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Französischerseits sind vom Kriegsschauplatz folgende nover, enthält nur 4 Paragraphen und wird hoffentlich die Zeit des
Nachrichten eingegangen:
Lille, 5. Januar.
Es gab einige Scharmützel bei Guise. lagerte nach der Schlacht am 3. bei Boyelles.
Nach der Schlacht von Pont Noyelles hat General Faid⸗— herbe zwischen Arras und Douci Position genommen, um seine Truppen ausruhen zu lassen.
Havre, 4. Januar, 11 Uhr 15 Minuten Abends.
eneral Roy ist heute durch ansehnliche Kräfte auf meh⸗ reren Punkten des linken Seineufers angegriffen. Das Resul⸗ tat ist noch nicht bekannt.
Der Aviso »PHirondelle« ist von Calais am 6. Dezember im Hafen von Havre eingetroffen und führte 60 aus Metz und Sedan entwichene Soldaten an Bord.
Le Mans, 1. Januar.
General Chanzy telegraphirte an den Minister des Innern:
General Jouffroy hat gestern den Feind auf dem linken Ufer des Loir vertrieben und sich gegenüber Vendsme ausge⸗ zeichneter Positionen bemächtigt. Wir haben 2090 Gefangene gemacht. Diese Offensiv⸗Rekognoszirung ist durch General Jouf— froy kräftig geleitet und durch die Truppen glänzend ausgeführt.
Pour copio: l Der beauftragte Genergl-Direktor C. Laurier.
Brüssel, 8. Januar. (W. T. B.)
Die hier eingetroffene Union« vom 4. d. meldet: Der Munizipalrath in Gimont (Departement Gers) wurde, weil derselbe die zur Ausrüstung der Nationalgarde verlangten Gel— der verweigerte, vom Präfekten abgesetzt. — Aus Arras wird berichtet, daß preußische Truppen in Stärke von circa 4000 Mann in Bapaume stehen.
— Nach einer Bekanntmachung des Kriegs-Ministers sind fernerweit folgende kriegsgefangene französische Offiziere unter Bruch ö. Ehrenworts, keinen Fluchtversuch machen zu wollen, desertirt:
I Kapitän Martin vom 91, 2) Lieutenant Chöériau vom 10., 3) Lieutenant Cazes vom 12. Linien⸗Regiment, H Lieute⸗ nant Douradou und 5) Lieutenant Ledouz vom 4. Artillerie- Regiment — von Görlitz; 6) Lieutenant Lmesle du service du camp, 7) Lieutenant Soulice und 8 Souslieutenant Pa—⸗ vot vom 3. Regiment tirallieurs algeriens, 9) Souslieute— nant Tasson vom 13. Linien Reg ment, 10 Lieutenant Camus und 11) Souslieutenant Brillet du service de subsistances — von Cöln; 12) Chef de Bataillon Loizollon vom Etatmajor — von Trier; 13) Lieutenant Colonel Four⸗ chault und 14 Kapitän Schwaab vom 1. Genie und 16) Kapitän Perret vom 3. Zuaven⸗Regiment — von Mainz ⸗ letzterer Offizier war auf 24 Stunden beurlaubt und ist wäh— rend dieses Urlaubs wortbrüchig desertirt, 16 Lieutenant Costa vom 21. Linien Regiment — von Wiesbaden; 17) Kapitän
Rovel vom 5. Artillerie⸗Regiment — von Burg, 189 Sous⸗
Lieutenaut Bizot vom 5. Dragoner-Regiment, 19) Kapitän Haillot und 20 Lieutenant Chiny vom Genie, 21) Lieutenant Juniöre und 27) Lieutenant Pitostet vom Train d'artillerie ge la garde, 23) Lieutenant Pinet und 24) Lieutenant Mor⸗ van vom 1. Voltigeur-Regiment, und 25) Sous - Lieutenant Monnot vom 3. Tirailleur-⸗Regiment — von Aachen; 26) Lieu⸗ tenant Marchesan vom 91. Linien-⸗Regiment — von Altona; versuchte in Frauenkleidung zu entfliehen, wurde aber bereits auf dem Bahnhofe ergriffen; 27) Kapitän Seupel vom 1. Zu⸗ aven⸗ und 28) Kapitän Duchéne vom 1, alger. Tirailleur⸗Re⸗ giment — von Erfurt, beide mit ihrem Helfershelfer in Aachen ergriffen. ö
Württemberg. Stuttgart, 9. Janugrt. Der Staats⸗ Anzeiger für Württemberg« bringt folgende Nachrichten: Der Staats- Rath Graf von Taube ist auf sein Ansuchen mit Pension in Ruhestand versetzt. Der vormalige Gesandte von Wächter ist zum Minister der auswärtigen Angelegenheiten ernannt.
