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s ( in⸗ zhrend seines hiestgen Aufenthaltes findet die Ueberreichun J , ö 4 . Gemeindebehörden der Stadt Weimar haben Mir 2 ,, in dankendem Hinblick auf die bedeutungsvollen Ereignisse Weng hien ngetre sen. S Dir General aer barl volt Villen. des ersten Monats in diesem Jahre ihre Huldigung dar⸗ feld wird hier erwartet. . gebracht, welche Mich bei den langjährigen persönlichen Be⸗ ziehungen zur Heimath Meiner Gemahlin besonders angenehm Von der II. Armee. Die Marschbewegungen der II. Ar⸗ angesprochen hat. Seitdem ist die sichere Grundlage gewonnen, giee Unter den Befehl des General- Feldmiqrschalls Prinzen durch welche unter Gottes gnädigem Beistande der ge., Friedrich Carl begannen am 6. März. Am 9. März waren die
ten Erwartungen des Vaterlandes außersten Stellungen nach Süden hin, Tours und das ganz De⸗ . . ö ö dem 2 Reiche nun ⸗ partement Indre et Loire geräumt. Das Marschterrain erstreckt d, sich zwischen Loire und Seine, nördlich der ersteren und südlich
mehr gestattet wird, unbeirrt durch feindliche Bedrohung von e kee ern. ü hördlich der Cre ird sich das. X. Corps außen, im bewährten Vertrauen auf eine durch Einigung er. bewegen, vom Westen her von le Mans, Alengon über Nogent langte Macht, sich den Werken des Friedens für seine Wohl⸗ le Rotrou wird das Il. Corps bis hinguf an das . fahrt und Gesittung zu widmen und Aufgaben nationaler Seineufer streifen und zwischen beiden liegt die Marschroute de
. . in Wei X. Corps. Die ruppen nehmen den Rückmarsch Bildung zu erfüllen, welche seit Alters in Weimar unter dem - gerorn, , in aher . nung von acht bis zehn Meilen.
Schutze und belebenden Einflusse seines edlen Fürstenhauses in Genn uch nach den Stipuiationen bes. Brãn minarfricdens hervorragender Weise gefordert werden. die Verpflegung der Truppen durch das französische Land ge⸗ Hauptquartier Ferrisres, den 11. Marz 181. schehen müßte, so wird dieselbe doch auß unseren Mia. Wilhelm. gazinen bewerkstelligt, da die Gegenden zwischen Seine — und Loire zu sehr erschöpft und ven allen Lebens⸗ ; — ; mitteln für fache Truppenmassen entblößt sind. In den Aus dem Hauptquartier St. Majestät des Kaisers letzten Tagen waren die Chaußeen der Deparfements und Königs. Indre et Lolre, Loiret, Orne, de la Sarthe mit preußischen Ferxisres, 123. März. Hie festgesetzt, werden Se. Pruppenabthellungen, welche die Richtung nach Hsten nahmen, Mafestät der Caiseg und Kön ige mitz en Königlichen förnillch bebeckt, guf⸗ ihrem Marsche begegngten diese fast Prinzen Carl und Abalbert morseng früh g Uhr, von Lagny bei jedem Schritte Gruppen von französischen Moßilen welche aus, auf der Eisenbahn über Shäions Rah, ls, dug und Com. än bie Heimäth entlaffen waren. Das, äußere Aussehen der. merch nach Nancy fahren, und wird das Große Hauptquartier selben läßt nichts zu wünschen übrig; die französischen Solda⸗ dorthin verlegt werden. Die Abfahrt Sr. Majestät des Kaisers sen sind! gut genaͤhrt und eben so' gut (quißirt. Vielleicht und Königs aus dem hiesigen Schlesse und die d Königlichen standen dieselben den Preußen, an denen sie nun vorüberzogen, Prinzen gus dem Pereire chen Schlösse alrmanwiller ist gegen vor wenig Wochen noch im Feuer, im hitzigsten Kampfeseifer 8 Uhr in Aussicht genommen; der Weg bis Lagny kann in drei⸗ zegen uber, und nun gen ll ernist und füinm an in ander viertel Stunden zurückgelegt werden. Die Ankunft in Nancy wird gorüber, die Einen nach Westen, die Andern nach Osten, pi gegen Abend, und am 14. ein Ruhetag dor stattfinden, wäh. PDeutschen die Heimath, die Franzosen den Haß im Herzen. rend dessen das Eintreffen Sr. Kaiserlichen und Königlichen Am 8. Februar hatte der Hen eral Fe dmarschall .
