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daß derselbe nicht einmal zur vorläufigen Berathung gelange. Der Präsident erklärte darauf den Antrag für abgelehnt. Es wurde hierauf der Antrag, daß sämmtliche von der Delegation in Bordeaux ernannten Präfekten ins Privatleben zurückkehren sollen, eingebracht; Picard erklärte darauf, man möge der Regierung die Verantwortlichkeit für ihre Handlun⸗ gen, sowie volle Freiheit der Aktion lassen. Die Regierung werde sich bei der Besetzung der Präfektenstellen nur von der Erwägung leiten lassen, inwieweit jeder der gegenwärtigen Prä⸗ fekten für seine Stellung die erforderliche Berechtigung und per⸗ sönliche Tüchtigteit besitze. Ein weiterer Antrag, wonach den Elsässern und Lothringern, welche Franzosen bleiben wollen, 100, Hektaren des besten Ackers in Algier überwiesen wer⸗ den sollen, wird an eine Kommission zur Prüfung verwiesen. Gegenüber dem Antrage, die Regierungs⸗Delegation von Bor— deauz in Anklagezustand zu versetzen, forderte Jules Simon die Versammlung auf, von allen Anklagen und Beschuldigun⸗ gen abzustehen, da dadurch nur Verwirrung und Uneinigkeit in das Land geworfen werde.

Die Frage wegen der Giltigkeitserklärung der Wahlen von Präfekten zu Deputirten ist noch nicht erledigt. Die nächste Sitzung findet Montag statt.

Wie es heißt, beabsichtigen die Minister und die National⸗ versammlung, sich nach Verlauf von vier oder fünf Tagen nach Versailles zu begeben, da man den Sitz der Regierung in eine Stadt verlegen will, in welcher die Exekutivgewalt und die Nationalversammlung nicht unter dem Drucke der Emeute stehen würden.

Neben Versailles wird auch Fontainebleau als für die Uebersiedelung der Nationalversammlung in Aussicht genom⸗ men bezeichnet. ⸗Siscle« und »France« bestätigen letztere An⸗ gabe; »Gazette de France« fügt hinzu, es hätten sich bereits 450 Deputirte für die Uebersiedelung nach Fontainebleau aus⸗ gesprochen. Wie die »France« meldet, sollen außerdem Abthei⸗ lungen sämmtlicher Ministerien nach Fontainebleau versetzt und im Schlosse daselbst untergebracht werden. Die . Picard's in Bordeaux soll mit wichtigen Vorgängen in Paris in Zusammenhang stehen, und soll heute ein darauf bezüglicher Ministerrath stattgefunden haben. Die von der Regierung verfügte Unterdrückung der Privattelegraphie hat auf das Seine ⸗Departement keine Anwendung.

Pyat und Malon sind gestern Abend nach Paris ab⸗ gereist. Rochefort bleibt vorläufig noch in Bordeaux. Die Deputirten des Elsaß haben eine Kommission von 4 Mitglie⸗ dern ernannt, welche die politischen und kommerziellen Inter⸗ essen des Elsaß während der Friedensverhandlungen in Brüssel wahrnehmen sollen. Die Mitglieder der Kommission sind: Tachard, Hartmann, Saglio, Boersch. Picard ist heute Mor gen hier eingetroffen und wird am Abend wieder nach Paris zurückreisen.

5. März. (W. T. B.) Gegenüber den hier kursiren gen Gerüchten, daß in verschiedenen Stadtvierteln von Paris eine bedrohliche Aufregung herrsche erklärt der »Mo⸗ niteur«, daß es, wie verschiedene hier eingetroffene Depeschen aus Paris von gestern Abend bestätigen, an keinem Punkte der Stadt zu irgend velchem Zusammenstoß gekommen sei. Man hege die feste Hoffnung, daß die Aufregung sich alsbald vollständig beschwichtigen werde. Der »Moniteur« warnt das Publikum vor Gerüchten über die Lage der Dinge in Paris, welche ohne irgendwelche Begründung in Umlauf gesetzt wür⸗ den. General Aurelles de 6 welcher zum Komman⸗ danten der pariser Nationalgarde designirt ist, hat sich Freitag Abend nach Paris begeben. General Bourbaki, welcher sich noch in Besangon befindet, ist jetzt ganz außer Gefahr.

