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127pfd. 2000 Pfd. in Mark Beo, 1656 Br., 154 G. Roggen pr. November 198 Br., 107 gd., Pr. November - Dezember 8 Br., 107 Gid., pr. Dezmember, Januar 198 Br., 107 61d. Hafer unverndert. Gerste geschätfslos. Rüböl steigend, 10co und pr. Mai 303. Spiritus fest, pr. November, pr. Dezembor- Januar und pr. April-Mai 217. Kaffee unyerändert, begehrt, 1500 Sack verkauft. Petroleum Mau, Standard white loco 1335 G4. pr. November 133 Gd, pr. Dezember 133 Gd., pr. Jan. März 133 Gd. — Wetter prachtvoll.
. 2 n, ,, . Tel Bur.) Petroleum ruhig, Standard white loco 64 à 65. ;
re , amn, 30. November, Nachmitt. 4 Uhr 30 Minut. (Wolff's Tel. Bur.) Getreidemarkt (Schlussbericht). Weizen unverändert. Koggen loco flauer, pr. März 205, Pr; Mai 26085. Rüböl loco 57, pr. Herbst 5oz, pr. Mai 47x. — Schönes Woetteor. .
Amsteelamr, 30. November. (Wolff's Tel. Bur.) Die heutige Kaffee- Auktion der niederländischen HNandelsgeosell- schaft ist, wie folgt, abgelaufen:
— — — ——
— ——
Ballen. Beschreibung. .
»X411 PrSangèer, braun bis hellbraun 51. 4 565
3, 90 do. gelb . 185 A 59
19,330 do. blank bis grünlich 34 A 363 5.041 Padang, blank, gelblich 35 A 41 3, 929 Demerary Art, bunt, grau 39 4 47
186 153 Fsilatjap, hunt, geibiidh 35 3 44
7,015 do. , . 355 à 36
6.295 do. blank ; 35 4 37
1747 Cheribon, blank, grünlich 35 ü 35
3.942 Tagal blass, etwas grünlich 31 4321
44303 do. blass, grünlich 323 3 34
17,111 Malang Tenjer, grün b. grünlich 315 à 33
198101 do. fuchsig, grün bis grünlich 395 à 32 4213 Ordinär und Friage 20 43 32
6.352 B. S. und diverse — —
r. Ballen. 2.
Sehr lebhaft. Ordinäre 1 à 3 über Taxe — Packungen unter 100 Ballen kommen nicht in Anmerkung.
AEK, 30. November, Nachmitt. 2 Uhr 30 Minut. (Wolff's Tel. Bur.)
Getrei dem arkt geschäftslos.
Petroleum- Markt. (Schlussbericht) Rafsinirtes, Type weiss, loco 50 bez.. 503 Br., pr. Dezember 50 bez., 50 Br., pr. Januar 50 Br. Ruhig. .
Lonmd om, 30. November. (Wolff's Tel. Bur. Getreide- markt. (Anfangsbericht) Fremde Zufuhren seit letztem Montag: Weiren 3930, Gerste — Hafer 22, 980 Arts.
Ae w — 2
N ,
24
Der Markt eröffnéte für alle Getreidearten ruhig, aber
tetig. Hafer 1 Sã=p höher gehalten. — Trübes Wetter. . 30. November, Nachmittags. (Wolffs Tel. Bur.) Getreidemarkt (Schlussbericht). Sämmtliche Getreidearten . bis zum Schlusse ruhig, aber stetig. Hafer J - Sh. her.
Hall, 30. November. (Wolffs Tel. Bur.) Getreidemarkt.
Geringerer englischer Weizen 1 Sh. billigèr.
Leitl, 30. November. (Wolff's Tel. Bur) Getreide- markt. (Von Cochrane Paterson & Comp.) Eremde Zu- fuhren der Woche: Weizen 3647, Gerste 688, Bohnen 167, Erbsen 11 Tons. Mehl 4789 Sack.
Geschäft in Weizen träge zu 1 Sh. niedrigeren Preisen. Gerste 3 Sh. niedriger. Andere Artikel unverändert.
Hl renr ER Gel, 36. November. (Wolff's Tel. Bur.)
