1870 / 400 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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efertigt werden. Dles gilt sowohl für die 4pprozentigen, als auch für die 5prozentigen Pfandbriefe.

Allerhöchster Erlaß vom 7. Dezember 1870, betreffend die . des Sitzes des Lig g g sm miss zu Cöln nach Coblenz. Ich will nach Ihrem Anträge vom 3. Dezember d. J. genehmigen,

das der Sit des Eifenbahn Kommissariats zu Cöln vom J. Januar

1871 ab nach Coblenz verlegt werde. Dieser Erlaß ist durch die Gesetz Sammlung zu veroͤffentlichen. Hauptquartier Versailles, den J. Dezember 1870.

Wilhelm. Gr. v. Ih enp lit. An den Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Das 51. Stück der Gesetz⸗Sammlung, welches heute aus⸗ gegeben wird, enthält unter

Nr. 7761 das Privilegium wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender Gbligationen des Wegeverbandes des Amts Teer, Provinz Hannover, im Betrage von 28000 Thalern. Vom 12. November 18790; unter ; .

Nr. 7762 den Allerhöchsten Erlaß vom 30. November 1870, betreffend die Genehmigung eines Nachtrags zu dem Statute n das Berliner Pfandbrief⸗Institut vom 8. Mai 1868, und unter . .

Nr. 7763 den Allerhöchsten Erlaß vom 7. Dezember 1870, betreffend die Verlegung des Sitzes des Eisenbahn ⸗Kommissa⸗ riats zu Cöln nach Coblenz. .

Berlin, den 19. Dezember 1870.

GesetzSammlungs⸗Debits / Comtoir.

Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Der Regierungs⸗ und Bau⸗Rath Werne kinck zu Posen ist

in gleicher Eigenschaft an das Regierungs⸗Collegium zu Brom⸗

berg versetzt worden.

= Be lin, 19. Dezember. Se. mn n ü. der König haben Allergnädigst geruht: dem Ober ⸗Staats-Anwalt Laube zu Bromberg und dem Staatsanwalt Eiteldin ger daselbst die Erlaubniß zur Anlegung der von des Kaisers von Ruß⸗—

land Majestät ihnen verliehenen Insignien des St. Stanislaus⸗ Ordens resp. zweiter und dritter Klasse, sowie dem Stadt . Bibliothekar Dr. jur. Steffenhagen zu Danzig die Erlaub⸗ niß zur Anlegung des ihm verliehenen silbernen Ritterkreuzes des Königlich Griechischen Erlöser⸗Ordens zu ertheilen.

Nichtamtliches. Preußen. Berlin, 19. Dezember. Ihre Majestät die Königin wohnte gestern dem Gotkesdienste in der Kapelle des Augusta-Hospitals bei und besuchte Ihre Maßsestät die Königin⸗Wittwe in Charlottenburg.

Da die Proklamation, welche Se. Majestät der König

bei dem Einmarsch der deutschen Heere in Frankreich am

II. August erlassen haben, mehrfach inkorrekt wiedergegeben ist, so folgt hier der authentische Wortlaut:

Wir Wilhelm, König von Preußen, thun den Bewoh⸗ nern der durch die deutschen Armeen besetzten französischen Ge— bietstheile zu wissen, was folgt; Nachdem der Kaiser Napoleon die deutsche Nation, welche wünschte und noch wünscht, mit dem französischen Volke in Frieden zu leben, zu Wasser und zu Lande angegriffen hatte, habe Ich den Oberbefehl über die

deutschen Armeen übernommen, um diesen Angriff zurück⸗ zuweisen; Ich bin durch die militärischen Ereignisse dahin ge⸗ ommen, die Grenzen Frankreichs zu überschreiten. Ich führe Krieg mit den französischen Soldaten und nicht mit den Büͤr⸗ gern Frankreichs. Diese werden demnach fortfahren, einer voll kommenen Sicherheit ihrer Personen und ihres Eigenthums zu genießen und zwar so lange, als sie Mich nicht selbst durch feindliche Unternehmungen gegen die deutschen Truppen des Rechtes berauben werden, ihnen Meinen Schutz angedeihen zu lassen. Die Generale, welche die einzelnen Corps kommandiren, werden durch besondere Bestimmungen, welche zur Kenntniß des Publikums werden gebracht werden, die Maßregeln festsetzen, welche gegen die Gemeinden oder gegen einzelne Personen, die sich in Widerspruch mit den Kriegs⸗ ,. setzen, zu ergreifen sind; sie werden in gleicher Weise lle festsetzen, was sich auf die Requisttionen bezieht, welche durch die Bedürfnisse der Truppen als nöthig erachtet werden, sie werden auch die Coursdifferenz zwischen deutscher und fran⸗ n. Währung feststellen, um so den Einzelverkehr zwischen en Truppen und den Einwohnern zu erleichtern. MWilhelm.

