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Y Lombardbeständeꝛ̃ . Thlr. 6j Stagtspapiere, diskontirte Schatz ⸗Anwei⸗ sungen, verschiedene Forderungen und
24,634 000
Thlr. 176,497 0900 16,033,900
6) Banknoten im Umlauf
7 Depositenkapitalien
8 Guthaben der Staatskassen, Institute und Privatpersonen mit Einschluß des Giroverkehrs ...... ..... .
Berlin, den 15. Dezember 1870. Königlich Preußisches Haupt⸗Bank ⸗ Direktorium. von Bechend. Boese. Rotth. Gallenkamp.
Herrmann.
Tagesordnung.
3. Plenarsitzung des Herrenhauses am Mittwoch, den 21. Dezember 1870, Vormittags 11 Uhr.
1) Schlußberathung über die Verordnung vom 17. August d. J. für die Hohenzollernschen Lande zur Ausführung der Gesetze über die Kriegsleistungen und die Unterstützung hülfs⸗ bedürftiger Familien der zum Dienst einberufenen Mannschaf⸗
ten der Rerserve, Landwehr und Ersatzreserve.
Antrag der Referenten: Das Haus wolle beschließen: der vorgedachten Verordnung die verfaffungsmäßige Genehmigung I ertheilen. Antrag der Herren von Below, von Bernuth,
or. Dernburg, von KleistNRetzow, von Plötz, Herzog von Ra⸗ tibor und Genossen, den Erlaß einer Adresse an Se. Majestät
den König betreffend. .
5. Plenar⸗ Sitzung des Hauses der Abgeordneten am Mittwoch, den 21. Dezember 1870, Vormittags 9 Uhr.
JI. Vorberathung des Staatshaushalts Etats für das Jahr
1871 im ganzen Hause. II. Wahlprüfungen.
Berlin, 20. Dezember. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Professor Dr. Wüsten feld u Göttingen und dem preußischen Unterthan, Kaufmann
riedrich Palm zu Rio de Janeiro, die Erlaubniß zur An⸗ legung der ihnen öertiechenen Insignien resp. des Kaiserlich russischen St. Stanislaus⸗Ordens dritter Klasse und des Ritter⸗
53 des spanischen Ordens Isabella der Katholischen zu er⸗ eilen. —
Nicht amt li ches.
Preußen. Berlin, 20. Dezember. Ihre Majestät die Königin war gestern in der Arheitsversammlung des Vaterländischen Frauen Vereins und im Lazareth in der Kaiser⸗ Franz ˖Kaserne anwesend. — Im Königlichen Palais fand ein größeres Diner statt. .
— Der Bundesrath des Norddeutschen Bun des trat heute zu einer Sitzung zusammen.
— Wix sind in den Stand gesetzt, das nachfolgende Schreiben des Kanzlers des Norddeutschen Bundes 96 die Großherzoglich luxemburgische Regierung zu veröffentlichen:
Versailles, den 3. Dezember 1870.
Der unterzeichnete Kanzler des Norddeutschen Bundes beehrt sich der Hochlöblichen Regierung des Großherzogthums Luxemburg folgende ganz ergebenste Mittheilung zu machen:
Bei dem Ausbruch des Krieges hat die Regierung Seiner Majestät des Königs erklärt, daß sie die Neutralität des Groß⸗ herzogthums Luxemburg achten würde unter der Voraussetzung, daß dieselbe auch von französischer Seite respektirt und, wie selbstverständlich, von dem Großherzogthum selbst mit Ernst und gutem Willen aufrecht erhalten werden würde
Die Königliche Regierung ist diesem Versprechen getreulich nachgekommen, und ist in ihrer Rücksicht so weit gegangen,
daß sie sich alle Unbequemlichkeiten in Betreff des Transports ihrer Verwundeten auferlegt hat, welche der Protest der fran⸗ in dieser großen Zeit zu nahen ißt
zösischen Regierung gegen den, im Interesse der Menschlichkeit vorgeschlagenen Transport von Verwundeten durch luxembur— gisches Gebiet ihr auferlegt.
Zu ihrem lebhaften Bedauern aber hat das Verfahren weder auf französischer noch auf luemburgischer Seite den ge⸗ hegten Voraussetzungen entsprochen.
