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Grenoble, 16. Juli. Der Ptäfekt der Isoöͤre an den Mi— nister des Innern in Paris. ;
Gestern Abend zwischen neun und elf Uhr liefen Menschen⸗ massen durch Grenoble, sangen Strophen der Marseillaise und schrieen: »Es lebe der Kaiser! Es lebe der Krieg! Nieder mit Bismarck!“ .
Melun, 16. Juli. Der Präfekt an den Minister des In⸗ nern in Paris.
Die ö der Regierung und die Abstimmung des gesetzgebenden Körpers wird von der Bevölkerung in Melun sehr
gut aufgenommen. .
Toulouse, 16. Juli. Der Präfekt der Haute⸗Garonne an den Minister des Innern in Paris. ö ö
Ich babe Ihre Telegramme drucken und überall ankleben lassen. Die . der Bevölkerung von Toulouse ist gut. Gestern Abend kriegerische Lieder im Theater und auf den Plätzen ohne jede Störung.
Toulouse, 16. Juli. Der Generalprokurator an den Justiz Minister in Paris. J .
Die thatkräftigen Entschlüsse der Regierung sind in Tou— louse mit einer großen patriotischen Begeisterung, die gestern Abend und in der Nacht zum Ausbruch kam, aufgenommen worden. Großer Enthustatzmus ohne jede Ruhestörung. Die Kaiserliche Regierung ist nie so pupulär gewesen.
Chaumont, 16. Juli. Der Präfekt an den Minister des
nnern.
. Eine Kundgebung gegen Preußen hat gestern Abend in Chaumont stattgefunden. Eine zahlreiche Gruppe von Per- sonen aus allen Klassen und Parteien hat sich um 9 Uhr vor dem Rathhause vereinigt und von einer zahlreichen Menge be— gleitet nach der Präfektur begeben, indem sie die Marseillaise und das Giͤrondinlied sangen. Als der Präfekt, der die Gitter ⸗ thore hatte öffnen lassen, erschien, so erschallte von allen Sei⸗ ten lauter Beifall und der wiederholie Ruf; Es lebe Frankreich! Es lebe der Kaiser! Nieder mit Preußen! Ich erfahre, daß eine ähnliche Kundgebung auch in St. Dizier stattgefunden hat.
Dünkirchen, 16. Juli. An die Zeitung der ⸗Gaulois« in Paris. Man hat heute dem preußischen Geschwader in den Ge— wässern von Dünkirchen begegnet, da es sich nach der Nordsee dirigirte. Kriegserklärung hier mit großer Begeisterung auf genommen. . Pouleur.
. . 16. Juli. Der Präfekt an den Minister des Innern in Paris.
Das Nationalgefühl war seit einigen Tagen sehr rege, und das Land erwartete mit Bewegung die Erklaͤrungen der Regie rung. Diejenigen, welche gestern auf der Tribüne des Senats und des gesetzgebenden Körpers gegeben wurden, sind in dem Gers mit patriotischer Begeisterung aufgenommen worden.
Cahors, 16. Juli. Der Präfekt des Lot an den Minister des Innern in Paris.
Kriegserklärung gegen Preußen in Cahors unter dem Rufe »Es lebe der Kaiser!“ aufgenommen worden. Wahrhafter Enthusiasmus. Depesche veröffentlicht und in das ganze De—⸗ partement geschickt.
Laval, 16. Juli. Der Präfekt der Mayenne an den Mi⸗ nister des Innern,
Ich haäbe unmittelbar in allen Gemeinden meines Depar-
tements die gestrige Erklärung des Kabinets im gesetzgebenden Körper, wie die verschiedenen von dieser Versammlung gefaßten Bescklüsse ankleben lassen. Die Erklärung des Kabinets macht in der Mayenne den besten Eindruck; der Krieg wird dort für nothwendig und durch die Herausforderung Preußens begrün⸗ det angesehen.
Macon, 16. Juli. Der Präfekt an den Minister des In— nern in Paris. ⸗ „Die gestern von der Regierung den Kammern gemachte Mittheilung ist in dem ganzen Departement sehr gut au fge⸗ nommen worden. Dem Verlesen derselben in den öffentlichen
Lokalen folgte lauter Beifall und der Ruf: Es lebe der Kaiser!