Offizielle militärische Rachrich ten. Verfailles, 18. Dezeniber. chricht

Am 16. nahm das X. Armee ⸗Corps bei dem Ge durch welches es in den Besitz von Vendéme gelangte, Si

schütze und 1 Mitrailleuse. 6 Ge⸗

Am 17. wurde von den Toten des den Feind verfolgenden a. ö nach leichtem Gefechte besetzt, 230 Gefangene gemacht. V Aufgefangene Dienstpapiere des nördlich der Lolre kom. mandirenden Generals Chanzy konstatiren ein Zusammen. schmelzen der feindlichen Truppenstärke auf die Hälfte.

Die Töte der von Chartres aus gegen den Feind dirigirten

Kolonnen hatten bei Droue ein siegreiches Gefecht gegen 6 Ba—

taillone. Der Gegner verlor hier über 100 Todte, mehrere Proviantwaggen und einen Viehtransport; diesseitiger Verlust L Offizier, 35 Mann, meist leicht verwundet.

. 4 von Podbielski.

(Epuisay liegt im Departement Loir et Cher, in der Beauce, etwa ö00 Fuß hoch, 7 Meilen nordwestlich Blois, II, nordwestlich Wwendsme an der großen Straße, die von letzt⸗ genanntem Orte nach le Mans führt; es ist ein Dorf von etwa 10630 Einwohnern. Droue ist ein kleines 39lf von

200 Einwohnern im Departement Eure et Loire, an der

Drouette, Zi. Meilen nordöstlich Chartres und in unmittel- barster Nähe von Epernon gelegen, einer Station an der Bahn linie von Paris nach Chartres.)

Aus den Hauptquartieren in Versailles, 15. Dezember.

Wie sich erwarten ließ, hat der Rückzug der französischen Loire Armee in den südlichen Provinzen aufs Neue Bestürzun und Unzufriedenheit erzeugt. Es liegen uns Zeitungen n Lyon, Tours und dem Sarthegebiet Ce Mans) vor, die bis zum 10. Dezember reichen und die geradezu einstimmig sind in der energischen Verurtheilung des Verfahrens, welches die pro— viforische Regierung einschlug, indem sie sowohl von den Re— sultaten des pariser Ausfalls, wie von dem Stand der Dinge

bei Orleans anfangs das glänzendste Bild entwarf, dann aber,

nachdem die Katastrophe der Südarmee eingetreten, Erklärungen

veroffentlichte, welche die Rathlostgkeit der Regierungsmänner

nicht verbergen konnten. . Man braucht sich nur die verschiedenen Phasen, welche die

Stimmungen der südlichen Departements durchliefen, zu ver.

gegenwärtigen, um die plötzliche Entmuthigung vollkommen

begreiflich zu finden. Nach der ersten Festsetzung deutscher

Truppen in Orleans hatte auch der Kriegseifer des Südens eine erhebliche Abschwächung erlitten. Es dauerte eine Zeit lang, che die öffentlichen Organe, selbst die von Tours, sich auf die Seite des Regierungs⸗Ausschusses stellten, als derselbe den neuen Ausrottungskrieg⸗ la nouxpelle guerre dbex- termination, nach den eigenen Worten Jules Favres vom 29. November verkündete. All mählich jedoch belebten die um fassenden Rüstungen, die in allen Provinzen jenseits der Loire vorgenommen wurden, das Vertrauen aufs Neue. Die prahle⸗ rischen Schilderungen, welche Gambetta, bei seiner bekannten Rundreise zu den Hauptarmeen, von der Zahl der Truppen und der Vortrefflichteit . die Presse gelangen ließ, stärk⸗ ten den Glauben an die M . des Widerstandes. Die Parole, welche für diese neue Waffenerhebung des Südens aus— egeben wurde, war die der Befreiung von Paris, das verloren ei, wenn die Departements nicht ihre Schuldigkeit thäten, dessen Errettung aber mit größter Gewißheit zu erwarten sei, wenn das übrige Frankreich sich ermanne. Dieses Stichwort für einen mit der äußersten Anstrengung vorbereiteten Kampf schmeichelte dem Selbstgefühl der Provinzen. Der nach den Aussagen der Regierungshälfte von Tours mit Paris verein- barte Kriegsplan hatte seit Mitte November die populären