bbeit Us Kronprinzen von den Truppenbesichtigungen Friedrich Carl Königliche Hoheit sein Hauptquartier in Tour deb tone und Amiens, mit Höchstdessn Gefolge ung in Ber . am 96 März verlegte er dasselbe nach Fontaine gleitung des General⸗Adjutanten Sr. Majestät, des Generals hleäul * Pas Hauptquartier reiste per Vahn über Srleans, hon Tresckow, erwartet wird, so daß dann die Weiterreise nach Etampes, Juvifh, Montargis, Remolrrs, Moret in zwel Zügen, der Heimath über Metz und Saarbrücken zusammen am 16. am 5. März der erste, am darauffolgenden Tage 'der Jweite, angetreten werden kann. Die neue französische Grenze wird in diese n befand sich der Gen cral Jeldm arschall, mit feinen walli! Metz Kͤberschritten. Außer den Allerhöchsten und Höch. Stabe. In Hrl'ans waren big, Sphißen der militärischen Be⸗ sten Herrschaften werden mit diesem Kaiserlichen Extrgzuge die hörden züm Empfange anwelend, auf allen Stationen, welche General⸗Adjutanten von Boyen und von Tresckow, die Flügel ⸗ Fer Zug berührte und wo sich überhaupt prcußische Besgtzun⸗ Adjutanten von Albedyll Graf , Major von Alten, gen befanden, wurde der Prinz von Seite ber Mann- sutgnth on Prrnnd gtadzuvill und Grgf Walder, der haften mit Kätrmischem Jubel, mit Mut und sl der
Chef und 18 i des Großen Generalstabes, der Abend eingebrochen war, mit Fackelbeleuchtung empfangen.
Kaiferlich russische llitär⸗ Bevollmächtigte General, Lieu⸗- Pas Schloß von Fontainebleau empfahl sich als Haupt. . Graf Kutusoff, die General- Intendantur der Armee ,, das 3 der! IJ. Armee in dem mit, Oberbeamten, der Kommandant des Großen Haupt. gegenwärtigen Stadium der Dinge durch seine nahe Perbin⸗ quartiers, Majer von Locquenghien, der Ehef der Militär- bung mit beim Großen Hauptquartzer, durch seine unmittelbare Telegraphie, zwei reitende Feldiäger, zwei Offiziere der Infan⸗ Lage an der Seine, welche die Truppen der II. Armee in serie Stabswache, die Feldpolizei⸗Direktion nuit zwei Offizieren, nächster Zeit nach den Friedens bestimmungen zu über ˖ der Geheime Hof⸗Rath Schneider und das Feld Oberpropiantamt schreiten haben werden, und durch seine großarti en Räum⸗ befördert, zusan men; 47 Generäle und. ofsizierte, 3 höhere und lichkeiten, welche das Oberkommando mit wenigen usnahmen sonen, für welche die Cin bahnverwgltung van Rane ab 69 einen Theil der Petits aphartements, dieselben sind im Flügel Achsen zu stellen hat. Pferde gehen . und Fahrzeuge 8 mit. Lubwigs XV;, nach dem Parke zu, gelegen. Dieser Teil des Der französische Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Schloffe war noch in einem bewohnbaren Zustande vorgefunden Jules Favre, ist nach den im Laufe des gestrigen Tages hier worden, aus den anderen Gemächern dagegen war Alles attgefündenen Unterhandlungen, welche einen beiderseitig zu. hinweggenommen, was nicht niet. und, nagelfest war und was friedenstellenden Abschluß gefunden, gestern Abend wiede, nach nach ber Meinung der Franzosen die Begierde der Feinde Paris zurüctgereist. Das 1. Bataillon Schlesischen Füsilier irgendwie hätte reizen können. So die Möbel, die Gobelins, Regiments Rr. Zz weiches während der Anwescgheit des Haupt- bie Pendulen, die Bilder, die Porzellane, selbst die Bettvor⸗ quarters hlerherksmmandirt war, wird ebenfalls abrücken o. hänge aus dem Schlafzimmer Marin Antoinette s, die ihr einst aben. ; . waren; auch der Tisch, auf weichen Napolton l. seine Ab⸗ ö aarbrücken, 15. März. W. T. B. Aus, Schloß dankung unterzeichnet hatte, Kurz nach der Einsetzung der ö vom 13. d. wird gemeldet: Jules Favre ist gestern Republik war ein Kommißssar derselben aus Paris gekommen Abend nach AÄbschluß der Verhandlungen mit dem General und hatte diese Sachen nach Paris gebracht, Aber immerhin . Stosch . h , ehrt. Die Verpflegung hieibt noch genug des Merkwürdigen und Sehens werthen / um ist so geregelt, daß ste mi 6009 i endlich mit S0 o Väann absch: zt scchaffen hüben, zu einem maͤchtigen Anziehungspunkte zu
In den otkuptrten französischen Departements bleiben machen. zurück , n . VII. Armee-Corps sowie der württenibergischen Feld⸗Division.
