.
.
— —— — — . ? [ 2
ö /
. ie d , — —
Kw— ;
i een — 83
993
tirenden Generalarzt Dr. Wilms, dem konsultirenden General—⸗ arzt Dr. Wegner, dem Armee⸗Intendanten Barretzki; des Ritterkreuzes erster Klasse mit Schwertern dessel⸗ ben Ordens: dem Hauptmann der Reserve des 1. Garde ⸗Re— giments zu Fuß, Grafen zu Eulenburg, Hofmarschall Sr. Königlichen Hoheit des Oberbefehlshabers, den Hauptleuten Lenke und Bronsart von Schellendorff vom General- stabe, dem Hauptmann von Wolff vom 3 Garbe⸗Grena—⸗ dier Regiment Königin und dem Hauptmann von Viebahn vom Hessischen Füsilier-Regiment Nr. 80, beide kommandirt zum Generglstabe, dem Hauptmann von Sommerfeld vom 2. Garde Regiment zu Fuß, kommandirt als Adjutant, dem Hauptmann von Treuenfels von der 3. Artillerie- Brigade, kommandirt als Adjutant zum Commandeur der Artillerie, dem Hauptmann Heyde à la suite der 2. Ingenieur-Inspek— tion, kommandirt als Adjutant zum Commandeur der In— genieure und Pioniere.
Forst ⸗Akademie Reustadt ⸗ Eberswalde.
Die Wiedereröffnung der Forst⸗ Akademie, welche bei Beginn des Krieges geschlessen wurde findet am 17. April d. J. statt. Mel dungen zum Besuche der Forst⸗ Akademie sowohl Seitens der Studiren⸗ den, welche dieselbe während des Sommer ⸗Semesters 1870 verlassen haben, als Seitens der Forst⸗Eleven, welche neu einzutreten beabsichti⸗ gen, sind baldigst an den Unterzeichneten zu richten.
Neustadt⸗Eberswe, den J. März 1871
Der Direktor der Forst ⸗Akademie.
Danckelmann.
Nicht amtliches.
Preußen. Berlin, 9. März. Se. Mazjestät der Kaiser und König gedenken Sich, dem W. T. B.“ zufolge, von Ferrisres näch Amiens zu begeben, um dort Ab— schied von den Truppen der J. Armee zu nehmen.
— Ihre Majestät die Kaiserin-Königin war
estern im Augusta⸗Hospital anwesend und hesichtigte mit gon Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Kronprinzessin und deren Kinder das hiesige Agůuarium.
— Der Bundesrath des Deutschen Reiches hat in seiner Sitzung am 21. v. Mts. die Wahlen für die Ausschüsse HI — VIII, so wie die Ausschüsse für die Geschäftsordnung und für die Verfassung vollzogen. Die Zusammensetzung dieser Ausschüsse ist in Nr. 56 des Staats-Anzeigers vom 24. v. M. mit dem Bemerken mitgetheilt worden, daß die Mitglieder des J. und II. Ausschusses . das Landheer und die Festungen und für das Seewesen von dem Bundesfeldherrn ernannt werden, mit Ausnahme des ständigen Mitgliedes für Bayern im L Ausschusse. Die Ernennung der Mitglieder für die beiden letztgenannten Ausschüsse ist nunmehr erfolgt und sind dieselben in nachstehender Weise zusammengesetzt:
I. Ausschuß für das Landheer und die Festungen. Preußen: Der Staats und Kriegs Minister von Roon, und in dessen Behinderung der General⸗-Major Klotz. Bayern: Der Oberst des General⸗-Quartiermeisterstabes Fries. Sachsen: Der Major Freiherr von Holleben. Wuürt. temberg: Der außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister, Geheime Legations⸗Rath Freiherr von Spitzem—⸗ berg. Mecklenburg⸗Schwerin: Der Staats ⸗Minister von Bülow. Sachsen-⸗Coburg: Der Staats⸗Minister
in. von Seebach. Anhalt: Der Staats⸗Minister von a risch. ;
II. Ausschuß für das Seewesen. Preußen: Der Vize⸗Admiral Jachmann, und in dessen Behinderung der General ⸗Major Klotz Mecklenburg ⸗Schwerin: Der Staats⸗Minister von Bülow. Oldenburg: Der Staats—⸗ Minister von Rössing. Lübeck: Der Minister⸗Resident Dr. Krüger. Bremen: Der Senator Gildemeister.
— Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrathes für das Landheer und die Festungen und für Rechnungswesen, sowie der Ausschuß desselben für die Verfassung hielten heute Sitzungen ab.
