienst zu leisten, so wird dieses Niemand ernsthaft aufnehmen. Wie gewöhnlich, ist das offizielle Blatt taktlos gewesen. Die »Patrie⸗ ist der nämlichen Ansicht: »Man möge sich jedenfalls überzeugen, daß, wenn Europa nochmals seine guten Dienste anbietet, die Regierung nicht bie Mission geben darf, dessen Bemühungen

urch Forderungen, Handlungen und eine Sprache zu ver—

eiteln, welche tagtäglich weniger an ihrem Platz sind. Bis heute hat die Regierung vom 4 September nur hoffährtige Diplomatie getrieben, und um uns des Ausdruckes des gestri—⸗ gen offiziellen Blattes zu bedienen, Preußen Bedingungen an⸗ geboten, sie hat jede Unterhandlung mit einem Ultimatum er⸗ öffnet, und, uni sich sicherer in den von ihr selbst gezogenen Kreis einzuschließen, hat sie das Ultimatum, welches sie dem Feinde stellte, an allen Straßenecken anschlagen lassen. Es ist sehr schön, sich mit schönen Phrasen zu schmücken und Angesichts der Welt zu sagen: » weder Dieses noch Jenes«“, aber nur unter der Bedingung, daß der Feind auf diese erhabenen Phrasen nicht damit antwortet, daß er bald Dieses, bald Jenes wegnimmt Den herausfor⸗ dernden, um nicht sagen prahlerischen Ton muß die Regie— rung ablegen, wenn sie mit Herrn v. Bismarck in Unterhand⸗ lung treten will. Wir fordern sie nicht auf, ihren Stolz bis zum Augenblick der Niederlage abzulegen, aber wir beschwören

fie, wenn sie unser Heil ihrem eigenen Ruhm vorzieht, bei der

Rlederlage nicht eine Sprache zu führen, die selbst im Fall eines Sieges gemäßigten und vernünftigen Leuten zu arrogant vorkommen würde.“ Das Journal de Paris« sagt; »In dem CTirkular des Herrn Jules Favre giebt sich mehr der Advokat, als der Staatsmann kund; man stößt darin auf gewisse Formeln, die einem Repertorium entnommen sind, das den Gewohnhei⸗ ten des Verfasfers vollständig fremd ist. Kurz, wir gestehen es mit Bedauern, daß, wenn man die Cirkulare des Herrn von Bis— marck mit denen unseres Ministers des Aeußern vergleicht, man findet, daß die geschickten Diplomaten nicht immer das Costume der guten Bourgeois und der großen Patrioten tragen.« Drei andere Journale werfen gleichzeitig folgende Frage auf: »Was jetzt thun? Müssen wir nicht der Nation auf irgend eine Weise die Sorge überweisen, schnell über . oder Frieden zu ent⸗ scheiden . »Das erste dieser Blätter ist der »Soir«, der unter. ber Unterschrift E. Abouts erklärt, daß jeder weitere Widerstand eine Unmöglichkeit sei; er findet, daß die Forderung, Paris während des Waffenstillstandes zu verprovigntiren, ganz lächerlich ist, er dankt Herrn von Bismarck, daß er die Pariser nicht in die Lage versetzt, ihren unnützen Widerstand ein oder zwei Monate welter fortsetzen zu können. Er wünscht, daß die Feindselig⸗ keiten nicht suspendirt werden, daß aber während ihrer Dauer und einerlei auf welche Weis: die Wahl einer konstitui⸗ renden Versammlung vorgenommen werde, die in vierund⸗ zwanzig Stunden den Frieden zu unterschreiben habe, wenn sie nicht wolle, daß 2 Millionen Menschen den Hungertod sterben. Herr Jules Favre könne, ohne sich des Meineides schuldig zu machen, einen Friedensvertrag nicht unterzeichnen, der nothwendiger Weise die, Abtretung des Elsasses und Lothringens in sich schließen müsse; man müsse ihn deshalb ersetzen. Louis Blanc ist der Verfasser des zweiten Artikels, er ist für die Verwerfung des Waffenstillstandes, er befürchtet, daß die konstituirende Versammlung sich nicht für die Republik ausspreche. Der dritte Artikel ist von Ernst Renan. Derselbe will einen Waffenstillstand von acht Tagen, welcher hinreichend sei, um eine Nationalversammlung zu wäh⸗ len, welche über die Geschicke Frankreichs entscheiden werde. Der Plan Renans wird von einer großen Anzahl von Jour— nalen gebilligt.

