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Chateau de Marchais, 19. Juli. Der Prinz von Monaco an Ihre Majestät die Kaiserin in St. Cloud. Vor einigen Tagen hat mein Vater, der Fürst, von dem Kaiser die Gunst erbeten, daß ich entweder seinem Stabe als Linienschiffs⸗Lieutenant zugetheilt oder dem Admiral Jurien de sa Graviöre beigegeben werde. Noch ohne Antwort und leb⸗
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. page 5. Juli. Der Präfekt an den Minister des Innern
Man wünscht sehnlichst das Resultat der Verhandlungen zu erfahren, und die öffentliche Meinung zeigt sich immer günstiger für den Krieg, sie würde mit der einfachen Verzicht⸗ leistung des preußischen Prinzen nicht befriedigt sein.
Die letzte Erklarung des Herrn Ministers der auswärtigen
Zweite Reihe. Vom 8. bis 24. Juli.
Manifestationen der öffentlichen Meinung in Frankreich zu Gunsten des Krieges.
lche Maßregeln ziemt es sich hinsichtlich der Badenser und Nö zu . welche augenblicklich unter verschie⸗ benen Vöorwähden im Departement und namentlich längs des
Rheines umherreisen?
Chaumont, 21. Juli. Der Präfekt der Haute⸗Marne an
f wünschend, unmittelbar am Kriege Theil zu nehmen, bitte 6, Majcstät, meine Bitte dem Kaiser in n, n,. bringen zu wollen, damit ich mich ohne Verzug bei ihm mel⸗
une Befehle zu empfangen, den kann, um semne Befehle zu empf ülöert, Erbprinz
Chalons, 20. Juli. Der General der 4. Division an den Kriegs⸗Minister. . . J ö Hannoveraner wollen sich für die Dauer des Krieses verpflichten, aber um an den Rbein und nicht um nach Afrika zu gehen. Kann man sie annehmen für eine, den Zeitungen nach in Besangon gebildete Legion oder sie anneh⸗ Ren und bei einem französischen Regiment bis zur Ankunft
der Fremdenlegion verpflegen lassen?
Paris, 20. Juli, Abends. An das Journal »Presse *) in
New ⸗ork. daß Vimercati mit dem Allianzvertrag
Liberto« versichert ertra zwischen ö und Italien nach Florenz abgereist sei.
Ein reicher Fabrikant in Mühlhausen equipirt und ernährt ein Corps . 300 Freiwilligen während der Dauer des Krieges.
Deputirte vom Ober. und Niederrhein, der Mosel und Meurthe erfahren per Telegraph von Bewegungen der preußi⸗ schen Armeen. Sie sagen, daß Bismarck sehr beunruhigt ist
über di il, mit welcher die Landwehr sich einstellt. über die Langsamkeit, mit ch eh Cramer.
Paris, 20. Juli. Der Minister des Innern an den Sous ·
räsckten von Pontarlier. Doubs. . . ö ö Sie die Herren Barone Friedrich von Düring und
Arnold von Reding sich frei bewegen.
Saint Germain, 21. Juli. An Se. Majestät den Kaiser
11 von Ew. Maj. eine neue Audienz
Per önlich. Ich erbitte Ew ua , Ihrer wichtigen Beschäftigungen wegen neuer und
vollständigerer Details, betreffend die Hinkunft Bismarcks und des Königs Wilhelm nach Paris. () Avenel.
Weißenburg, 21. Juli. Der Sous Präfekt an die Minister des . i , rl Angelegenheiten und des Innern in Paris und an den Präfekten in traßpurg.
Aus einer Mittheilung, welche ich soeben von einem Bayern, geborenen Franzosen und Gatten einer französischen Frau, empfange, welcher mich seiner preußenfeindlichen Gesinnungen versicherte, geht hervor, daß in dieser Nacht ein Corps von 14 — 16,000 Preußen mittelst der baverischen Eisenbahn nach Schaidt gebracht werden und durch den Wald zwischen Salm— Fach und' Nieder Lauterbach in das französische Gebiet ein. rücken soll. Der Urheber di ser Mittbeilung fagt, daß ihm dieser Plan durch eine im Gasthofe zu Schawt mit leiser Stimme gefübrte Unterredung zwischen zwei preußischen Offizieren und bayerischen Forstbeamten tundgeworden ist. Die Zahl der bayeriscken Etevauglegers in Schweigen isi unaufhörlich im Zu⸗
nehmen begriffen.