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Stimmung eines Theils der Bevölkerung selbst bis zu thäͤt. lichen Mißhandlungen dortiger deutscher Beamten verstiegen hat, mögen unerwähnt bleiben, um nicht die Großherzogliche Regierung für die Vergehen Einzelner verantwortlich zu machen welche allerdings eine stärtere Repression verdient haben würden als ihnen zu Theil geworden zu sein scheint.
Ein eklatanter Fall von Perletzung der Neutralität ist durch die durch nächtliche Eisenbahnzüge von Lugemburg auß betriebene Verproviantirung der Festung Thionville, so lange ste noch in französischen Händen war, eingetreten. Die Groß, herzogliche Regierung hat ihr Bedauern hierüber ausgedrückt aber nicht umhin gekonnt, die Thatsache anzuerkennen, und . ist unzweifelhaft konstatirt, daß die Beförderung der betreffen. den Eisenbahnzüge nach Thionville nicht hat ohne Konniven; Hroßherzoglicher Eisenbahn. und Polizeibeamten stattfinden können. Die Königliche Regierung hat schon bei dieser Gelegenheit ihre Beschwerde an die Großherzogliche Regie. rung gerichtet und letztere auf die Folgen aufmerksam gemacht, nuf ein solches Verfahren nothwendiger Weise nach sich ziehen müsse.
Diese Warnung ist leider nicht beachtet worden.
In der neueren Zeit hat vielmehr die Verletzung der Neu— tralität eine Ausdehnung angenommen, welche es der König ⸗ lichen Regierung unmöglich macht, sie länger zu übersehen.
Nach der Uebergabe von Metz hat ein massenhafter Durch. gang französischer Soldaten und Offiziere durch das Groß⸗ herzogthum Behufs Wiedereintritt in Frankreich unter Um. gehung der deutschen Aufstellungen stattgefunden.
In Luxemburg selbst hat sich der dort residiren de franzi. sisci·he Vize⸗Konsul auf dem Bahnhof ein förmliches Buregu eingerichtet, in welchem die Flüchtigen mit Mitteln und Be— scheinigungen versehen worden sind, um den Marsch nach Frankreich zum Eintritt in die Nord⸗Armee fortsetzen zu können.
Die Zahl der auf diese Weise den französischen Streitkräf⸗ ten zugefuͤhrten Kombattanten beläuft sich nach den vorliegen, den Angaben auf über 2009 Mann.
Von Seiten der Großherzoglichen Regierung sind keine Maßregeln dagegen ergriffen worden, die französischen Militärt sind weder internirt, noch an der Rückkehr nach Frankreich mit der offenkundigen Absicht, an dem Kriege gegen Deutsch land Theil zu nehmen, verhindert worden. Dem französischen Vize ⸗Konsul sind bei seinem ebenso ,, ,, der Rene, litaͤt des Großherzogthums Hohn sprechenden erfahren, keint Schwierigkeiten in den Weg gelegt worden,
Daß in diesem Durchzuge durch das Großherzogthum zum Zweck des Eintritts in die aktiven französischen Streitkräfte, in der offiziellen Vermittelung desselben durch den Beamten der französischen Regierung, in der Duldung dieses Verfahrens
durch die Großherzogliche Regierung, eine flagrante Verletzung der Neutralität des Großherzogthums liegt, kann nicht in Zweifel gezogen werden. J Hiermit sind die Voraussetzungen, an welche die König liche Regierung die Beobachtung der Neutralität des Groß⸗ herzogthums knüpfen mußte, nicht mehr vorhanden. . 39g dessen hat der Unterzeichnete auf Befehl Sr. Ma. jestät des Königs die Ehre, der Großherzoglichen Regierung zu
erklären, daß die Königliche Regierung auch ihrerseits in den
militärischen Operationen der deutschen Heere sich durch keine Rücksicht auf die Neutralität des Großherzogthnms mehr ge bunden erachtet, und daß sie die Verfolgung ihrer Ansprüche an die Regierung des Großherzogthums wegen der ihr durch Nichtaufrechterhaltung der Neutralität zugefügten Schädigung und die nöthigen Maßregeln zur Sicherstellung gegen ähn licht Vorkommnisse sich vorbehält.
Indem der Unterzeichnete sich hinzuzufügen beehrt, daß die Regierungen, welche den Vertrag vom 11. Mai 1887 unter, zeichnet haben, hiervon in Kenntniß gesetzt sind, benutzt er auch diesen Anlaß zu erneuerter Versicherung seiner ausgezeichneten Hochachtung. v. Bismarck.
