daß aus dem Fort Issy
. Paris hat am
dieses vielverheißenden Jahres um den sieggekrönten Königlichen Heerführer versammelt zu sein. Das deutsche Heer hat unter Ew. Königlichen Majestät glorreicher Führung die Einheit der deutschen Nation gegen den äußern Feind erkämpft. Ew. Königliche Majestät haben im Vereine mit den deutschen Fürsten und freien Städten den unschätzbaren Werth dieses heldenmüthigen Kampfes wohl erkannt und denselben bethätigt in dem Streben, die innere Einheit der Nation als schönsten Lohn für die groß⸗ artigen Opfer zu dauernder Größe zu erheben. Der heutige Tag ist dazu bestimmt, das ehrwürdige Deutsche Reich in ver⸗ jüungter Kraft erstehen zu sehen. Ew. Königliche Maäjestät wollen aber die angebotene Krone des Reiches erst dann er— greifen, wenn sie alle Glieder desselben schützend umfassen kann. Nichtsdestoweniger erblicken wir heute schon in Ew. König— lichen Majestät das Oberhaupt des deutschen Kaiser— reichs und in dessen Krone die Bürgschaft unwiderruflicher Einheit. König Friedrich Wilhelm IV. sagte vor 21 Jahren: Eine Kaiserkrone kann nur auf dem Schlachtfelde errungen werden.“ Heute, da dieses Königliche Wort sich glänzend erfüllt hat, dürfen wir uns wohl Alle in dem Wunsche vereinigen, es möge Ew. Königlichen Majestät durch Gottes Gnade noch recht lange und gesegnete Jahre vergönnt sein, dieses geheiligte Symbol deutscher Einheit und Kraft in Frieden zu tragen. Zur Bekräftigung dieses aufrichtigen Wunsches rufe ich die Worte aus, welche der hohe Verbündete Ew. Königlichen Majestät, der König von Bayern zu geschichtlicher Bedeutung erhoben hat: »Hoch lebe Se. Majestät König Wilhelm der Siegreiche l⸗
— Das Staats⸗Ministerium trat heute zu einer Sitzung zusammen.
— Am 1. Januar 1871 ist das Strafgesetz buch für den Norddeutschen Bund vom 31. Mai 1870 im ganzen Umfange des Bundesgebiets in Kraft getreten. Mit
bemfelben Tage ist das Bundes. und Landesstrafrecht, insoweit dasselbe Materien betrifft, welche Gegenstand des Strafgesetz⸗ buchs für den Norddeutschen Bund sind, außer Wirksamkeit gesetzt worden.
Offizielle militärische Rachrichten. D Versailles, 3. Januar. J or Paris auf der DOstfront am 3. diesseits lebhaftes Ge= schützfeuer, welches der Feind nur aus Fort Nogent schwach
erwidert. . von Podbielski. , 3. Januar. Eéziéres ist gestern Mittag 12 Uhr von preußischen Trup⸗ pen besetzt worden. Ueber 2000 Gefangene gemacht, darunter HG8z Offiztere. 106 Geschütze erbeutet, und viele Vorräthe an
Lebensmitteln. von Woyna.