Marseille, 21. Juli. Der Divisions⸗General an den Kriegt.
ini i aris. n ö der Vereinigten Staaten zeigt an, daß mehrere
seiner Landsleute Dienste im französischen Heere zu nehmen wünschten. Was soll ich ihm antworten?
Straßburg, 21. Juli. Der Präfekt vom Niederrhein an den Minister der auswärtigen Angelegenheiten in Paris.
Haben Sie die Chiffredepesche des Grafen Mosburg em⸗ pfansen, wesche ich Jbnen gestern Abend sandte, und ist diese Depesche diejenige, welche Sie erwarten? Der Emissär ist ernst⸗ lichen Gefahren ausgesetzt gewesen, er ist untersucht, mißhandelt, mit dem Tode bedroht worden. Welche gesetzliche Entschädigung soll ich ihm geben? Ich schlage 300 Francs vor.
Weißenburg, 21. Juli. Der Sous-⸗Präfekt an den Kriegẽ⸗ Minister, die Minister des Auswärtigen und des Innern zu Paris und den Präfekten in Straßburg.
fordert einen
den Minister des Innern in Paris.
in ine Marne wohnender hannoverscher Flüchtling . 6. und gehe, um sich behufs Eintritt in die hannoversche Legion nach Paris zu begeben. Darf ich ihm diesen Paß ausstellen? Es ist wahrscheinlich, daß mehrere Han⸗ noveraner dieselbe Anforderung stellen werden.
iest, 2. Juli. An den Kriegs⸗Minister in Paris.) . 6 mechanischen Apparat, in Oesterreich patentirt, anwendbar auf alle elektrischen Strömungen und gestattend mit (2 unlesbare Worte) Jedermann in jedem Augenblicke zu telegraphiren — halte ich für angemessen der französischen Re⸗ gierung zu empfehlen, damit sie jeden . Herr der elek⸗ trischen Strömungen sei. Bitte dem französischen Konsul zu ant⸗
mit er elegentlich daran erinnere. () kö . Boccardi Morpurgo.
des Kaisers in den Tuilerien. . Heute Abend werde Mittheilungen über den Verlguf des 19. slefern. Bank der Niederlande expedirt heute 221,509 000 Franes, Haus Offroy 400 009 Franc und Avis vom Hause Rothschild empfangen, heute Abend nach Belgien zu expediren
7/000, 00. Mariani.
Metz, den 26. Juli. Der Chef des Generalstabes an den Kaiser in Paris.
. erhalte vom General Frossard folgende Auskunft: Mindestens sechzigtausend Mann würden von Cöln und Aachen nach Trier und das Land hinter der Saar dirigirt werden. Sie werden dort heute, den 26. Juli, ankommen. Die Preußen in guter Ordnung, die Bayern würden ohne Zweifel nicht mit den' neuen Gewehren bewaffnet werden. Das Land ist belebt
(folgen Ziffern).
Metz, den 28. Juli. An das Journal „Gironde in
Bordeaux. .
Gewaltakte der Preußen an der Grenze gegen die Franzosen. Werkmeister aus dem Eisenhammer zu Ars von Messerstichen zerfetzt; Magistratspersonen, Kaufleute, die aus dem Bade Kreuznach zurückkommen, verbaftet, beschimpft und kommen mit Mühe hierher, Gepäck zerstreut. Grenzdörfer verlangen Waffen. Jugend in Metz will eine Nationalgarde bilden / sdollcher abrr'zweckloser Eiser. Eisenbahndienst in bewun derns—˖ würdiger Thätigkeit; immer Verkehr regelmäßig zwischen Luxem⸗ burg, Thionville, Spione verhaftet,; Festungen Metz, Bitsch, Thibnville. Landwehr aus Saarbrücken marschirt ungern aus,
wünscht französische Besatzung. .
Lorient, ohne Datum. Der Unter⸗Präfekt an den Präfekten in Vannes und an den Minister des Innern in Paris.
wei Preußen, der Dr. Lothar Steifter und der Chemiker ee ,,. waren seit zehn Tagen in Port⸗Louis unter dem Vorwande, die Sardellenfischerei zu studiren, und ließen sich in die hohe See, gegenüber der Befestigungdwerke, führen. Sie haben in Paris ankommen müssen, der eine gestern früh, der andere heut früh. Sie sind aus Berlin, wo sie mit dem Visa des Kanzlers unserer Gesandtschaft versehene Pässe ge⸗
nommen haben.