—— Dem Herrenhause ist von den Herren v. Below, v. Bernuth, Dr. Dernburg, v. Kleist⸗Retzow, v. Plötz, Herzog von Ratibor der Antrag gestellt worden, nachstehende Ad resse an Se. Majestät den König zu richten: Allerdurchlauchtigster, Graßmächtigster König,
Eine Anzahl von Fällen, in welchen sich eine feindliche
Allergnädigster König und Herr!
Euer Königlichen Majestät diese . dem allerunterthänigst unterzeich. neten Herrenhaufe bei seiner Berusung durch Allerhöchsidieselben das erste Bedürfniß.
Treue Sorge, vor Allem aber hohe Begeisterung erfüllt unsere Herzen, unseren Königlichen Herrn, umgeben von Deutschlands Fürsten, vor den Thoren von Paris, aus dem Heerlager die Neugestaltung Deutschlands vollziehen zu sehen.
In einem Sieges laufe oller Wunder hat unser Heer, die Blüthe der Kation, in treuer Waffengemeinschaft mit seinen Verbündeten,
v. Meding.
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die kriegstüchtigsten feindlichen Almeen vernichtet. Deutsche Macht allein hat den übermüthigen und mächtigen Feind niedergeworfen, welcher Deutschland seit Jahrhunderten zu entzweien, zu erniedrigen und seiner Lande zu berauben suchte, wie er auch den gegenwärtigen Krieg muthwillig hervorrief. .
Deutschland ist einig, wie es seit Jahrhunderten nicht war, und erweist sich in dieser Einigkeit unter Ew. Königlichen Majestät Füh⸗ tung maͤchtig wie kaum je zuvor .
Edle Landestheile, in der Zeit seiner Schwäche von ihm abge- rissen, gewärtigen die Wiederpereinigung mit dem deutschen Vater⸗ lande und dessen nationalem Leben und bieten unsern Grenzen eine größere Sicherheit gegen die Wiederholung unberechtigter Angriffe.
Euer Königliche Majestät, von den Fürsten und freien Städten Deutschlands zum Kaiser erkoren, werden als solcher dem Deutschen Reiche den Rechtsschuz gæawähren und die freie Entfaltung deutschen Heistes in seiner reichen Mannichfaltigkeit und Stammeseigenthüm— lichkeit pflegen, wie es der Wablspruch Allzrhöchstderen Hauses ver⸗ bürgt, ohne daß darum das Königliche Preußen den durch eine Geschichte ohne Gleichen und eine Reihe großer Fürsten ihm theuer gewordenen 5nigsnamen einbüßt.
Dank gegen Gott für diese Seine Führungen bewegt mit Euer Koͤniglichen jestät unsere Herzen. Allerhöchstdenselben bringen wir in alter Treue unsere ehrfurchtvollsten Huldigungen dar und legen den Dank des Vaterlandes gegen unsere heldenmüthige Armee] welche unfer Euer Königlichen Majestät Führung, das Leben freudig ein- seßend, fo Großes vollbrachte, zu Allerhöchst deren Jüßen nieder.
Das preußlsche Herrenhaus hat Ew Königlichen Majestät alle Zeit treu zur Seite gestanden; mit der Geschichte des Landes eng ver. wachsen, kennt es kein anderes Streben, als das Heil Ew. Königlichen Majestat und das damit völlig aleich bedeutende des Vaterlandes.
Die Reichsgesezzebung, in ihrer Kompetenz durch die neuen Ver= träge noch erweitert, beschränkt nothwendig den Einfluß des Land⸗ iages der Monarchie in wichtigen Beziehungen; ohne Neid wird das Herrenhaus dies sthen, wenn jenes Ziel seines Strebens voller in dem Deutschen Reiche zur Geltung kommt.
Allergnädigster König und Herr!
Ein großer, gerechter und natinnaler Krieg hat aus der Glut heißen Kampfes die deutsche Einheit erwachsen lassen Das neue Deutsche Reich entsteht, wie Preußen durch die Thaten seiner Fürsten entstanden und gewachsen ist.
Die Kräfte, echt deutschen, preußischen und monarchischen Geistes, bei der Entstehung thätig, werden auch die weitere Entwickelung tragen und bedingen, und im Verein mit den deutschen Fürsten und freien Siädten wird Euer Königliche Majestät Weisheit ie Institu· tionen zu begründen wissen, welche dem neuen Reiche die ntwickelung in jenem Geiste sichern und gewährleisten.