(Courrier de Lyon.) Man kündigt in Tours die An— kunft von Herrn von Palhouet, von Herrn Gréyv und einer gewissen Zahl ehemaliger Deputirter ohne irgend welchen offi⸗ ziellen Charakter an, um über die Interessen Frankreichs zu berathen. Vielleicht werden sie nach dieser Berathung einen Schritt bei den Mitgliedern der Tourser Regierung machen, welche ihre Kollegen im gesetzgebenden Körper waren.

Italien., Florenz, 19. November. W. T. B.) Der Herzog von Aosta ist nach Turin gereist. Das Gerücht, der Finanz-Minister Sella habe seine Entlassung gegeben, wird von gut unterrichteter Seite als vollständig erfunden bezeichnet.

Die Minister sind bei allen Fragen in völliger Uebereinstim⸗ mung. Der Gesandte am wiener Hofe, Minghetti, ist au seinen Wunsch seiner Stellung daselbst enthoben worden.

Griechenland. Athen, 12. November. Der Brigan. tenführer Krikelas wurde von den Geschwornen in Chaleis zum Tode verurtheilt. Morgen wird die griechische Industrie⸗ Ausstellung eröffnet.

Türkei. Konstantinopel, 19. November. (W. T. B. Der russische Gesandte General Ignãatieff und ul Bey ad hier eingetroffen.

Smyrng, 12. November. Das franzssische Levante⸗ geschwader soll die Ordre zur Abrüstung erhalten haben und nach Toulon zurückkehren.

Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.

Karlsruhe, Sonntag 20. November. Die »Karlsruher

eitung« meldet: Nach soeben aus Versailles eingetroffenen

achrichten ist am 15. d. M. der Vertrag über die Vereinigung zum deutschen Bunde und über dessen Verfassung von den Bevollmächtigten des Norddeutschen Bundes, Badens und Hessens unterzeichnet worden. Präsident v. Freydorf hat die Rück⸗ reise nach Karlsruhe angetreten, während Staatsminister Jolly noch einige Tage im Hauptquariier verweilen wird. Die Einberufung der Stände zur Berathung über die getroffenen Vereinbarungen ist für Ende dieses oder Anfang des nächsten Monats in Aussicht genommen.

= Die Nr. 45 der »Annalen der Landwirthschaft in den König— lich Preußischen Staaten hat folgenden Inhalt: Ueber die polizei lichen Vorschriften, betreffend den Betrieb der Lokomotiven auf Chausseen, gewöhnlichen Kommunikations! und Gemeindewegen. (Schluß.) Treckenlegung von Teichen mittelst Kanälen von Mauersteinen. (Mit Abbild) Von Baurath Engel. Die Folgen der Bodenzerstückelung. Berichte und Korrespondenzen; Aus dem Kreise Simmern. Aus den Regierungsbezirken Potsdam, Magdeburg, Schleswig, Münster, Min⸗

den, Aachen, Trier und Sigmaringen. Literatur: Konflikt des jetzigen

Grundsteuer⸗Systems mit den bestehenden Stände ⸗Verfassungen. Ka⸗ techis mus der Obstbaumzucht und des Obstbaues für Landschulen. Von Ferdinand Hannemann. Die Landwirthschaft und derselben verwandte Gebiete betreffende Bücher welche im Jahre 1869 der Bibliothek des landwirthschaftlichen Museum einverleibt sind. Notizen: Die nächste Sitzung des Landes ⸗Oekonomie⸗Kollegiums. Das landwirth= schaftliche Ministerium auch Sonntags geöffnet. Nachrichten, die Rinderpest im In. und Auslande betreffend: J. Verzeichniß der Kreise und Ortschaften, in welchen seit den letzten Berichten vom 31. Oltober (Wochenblatt Nr. 45, S. 3965) die Rinderpest bis zum 6. November neu ausgebrochen ist. II. Stand der Rinderpest in Lothringen. III. Die Rinderpest zu Plate im Arnite Lüchow, Landdrostei Lüneburg. IV. Die Rinderpest im Königreich Württemberg. . Aufhebung des Verbots der Rind⸗ viehmärkte im Herzogthum Meiningen. VI. Stand der Rinderpest in der österreichisch unggrischen Monarchie. Unfehlbares und gründ⸗ lich erprobtes Heilmittel gegen die Hhundswuth und die Rinderpest von Anton Patkiewicz. Landwirthschaftliche Versuchsstation Hildes⸗ heim. Statistische Zusammenstellung über den Preis der Arbeit und die Kosten des Lebensunterhaltes in den Vereinigten Staaten von Nordamerika für das Jahr 1869. Jahresfest der Königl. schwedischen Landbau · Akademie. Sitzung der Königl. schwediscken Landbau - Aka— demie am 8. Oktober. Areal der dänischen Staatsforsten. Mitthei⸗ lung des Kongresses norddeutscher Landwirthe, betreffend den Noth⸗ stand in den westlichen Provinzen. Personalien. Hypothekenbericht der preußischen Bodenkredit Aktienbank Jachmann Spielhagen. Markt- berichte. Stärkepreise. Viehpreise.

