ᷣ 5097 unvollstän dige Armiee orps und eine Kavallerie Division übrn bei Billers Bretenneuz mit dem Bayonnet zu nehmen, wo— von denen einige Tage darauf noch die erste Division (Gene n , , ,,,, n
v. Bentheim ᷣ ö zie en . ; 1 nn,, . Herden durch einen kräftigen, umfassenden Angriff wobei namentlich
Am 7. November trat die Armee von Metz aus d die Jäger-Bataillone und die Artillerie in Thätigkeit waren. marsch gegen Westen auf zwei . 3 Tah 9 Der Feind hatte also in hiesiger Gegend zwei Corps auf— Armee Corps auf dem rechten Flügel verfolgte die Linte Bris, L'stellt gehabt kJ . en Spin court Damvillers⸗- Hun fur Meuse-Buzeneh-Vouzlerg. esamnitst rke äber ooh Mann betrug; seine. Truppen be Rethel⸗Laon⸗RNoyon. Das achte Armee - Corps auf dem linken standen aus vielen Linien-Bataillonen, Mobilgarden und eini— Flügel nahm seinen Weg über EtainVerdunVarennes⸗Suippez. gen mohilisirten Nationalgarden. Er verlor darch diesen Kampf Rheims ⸗ Soissons. Eomplogne. Nachweislich über 3000 Mann, worunter 890 unverwundete Die 3. Kavallerie, Digtsion, verstörtt durch Infanterie unn Gefanelzsso rie mern ge hüt, Ul given ihnen in göllk Artillerie, wurde einige Tagemärsche vorausgesandt, um die ger gif õsung bewerkstelligte er seinen Rückzug auf Arras Gegend von Varennes und Clermont (den Argonner⸗Walbs ind Lille. Der diesseitige Verlust betrug 1300 Mann und aufzuklären und zu besetzen, da dort Francs. tireurs Banden di 79 Offizier ö. . ö Gegend unsicher machen sollten; als das Gros der Armee heran. Am 28. zog sich die Armee näher an Amiens zusammen, gekommen, maarschirte di Division in engerer Vereinigung mit die Stadt wurde besetzt ; da indessn die Citadelle vom Feinde demselben weiter bor. Mit der Ankunft der Armer an der noch gehalten wurde, so mußte sie angegriffen werden. Ein Maas traf auch der Fall von Verdun zusammen, womit ein kurzes Infanteriegefecht gegen dieselbe, wobei der Kommandant sehr wichtiger und schwer zu umgehender Straßenknotenpunt; çetödtet wurde, batte den, Erflg daß die Besgtzung am fol in unsere Hände fiel. genden Morgen kapitulirxte; 11 Offiziere, 400 Mann, 30, Ge⸗ Am 29. November erreichten die Toten der Armee vit Jhütze und, bedeutendes Kriegsmaterigl fielen in unsere Hände. Oise⸗Linie bei Noyon und Compiegne, während gleichzelttg die Die Einwohner von amin, welch Zeugen der Auflösung
5096 Thal des Loir, dessen Nordrand mit einer großen Zahl alter Schlösser und Ruinen gekrönt ist. Vendsme hat fast 19,000 Einwohner und ist Sitz der Unter Präfektur und eines Civil⸗ Tribunals; bemerkenswerth sind die Kirche de la Trinité, eine Kavallerie ⸗Kaserne, Bibliothek und Theater. Beträchtlich sind die Lederhandschuh⸗, Watten ⸗ und Papierfabriken, sowie Ger⸗ bereien und Färbereien.
Longeau ist ein kleiner Ort von 450 Einwohnern an einem Zufluß der Vingeanne, etwa 900 Fuß hoch, im Departe⸗ ment Haute⸗Marne und 15 Meilen südlich der Festung Langres gelegen. Diese selbst, mit 8300 Einwohnern, liegt zwischen der Marne und der Bonnelle, hat eine Eitadelle und Waͤlle von fast Meilen Umfang. Sie deckt die Bahn von Vesoul nach Chaumont, mit welcher einige Meilen südöstlich der Festung die Bahnlinie von Basel⸗Besangon und die pro⸗ jektirte Bahn von Dijon sich vereinen.)