— Der Vorstand des landwirthschaftlichen Provinzial⸗ vereins der Mark Brandenburg ꝛc hat an des Kaisers und Königs Ma jestät nachstehende Adresse gerichtet und dieselbe allen Central zc. Vereinen Rorddeutschlands zur Zustimmung mitgetheilt.
Seiner Majestät dem Deutschen Kaiser und Könige von Preußen. Berlin, den 13. Februar 1871. Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster Kaiser und König! Allergnädigster Kaiser, König und Herr! .
Ew. Kaiserliche und Königliche Majestät hasen dem deutschen Volke, inmitten aus Feinden Can und unter dem Toben der Schlachten eine Botschaft vertundet, die in Tagen schwerer Prüfung und tiefer Trauer um die im heiligen Kampfe für die Ehre des Vaterlandes gebliebenen Söhne uns freudig gehoben hat.
Wir, die deutschen Landwirthe, welche, an unsere Scholle ge— bunden, Deutschlands Erde zum Segen des Vaterlandes zu bebauen als unsere Pflicht erkennen, sind stolz darauf, daß wir, wenn der Kampf zur Nothwendigkeit wird, aus unseren Reihen die kräfrigsten und abgehärtetsten Krieger dem hohen Feldherrn zuzuführen ver— mögen; wir haben aber auch vorzugsweise dem himmlischen Vater dafür zu danken, daß es Ew Kaiserlichen und Koͤniglichen Majestät vergönnt war, die Verheerungen des Krieges, von denen wir härter und unmittelbarer als Andere betroffen werden, fern von unseren Fluren zu halten; gerade wir müssen den größten Werth darauf legen, daß nach einer wunderbaren Reihe glorreicher Kämpfe die Segnungen des Friedens unserem deutschen Vaterlande auf lange Zeit gesichert werden. — Wen konnte es daher mehr als uns beglücken, daß dem Bundes⸗Oberfeldherrn, Preußens siegreichem Heldenkönige, von den deutschen Fürsten und Freien Städten unter dem freudigen Zujauchzen aller Volksstämme und ihrer Vertreter als Lohn seiner
Hingebung, seiner Liebe und Treue für das deutsche Vaterland, —
die altehrwürdige Deutsche Kaiserwürde ühertragen und von Ew.
Kaiserlichen und Königlichen Majestät angenommen worden ist, nicht
um das wiedererstandene Deutsce Reich durch neue Kämpfe zu ver-
erer. sondern um durch Deutschlands geeinigte Kraft von jedem ngriffe auf seine Grenzen und seine Unabhängigkeit abzuhalten und
dadurch dem deutschen Volke den Besitz der Güter und Gaben des riedens auf dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Ge— ttung zu erhalten und zu mehren.
Möge es Ew. Majestät vergönnt sein, den seither unter dem sicht⸗ baren Schuß der Vorsehung siegreich geführten, schweren Kampf zum baldigen glücklichen Ziel zu führen, damit wir uns rüsten können, unser tapferes Heer, mit unserem Kaiser an der Spitze, freudig zu empfan⸗ n möge dann Ew. Majestät noch lange Jahre die Früchte dieser gro=
en Zeit zum Segen Aller genießen; möge Deutschlands auferstandene Macht berufen sein, unter Ew Majestät kräftiger Führung der Welt den Frieden der Völker zu schaffen und ihn dauernd zu erhalten. Mit diesen, in aufrichtigster Treue und Ergebenheit ausgesprochenen Wünschen rufen die deutschen Landwirthe: ; Hoch lebe Deutschlands Kaiser, Preußens . Wilhelm, o
h — In tiefster Ehrfurcht ersterben wir . Eurer Kaiserlichen und Königlichen Majestät allerunterthänigste Norddeutsche Landwirthe. Im Namen derselben: Der HGesammt⸗Vorstand des landwirthschaftlichen Provinzial ⸗Vereins der Mark Brandenburg und Niederlausitz.
Von der II. Ar mee. Der Friede ist da! Die Aufregung unter den Franzosen, wenigstens soweit wir sie in der Provinz betrachten konnten, war während der letzten Tage außerordent⸗- lich. Jeder neue Tag, der nicht die Entscheidung der Geschicke des Vaterlandes brachte, wurde nach der Bedeutung von Jahren geschätzt, nach dem Werthe von Millionen berechnet, die Abend ⸗Zeltungen jeden Tag mit fieberhafter Ungeduld erwartet. Wird Friede werden, wird der Krieg wieder aus—⸗ i Mit diesen Fragen wurde man von allen Seiten he⸗
ürmt.
