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Weste, Vize⸗Feldw. vom 1. Bat. (Aschersleben) 2. Magdeb. Landw.
Regts. Nr. 27, zun Sec. Lt der Landw. Juf Ulrich, Vize- Feldw. vom 1. Bat. (Potsdam) 3. Brandenb. Landwehr - Regts. Nr 20, Baum, Vize⸗Feldw. vom Res. Landw. Bat. Magdeburg Nr 36, zu Sec. Lts. der Res. des 3. Magdeb. Inf. Regts. Nr. 66, Büchner, Frant, Kriele, Vize⸗Feldw. vom J. Bat. (Ecfurt) 3. Thür. Landw. Rgts Ne. 7I, zu Sec. Lis, der Res. des 3. Thür. Inf Regts. Nr. 71 / Lehmann, Busche, Vize⸗Wachtm. vom 2. Bat. (Halle) 2. Magd. Fandw. Regts. Nr. 27, zu Sec. Lts. der Res. des Magd. Hus. Regts. Nr. 1, Göhner, Brodkorb, Meyer, Vize ⸗Feldw. vom 1. Bat. (Bremen) 1 Hanseat. Landw. Regts. Rr. 75, zu Sec. Ltz. der Ref. des 1. Hanseat. Inf. Regts. Nr. 765, befördert. v. Mes ke, Rittm. à la suite des Ostpreuß. Kür. Regts. Nr. 3 Gr. Wrangel u. Platz- major zu Erfurt, der Char, als Major verliehen. v. Au er, Major z. Disp., zuletzt Bezirks -Command. des früberen 3. Bats. (Geldern) 4. Westfäl. Landw. Regts. Nr. 17, z. 3. Adjut. bei dem stelvertret. Gen. Kommando VIII. Armee -Corps, der Charakter als Oberst ⸗Lieut. verliehen. Vollers, Majot a. D., zuletzt Hauptm und Comp. Chef im Oldenb. Inf. Regt. Nr. 91, zur Zeit milit. Mitglied der Garn. Lazar. Komm. der Kriegsgefangenen Lazarethe zu Kalk und Deutz, in die Kategorie der zur Disp. gestellten Off. verletzt We wierows ki, Vize⸗Feldw. vom 2. Bat. Schrimm) 2. Pos. Landw. Regis Nr. 19, zum Sec, Lieut. det Res. des 2. Pos Inf. Regts. Nr. 19, Schmitz, Vize⸗Feldw. vom 1. Bat. (Trier 17 8. Rhein. Landw. Regis. Nr 70, Steger, Vize Feldw. oom 1. Bat. (Aachen) 1. Rhein. Landw. Regitz. Nr. 25, zu Sec. Lts. der Res. des 8. Rhein. Inf. Regts. Nr. 70 befördert. B. Abschiedsbewilligungen c.
Den 3. Februar. Pallavicini, Sec. Lt. von der Res. des Brandenb. Train⸗Bats. Nr. 3, von dem Kommdo. zur Dienstl. bei diesem Train ⸗Bat wegen zeitiger Dienstuntauglichkeit entywunden und in das Beurlaubtenverhältniß zurückgetreten. Vitz, Prem. Lt, vom 1. Magd. Inf. Regt. Nr 26, mit Pension nebst Aussicht auf Anstell im Civildienst und der Armee⸗Unif der Abschied bewilligt. Tomi tius, Prem. Lt von der Jaf. des 1. Bats. (Rybnih) J. Oberschles. Landw. Regts. Nr. 22, wegen Ganzinvalidität der Abschied mit seiner bisher. Unif. bewilligt. Talbot, Sec. Lieut. vom 2. Garde ⸗Drag. Regt. wiegen Ganzinvalidität der Abschied bewilligt.
Ben 4. Februar. Dr. Börner, Stabsarzt a. D., unter Ein⸗ rangirung bei dem Res. Landw. Bat. Berlin Nr. 34, in das Beur⸗ laubten⸗Verhältniß des Sanitäts-Corps zurückgetreten.