Italien. Florenz, 5. März. (W. T. B.) 2Econo⸗ mista« zufolge stellt der neue Handelsvertrag zwischen Amerika und Italien das Prinzip der Unverletzlichkeit des Privateigen—⸗ thums zur See zwischen beiden Nationen fest. Der Vertrag soll, wie das genannte Blatt weiter meldet, Italien große Vor⸗ theile bieten; die beiden kontrahirenden Theile stehen in Betreff der Handelsbeziehungen zu einander auf dem Fuß der meist begünstigten Nationen.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 26 Februar, Ueber die Thätigkeit der Gewehrfabrik ⸗Husquarna- schreibt die »Jönköpings Tidning« Folgendes: Es werden in diesem

ahre bei Husquarna 100990 Stück vollständige Gewehre mit

ubehör, 1500 Stück Karabiner für die schwedische Krone und 30b0 Stück Remington Gewehre nach amierikanischem Modell für Norwegen, zusammen 14,0560 Stück und also brei ver⸗ schiedene Sorten e g, ͤ, wodurch die Arbeit so erschwert wird, daß in derselben 4. ca. I7, 000 Gewehre von einer Sorte fertig gebracht werden könnten. Diese Anzahl soll noch in die⸗ sem Jahre durch Erweiterung der Fabrik auf 30,009 Stück gebracht werden. Es sind über 50 neue Maschinen im In⸗

lande bestellt, Pläne zur Errichtung größerer Arbeiterwohnun⸗ gen entworfen und 200 Arbeiter mehr angenommen worden.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 4. März. Der Kaiserliche Hofmeister Abaza ist zum Reichscontroleun ernannt worden.

Reichstagswahlen. (Fortsetzung. Siehe Nr. 66 des St. Anz.)

Preußen. Reg. Bez. Königsberg. 3 Wahlkr. Stadt Dan— zig: Engere Wahl zwischen Lesse und Dr. Hirsch.

Reg. Bez. Fran kfurt a. O. Stadt Frankfurt a. O.: Präsident Dr. Fam . 9m

eg. Bez. Potsdam. 2. Wahlkr.: Rechtsanwalt Rasche. . Bez. Breslau. Engere Wahl zwischen Graf Pan und

n =

Reg. Bez. Oppeln. 12. Wahlkr. (Oppeln): Landrath a. D. Dr. k

eg. Bez. Magdeburg. 8. Wahlkr.: Rimpau. n g , , , n D n gz . gj eg. Bez. Hann over. 6. Wahlkr.: Prof. Do we. 10. Wahlkr.: Römer. 13. Wahlkr.: Prof. Dr. Birnbaum. ĩ

Hamburg. Dr. Banks, Dr. Wolffsohn, Edgar Roß.

Bremen. A. J. Mosle. .

Reg. Bez. Cöln. Wesel: Prof. Dr. Aegidi.

Reg. Bez. Düsseldorf. 12. Wahlbez. Neuß Grevenbroich): Appellationsgerichts Rath v. Thimus. 4. Wahlkr.: Landgerichts Assessor Bernards. Dortmund: Dr. Becker. Elberfeld keine absolute Majorität.

Neg. Bez. Wies baden. 2. Wahlbez (Rüdesheim. Wiesbaden): Von den abgegebenen Stimmen fielen auf Tellmann 3711, auf Schenk 2913, und auf Braun 2586, somit wird engere Wahl zwischen Tell- mann und Schenk nöthig sein. )

n, a. M Sonnemann 3000 St., v. Rothschild

Bayern. Wahlkreis Immenstedt; Völk. Wahlkreis Forchheim: rüherer Minister⸗Präsident Fürst Hohenlohe. Wahlkreis Kronach: ppellationsrath Steng lein. Wahlkreis Schweinfurth: Regierungs-=

Präsident Hörmann. Wahlkreis Hof: Professor Metzger und

n,. Schauß haben jeder annähernd gleiche Stimnienzahl er— alten.