*) Aus dem Italienischen übersetzt.
) Aus dem Englischen ühersetzt.
Saint . Cloud, 22. Juli. An Herrn Pietrt, Privat ⸗ Sekretär
Perpignan, z Juli Der Präfett der Ost-Pyrencten an
den Minister des Innern in Paris.
„Die von der Raiserlichen Regierung angenommene kühne
. der . des zollern auf den Thron Spaniens hat in Perpignan den besten Eindruck hervorgebracht. Alle Parteien i 916 Mal . einig, der wahrhaft französischen Energie der Regierung ihre Huldigung zu leisten. Dieser einmüthige Beifall ist vielleicht nicht von Dauer denn die Republikaner gehorchen blindlings den Eingehungen aus Paris und können morgen tadeln, was sis heute billigen. Wie dem auch sei, so zollt die ungeheure Mehrheit Beifall, und wenn der Krieg gefuͤhrt werden soll, so wird die Regierung von der öffentlichen Meinung nicht nur unterstützt, sondern dazu getrieben werden. Die zahlreichen Spanier, welche die Ost⸗ Pyrenäen bewohnen, sind dem preußi- schen Prinzen nicht gewogener als die Franzosen.
Es ist zu glauben, daß auf der andern Seite der Grenze dieselben Gefühle vorherrschen. Das erzählen wenigstens die heute aus Barcelona angekommenen Reisenden. Sie glauben nicht, daß der Marschall Prim Spanien seinen Kandidaten aufdringen kann.
Marseille, 9). Juli. Der Präfekt der Rhonemü den Minister des Innern in r ; . . Die öffentliche Meinung in der Stadt Marseille ist der Erklärung der Regierung vollständig günstig und zollt ihrer Haltung lauten Beifall. Die Möglichkeit eines Krieges wird ohne Widerwillen aufgenommen.
Prinzen von Hohen⸗
Die Handelswelt, welche denkt, daß ein Konflikt in einer
mehr oder weniger nahen Zukunft unvermeidlich ist, wünscht die schnelle und endgültige Liguidation kö die 9 lange schon moralisch auf den Geschäften lastet.
Abgesehen von der Handelsfrage würde ein Krieg mit Preußen ungemein populär sein, das Nationalgefühl stimmt vollständig mit der Politik der kaiserlichen Regierung überein. Die Reden der Minister in der Kammer sind seit zwei Tagen in den Cirkeln und öffentlichen Lokalen der Gegenstand ber sympathischsten Anerkennung. ;
Ajaccio 10. Juli. Der Präfekt Korsikas an den Mini des Innern in Paris. Empfohlen K Ziffer. ö. Die öffentliche Meinung zollt der Ertlärung der Regierung in der spanischen Angelegenheit vollständigen Beifall, welches auch die Folgen davon sein mögen.
Limoges 11. Juli. Der Präfekt an den Minister des Innern in Paris.
Die öffentliche Meinung scheint der von der Regierung gegen Preußen angenommenen Haltung immer günstiger. Sie . mit lebhafter Besorgniß die Lösung dieser wichtigen
rage.
Paris, 11. Juli. An das »Journal de Bordeauxz«.
Die von dem König von Preußen erbetene Frist macht die Lage außerordentlich gespannt. Das Lied Marseillaise gestern an die Musik der pariser Truppen vertheilt.
Gestern Abend endete die Rente an der Boulevard⸗Börse mit 67 Franken 90 Centimes. Man glaubt, daß die franzöͤ⸗ sische Regierung Garantien Betreffs der Vollziehung des Prager Vertrages verlangt hat. Richer.
Orleans, 15. Juli. Der Präfekt des Loiret an den Mi—⸗ nister des Innern in Paris. . Das 4 Journal du Loiret veröffentlicht eine Depesche aus Paris, welche anzeigt, daß der Krieg erklärt ist. Das patriotische Gefühl bekundet sich in Orleans mit Thatkraft und Vertrauen. Die Kaffeehäuser am Platze Martroöi sinp mit Fahnen und Kaiserlichen Wappen geflaggt. Man erwartet eine Mittheilung von der Kaiserlichen Regierung.
Orleans, 15. Juli, Abends. Der Präfekt des Loiret an den Minister des Innern in Paris.
Ich habe Ihr Rundschreiben um neun Uhr erhalten und es, in Uebereinstimmung mit dem Maire von Orleans, an den hauptsächlichen Plätzen der Stadt vom Polizeichef bei Fackelbeleuchtung vorlesen lassen. Es war eine ungeheure Menge. Der Enthusiasmus offenbarte sich durch den Ruf: Es.