Es blieben also zur Operation im freien Felde nur zwe . Bestimmung 6 nen entzieht sich für jett
der Mittheilung; einige Tage wohlverdienter Ruhe wird man ihr aber nach dem ununterbrochenen vierwöchentlichen Marsche wohl gönnen müssen. Dann aber wird sie vielleicht Gelegen⸗ heit finden, neue Lorbeeren zu erringen.
. — Weiter liegen vom Kriegsschauplatz folgende Nach⸗ richten vor: . ö
Ueber den unweit Sinn bei Herborn niedergefallenen pariser Luftballon ist der »Köln. Ztg.“ folgende Mittheilung aus Sinn zugegangen:
Gegen 1 Uhr sahen wir den etwa 80 Fuß hohen und 40 Fuß im Durchmesser großen Ballon in einer Höhe von einigen 100 Fuß über uns nach südlicher Richtung fliegen. Hoch erfreut, diesen ersten Fang auf Ditutschlands Boden hier einheimsen zu können, eilte ich mit circa dreißig Arbeitern aus der Maschinenfabrik der Herren Döring und Hoffmann, nach dem in der Flugbahn des Ballons 4 Stunde von hier gelegenen sogen. Mühlberg (Wald), wo richtig der Ballon mit seinen zwei Insassen auf einer Waldblöße zwischen hohen Bäu⸗ men landete Troß der größten Eile und nachdem wir nur noch 200 Schritte von der Stelle entfernt waren, hatten die Franzosen die Gondel schon abgeschnitten und der Ballon ging vor uns wieder in die Höhe. Ich dachte sicher, einen Herrn der pariser Regierung in Empfang nehmen zu können, doch so glück= lich sollten wir nicht sein. Es waren zwei gewöhnliche pariser Kinder:
Die 1. Armee von Metz bis Rouen.
Die Armee hat am 5. Dezember Rouen, die alte Haupt stadt der Normandie, besetzt und damit in ihren Operationen einen gewissen Abschluß erreicht.
Man mag sich im Vaterlande in letzter Zeit gewundert haben, so wenig oder gar nichts von dieser Armee zu hören,
von deren Dasein man erst wieder durch ihr Auftreten bei Amiens und Rouen erinnert wurde. Diese Stille und Ver— borgenheit war nothwendig, um dem Feinde über diesseitige Absichten keine Fingerzeige zukommen zu lassen, ihn in Unge⸗ wißheit über das Verbleiben dieser Armee zu erhalten, dadurch zur Theilung seiner Kräfte zu zwingen, wenn er großere Land⸗ striche besetzt halten wollte, und so wesentlich zu den Erfolgen beizutragen, welche jetzt die erste Armee unter Führung des , der Kavallerie, Freiherrn von Manteuffel, errun⸗ gen hat. .
Man wird die Schnelligkeit der Operationen zu würdigen wissen, wenn man die Märsche verfolgt, welche die Armee seit dem 7. November zurückgelegt hat.
Nach dem Fall von Metz am 27. Oktober bestand die IJ. Armee aus dem L (General von Bentheim), VII. (General von Zastrow) und VIII. Armee Corps (General v. Goehen), den Truppen des Generals von Senden (1. Infanterie⸗ und 1.
Kavallerie Brigade) und der 3. Kavallerie⸗Division unter Gene ⸗
ral Graf von der Gröben.
