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Nummer des Wahlkreises.
Bestandtheile des Wahllre ses.
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Nummer de Wahlkreises.
Bestandtheile des Wahlkreises.
Bestandtheile des Wahlkreises.
Bestandtheile ded Wahlkreises.
Nummer des Wahlkreises.
Nummer des . Wahlkreises.
HI. Königreich Württem⸗ berg. Stadt Stuttgart,
Oberamt Stuttgart. Oberamt Cannstadt. Ludwigsburg. Marbach. Waiblingen.
Oberamt Besigheim.
Brackenheim. Heilbronn. Neckarsulm. Oberamt Böblingen. Leonberg. Maulbronn. Vaihingen. Oberamt Eßlingen. Kirchheim. Nürtingen. Urach. Oberamt Reutlingen. Rottenburg. Tübingen. Oberamt Calw. Herrenberg. Nagold. Neuenbürg. Oberamt Freudenstadt. Horb. Oberndorf. Sulz. Oberamt Balingen. Rottweil. Spaichingen. Tuttlingen. Oberamt Gmünd. Göppingen. Schorndorf. Welzheim. Oberamt Backnang. Hall. Oehringen. Weinsberg. Oberamt Crailsheim. Gerabronn. Künzelsau. Mergentheim. Oberamt Aalen. Ellwangen. Gaildorf. Neresheim. Oberamt Geislingen. Heidenheim. Ulm. Oberamt Blaubeuren Ehingen. Laupheim. Münsingen. Oberamt Biberach. Leutkirch. Waldsee. Wangen. Oberamt Ravensburg. Riedlingen. Saulgau. Tettnang.
HII. Großherzogthum Baden.
Amtsbezirk Ueberlingen. Pfullendorf. Meffkirch. Stockach, Radolfzell. Constanz.
Amtsbezirk Bonndorf. Engen.
Villingen. Triberg. Amtsbezirk Jestetten. Waldshut. Säckingen. Schopfheim. Schönau. St. Blasien. Neustadt.
n
Amtsbezirk Lörrach. Müllheim. Staufen. Breisach.
Amtsbezirk Freiburg. Emmendingen. Waldkirch.
Amtsbezirk Kenzingen. Ettenheim. Lahr. Wolfach.
Amtsbezirk Offenburg. Gengenbach. Oberkirch. Kork.
Amtsbezirk Achern. Bühl
Baden. Rastatt. Amtsbezirk Gernsbach. Ettlingen. Durlach. Pforzheim. Amtsbezirk Carlsruhe. Bruchsal. (Amisgericht). Amtsbezirk Mannheim. Schwetzingen. Weinheim. Amts bezirk Heidelberg. Eberbach. Mosbach. Amts bezirk Sinsheim. Eppingen. Bretten. Wiesloch. Philippsburg (Amtzgericht). Amtsbezirk Buchen. Walldürn. Wertheim. Tauberbischofs heim. Boxberg. Adelsberg.
LIV. Großherzogthum Hess 23
Kreis Gießen. Grünberg. Nidda.
Kreis Friedberg. Vilbel. Büdingen.
Kreis Alsfeld. Lauierbach. Schotten.
Kreis Darmstadt. Groß ⸗ Gerau.
Kreis Diehurg. Offenbach.
Kreis Bensheim.
Donaueschingen.
Erbach. Lindenfels. Neustadt.
Kreis Heppenheim. Worms. Wimpfen.
Kreis Bingen. Alzey.
Aus dem Kreise Oppen⸗ heim die Orte: Woörrstadt, Armsheim, Bichtolsheim, Biebelnheim, Eichloch, Ens⸗ heim, Friesenheim, Gabs⸗ heim, Gau - Bickelheim, Hil⸗ lesheim, Nieder · Saulheim, Nieder Weinheim, Ober- Hilbersheim, Ober⸗Saul⸗ heim, Partenheim, Schims⸗ heim, Schorns heim, Spie s⸗ heim, Sulzheim, Udenheim, Undenheim, Vendersheim,
Wallertheim und Wolfs⸗ heim.