Sympathien für sich. Man hoffte allgemein, daß die auf einer

weiten Linie von Bourges, Orleans und Tours bit in die letz ten Punkte des nordwestlichen Frankreichs vertheilten Armeen in einem großen Angriff zusammenwirken, die auf dem Marsch nach Süden begriffenen deutschen Heere zurückschlagen und mit Hülfe einer entgegenkommenden Bewegung der Pariser Armee

die Cernirung der far en, zersprengen würden.

Bekanntlich offenbarte sich zuerst nach der Einnahme von

Dreuxz und Chateaudun, daß das strategische System der Fran— zosen auf unsicheren Grund gebaut war. . . die

Gefechte vom 17. —19. November, daß es der französtschen Rordarmee gelungen war, einen Theil ihrer Avantgarden, wenn auch nur einige Tausend Mann, bis auf mehrere Meilen Entfernung von Paris vorzuschieben, gleichzeitig aber stellte sich heraus, daß eine Verbindung zwischen dieser Nordarmee und den zur Vertheidigung des Südwestens aufgebrachten Truppen, deren CLentrum man im Lager von Conlie kae, enn wußte, noch nicht hatte erzielt werden können. Die Auf⸗

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den jedoch

legen. ten, ist abzuwarten,

lösung der Vorhut des Nordheeres und, was un. mittelbar darauf folgte, die Invaston des Nordens durch bie J. deutsche Armee, die Eroberung von Amiens, reichten noch nicht hin, das Vertrauen der südlichen Bevöllerungen zu zer⸗ stören. Die Lyoner Blätter vom 30. November und 1. De⸗ jember z. B. erklärten, daß man sich über die von der Nord⸗ armee zu erwartenden Leistungen niemals Ilustonen gemacht habe. Man wisse, daß die Truppen der Pikardie eben erst jusammengelesen seien, und daß ihre Ausrüstung viel zu wünschen übrig gelassen habe. Einige Bedenken wur⸗ schon rege, warum die Armee von Le Mans nicht thätiger eingegriffen und warum sie namentlich nicht versucht habe, den Vormarsch der Armee ⸗⸗ Abtheilung unter dem Großherzog von Mecklenburg, der sich anfangs firekt auf Le Mans, später mehr südsstlich wandte, auf⸗ juhalten. Unter diesen Verhältnissen, die nicht ohne tadelnde kritik von Seiten der französischen Zeitung blieben, geschah es, daß Gambetta sich in das Lager Köratrys bei Conlie begab. Der Grund der Zerwürfnisse, welche zum Abschieds⸗ gesuch des Generals führten, werden erst später in ihrer authen⸗ küchen Wahrheit ans Licht kommen, vermuthlich durch Köratry selbst, der mit der Ausarbeitung eines Memoires heschäftigt ist. So viel ist jedoch schon jetzt erwiesen, daß die Streitpunkte sich auf die Gesammtheit der Kriegsführung bezogen. Köratry glaubte, daß

der Zustand seiner Truppen noch nicht ein derartiger sei, um

sicheren Erfolg bei einer sofortigen Aktion versprechen zu kön⸗ nen. 24. November jenen Tagesbefehl, welcher der damals noch sogenannten Westarmee das Zeugniß ausstellte, daß sie nicht minder zuverlässig geschult und nicht minder gut bewaffnet sei, als die Truppen der Loire. Dadurch wurde die Unruhe, die sich in der öffentlichen Stimmung bereits kundgab, noch einmal geftillt. Man hielt es für sicher, daß ein gemein sames Operiren

ber Loire Armer mit der Armee von Le Mans eingeleitet sei.