Die Franzosen waren über die Bedingungen, über die Be— stimmungen der Friedenspräliminarien eben so im Ungewissen, wie wir selbst. Sie erfuhren dieselben erst aus den Berichten über die Sitzung vom 28. in Bordeauz. Was die Aufnahme des Friedens Seitens der Bevölkerung des Departements Indre und Loire betrifft, so kann man sagen, daß sie sich mit Anstand in das Unabänderliche fügen. Den Verlust von Elsaß, die be⸗ treffenden Theile von Lothringen, tragen sie leichter als den Verlust von Metz. Die erste Frage von ihnen bei Erwähnun⸗ gen der Friedensbedingungen von unserer Seite, war immer die, ob Metz ihnen bleiben werde; doch wird in nächster Zeit die Ordnung der inneren Angelegenheiten Frankreichs, die ganze rein organische Gestaltung der Verhältnisse alle Kräfte in einer Weise absorbiren, daß die Franzosen zuerst an das denken werden, was sie zu retten haben werden, als an das, was sie verloren.
Die Tage, welche die II. Armee noch in der Touraine zu⸗ bringen wird, sind gezählt, doch verlautet über Truppenmärsche, über die Dauer des Aufenthaltes Sr. Königlichen Hoheit des General⸗Feldmarschalls Prinzen Friedrich Carl und des Ober⸗ Kommandos in Tours noch Nichts. Wie man sagt, seien noch keint Bestimmungen getroffen. Mit dem Abzug der Truppen wird auch die deutsche Verwaltung ihre Funktionen hier einstellen.
999
Das Departement Indre et Loire hatte am 10. Februar in der Person des Grafen Königsmarck einen deutschen Präfekten und in dem Gesandtschafts-⸗ Attaché, Reserve ⸗ Offizier vom 2. Gasde⸗⸗ Dragoner · Regiment von Tümpling z einen General · Sekretär erholten a den günstigen Friedens⸗ aussichten und der voraussichtlich turgen Zeit, welche dies Departement sich in deutscher Verwaltung besinkn wurde, handelte es sich bei dieser Einsetzung weniger um eine Umgestaltung nach preußischen Verwaltungsgrundsätzen, als um in demselben eine Behörde zu schaffen, die sowohl den An⸗ forderungen unseres Gouvernements als den Interessen der Bevölkerung entspricht und die Vermittlung zwischen der deut— schen Militärbehörde und zwischen der ern g neun Bevölkerung bildet und deren Bedeutung in der sorgsamsten Wahrnehmung der Interessen des Landes gipfelt. Burch den Rücktritt des Gambetta'schen Präfekten Durel, der eine für eine der- artige Stellung ganz unfähige Persönlichkeit gewesen zu sein scheint, lag die ganze Verwaltung darnieder und es bedurfte großer Energie und angestrengtester Thätigkeit von Seiten der neuen Beamten, um den Organismus der Civilstaatsgewalt wieder neu zu beleben. Der Präfekt war dabei auf mancher lei Schwierigkeiten gestoßen, sowohl von Seiten der früheren Präfekturbeamten, als auch der Generalräthe und Maires. Die ersteren verhielten sich abweisend, die letzteren schwierig, trotzdem man ihnen in der versöhnlichsten Weise entgegen⸗ gekommen war. Sie glaubten durch irgend welche Mitwirkung zum Besten des allgemeinen Ganzen für die etwaigen Maßnahmen der deutschen Präfektur solidarisch zu verpflichten und schützten eine Formfrage vor, die ihnen verbiete, bis zur Neukonstituirung ihres Instituts irgend welche öffentliche Thä⸗ tigkeit ausüben zu können. Unter mancherlei Schwierigkeiten, Urannehmlichkeiten und Störungen ging die Einzahlung der dem Departement auferlegten Summe von etwa 1,B100 9000 Fres. vor sich; dieselbe war anfänglich in der Höhe von 7 Millionen festgesezt, später dann auf die Hälfte und zuletzt auf ein Sechstel herabgesetzt worden. Es waren eigentlich nur Steuer— beträge des Departements, die in dieser Form erhoben wurden, da die entsprechende Anzahl von Beamten fehlte, um jene in normaler Weise beitreiben zu können. In den letzten Tagen wurde die Summe theils gezahlt, theils die Zahlungspflicht dafür übernommen. Ueber die Zahlung der Summe war es zwichen dem deutschen Präfekten und dem Munizipalrathe zu einer Differenz gekommen, die indeß durch das entschiedene Auf⸗ treten des deutschen Beamten zu beiderseitiger Befriedigung bei⸗ gelegt wurde. Die einzig vorgenommene Zwangsmgßregel war die Beschlagnahme der städtischen Kassen und eine Zwangsein— quartierung von 1090 Mann beim ersten Adjoint. Darauf sind die Berichte eines bordeauzer Blattes zurückzuführen, die bereits von der Plünderung der Stadt Tours sprachen, jedoch durch das Blatt selbst widerlegt wurden. Seit kurzer Zeit ist auch die französische Post für die von uns nicht besetzten