Den 5. Februar. Feidel, Sec. Lt. von der Inf. des 2. Bats. (Torgau) 4. Magd Landw. Regis Nr. 67, wegen Gaͤnzinvalidität der Absch. bewill. v. Schönberg, Hptm. a. D, zuletzt Br. Lt. im frü- heren Herzogl. Sachsen⸗Meiningischen Kontingent, in den Verband der preußischen Armee, und zwar als Pr. Lt. a. D. mit dem Char. als
Hauptm. u. d. Erlauhniß zum Tragen der Armer ⸗Unif, aufgenommen.
v. Manstein, Major a. D., von der ihm übertragenen Funktion als Commdr. des Landw. Besatz. Bats. Cöln Nr 40 enibunden und in das Inaktivitäts⸗Verhältniß zurückgetreten. t EE. In der Marine. Offiziere ꝛc. . Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Den 4 Februar. Dr. Hoepffner, Stabs- und Marine⸗Arzt 2. Klasse, zum Oberstabs⸗ und Marine⸗Arzt 1. Klasse befördert.
Landtags⸗Angelegenheiten.
Berlin, 15. Februar. In der gestrigen Sitzung des Hauses der Abgeordneten beantwortete der Handels-Minister, Graf v. Itzenplitz, die Interpellation des Abg. Rickert über die durch Schneetreiben gestörte Eisenbahnverbindung zwischen Berlin und Königsberg, wie folgt:
Ich knüpfe zunächst an die letzten Worte des Herrn Vorredners an: vdaß ich ähnlichen Uebelständen in Zulunft vorbeugen möge. Ja, meine Herren, ich kann es nicht verhindern, daß es schneit und den Wind nicht hindern, daß er den Schnee treibt, und wenn der Schnee, wie ich weiter die Ehre haben werde auszuführen, bis auf 6 Fuß Höhe liegt, dann geht die Fahrt zuweilen auch nicht mit Schlitten; denn Jeder, der mit den nordischen Verhältnissen bekannt ist, wird wissen, daß, wenn das Pferd bis über das Knie in den Schnee tritt, daß es dann mit dem Fahren ein Ende hat.
Wenn nun die Jaterpellation fragt, ob mir die betreffenden Ver hältnisse bekannt geworden seien; so kann ich nur antworten: nur allzu sehr«; und wenn der Herr Interpellant ferner fragt, ob Alles gethan ist, was möglich ist, um die Fahrt wieder zu oͤffnen und aus— zuschippen, so kann ich darauf wohl mit einem lauten und deutlichen Ja antworten. Ich erlaube mir nun über diese Vorgänge ergänzend zu berichten: daß dies Unglück ein großes und beklägenswerthes ist, meine Herren, das leuchtet mir vollkommen ein. Es bildeten sich da—⸗ bei drei Ahschnitte. Zuerst verschneite die Bahn in der Gegend von Heiligenbeil, wie der Herr Vorredneg gesagt hat. Nachdem dies überwunden war, zog sich der Sturm mehr nach Westen und nun verschneite die Bahn bei Wagrlubien und gleicherzeit auch die Bahn zwischen Danzig und Esslin; drittens rückte der Sturm wieder nach Westen und die Bahn verschneite zwischen Schön lanke und Schneidemühl. Ich habe nun natürlich weder Telegramme, noch Verfügungen gespart, um das herbeizuführen, was nöthig war. Die Thatsachen, welche der Vorredner angeführt hat, werden mir Veranlassung geben, soweit dies noch nicht geschehen ist, zur Rechtfertigung nach Bromherg zu schicken, und wenn ich finden sollte, daß sich das Alles bestätigt — der Herr Vorredner hat selber gesagt, daß seine Mittheilungen zheilweise auf Hörensagen beruhen — so können sich die Herren darauf verlassen, daß ich die gehörige Rüge eintreten lassen werde. Ueberhaupt bin ich dafür bekannt, daß ich gegen die sirenge bin, die ihre Schuldigkeit nicht thun.