(Anfangsbericht) Baummolle: Muthmasslicher Umsatz 12, 00 Ballen. Stetig. Tagesimport 700 B. amerikanische.
ö . 306 November, Nachmitt. (Wolff 's Lel. Bur.) uhig. (Schlussbericht) Baumwolle: 12,000 Ballen Umsatz, davon für Spekulation und Export 3000 Ballen.
Middling Orleans 93, middling Amerikanische 95, fair Dhollerah 6d, middling fair Dhollerah 6d, good middling Dhollerah 53, fair Bengal 65, New fair QComra 64, good fair Oomra 74, Pernam 9, Smyrna 75, Egyptische 9.
Fomels - ann d ACdi6ien - Käse.
Kerlim, 1. Dezember. Die Börse verkehrte heut von Anfang an in sehr günstiger Haltung; die Londoner und Pari- ser Notirungen und die selbständigen Käufe, sowie die Deck;un- gen hatten die Stimmung für fremde . sehr angenehm gemacht, die Course stellten sich mehrfach wesent- lich höher, das Geschäft belebte sich, besonders in Franzosen und dann auch in Kredit, Italienern. Türken, Galiziern. Eisen- bahnen waren in sehr guter Haltung. Cöln-Mindener, Rheinische, Bergisch - Märkische ünd andere Hauptdevisen waren belebt. Auch Baltische wurden viel und steigénd gehandelt. Banken aber blieben, wenn auch fest, doch still. Auch in inländi- schen und deutschen Fonds war die Haltung günstig, ohne dass grösseres Geschtft in denselben stattfand. Prioritäten Waren still, inländische fest, russische etwas matter, öster- reichis che, behauptet. Russische Fonds waren im Ganzen still, nur Prämien- Anleihen und Bodenkredit belebt, erstere zu
besseren, letztere zu etwas niedrigeren Preisen. Wechsel-
wenig verändert bei mässigem Verkehr. KRreslam, 1. Dezvembsr, Nachm. 1 Uhr 49 Min. (Tel. Dep.
des Staats-Anzeigers.) Oesterr. Banknoten8z. - — bez. Erei-
burger Stammaktien —. Oberschles. Aktien Lit. A. 1723 bez. u. m Lit. . — Oberschlesiscmhe Prioritäts- Obligationen Iit. D., prozent. 82 Br.; prozent. —; Lit. E. Z33 Gd. ; do. Iit. G. S8 bez. Oderberger Stammaktien 96 Br. Neisse. Brieger Aktien S6 G. Rechte Oder - Ufer Stammaktien —. Preuss. proz. Anleihe von 1853 100 Br. Animirt.
Franke Fart a. MI., 30. November. (Wolff's Tel. Bur-) Fest.
Anfangs Course.) Amerikaner —, Qesterr. Kreditaktien 2365, Staatsbahn 360, 1860er Loose —, Lombarden -, Ga. lizier —, Silberrente —, Neue Spanior —, Bayersche Kriegs anleihe —, Böhmische Westbahn —.
Fark Care a. IE., 30. November, Nachm. 2 Uhr 30 Min. (Wolff's Tel. Bur. Fest. Baygrsche Militär-Anl. 953. Baxeri- sche Eisenbahn-Anleihe 955. Bundesanleihe 95. ;
(Schluss - Course.) Preuss, Kassenscheine 1043. Berliner
Wechsel 1045. Hamburger Wechsel S8. Londoner Wechsel
119. Pariser Wechsel — Wiener Wechsel 959. Papierrente 455. Silberrente 535. Oesterr. National- Anlehen —. 5proz. österr. Anleihe de 1859 —. 6prox. Verein. St. Anl. pro 188 946z. Türken — Oesterreich. Bankantheile — Oesterr. Kredit- Aktien 2365. Darmstädter Bankaktien 3205. Oesterreich. -fran. zösische St.-B.-Aktien 3515. Böbm. Westbahn 231. Hessische Ludwigsbahn — Kurhess. Loose — Baxyersche Prämien- Anleihe 107. Neue Badische Präm -Anleihe I066. Noue 5proz. Badische 973. 1854er Loose — 1860er Loose 743. 18640r Loose 1123. Russ. Bodenkredit —. Neue 5proz. Russen —. Lombarden 1695. Nene Spanier -. Kansas — Rockford -—. Georgia — Peninsular — Chicago —. Südmissouri 63. Amerikaner —. Staatsbahn —. Galizier — .