Vereinsthätigkeit sür die Armee.

Das Central-Depot der deutschen Vereine zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger hat äber seise Geschäftsthätigkeit in der Zeitperiode vom 26. Sep⸗

tem̃per bis 23. Oktober einen Bericht zusammenstellen lassen, den vierten seit Beginn seiner Wirksamkeit. Er enthält ein Verzeichniß derjenigen Gegenstände, welche das Central Depot bis zum 23. Okto- ber den von ihm ressortirenden Haupt Depots Coblenz, Mainz, Mann⸗ heim und Nancy, sowie den Zweig Depots zu Saarlouis, Saar- brücken Weißenburg Hagenau, Jouy aux Anches, Courcelles, Re- milly, Pont a⸗Mousson, Novsant, Ars sur Moselle, Gorze Ligny, Gravelotte, St. Marie aux Chönes, Libramont, Sedan, Douchery Mouzon Chalons, Rheims, Epernay, Meaux, Chateau Thierry, Cor- beille, Versailles, sowie verschiedenen Lazareihen und durch direkte Sendungen den deutschen Armeen bei Metz, Straßburg, Paris ꝛe. überwiesen hat, Der Bericht faßt zunächst die Gesammt- Wirf sam= leit des Central⸗ Depots zusammen und theilt mit, daß dasselbe in der Zeit vom 23. Juli, wo die Sendungen an die Depots und die Laza⸗ rethe ihren Anfang nahmen, bis zum 23. Ottober, mit welchem Tage ein Vierteljahr abschließt, an die Depots 132, an die Laza⸗ rethe 429, an die Armee im Felde 33, im Ganzen also 594 Sendungen beschafft, expedirt und vertheilt hat. Die Kosten des Ankaufs der für die Ausrüstung der vorbezeichneten Sendungen

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efehlshabern einzelner der Dank der Delegirten des Central ⸗Depots / verdrießen lassen, die Truppen a fuchen, von Offizieren und Mann chaften sprochen worden ist. Zur Evacuatlon der Lazarethe vor Metz war unter sachverständiger Leitung des Rittergutsbesttzers von Hönicka ein Lazareihzug ausgerüstet worden und bereits zur Benutzung ge= langt. Mobile Kolonnen, welche mit Lagerungsgegenständen aller Art, Verbandmitteln, Lazarethbedürfnissen, wollenen Bekleidungs⸗ gegenständen, Medikamenten und Labemitteln reichhaltig ausge stattet auf den Etappenstraßen den Armeen vor Paris gefolgt sind, haben dem Bedarfe der angrenzenden Lazarethe thunlichst abzuhelfen gesucht; verschiedene neue Kolonnen sind ausgerüstet worden, um gleiche Zwecke zu verfolgen. Neue Depots sind zu Chälons, Rheims, Hteaur Epernay, Chätkeau, Thierry und Versgilles angelegt worden, während die Einrichtung eines Depots zu Corbeil in Ausführung begriffen war; neue Eisdepots sind in Meaux und Naney etablirt wor⸗ den. Mit der Desinficirung der Etappenstraßen, der Lazarethe und Vagerplätze wird durch zahlreiche technisch qualifizirte Delegirte, die mit den nöthigen Desinfektionsmitteln versehen sind, unausgesetzt fortge ahren. ö. Ber Vermittelung der von dem Centraldepot aufgegebenen Trans⸗

orte nach den Hauptdepots Zweigdepots, einzelnen Lazarethen und 96. ö. . sich in der Fit vom 26. September bis 23. Oktober

ga Personen der verschiedenen Stände unterzogen.

Statistische Nachrichten .