Die , St. Johanner Itg. schreibt: Nach den bekannt ; gewordenen , , 64 Masestat des Kaisers — Der Moniteur für das General⸗ Gouvernement wird derselbe heute Vormittags 11 Uhr in St. Johann ein⸗ zu Rheims veröffentlicht eine Bekanntmachung des treffen und um 12 Uhr die Reise nach Frankfurt fortsetzen. Heneral Gouverneurs, General - Lieutenants von Rosenberg⸗
0 Mann beginnt, se nach deni bas glänzende Bauwerk, an dem acht Jahrhunderte und pier.
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re het vom 8. März, nach welcher in Gemäßheit des
Artikels ? der Friedenspräliminarien die deutschen Truppen für die ihnen gelieferte Verpflegung Bons geben, über welche später bei der französischen Regierung Rechnung eingereicht werden wird. Diejenigen Gemeinden, welche es wünschen, können gegen klingende Münze in den benachbarten deutschen Magazinen die verschiedenen Lebensmittel kaufen.
Frankfurt, 13. März. Der hiesige Magistrat hat am
12. d, ein Plakat folgenden Inhalts anschlagen lassen: An Frankfurts Bürger- und Einwohnerschaft!
Am Mittwoch, den 15 dieses Monats, gegen Abend, wird Seine Majestät der Kaifer in hiesiger Stadt eintreffen, um andern Tages Fie Rückreise nach Berlin fortzuseßen. Frankfurts Bürger- und Ein ⸗ wohnerschaft wird diesen Anlaß nicht wollen vorübergehen lafsen, ohne ihren warmen Sympathien für die großen geschichtlichen Er= eignisse Ausdruck zu geben, die sich unter den Auspizien Seiner 1 in diesen letzten Zeiten vollzogen baben. Die alte Faiser, und Krönungsstadt wird sich erinnern, was sie dem in ihre Mauern einziehenden Deutschen Kaiser an äußeren Ehrenbezeigungen schuldet. Die Bürger- und Einwohnerschaft wird nicht uͤbersehen, baß sie sich selber ehrt, indem sie dem Oberhaupte des Deutschen Reiches und in dessen Person dem gesammten Vaterlande die ge⸗ bührende Ehre erweist. So breitet denn Sr. Majestät dem Kaiser einen würdigen, freundlichen Empfang. Schmücket Eure Häuser mit den Farben des Reiches und laͤsset am Abend des Tages die Stadt in dein Lichtmeer erstrahlen, das jüngsthin unserer Friedentfeier ge= leuchtet. Die Einmüthigkeit der Stimmung und Haltung der hiesi⸗ gen Bevolk⸗rung während der Anwelenheit Sr. Majestät möge den uünwiderleglichen Beweis liefern, daß Frankfurt an nationalem Sinn, an Gefühl und Verständniß für die großen Errungenschaften der Gegenwart nicht zurücksteht hinter den anderen Städten des deutschen Vaierlandes. — Der Magistrat.
Eöln, 13. März. Die Deputation der hiesigen Stadt- verordneten ⸗Versammlung zur Ueberreichung des goldenen Lorbeerkranzes an Se. Majestät den Kaiser, welche am Mittwoch, den 15. d. M., in Saarbrücken stattfinden wird,
ist, den Ober ⸗Bürgermeister Bachem an der Spitze, mit dem
um 9 Uhr heute Vormittag abgegangenen Courierzug der Rheinischen Eisenbahn dorthin gereist.
Elberfeld, 15. März. Zur Begrüßung Sr. Majestät des Kaisers und Königs bei der Rückkehr auf deutschen Boden haben sich heute der Geheime Regierungs-Rath, Ober⸗Bürger⸗ meister Pr. Lischke und die Stadtverordneten August de Weerth sen. und Rudolf Blaß nach Saarbrücken begeben.
Sachsen. Coburg, 13. März. Se. Hoheit der Herzog ist heute Morgen nach Gotha abgereist, um sich von da dem⸗ nächst zur Vermählungsfeier Ihrer Königlichen Hoheit, der Prinzessin Luise von Großbritannien, nach England zu begeben.
Gotha, 14. März. Se. Hoheit der Herzog ist gestern Nachmittag hier eingetroffen und wurde Abends im Theater enthusiastisch vom Publikum begrüßt. .