Zunächst hatte diese Armee die schwierige und zeitraubende
Aufgabe, die Evakuirung und den theilweisen Rücktransport der 150,000 Gefangenen aus Metz zu bewirken, der Transport wurde schließlich in der Art geregelt, daß die Landwehr - Trup⸗ pen der bisherigen Diviston Kummer den Transport in die . bewirkten, woselbst fie zur Bewachung verbleiben mußten. Die fernere Aufgabe der Armee war nun: Metz fest zu halten, Thionville, Longwy, Montmédy, Mözisres und stheil⸗ weise Verdun zu belagern, resp. zu beobachten und dann gegen das nordwestliche Frankreich vorzurücken, um dort die sich von Neuem bildenden Streitkräfte der Gegend niederzuwerfen; auch fand sich, daß die kleine Festung La Foöͤre (4 Meilen nördlich von Soissons) die Eisenbahnen, die nur nützlich werden konn⸗ ten, derartig sperrte, daß eine Wegnahme derselben durchaus erforderlich wurde, und auch diese Aufgabe fiel der 1J. Armee zu. Diese umfassenden Aufgaben sind in 28 Tagen (vom 7. November bis 5. Dezember) der Art gelöst worden, daß die estungen Thionville, La Fre genommen, Montmédy cernirt, ongwy und Méöziéres noch beobachtet, ein Marsch von 60 Meilen zurückgelegt, die feindlichen Streitkräfte bei Amiens total geschlagen und auf Lille geworfen, der Feind vor Rouen in Folge der Niederlage seines überraschend angegriffenen linken Flügels nach allen Richtungen hin auseinander gesprengt, Amiens mit seiner Citadelle, sowie Rouen besetzt wurden, wo⸗ durch der größte Theil der Picardie und Normandie, sowie alles Land zwischen Mosel und Somme längs der belgischen Grenze in deutschen Besitz gekommen ist; außerdem wurden sämmtliche Ortschaften, welche von unseren Truppen passirt wurden, nach Waffen abgesucht und dieselben vernichtet, so daß ein bewaffneter Aufstand im Rücken der Armee nicht zu be— sorgen bleibt. . Dem General von Tresckow fiel mit dem VII. Armee. Corps, mit den Truppen des Generals von Senden speziell die Auf⸗— gabe zu, Metz festzuhalten, Thionville zu belagern, so wie die genannten kleinen Festungen an der belgischen Grenze zu beob— achten resp. zu cerniren. Ferner mußten die Truppen des Generals von Gayl, welcher Verdun belagerte, verstärkt werden. Die Brigade Zgli⸗ nitzki (Regimenter 5 und 45) nebst einer Escadron und einer Batterie wurden per Eisenbahn nach Soissons zur Belagerung von La Fare vorausgesendet.
Brigade Zglinitzki die Cernirung von La Före ausgeführt hatte
und im Begriff stand, die Festung zu bombardiren. Während hier die Armee zum Theil einen Rasttag hielt, streifte die Kavallerie⸗Division, verstärkt durch zwei Jäger
Bataillone und Artillerie, gegen St. Quentin und Amiens, wodurch das Vorhandensein bedeutender Streitkräfte bei Amiens konstätirt wurde, auch lägen anderweitige Nachrichten vor, daß bei Rouen auch eine bedeutende feindliche Streitmacht vorhanden war. Um eine Vereinigung der feindlichen Streitkräfte zu hintertreiben, wurde am 23. der Vormarsch auf Amiens über Montdidier und Roye angetreten, während desselben fanden bereits kleine Gefechte durch unsere Vortruppen in der Gegend von Quesnel und Mözisres statt. Am 26. wurde durch eine Avantgarde des VIII. Corps bei Thennes am Abschnttt der Luce die Anwesenheit starker feindlicher Kräfte konstatirt, welche 9 Entschluß der Gegner kundgaben, sich vor Amiens zu
agen.
Es wurden daher zum 27. die nöthigen Anordnungen zum Angriff getroffen. Man wußte, daß der Feind Vorbereitungen zur Vertheidigung dahin getroffen hatte, daß er die Wege ver— hauen, die Dorfschaften zur Vertheidigung eingerichtet und mehr— fache Feldbefestigungen angelegt hatte, die genaue Lage und Beschaffenheit indeß nicht genau bekannt war.