Die Haus und Kirchenkollekte zum Besten der unter

der Leitung des Königlichen Provinzial Schul · Kollegiums stehenden

Taub stummen ˖Anstalten der Rheinprovinz hat, nach einer

Bekanntmachung des Ober-⸗Präsidenten der Rheinprovinz im Jahre

B65 513 Thlr. ergeben, 257 Thlr. mehr als im Jahre 1868. Hierzu

sind beigesteuert aus den Regierungs ˖ Bezirken; Aachen 308 Thlr.,

Coblenz 928 Thlr., Cöln 944 Thlr. Düsseldorf 1755 Thlr., Trier

04 Thlr. und durch eine Kirchenkollekte in der Erzdiöcese Cöln

771 Thlr. Von Katholiken sind eingegangen 2804 Thlr, von Epan—

gelischen 2176 Thlr., von Juden 132 Thlr. Die Zahl der Zöglinge

n den 4 Anstalten beirug Ende 1869 85 Katholiken, 5 Evangelische und 2 Juden, zusammen 138, 6 mehr als Ende 1863.

Die Gesammteinfuhr an Waaren in Harburg belief sich im

dem Jahresbericht der dortigen Handelskammer,

349 392 Ctr. mehr als in 1868, die Gesammt⸗

tr, 257,201 Etr. mehr als in 1868. Die

(und 1868) 875,489 Etr. ( 799 650 Ctr.) fluß⸗

landwärts 23560 176 Ctr.

166 Ctr. n

Von der Großbritannien e Ausfuhr flußwärt Centner).

Der Umsatz in Knochen un von Häuten 474463 Ctr. FJé6h9 Cir, rohe Federn und Dunen aus Y

Thraneinfuhr bellef sich auf. 29415 Ctr. Hag 993 Etr. zugeführt, darunter 560, 380 Ctr. deutsche Kohlen per

24 Pferdekraft durchschnittlich 269 Harburg waren 155 Arbeiter beschäftigt; 13 Schiffe 26, wurden im Reubau vollendet, 68 reparirt, 2 blieben unvollendet. Die Portland Cementfabrik setzte 6000 Tonnen Cement und Koks um. Die 4 chemischen Fabriken beschäftigten 15 resp. S0, 33 und 23 Arbeiter. 3 Eiablifsemnts produzrken Gele, s Seif. 1. geim, mehrere Düngemittel. Die Brennereien in Winsen, Tostedt, 96 und Schneverdingen verarbeiteten 19 954

7944 Himten Kartoffeln. Die 20 Braucreien des Bezirks verbrauchten 8691 Ttr. Malz. Aus Frankreich wurden direkt 39 542 Etr. Wein bezogen, in= direkt 185660 Ctr, gegen 281184 Ctr. und 24100 Ctr in 1868. Der Häringsimport war ungem hnlich stark; er betrug 104653 Tonnen,

Verzeichniß der Dichter. sten Jahres erscheinen.

vember seine ab. Ber Verein besteht nunmehr 12 Jahre und gewährt jedem seiner

Mitglleder gegen einen jährlichen Beitrag von bez. 16 und 30 Thlr. ein Briginal⸗Selgemälde mit Goldrahmen. Die Zahl der Mitglieder

zu Altona sür das J

fast alle

An Kohlen wurden

ahn. Köbers Eisenwerk beschäftigte neben 3 Dampfmaschinen von rbeiter. Auf den 8 Werften in

arburger 00 Ctr.

Himten 3 Schffl) Getreide und

egen 662327 Tonnen in 1863. Die Garnspinnerei in Harburg be= chäftigte 25, die Filzwagrenfabrik in Schneverdingen 50, die Shoddy⸗

fabriken in Winsen und Starsbeck 129, die beiden Gummiwaaren⸗

abriken 760, die Gummirockfabrik 12, die Gummikammfabrik 150 rbeiter. Die Maschinenpapierfabrik in Winsen stellte 12000 Etr.

Papier her, die harburger Dachpappenfabrik 13 Millionen Quadratfuß Dachpappe.

Den harhurger Hafen besuchten im J. 1869 14 M4 Stromschiffe

en . Lasten, 1229 Schiffe und 21 1985 Lasten mehr als im

An Seeschiffen liefen 661 von 17,288 Kommerzlasten ein.

Kunst und Wissenschaft.

