2 . w . s x JJ 83 1
bisher beim Belagerungs⸗Pion. Bat. vor Belfort, Dr. Witte, Assist Arzt vom Magdeb. Drag. Regt. Nr; 6, dieser unter Versetzung zum meh. chirurg. Friedrich Wilhelmiz ⸗Institut, Dr. Wegse, Assist. Arzt jim Bäreau des Gen. Arztes 1IX. Armee Corps, 3. Z. beim 2. Feld Lazareth des X. Armee; Corps, Dr Nachtw eyh, Assist. Arzt vom Schlesw. Holstein. Feld. Art Regt Nr. 9, Dr. K op se el, Assist. Arzt vom 1. Mecklenb. Brag Regt. Nr. 17, z. Z. beim Schlesw. Holstein. Feld. Art. Regt. Nr. 9 Dr. Scherwinsky, Assist. Arzt vom JL Pomm. Ulanen ⸗Regt. Nr. 4, z. Z. beim 2. Sanitãts Detachement des II Armee Corps, Dr. Schenck A'sist. Arzt vom 7. Ostpreuß. Inf. Regt. Nr. 44, 3 3. beim 1. Sanitäts⸗Detach. des J. Armee Torps, zu Stabsärzten befördert
Den 22 Februar. Knappe v. Knapp städt, Oberst z. Dis. z. 3 Commandeur der komb. Inf. Brig v. Zimmermann Oberst z. Disp, 3. Z Commdr. der Supceuß. Landm. Brig. der Charakter als Gen. Maj, Scheuermann Ob. Lt. 3 Disp. und 2. Comimdr. des 1. Bats. (Königsberg) J. Garde Landwehr Regiments, z. Z. Commandeur des 1. Osipräußischen kombinirten Landwehr Regiments, Haack, Ob. Lt. a. D, zuletzt im 4 Pos. Inf. Regt. Nr, 59, z. 3. Eommdr. des Provinzial Garn Bats. Nr. 37, unter gleichzeitiger Versetzung in die Kategorie der zur Disp. gestellten Off,. Ebeling. Bb. Lt. z Disp. und Bezirks- Commdr. des 2. Bats. (Schrimm) 2. Po. Landw Regts, Ni. 19 der Char. als Oberst, v. Mosch, Maj. 3. D., zuletzt n Königs -⸗-Gren. Negt (2. Westpreuß.) Nr. e z. 3. Cemmdt, des Provinz. Garn Bats. Nr. 59, v. Kampf Major a. D,, zuletzt Art. Off. vom Platz in Glogau, z. Z. Etapp. Commdr. n Glogau, v. Haine Major a. D., zuletzt im 4. Niederschles. Inf.
Megt Rr. 51, z. Z. milit. Mitgl. der Res. Laz Komm. in Hirschberg,.
alle drei unter glelchzestiger Versetzung in die Kategorle der zur Disp. gestelllen Off v. Wiedner, Major Disp. zuletzt im 3. Magdeb. Inf Regt. R 66, z. Z. Adj bei dem stellvertrt. Gen. Kommdo. V. Armer, Eorps, der Char. als Ob Lt., Schimmelfen nig von der Oye, Faupim. 4. D. zuletzt Comp. Ehef im 14 Jnf. Regt ,
Z. Bahnhofs -Kommdt. zu Troyes, der Char. als Major verliehen.
Bfändt, v. Alt. Stu tterheim, Port. hahnt vom 2. Hanfeat.
Inf. Regt. Nr. 76, zu See Lts. Wichern, Diederichsen, Flem⸗ ming, Kettler, Petersen, Rodat, Jacubeowsky, Durrieu, Michahelles, Georg Kienitz Lassar, Helm, de Chapeau rouge, Firgau, Pölchau, Vize- Feldwebel von der Reserve, zu Seconde - Lieutenguts der Reserve des 2 Hanseatischen Infanterie⸗ Regts. Nr. 76, v. Bülow 1. Pr. Lt. vom Mecklenb. Gren. Regt. Rr. sop, zum Hauptm. und Comp. Chef, v Bülow 1I., Sec. Lieut. von dems. Regt. zum Pr. Lt., v Elderhorst, Port. Fähnr. vom Mecklenb. Füs. Regt. Nr 19 zum Sec. Lt. Doussin, Unteroff. von bems. Regt, zum Port. Fähnr.,, Finger Vize⸗Feldw. vom 1. Bat. (Schwerin) 1. Mecklenb. Landw. Regts Nr S9, zum Sec. Lieut. der Res des Mecklenb. Füs. Regts. Nr. 90 v. Plessen, Gr. Bernstorff, Evers, von der Lan ken, v. Blücher, Vize⸗Wachtm. von der Res, zu Sec. Lts der Res. des 1. Mechlenb, Drag. Regts. Nr. 17, Schöne, Kochs, Unteroffe vom Garde ⸗Pion. Bat, zu Port.