In tiesster Ehrfurcht ersterben wir .
Euer Königlichen Majestät
9 ber 18z allerunierhänigste, den . Dezember . 25 Das Herrenhaus. = Der Antrag ist unterstützt durch de Herren v. Alvene leben. Fürst zu Bentheim ⸗ Steinfurt. Beyer. Graf v. Brockdorff. Dr. Broicher. Graf v. Carmer. Graf zu Dohng-Schlobitten. v. Frankenberg ˖ Ludwigs dorf. Dr. Goetze. Hobrecht. Peinz zu Hohenlohe ⸗Ingelfingen. Graf v. Hohenthal. v. Jena. v. Karstedt. v. Kröcher. Dr. Leo. v. Lepel. Meyer. Frhr. v. Valeske. v. Rabe. v. Rabenau, Radziwill. Graf v. Redern. v. Neibnitz Graf Jürst zu Salm . Reifferscheid Dyck. Frhr. Graf v. d. Schulenburg ⸗ Emden.
treugehorsamste
Fürst Boguslaw v. . n . v. lichting. raf v. ieffen. Dr. 6 Baron Senfft v. Pilsach. Graf zu Solms Barutb. Graf Eberhard zu Stolberg Wernigerode. v. Sydow. Dr. Tellkampf. v. Thaden. Theune. Torsbuy. Uhden. Frhr. v. Werthern. Wilckens. Frhr. v. Zedlitz und Neukirch.
. .
Offizielle militärische Rach richten.
Ver sailles, 19. Dezember.
. von Werder griff am 18. den Feind an, welcher in beträchtlicher Stärke bei Nuits und Pesmes stand. Am Abend wär Rutts genommen, etwa C600 Gefangene gemacht. Um 19. wurde in füdlicher und westlicher Richtung verfolgt. Diesseits Prinz Wilhelm von Baden und General von Glümer leicht verwundet.
Von Seiten des X. 56g nn fertgesetz.
abne erbeutet. :
ö Ändere Abtheilungen hatten am 17. bei le Poislay und la Fontenelle Gefecht gegen einen etwa 10000 Mann starken Feind, der in der Richtung auf le Mans verfolgt wird. — Die Kolonnen des linken Flügels sind am 19. in Marsch auf
Chateau Renault. von Podbielski.
(Nuits ist eine Stadt von 3650 Einwohnern im Depar. tement Cöte d'or, am Muzin (oder Meuzin) und am Fuße 1200 Fuß hoher Berge, 3 Meilen südlich Dijon gelegen. Pesntes liegt amphitheatralisch am Ogngn,g etma 730 Fuß boch, niast brei Mellen von Gray un, 8. 2. von Vescnl; Pesmes, auch Pesme, liegt unweit Auxonne und wenig
nordwedstlich von Besangon. La , ,, und le Poislay, im Departement Loir⸗
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Corps wurde am 18. die Verfolgung Traineurs gefangen genommen und
cernirt und am 9. desselben Monats das feste .
hindern suchte,
et Cher, sind kleine Dörfer Meile von Droue, westlich Chateau⸗ dun und nördlich Vendéme gelegen.)
— Nach mehreren kleineren siegreichen Gefechten ist die Festung Belfort seit dem 3. November durch Truppen der f. Landwehr ⸗Division unter Befehl des Generals von Tresckow von Mümpelgard (Montbeliard) diesseits besetzt worden. Indem in topographischer Beziehung auf den betreffenden Artikel in Nr. 352 des »Staats-Anzeigers« vom 6. November verwiesen wird, folgen hier einige nahere Mittheilungen über den Ver⸗ lauf des Angriffes auf diesen durch die Terrainverhältnisse besonders festen Platz.
Das preußische Hauptquartier befand sich bis zum 23. No- vember in La Chapelle; la Chapelle ⸗sous-chaux, im Patois jener Gegend auch Kappeltscha genannt, ist ein Dorf von 509 Einwohnern, das etwa 1300 Fuß hoch, an dem Rhöme und wenig über 2 Meilen nordwestlich Belfort gelegen ist. Am genannten Tage wurde das Hauptquartier nach Fontaine ver legt. — Nach der Besetzung Mümpelgards standen die preußi- schen Vorposten bei Bourogne (Deutsch Boll), am St. Niklas⸗ Bach und dem Rhein ⸗Rhöne⸗ Kanal gelegen, etwa auf halbem Wege zwischen Delle und Belfort selbst. Am 23. No⸗ dember fand ein diesseitiger Angriff gegen den Mont Salbert, am 24. ein Ausfall der Festungsbesatzung nach Valdoie, Chevremont und in der Richtung auf Mümpelgard statt ; ersteres liegt nördlich der Festung an der Straße, die nach dem Ballon d Älsace führt, Chevremont südöstlich an der Straße
nach Altkirch.