Ich erlaube mir aber noch, um den gegenwätigen Zustand darzülegen, Einiges aus Telegrammen mitzutheilen, die ich in dieser Angelegenheit erhalten habe. In einem Telegramm vom 10. Februar 9 Uhr Abends zeigt mir Herr v. Mutius alle diese Uebel⸗ stände an und schließt mit den Worten: »Es ist Alles aufgeboten, um morgen diese Strecke wenigstens theilweise frei zu legen.“ Darauf wurde er nun ermahnt, alles Mögliche zu thun und keine Kosten zu sparen. Darauf erhielt ich ein Telegramm vom 11. Nachts; »Sämmtliche Strecken der Ostbahn, mit Ausnahme von Terespol bis Warlubien, sind heute wieder fahrbar gemacht worden. Den Ar- beitern sind 20 Sgr. Tagelohn und, wo Nahrungsmittel fehlten, auch noch Brod und Warmbier bewilligt« Eine dritte De— pesche, nachdem ich wiederum ermahnt hatte, bemerkt: »Depesche er- halten. Es ist schon vorher und wird ferner selbstredend mit aller Energie und mit Aufbietung aller Kräfte gearbeitet, um den bis sechs Fuß hohen festgefrornen Schnee zu beseiligen. Ob die Strecke Terespol heute schon frei wird, ist zweifelhaft.“ Dieses Telegramm ist vom 12 Februar 2 Uhr 24 Minuten. Am anderen Morgen er- hielt ich noch eine andere Depesche vom 12. Februar 7 Uhr 43 Minuten: Letzte unfahrbare Strecke Terespol heute Nacht frei. Personenzüge sind bereits durchgelassen.« Seitdem habe ich weitere Anzeigen nicht erhalten, obwohl ich alle Sachen, die heute Morgen eingegangen sind, durchgesehen habe; ich darf also an⸗ nehmen, daß der Zustand der letzten Depesche, wonach die Bahn wie—⸗ der frei ist, sich bestätigt. Ich kann das umsemehr, als ich heute Morgen zwei Berichte aus Königsberg empfangen habe.
Ich kann nur mit der Versicherüng schließen, daß ich nach wie vor nicht unterlassen werde, mit der allergrößten Energie darauf hinzuwirken, daß dem Uebelstande abgeholfen werde. Es ist aber in der Schleunigkeit, wie man es wünscht, nicht immer möglich.
Wie es sich mit den zwei Arbeitern« verhält, die alltin da⸗ bei gearbeitet haben sollen, das weiß ich nicht; aber es kommt auch vor, meine Herren, daß selbst beim höchsten Taßelohn die Leute bei 16 Grad Kälte nicht Lust haben, die Hände zu erfrieren, und lieber zu Hause bleiben, und ich habe dann eben keine Mittel, die Leute mit Gewalt hierzu zu zwingen ̃
Ich kann also nur sagen, daß ich alles Mögliche thun werde, um die Bahn frei zu machen, aber, meine Herren, dafür kann ich nicht stehen, daß, wenn die Herren nach Hause reisen wollen, die Bahn nicht wieder verschneit ist, wenn der Sturm gerade augenblicklich diese Strecke wieder verweht. Es giebt nämlich noch inmer gewisse Naturkräfte, deren wir nicht Herr sind. Ich habe auch einmal, wie ich von Ko— penhagen zurück kam, im dicken Nebel sechs Stunden vor Swine—⸗ münde gelegen, weil wir die schwarze und die réthe Tonne nicht sehen konnten, welche die Einfahrt bezeichnen, und als nach sechs Stunden endlich der Nebel zerriß, lagen wir unmittelbar vor der schwarzen und rothen Tonne; wir konnten aber doch nicht früher hin⸗ einfahren, als wir eben die Tonnen sehen konnten.