ahnrs.,, Leibfrie d, Vize Feldw. vom 2. Bat. (Oppeln) 4 Ober⸗ schles. Landw. Regts. Nr. 63, zum Sec. Lt. der Res. des 4 Ober- schlef Inf. Negts. Nr. 63 beförderi. Frhr. v. Dalwigt ⸗ Lichten fels, Pr. Lt. 4. D, zuletzt bei der Kap. des früheren 3 Batgs. (Malaredy) 1. Rhein Landiw. Regts, Nr. 265, in die Landm, und zwar bei der Kay des 2. Bats. (Dusseldorf) 4 Westfäl. Landw. Regis. Nr. 17, als Pr. Lt. wiedereinrangirt.
B. Abschiedsbewilligun gen rc.
Den 20. Februar. Dr. SinFeden, Oberstabs. und Regts. Arzt von der Ersatz Esk. des Kür. Regts. Königin Pomm) Nr. 2, als Gen. Arzt mit Pens. und der Unif, Dr. Günther, Obersta! s- und Regts. Arzt vom Ers. Bat. detz 3 Hess. Infanterie Regts. Ne. 83, mit Pens, Dr. Zeißing, Stab- und Batz. Arzt vom Ers. Bat. des 6 Ostpreuß. Inf. Regts. Nr. 43, mit Pens. nebst Aussicht auf Anstellung im Cipildienst, Dr. Stenzel, Stabs. und Garn. Arzt in Neisse, als Oberstabs - Arzt mit Pension und der Uniform, Schmidt, Assist. Arzt vom Kadettenbausz in Wahlstatt, mit Pens. 3 ,, 36 . . rn eng, n Assist.
zt vom Ersatz Bat. des Niederrhein. Füs. Regts. Nr. 39, mit Pens. der Abschied bewilligt . . .
Den 22. Februar. Lettow, Rittm. Lon zer Kar deg 1. Bals. (Bartenstein) 5 Ostpreuß. Landw. Regts. Nr. 41, z. 3. Commdr. einer Artillerie⸗Munitionskolonne, wegen Ganzinvalidität mit seiner bisher. Unif, v. Manteuffel, Sec. Lt von der Inf. des Res. Landw. Bats Stettin Nr. 34, mit Pens. der Abschied bewilligt.
Nicht amtliches.
Preußen. Berlin, 7. März. Ihre Majestät die Kaiserin⸗Königin war gestern im Deutschen Central⸗Komite anwesend und besichtigte die Treibhäuser des Geheimen Kom— merzien⸗Raths Borsig in Moabit.
Im Königlichen Palais fand ein größeres Diner statt. — Abends war Ihre Masestät in einem Vortrage des evangelischen Vereins für kirchliche Zwecke zugegen.
— Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Kronprin⸗ ö. ut 6 gestern das Barackenlazareth auf dem Tempel⸗
r Felde.