Hefen. Mainz, 13. März. Gestern kamen die vier auf der Loire erbeuteten Kanonenboote nebst Munition und Geschüzen hier an. In Begleitung derselben befand sich eine Anzahl Matrosen der deutschen Marine.
Bayern. München, 13. März. Ihre Maijestäten der König und die Königin ⸗-Mutter, sowie der Prinz und die Prinzessin Adalbert und die Prinzessin Alexandra begaben sich gestern Mittag in das Palais des Prinzen Luitpold, um Sr. Königlichen Hoheit zu dessen 50. Geburtsfest ihre Glück⸗ wünsche darzubringen. — Aus Anlaß des Geburtsfestes Sr. Königlichen . fand in den Räumen des Königlichen Wintergartens Familientafel statt, zu welcher sämmtliche Glie⸗ der der Königlichen Familie geladen waren.
— Die Adresse, welche die beiden Gemeindekollegien der Stadt München unlängst votirt hatten, ist bereits Sr. Majestät dem Kaiser und Könige vor— gelegt worden. Da Allerhöchstdemselben nicht möglich gewesen ist, auf die aus allen Theilen Deutschlands ihm zugekommenen Adressen in jedem einzelnen Falle zu ant⸗ worten, so hat er speziell bezüglich der Münchener Adresse die hiesige Gesandtschaft beauftragt, den Unterzeichnern der Adresse ber Stadt München auszusprechen, in wie hohem Grade es ihm wohlgethan habe, aus der so vielfach ausgezeichneten und durch historische Erinnerungen älterer und neuerer Zeit bedeu⸗ tenden Haupt und Residenzstadt Bayerns den Ausdruck von Gesinnungen entgegenzunehmen, in denen sich die freudige Hoff⸗ nung einer großen Zukunft Deutschlands mit der von dem bayerischen Stamm immer bewährten Treue und Anhän lich⸗ keit an das eigene Land und das angestammte Herrscherl aus
in erfreulicher Weise verbinden.
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 14. März. (W. T. B) In der heutigen Sitzunig des Abgeordn etenhauses beant⸗ Dortete der Minister⸗Präsident die Interpellation Fur und Genossen, betreffend das Verbot der Feier der deutschen Siege, folgendermaßen:
Die , der Feier ging von mir im Einverständniß mit dem gesammten Ministerium für die im Reichsrathe vertretenen Kö- nigreiche und Länder aus. Die Untersagung gründet sich auf die all= gemeine Verpflichtung der polttischen Sicherheits behörden, für die Auf⸗ rech terhaltung der öffentlichen Ordnung zu sergen, auf die bestehen den polizeilichen Vorschriften und speziell auf das Gesetz vom 15. No⸗ vember 1867 über das Versammlungsrecht.
Im vorliegenden Falle mußte bie Regierung von dem ihr zu— stehenden Untersagungsrechte um so mehr Gebrauch machen, als die öffentliche Meinung in der Presse und in der Bevölkerung sich bereits sehr entschieden gegen eine solche Feier ausgesprochen hatte, Gegen- demornstrationen bereits angeordnet waren und schließlich genügende Erfahrungen darüber vorlagen, wohin derlei nationale Kundgebungen ann m von so verschledenen Volksstämmen bewohnten Staate ühren.
Die Regierung hat es bereits als eine ihrer vorzüglichsten Auf- aben erklärt, das osterreichische Bewußtsein in der Bevölkerung mög- ichst zu beleben. Sie wird mit allen gesetzlichen Mitteln jedem Ver— fuche entgegentreten, die öffentliche Meinung künstlich in entgegen⸗ gesetzte Richtung zu leiten. Die Deutung, welche die Interpellanten ber Depesche des Grafen Beust vom 26. Dezember 1870 geben, ist eine aanz unrichtige. Ich setzte mich in dieser Beziehung mit dem Minister des Arußern ins Einvernehmen und ich erwidere hiernach, daß die Neutralität, welche von der Regierung während des letzten Krieges beobachtet wurde, nur dann einen inneren Werth behaupten und die volle Würdigung rückhaltloser Loyalität beanspruchen kann, wenn ihr eine gewisse Stetigkeit über die Kriegsdauer hinaus verliehen wird. In diesem Sinne gab die Depesche vom 26. Dezember dem Gedanken Ausdruck, das Selbstbestimmungsrecht Deutschlands bezüg- lich seinet Reugestaltung anzuerkennen und mit dem Deurischen Kaiser⸗ reiche die besten, freundschaftlichsten Beziehungen anzubahnen und zu befestigen. Diese Beziehungen können die gewissenhafte Wahrung der in der staatlichen Indiv dualität beider Theile liegenden Pflichten nicht stören, sie fordern sogar, was insbesondere die osterreichisch · ungarische Monarchie anbelangt, die zarteste, sorgfältigste Auffassung des Natio- nalitäten- Prinzips, welche allein die Einigung an die Stelle politi⸗ schen Widerspruches zu setzen vermag.