Während am 26. das VIII. Armec-⸗Corps vollzählig war, bestand das J. Armee⸗Corps nur aus einer Infanterie⸗Brigade, einem Kavallerie⸗Regiment und der Corpsé-Artillerie, da die gegen Möziöres detachirt gewesene J. Infanterie ⸗Division, welche dort durch das Detachement des Generals v. Senden inzwischen abgelöst worden war, erst in Begriff stand, heran zu kom]mmen, indem sie von Mézisres über Reims nach Laon per Eisenbahn transportirt wurde, den weiteren Marsch von dort aber über Noyon und Roye zu Fuß zurücklegen mußte; am folgenden Tage trafen zum Kampfe das Regiment Kron⸗ prinz und Nr. 41, sowie Kavallerie und Artillerie noch recht—
zeitig ein. Schlacht von Amiens.
Am 27. Morgens trat auf dem linken Flügel das VIII. Armee⸗Corps den Vormarsch direkt auf Amiens in nördlicher Richtung an, warf den Feind, welcher hauptsächlich mit In— fanterie auftrat, von einem Abschnitt zum anderen zurück, wo—
bei mehrfach Positionen durch unsere Truppen mit dem Bayonnet
genommen wurden, auch das 9. Husaren⸗Regiment Gelegenheit fand, ein feindliches Marine⸗Infanterie⸗Bataillon zusammen zu hauen, und stand Abends mit seiner Töte eine halbe Meile vor Amiens, welcher Ort am folgenden Morgen besetzt wurde, nachdem der Feind seine Verschanzungen unter Zurücklassung des schweren Geschützes verlassen und hauptsächlich in nördlicher Richtung zurückgewiesen war. r
Das JI. Armee⸗Corps auf dem rechten Flügel hatte die Höhen von Gentelles und Villiers Bretonneuz zu nehmen, es wurde bei seinem Vormarsch von einem feindlichen Corps an⸗ gegriffen, welches zur Deckung von Corbie, resp. der Eisenbahn auf Arras und Lille aufgestellt war; der Feind schlug sich sehr hrav und leistete, als später auch hier unsere Truppen zur Offensive übergingen, energischen Widerstand. Auch er zeigte vorherrschend Infanterie, einige 20 Geschütze, aber keine Ka—⸗ vallerie, welche hier in dem mehr ebenen Terrain sehr gute Dienste hätte leisten können. Langsam und mit nicht unbe— deutenden Opfern schritten unsere Truppen siegreich vor; Nach⸗ mittags, als der Kampf sich zum Ende neigte, fand das brave
Regiment Nr. 44 Gelegenheit, eine starke feindliche Schanze
ihrer aus dem Kampfe zurückkehrenden Truppen ,,. waren, verhielten sich im Allgemeinen ziemlich entgegenkommend; nur einige Beamte waren etwas störrisch und mußten erst durch energische Maßregeln zur Vernunft gebracht werden. Der Präfekt, ein durch Gambetta oktroyirter, ehemaliger Hand— lungs⸗Commis, hatte sich aus dem Staube gemacht. An seine Stelle wurde durch den General von Manteuffel der Armee⸗Intendant Geheimer Rath Sulzer als Präfekt des SGomme⸗Departements vorläufig eingesetzt.