Und wenn ein Gewitter über den Drähten ist, fungirt der Tele— graph nicht. — Aber dazu bin ich verpflichtet, und ich erkenne es voll⸗ tommen an, alles Mögliche aufzubieten, um, wenn dergleichen ge— schieht, für Abhülfe zu sorgen. Hier aber haben Sie gehört, meine Herren, daß es ein dreifaches Unglück war und daß der Sturm immer wieder gegen Westen vorrückte und Alles verschneite.
Ein Mehreres habe ich nicht zu sagen.
— In der Diskussion über den Antrag der Abgg. Lasker und Miqusl, die Aufhebung des Kriegszustandes in einigen
Provinzen betreffend, nahm der Minister des Innern, Graf
zu Eulenburg, nach dem Abg. Dr. Virchow das Wort: Ich wende mich zunächst mit einigen Worten zu dem Antrage des Herrn Abg. Virchow und behaupte in dieser Beziehung, daß, wenn Jemand Anträge oder Beschwerden stellt, es doch naturgemäß an der Stelle geschehen muß, mo diesen Anträgen Folge gegeben oder den Beschwerden Abhülfe gewährt werden kann. Seinerzeit haben, wie ich glaube, diejenigen Herren, welche über das Auftreten der Militär= befehlshaber Beschwerde zu führen gesonnen waren, auch genau überlegt, ob die Frage vor den Reichstag oder vor den preußischen Landtag gehöre; sie sind zu dem Schlusse gekommen, sie als vor den Reichstag gehörig anzusehen — meiner Ansicht nach richtig — und ist bort die Angelegenheit, welche Hert Virchow heute erörtert, weitläufig diskutirt worden. Wenn Herr Virchow dieselben Erörterungen heute noch ein⸗ mal dem Landtage, dem Abgeordnetenhause, vorführt, so kann ihm das persönlich zur Genugthuung gereichen, weil er viel leicht die Absicht hat, sie gerade auch in diesen Kreisen zu wiederholen. Allein das preußische Ministerium kann sich dadurch nicht veranlaßt fühlen, alle diejenigen Ausführungen zu ernenern, welche damals von Seiten der Bundesbehörden entgegengestellt wur den. Wir halten uns nicht dazu kompetent, gegenüber einer Be—⸗ schwerde über eine Maßregel, welche, gestüzt auf ein Reichsgesetz, von dem Reichsoberhaupte angeordnet worden ist, hier Erklärungen ab⸗ zugeben, sei es, wie im Wege der Gesetzgebung, sei es, wie im Were der Verwaltung denselben abzuhelfen sei. Es muß, wenn die bishe⸗ rigen Verhandlungen im Reichstage kein für den Hrn. Abg. Virchow genügendeg Resuliat ergeben haben, ihm überlassen bleiben, beim nächsten Reichstage und an derselben Stelle seinen Antrag zu wieder holen. Was aber den Antrag der Herren Abgeordneten Lasker und Miqusél betrifft, so möchte ich aus denjenigen Gründen, mit welchen der Herr Abgeordnete Lent für die Annahme desselben plaidirt hat, gerade die Motive hernehmen, Ihnen die Nichtannahme des Antrages anzurathen. Denn wenn der Herr Abgeordnete Lent sagte, ich hätte mich korrekt ausgedrückt, daß die Bedürfnisse des Krie⸗ ges bestimmend gewesen seien für die Erklärung des Kriegszustandes, und daß die Bedürfnisse des Krieges auch allein maßgebend lein könn⸗ ten für die Dauer desselben, dem Abgeordnetenhause und dem preußi⸗
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schen Ministerium über diese Bedürsnisse des Krieges aber kein Urtheil zustände, dann weiß ich in der That nicht, wie man dazu kommt, einen Antrag zu formuliren, während man die Bedingungen der Zu⸗ 6 der Erfüllung derselben nicht übersehen, nicht beurtheilen ann
Sie können den Wunsch haben, die Freiheit der Wahlen gesichert zu sehen — Sie theilen denselben mit der Regierung.