Königreich Sachsen. Dresden: Wigard. 4. Wahlkreis (Dres den Neustadt): Ober Staatgzanwalt Schwarze hat, soweit das Resultat der Abstimmung bisher bekannt ist, eine bedeutende Majorität über Liebknecht. Im 6. Wablkreise (Tharandt) hat Ackermann bis jetzt die Majorität. Im 9. Wahlkceise (Freiberg) dürfte vor⸗ aussichtlich Schaffrath die meisten Stimuen erhalten. 13. Wahl- kreis: Prof. Dr. Birnbaum,. Im 18. Wahlkreise (Swickau— Crimmitzsschau) fielen, soviel bisher bekannt ist, auf Schraps 1756 Stimmen, auf Streit lösz Stimmen. Im 21. Wahlkreise (Annaberg ⸗Eibenstoch) erhielt bisher Böhme die meisten Stim- men 57] 25). .

Württemberg. 1090. Wahlkreis (Heilbronn, Brackenheim) bis- her gewählt Staatsrath Goepelt. 6. Wahlkreis (Eßlingen, Schorn—⸗ dorf, Nürtingen) bisher gewählt , e. Emil Keßler.

Baden. Nach vorläufigen Ermittelungen:

LKonstanz: Eckhard 101,136.

Il. Dongueschingen. Kirsners Wahl scheint gesichert.

Il. Waldshut: Hepting 6282, v. Stotzingen 4232.

IV. Lörrach: Rogg enbachs Wahl gesichert.

V. Freiburg: Fauler 9051, Stolz 5495.

VL. Lahr: Kiefer 8295, Roßhirt 6440.

VII. Offenburg: Eckhard 8 80, Lender 4451.

VIII. Baden: Wahl Lindau's scheint sicher.

IX. Pforzheim: Dennig 70592, Metz 1645, Faaß 32, Vogel 308.

X Karlsruhe: Prinz Wilhelm.

XII. Heidelberg: Wahl Kiefer's sicher.

XIII. Sinsheim: Lamey 9743.

XIV. Tauberbischofsheim: v. Ketteler's Wahl sicher.

Im Großherzogthum Hessen. 5 Wahlkreis (Dieburg, Offen bach) bisher gewählt Dernburg. 6. Wahlkreis (Alzey ⸗Bingen⸗

Oppenheim) bisher gewählt Metz. 2. Wahlkreis (Friedberg ⸗Vilbel⸗

Büdingen) bisher gewählt v. Wedekind. 7. Wahlkreis (Heppenheim, Worms, Wimpfen) hisher gewählt p fannebecker.

Mecklenburg⸗Schwerin. Im 1. Wahlkr. wurde Reg-Rath a. D. Dr. Prosch gewählt.

Im 2. Wahltr. scheint derselbe bie Majorität erlangt zu haben.

Im 3. Wahlkr. schwankt die Wahl zwischen Moritz Wiggers und Vize ⸗Präsident Dr. Drechsler zu Leipzig; der dritte Kandidat Geh. Legationsrath v. Wickede hat auch ziemlich viel Stimmen.

Im 4. Wahlkr. schwankt die Wahl zwischen Minister Grafen Bassewitz und dem Gutsbesitzer Pogge⸗Roggow.

Im 5. Wahlkr. wird sich eine Majorität für Senator Büsing⸗ Rostock herausstellen, ebenso für den Advokaten Büsing ⸗Schwerin im 6. Wahlkreise.

Im 1 und 5. Wahlkr. hatte auch der Sozial ⸗Demokrat Schuh⸗ macher Hartmann aus Hamburg verhältnißmäßig viel Stimmen. Im Mackle nburg⸗Strelitz schen Wahlkreise scheint die Ma= jorität für Pogge⸗Blankenhof gegen v. Oertzen⸗Feldberg zu sein.

Sachsen⸗Altenbꝓurg. Vize⸗Präsi dent Or. Wagner.

Schwarzburg⸗Sondershausen. Es erhielten bisher Appella-⸗ tions⸗Rath Kan negießer 822, v. Elsner 640 St.