Aus den Hauptquartieren in Versailles, 3. März. Gestern, am 2. März, herrschte in den von den deutschen
so buntes und bewegtes Treiben, wie es, nach den eigenen Aussagen der Franzosen, seit lange in Paris nicht er⸗ lebt worden ist. Waren die weiten Straßen der elyseeischen Felder, die Alleen und Boulevarss dieses vornehmen Stadt⸗ viertels, die großen Plätze am Arc de l'Etoile und vor dem Tuileriengitter, bei Gelegenheit des Einzuges von der pariser Bevölkerung stark besucht gewesen, jo waren sie am zweiten Tage, an dem ein wolkenlos klarer Himmel und die helle Frühlingssonne, die mit fast sommerlicher Wärme herniederschien, bei mehr als 20 Grad zur Mittagszeit die Menge ins Freie gelockt, geradezu überfüllt. Wer vom Triumphthor die elyseeischen Felder bis zum Concordienplatz auf die wogenden Menschenmassen hinuntersah, mußte staunen, wie es den Trupps von Infanterie, Soldaten, die ihre Quartiere wechselten, und Zügen von Kavallerie möglich wurde, sich in geschlossenen Gliedern ohne Schwierigkeit und Stockung hin durchzuwinden. Ein großer Theil der Verkaufsläden hatte sich heute geöffnet; und blieben auch die großen Speisehäuser in ben Jhamps Elysees geschlossen — sie waren es bereits während der Belagerung — so fanden sich doch an der Place de LEtoile, in den Nebenstraßen des elyseeischen Quartiers und in allen Straßen von Passy Kaffeehäuser und Restaurants genug, wo deutsche Offiziere oder Soldaten friedlich neben den Fran— zosen saßen und, nach uralter deutscher Sitte, durch das Sym⸗ bol der Mahlzeit die Besitzergreifung feierten. war das Journal officiel von Paris sagt, daß die Bevölkerung der inneren Stadttheile nicht aus ihrem Rayon herausgegangen sei, und daß nur einzelne wenige Personen der pariser Einwohner- schaft die Demarkationslinie uͤberschritten hätten. Aus eigener und genauester Anschauung aber kann versichert werden, daß an den Hauptzugängen, wie an der Ausmündung der Rue Rivoli« und der »Rue Royaleg in den Concordienplatz, die Zahl derjenigen, die von den inneren Boulevards durch die don franzöfischen Soldaten gehaltenen Barrieren in die von den Deutschen besetzten Quartiere hinüberkamen, sich in wenigen Minuten auf eine große Zahl belief. In der Rue Royale stand die Zuschauermenge Kopf an Kopf bis auf die Stafen der Kirche Madeleine, und längs der Seinequais bewegten sich Tausende von Spaziergängern
aus den besten Gesellschaftsklassen. Jedenfalls ist die Aufforde⸗
, welche einige Preßorgane an die Bewohner der Haupt⸗ stad ergehen ließen, daß sie durch Zurückbleiben in ihren Häusern eine Einöde um die okkupirten Stadttheile schaffen sollten, als völlig gescheitert anzusehen, und die besseren Zeitun⸗ gen haben Recht behalten, wenn sie behaupteten, daß es in dem Pariser eine Eigenschaft gäbe, die noch stärker ausgebildet sei, als sein Patriotismus — die Neugierde.
Dem deutschen Krieger aber wird Niemgnd vorwerfen dürfen, daß er in der luxuriösesten Stadt der Welt seiner ein⸗ 6. dem Ernst der Zeit entsprechenden Sitte untreu gewor-
en sei. Die wegen des Einzuges in Paris mit französischen Offizieren abgeschlossene Konvention bestimmte, daß die Truppen, soviel möglich, in Staatsgebäuden einquartiert werden sollten. Es waren für diesen Zweck vom französischen Gouvernement der Industriepalast an der rechten Seite der Champs Elysses, der Eircus der Kaiserin an der linken Seite des Rond Point und das Panorama, zwischen der Avenue d'Antin und den elhseeischen Feldern, hergegeben worden. Diese Lokalitäten wurden denn auch mit Truppen belegt, so hatte z. B. im Industriepglast eine Brigade Bayern ihre Kantonne⸗ ments. Diese Räumlichkeiten reichten aber bei weitem nicht aus, — und wenn auch eine Anzahl von Truppen in Privat⸗ gebäuden untergebracht waren, so blieb doch für mehrere Re⸗ gimenter die Nothwendigkeit, im Freien zu bivouakiren. Der Platz vor dem Are de l' Etoile, der Concordienplatz und der Platz des Königs von Rom, der in Passy, oberhalb der Seine, ge— legen ist verwandelten sich in mächtige Kriegslager— Es war für Alles vorgesehen; die Truppen hatten nicht nur ihre Pro— vistonen mit, sondern auch Streu zum Nachtlager. Das Stroh wurde zur Nacht auf den weiten Plätzen au gebreitet, einige Strohhuͤtten für die Offiziere mit geübter Hand schnell aufgebaut.