Der erste Adjutant des Königs, General-Adjutant Frhr. von Spitzemberg, ist nach Versailles abgereist. Derselbe hat den Auftrag, die für die württembergische Division bestimmten Orden und Auszeichnungen zu überbringen.
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Landtags⸗⸗ Angelegenheiten. Berlin, 10. Januar. In der gestrigen Sitzung des
, der Abgeotrdn eten überreichte der Handels Minister
raf von Itzenpliz den Gesetzentwurf, betreffend die Wege— Ordnung sür die Provinz Hannover, mit folgenden Worten: , Mit Allerhöchster Genehmigung habe ich einen Gesetzentwurf einzubringen. Er betrifft Wege ⸗Angelegenheiten in der Provinz Han⸗
Die Nordarmee
Hohen Hauses nicht lange in Anspruch nehmen.
In der Kürze ist die Sache folgende: Die alten ständischen Land- schaften in der Hrovinz Hannover sollten ein gewisses Mitreden und Mitwirken bei Chausseebauten haben — ich sage sollten; denn sie sind recht eigentlich nicht dazu gekommen; die frühere hannoverische Verord- nung wurde wieder suspendirt. Von anderer Seite sollten wieder die Wegeverbände auch dabei einige Mitwirkung haben. Aus Alle dem war ein gewisser Zustand der Ungewißheit entstanden und Aufgabe dieses Geseßes sist, Klarheit darin zu bringen im Wege der Gesetzgebung, was nicht mehr gelten soll und was lünftig gilt. Der Gesetzentwurf hat zweimal dem hannoverischen Propinzial-Landtage vorgelegen und sein wesentlicher Inhalt ist der, daß da, wo jetzt noch eine Mitwirkung stattfinden soll, diese Thätigkeit übergehen soll auf den hannoverischen Provinzial Landtag., Der Gesetzentwurf entspricht den letzten Berathungen des Propinzial-Landtags. Ich glaube, daß die Sache am besten durch k abgemacht werden könnte; sie ist sehr leicht zu über⸗ ehen.
Ich beehre mich, das Gesetz, die Motive dazu und die Allerhöchste Ermaͤchtigung vorzulegen.
— In der Diskussion über den Etat der Eisenbahnverwal- tung nahm der Finanz Minister Eamphausen nach dem Ab⸗ geordneten Heise das Wort wie folgt:
Meine Herren! Ich würde eine finanziell schädlichere Weise des Verfahrens nicht kennen, als wie die, die Beschaffung der Betriebs- mittel einer Betriebsverwaltung verweigern zu wollen; das würde nicht Sparsamteit sein, das wäre Verschwendung, und zu dieser Ver= schwendung habe ich für meine Person nicht die mindeste Neigung. Ich will dem Herrn Vorredner gern attestiren, daß trotz dieser Auf⸗ fassung, die ich habe, nicht alle die Anforderungen haben erfüllt wer⸗ den können, die der Chef des Handels⸗Departements im Interesse sei— nes Ressorts gewünscht hat; aber, meine Herren, ich würde schleunigst hinzusetzen müssen, daß es in allen anderen Departements nicht anders ergangen ist, und daß, wenn alle die Anfor- derungen hätten befriedigt werden sollen, die an den Finanz- Minister gestellt worden sind, wir mit einem erklecklichen Defizit den Etat hätten abschließen müssen. Das liebe ich nun auch nicht, und ich habe deshalb dafür Sorge getragen, daß wir den Etat ohne De— fizit abschließen konnten. Wenn man nun dieses Verfahren so sehr auffallend findet, so möchte ich sagen, vergessen wir doch auch in finanziellen Fragen nicht vollständig, daß wir uns im Kriege befinden, in einem großen, mächtigen Kriege, und wenn ich nun den Nachweis führen kann, daß für die Extraordinarig der Verwaltung der Eisenbahnen genau so viel, und noch etwas mehr be— gehrt worden ist, als wir für die Eisenbahnverwaltung mitten im Frieden für das Jahr 1870 ausgeworfen haben, so meine ich, kann man doch nicht davon reden, daß mit allzugroßer Knauserei zu Werke gegangen sei. Meine Herren, wenn es lediglich auf meine Wünsche ankäme, dann würde ich für viel weiter gehende Zwecke große Geldmittel zu verwenden wünschen, ich würde nament— lich wünschen, für Zwecke des Unterrichts, des Elementar Unterrichts, des Gymnasial-Unterrichts, der Universitäten viel größere Summen aufzuwenden, als wie der Etat jetzt dafür hat aussetzen können. Das wird aber eine Aufgabe sein, mit der wir in der That doch uns erst beschäftigen können, wenn wir in ruhigere Verhältnisse zurückgekehrt sind. Ich meinerseits bin von der lebhaften Ueberzeugung durch- drungen, daß wir den Kampf gegen Frankreich siegreich durch führen, und ich halte die Hoffnung fest, daß wir ihn in kurzer Zeit siegreich durchführen werden; aber, meine Herren, so lange das nicht Gewißheit geworden ist, muß die Finanz⸗-Verwal⸗ tung des Landes doch die Möglichkeit des entgegengesetzten Ausganges nicht vergessen.