Aus den Hauptquartieren in Versailles, 29. Dezember. Se. Majestät der König empfingen gestern in Privat- Audienz den Commandeur der Garde⸗Artillerie⸗ Brigade, General⸗ Major Prinzen Kraft - von Hohenlohe. Bald darauf meldete sich der General ⸗ Lieutenant von Kamele, General-⸗Inspecteur des Ingenieur Corps, der von Moöziöres hier angelangt ist. Die Feiertage sind an den Vorposten ruhig verlaufen. Nur vor ben Feldwgchen von Schloß Meudon kam es am 26. Abends zu einem kleinen Geplänkel, das jedoch ohne ernstere Folgen ablief. Die preußischen Wachen meldeten gegen 7 Uhr, etwa 2 Compagnien, im Ganzen also, da die Stärke der französischen Compagnien durchschnittlich auf Jo- 100 Mann zu berechnen ist, ungefähr 150 Mann, sich ien da unsererseits nicht besetzte Dorf Meudon vorbewegten. Da man entschlossen war, den Feind an diesem Punkte, den er schon öfters des Fouragirens halber zu betreten versucht hat, nicht zu dulden, so erhielt eine preußische Compagnie Befehl, das Vorhaben der Franzosen zu vereiteln. Allein ehe diese Compagnie noch herankam, war es den Vorposten schon ge⸗ lungen, den Feind zur Umkehr zu bewegen. Er ließ 5. Ver- mwundete zurück; diesseits n, tr. Die e l gn, der französischen Festungswerke vor 7. Dezember begonnen. Verschiedene Batte⸗ rien, die, wie es scheint, ohne daß der Feind es bemerkte, in
Voyofsttion gebracht werden konnten, eröffneten von den Stellun ⸗
unmöglich machte, die Verhältnisse für un
gen der Sachsen her zu gleicher Zeit ihr Feuer auf die schon vor der Cernirung errichteten passageren Befestigungen des Plateaus Mont Avron. Obwohl bei der trüben Witterung, die eine scharfe Beobachtung des Zielobjekts
fee Artillerie nicht günstig lagen, gelang es doch, nach etwa 3 Stunden die feind⸗ lichen Geschütze zum Schweigen zu bringen. Oh bei dieser ersten Kanonade ein Theil der französischen Artillerie, deren Stärke an diesem Punkte auf etwa 40 Geschütze angegeben wird, demontirt worden ist, oder ob die Bedienungsmann⸗
schaft, um dem preußischen Feuer zu entgehen, sich zurückzogen,
vielleicht unter Wegführung einiger besonders exponirter Geschütze, läßt sich noch nicht übersehen. Jedenfalls war das Bom barde⸗ ment, das der Feind später wieder eintreten ließ, von geringerer Intensität, als seither, was auf eine Verminderung in der Zahl seiner Geschütze schließen läßt. Die Beschießung ist preußischer⸗ seits am 28. und 29. früh fortgesetzt, und hat der Feind heute nicht mehr geantwortet.
— Die J. Armee unter dem Oberbefehl des Generals der Kavallerie Freiherrn von Manteuffel hat in den Monaten No- vember und Dezember die ihr zugefallenen verschiedenartigen Aufgaben ungeachtet der mannigfachsten Schwierigkeiten glücklich gelöst. In kaum acht Wochen hat diesel be mit dem einen ihrer Corps, welches als Besatzung in der Festung Metz zurückblieb, die Eva—⸗ kuirung und den Transport von mehr denn 150 900 Kriegs⸗ gefangenen nach Deutschland bewirkt, die festen Plätze La Foöͤre, Diedenhofen, Montmédy und Möziöres genommen und die Cernirung resp. Belagerung von Longwy und Péronne zur Ausführung gebracht. Mit den anderen beiden Corps und einer Kavallerie Diviston trat General von Manteuffel den Vormarsch gegen Westen an, schlug am 27. No- vember die Schlacht von Amiens, besetzte Tags darauf diese Stadt, am 30. die Citadelle und am 5. Dezember bereits Rouen, in welches am folgenden Tage der kJommandirende General seinen Einzug hielt. Diesem vierwöchentlichen ununter⸗ brochenen Marsche könnten zunächst einige Tage der Ruhe folgen, um so mehr, als durch die Besetzung der Hauptstadt der Normandie in den Operationen auf diesem Theile des Kriegsschauplatzes ein gewisser Abschluß erreicht worden war.
Allgemein strategische Rücksichten hatten ein weiteres Vor⸗ dringen in der Richtung auf le Häpre nicht zeitgemäß, . aber die Beseßhung von Dieppe am Kanal . Manche) nothwendig erscheinen lassen, und so er⸗ olgte denn auch diese am 9. Dezember. Alle weiteren Maßnahmen des Generals von Manteuffel wurden bedingt durch die Unternehmungen und Bewegungen der Nord⸗ Armee unter General Faidherbe und die darüber einlaufenden Nachrichten. Es erschlen hiernach geboten, daß die J. Armee ihre Operationen über Rouen hinaus westwärts nicht weiter
ausdehne, sodann, daß General von Manteuffel in der Nähe
von Amiens seine Kräfte konzentrire, um die Positionen längs
der Somme zu decken und einem weiteren Vorrücken des
Feindes in der Richtung auf Paris Halt zu gebieten. Bereits
am 23. Dezember trafen die beiderseitigen Rord: Armeen
auf einander: ungeachtet der festen Stellung Faidherbe's und trotz der großen Ueberzahl desselben griff General von Man, teuffel dennoch den Feind etwa zwei Meilen nordöstlich Amiens
in dessen Positionen an beiden Ufern der zur Somme fließenden
Hallue an, nahm in siebenstündigem Kampfe eine Reihe von Ortschaften von Beaucourt über Querrieux bis Pont ⸗Noyelles und warf die etwa 60,000 Mann starke feindliche Nordarmee bis über den Abschnitt der Hallue zurück. Die Erbeutung mehrerer Geschütze und eine große Anzahl von Gefangenen war der nächste, das Zurückgehen des Feindes bis in das der belgischen
Grenze vorliegende Festungsviereck der weitere Erfolg dieses
Siegeß. General vön Manteuffel nahm schon am nächsten Tage die energische Verfolgung des Feindes in nordöstlicher Richtung auf, erreichte bei dieser am 25. bereits Albert und am 26. die Gegend von Bapaume. Nach weiteren kleineren Gefechten wurde am 27. mit der Cernirung der Festung Pé⸗ ronne begonnen, während am, folgenden Tage der in dem Saarbrückener Vorspiel des Krieges oft genannte Oberst⸗Lieute⸗ nant v. Pestel bei Longpré mit einer fliegenden Kolonne von 3 Compagnien und 3 Escadrons 3 Bataillone in die Flucht
schlug und denselben ihre 3 Fahnen nebst 10 Offizieren und
mehreren hundert Mann abnahm. .