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Statistische Nachrichten. Ueber die Geschäftsergebniffe der Kebensversicherungs ⸗Ge—⸗

sellschaft zu Leipzig im Jahre 1870 wird uns mitgetheilt: Die ahl der Anmeldungen betrug 3085 zur Versicherung von 3/580 700

hirn, wovon B51 mit einer Summe von 2681900 Thlrn. An⸗ nahme gefunden haben. Die Gesellschaft hat einen einen Zu- wachs von 1250 Personen und von 1,541,900 Thirn. Verficherungskapital erlangt und der Mitgliederbestand sst damit auf 15,673 Personen versichert mit 19,138,400 Thlrn. gestiegen; die Einnahmen haben sich um 63000 Thlr. ver mehrt und 654,560 Thlr. für Prämien, 145/500 Thlr. für Zinsen, zu- sammen also 800000 Thlr., beteagen. Die Ausgaben beliefen sich insgefammt auf io 00 Thlr, so daß der gesellschaftliche Vermögens. bestand eine 8 um 300,000 Thlr. erhalten hat und auf 3 385, 000 Thlr. gestiegen ist. . Beim 6 des Krieges hat sich die Gesellschaft mit Rücksicht auf die bestehende allgemeine Wehrpflicht und nach dem Vorgehen anderer Lebensversicherungs ˖Anstalten verpflichtet erachtet, die Giltig⸗· keit der Versicherung auf den Fall des Todes in Folge der Theil⸗ nabme an kriegerischen Ereignissen gegen eine angemessene Zusatz⸗ rämie auszudehnen. ö Von er Vergünstigung ist bis Ende 1870 für 78 Versicherun⸗ gen im Betrage von 109,250 Thlrn. Gebrauch gemacht und dafür an Zusatzprämie 5240 Thlr. bezahlt worpen. Dieser Einnahme steht eine Äusgabe von 3600 Thlrn. für drei durch Verwundung herbeige⸗ ührte Todesfälle entgegen. .

ie Die im kalen 1859 von der Gesellschaft ins Leben gerufene, die Gewährung don Kautionsdarlehen betreffende Einrichtung hat eine ausgedehnte Benutzung gefunden und sich bis jetzt bewährt. Es sind bis Ende des Jahres 1876 gegen Verpfändung von Dienstkautionen 280,935 Thlr. ausgeliehen worden und darauf zur allmählichen Tilgung derfelben 7350 Thlr., ferner zur Deckung der Verluste 3120 Thlr., an Gewährleistungsbeiträgen eingezahlt worden. Die letzteren haben einen Ueberschuß von 15 bis 20 pEt. ergeben, welcher zunächst als Sicher- heitsfonds zurückgestellt und später den Darlehnsempfängern unver kärzt zurückzewährt wird, mithin zur Verminderung der von den— selben einzuzahlenden Beiträge dient.

Die Mitiheilungen gus dem statistischn Buregu des Herzoglichen Staats Ministeriums zu Gotha über Landes. und Volkskunde, besonders bezüglich des Herzogthums Gotha, herausgegeben von dem Vorstande des statistischen Bureau's, Regie rungs- gtath Heß, enthalten im 4. Heft des II. Theils Januar 1871): Vergleichende Darstellung der dem Zollverein angehörigen Bevolke⸗ rung oder der Bevölkerung mit ständlgem Aufenthalt in den Herzog⸗ thümern Coburg und Gotha vom 3. Dezember 1858, 1861, 1864 / 18657 Ausstellung der Ausfuhr aus dem Bezirk des Vereinigten / Staaten ⸗-Konsulats Sonneberg nach den Vereinigten Staaten in den

Winterhalbjahren 1867— 1868 und 1866 - 1867. eber die Ergebnisse der Wollmaͤrkte zu Gotha im Juni 1866 und 1868. Uebersicht über die in dem Herzogthum Gotha in dem Rechnungsjahre 1865 1866 für die Staatskasse angefallene Grund inkl. Gebäudesteuer, sowie Einkommen. und Klassensteuer. Die Bevölkerung in den Herzogthü⸗ mern Coburg und Gotha bei der am 3. Dezember 1867 staitgefun- denen Volkszählung nach der Art der Anwesenheit, den Haupt- Altersklassen und dem Geschlecht, sowie nach dem Familienstand und dem Religionsbekenntniß mit Angabe der mit besonderen Mängeln behafteten Personen. Tabellarische Uebersichten nach der Zählung von 1867 über die Bevölkerung der Herzogthünier nach Maßgabe ihrer Staatsangehörigkeit und ihres Unterthanenverhältnisses; über den Viehstand. Ueber die Wehrverfassung und die Landesvertheidigungs-⸗ Anstalten im Herzogthum Gotha in der Mitte bezw. in der 2. Hälfte . I7. Jahrhunderts (1642 1700), mit einer tabellarischen Dar⸗ ellung.