Lyon, 18. Juli. Der Präfekt der Rhone an den Minister des Innern in Paris.
Entrüstung und Zorn gegen Preußen, Beifall zu der von der Regierung eingenommenen Satung absolutes Vertrauen, das, ist der wahre Ausdruck der bff
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Nancy, 16. Juli. Der Präfekt der Meurthe an den Minister des Innern in Paris. ö . Ein Bataillon des 606sten, bis zitm Bahnhof von einer zahlreichen Menge begleitet, ist eben nach Metz abgegangen. Unbeschreiblicher Enthusiasmus in der Bevölkerung und dem Heere. .
Limoges, 16. Juli. Der Präfekt an den Minister bes
Innern in Paris. .
Die in dieser Nacht gesendete Ministerialdepesche hat heute Morgen einen lebhaften und patriotischen Eindruck hervor. gebracht. Man erwartete eine kriegerische Löfung. Man schien sie selbst zu wünschen. Heute Abend viel Leben in der Stadt
ohne Schrei, keine ungünstige Kundgebung.
Marseille, 16. Juli. Der Präfekt der Rhonemündung an den Minister des Innern in Paris. . Heutige Börse 3proz. 6h. 50, Italien. 49.509. Der Krieg ist mit einer in Marseille nie dagewesenen Begeisterung auf genommen worden. Zahlreiche Gruppen durchliefen gestern die Hauptstraßen, sangen die Marseillaise und riefen: Es lebe der Kaiser! Es lebe der Krieg! Nach Berlin! Man begab sich nach dem Jesuitenkloster, das man in der Person seines Di— rektors, des Paters Tissis, ausgehöhnt und ausgezischt hat. Im Kasino und dem Alkazar hat man auf der Scene die Marseillaise und as Lied des Ausmarsches mit der Fahne in der Hand singen müssen. Man verkündet für heute Abend eine patriotische Kundgebung. Ich lasse Wache stellen an das preußische Konsulat, das um Mitternacht der Gegenstand bös— williger Demonstrationen gewesen ist.
Lille, 17. Juli. Der Präfekt des Nordens an den Minister des Innern in Paris. .
Diesel be patriotische Begeisterung im ganzen Departement, hauptsächlich in Valenciennes, in Lille, in Cambrai und in Dünkirchen, die Armee voller Feuer.
Laval, 17. Juli Zweites Telegramm), Der Präfekt der Mayenne an den Minister des Innern in Parid.
Eile. Die Nachrichten, welche ich von den verschiedenen Punkten des Departements erhalte, sind außerordentlich. Die große Mehrheit der Bevölkerung billigt den Krieg. Das wird, schreibt man mir, ein nationaler, populärer Krieg sein, der einem bewaffneten Frieden sehr vorzuziehen ist. In den großen Mittelpunkten fanden begeisterte Kundgebungen ssatt. Ich werde Sie genau in Kenntniß über die Eindrücke der öffentlichen
Meinung setzen.
Laon, JJ. Juli. Der Präfekt der Aisne an den Minister
des Innern in Paris.
mmer außerordentlich gute Nachrichten über die Stim⸗ mung und die Bevölkerung, besonders in St. Quentin. Gestern haben in Laon mehrere der angesehensten Ackerbürger ihre eigenen Pferde für den Fall, wo die Umstände es erheischten, angeboten. .
Boulogne, 17. Juli. Der Spezialkommissarius an den Minister des Innern und den Polizei ⸗Präsidenten in Paris, sowie an den Präfekten in Arras.
Die Veröffentlichung der Kriegserklärung wird mit der größten Begeisterung aufgenommen. Kapitän des englischen Packetbohts; das aus der Themse kommt, versichert mir, daß das preußische Geschwader gestern die Dünen verlassen hat und sich nach Norden dirigirt.
Bordeaux, 17. Juli. Herrn Dalloz, Direktor des Moni⸗ teure, 13 Quai Voltaire in Paris. Gestern Abend acht Uhr, Kundgebung, 4000 Personen be— aben sich nach der Präfektur, sangen Marseillaife, Chor der irondin, Präfekt am Balkon redet die Menge drei Mal an, giebt Fahne, Ruf: Es lebe der Kaiser! Es lebe die Armee l Lieder bis Mitternacht. Gra ley.