Bundesgesetzblatt 1870. Seite 365
2
Kreis Mainz. Ludwigshöhe mit Rudols—
Aus dem Kreise Oppen⸗ heim, Lörzweiler, Mom⸗ heim die Orte: Boden mernheim, Nackenheim, heim, Dalheim, Dexheim, Nierstein, Oppenheim, Dienheim, Dalges heim, Schwabsburg, Selzen, Eimsheim, Guntersblum, Wald ⸗Uelversbheim, Wein⸗ Hahnheim, Köngernheim, olsheim und Wintersheim.
meln tut nkti g 297 Wahlkreise, 48 9
Königreich Bayern x Württemberg Großherzogthum Baden. [ Hessen südlich des Main zusammen Z Wahlkreise mit ebenso vielen Abgeordneten
Nachtrag zum Verzeichniß der in den einzelnen Bundesstaaten in Ge— mäßheit der bestehenden Verwaltungs -⸗Organisation nach den §8§ 2, 3, 6, 8, 24, 34 und 35 ö. ,, zur Zeit zuständigen ehörden. Anlage D. zum Wahlreglement vom 28. Mai 1870. (Bundesgesetzbl. S. 306).
I. Königreich Bayern. 8. 2. (Festsetzung des Tages, an welchem die Äuslegung der Wählerliste beginnts: das Staats -⸗Ministe rium des Innern. 8§. 3. (Entscheidung über die Einsprachen gegen die Wählerlisten) §. 6. (Abgrenzung der Wahlbezirke. §. 8. (Er- nennung der Wahlwvorsteher, Stellvertreter un. Bestimmung des Wahllokals): in den einer Kreisregierung unmittelbar untergeordne ⸗ ten Städten die Magist rate, in den übrigen Distriktsverwaltungs bezirlen die Bezirksämter. S§. 26. (Ernennung des Wahlkom— missärs) . 34. (Anberaumung der Neuwahl im Falle der Ableh⸗= nung ꝛc.) J. 35. (Einreichung der Wahlverhandlungen von Seiten des Wahlkommissärs): die Kreisregierungen, Kammer des Innern.
. Königreich Württemberg. S§. 2. (Festsetzung des Tages, an welchem die Auslegung der Wählerliste beginnt): der Minister des Innern. 5 3 (Entscheidüng über die Einspraͤchen gegen die Wähler. üistenz; der Gemeinderath. §. 6. (Abgrenzung der Wahlbezirke.) §. 8. (Ernennung der Wahlvorsteher, Stellvertreter und Bestimmung des Wahllokals): der Overamtmann, im Stadidirektionsbezirt Stuti— gart: der Stadtdirektor. 58. 4. (Ernennung des Wahlkommissärs) S8. 34. (Anberaumung der Neuwahl im Falle der Ablehnung 20). 8. 535. (Einreichung der Wahlverhandlungen von Seiten des Wahl— kommissärs): der Minister des Innern.
fil. Großherzogthum Baden. S§. 2. (Festsetzung des Tages, an welcher die Auslegung der Wählerliste beginnt): das Ministerium des Innern. § 3 (Entscheidung über die Einsprachen gegen die Wähler⸗ listen.) S. 6. (Abgrenzung der Wahlbezirte.) §. 8. (Ernennung der Wahlvorsteher, Stellvertreter und Bestimmung des Wahllokals): die Bezirksräthe. §. 24. (Ernennung des Wahlkommissärs.) S. 34. An beraumung der Neuwahl im Falle der Ablehnung 24.) S. 35. (Ein reichung der Wahlverhandlungen von Seiten des Wahlkommissärs) das Ministerium des Innern.
Königliche landwirthschaftliche Akademie Pros kau in Schlesien. Verzeichniß der Vorlesungen, praküschen Uebungen und Demonstra—⸗ lionen im Sommersemester 1871. Beginn am 24. April.