Landestheile und der Eisenbahndienst auf der Route
Bordeaux ⸗Tours- Orleans vollständig im Gange, deutsche Eisenbahnbeamte sind dabei in Verwendung gekommen, überall melden sich Ingenieure zur Herstellung der gestörten Eisen bahnen, Brücken und Telegraphenleitungen, allmählich mit dem Frieden beginnen die Verhältnisse wieder die frühere Gestaltung anzunehmen. Nicht minder hoffnungserweckend als für die Franzofen war der Klang des Wortes »Frieden« für unsere Truphen. Frieden bedeutete für sie das Wiedersehen der Hei— math, der Ihrigen, Alles dessen, was dem Herzen theuer und werth ist. So angenehm die Verhältnisse waren, unter denen der Soldat der II. Armee die letzten Wochen verbrachte, so gern wird er die paradiesischen Gegenden der Touraine selbst mit dem ärmlichsten Haidedorfe vertauschen, an das ihn der Zauber der Heimath knüpft.
— Der kommandirende General des V. Armee - Corps, General von Kirchbach, hat unterm 27. v. Mts. folgenden Corpsbefehl eriassen:
„Soldaten des V. Armee Corps! Die Friedenspräliminarien sind gestern in Versailles unterzeichnet. Es dürfen die kriegerischen Ereig · nisse auch bei unserem Armee⸗ Corps ihr Ende erreicht haben; dies veranlaßt Euern kommandirenden General auszusprechen, daß Ihr dem Vertrauen, welches er Euch beim Beginn des Feldzuges entgegen brachte, vollständig enisprochen habt. Das bezeugen die zahlreichen und ruhmrein en Schlachten und Gefechte, welche wir geschlagen. Dies sagten nicht nur die mir oft ausgesprochenen, anerken= nenden Worte unseres Kaisers und siegreichen Kriegsherrn, sondern auch die unseres Oberfeldherin, Sr. Kaiserlich Königlichen Hoheit des Kronprinzen. Dies zeigen endlich auch die vielfachen Autzeichnungen, die Eure Brust mit Recht schmücken. Blicken wir zurück auf die Ereignisse des Krieges, so muß jeder von uns von Gefühlen des Dantes zu Gott bewegt sein, daß Er uns gestattet, dies glorreiche Ende
des blutigen Krieges zu erleben, nachdem wir drei große Schlachten und 7 Treffen und Gefechte geschlagen und fast 45 Monate unter den Geschützen der feindlichen Riesenfestung und Hauptstadt gelegen und sie eingeschlossen gehalten hatten. Manchen lieben und theuern Kameraden deckt fremde Erde, sie konnten ihr Leben lassen für ihren Kaiser und Vaterland; Ihr dagegen kehrt in die Heimath zurück mit ruhmreichen Erinnerungen und dem stolzen Bewußtsein vallster Erfüllung Eurer Pflicht selbst unter harten Entbehrungen und Strapazen, wie sie lange Märsche in Sonnenhitze und der strenge Vorpostendienst im sicengen Winter dem Soldaten nur immer be— reiten können. Kameraden des V. Armee - Corps! Euer komman— dirender General ist stolz auf euch, er dantt Euch für Euern Muth, für Eure Disziplin. Die Erinnerung, Euch kommandirt zu haben in diesem blutigen und ruhmvollen Kriege, kann nur eine beglückende sein, so lange ihm noch Gott der Herr zu athmen erlaubt, bewahrt auch ihm ein treues kameradschaftliches Gedenken auf allen Euern Lebenswegen. von Kirchbach.
— Die von S. M. S. »Augusta« vor der Gironde ge⸗ nommene Briggs St Maren, Unterlieutenant zur See Rei⸗ mann, ist in der vorigen Woche wegen Mangels an Proviant und Wasser in einem nördlich von Bergen belegenen Hafen der norwegischen Küste eingelaufen und an der Fortsetzung der Fahrt durch Südsturm bisher verhindert worden.