Ver Kronprinz hatte am 1. März auf jeden Triumphzug verzichtet, Erst am 2 fuhr Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit in Begleitung des Großherzogs von Baden und gefolgt von den persönlichen Adjutanten durch das Boulogner Gehölz und den Triumphbogen in die Stadt. Es war Nachmittags zwischen 2 und 3 Uhr, wo die Menge der Zuschauer ihre höchste Ziffer erreichte. Der Kronprinz fuhr durch die elyseeischen Felder nach dem Concordienplatz bis an den Garten der Tuilerien, dann an der Seine entlang, über den Trocadero durch Passy zum Point du jour. Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit, der während der Aus.
stellung von 1867 mit Höchstseiner Gemahlin längere Zeit in Paris
Truppen besetzten Quartieren der französischen Hauptstadt ein
verweilte, wurde vielfach von der Menge erkannt. Crest le prince Fritze, rief man, »le fils dé l'Empereur«“. Welch mannigfach bewegter Anblick, der sich innerhalb der deutschen Okkupations—
linien darbot! Auf den ,, . lagerten die Truppen,
ihre Gewehre zusammengestellt, die Helme auf den Bajonetten befestigt. Die Musikeorps spielten, und zahllose Volksmassen umstellten die Soldaten, Verkäufer mit allerhand Wagren traten hinzu und französische Marketender hatten ihre Zelte aufgeschlagen. Drüben auf dem linken Seineufer waren in einer langen Reihe von Zelten und Baracken die Franzosen auf dem Marsfelde kantonnirt, und nur die Brücke von Jena, die Blücher 1815 sprengen lassen wollte, trennte die beiden Armeen. Am Bruͤckenkopf hielten französische Liniensoldaten Wache; die Deutschen waren dicht an diese Posten herange—⸗ treten und ließen ihre Blicke zu den mächtigen Gebäuden der Milüärschule und zur goldenen Kuppel des Invalidendoms hinüberschweifen. .
In der Konvention war ausbedungen worden, daß die deutschen Soldaten in Zügen, ohne Waffen, und unter Füh⸗ rung ihrer Offiziere das Louvre und das Hotel der Invaliden besuchen dürften. Der Bevölkerung von Paris war dies, natürlich lediglich auf Verantwortung des Commandeurs der Nationalgarde und der Truppen, General Vinoy, nicht ange— zeigt worden. Die Bestchtigung des Invalidenhauses wurde auf Bitten Vinoys am 1. März unterlassen. Dagegen fand
der Besuch im Louvre statt. Als die Menge, die fort und fort das
Gitter der Tuilerien und des Louvre umstand, der deutschen Trup⸗ pen im Innern der Räume gewahr wurde, äußerten sich Mißstim⸗ mung und Tumult. . gc den ursprünglichen Anordnungen sollten die vor Paris lagernden Truppen in drei Staffeln in die Stadt ge⸗ führt werden. J. Staffel: XI. Corps, II. bayerisches, VI. Corps. 2. Staffel: Garde⸗Corps, Garde⸗Landwehr, Garde⸗Schützen, Pioniere und das aus Orleans hierher beorderte Königs Grenadier Kegiment. 3. Staffel; XII. Corps, Württemberger, JL. bayerisches Corps. Die Staffeln sollten sich in Zwischen räumen von je zwei Tagen ablösen. In der Abendsitzung des J. März waren nun aber die Friedens präliminarien von der Versammlung in Bordegurz angenommen und vollzogen worden. Mit der Depesche, die dies in Paris anzeigte, verließ der auswärtige Minister der Republik, Jules Favre, am 2, Morgens 5 Uhr, Paris, um sich nach Versailles zu begeben und hier die Räumung von Paris zu verlangen. Es wurde beschlossen, abzuwarten, bis die Urkunde der Präliminarien mit der Unterschrift eingetroffen sein werde Das