1870 / 397 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

50.6

Das 50. Stück des Bundes⸗Gesetzblattes des Norddeutschen

Bundes, welches heute ausgegeben wird, enthält unter

Nr. 592 die Instruktion über die Zusammensetzung und den Geschäftsbetrieb der Sachverständigen Vereine. Vom 12ten Dezember 1870, unter .

Nr. 593 die Bekanntmachung, betreffend die Ausgabe fünfjähriger fünfprozentiger Schatzanweisungen im Betrage von 51,000,000 Thaler oder 7500, 000 Livres Sterling. Vom 13. Dezember 1870; unter

Nr. 594 die Ernennung des Kaufmanns C. E. Gerner zum Vize ⸗Konsul des Norddeutschen Bundes zu Moß (Nor⸗

wegen); unter w w Nr. 595 die Ertheilung des Exequatur als britischer Vize⸗

Konsul an den Kaufmann Francis Blair Stoddart zu

Danzig; und unter q Nr. 596 dem zum Konsul der Republik Peru, mit der

Residenz in Hamburg, ernannten Kaufmann G. R. Enet, ist das Exequatur zu dieser Ernennung ertheilt worden. Berlin, den 16. Dezember 1870. Zeitungs Comtoir.

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Ministeriuni für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Dem Schlossermeister Briel in Frankfurt a. M. ist unter

dem 14. Dezember 1870 ein Patent- ö auf ein durch Modell und Beschreibung nachgewiesenes Sicherheitsschloß, ohne Jemand in der Benutzung bekannter

Theile zu beschränken, . 3 6

auf drei Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den

Umfang des preußischen Staats ertheilt worden.

Justiz⸗Ministerium. Der Kreisrichter Stephani in Darkehmen ist zum Rechts- anwalt bei dem Kreisgericht in Darkehmen und zugleich zum

Notar im Departement des Appellationsgerichts zu Insterburg,

mit Anweisung seines Wohnsitzes in Darkehmen ernannt worden.

Finanz ⸗Ministerium.

Die Kataster⸗Controleure Brunner zu Worbis, Roemer zu Halle a. S., Goernem ann zu Cölleda und Wohlfahrt

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zu Eisleben sind zu Steuer-Inspektoren ernannt.

be

Berlia, 16. Dezember. Se. Majestät der König

haben Allergnädigst geruht: dem- Geschäftsträger und General⸗

okohama, von

Konsul des Norddeutschen Bundes zu ( r. Magjestät dem

Brandt, zur Anlegung des vemselben von

Könige der Niederlande verliehenen Commandeurkreuzes des

Ordens vom Niederländischen Löwen, sowie dem Konsul des Norddeutschen Bundes in Rustschuck, Dr. Kalisch, zur An—⸗ legung des demselben von Sr. Majestät dem Könige von Ita⸗ lien verliehenen Ritterkreuzes des Ordens der Italienischen Krone, Allerhöchstihre Genehmigung zu ertheilen.

Nicht amtlich es. 3.

Preußen. Berlin, 16. Dezember. Ihre Majestät die Königin war gestern in dem Vereinslazareth der Leipziger

Straße anwesend und besichtigte die Sendung des Hülfsvereins

an die Armee im Lokal der Feuerwehr.

Die gest rige (2.) Plenarsitzung des Hauses der Ab⸗ geordneten wurde vom Alters⸗Präsidenten von Bonin (Gen⸗ thin) um 1 Uhr eröffnet. .

h 7 Ministertische befand sich der Finanz ⸗Minister Camp⸗ ausen. . . Der Alters⸗Präsident v. Bonin theilte vor Eintritt des Hauses in die Tages⸗Ordnung mit, daß der Staatshaushalts— Etat für das Jahr 1871 von dem dem Präsidium des Hauses bereits zugesendet und inzwischen an die Abgeordneten vertheilt worden sei.

Hierauf machte der Alters⸗-Präsident von Bonin das Re⸗ sultat der Wahlen der Vorsitzenden und Schriftführer der Ab- theilungen bekannt.