Die Reglerung Ueß sich somit bei der Eilassung des Verbotes nur von der Pflicht der Fürsorge für die Ordnung und den Frieden im Innern der diesseitigen Reichshälfte leiten Die Regierung ist der vollsten Ueberzeugung, daß die Regierung des Deutschen Reiches einen weit höheren Werth der Freundschaft eines Staates beilegen dürfte, welcher sich selbst zu achten und die Ordnung im Innern aufrecht zu erhalten weiß, als den Sympathien einer Regierung, die sich selbst diesen ersten Aufgaben gegenüber zu schwach erweisen würde.
Im weiteren Verlaufe der Sitzung des Abgeordnetenhauses beantwortete der Minister⸗Präsident die Interpellation, betref⸗˖ fend die Ausweisung Zimmermanns aus Graz, dahin, daß das Gesetz in keiner Weise verletzt wurde. Die Ausweisung sei gesetzlich begründet. Die Gesetzgebung aller Staaten gestatte die Ausweisung von Fremden aus öffentlichen Rücksichten. Ebenso sei die Entscheidung der Frage, was das Wohl des Staates erfordere, überall dem Ermiessen der Regierung anheim⸗ gestellt. — Hierauf beantwortete der Justiz⸗Minister dieselbe Interpellation vom Rechtsstandpunkte aus.
— Das Reichs - Gesetzblatt veröffentlicht folgende Verord⸗ nung des Gesamint-Ministeriums vom 11. . über das Aufhören der Wirksamkeit der Kaiserlichen Verordnung vom 28. Juli 1870, wodurch mit Beziehung auf den §. 14 des Grundgesetzes über die Reichsvertretung vom 21. Dezember 1867 der §. 14 der Statuten der privilegirten österreichischen Nationalbank provisorisch abgeändert wurde.
Die Kaiserliche Verordnung vom 28. Juli 1870 (R. G Bl. Nr. 93), womit die priv österreichische Nationalbank ermächtigt wurde, die in ihrem Besiz befindlichen Wechsel auf auswärtige Plätze in der Maxi⸗ malgrenze von 33 Millionen Gulden in die metallische Bedeckung des Notenumlaufs einzurechnen, wird, da das Abgeordnetenhaus des Reichsraths diese Verfügung zwar unter den damals obwaltenden Verhältnissen als dringend geboten anerkannt, derselben jedoch mit Rücksicht auf die in der Zwischenzeit eingetretene Aenderung der Ver— hältnisse die Genehmigung nicht zu ertheilen beschlossen hat, wieder außer Kraft gesetzt.
; g, gegenwärtige Anordnung hat sogleich in Wirksamkeit zu reten.
Hohenwart m. p. Holzgethan m. p. Scholl m. p.
Jirecek m. p. Sg kk m. p. Habietinek m. 56
— Der betreffende Ausschuß des Abgeordnetenhauses bean⸗ standet das von der Regierung geforderte Rekruten kontin⸗ gent für 1871 66041 Mann). In einer der letzten Sitzungen des Ausschusses wurde, der Wiener Abendpost« zufolge, nach stehende Erklärung des Ministerraths verlesen; .
In Folge Beschlusses des löͤblichen Ausschusses in der letzten Sitzung wurde an die Regierung, welche ich zu vertreten die Ehre hatte, die Anfrage gerichtet, ob im Hinblick auf den Verlauf und den Stand der Debatten des löblichen Ausschusses bezüglich der Regierung vorlage, betreffend die Bewilligung der Aushebung der zur Erhaltung des stehenden Heeres und der Er saß ⸗Reserve erforderlichen Rekruten. Kon⸗ tingente im Jahre 1871 die . nicht geneigt sei in Erwägung zu ziehen, ob nicht ein geringeres als das in der Reglerungs vorlage angegebene Kontingent und zwar 6. was wirklich zum stehenden Heere gestellt wird, 89 begehren wäre. Der gegebenen Zusicherung gemäß wurde dieser
egenstand in der Mintsier⸗ Konferenz zur Sprache gehracht und ich bin ' nun in der Lage, auf Grund der gefaßten Beschlüsse dem löb⸗
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