FEramk fart a., M., 30. November, Abends. (Wolff's Tel. Bur.) Sehr fest. ( .
ffekten- Sozietät. Amerikaner 943, Oesterr. Kredit- aktien 238, 1960er Loose 753, Staatsbahn 3563, Galizier 229, , 171, Silberrente 534, Spanier —, Böhmische West- ahn —. ö Hanrahurg, 30. November, Nachmitt. (Wolff's Tel. Bur) st.
(Schlusscourse,) Preuss. Thaler — Hamburger Staats. Prämienanleihe 86z. Silberrente 523. Oesterreichische Kredit- aktien 291. Oesterreich. 1860er Loose 743. Staatsbahn 76g. Lombarden 359. Italienische RKenté 53. Vereinsbank 113. Kommerazbank 1003. Norddeutsche Bank 1465. Rheinische Bahn — Altona-Kiel —. Finnländische Anleihe —. 1860er Rusz, Prämienanl. — 866er Russische Prämienanleihe — 6pron- Vereinigte Staatenanleihe pr. 1882 89. Diskonto 41 pt.
Leipzig, 30. November. Leipzig-Dresdener 2123 G. Löba. Zittauer Lit. A. 713 G.; do. Lit. B. 887 Br. Magdeburg. Leipziger Lit. A. 188 Gd. ; do. Lit. B. —. Tbüringischée 132 G. Ay. halt Dessauer Bank- —. Braunschweiger Bank —. Wei. marische Bank gö5z Br.
HKarlsrukhe, 30. November. (Wolff's Tel. Bur.) Bei
der heutigen Serienziehung der badischen 35-Gulden-Looso wurden folgende Serien gezogen: 1, 871, 1463, 2437, 2977, 3951, 4188, 4458, 4998, 5507, 56388, 5726, 5868, 5962, 655, 6717, 6836, 7664, 7884, 7908.
VWiem, 30. November. (Wolff's Tel, Bur.) Geschäftslos.
SchlussGourse,) Papierrente 55,9. 18540r Loose —. Bank-
aktien 727.00. Nordbahn 205.00. National- Anlehen —. Kredit aktien 248.25. Staats- Eisenbahnaktien-Cert. 376.00. Galizier 239.25. Czernowitzwer 189.50. Pardubitzer 167.25. Nordwestbahn 195.25. London 124.15. Hamburg 91.30. Paris —. Frank- furt 1063.50. Amsterdam 103.50. Böhm. Westbahn 240.50. Kredit- loose 157.75. 1860er Loose 91. 45. Lombardische Eisenbahn 177.309 1864er Loose 116.00. Anglo-Austr. Bank 192.25. Napoleonsq'ęr 10.0. Dukaten 5.88. Silbercoupons 122.90. Silber rente 65.20
wien, 30. November, Nachm. (Wolff's T-el. Bur.) Die Ein. nahmen der Lombardischen Eisenbahn (österreichisches Netz) betrugen in der Woche vom 19. bis zum 25. November 626, 407 El., was gegen die entsprechende Woche des vorigen Jahres eine Mehreinnahme von 7803 Fl. ergiebt.
Der Verkehr auf den kroatischen Linien war durch Ueber- schwemmungen während der ganzen Woche unterbrochen.
r kern, 30. November, Abends. (Woltks Tel. Bar., Günstig,
Abend börse. Kreditaktien 250.25, Staatisbabn 377.0 1860er Loose 91. 70, 1864er Loose 114. 25, Galizier 240. 75 Anglo · Austrian —, Franco Austrian 95.00, Lormbarden 17820 Nord bahn —, Kreditloose —, Papiorrente — sSilberrentée — Pardubitzer —, Volksbank; — Napoleons 995.