Von der Sammlung der deutschen Kriegs und

Volkslieder des Jahres 1370, die von Ernst Wachs mann

erausgegeben im Verlage von Liebheit & Thiesen in Berlin erscheint, iegt jetzs das vorläufige Schlußheft (Nr. IV.) vor. Der ganze Rein

gewinn der einen historischen Werth beanspruchenden Sammlung wird

atriotischen Hülfsvereinen zugewendet. Alle 4 Hefte enthalten zu. ammen 188 Gedichte auf 562 Seiten; das vierte Heft giebt außerdem enaue Spezialregister mit den Liederanfängen und dem alphabetischen Ein Supplementband wird Anfangs näch⸗

Preußische Kunstverein hielt am 13. No⸗

Der hiesige General ⸗Versammlung und Verloosung

jährliche

belief sich auf 435, mit dem größern auf

mit kleinem Beitrag

D Es waren alfo 662 Oeigemälde zu verloosen, die im Laufe des . durch den Vorstand unter Zuziehung eines e , , n, ür

hrenrathes erworben worden waren. Darunter befanden sich jede der beiden Abtheilungen fünf große Hauptgewinne, wofür von den sich auf 14140 Thlr. belaufenden Gefammt Einnahmen des Vereins 1234 Thlr. aufgewendet worden waren; außerdem waren auf jede der beiden Abtheilungen je 25 kleinere Hauptgewinne vertheilt.

Die Ausstellung der zusammen 662 Oelgemälde im Vereinslokal,

Dorotheenstr. 3, gewährte auch in diesem Jahre eine sehenswerthe Sammlung; der Verein hat, trotz der kriegerischen Verhältnisse, einen

günstigen Fortgang genommen.

Gewerbe und Handel.

Nach dem Jahresbericht des Königlichen ,,

1865 wurden im genannten Jahre in Altona durch 141 Seeschiffe (18635 Kommerzlasten) von transatlantischen Häfen: 2000 Ballen Baumwolle, 31152300 Säcke Kaffee, 6477 Säcke Katao, 4 200 Ctls. Farbeholz, 7834 Ballen Tabak, 26,000 Matten und 440 Fässer Zucker, 2634 Fässer Petroleum, 9gl50 Säcke Reis, 3225 Säcke Salpeter, 616500 Etls. Palmenkerne, 28, 400 Säcke Sesamsamen ꝛc. importirt. Ein bedeutender Theil des Imports, u. A. Io Kisten Kaffee und 12000 Kisten Thee geschah wieder über Hamburg. Das überseeische Importgeschäft war indessen für Altona im Ganzen nicht sehr günstig. Das Exportgeschäft war leb⸗ haft nach Brasilien, besonders bedeutend und befriedigend aber nach der Argentinischen Republik und Uruguay, wohin Fabrikate deutscher Handwerke Absatz finden. Der Handel mit Westindien hat trotz der Revolution auf Cuba ü. s. w. zugenommen. Auch die Resultate des Verkehrs mit der Westkuͤste Afrikas, wo sich die Handelsbeziehungen steis erweitern, waren zufriedenstellend. Nord Amerika wird: vor Allem hauptsäͤchlich mit Wollengarnen, in Altona fabrizirt, beschickt, in welchem Artikel indessen jetz; Berlin, Fulda und andere Städte des Zollvereins mit Altona konkurriren. Der Handel Altonas mit Ostindien und Australien ist unbedeutend. Mit China ist der Verkehr gegen 1868 unverändert geblieben. Ein Versuch, mit Ostsibirien Verbindungen anzuknüpfen, ist noch ohne Erfolg geblieben.

Die Ältonaer Khederei besitzt 44 Segelschiffe, aber keine Dampf⸗ schiffe. Der Schiffbau in Altona wird durch das im Jahre 1869 daselbst errichtete Schwimmdock wesentlich gefördert werden.

In den Hafen liefen im Jahre 1869 1185 Seeschiffe von 487781 Konsmerzlasten ein, darunter 329 von 27351 K. L. unter noddeutscher Flagge, und zwar 704 (1464443 K. C.) preußische, O 0 966 K. L.) hamburgische, 23 (9568 K. L) oldenburgische⸗ 3 (423 K. 8.) bremische, 3 6371 K. C) mecklenburgische, 1 (98 K. 8.) lübeckisches. Die groß⸗ britannische Flagge war Lohne 76 Helgoländer von 87535 K L) durch 139 Schiffe von 12,561 K. 8. vertreten. Gegen 1868 hat sich bei den einlaufenden Schiffen die Zahl um 29 verringert, die Tragfähigkeit aber

um 2227 K. L. vermehrt.