Aktenstück war am 1. März Abends 9 Uhr vermittelst Eouriers von Bordeauxn abgeschickt worden, kam Vormittags nach Paris, wurde sogleich nach Versailles geschafft und um 2 Uhr von Sr. Majestät dem Kaiser und König ratifizirt. Wegen der vorgerückten Tageszeit erging an die Truppen in Paris Ordre, die Stadt am nächsten Morgen zwischen S und 11 Uhr zu ver⸗ lassen. Heute Morgen 11 Uhr hielten Se. Majestät auf dem Longchamp über die Truppen des Garde⸗Corps Revue ab. In der Front standen im J. Treffen hintereinander das 1. und 9. Garde Regiment zu Fuß, das 2. Und 4, das Garde ⸗Füsilier⸗ Regiment mit den Garde- Jägern und Garde⸗Pionieren. Dann die Garde ⸗ Grenadier · Diviston, die Regimenter Alexander, Elisa⸗ beth, Franz, Augusta, die Gardeschützen, die 12 Bataillone der Garde Lanbwehr. Daran schlossen sich im 2. Treffen die Mann⸗
schaften der gesammten gegen Paris verwendeten Belagerungsar⸗
tillerie, darunter auch die bayerische Bedienungsmannschaft; ferner die Kavallerie des Garde⸗Corps, 2 Escadrons Garde du Corps, 7 Ezcadrons Garde⸗Kürassiere, 2 Escadrons vom 1. Garde⸗ Ulanen, und 2 Escadrons vom 3. Garde ⸗Ulanen⸗Regiment. Die Zusammensetzung war wieder, wie bei der Revue am J. März, so, daß alle Regimenter und Bataillone vertreten, während ein Theil der Mannschaften aller Truppengattungen in den Forts und Kantonnements zurückgelassen war.
5. Mn d , Mach ber vertrag⸗ mäßig erfolgenden Räumung des linken Seine⸗Afers dürfte das Kaiserliche Hauptquartier einstweilen nach Com⸗ piogne, und das Hauptquartier des Kronprinzen nach Ferrisres verlegt werden. Am 6. sollte eine Revue des L bayerischen Armee Corps (v. d. Tann), der württembergischen Division und des XII. Königl. sächsischen) Armee Corps vor Sx, Majestät dem Kaiser stattfinden, der von diesen Truppen Abschied nehmen will.
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— In Verfolg früherer Mittheilungen an dieser Stelle dürften folgende Notizen hinsichtlich des von deutscher Verwal⸗ tung geführten Betriebes der okkupirten französischen Bahnen von Interesse sein: Der Bezirk der Eisen bahn ⸗Betriebs⸗Kom⸗ missiõön in Corbeil — bei Paris — umfaßte während des Waffenstillstandes auf der Hauptroute Blesme — Chaumont — Ruits — Sens — Corbell — Orleans — Tours 95, auf
den Zweiglinien nach Troyes, Dijon ꝛc. 62, auf den unter ihrer oberen Mitleitung von Beamten der 2. Feld ⸗Eisenbahn⸗Abthei⸗ lung betriebenen Strecken Asnisres — le Mans, St. Cyr — Dreur: 36, im Ganzen 183 Meilen. Außerdem mußten von dieser Kommission bei Besetzung der konventionsmäßig zur Ueberwachung durch deutsche Beamte bestimmten Stationen der Anschlußnahmen, auf welchen den französischen Verwaltun⸗ ,., Betrieb geftattet war, ca. 30 Meilen mitverwaltet werden.
Innerhalb dieses Gesammtnetzes von 213 Meilen, zu dessen Besetzung 950 Beamte erferderlich waren, sind — neben den im Interesse der deutschen Armee stattgehabten Transporte — in der Zeit des Waffenstillstandes von französischen Zügen nach Paris eingeführt worden: Brennmaterial 4947 Achsen, Schlachtvieh 5225 Achsen, Fourage 2218 Achsen, verschiedene Lebensmittel 19,832 AÄchsen, Diverses 730 Achsen, zusammen 32,952 Achsen, welche Zahl die Achse zu durchschnittlicher Be⸗
ladung von 75 Centnern gexechnet, ein Trans port Quantum
von ungefähr 25 Millionen Centnern repräsentirt.