Die Herstellung des Zutrauens war ein entschiedener Sieg Gambetta s; die Offensivbewegung der französischen Loire⸗Armee eine Folge seines Einflusses. Dafür aber richten sich guch die Vorwürfe , . jetzt einzig und allein gegen seine Person. Die sämmtlichen Blätter von Lon » Courrier de Lyon‘, Decentralisation und »Le salut publien nehmen Partei gegen den Kriegs⸗Minister für Aurelles de Paladine, obschon man in den Rechtfertigungen, die der Letztere gegen die Anklagen von Tours her erläßt, das Zugeständniß steht, daß die abmarschi- rende Loire ⸗Armee den deutschen Streitkräften nicht gewachsen gewesen sei. Man lobt die Behutsamkeit Paladine's gegenüber der unverantwortlichen Leichtfertigkeit, mit der Gambetta dem Pu- blikum falsche Nachrichten vorgespiegelt habe. Die im „Staats Anzeiger schon erwähnte Episode wegen Epinay spielt darin eine Hauptrolle. Nicht minder weit als bie Lyoner Blätter geht die in Tours selbst erschei⸗ nende ⸗La Franee⸗ (Edition d6partementale). Sie sagt in einem „La Situationé überschrichenen Leitartikel: Das Er⸗ eigniß bestätigt in grauenvoller Weise (eruellement) die An- sicht bersenigen, die Herrn Gambetta zuriefen, daß es gefähr⸗

lich sei, sich zum Diktator (directeur suprsme) zu machen,

ohne die Kontrole der Nation. Statt des Erfolges, den man ö. Namen der Diktatur versprach, ist der Mißerfolg (revers) eingetreten, .

ist der Versuch der Regierung, alle Verantwortlich⸗ leit, die sie vor Kurzem noch auf ihre eigenen Schultern nahm, von sich abzuwälzen und das ganze Gewicht derfelben dem Befehlshaber des besiegten Heeres zur Last zu Nachdem dieser Umschwung der Meinungen eingetre⸗ wie die Nachricht von dem fortdauernden Rückzug der Loiretruppen auf die südlichen Departements

wirken wird. . .

Vor Paris ist Alles ruhig. Eine kurze Kanonade, welche der Feind vorgestern Abend gegen unsere Truppen in den Stel lungen von Vaueresson eröffnete, erzielte nichts als eine theil- weife Zerstörung der Kirche des kleinen zwischen Bougival und St. Cloud gelegenen Dorfes.

15. Dezember. (W. T. B.) Die Ankunft der Adreß⸗Depu⸗ tation des Reichstages ist auf morgen angekündigt. Quaxtier ist bereits für dieselbe gemacht. Fürst Wittgen⸗ stein, Kaiferlich russischer General und Militärbevollmächtigter

bei der französischen , ist aus Paris hier .

Gestern und heute kein Schuß aus den Forts. Alles Massenaustritte von Deserteurs aus Paris sind zurückgewiesen worben. Dem Vernehmen nach soll kein Deserteur mehr an⸗

genommen werden.

Französischerseits sind vom Kriegsschauplatz fol=

ende Nachrichten eingegangen: ; Ein . ö 4. enthebt den General Sol von dem

Kommando der Militärdiviston von Tours, weil er diese Stadt

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Gambetta inspizirte die Truppen und erließ dann am

und das erste Schauspiel, das wir erleben,

ohne Noth allzuhastig geräumt habe. General Morandy ist wegen Unfähigteit des Kommandos der 16. Brigade entsetzt worden. General Earoll ist zum Divisionsgeneral ernannt. Ein anderes Dekret ordnet die Formirung von 15 neuen Marschregimentern und 10 neuen Infanterie⸗Regimentern an.

Nach Mittheilungen, die aus Havre vom 17. d. in London eingegangen sind, ist die militärische Lage dort unver- ändert. In der Nähe von Havre und Honfleur befinden sich keine preußischen Truppen mehr. Französische Kanonen boote kreuzen fortwährend an der Küste zwischen Cherbourg und

Havre. Bordeaux, 18. Dezember. (W. T. B.) Aus Tours

wird vom 17. Dezember Abends berichtet: Der ⸗Moniteur⸗

bringt die Bestimmung des Art. 209 des Militär ⸗Strafgesetz⸗ buches in Erinnerung, welche jeden Festungs⸗Kommandanten, der ohne Erschöpfung aller ihm zu Gebote stehenden Mittel und ohne Alles aufzubieten, was ihm Ehre und Pflicht vor⸗ schreiben, kapitulirt, mit Todesstrafe bedroht. Das amtliche Blatt meldet, daß eine Untersuchungskommission unverzüglich in Bordeauz zusammentreten werde, um die näheren Umstände der Kapitulation von Straßburg und Metz einer Prüfung zu unterziehen. ö