General Faidherbe schrieb sich in den ersten von ihm ver⸗ breiteten Nachrichten in den Kämpfen vom 23. und 24 De⸗ zember zuerst einen vollständigen, dann einen theilweisen Sieg — auf seinem rechten Flügel — zu; nichts destoweniger trat er seinen Rückzug in der Richtüng auf die Festung Arras an. Sein Hauptquartier befand sich in den ersten Tagen nach jenen Gefechten in Vitry, dann in der ne,, von Douay, von wo aus er in einer an seine Truppen gerichteten Proklamation aussprach, daß
seine gegenwärtigen Operationen nur strategische Mansver seien, durch welche er den Besitz einer festen Defensivstellung zu sichern und der Armee Erholung zu gönnen beabsichtige.«
Wie die ersten Kämpfe bei Amiens im Monat November und die fast gleichzeitigen an der Loire, so haben nun auch diese Erfolge der J. Armee wiederum die Hoffnungen der pari⸗ ser Machthaber auf Entsetzung der Hauptstadt von dieser Rich⸗ tung aus vorläufig vernichtet und sind sonach von wesentlicher Bedeutung für die weitere Kriegführung gewesen.
— Fran zösischerseits sind vom Kriegsschauplatz folgende Nachrichten eingegangen: Aus Lille vom 3. Januar wird gemeldet: Gestern kam es
in der Gegend zwischen Ervillers und Achiet zu einem Gefechte
zwischen der ersten Dipision der Nord⸗Armee (Faidherbe) und dem Feinde. Im Laufe des Kampfes gelang es den Franzosen, sich vorübergehend des Dorfes Behaynier (östlich von Achiet an der Straße von Bapaume nach Arras) zu bemächtigen, sie mußten dasselbe aber unter bedeutenden Verlusten wieder räu—⸗ men. Der Rest der Nord⸗Armer kam nicht ins Gefecht.
Brüssel, 2. Januar. Die »Independance« meldet: Ge⸗ neral Faidherbe hat plötzlich sein Lager bei Vitry abgebrochen. Seine Truppen sind sehr demoralisirt, 300 Mobilgardisten aus der widerspenstigen Gegend von Hazebrouk mußten nach Cher⸗ bourg gebracht werden.
— In Autun wurde der Kommandant Chevet von der Guerilla vom Osten wegen angeblichen Aufgebens seines Postens vor dem Feinde von den Garibaldianern zum Tode verurtheilt. Da seine Untergebenen um seine Begnadigung eingekommen waren, so wurde er zu lebenslänglicher Galeerenstrafe begnadigt, aber vorher öffentlich schimpflich degradirt.
— Aus Pruntrut sind über Bern folgende Nachrichten eingegangen: Am 1. Januar Kampf bei Abbevilliers und Croix. Die Franzosen befinden sich auf dem Rückzuge, 200 Mann vom Corps der Vengeurs« wurden von Schweizer Truppen
efangen genommen und brachten die Nacht hier zu. Am 2. d. fern ein größerer Zusammenstoß bei Delle statt, über welchen nähere Mittheilungen noch nicht vorliegen. Das Gros der Schweizer Truppen stand bei Boncour.