I. National⸗Oekonomie, Dr. von Scheel. II Landwirthschafts- recht, Derselb e. III. Die soziale Frage, Der se lb e. IV. Landwirth⸗ schaftliche Disziplinen: I) Landwirthschaftliche Betriehs⸗ und Taxa⸗ tionslehre, Geh. Regierungs-Rath Dr. Settegast. 2, Uebungen im Bonitiren von Grundstücken und Abschätzen von Landgütern, Der⸗ selbe. 3) Praktischlandwirthschaftliche Demonstrationen und Exkur⸗ sionen, Administrator Schnorrenpfeil. 4) Spzieller Pflanzenbau, Derselbe. 5) Handelsgewächsbau, Garten ⸗ Inspetktor Hanne mann. 6) Obstbaumzucht u. Dbsibau, Derselbe. 7) Wiesenbau, Pr. Wollny. 8 Trockenlegung der Grundstücke u. Drainage, Baurath Engel. 9) Landwirthschaftl. Maschinen⸗ u. Geräthekunde, Dr. Wollny. IM Demonstration auf dem Versuchsfelde, Derselbe. 11) Allge⸗ meine Thierzucht, Der selbe. 12) Ernährung der landwirthschaftlichen Hausthiere, Dr. Weiske. 13) Pferdetenniniß, Prof. Dr. Da m- mann. 14 Bienenzucht mit Demonstrationen, Rechnungsrath Schneider. 15) Seidenbau mit Demonstrationen, Garten Insy. Hannemann. V P. Forstwirihschaftliche Disziplinen; 1 Waldbau und Forstschutß, Oberförster von Ernst. 2 Forstliche Exkursionen, Derselbe. VI. Naturwissenschaftliche Disziplinen: 1) Uebungen in landwirthschaftlichchemischen Arbeiten im Laboratorium, Prof. Dr: Krocher. 2 Organische Chemie, Derselbe. 3) Chemie der Pflanzen= Ernährung und Düngung, Derfelbe. Morphologie der Pflanzen und Systemkunde, Professor Dr. Heinzel. 5) Krankheiten der Kulturpflanzen, Derselbe. 6) Praktische Uebungen in anatomisch physiologischen Untersuchungen der Pflanzen, Derselbe. 7) Analy⸗ lische Botanik, Dersfelbe. 8) Botanische Exkursionen, Dersel be. 9) Experimental ⸗Physik. Professor Dr. Pape. 10) Naturgeschichte der . Professor Dr. Hensel. 1I) Land - und forstwirthschaft⸗ liche Insektenkunde, Der selbe. 17 Zoologische Exkurstonen, Der
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selbe. 9 Allgemeine Geologie, Or. Gruner. 14) Einleitung in die Bodenkunde, Derselbe. 16) Geognostische Exkursionen, Der selbe. VII. Technologie, Dr. Friedländer. VIII. Thierheil⸗ kunde: 1) Gesundheitspflege der landwirthschaftlichen Hausthiere,
Professor Or. Dammann. 2) Die inneren und äußeren Krank⸗
heiten der Hausthiere, Derselbe. 3) Veterinär -klinische Demonstra—⸗ tionen, Derselbe. IX. Mathemaitische Disziplin: Unterricht im Feldmessen und Nivelliren, Baurath Engel.
Lehrhülfsmittel. Der Unterricht wird, wie aus dem Lehr plane erhellt, durch Demonstrationen, praktische Uebungen und Exrkur sionen erläutert. Hierzu dient zunächst die gesammte Gutswirth- schaft mit circa 4600 Morgen Areal. Die technischen Betriebs anlagen der Gutswirihschaft, wie Brennerei, Brauerei, Ziegelei er= läutern die technologischen Vorträge. — Als weitere Lehrhülfsmittel dienen: die Versuchswirihschaft und Versuchs-⸗Station, der botanische Garten, das pomologische Institut und das Arboretum, die Anag— tomie, dat chemische und pflanzenphysiologische Laboratorium, beide für praktische Arbeiten der Studirenden eingerichtet, das landwirth= schaftliche Museum mit dem Modell(Kabinet und den Woll und Vließ⸗ Sammlungen, das zoologische Kabinet, die Bibliothek und das Lesezimmer. Zur Erläuterung der forstwirihschaftlichen Vorträge dient das 20,000 Morgen umfassende Forstrevier.
(Praktische Kurse und Praktikantenstation.) Junge Männer, welche die Absicht haben, sich besonders mit dem Schäferei⸗ wesen vertraut zu machen, um später die Leitung von Schäfereien als Geschäft zu betreiben, erhalten Gelegenheit, sich für den erwählten Beruf auszubilden. Für die praktische Erlernung der Spiritus und Bayerischen Bierfabrikation in besonderen Kursen ist Vor⸗ sorge getroffen.
Zur Erlernung der praktischen Landwirthschaft ist durch die mit der Äkademie in Verbindung gehrachte Praktikanten station Ge— legenheit geboten. Angehende Landwirthe finden gegen Entrichtung einer Penston in dem Hause des Administrators in Proskau und des Wirthschafis⸗Inspektors auf dem Departement Schimnitz Aufnahme; sie werden von ihren Lehrherren mit dem Betriebe der Landwirthschaft vertraut gemacht und in der Gutswirthschaft praktisch beschäftigt. Aufnahme der Akademiker. Honorarzahlung. Sonstige
Einrichtungen der Akademie.