Sie sagen aber: Allerdings, wenn der Kriegszustand nothwendig ist aus nmilitärischen Rücksichten, dann müssen diese den Vorrang haben; die militärischen Bedürfnisse können wir nicht übersehen, den noch tragen wir darauf an, das der Kriegszustand aufgehoben werde. — Ich glaube nicht, daß das logisch ist
Dein Wunsche der Landesvertretung, womöglich den Kriegszu— stand mit Rücksicht auf die bevorstehenden Wahlen aufgehoben zu schen, diesem Wunsche hat der Hr Abg. Windthorst durch seine da⸗ malige Interpellation einen Ausdruck gegeben und ich habe Ihnen erklärt, daß die Regierung diesen Wunsch theile. Ich habe Ihnen mitgetheilt, daß ich über denselben sofort nach Versailles Mittheilung gemacht hätte. Seit der Zeit ist auf spezielle Veranlassung aus Versailles der General, Gouverneur, General Vogel v. Falckenstein, hier gewesen, hat mit mir die Verhält- nisse der unter seinem Kommando stehenden Provinzen eingehend be- sprochen und hat, das kann ich hier sagen, abgesehen von allen übrigen Rücksichten, die in Erwägung koinmen, erklärt, daß von ihm für die Zeit, wo die Wahlen im Gange sind, keinerlei Maß= regeln ergriffen werden würden, welch- auch nur im Geringsten eine Beschränkung oder Behinderung der Wahlen in sich schließen könnten. Ein definitiver Beschluß über die Aufrechthaltung oder die Aufhebung des Belagerungszustandes ist aber in Versailles noch nicht ergangen. . glaube, daß bei diefer Sachlage das Verweisen auf die
nterbellation des Herrn Abg. Windthorst und die von mir . gegebene Erklärung der einfachste Weg ist, den Antrag zu er— ledigen.
Ich lege einen, ich möchte sagen, ästhetischen Werth darauf, daß so verfahren wird, denn es wäre unangenehm, wenn die Re— gierung stillschweigend oder direkt einen bestimmten Antrag des Hauses ablehnen müßte, dessen Motive sie vollständig anerkennen kann, dem aber Folge zu geben sie durch äußere Um stände verhindert sein kann, welche dein Landtage auseinanderzusetzen sie eben durch die kriegerischen Zustände verhindert wird.
Ich glaube, meine Herren, daß, wenn Sie bei der Besprechung der Angelegenheit heut wiederum den Wunsch an den Tag legen, möglichst die Bedürfnisse des Friedens und der Wahlen, mit denen des Krieges in Cinklang zu seßen, Sie dann den richtigen Weg gehen, und ich schte Sie ersuchen, den Kriegszustand als einen Ring in der Kette der militärüchen Maßregeln anzusehen, die überhaupt durch die Bedürfnisse des Krieges hervorgerufen sind und die sich doch bisher im Aligemeinen in der That als zweckmäßig bewährt haben Warten Sie nur noch kurze Zeit, meine Herren, wir sind ja von dem Tage, wie ich glaube, nicht fern, wo die Verwaltung und der Verkehr in die alten gewohnten und hoffentlich noch besseren Geleise zurück kehren wird.
Vereinsthätigkeit für die Armee.