Die Sterbeliste von Paris während der letzten 13 Belage⸗ rungswochen weist folgende Zahlen auf: Vom 13. bis 19. November 1876 2064 Todte, vom 20. bis 26. November 1926 Todte, vom 27. November bis 3. Dezember 2023 Todte, vom 4. bis 10. Dezem⸗ ber 2635 Todte, vom 11. bis 17. Dezember 2728 Todte, vom 18. his 24. Dezember 2728 Todte, vom 25. bis 31. Dezember 3280 Todte, vom 1. bis 6. Januar 1871 3680 Todte, vom 7. bis 13. Januar 3982 Todte, vom 14. bis 20. Januar 4465 Todte, vom 21. bis 27. Ja- nuar 4376 Todte, vom 28. Januar bis 3. stebruar 4671 Todte, vom 4. bis 10. Februar 4451 Todte. Die Durchschnittszahl in gewöhn⸗ lichen Zeiten für Paris ist 1100 1200 Sterbefälle in der Woche.

Landwirthschaft.

Im Regierungsbezirk Danzig hat sich die im Herbste v. J. ehegte Besorgniß, daß die Saaten bei dem starken Schneefall ohne Fee durch Fäulniß vernichtet werden könnten, als nicht begründet erwiesen, da bereits im Dezember starker Schneefall mit heftigem Frost eintrat. Es steht daher zu hoffen, daß die gut in den Winter gekommenen Saaten denselben auch gut überdauern werden. Die treffliche Schlittenbahn hat den Absaß der landwirthschaftlichen Pro⸗ dukte wesentlich erleichtert. Die günstige Futterernte gestattet die aus⸗ reichende Durchfütterung des Viehstandes, und der genügende Preis für Schlachtvieh, namentlich für Schweine, gewährt insbesondere den bäuerlichen Landwirthen gute Einnahmen. Im Regierungsbezirk Posen sind die Saaten durch eine starke Schneedecke gegen die

schädlichen Einflüsse des Winters geschützt gewesen.

Verkehrs⸗Anstglten.

Kopenhagen, 5. März. (W. T. B.) Wie hierher gemeldet wird, ist bei Gothenburg das Wasser beinahe eisfrei. Mit der Durch⸗ sägung des Einlaufs bei Gothenburg wird morgen begonnen werden. Nach dem Stande des Eises dürfte die Dampfschiffahrt in etwa acht Tagen wieder ersffnet werden.

Oeffentlich er Anzeiger.

Steckbriefe und Untersuchun gs⸗Sachen. .

Steckbrief. Der unten näher signalisirte geistes kxanke Straf⸗ gefangene, Tagearbeiter Matthes Krautz, ist seit 15. August v. J. beurldubt und soll so schleunig als nur möglich wieder zur Haft ge⸗ bracht werden. Alle Militär- und Civilbehörden, solvie die Gens d'armerie, werden dienstergebenst ersucht, auf den c. Krautz zu vigi⸗ liren, im Betretungsfalle zu arretiren und per Transport ↄgefesselt⸗ hierher abliefern zu lassen. Cottbus, den 4. März 1871. Die Königl. Inspektion des Centralgefängnisses. Sign alem ent: Vornanie Matthes, Zuname Krautz, Stand Tagearbeiter, Geburts. und Wohnort Rohne, Religion evangelisch, Alter 38 Jahr, Größe 5 Fuß, Haare blond, Stirn bedeckt, Augenbrauen blond, Augen blaugrau, Rafe und Ptund gewöhnlich, Zaͤhne defekt, Bart rasirt, Kinn vval— Gesicht rund, Gesichtsfarbe gesund, Statur mittel, besondere Kenn⸗ zeichen fehlen. Bekleidung bei seiner Beurlaubung: 1 graue Zeug⸗ mütze, J alter schwarzer Tuchtock, J alte schwarze Sammetweste, J alte blaustreifige Zeughose, 1 altes weißleines Hmde, U alte weißparchne UÜnterhofe, 2 Paar graue Zeughosen, 1 graubuntes Halstuch, U roth⸗ buntes FTaschentuch, 1 Paar Lederschuhe, 1 Paar blauwollene Socken, L altes Stück Kamm.