Die Aufnahme erfolgt nach schriftlicher oder mündlicher Anmel
dung beim Direktor. Die Akademie verlangt von den Studirenden
Reife des Urtheils und Kenntnisse in dem Maße, um akademischen
Vorträgen ohne Schwierigkeit folgen und daraus den rechten Nutzen ziehen zu lönnen. Vorausgegangene, wenigstens einjährige praktische Thätigteit im Landwirthschafisbetriebe ist zum Verständniß der Vor— träge erforderlich. Der Kursus ist zweijährig, der Studirende ver— pflichtet sich bei seinem Eintritt jedoch nur für das laufende Semester. ;
Gegen ein monatlich zu entrichtendes Lehrhonorar können junge Landwirthe, deren Verhältnisse ihnen den Aufenthalt an der Akademie während eines vollen Semesters nicht gestatten, als Hospitanten zu— gelassen werden.
Es beträgt das Eintrittsgeld 6 Thaler, das Siudienhonorar für das erste Seinester 40 Thaler, für das zweite 30 Thaler, für das dritte 20 Thaler, für das vierte und jedes folgende Semester 10 Thaler. Bei erwiesener Bedürftigkeit des Atademikers kann das Studien honorar ganz oder zur Hälfte erlassen werden.
Beim Schluß eines jeden Semesters finden Abgangsprüfungen statt. Um zur Prüfung zugelassen zu werden, muß der Studirende vier Semester auf der Akadmie ahsolvirt haben. Die Zeit seines Studiums an einer andern Hochschule kommt dabei in Anrechnung.
Die Gesammtkosten des Aufenthalts an der Akademie mit Einschluß des Studienhonorars betragen unter Voraussetzung einer mäßigen Sparsamteit im ersten Jahre circa 300 Thaler, im zweiten Jahre eireg 250 Thaler. Bei größerer Einschränkung gelingt es, mit 200 Thalern jährlich auszukommen. Logis und Kost nehmen die Akademiker nach freier Wahl in den Privathäusern und den Speisewirthschasten des Ortes Proskau.
Nähere Nachrichten über die Akademie, deren Einrichtungen und Lehr-Hülfsmittel enthäll die bei Wiegandt und Hempel in Berlin er— schienene und für den Preis von 15 Sgr. durch alle Buchhandlungen zu beziehende Schrift: »Die Königliche landwirtbschaftliche Akademie Proskaus; auch ist der unterzeichnete Direktor gern bereit, auf Anfragen weitere Auskunft zu ertheilen.
Proskau, im Februar 1871.
Der Direktor, Geheimer Regierungs⸗Rath Dr. Settegast.
Nicht amtliches.
Frankreich. Paris, 1. März. (W. T. B.) Der erste Einzug der deutschen Truppen hat sich heute ohne irgend einen Zwischenfall vollzogen. Eine ungemein große Menschenmenge erfüllte die Boulevards und die Hauptstraßen; ihre Haltung war ruhig und ernst. Es ist aller Grund vorhanden, anzu⸗ nehmen, daß auch der Rest des Abends und die Nacht ohne Störung verlaufen werden. — Mehrere Abtheilungen Natio⸗ nalgarden aus den am rechten Seineufer gelegenen Faubourgs, welche sich gegen die von den deutschen Truppen besetzten Stadt⸗ theile in Bewegung gesetzt hatten, wurden durch einige Ba⸗ taillone Nationalgarden, welche bei der Madeleine aufgestellt . . und in gütlichem Wege alsbald zur Umkehr veranlaßt.
In der Stadt herrscht überall Ruhe. Wie es heißt, wird die Okkupation noch einige Tage dauern, da es in der Absicht liegen soll, sämmtliche deutsche Truppentheile nach einander bei der Besetzung der Stadt zu verwenden.
— Das Hauptquartier der deutschen in Paris befindlichen Truppen ist in den Champs Elysses in der Villa der Königin Mutter von Spanien aufgeschlagen. Zum Ehef des General⸗ stabes des General⸗Lieutenants v. Kameke ist für die Dauer der Besetzung von Paris durch die deutschen Truppen Graf von Waldersee, Oberst⸗Lieutenant und Flügel ⸗Adjutant, der frühere preußische Militärbevollmächtigte in Paris, ernannt. Der Revue in Longchamp hat eine sehr beträchliche Menschenmenge beigewohnt.
Das »Journal officiel antwortet auf die Vorwürfe, welche mehrere Blätter gegen die Regierung erhoben, daß dieselbe den letzten Ruhestörungsversuchen seitens der Rothen und der Ex— mordung des Polizeiagenten Vincensini nicht vorgebeugt hätte. Das amtliche Blatt erklärt, es seien alle Maßregeln getroffen, um die Wiederkehr ähnlicher Verbrechen zu verhüten und die Schuldtragenden zu bestrafen.