Nach den Berichten, welche über die Thätigkeit des Internatio— nalen Hülfsvereins im Königreich Sachsen porllegen, hat der ⸗ elbe an dasjenige Depor auf dem Kriegsschauplatze dessen Versorgung er sich vorzugsweise hat angelegen sein lassen, an das Depot zu Claye bereits über 16 Sendungen abgeschickt und dadurch im Wesentlichen die Be— dürfnisse dieses Bepots und der von ihm requirirenden Lazarethe be— friedigt. Der Internationale Hülfsverein hat durch dieses sich den Hrundsätzen des Centralkomites der deutschen Vereine zur Pflege im Felde verwundeter und ertrankter Krieger anschließende Verfahren dazu beigetragen, die Aufgabe desselben wesentlich zu erleichtern. — Die Gesammtzahl der größeren Sendungen, welche der Internationale Hülfsverein abgefertigt hat, beläuft sich auf éüca 40. — Der zweite sächsische Sanitätszug, bei dessen Ein— richtung die Erfahrungen, welche bei dem ersten Sanitätszuge gesam⸗ melt worden waren, verwerthet worden sind, um die Lage der Ver— wundeten bei dem Transporte in die Heimath möglichst zu erleichtern, ist im Monat Januar abgegangen. Derselbe bestand aus 22 Pack- wagen, einschließ lich eines Küchen und Arztwagens, vier neuerhauten Personenwagen IV. Klasse und einem neuen Küchen und Arztwagen, der außer dr Küche auch ein Coups für die Aerzte und ein Coups für die Pflegerinnen enthält. — In den Packwagen hat man die Ein⸗ richtung göstroffen, daß ein geräumiger Gang geschaffen ist, der den Aerzten gestattet, während der Fahrt ihren Dienst zwischen den ver. schiedenen Krankenbetten zu verrichten. Die Lagerstellen ruhen sämmt. lich in Gummiringen, die jeden Stoß oder sonstige Erschütterungen selbst beim raschen Gange des Zuges vermeiden lassen. Die Lagerstellen sind überhaupt nach allen Forderungen der Wissenschaft konstruirt. Sie haben stellbare Kopfunterlagen und eben so bewegliche Fußgestelle, um nach Bedürfniß dem Fuß einen festen Punkt zu bieten. In den viel ge— räumigeren Persönenwagen IV. Klosse ließen sich die Einrichtungen
noch weit bequemer treffen. — Ferner hat man jedem Wagen einen
der englischen sogenannten Mantelsfen beigegeben, welche eben so die Rothglühhitze vermeiden lassen, als eine gleichmäßige Wärme verbrei⸗ ten. In den Packwagen mußten diese Mantelöfen an die Kopfseite plaeir werden, in den Personenwagen konnte man ihnen einen Platz in der Mitte des Wagens anweisen. Weiter hat man sämmtliche Wagen mit Bieleuchtungsapparaten versehen, die vor dem Ausloͤschen, selbst bei einer schnellen Bewegung des Zuges, geschützt sind. Die Thüren sind mit dicken Teppichen versehen worden, um den Zutritt der kalten Luft abzuhalten. Auch fehlen entsprechende Ventilations
apparate nicht. — In jedem Packwagen konnte man acht , schaffen. In den Persoͤnenwagen war Raum für zehn derselhen vor⸗ handen, so daß im ganzen Zuge 260 Kranke oder Verwundete trans- portirt werden können. — Die Personenwagen IV. Klasse, nach amerikanischer resp. süddeutscher Art gebaut, haben ihre zwei Eingänge an den Stirnseiten. Sie sind dort mit Gallerien versehen, die mit eisernen Fallbrücken mit einander verbunden werden fönnen, so daß von einem zum andern Wagen eine leichte und ungehinderte Kom- munikation auch während der Fahrt stattfindet. Es wird durch die Thüren an den Stirnseiten auch ermöglicht, daß die Verwundeten in den Wagen in leichtester Weise getragen und dort gebettet werden können, ohne daß man die Tragbahre im Wagen selbst noch umzuwenden braucht, wie dies bei den Packwagen jetzt noch nicht zu vermeiden ist.
Statistische Nachrichten.