Clermont⸗Ferrand, 19. Juli. Der Präfektt an den Minister
des Innern.
estern und vorgestern Abend Kundgebungen, an welchen eine große Anzahl junger Leute Theil genommen haben, unter dem Ruf: Nach Berlin! Nieder mit Preußen] Es lebe der Kaiser! Kundgebungen in demselben Sinne zu Ambert und andern Ortschaften. Der Kreisrath zu Thiers hat gestern eine Adresse an den Kaiser votirt. Nimes, 19. Juli. Der Präfekt des Gard an den Minister des Innern in Paris. Adreffen votirt durch den Kreisrath von Uzss und den
entlichen Stimmung
in Lyon.
Munizipalrath von Alais.
jur Tapferteit der Armee, man ist ber die Abreise des Kaiser⸗
Partements her gelangen,
Innern in Paris.
Kaiserin und Kronprinz haben reichlichen Änthenl an dieser
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Wichtige Kundgebung in den Bergwerken von Bessoges: Dreitausend Personen geführt von 3 Maires des . den Stadtverordneten, den Direktoren der Compagnien haben die einberufenen Soldaten bis zum Bahnhof begleitet. Patrio⸗ tische Rufe. — Kollekte von 309 Franken für die Soldaten.
Paris, 20. Juli. Der Justiz - Minister i ö 65) ö . 2 ; . Justiz Minister an Se, Majestät . get ist heute votirt worden; aber es ble einige Gesetze, die morgen eine Sitzun - ö Ich habe die »Cloche⸗ und den »Röveisl⸗ mit Beschlag belegen sassen. Aber meiner Meinung nach lhertreiden n Polizei⸗ berichte die revolutionären Gefahren. Ich sehe vielmehr eine Wendung zu Gunsten des Krieges in Jewisser Region. Ich habe den Rath auf morgen 95 Uhr in 6* Cloud zusammen⸗ berufen. Emile Ollivier.
aris, 22. Juli. Der Justix Y jestä 6. m . 6 J stiz· Minister an Se. Majestät
ö berrscht nur ein Schrei der Bewunderung über Manifest Ihrer Majestät; die Wirkung ist va r nn n . gemein. Ich werde heute Abend nach St. Cloud um 9 Ahr kommen. . Emile Ollivier.
Laon, 22. Juli. Der Präfekt ᷣ Niniste . . 2 ö 36 ö Pxäf un Aisne an den Minister ie Kriegs- Compagnien der Garnison haben , , n ‚ d ; — ie Abreise wurde mitten in istertsten Demon⸗ sirationen bewerkstelligt. n Tür ere, en
Montpellier, 2. Juli. Der Präfert des ö. . zn ; Paris. , . ngeheure Manifestgtion gestern Abend in Montpelli mehr als zwölftausend Personen . im Chore . seillaise und patriotische Lieder bei Gelegenheit des Abmarsches des 57 Regiments der Linie und der Vetachements bes 2. des Genie 's, unbeschreiblicher Enthusiasmus. 39.
Toulouse, 23. Juli. Der Präfekt der aut den Minister des Innern in ni kante Hwormnne an Die Proklamation des Kaisers wurde in bewundernswür⸗ ie, , ö nf . sie ist in alle meinden versendet worden, die allgemeine Stimmu Geister bleibt sehr gut. ö h 3
Perpignan, 23. Juli. Der rafett d ' i an 1 ie. . . zzarcht : . ren in ie Protlamation des Kaisers an das französist e Volk welche ich habe drucken und gleich ankleben aaffan ,. Be! geisterung aufgenommen worden Jedermann hat Vertrauen
lichen Kronprinzen entzückt.
Laon, 24. Juli. Der Präfett der Aisne an den Minister
. in Paris.
mmer außerordentlich gute Stimmung in der Aisne, die Protiamation des Kaisers ist ganz nr m n aufgenommen worden, die Begeisterung accentuirt sich ünd wird von Tag zu Tag allgemeiner.