Die am 3. November begonnene Cernirung stieß in Folge des sehr ungünstigen Terrains bereits auf große Schwierig⸗ keiten, so daß sie zunächst nur in weiterem Umkreise statt⸗ finden und eine völlige Einschließung nicht sogleich durch⸗ geführt werden konnte. Es war zunächst erforderlich, die herschiedenen, in den einzelnen Kämpfen olkupirten Stellungen gegen die Ausfälle des Platzes fortifikatorisch und das der Festung näher gelegene Terrain durch unausgesetztes Pa⸗ trouillixen zu sichern. Diesen For treit gen 3 ach etwa drei Wochen genugt, und e onnte m em 3. November eine engere Cernirung eintreten. Um diese aus⸗ zuführen, wurde im Norden Belforls von Sermamagny aus pas kaum eine halbe Meile von der Festung gelegene Vald rie besetzt und in einer Racht durch Schützengräben 24. gegen den feindlichen Angriff befestigt. Ebenso wurde Cravanche genommen und aus Offemont und Vetringe der Feind geworfen, so daß da⸗ durch der Norden der Cernirungslinie geschlossen war, die sich etwa längs der Dörfer Bavilliers, Chevremont, Perouse und Eravanche um Belfort erstreckte. .
Die Terrainverhältnisse hatten der Herbeischaffung des Be⸗ lagerungsmaterials die größten Schwierigkeiten entgegengestellt ; nachdem es jedoch gelungen war, die nothwendigen Geschütze heranzubringen, wurde Anfangs Dez mber mit dem Bau der Batterien und der Aushebung der Trancheen begonnen, deren beiderseitige Vollendung der Feind aus etwa 70 Geschützen zu denen es zwar anfangs nicht gelang, diesseitiges Material zu demontiren, die uns aber nicht unbedeutende Ver. suste an Mannschaften beibrachten, Am 3. Dezember, früh 8 Uhr, begannen 28 Geschütze das Feuer auf die Festung aus der in“ der Nacht zuvor eröffneten ersten Parallele, wenn man nämlich die mit Rücksicht auf die dorti⸗ gen Terrainverhältnisse geschehenen Aushebungen und An⸗ schüttungen theilweiser und unre elmäßiger Art mit diesem Ausdruck bezeichnen kann. Die Kugeln aus dem diesseitigen schweren Geschütz fielen bis in die Vorstädte und die Nahe des Schlosses nieder, während die Geschütze fast aller Forts des Platzes das Feuer der Belagerer erwiderten, welche durch das⸗ selbe gezwungen wurden, einzelne der schwereren Geschütze aus ihren Deckungen zurückzuziehen, während jedoch die Mehrzahl derselben durch die Ausnutzung der Terrainerhöhungen geschützt blieb. Die Mittheilungen Üüber die Wirkung des Feuers in der Stadt sind sehr verschieden; nach dem »Sioge de Belfort⸗ waren Belle⸗vue, les Barres und das Arsenal am meisten den feindlichen Granaten ausgesetzt, nach einzelnen Angaben soll die halbe Stadt, nach anderen nur ein sehr unbedeutender Theil derselben abgebrannt sein. Den Höhepunkt erreichte das Bom= bardement bis jetzt am 8. und 9. Dezemher, in welchen Tagen es bedeutende Erfolge erzielte: so ist das Hotel de Lancienne poste, das Haus Lapostolet und ein beträchtlicher Theil des Faubourg de France niedergebrannt und eine große Anzahl von Personen in der Stadt getödtet und verwundet worden. Andererseits hat aber auch die Festung in den Dörfern Ba⸗ villiers, weniger in Essert und Eravanche, durch ihr Feuer von den Forts, namentlich vom Fort Belle⸗vüe aus Erfolge erzielt.
Um 11. Dezember hat die Garnison des Platzes einen aber
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