Während des 29. und 30. wurde der Feind durch stärkere Detachements in der Richtung auf Arras und Absville ver⸗ folgt und gleichzeitig die Armee zum Vormarsche auf Rouen sormirt. Es ergab sich, daß der Feind mit etwa 40000 Mann noch die Gegend östlich Rouen besetzt hielt, sofort beschloß der General v. Manteuffel, ihn hier aufzusuchen, aus dem Felde zu schagen und auch die Hauptstadt der Rormandie in Besitz zu nehmen. Am 1. Dezember setzte die Armee ihren Marsch fort, nachdem sie sich gegen die am 27. November geschlagene feind⸗ liche Armee im Rücken durch Truppenaufstellungen sowie durch gründliche Zerstörung der zuführenden Eisenbahnen gesichert hatte. Das VIII. Armee-Corps nahm jetzt den rechten Flügel ein und ging über Poi, Forges und Buchy gegen Rouen vor, das J. Armee Corps, welches inzwischen den größten Theil seiner bisher fehlenden Truppen von Möziöres und La Före her an sch gezogen hatte, bildete den linken Flügel und ging üher Ally, Breteuil, Marseille (Flecken im Departement Oise, süd⸗ westlich von Amiens) und Gournay. Die äußersten Spitzen dis Feindes zogen bei unserer Annäherung eiligst aus Grand— villes und Songeons ab; wollte der Feind Rouen vertheidigen, so durfte man ihn hinter der Epte oder auf den Höhen von Buchy und südlich davon erwarten, wo er vor sich ein tiefes, schwer zu foreirendes Thal hatte.
Am 4. erreichte der rechte Flügel, General v. Göben, wischen Forges und Buchy ein feindliches Corps von etwa zh 000 Mann, welches hier zur Beobachtung aufgestellt war, s versuchte Widerstand zu leisten, wurde aber mit diesseitigem ganz geringem Verluste sofort aus mehreren Positionen gewor⸗ sen und büßte außer vielen Todten und Verwundeten noch Il Offiziere, 400 Mann unverwundete Gefangene ein. Unsere
Artillerie schoß eine feindliche Protze in die Luft, avancirte und
nahm das zurückgelassene Geschüß weg. Um zu konstatiren, ob der Feind ferner Widerstand leisten wolle und um den er— schöpften eigenen Truppen wenigstens einige Ruhe zu verschaf— sen, wurde zum 5. eine Rekognoszirung angeordnet; das VIII. Armee Corps hatte dabei den Höhenrücken zu verfolgen, während das J. schwierige Defilsen vor sich hatte und in dem bedeckten und okkupirten Terrain vordringen durfte. Da General v. Göben den Feind schon in vollem Abzuge fand, so solgte er schnell, legte trotz der Ermüdung der Truppen einen . Marsch zurück und besetzte noch an demselben Tage
ouen. ;
Das J. Armee-Corps rückte ebenfalls vor, indem es die weichenden feindlichen Abtheilungen gegen die Seine oberhalb Rouen hin verfolgte. ö .
Am 6. Dezember wurde von beiden Armee⸗Corps eine staͤrke Befatzung nach Rouen gelegt. General von Manteuffel hielt Nachmittags seinen Einzug. Jö Die Einwohner verhielten sich auch hier ziemlich entgegen ommend, man hört nichts von Zwistigkeiten oder Gewalt⸗ thaten. An Stelle des hier ebenfalls entflohenen Präfekten hat General von Manteuffel den Justiz⸗Raih Cramer, Corps—
Auditeur des J. Armee ⸗Corps, dazũ ernannt.
der Luftschiffer und sein Gehülfe, etwas hungrig und frierend. Die Fracht bestand aus einem circa 5 Fuß langen, 2 Quadratfuß halten den Briefsack mit Tausenden von Schwimmgürtel, Decken, einem Korb für Brieftauben, ihr Proviant aus einem Brod und einer Flasche Cognac und einigen Instrumenten, Chronometern 24. Unsre Arbeiter kamen einige Schritte früher, und als jene eine deutsche Antwort auf ihre Frage erhielten, nahm ihre Miene einen traurigen ÄUusdruck amn.