Ferner theilt das amtliche Blatt den Verlauf der gestrigen Sitzung der Nationalversammlung in Bordeauz mit und knüpft daran die Meldung, der Minister der auswärtigen An⸗ gelegenheiten werde sich noch heute Morgen nach Versailles be—⸗ geben und dürfte sich daran in Gemäßheit der Konvention wohl schon morgen die Räumung der Hauptstadt schließen. Das amtliche Blatt meldet ferner, daß die gestern eingerückten deutschen Truppen die für sie bezeichneten Stadttheile besetzt haben und im Industriepalast, in den Gebäuden des Eircus und des Panorama, sowie in Privatgebäuden untergebracht seien. Die Börse sowie die Magazine waren geschlossen. Kein Journal ist erschienen. Verläßlich verlautet, daß in der ganzen Stadt Ruhe herrscht.
— Thiers wird morgen Mittags hier erwartet. — Jules Favre ist heute um 6 Uhr Morgens nach Versailles abgexeist, um die sofortige Räumung von Paris seitens der deutschen Truppen zu erwirken. Auch die Militärbehörde hat Unter⸗ handlungen mit dem deutschen ae eingeleitet, um die Räumung der Hauptstadt zu beschleunigen. Man glaubt, die Deutschen werden morgen Paris verlassen.
— Das Journal officiel veröffentlicht die Ernennung des Admiral Cosnier zum Präfekten von Marseille.
— Gegen Mittag entstand unter den in der Nähe des Louvre hefindlichen Gruppen eine gewisse Aufregung, weil man auf den Höfen des Louvre und auf dem Cgrousselplatze deutsche Soldaten wahrzunehmen glaubte. Die Behörden ließen hier auf die äußern Zugänge zum Louvre schließen und die Thüren verhängen, worauf sich die Aufregung legte.
. Läiller 27. März. Nach Anordnung des Kriegs⸗Ministers wird das XXIII. Corps aufgelöst.
Bordeaux, 1. März. W. T. B.) Die Regierung läßt folgende Depesche Jules Favre's an Chaudordy, aufgegeben in Paris, 28. Februar, 2 Uhr Nachmittags, verbreiten:
»Gestern Abend ging es auf dem Bastillenplatz und in den an⸗ grenzenden Stadtvierteln sehr aufgeregt zu, jedoch ist es zu keinen ernsten Ruhestörungen gekommen. Heute ist der Nordbahnhof von. Nationalgarden, welche alle Eisenbahnzüge anhalten, besetzt worden. General Vinoy ist hiervon verständigt und wird die Ordnung wieder⸗ herstellen. Von anderer Seite henachrichtigt man mich, und zwar aus einer Quelle, die ganz zuverlässig ist, daß, wenn die Ratifikation noch heute Abend hier bekannt werden könnte, die deutschen Truppen morgen nicht einziehen würden. Sollte man nicht versuchen, dies möglich zu machen? Es würde uns aus großen Verlegenheiten be— freien und vielleicht sogar vor großer Gefahr. Thun Sie, was irgend
möglich ist. Denken Sie an die peinliche Lage, in der wir uns be—
finden.
. — „Ueber die heutige Sitzung der Nationalversammlung liegt folgender ausführlicherer Bericht vor:
Die öffentliche Sitzung der Nationalversammlung begann um 1 Uhr. Die Stimmung, die sich überall kundgab, war eine tief bewegte. Die auf den Galerien befindlichen Vamen waren größtentheils in Schwarz erschienen. Mehrere Proteste gegen jede Gebietsabtretung wurden auf dem Bureau niedergelegt. Hierauf verlaß der Berichterstatter der Kommission, Vietor Lefrane, den von der Kommission einstimmig angenommenen Bericht über die Friedens- Präliminarien. Redner empfiehlt der Versammlung, die durch die Regierung unterbreiteten Friedenspräliminarien, so wie sie sind, anzunehmen. Zugleich erklärt derselbe, die Kommission habe keine Veränderung vorgeschlagen. So⸗ wohl die Friedensunterhändler wie die Mitglieder der Kom— mission hätten alles Mögliche gethan, um die Bedingungen in Betreff der so schmerzlichen Landabtretung zu mildern. In. dessen wir konnten nicht umhin, uns der Lage der Hauptstadt und der r, rn. der Feinde zu erinnern. Auch die theil⸗ weise Olkupation von Paris ist für uns sehr schmerzlich, aber
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