Steckbrief. Der unten näher bezeichnete Kançnier Strzi= delski von der reitenden Ersatz- Batterie Niederschlesischen Feld⸗ Artillerie Regiments Nr. 5 hat sich, einem Ersatztransport angehorend, am 22. Dezember v. J. in Metz von demselben entfernt und sind seit⸗ dem alle Recherchen erfolglos gewesen. Da der Verdacht der Desertion vorliegt, werden alle Militär und Civilbehsrden ergebenst ersucht, auf den 2c Skrzidel ski zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle festzu⸗· nehmen und der nächsten Kommandantur abzuliefern. Signale ment: Johann Strzidelski aus Groß · Dombrowka / Kreis Beuthen, Grubenarbeiter, katholisch, spricht polnisch und deutsch, si 5 groß, Statur schlank, Haare blond, Gesicht rund. Bekleidet war derselbe mit Reithosen, Waffenrock, Kommißstiefeln mit Sporen Mütze, Binde und Maniel, sämmtliche Stücke mit dem Stempel des Niederschlessschen Feld. Artillerie Regiments Nr. 5. Sagan, den 5. März 1871. Rommando der reitenden Ersatz Batterie Nieder⸗ chlesischen Feld⸗Artillerie⸗ Regiments Nr. 5.

Steckbrief. Alle Juffiz. und Polizeibehörden werden ersucht, die , Elisabeth Mentel, 23 Jahre alt, aus Wellerode, Kreis Eassel, zur Verbüßung einer wider dieselbe wegen Körperver= letzung mit tödtlichem Erfolg erkannten 6monatlichen Gefängnißstrafe, im Betretungsfalle festzunehmen und schleunigst Nachricht hierher ge⸗

langen zu affen. Cafsel, den 18. Februar 1871. . ; Der Staatsanwalt.

Handels⸗Register.

Handels-Register des Königl. Stadtgerichts zu Berlin. Die Gesellschafter der hierselbst unter der Firma: Ed. Manteuffel C Co. am 1. Dezember 1870 begründeten Handelsgesellschaft (Geschäftslotal: Oranienstr. 131) sind die Kaufleute: I) Eduard Manteuffel, 2) Theodor Hirsch, beide zu Berlin. . ist unter 3102 in das Gesellschaftsregister heute eingetragen worden

Die in unser Firmenregister unter Nr. 1103 eingetragene Firma: U Buggenhagen & Co. ist erloschen und im Firmenregister heute gelöscht worden; ebenso sind die für diese Firma ertheilten Prokuren; a) für Frau Simundt, Laura, geb. Pollack, b) die Kollektiv Prokuren für Rudolph Herker, Aron Rosenberg und Carl Emil Aug. Bernhardt, erloschen und resp. sub Nr. 264, 933 und 1427 des Prokurenregisters gelöscht worden. Berlin, den 2. März 1871. . Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen.

6 8rn .

In unserm Gesellschaftsregister ist ad Nr. 7 bei der Firma C. Wilh. Kayser et Co, heute eingetragen, daß der bisherige Mit- gesellschafter Berthold Schaeffer, Berlin, Lindenstraße Nr. 19, aus der Handelsgesellschaft heute ausgeschieden ist. . Charlottenburg, den 1. März 1871. . Königliche Kreisgerichts⸗ Deputation.

Der Kaufmann und Besitzer der Maschinen Bau ⸗Anstalt, Eisen⸗ gießerei und Wagenfabrik Vulkan zu Königsberg Moritz Meyer eben deselbst, hat für diefes unter der Firma: Gebrüder Meyer beirie— bene Fabrikgeschäft dem technischen Direktor Georg Simony zu Königsberg Prokura ertheilt, dagegen die dem Buchhalter Carl Lud wig Feyerabend ertheilte Prokura zurückgenommen.

eshalb ist zufolge Verfügung vom 1. März d. J. an demselben Tage die alte Prokura unter Nr. 185 im Prokurenregister geloͤscht, und die neue Prokura unter Nr. 312 eingetragen worden.

Königsberg, den 2. März 1871.

önigliches Kommerz und Admiralitäts Kollegium.

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