Und nun noch ein Wort nach einer andern Richtung hin. Mir wird die Stellung hier auch dadurch erschwert, daß die Einnahme— Anschläge, die in diesem Etat ausgebracht sind, der Kritik unterliegen, daß man mir im Voraus verkündigt: ja, diese Einnahmen werden in der veranschlagten Höhe nicht eingehen. Ich habe schon mehrmals derartige Angriffe stillschweigend vorübergehen lassen, indem ich geglaubt habe / ich hätte mich bei Einbringung des Etats auch über diese Seite der Frage bereits hinreichend geäußert. Dessenungeachtet möchte ich diesen Augenblick benutzen, um noch einmal daran zu erinnern, daß es mit der Beurtheilung solcher Fragen ein mißliches Ding ist in Zeiten, wie solche sind, in denen wir leben. Als der Etat aufgestellt wurde, im
Monat Oktober des verflossenen Jahres, da haben, glaube ich, Viele
mit mir angenommen, daß die Widerstandstraft Frankreichs nicht so groß sein werde, als sie sich erwiesen hat, und damals haben wir also mit günstigeren Augen die Dinge betrachten können, als dies vielleicht hkute von Manchem geschehen mag. Mit einer apodiktischen Gewißheit kann man nun niemals die Ansätze über die künstigen Einnahmen machen; aber daß die Ansätze, wie sie gemacht worden sind, dann zutreffen werden, wenn, wie ich auch in diesem Augen blicke noch sest vertraue und noch fest glaube, der Krieg binnen Kurzem zu Ende geht, dafür glaube ich auch noch heute einstehen zu können.
— In derselben Debatte ergriff nach dem Abgeordneten
Overweg das Wort der Regierungs⸗Kommissar Ober⸗Bau⸗ und
Ministerial⸗ Direktor Weishaupt:
Meine Herren! Gestatten Sie mir einige sachliche Bemerkungen zu dem hier vielfach erörterten Wagenmangel. Man muß vor allen Dingen bei dem Wagenmangel unterscheiden denjenigen in Folge des Krieges und denjenigen, der dadurch entstanden sein soll, daß die Staatsbahnen in der Beschaffung von Betriebsmitteln nicht vollkom⸗
men gleichen Schritt gehalten haben mit der natürlichen Entwickelun des Verkehrs. . . ö 36
Was den ersten Mangel anbetrifft, so setzt sich derselbe zusammen einmal daraus, daß die Abfuhr und die Entladung des Materials, welches nach dem Kriegsschauplatz geht, mitunter zurückbleibt gegen
die Zufuhr; ferner daraus daß eine gewisse Anzahl von Wagen auf⸗
estellt werden muß, um die inneren Transporte von einem Theil des Kriegsschauplatzes nach dem andern zu bewirken. Diese — ich will sie nennen — stationirenden Wagen betragen der Zahl nach etwa 5000 Axen. Meine Herren! Diese Zahl von 5000 Axen wird vollkommen auf⸗ eivogen durch diejenigen Betriebsmittel, welche in Frankreich vorge— unden sind. Bei weitem stärker ist aber die Konsumtion an Betriebs⸗ mitteln durch den unausgesetzten Strom von Truppen, Ersatzmann— schaften, Pferden, Munition, Artillerie, Proviant, Fourage, Liebes gaben ꝛc. nach dem Kriegsschauplatze, welchem ein Ruͤcktransport von Kriegsbeute, Verwundeten, Gefangenen, Kranken entspricht. Zu diesen Transporten ist, soweit es sich übersehen läßt, ungefähr eine Axenzahl von 36 000 erforderlich; allerdings eine höͤchst, bedeutende Zaͤhl, und noch sind wir nicht am Ende, noch kommen täglich neue NUnforderungen von den Oberkommandos der Armeen, welchen im Interesse der Armee unbedingt entsprochen werden muß. Die un— srmüdlichen Feldeisenbahnabtheilungen folgen den Heeressäulen auf dem uße und stellen die zerstörten Eisen bahnen wieder her, die demnächst dem ö Betriebe übergeben werden. 