Vwiem, 1. Dezember, Vormittags. (Wolff's Tel. Bur.) Bei der heutigen Ziehung der 1864er Loose fiel der Haunpttreslef, von 250 050 Fi. auf No. 64 der Serie 3885; 25, 000 EFI. fielen ant No. 64 der Serie 2446, 15,000 Fl. auf No 12 der Serie 1515 10,000 FI. auf No. 6 der Serie 2446, 5000 FI. auf No. 16 der Sori 1512. ;
Weitere gezogene Serien: 437, 855, 2593, 3450.
VWiem, 1. Dezember. (Wolff's Fei. Bur.) Fest.
(Vorbörse.) Kreditaktien 251.75. Staatsbahn 381.00. 1860 Loose — 1864er Loose —. Galizier 243.00. Anglo-Austrian Bank 1935.25. Franco-Austrian 95.50. Lombarden 179.00 à 179. 1 Napoleons 10. 90. ü
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Dupanloup an die Geistlichen von Orleans bei Gelegenheit des Festes des St. Aignan richtete:
Welche glorreiche Aufgahe ist dieser Armee (Loire Armee) gewor⸗ den und wie sehr muß die Größe ihrer Mission ihren Muth erhöhen! Das Schicksal des Vaterlandes ist in ihren Händen, sie muß dem traurigen Zustande Frankreichs ein Ende machen, auf sie zählt Paris, sie ist die letzte Zuflucht Frankreichs. Wer kann den ungeheuren En— thustasmus berechnen, den ein neuer Sieg unter die Legionen bringen kann, die sich überall bilden, wie sehr er das Vertrauen der Verthei⸗ diger der Hauptstadt erhöhen wird, welchen Schrecken er in die Reihen dieser uns Ucberfallenden (envahisseurs) bringen kann, denen man juͤngst einen Frieden anbot, aber einen Frieden, welcher Frankreich nicht zerriß und nicht antastete; sie haben ihn nicht gewollt, Alles dies, meine Herren, hängt vielleicht von der Aktion ab, die sich in jedem Augenblick ereignen kann, ja — das Schicksal Frankreichs kann sich in einigen Tagen vor Orleans entscheiden.
Gott allein, als höchster Richter über menschliche Dinge, hält in seinen allmächtigen Händen Glück und Unglück, Leben oder Tod, Krieg oder Frieden. Wenn es ihm gefällt, giebt er ein Zeichen und die
Gestalt der Dinge ist eine andere. Wie dem Ozean, so kann er auch
dem feindlichen Einfalle eine Grenze setzen. Die großen Befreiungen kommen plötzlich, und mehr als einmal hat er für Frankreich von diesen Wundern Gebrauch gemacht: unser heiliger Aignan und Jeanne d'Arc bleiben für uns ewige Zeugen. 3
Sollte, meine Herren, die Stunde der Hülfe Gottes gekommen sein? Kann ich gewissermaßen auf euren Wällen in diesen Tagen, wo nicht mehr wie zu den Zeiten Aignans die Schläge der Mauer- brecher, aber die Donner der Kanonen wiederhallen, kann ich den Hortzont betrachtend rufen: die Hülfe Gottes — die Gottes! Auxi- lium Domini est.«
Dann erzählt er den Anzug Attila's auf Orleans und die Zuversicht des Bischofs von Orleans, des h. Aignan, der fest und unverbrüchlich auf die Hülfe Gottes gehofft habe bis er in der Ferne dem bedrängten Volke in der That eine Wolke zeigen konnte, die Vorläufer des Anmarsches einer Armee, der Armee des Aötius.
Und bald, spricht die Stelle, entfernte sich Attila von Orleans, dessen Mauern von seinen Kriegswerkzeugen zerstört waren, und führte . barbarischen Horden auf die catalau⸗ nischen Felder, wo sie der letzte Schlag der Vorsehung traf.“
Ist das die Geschichte unserer Väter vor vierzehnhundert Jahren?