— Während die Königlich belgische Regierung in dem
Kriege, welchen Deutschland gegen Frankreich führt, nicht nur
Alles vermeidet, was als eine Nichtachtung der Neutralität , , werden könnte, sondern auch hei den verschiedensten
elegenheiten die wohlwollendsten Gesinnungen gegen Preußen und seine Verbündeten an den Tag legt, hat ein Theil der belgischen
Journale gegen Deutschland eine durchaus feindselige Haltung beobachtet. Die Fälschungen, Verdächtigungen und Verläumdungen
derselben sind schon oftmals in deutschen Blättern, freilich erfolg⸗ los, dargelegt und zurückgewiesen worden. Die feindliche Hal⸗ tung dieser Organe wurde von der offentlichen Meinung Deutsch⸗ lands deshalb stärker empfunden, als es sonst der Fall gewesen
wäre, weil diese Blätter in französischer Sprache uns angreifen,
weil sie von Franzosen geschrieben und redigirt sind und weil
die Interessen der Pariser Regierung der Nationalvertheidigung
von ihnen mit allen Mitteln der Unwahrhett vertreten werden. Wir erwähnen diese Sachlage nur deshalb an dieser Stelle, um ausdrücklich zu erklären, daß die belgische Regierung dieses
feindlichen Verhaltens eines Theiles der bezeichneten Blätter
wegen kein Vorwurf trifft, und daß sie dafür nicht mehr verant⸗ wortlich gemacht werden kann als andere Regierungen, in deren Ländern die Preßfreiheit herrscht.
— Wir sind in der Lage, folgende, von den Deutschen im Namgqua - Lande, der äußersten Nordgrenze der afrikanischen Cap⸗-Colonie, an Se. Majestät den König in das Hauptquartier
zu Versailles abgesendete Adresse veröffentlichen zu können:
Ookiep, Kl. Namaqualand, den 14. Oktober 1870. Allerdurchlauchtigster und Großmächtigster König! ; Allergnädigster König und Herr! Auf Ew. Majestät Ruf sind Deutschlands streitbare Söhne unter die oft erprobten Waffen geeilt, um Schmach und Frevel von dem
Vaterlande abzuwenden. Gott ist mit Ew. Majestät und ihnen gewesen und heute jubeln
die Deutschen auch im fernsten Lande über die bei Weißenburg, Wörth
und Meßz erfochtenen glorreichen Siege, Leider ist es uns nicht ver⸗
önnt, in diesem heiligen Kriege Streiter zu sein, da Tausende von
Meilen uns von der theuren Seimath trennen. Roch nie ist uns
Deutschen das Gefühl der Zusanimengehörigkeit so nahe getreten, als in den letzten bewegten Wochen und heute zum ersten Male sind wir
hier, theiweise aus weiter Ferne / einmüthig versammelt, um unser
cherflein zur Linderung der Leiden der Verwundeten beizutragen und Ew. Majestät, dem Heldenführer unserer Armee, unsern ehrfurchts. vollsten Dank auszusprechen für die Errettung des Vaterlandes vom fremden Joche. Selen Ew. Majestät versichert, daß hier an der äußersten Nordgrenze der Kap-⸗Kolonie, unter der tropischen Sonne Nama⸗
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gualands, Deutschlands Söhne von denselben patriotischen Gefühlen Bbeseelt sind, wie ihre Brüder unter den w ö. ö In tiefster Ehrfurcht verharren Ew. Majestaͤt unterthänigsten Deutschen des Namaqualandes. (Folgen die Unterschriften.)
Straßburg, 31. Dezember. Im Departement Nieder- rhein, wo jetzt ämmtliche 84 Steuer⸗Empfänger⸗Stellen im Ganzen mit 48 Steuer-Empfängern besetzt sind, ist die Erhebung der Steuern überall im Gange. Einige Gemeinden, deren Einwohner die Zahlung verweigerten, haben durch Einlegung von Militär⸗Kommandos dazu angehalten werden müssen.
Im Departement Deutsch ⸗Lothringen sind bis jetzt 28, im Departement Oberrhein 17 Steuerempfänger angestellt, hierzu obige 48 macht zusammen g3.
Die Zahl der angestellten Enregistrements⸗Einnehmer ist gegenwärtig auf 19, diejenige der Hypotheken bewahrer auf 8 gestiegen. Ihre Thätigkeit ist jedoch bei dem Darniederliegen des Geschäftsverkehrs und weil die Gerichte ihre Funktionen eingestellt haben, unbedeutend.