Es wurden gewählt in der 1. Abtheilung: Vorsitzender: Abg. von Denzin; Stell vertreter: von Spankeren; Schriftführer: Thilo; Stellvertreter: Graf Limburg Styrum. 2. Abtheilung: Vors.: Dr. von Rönne; Stellvertreter: Dr. Kosch; Schriftf.: Simon von Zastrow; Siell vertreter: Hoffmann. 3. Abtheilung: Vors.: v. Ehnern, Stellv.. Dr. Künzer; Schftf.:

rn; Strosser; Stellv.! Dr. Schläger. 4. Abtheilung: Vorsittzender: raf

inanz⸗Minister Camphausen

Bethusy Hue, Stellvertreter: Dr. Gneist, Schftf.: Böhme

Stellv. Groschke. 5. Abtheilung: Vorsitzender: v. Bennigsen, Stellvertreter: Dr. von Bunsen; Schriftführer: Evelt; Steh vertreter; von Saucken⸗Insterburg. 6. Abtheilung: Vorsitzender, von Mitschke-ollande; Stellvertreter: von Saucken-Julienfeld Schriftführer: Dr. Frhr. von Saurma, Stellvertreter: Pr Wallichs. 7. Abtheilung: Vorsitzender: von Hennig; Stcl.

vertreter: von Savigny; Schriftf. Duzenberg; Stellv.: Sacht

Es folgte eine Reihe solcher Wahlprüfungen, bei welche keinerlei Bedenken obwalteten. k

Der Präsident theilte schließlich mit, daß nunmehr 273 Wahlen geprüft seien, daß also das Haus beschlußfähig sei. Hiermj war die Tages⸗Ordnung erledigt.

Die heutige (3) Plenarsitzung des Hauses de Abgeordneten wurde vom Alters⸗Präsidenten von Bons um 12 Uhr eröffnet.

Am Ministertische befanden sich der Minister des Innern Graf zu Eulenburg und der Finanz ⸗‚Minister Camphausen.

Nach kurzen geschäftlichen Mittheilungen des Alters. Pra denten von Bonin trat das Haus in die Tages⸗Ordnung ein.

Den uten ren Gegenstand derselben bildeten die Wahlen der Präsidenten und Schriftführer,. 29 Zum ersten Präsidenten des Hauses wurde der Abg. von Forckenbeck mit 338 unter 339 . Stimmen gewähll 1 Stimme erhielt der Abg. Kiepert (Marienfelde); 7 Stimm zettel waren nicht beschrieben. .

Der Präsident von Forckenbeck nahm die Wahl dankend an, versprach gerechte und unparteiische Leitung der Geschäft und sprach dem Alters⸗Präsidenten von Bonin den Dank dez dar aus. Die Abgeordneten erhoben sich zum Zeichen ihre

ustimmung von den Sitzen. ö

Zum ersten ö, wurde der Abg. v. Köller mit 320 unter 326 gültigen Stimmen gewählt. Der Ahg, Strosser erhielt 3 Stimmen, die Abgg. Reichensperger (Cöln v. Bonin und Dr. Löwe je 1 Stimme Der 4 v. Köller nahm die Wahl dankend an. Beim Schlusse des Blattes wurde di Wahl des zweiten Vize⸗Präsidenten vorgenommen.

Offizielle militärische Rachrichten. Ver sail les, 15. Dezember. Diesseitige Abtheilungen besetzten am 11. nach kurzem Ge fechte Beaumont, westlich Evreuxn. 4 . . vor La Före erschtenene Feind hat den Rückzug an getreten. ö ö. ö k In der Verfolgung des Feindes bis Oucques und Mawed hat die Armee Abtheilung des Großherzogs von Mecklenburg am 13. 2000 feindliche Marodeurs gesamnlelt.

von Podbielski. . I5. Dezember. . estern, Mittags 1 Uhr, Einzug der preußischen Truppen in Montmédy. 65 Geschütze genomimen, 30906 Gefangene ge macht, 237 deutsche Gefangene befreit, darunter 4 Sffiziere Diesseitiger Verlust während des Bombardements gering. von Kameke.

3) Fontaine, 16. Dezember. Festung setzt energisch Vertheidigung fort, macht viel Ausfälle. 1 Bosmont le grand Bois und Dorf Andelnans von uns genommen mit Verlust von 2 Offizieren 7 Mann; Feind verlor allein a Gefangenen 1 Offizier 90 Mann. . .