Ist es die unsere?“ Und diese Armee, deren erste Kämpfe an⸗ sere Stadt befreit haben, ist das nicht die Hülfe Gottes? — Jüngst von unseren Feinden befreit, stehen wir am Vorabend einer viel größeren Erlösung. — Macht euch auf und wall⸗ fahrtet nach der Kirche, wo die Reliquien des heiligen Aignan zu unserer Verehrung ausgestellt sind. Und wenn sich von Neuem, wie neuester Zeit so oft, die Kanonen vernehmen lassen und ein großer Kämpf sich entspinnt, so wird das heilige Sakrament ausgestellt sein, und so lange, his die Schlacht beendet sein wirdb. Während unsere Soldaten kämpfen, wollen wir beten !«
Von Sens aus hatte der General-Feldmarschall Prinz Friedrich Carl sein Hauptquartier am 18. November nach Cherry verlegt, am 19. nach Nemours, einer Stadt von etwa 5000 Einwohnern, nur etwa 20 Lieues von Paris gelegen, am 20. nach Puisseaug, am 21. nach Pithiviers. Hier scheint der Höchstkonimandirende für einige Tage sein Hauptquartier auf- geschlagen zu haben, um die Konzentration der in ener Ausdehnung von 12 Stunden marschirenden Truppen abzuwarten. In diesen Tagen fanden viel⸗ fache kleinere und größere Rekognoszirungen statt, die theils von einzelnen Offtzieren, theils von Truppen -Detache⸗ ments ausgeführt wurden, um Fühlung mit dem Feinde zu erhalten. Dieselben werden zumeist unter großen Schwierig⸗ keiten ausgeführt. Aus jeder Ferne, aus jedem Gehöfte bekom⸗ men die Kavalleristen Feuer; der einzelne Feldarbeiter wirft bei ihrem Nahen den Spaten hinweg, ergreift seine Flinte, die neben ihm am Boden liegt und schießt, jedes Haus wird zu einer kleinen Festung, jeder Blaukittel zum Franc tireur. Täg⸗ lich werden folche bei den General⸗Kommandos eingebracht, denen die kriegsgerichtliche Entscheidung über solche Fälle anheim⸗ gegeben ist, vielfach werden mit denselben Priester theils als Urheber, theils als Thäter mit eingebracht. Jeder, der mit einem Gewehr in der Hand betroffen, wird nach der Be⸗ kanntmachung des Oberkommandos die beim Einrücken in einen Landestheil, in Städte und Dörfer an die Ecken ange⸗ schlagen wird, zum Tode verurtheilt. Nur durch drakonische Strenge kann dieser meuchlerischen Weise, den Krieg zu
führen, begegnet, und unseren Truppen Genugthuung ver⸗
schafft werden. Die Städte Sens und Nemours trafen harte Strafen; in ersterer Stadt wurden Post⸗ und Telegraphen⸗ Beamten von den Einwohnern entwaffnet und ins 2. geführt, in letzterer 7 Ulanen aufgehoben. Der einzelne Offi zier, der ausgeschickt wird, um Meldungen zu überbringen oder Rekognoszirungen zu en, ist der größten Gefahr ausgesetzt. Gestern, am 24. November, fanden auf unserer ufstellungs. linie größere Rekognoszirungen statt. Das III. Armee - Corps
ging bei Neufville vor, mit zwei Bataillonen vom 20. und 35. Infanterie⸗ Regiment, zwei Schwadronen der 2. Dragoner und einer Batterie, sie trieben den Feind, der in vierfacher Ueberlegenheit ihnen gegenüber stand, bis vor die Stadt und zogen sich dann zurück, nachdem sie ihren Zweck erreicht, die Stärke und Stellung desselben erkannt hatten. Zu gleichem Zwecke gingen auch einzelne Abtheilungen des neunken und zehnten Corps vor, das letztere machte 150 Gefangene.
Dijon, 25. November.
. Der General Barrgl, welcher jetzt in der Loire⸗Armee ein Corps kommandirt, ist derselbe, der in Straßburg während der Belagerung Commandeur der Kaiserlichen Artillerie war, und als solcher bei der Kapitulation dieser Festung einen Revers unterzeichnete, wodurch er auf sein Ehrenwort ver⸗ sichert, in diesem Kriege nicht gegen Preußen und dessen Verbündete wieder die Waffen zu ergreifen oder den verbünde⸗ ten Armeen Schaden zu verursachen.