Stettin, 7. März. (Osts. Ztg.) Der 42. Kommunal Landtag von Altpommern wird heute unter dem Vorsitz des Geh. Raths von Köller eröffnet und voraussichtlich bis Sonnabend, 18. d. M., tagen. Unter den Vorlagen ist von allgemeinerem Interesse ein Proponendum des Ober⸗Präsidiums vom 16. September 1870 unter Beifügung eines Berichts der Cösliner Regierung vom 1. Juli, wonach diese in Ueberein⸗ stimmung mit der hiesigen Regierung unter Ueberreichung des Entwurfe eines neuen Landarmen-⸗Reglements befürwortet, daß die Regierungen von der Verwaltung des Landarmenwesens entbunden und diese an besondere ständische Kommissionen übertragen werden. Wahrscheinlich wird aber der Kommunal⸗ Landtag diese Vorlage noch nicht erledigen, sondern sie im Zu⸗ sammenhange mit sonstigen durch das neue Gesetz über den Unterstützungswohnsitz erforderlichen Reorganisationen dem Pro- vinzial⸗Landtage überweisen.
Sachsen. Dresden, 7. März. Während der am 5. März hier stattgehabten Sie ges- und Friedensfeier begab sich eine Deputation des Raths und der Stadtver⸗ ordneten ins Königliche Schloß um Sx. M ajestät dem Könige die Huldigung der Stadt darzubringen. Der »Dr. Anz.“ (das Amtsblatt des hiesigen Raths) berichtet dar⸗ über wie folgt: Nachdem Se. Majestät der König die Deputa— tion empfangen, richtete der Ober ⸗Bürgermeister Pfotenhauer folgende Worte an Allerhöchstdenselben:
Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster, Allergnädigster König und Herr! Vor wenigen Augenblicken hat die Bürgerschaft Ew. Majestät getreuen Residenzstadt in einem feierlichen öffentlichen Akte den Gefühlen ihrer Freude über den uns wiedergeschenkten Frieden Ausdruck verliehen und dem neubegründeten Dentschen Reiche und dessen erhabenem Kaiser ihre Wünsche gewidmet. Wir vermochten dies aber nur zu thun, indem wir uns zugleich des hervorragenden Au⸗ theils und der unaklässigen Fürsorge erinnerten, welche Ew. Majestät der Neugestaltung Deutschlands von jeher zugewendet und dabei die Stimme Sachsens zur Geltung gebracht haben. Eiv. Majestät dafür ünsern erneuerten tiefempfundenen Dank darzubringen ist uns eine heilige Pflicht, mit deren Erfüllung wir zugleich den Ausdruck der Hoffnung verbinden, daß unser theures sächsisches Vaterland unter dem Schutze des neuen Reiches unter Ew. Majestät weiser Regierung als en Theil des großen Ganzen fröhlich sortblühen werde, Aus Herzens Grunde sprechen wir daher: Gott segne Sachsen im neuen Reiche! Gott segne unsern theuern geliebten König!« (Die Deputa— fionsmitglieder wiederholten einstim mig die Worte? »Gott segne Se. Majestät den König«. .
Se. Majestät der König erwiderte hierauf — nach dem „Dr. Anzgr.“ —: daß es allerdings ein glückliches Ereigniß sei, an dessen Ziel wir stehen, und daß Er sich des hervor⸗ ragenden Antheils freue, den die sächsischen Waffen an dem glorreichen Siege gehabt. Den ihm vorgestellten Hofrath Acker⸗ mann und Dr. Schaffrath, deren Sohne an dem Feldzuge Theil genommen und sich noch in Frankreich befinden, wünschte Se. Majestät glückliche Heimkehr derselben; Seine Majestät gedachte dann noch der schmerzlichen Opfer, welche der Krieg gekostet, und erkannte in huldreichster Weise die her⸗ vorragende Theilnahme des sächsischen Volkes an demselben auf dem Schlachtfelde wie in Liebeswerken an. Ngch einer Mittheilung Sr. Majestät wird das 6. Infanterie Regiment Rr. 105 und die Festungs ⸗ Artillerie einstweilen in Frankreich als Besatzung zurückbleiben, während über die Zeit der Rück⸗ kehr Sr. Königlichen Hoheit des Kronprinzen und des XII. Armee-
Eorps noch nichts festgestellt sei.
— Wie das Dresdner Journal meldet, ist es kriegsge. fangenen französischen Ofsizieren und Mobilgarden ,,. auf ihre Kosten jet schon in die Heimath zurückzukehren. Die Ptannschaften ber Linie sowie der Garde bleiben bis zu dem ö J Rücktransporte in den Gefangenendepots internirt.
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