(Das westlich Evreux gelegene Beaumont ist von den vielen gleichnamigen Orten durch den Zusatz le Roger unter schieden; es liegt im Departement Eure, an der Rille, welch südöstlich von Havre in die Seine mündet. Die Stadt liegt 4 Meilen westlich Epreux, hat 2109 Einwohner, viele Mühle , Art und für ihre Größe nicht unbedeutende

andel.

von Tresckow.

Ducques und Maves . im Departement Loir⸗et⸗ lois entfernt, in der Beauc⸗

Cher, 4 resp. fast 3 Meilen von letzteres unweit der Quellen der Cisse.

An delnans liegt g Meilen von Belfort an der Savou reuse und ist ein kleiner Ort von kaum 300 Einwohnern.)

Aus den Hauptgquartieren in Versailles, 11. Dezember

Ueber das Vorgehen der unter dem Großherzog vo Mecklenburg stehenden ÄArmee⸗Abtheilung bis zu dem Zeitpun! ihres Eingreifens in die großen Entscheidungen vor Orleäns, sim wir it in der Lage, eingehender zu berichten. Die Armee Abtheilung war, seit ihr nach den Gefechten bei Chateauͤnen zur Konzentration mit den übrigen an der Loire operxirende deutschen Truppen eine Schwenkung nach Süden aufgetragen unter das Oberkommando des General Feldmarschalls Prinze

gebracht.

überlegen, aber dennoch habt Ihr ihn wiederum geschlagen; : 6353* *

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Friedrich Carl gestellt worden. Sie hatte schon am 30. No- bember Fühlung mit dem Feinde gewonnen und war in Folge defsen während des 1. Dezember züm Eingreifen in die Attion bereit. Die Truppenkörper der Infanterie und Kavallerie, aus denen die, Armee Abtheilung, nach Abgabe der 5. Kavallerie Division an das Hauptheer des Prinzen Frie⸗ drich Carl bestand, waren folgenderniaßen vertheilt. Am weitesten östlich, also auf der äußersten Linken der einge⸗— nommenen Front, stand die 22. Division, General von Wittich, bei Toury an der großen Straße Etampes Orleans; in der Mitte die 17. Diviston, General⸗Lieutenant von Tresckow, bei Allaines, Straße Artenay - Chartres, das J. bayerische Corps, General von der Tann, bei Orgöres, an der Chaussee von Allaines auf Ehateaudun; die 4. Kavallerie ⸗Diviston, Prinz Albrecht, hatte Stellung auf dem rechten Flügel; der 2. Kaval-⸗ lerie⸗Division war die Deckung der Straße Artenay übertragen. Das bayerische Corps hatte am 1. den Befehl erhalten, seine Stellung von Orgores bis Loigny, wenige Kilometer südöstlich, auszudehnen. Während es am 2. Dezember Morgens in der Ausführung dieses Befehls begriffen war, stießen die Franzosen mit dem bei Terminiers gesammelten XVI. Corps auf seine

Avantgarde in der Richtung über Loigny hinaus, gegen

Orgoͤres. Es gelang den Bayern jedoch, wnit den französtschen Vortruppen fertig zu werden und sie auf das Dorf Loigny jurückzuwerfen. Da aber die Franzosen an diesem Punkte mit ciner bedeutenden NUebermacht erschienen waren, wurde es ihnen leicht, frisch. Truppen vorzuziehen und mit ihrem Gros die bayerischen Truppen bei Villeprevost und Goury⸗Lhateau zurück-

judrängen. General von der Tann brachte nun seine Reserven

ins Gefecht und ging von neuem zum Angriff vor, gegen welchen der Feind erst Stand hielt, als er nochmals Verstärkuͤng herangezogen hatte. =

Inzwischen war es der 17. Division bis Mittag gelungen, das Dorf Lumegu, links von Loigny, nach leichtem Gefecht mit dem ausweichenden Feinde zu nehmen und ihre Infanterie Bataillone zur Unterstützung der Bayern gegen den letztgenann⸗ ten Ort zu entwickeln. Unter Mitwirkung der 4. Kavallerie Division des Prinzen Albrecht (Vater), welche auf die rechte sllanke der Bayern schwenkte, wurde der Feind zum Rück⸗ suge auf Loigny gezwungen und so das Gefecht schon um 1Uhr für unsere Waffen glücklich entschieden.