3000 Beamte, 300 Maschinen/ alle aus Deutschland, bedienen ein Bahngebiet von ungefähr 300 Meilen in Frankreich. Meine Herren, wer einmal das freudige Hur— rah unserer braven Trnppen mit angehört hat, wenn auf einer neu⸗ eröffneten Strecke die erste Lokomotive beranbraust, der wird der Eisenstraße zwischen der Armee und der Heimath auch nicht Eine Axe entziehen wollen, die da dem Soldaten bringt, was er nöthig hat zum Leben und um den Krieg energisch zu führen, die ihm da hringt die Grüße aus der, Heimath und die Haben, und die ihn nöthigenfalls zurückführt, wenn er krank und elend ist. Die deutsche Nation wird die Opfer, die in dieser Be⸗ ziehung von ihr verlangt werden und mit denen wir noch lange nicht am Ende sind, mit derselben Bereitwilligfeit tragen, wie sie überhaupt in den Krieg eingetreten ist. Wohl ist aus der Kriegeskasse vieles geschehen, um helfend einzuwirken, mehr als eine Million Thaler ist bereits darauf verwendet, um Maschinen an⸗ uschaffen, um Wagen anzukaufen; 60 Measchinen, 250. Wagen sind z Folge dessen auf dem Platze Verkennen wir aber nicht, daß die Hauptlast immerhin auf den Schultern unsrer heimischen Bahnen verbleiben wird, denn sie ist zu groß. . Ich wende mich nunmehr dem Wagenmangel zu, der auf den Staatsbahnen entstanden sein soll dadurch, daß die Be⸗ schaffung nicht vollkommen gleichen Schritt gehalten habe mit der regelmäßigen Entwicklung des Verkehrs, und beziche mich auf die- selbe Quelle, die von dem Herrn Pr. Hammacher am vergangenen Sonnabend benutzt ist;, um seinerseits nächzuweisen, daß die Staats Eisenbahnen in dieser Beziehung weit zurück sind. Ich muß letzteres in Etwas bestreiten: Die Eisenbahnstatistit vom Jahre 1868 belehrt uns, daß vro Meile Eisenbahn im großen Durchschnitt vorhanden waren an Lokomotiven 22 Stück, die Staats ⸗Eisenbahnen hatte 2/3 ro Meile; an Güterwagen warn vorhanden im Durchschnitt 48,7 (. Staatsbahnen hatten 482. Die Staatsbahnen ergeben also den Durchschnitt der bezüglichen Ausrüstung der preußischen Eisenbahnen, obwohl ihre Einnahmen sogar noch etwas unter dem Durchschniit bleiben. Während die Einnahmen bei allen Bahnen zusammen ge⸗— nommen 75 000 Thlr. pro Meile betrugen, haben sie nämlich bei den Staatseisenbahnen nur 70 0600 Thlr. betragen. Es soll damit nicht gesagt werden, daß ein Bedürfniß zur Erweiterung und Vermehrung nicht vorläge; ich wollte nur nachweisen, daß die Staatseisenbahnen nicht so weit zurückgeblieben sind, als es vielleicht den Anschein hat und behauptet ist. Namentlich gilt dies auch von der Westfälischen Bahn, welche ganz besonders hervorgehoben worden ist als diejenige, bei welcher hauptsächlich die berechtigtsten Anforderungen un- erfüllt geblieben seien. Es ist vollkommen richtig, daß die Westfälische Eisenbahn hinter dem Durchschnüt zurücksteht, denn sie hat nur 2 Lokrmotiven und 46 Aren pio. Meile. Aber auch die Einnahmen der. Westfälischen Bahn sind bedeutend hinter dem Durchschnitt zurückgeblleben: sie haben kaum 56006 Thlr. pro Meile betragen, während 73000 Thlr. der Durchschnitt ist. Dazu kommt, daß die Westfälische ahn, wie be⸗ kannt, zu den Durchgangsbahnen gehört, das heißt zu denjenigen, in denen die Verkehrselemente nur in geringer Zahl vorhanden sind und denen die eigentlichen Quellen des Verkehrs fern liegen. Es steht aber fest, daß solche Bahnen, von denen der Verkehr ausgeht und in denen die Queilen des Stromes liegen, also im vorliegenden Falle die Bergisch⸗Märkische, die Rheinische und die Cöln Mindener Eisen= bahn, verhältnißmäßig immer mehr Betriebsmittel haben werden und haben müssen, als diejenigen, über welche der Verkehr eben nur hin weggeht. Es kann übrigens allerdings nur erwünscht sein wenn die Verhältnisse, von denen der Herr Handels Minister am Sonnabend gesprochen hat, sich dahin ändern, daß die Möglichkeit vorliegt, eine weitere Anschaffung und im größeren Umfange, als es in dem dies jaäͤbrigen Etat vorgesehen ist, eintreten zu lassen. Zum Schluß noch eine Bemerkung — sie schließt sich dem an, was der Herr Abgeordnete