Der General Barral bat auf dem Glacis der Festung um
die Erlaubniß, sofort seinen Revers ausstellen zu können, ohne
wie die übrigen Offiziere es thun mußten, nach Straßburg zu⸗ rückzukehren, und nach Colmar abreisen zu dürfen. In Folge höherer Verwendung wurde dem General dies gestattet; er unterzeichnete nicht allein den Ehrenschein, sondern besjcheinigte diese Thatsache in die Brieftasche des Adjutanten des Generals v. Werder, des Rittmeisters Graf Henckel v. Donnersmarck. General Barral ist somit im vollsten Sinne wortbrüchig geworden. Der Chef des Generalstabes des 14. Armee⸗Corps. v. Leszezynski, Oberst⸗·Lieutenant.
, (Thionville), 27. November. Am 13. No⸗ vember hatte die Cernirung der Festung begonnen, am 22. früh das Bombardement, am 23. Mittags erschien zuerst die weiße Fahne auf dem einen Thurm der Kirche und am 24
Abends) war bie Kapitulation des Platzes bereits unterzeichnet,
welcher, ohne Außenforts, tief im Thale liegend, der Wirkung , nicht drei Tage zu widerstehen ver⸗ mochte.
Als am 23. Mittags die weiße Fahne statt der dreifarbi⸗ gen auf jenem Thurm wehte, mußte angenommen werden, daß die Festung zu kapituliren gesonnen sei, da nach Kriegs⸗ gebrauch in jedem andern Falle ein Parlamentär hätte ge⸗ sendet, aber nicht die weiße Fahne statt der nationalen hätte aufgezogen werden müssen. Es war aber dies das letzte Mittel des Festungskommandanten, unsere Batterien zu einem mehrstündigen Schweigen zu veranlassen und diese Zeit zum Löschen des immer weiter fortschreitenden Brandes in der Stadt z wenntzen. Dem vom General von Kameke in die Stadt endeten Parlamentär, seinem Adjutanten, wurde Seitens des Platzes die Bitte vorgetragen, Frauen und Kinder aus demselben entfernen zu dürfen, eine für die kriegerischen Verhältnisse überhaupt wie in Anbetracht der hier obwaltenden Umstände im Besonderen völlig ungerecht- fertigte Anforderung, auf welche einzugehen der Lommandirende der Belagerungs⸗Division sich nicht veranlaßt finden durfte. Das Bombardement nahm daher erneuten Fortgang, und wie⸗ wohl nunmehr angenommen werden konnte, daß die Lage der Dinge innerhalb der Festung einen längeren Wider⸗ stand derselben nicht möglich machen würde, so wurden dennoch alle Vorbereitungen getroffen, mit Hülfe der Parallele, der Armirung derselben, wie des förmlichen Angriffes überhaupt die Uebergabe des Platzes so schnell wie möglich zu erzwingen. Die bedeutende Treffähigkeit unserer Geschütze erzielte denn auch in den folgenden 24 Stunden aber⸗ mals so bedeutende Resultate, daß in der Festung jede Hoff⸗ nung auf längere erfolgreiche Vertheidigung schwand. Der Platz entschloß sich zur Uebergabe, die Kapitulation wurde in den Abendstunden des 24. November unterzeichnet, und am folgenden Tage 11 Uhr Vormittags die Thore den preußischen Truppen geöffnet. .
Die Kapitulationsbedingungen waren die von Sedan. Die Garnison, nur zum kleinsten Theil aus Linientruppen be- stehend, wurde als kriegsgefangen abgeführt, es waren bereits zum selben Abende drei Züge zu je 1500 Mann in Saarbrücken angesagt, von wo sie über Kaiserslautern nach süddeutschen Plätzen sollten weiter geschafft werden. Die Verheerungen in der Stadt waren bedeutende: in den Straßen hatte man das Pflaster aufgerissen, selbst Wasser in dieselben geleitet, um den weitreichenden Wirkungen preußischer 24. Pfünder zu steuern. —ᷣ
er strategische Werth Diedenhofen s ist nicht unbedeutend, abgesehen von dem moralischen, die Mosellinie jetzt ganz in
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