Konsulat. Ruf: Nieder mit Bismarck! es
Angelegenheiten ist sebr kalt au z 9 w fgenommen worden und ver
Der Befehl zum Ausmarsch der Reserven hat im Gegen⸗ theil , sehr 24 , g. hervorgebracht.
Pie Regierung kann davon überzeugt sein, daß sie für sich die öffentliche Zustimmung haben wird ⸗ = ᷣ . ,
iemals hat sich der Eindruck i ̃ e wei . sich m Lande in bestimmterer
Dijon, 15. Juli. Der Präfekt an = nen, ö. J Präf den Minister des In „Die Kriegserklärung an Preußen ist in Dijon mi . meinem Enthusiasmus Kö . . Ein ö. reiche Menge lief nach der Präfektur unter dem Rufe: Es lebe der Kaiser! Nieder mit Preußen! und von da schickte sie sich an, die Stadt zu durchlaufen. Alle bürgerlichen Klassen und alle Parteien waren in dieser Menge vertreten. Nicht die geringste Unordnung ist bemerkt worden.
Brest, 15 Juli. Der Sous⸗Präfekt an den Präfekten in Quimper und an den Minister des Innern in par
Die Mittheilung der Regierung, die ich habe abschreiben und an dem Thore der Sous -Präfektur ankleben lassen, wurde bei Licht und mit lauter Stimme von einem Einwohner ver— lesen und mit dem Rufe: Es lebe der Kaifer! aufgenommen.
Rennes, 15. Juli. Der Präfekt an den Minister des Innern in Paris. . Diesen Abend hat beim Zapfenstreich in der Stadt Rennes eine patriotische Kundgebung stattgefunden. Eine ungeheuere Menge, der Mehrzahl nach aus Studenten und Arbeitern be— stehend, folgte bis . Kaserne den Trommlern und Hornisten unter dem Rufe: Es lebe der Kaiser! Es lebe die Armee! Die Bevölkerung fraternisirte mit den Soldaten, die voller Begei⸗ sterung sind. Seeleute, die heute durch die Stadt kamen, haben die wärmste Aufnahme empfangen; man hat sie bis zum Bahn⸗ hofe begleitet, wo sie mit zahlreichen Hochs begrüßt wurden.
Troyes, 15. Juli. Der Präfekt der Aube an den Minister
des Innern in Paris.
Die Erklärung der Regierung ist von der Bevölkerung der
' Troyes mit der lebhaftesten Begeisterung aufgenonimen orden. .
Tarbes, 15. Juli. Der Präfekt an den Minister des In— nern in Paris. Besondere Ziffer.
. Ein Telegramm der »Havas« verkündet die Kriegserklärung. Die Bevölkerung legt eine wahrhafte Begeisterung an den Tag
und bittet mich um Nachrichten.
Nancy, 15. Juli. Der Präfekt der Meurthe an den Minister des Innern in Paris. ;
Die erwartete Nachricht über die Kriegserklärung an Preußen ist in Nancy mit der patriotischsten Begeisterung auf⸗ genommen worden; die ganze Bevölkerung überschwemmt die Plätze; die Schuljugend, die Arbeiter durchlaufen die Straßen, singen die Marseillaise und rufen: Es lebe der Kaiser! Der alte Patriotismus der Lothringer erwacht; von Minute zu Minute werden die Kundgebungen wärmer.
ö. Havre, 15. Juli. An die Zeitung »Le Gaulois« in aris.
Herrliche antipreußische Kundgebung. Dreitausend Perso— nen durchlaufen Havre. Keine Unordnung. Bazignan.
*. ö 16. Juli. An Havas« 31. J. J. Rousseau n Paris.
Erklärung mit großer Begeisterung aufgenommen, Zapfen⸗ streich geschlagen, Soldaten von der Bevölkerung mit Beifall empfangen, Sträuße. Gesteen Kundgebung gegen das preußische lebe der Kaiser! Alexandre.
Laon, 16. Juli. Der Präfekt der Aisne an den Minister des Innern in Paris. — Die erhaltenen Nachrichten sind in der Bevölkerung mit
lebe der Kaiser! Das Rundschreiben wird morgen in frühester Stunde angeklebt werden. ; ö. —⸗
feurigem Patriotismus aufgenommen worden.