Die genaueren Ermittelungen über das Kaͤtaster haben ergeben, daß sich dasselbe zwar in sehr gutem Zustande befindet, daß aber nur die Mutterrollen und nicht (wie beim preußischen Kataster) die Karten und Flurbücher, welche größtentheils vor 50-60 Jahren angefertigt, bei der Gegenwart erhalten worden sind. Es ist unerläßlich, diesem Uebelstande vor und nach bei den eintretenden Besitzveränderungen abzuhelfen.
Württemberg. Stuttgart, 3. Januar. (W. T. B.) Wie der »Staats⸗Anzeiger« mittheilt, ist gegen die Marschallin Canrobert wegen eines von ihr herrührenden, in der ⸗»Times« veröffentlichten, die Behandlung der Kriegsgefangenen betreffen⸗ den Briefes, eine Vernehmung eingeleitet worden. Aus der⸗ selben hat sich ergeben, daß das betreffende Schreiben nicht für die Veröffentlichung bestimmt war, sondern sich viemehr auf vergangene Verhältnisse bei Gelegenheit überfüllter Gefangenen⸗ Transporte bezog, und daß dasselbe nicht den Zweck hatte, Vor⸗ würfe gegen die deutsche Nation oder gegen die deutschen Re⸗ gierungen zu erheben. Eine Berichtigung seitens der Marschallin ist der »Times« bereits zugegangen.
Oesterreich⸗Ungarn. Prag, 2. Januar. Am 26sten Dezember genehmigte der Kaiser die erforderliche Lan⸗ desumlage, deren Berathung der letzte Landtag ver⸗ weigerte. Die seinerzeitige verfassungsmäßige Genehmi⸗ gung bleibt vorbehalten. Die Einhebung der Schul⸗ bezirkszuschläge in Carolinenthal hat seitens der Bezirkshaupt⸗ mannschaft auf Gemeindekosten bereits begonnen, da die Ge⸗ meinde eine Beschlußfassung in dieser Richtung verweigerte.
Niederlande. Haag, 2. Januar. (W. T. B.) Das neue Kabinet ist aus folgenden Mitgliedern gebildet: Thorbecke Inneres, Guericke Aeußeres, Jolles Justiz, van Bosse Kolonien, Blussee Finanzen, Boons Krieg, Broex Marine.
Großbritannien und Irland. Lon don, 2. Januar. Mit dem gestrigen Tage ist in Irland die Trennung von Kirche und Staat, wie sie in voriger Parlamentssession be⸗ schlossen worden, in Kraft getreten.
— Lord Walsingham ist, 638 Jahre alt, gestorben.
— 3. Januar. (W. T. B.) Auf die von der englischen Regierung am 29. Dezember erhobenen Reklamationen wegen der Versenkung englischer Schiffe bei Duelair soll gestern eine
Erwiederung des Grafen Bismarck eingetroffen sein, welche
n , über den Vorfall äußert, eine sofortige Unter- suchung, sowie eventuell angemessene Entschädigung verheißt.
Frankreich. Aus Paris vom 26. Dezember wird der »Indépendance belge⸗ gemeldet, daß in den Gehölzen bei Paris zahlreiche Bäume gefällt werden, um dem Mangel an Brenn⸗ material abzuhelfen. Die Truppen, welche bisher außerhalb der Stadt standen, sind wegen der hohen Kälte nach Paris zurückgekehrt. 600 Fälle von Erfrierung sind vorge— kommen. Das »Journal officiele bemerkt bezüglich des Zurückziehens der Truppen, daß dies keineswegs ein Auf⸗ hören oder auch nur eine Unterbrechung der kriegerischen Operationen in sich schließe. Das amtliche Blatt enthält ferner einen Artikel, welcher die Besorgnisse der Bevölkerung wegen des herrschenden Mangels an Brennmaterial zu beseitigen sucht, indem darauf hingewiesen wird, daß die Hauptstadt in den Gehölzen von Boulogne und Vincennes, sowie in den Bäumen der Boulevards und der Landstraßen innerhalb der Bannmeile ausreichendes Material besitze, um diesem Mangel zu begegnen. — Q Die v France« vom 27. Dezember spricht sich, wie folgt, gegen die Aufhebung der General⸗ und Arron⸗
dissementsräthe aus: »Indem die Regierung von Bordeauz die ö