Heise vorhin hierüber gesagt hat.
Das Kapitel des Wagenmangels wird bleiben, so lange Eisen. bahnen bestehen. Die Eisenbahnwagen theilen in dieser Beziehung das Schickfal aller Verkehrsmittel, von dem Schiff bis zur Droschke, von der Droschke bis zum Luftballon. Es werden immer Momente eintreten, wo der Bedarf durch das Vorhandene nicht gedeckt wird.
Nationaldank für Veteranen.
Das Kuratorium des Nationaldank für Veteranen hat den Jahresbericht dieser Stiftung für 1868 und 1869 veröffent⸗ licht. Die bekanntlich den Veteranen aus den Befreiungskriegen ge—⸗ widmete Stiftung ist im Jahre 1851 mit den Geldmitteln begründet worden, welche sich aus dem Erlöse der Beschreibung des am 31. Mai 1851 enthüllten Friedrichs denkmals zu Berlin ergeben hatten. Von dem Könige Friedrich Wilhem IV., welcher der Stiftung u. A. den Ertrag einer alljährlich am 3. August zu veranstaltenden Festvor= stellung im Königlichen Opernhause zuwendete, gefördert, entwickelte sich die Stiftung schnell, als des jetzt regierenden Königs Majestät am 36. Mai 1852 und in Allerhöchsidessen Stellvertretung Se. Königliche Hoheit der Kronprinz am 17. Juli 1852 das Pro- tektorat über dieselbe übernahm. Die Stistung erhielt am 18. Januar 1854 ein Allerhöchst bestätigtes Statut, sowie Korporatiansreqhte und veröffentlichte im Januar 1856 ihren ersten Jahresbericht für 1854, nach welchem das Vermögen der Stiftung Ende 1854 84,161 Thlr. betrug, nachdem im genannten Jahre 62,755 Thlr. zu Unterstützungen verwendet worden waren. Seitdem haben sich die Mittel der Stif- tung alljährlich vermehrt. Das Vermögen ihrer sämmtlichen Organe belief sich Ende 1867 auf 271,850 Thlr., Ende 1869 auf 275, 102 Thlr. Hiervon gehörten 465734 Thlr. dem allgemeinen Unterstütungsfonds bei der Centralverwaltung an, 1796 Thlr. dem Verwaltungskosten⸗ Fonds, 92,195 Thlr. 46 verschiedenen Spezialstiftungen, 24061 Thlr. 32 Regimenterstiftungen / 110,315 Thlr. befanden sich hei den Bezirks,, Kreis- und Lokal Kommissarien in den alten Provinzen. In den neuen Landektheilen sind keine besonderen Organe vorhanden, doch werden die von dort eingehenden Unterstützungsgesuche hülfsbedürf⸗· tiger Veteranen aus den Befreiungskriegen ven der Centralver- waltung in gleicher Weise, wie die Anträge aus den übrigen Pro vinzen berücksichtigt. Die von der Centralverwaltung und den übri- gen Stiftungsorganen bewilligten Unterstützungen beliefen sich im Jahre 1868 auf 753252 Thlr., im Jahre 1869 auf 72778 Thlr. Die Bestände der Bezirks“, Kreis, und Lokalkommissariate, so wie der Spe⸗ zialstiftungen waren in den einzelnen Regierungsbezirken Ende 1869: Gumbinnen 2203 Thlr., Königsberg 296 Thlr., Danzig 2029 Thlr., Marienwerder 2711 Thlr., Cöslin 1163 Thlr., Stettin 3315 Thlr., Stralsund 2535 Thlr., Bromberg 807 Thlr., Posen 4151 Thlr., Lieg= nitz 7709 Thlr., Breslau 26'855 Thlr., Oppeln 8929 Thlr., Rankfurt 4634 Thlr., Stadt Berlin 4115 Thlr., Regierungsbezirk Potsdam 5571 Thlr., Magdeburg 2740 Thlr., Merseburg 2533 Thlr., Erfurt 6383 Thlr., Minden 697 Thlr., Münster 1069 Thlr., Arnsberg 3710 Thlr., Cöln 2853 Thlr., Düsseldorf 6199 Thlr., Coblenz 6 . Aachen 2799 Thlr., Trier 586 Thlr., Sigmaringen
r.