Die Diviston Wittich war von Toury aus in der Rich- lung auf Bqgigneau vorgegangen und hatte den Feind ohne besondere Schwierigkeit aus diesem Ort vertrieben, worauf sie, den Bewegungen der feindlichen Kolonnen folgend, auf Poupry dirigirt wurde. In dem nördlich von diesem Dorfe sich aus⸗ dehnenden Gehölz kam es zu vielen kleinen Gefechten, in denen sich namentlich das 94. Regiment auszeichnete. Der Zweck wurde trreicht, die Straße auf Allaines dem Feinde versperrt. Gleich—⸗ zeitig war der Kampf um die Straße Artenay eröffnet und auch hier ein glückliches Resultat erzielt worden, obgleich dies⸗ seits nur eine einzige Kavallerie⸗Brigade den dichten Massen, die den Kern des XV. französischen Armee⸗Corps bildeten, ent⸗ i enge st llt werden konnte. Der Erfolg dieser Gefechte war ie Flucht des Feindes nach Artenay, wo er bei eintretender Dunkelheit hinter seinen Verschanzungen Schutz suchte. ö Zwar hatten die Franzosen gegen den rechten Flügel der Armee⸗Abtheilung des Großherzogs am Nachmittag, von Loigny aus, noch einmal ein intaktes Corps, das XVII, ins Feuer Allein nachdem auch hier bis zum Einbruch der Nacht gekämpft worden, gab der Feind Loigny auf und zog ch auf Terminiers zurück, so daß der Angriff, den er an diesem Tage unternommen, auf allen Seiten abgeschlagen war. In der Nacht zum 3. Dezember konnte die Heeresabtheilung

des Großherzogs die engste Verbindung mit der Armee des

Prinzen Friedrich Carl herstellen. . Südfranzösische Blatter, die hier bis zum 3. Dezember

vorliegen, stehen noch unter dem Eindruck der Siegesnachrichten, welche Gambetta über die Ausfälle der pariser Besatzung vom

29. und 30. November in den Departements verkünden läßt.

; ; Se. Majestät der König haben folgenden Armee⸗ befehl erlassen: . Soldaten der verbündeten deutschen Armeen!

Wir stehen abermals an einem Abschnitt des Krieges. Als Ich zuletzt zu Euch sprach, war mit der Kapitulation von Metz die letzte der feindlichen Armeen vernichtet worden, welche uns beim Beginn des Feldzuges gegenüberstanden. Seitdem hat der Feind durch die außerordentlichsten Anstrengungen uns neugebildete Truppen entgegen gestellt, ein großer Theil der Bewohner Frankreichs hat seine fried⸗ lichen, von uns nicht gehinderten Gewerbe verlassen, um die Waffen in die Hand zu nehmen. Der Feind war uns an Zahl oft

denn Tapferkeit und Mannszucht und das Vertrauen auf eine gerechte Sache sind mehr werth, wie die Ueberzahl. Alle Versuche des Feindes, die Cernirungslinie von Paris zu durchbrechen, sind mit Entschiedenheit zurückgewiesen worden, oft zwar mit vielen blutigen Opfern wie bei Champigny und bei le Bourget aber auch mit einem Heldenmuth, wie Ihr ihn überall beweiset. Die Armeen des Feindes, welche zum Entsatz von Paris von allen Seiten heranrückten, sind sämmtlich geschlagen. Unsere Truppen, die zum Theil noch vor wenig Wochen vor Metz und Straßburg standen, sind heute schon liber Rouen, Orleans und Dijon hinaus, und neben vielen kleiuen siegreichen Gefechten sind zwei neue große Ehrentage Amiens und die mehrtätige Schlacht von Orleans den früheren hinzugetreten. Mehrere Festungen sind erobert und vieles Kriegsmaterial ist genommen wordkn; somit habe Ich nur Anlaß zur größten Zufriedenheit, und es ist Mir eine Freude und ein Bedürfniß, Euch dies auszusprechen. Ich danke Euch Allen, vom General bis zum gemeinen Soldaten. Beharrt der Feind bei einer weiteren Fortsetzung des Krieges, so weiß Ich, daß Ihr fortfahren werdet, dieselbe Anspannung aller Kräfte zu bethätigen, welcher wir unsere bisherigen großen Erfolge verdanken, bis wir einen chrenvollen Frieden erringen, der würdig der großen Opfer ist, die an Blut und Leben gebracht worden. ; H. Q. Versailles, den 6 Dezember 1870.