Von dem Centralbureau den Deutschen Zolloereins ist kürzlich die Uebersicht der im 1. bis 3 Quartal 1870 zum Eingang verzollten oder zollfrei abgefertigten Gegenstände ver= glichen mit dergleichen Abfertigungen im 1. bis 3. Quartal 1869, aufgestellt worden. Wir geben aus derselben eine Zusammenstellung der wichtigeren Einfuhrartikel unter Hinzufügung des Mehr xesp. Weniger im Vergleich gegen den entsprech nden Zeitraum des Vor— jahres. Es sind eingegangen: Thierische Abfälle ꝛc. 992726 Ctr. weniger 167718 Ctr. oder 77 pCt.); funstliche Düngungsnnittet und Düngesalz 474975 Ctr. (mehr 10063349 Ctr. oder 2638 pet); rohe Baumwolle 1492908 Etr. weniger 190,677 Etr oder 11,3 pCt); rohes ein. und zweidrähtiges Baumwollengarn 1923525 Cir. (rheniger 36 498 Etr ober iß ,o pCt); Baum wollenwaaren 19 750 Ctr (weniger 2127 Eir. oder 9. pEr); rohes Blei in Blöcken ⁊c 24.689 Etr. weniger 3778 Eir. oder 13,3 pCt.); chemische Fabrikate 13,548 Ctr. (wen iger 3383 Etr eder 200 pEt); falzinirte Soda und doppelttohlensaures Narron Zöõ / 792 Ctr. (mehr 16850 Ctr. oder 1468 pCt); Farhehslzer 604429 Etr. mehr 67.5625 Eir. oder 12,6 pCt ; Indigo 21201 Ctr. (weniger 9912 Etr. oder 31,7 pCt); Fätrbe⸗ und Gerbematerialen, nich! besonders genannte 194574 Cir. (weniger 30 957 Cir. oder 1357 pCt); Salpeter 277,182 Etr. (mehr 46,215 Ctr. oder 20,0 pCt.); Schwefel 196 407 Ctr. sweni⸗ ger 51070 Ctr. oder 207 pCt.); Soda, rohe und fryßallisirte 154,936 Cir. (mnehr 35 868 Ctr. oder 30,1 pCt.); Roheisen 2986 56 Cir. mehr 3235092 Ctr oder 12.1 pCt.); geichmiedeter 2c. FLisen in Stäben S7, 165 Eir. (weniger 25 398 Etre, oder 22,8 pCt.); Eisenbannfchinen 287712 Ctr. (weniger 6818 Ctr. oder 19.2 pCt.); Stahl 32651 Etr weniger 16.3589 Etr' oder 24,5 pCt); fagonirtes Eisen ꝛc. pos. 6. 0. 3 32.115 Ctr. (weniger 8758 Err. odej 21 4 pCt.); ganz arobe Guwagren 189,393 Ctr. (weniger 33,506 Etr. oder 15,0 pCt.); grobe Eisen- und Stahl waaren Pos. 6. f. 2. 65.92 Ctr, (niehr 7947 Etr ober 13,3 1 Ct); Eisenerz 226. 486 Err. (mehr 1625460 Etr. oder 45. 1p Ct); Flachs, Werg Hanf und Heede 1372002 Ctr. (mehr 691 300 Cr. oder 101 pCta; Weizen „706,939 2chfl. (weniger 3,272,329 Scfl. oder 41,0 pCt.); Roggen S956 571 Schfl. (mehr 2749552 Schfl. oder 44,3 pCt.); Gerste 2 424/009 Schfl. (weniger 119968 Schfl. oder 4.7 pEt-); anderes Ge · treide 5640 891 Schfl (mehr 2977222 Schfl oder 112 6p Ct.); Hülsen⸗ früchte 1548335 Schfl. (mehr gö7s736 Schfl. oder 162 Ci); Oel- sämereien 1726853 Etr (mehr 725,143 Etr. oder 72.4 Ct); Klee aat 121 821 Ctr. (weniger 15771 Ctr. oder 1155 pCt. ; Garten- und Futtergewächse, Kartoffeln 21. 