— Die Hefte J bis III. der »Zeitschrift für Bauwesen«, redigirt von G. Erbkam, Baurath im Königlichen Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten (Verlag von Ernst C Korn, Berlin 1871), enthalten außer amtlichen Bekanntmachungen folgende bau⸗ wisfenschaftliche Mittheilungen: Die polytechnische Schule zu Aachen, mit Zeichnungen, entworfen vom Regierungs- und Bau Rath R. Cremer zu Aachen, aut geführt und mitgetheilt vom Land ⸗Baumeister Esser in Wiesbaden. Die St. Thomas - Kirche zu Berlin, mit Zeichnungen, vom Bau ⸗ Rath Professor F. Adler in Berlin. (Schluß folgt Die Um und Neubauten der Berlin ⸗Pots⸗ dam⸗Magdeburger Eisenbahn. Fortsetzung: 1) Der neue Wagen ⸗Re⸗ visionsschuppen in Potsdam, mit Zeichnungen; 2) Die neue Retirade in Potsdam, mit Zeichnungen vom Bau -Rath C. Quassowski, technischem Mitgliede der Direktion der Berlin Potsdam Magdeburger Eisenbahn, in Berlin. (Fortsetzung folgt,. Der Alte Thurm zu Mettlach, mit Zeichnungen, von A. v. Cohausen, Oberst im Königlich preußischen Ingenieur ˖ Corps. Versteifung des Bogens durch gesondertes Fachwerk mit parallelen Gurtungen, vom Ingenieur Th. Schäffer in Darmstadt. — So⸗ dann folgen. Mittheilungen nach amtlichen Quellen, anderweitige Mittheilungen und solche aus Vereinen. Den Schluß bilden lite rarische Notizen. .
Vereinsthätigkeit für die Armee.
Bei dem Central-Komite der deutschen Vereine H zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger sind ferner eingegangen: von den Deutschen in Mil- wäͤnkee (Vereinigte Staaten von Nordamerika) 4695 Thlr., in Kalkutta 4698 Thlr, in Davenvort auf Java 916 Thlr, in Bombay 82 Pfund Sterling und in Honoluln 99 Pfund Sterling als Ertrag eines daselbst abgehaltenen Bazars, aus Triest 351 Thir. Die Verhandlungen zwischen den Vertrauensmännern der Deutschen Wilhelm s-Stiftung und der Victoria⸗ Nation al-Invaliden-Stiftung wegen einer Fusion beider In- stitute nehmen einen günstigen Fortgang und versprechen einen bal⸗ digen Erfolg.
— Aus dem Hauptdepot des Centralkomites der
deutschen Vereine zur Pflege im Felde verwunde⸗ ter und erkrankter Krieger zu Fersailles sind zum Weihnachtsaufbau in den dortigen Lazarethen folgende Gegenstaͤnde
verabfolgt worden: 45 Chrisibäume, 1206 Wachslichte 2160 Welhnachts-
stollen, 536 Shawls, 306 wollene Decken, 800 Taschentücher, 625 Paar Strümpfe, 250 Leibbinden, 8009 Cigarren, 10 Scheffel Aepfel, 3 Schfl. Nüsse und 50 Pfd. Chocolade, außerdem Tabaklspfeifen, Tabak, Schnupf ·
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