GBilhelm.

Weiter liegen vom Kriegsschauplatz folgende Nach⸗

Cöln, 15. Dezember. (W. T. B. Wie die »Kölnische Zeitung« meldet, ist gestern um 1 Uhr Nachmittags ein um 1 Uhr Morgens von Paris abgegangener Luftballon, in welchem sich zwei Personen und etwa z700 Pfund Briefe befanden, in Sinn bei Herborn (Nassau) niedergefallen. .

richten vor:

Französischerseits sind vom Kriegsschauplatz fol⸗ gende Nachrichten eingegangen: ö

Bordeauß, 15. Dezember. (W. T. B.) Die englischen ef gem 10. und die belgischen Posten vom 9. d. sind hier eingetroffen. . . Die Regierung hat die Häfen von Havre, Dicppe, Fecamp in Blokadezustand erklärt und die neutralen Mächte davon vexständigt. Neutrale Schiffe müssen innerhalb 11 Tagen diese Häfen verlassen. Als Zwech der Maßregel wird bezeichnet, den preußischen Truppen die Möglichkeit zu nehmen, sich von der Seeseite her zu verprovigntiren.

Der Eisenbahndienst ist für Personen auf der Linie Serquigny Rouen, Le Mans⸗Tours, so wie Angers⸗Tours sutz⸗

pendirt.

—— Wir sind militärischer Seits veranlaßt worden, darauf aufmerksam zu machen, daß die im Staats⸗Anzeiger vom 15. Dezember Cr. Nr. 396 veröffentlichte Analyse des neusten offiziellen Aktenstücks der Regierung zu Tours von einem competenten Veurtheiler im großen Hauptquartier her⸗ rührt und den schärfsten Eommentar zur Würdigung der fran⸗ zösischen Siegesberichte liefert.

Die Zahl der unverwundeten Kriegsgefangenen, welche der »St.Anz.« vom 15. Oktober (Bes. Beil. Nr. 43) auf 123,700 angegeben, hat sich in den jenem Zeitpunkte fol⸗ genden sechs Wochen bei Weitem über das Doppelte vermehrt. Der Fall von Metz wie vieler anderen Festungen hat jene Ziffer bis auf 303,842 Mann erhöht, mlt welcher Zahl die offiziellen Angaben am 28. November, also vor Be⸗ ginn der letzten Kämpfe an der Loire, abschließen. Es ist noch⸗ mals zu bemerken, daß diese Zahl nur diejenigen französischen kriegsgefangenen Mannschaften umfaßt, welche vom Kriegs⸗ schguplatz direkt nach den Gefangenen-Depots geschickt oder später denselben als geheilt überwiesen sind. Zu obiger Summe treten dann noch 15,253 Offiziere. Die Dis⸗ lokation dieser bis hier aufgeführten Offiziere und Mann⸗ schaften, welchen die aus Diedenhofen kommenden etwa 4000 Mann als auf dem Marsch von der Mosel nach Bayern be—⸗ findlich am obigen Datum noch nicht zugezählt werden konn⸗ ten, gestaltet sich wie folgt: Es kommen auf das Königreich Preußen und die Festung Mainz 8326 Offiziere und 231,465 Mann, und zwar auf die Festungen 3611 QOffiziere und 217 808 Mann, und auf die offenen Städte 4915 Offiziere und 13,657 Mann. Von ersteren steht Mainz obenan mit 416 Offizieren und 24,839 Mann, dann folgen Magdeburg mit 510 Offizieren und 23,100 Mann, Wesel inkl, des Lagers auf der Spellner Haide mit 18,100, Coblenz mit 27,812, Stettin mit dem Lager