— Von dem Feldpostamte des 7. Armee ⸗ Corps ist eine Feldpoststelle abgezweigt worden, welche den Postdienst für das Ober ⸗ Kommando der Süd ⸗Armee (General der Kavallerie, Frei⸗ herr von Manteuffel) zu besorgen hat. Diese Feldpoststelle, welche in direktem Kartenwechsel mit den Feldpostaͤnstalten, Feldpostrelais ꝛc. treten soll, führt die Bezeichnung: -Feldpost⸗ Expedition des Ober⸗Kommandos der Süd⸗Armee.«
— Die Feldpostrelais in Beaumont⸗sur⸗Oise, Pontoise und Villers⸗Cotteréts sind aufgehoben worden.
Frankfurt 4. M., 8. März. W. T. B.) Der Bundeskanzler Graf von Bismarck istheute Abend 64 Uhr auf dem hiesigen Main⸗ Neckar Bahnhofe eingetroffen und nach kurzer Begrüßung am Waggon durch den Polizeipräsidenten von Madai und den Ober⸗ Bürgermeister Mumm auf der Verbindungsbahn nach dem Hanauer Bahnhofe gefahren. Von hier ist der Bundeskanzler , Uhr 10 Min. mit dem Schnellzuge nach Berlin weiter⸗ gereist.
— Der Landgraf von Hessen ist um 5 Uhr von Versailles hier eingetroffen.
Bonn, 8. März. Der Großherzog von Mecklenburg ist aus dem Hauptquartier zum Besuche des Erbgroßherzogs hier eingetroffen und wird einige, Tage hier verbleiben.
Altona, 7. März. (S. N. Das Panzerthurmschiff »Prinz Adalbert« langte heute Nachmittag gegen 43 Uhr wieder in unserm Hafen an und legte sich der Dampfschiffsbrücke gegenüber vor Anker. .
Friedrichstadt, 6. März. Heute Nachmittag 2 Uhr steuerten Sr. Majestät Dampfkanonenböte ⸗»Drache« und »Blitz« aus dem hiesigen Hafen, um ihre unterbrochene Reise nach Wil⸗ helmshaven fortzusetzen. Da dieselben in Tönning mit Kohlen versehen werden sollen, müssen sie sich zu dem Zwecke einige Tage dort aufhalten. Die Mannschaften der genannten Böte hatten am 2. d. M. nach Kundwerdung des Friedens einen Fackelzug in hiesiger Stadt veranstaltet.
Straßburg, 6. März. (Straßb. Ztg) Zur Vorfeier des Geburtstags Sr. Majestät des Königs von Württemberg fand gestern Abend hier ein großer Zapfenstreich statt. — Heute fand zur Feier des Tages eine große Parade auf dem Kleber⸗ platze statt, welcher auch der General-Gouverneur beiwohnte.
— Ihre Königlichen Hoheiten die Großherzöge von Mecklen—⸗ burg⸗Schwerin und Oldenburg, der Herzog von Meiningen und der Landgraf von Hessen sind gestern auf der Rückkehr vom Kriegsschauplatz durch unsere Stadt gekommen.
Bremen, 8. März. Der Präsident Dr. Meinertzhagen . die heutige Sitzung der Bürgerschaft mit folgender
nsprache:
Meine Herren! Erlauben Sie mir, bevor wir zu unserer ge- wöhnlichen Arbeit übergehen, in dieser ersten Versammlung der Bür erschaft nach dem wirklich hergestellten Frieden, einige Worte an Sie zu richten. Freude und Glück bewegt unsere Herzen, wenn wir unsern Blich auf unser großes Vaterland lenken. Freude und Glück, wenn wir auf unser theures Gemeinwesen, unser Bremen, blicken. Deutschland hat den Krieg nicht gewollt, es will und hat stets gewollt mit seinen Nachbarn in Frieden leben, so viel an ihm ist, aber nie und nimmer durfte und darf der Friede erkauft werden durch ein Opfer an demjenigen, welches kein Mann, kein Volk ent- behren kann: eine Schädigung der Ehre. (Braoo!) Gott hat sich zu unserer Sache bekannt. Nach einem wunderbaren Krieg haben wir einen Frieden erlangt, der uns bietet, wonach unsere Herzen von Jugend auf verlangt haben: ein geeinigtes Vaterland, ein Deutsches Reich, dem lange getrennte Glieder wieder verbunden sind, ein Reich,
1253