Briefen, einem Handkoffer,
Den Briefsack hatten sie unmittelbar vor dem Niederfallen ausgeworfen, wodurch er aufplatzte, und war
deshalb unsere nächste Arbeit, die gefangenen Boten aufzulesen, dann das
Gepäck der Luftschiffer zu übernehmen und diese selbst in mein Haus zu eskortiren. Sie waren 4 Uhr Nachts in Paris aufgestiegen, hatten
wegen des Nebels, wohl auch, weil sie sich auf ihrer eigenen Karte
nicht einmal gut zurechtfinden konnten, keine Ahnung davon, in Preußen zu sein, und waren sehr erstaunt, als ich ihnen den Lan- dungspunkt andeutete. Eine Tasse Kaffe, die sie sich mit ihrem Cognac würzten, nahmen sie dankbar an, und nachdem sie sich eine Stunde ausgeruht hatten, geschah die Ablieferung an das Amt Herborn, Zwei ebenso große Briefsäcke hatten die Luftschiffer schon zwei Stunden früher ausgeworfen und werden wohl schon aufgefunden sein. Auch auf den Feldern sind Bündel Briefe aufgelesen worden.“ Hierbei die Uebersetzung eines Briefes; Paris, 13. Dezember 1870. Es lebe die Republik! ö Meine guten und armen Freunde! Denkt an uns und beklagt uns, seit drei Todesmonaten leben wir nicht mehr, wir sind einge⸗ schlossen von diesen barbarischen Preußen. Dahin hat uns der Ver- räther von Sedan geführt. Zehn Seiten müßte ich haben, um alle unsere körperlichen und geistigen Leiden zu schildern Unser armer Garten und unser armes Haus ist, wie man uns sagt, geplündert und verwüstet, welch' Unglück betrifft uns Da wollten wir in un seren alten Tagen ausruhen. Wird diese Depesche Euch erreichen, ich übergebe sie der Ballonpost, möge Gott ihn beschützen und die Lüfte auch, moͤge er nicht in die Krallen unserer grausamen Feinde fallen. C. ist freiwilliger Mobilgardist. Was wird aus uns noch werden? Es vergeht kein Tag, wo ich nicht an Euch denke. Die Hungersnoth naht. Paris ist sehr traurig, aber voll Muth und Energie. Die Loire⸗Armee naht. Gott schüße Frankreich! Es lebe die Republik!
— Französischerseits sind vom Kriegsschauplatz fol⸗ gende Nachrichten eingegangen: . ;
— Gambetta hat die Bildung eines Regiments Gensd'armerie bei jeder Armee angeordnet. Der Chef der Gensd'armexie steht unmittelbar unter dem Kriegs-⸗Minister und ist gleichzeitig per— manenter Vorsitzender eines Kriegsgerichts, vor welches jeder Fliehende oder der Absicht zu fliehen verdächtige Soldat, sowie jeder Soldat, welcher die Rufe: „Sauve qui peut! Nous sommes perdu!“ ausstößt.
— Außer dem General en chef der Loire⸗Armee, Aurelles de Paladine, sind folgende Generale ihrer Stellungen enthoben worden: General Mazure wurde seines Kommando's und seiner Freiheit in Marseille beraubt, General Barral nach Grenoble zuͤrückberufen, General Gudré nach Rouen, General d'Agemort nach Valence, General de Noue nach Perpignan, General Valson⸗Esterhazh in Algier, die Generale Combriels, Michel, v. Kersolan, Bourbaki und Keratry sind durch In⸗ triguen, Schmähungen und Verleumdung gezwungen, ihre
Entlassung einzureichen, und Gambettas letzter Lagerbesuch
hatte den Zweck, zu sehen, ob Fiereck, Malherbe und Marie noch seines Vertrauens würdig wären.
Brüssel, 16. Dezember. (W. T. B) Die -Indépendance, meldet aus Toulon vom 11. d.,
daß das Mittelmeergeschwader unter dem Kommando des Ad⸗
mirals Jurien de la Gravisre reorganisirt wird. 6377 *