890732 Cte. (weniger 125 497 Ctr oder 12,2 1 Ct.); rohe Häute und Faelle zur Lederbereitung 518067 Etr. (weniger 61,277 Cir. oder 106 pCt.); außereuropäinche Tischlerhölzer 2096764 Ctr. (weniger 21,267 Ctr. oder 9a pt.); vegetabilische ꝛc. Schnitzstoffe, nicht btsonders genannte 272054 Ctr. (weniger 85,611 Etr. oder 25,9 pEt ); Lokemoriven, Tender und Dampfkessel 21,815 Etr. (mehr 6393 Ctr. oder 41, pCt.); Vaschinen, überwiegend aus Gußeisen 1461469 Ctr. (mehr 123562 Ctr. oder 922 pCt.); dergl. überwiegend aus Schmied eeisen oder Stahl 31,501 Ctr, mehr 4123 Ctr. oder 151 pCt); Rohkupfer 157,130 Ctr. (wehr 12128 Ctr. oder 83 pCt.); rohes Leinengarn, Maschinengespinnst 104653 Etr., (weniger 7546 Etr. oder 6,7 pCt); Zwirn 106820 Etr. (weniger 2454 Ctr. oder 18.6 pCt.); graue Packleinwand 83,157 Eir. (mehr 1286 Ctr. oder 13 pCt.); rohe Leinwand 2c. pos. 22 f. 425810 Ctr., (nehr 334 Ctr. oder 8, pCt.); Bier gl. 869 Ctr. (weniger 3111 Etr. oder 33 pCt. ; Brannt. wein, Rüm ꝛc 413625 Ctr. (weniger 147 Ctr. oder G3 pCt.) 7 Wein in Fässern 2983255 Ctr. (weniger 53,705 Ctr. oder 1533 pCt.); der- gleichen in Flaschen 62,472 Ctr. (weniger 3335 Ctr. oder i pCt); frische Südfrüchte 62945 Ctr. (mehr 2027 Etr. oder 33 pCt.); getrocknete dergl. 129832 Ctr. (weniger 645300 Etr. oder 33,1 v Ct.) ; Gewürze 433383 Ctr. (weniger 3705 Ctr oder 7.9 pCt.); Heringe 289467 To. lweniger 112,189 To. oder 28,6 pCt ); roher Kaffee 1554596 Ctr. (mehr 342444 Ctr. oder 282 vCt.); Kakao in Bobnen und Kakao schalen 18425 Ctr. (weniger 1181 Etr. oder 60 pCt.); Fische pos 25. p. 2. 51454 Ctr. (weniger 22050 Ctr. oder 300 pCt.); getrocknetes ꝛc. Hbst 85 38 Ctr. (weniger 72782 Cir. oder 45,8 pCt.); Mühlenfabrikate 1J.995,168 Ctr. (mehr 179093 Ctr. oder 9,8 pCt); geschälter Reis Göks628 Ctr. (weniger 5143 Ctr. oder Os pCt.); Sali 703 459 Etr. (weniger 89,213 Ctr. oder 112 pCt.); Rohiabak 452,760 Cir (weniger 10835 Ctr. oder 2.3 pCt.); Cigarren 7546 Ctr. weniger 2030 Etr. oder 212 pCt.); Thee 1156604 Cir. (weniger 342 Ctr. oder 2.8 pCt.); Rohzucker und Farin 36,368 Cir. weniger 7089 Ctr. oder 16,3 pCt.); Baumöl 19,165 Ctr. ,, 9993 Ctr. oder 3433 pCt.); desgl. um Fabritgebrauche 87564 Ctr. (weniger 33801 Ctr. oder
s pCẽt); Leinöl 239809 Etr. (weniger 38,108 Ctę. oder 137 pCt.); anderes Oel 159251 Eir (mehr 3969 Etr. o der 28 pct. 9. Palm. und Kofosnußöl 120233 Er. (weniger 643277 Ctr. oder 34,8 pCt.); Thran 110862 Etr. (mehr 2192 Ctr. oder 20 pCt.); Talg 83,113 Ctr. (weniger 101,942 Etr. vder 55, pCt.); anderes Thierfett 155,875 Ctr. (weniger 38315 Etr.
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