Avignon, 23. Juli. Der Präfekt des Vaue Min ier ed Jin er r e Prtf 1 Die Proklamation des Kaisers ist mit Eifer gelesen wor⸗ . hat einen außerordentlich guten Eindruck hervor⸗
Lille, 24. Juli. Der Präfekt des Nordens an den Minister des Innern in Paris. . Alle Nachrichten, die . mir aus allen Punkten des De—⸗ — ge prechen von dem großen durch die Proklamation des Knijers erheugten Eindrisck, Dieser General= eindruck beweist ein Mal mehr, wie sehr der Kaiser die Gabe dieser klaren, einfachen und kernigen Sprache besitzt, deren ßerades Ziel der Verstand und das Gemüth der Massen ist.
Marseille, 24. Juli. Der Präfekt der Rhonemündun
den . 6. Innern in *r ; . . ie Proklamation des Kaisers wird seit gestern mit Eifer in den Straßen gelesen, deren Wirkung ist e , . vollständig, die Begeisterung in Marseille dauert fort, die pa⸗ triotischen Su bstriptionen fließen massenhaft zu; abgesehen von einigen leichten, durch den Vorübermarsch der ruppen erzeug⸗ ten Ruhestörungen, geht alles gut.
Gueret, 24 Juli. Der Präfekt an den Minister des
Die Kaiserliche Proklamation unmittelbar veröffentlicht und angeklebt. Allgemeiner Beifall, n it sr Beef ih
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fe, e Der . Moniteur offielel du Departement de Seine et Oise⸗ in Versailles vom 19. November verß t = den Aufsatz eines französischen Heleht len fehlt nah sichen
„Einer einzig in der Geschichte dastehenden Situatt s fragen wir alle Männer, welche nicht i rn e n n , fu oder sich ün Hegentheil unüberlegter Entmuthigung geben, alle die, et Einem Worte, welche die Sachlage ruhig, traurig,
acht des Feindes; ein ganzes Volk ohne dig erung ohne U orität, die
ends Antwort zu finden; und doch ist ei , . und entscheidende, ubthig. M ,
Eine, an die sich das and als letzten Rettungsanker 9 ; ich das nklamm y Es sind die Generalräthe. Die Hen eren g sind die ,
utorität, an die sich das Land in seiner verzweifelten Lage anklam—
Departement versammein? Mo
sich dieselben auf alle mögliche Weise, in den , den a . besetzten sowohl, als auch in den noch freien Departements, n Verbindung setzen, um gemeinsam zu handeln! Möchten sie sich zurch eine feste und ruhig abgehaltene Manifestation an die gesunde Bernunft zer Peassen wenden! Möchten dilsetben t efur allgem eine Sin m r, 6 il , H, , organisiren! e Nation in drei feierli is zi eine Regierung gegeben und hic n , , , darüber aussprechen, waß sie ethan, sie allein darf sich eine neue
erfolgen wird, wetl die Deutschen, wie wir selbst, was größte Int am baldigen Abschlusse des Friedens haben 6 chf 63 416 wart allein schon genügt, die Wähler im Saume ö. halten, welche ollten. ie a in den anderen Departements, wo , alle , ches auch der Name
werfe; daß dieser Theil nochmals aus seiner zu oft passiven Rolle hervortrete, daß er sich selbst und seine Ge ner Hier . wie viele unter den letzteren sind nur durch eine periodisqh e Ueberspannung irre geführt; in edles Motiv, das aber der un bengsamzn RNothwend igteit wichen muß. Eilen wir demnach zur Stimmengbgabe, zum nationalen Plebiszit, welches die Lage verlangt. Zwei Abstimmungen sind nöthig, aber diese zwei genügen auch: die eine über die Form der Regierung, welche das Land sich geben will; die andere über den Mann, welcher
diese Regierung darstellen sol, welches auch der Name und die Art
der Regierung sein inge. Acht, höchstens zehn Tae würden zu die er Aeußerung des Volkswillens genügen. 9 rah Volk ul . eine regelmäßige gtegierung, die in seinem Ramen handeln und der traurigen Lage, in der das Land sich verzehrt, ein Ende machen könnte. Und wenn die Nation diese fatafe Nothwendigkeit nicht verstaäͤnde, wenn sie sich selbst aufgsbe, aus Muthlosigkeit oder feigem Stumpf⸗ sinn — dann müßte man die Stsrn beugen und uns nicht nur als bestegt, sondern als vernichtet erklären, und unsere Befreiung nur einem unmöglichen Wunder anheimstellen!
Ein Freund seines Vaterlandes.
heißen Bewunderung.
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