Der Präfekt von Tours hat in einem Cirkular an die ihm unterstehenden Beamten folgende Mittheilung gemacht: Der überstürzte Abmarsch des General Sol hat gestern große Be—⸗ sorgniß und Verwirrung hervorgerufen. Inzwischen sind aber von Bordeaux aus Anordnungen getroffen, um ein genügendes Eisenbahn⸗ und Telegraphenmaterial wiederum nach Tours zurück zu dirigiren, damit der Eisenbahn⸗ und Telegraphen⸗ dienst noch fortgesetzt werden könne. General Sol hat beim Verlassen von Tours die unrichtige Mittheilung gemacht, daß unmittelbar die Ankunft mehrerer deutschen Corps zu erwarten stehe, während die preußischen Vorposten noch nicht über Stag⸗ nan hinaus vorgedrungen waren.

Eine Depesche des Generals Chanzy vom 13. d. meldet, daß er seine Bewegung auf Vendöéme fortsetze, ohne von den Preußen beunruhigt zu werden. (Französischerseits wurde Vendöéme am 16. 5. geräumt). Am 13. früh sei Blois noch nicht vom Feinde besetzt gewesen. General Ehanzy hielt die ihm gegenüber stehenden feindlichen Streitkräfte nicht für sehr zahlreich und könne daher die in Tours ausgebrochene Panique nicht begreifen. Der Präfekt theilt schließlich noch mit, daß eine letzte Depesche vom 14. d., den Anmarsch der Preußen auf Tours über Loches melde. 5000 Mann deutscher Truppen hätten in der Nacht vom 13. zum 14. d. vor Montrichard

gestanden.

Kopenhagen, 18. Dezember. (W. T. B.) Die Signalstation Skagen meldet: Am 20. Oktober kreuzte eine französtsche Korvette am Skagerrag. Seitdem ist kein fran⸗ zösisches Kriegsschiff von hier aus gelen worden, namentlich ri

sind am 10. d. nicht 5 französische egsschiffe südwärts passirt.

Die in Folge der Mobilmachung der Armee und deren Beförderung bei dem Aufmarsche an den Landesgrenzen Mo⸗ nate lang nothwendig gewesene gänzliche oder theilweise Ein⸗ stellung des Eisenbahti⸗Güterverkehrs, sowie die unumgängliche Verwendung einer uͤberaus großen Zahl von Wagen zu mili— tärischen Zwecken sowohl auf den ekkupirten französischen, als auf den heimathlichen Bahnen, haben zu einer Unterbrechung des Kohlentransports geführt, welche in einzelnen Landestheilen, insbesondere in nn, und Westfalen, unverkennbar einen

othstand geschaffen hat. . 3 6 R it verabsäumen, was zu thunlichst rascher Be⸗ seitigung einer derartigen, den Kriegsverhältnissen entsprunge— nen Kalamität beitragen könnte, ist, dem Vernehmen nach, Seitens der Staatsregierung darauf hingewirkt worden, daß auf den okkupirten Bahnen in Elsaß und Lothringen bis auf

Weiteres die Kohlentransporte, abgesehen von den zu Betriebs⸗

wecken bestimmtien, großentheils eingestellt werden, damit zu nen niet. nicht etwa Betriebsmittel dem inländischen

Kohlenverkehr entzogen bleiben.

In verschiedenen öffentlichen Blättern wird ein lebhaf— tes Bedauern darüber ausgedrückt, daß die sogenannte Um— gehungsbahn bei Nanteuil auf der Route Straßburg⸗Paris nicht sofort an Stelle des Versuchs den durch Sprengungen arg beschädigten, in losen zu Rutschungen neigenden Gebirgs⸗ schichten liegenden Tunnel daselbst herzustellen, zur Ausführung gelangt sei. In Folge dieser Unterlassung, so wird behauptet, sei die Eröffnung der für die Herbeiführung von Proviant, Muni⸗ lion 2c. so wichtigen Strecke Nanteuil⸗Lagny erheblich ver= zögert worden. Dies ist jedoch nicht der Fall. Die Franzosen halten nämlich auf ihrem -Rückzuge die hohe, schöne Brücke über die Marne bei Trilport zwischen Nanteuil und la Ferts

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