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welchen das Verbot für die Ausfuhr und Durchfuhr von Waf⸗ fen aufgehoben wird.
Schweiz. Bern, 15. März. W. T. B) Der eid— genössische Kommissär Dr. Heer ist von Zürich wieder abgereist. luf seinen Bericht hat der Bundesrath beschlossen, die eid⸗ Jenössische Besetzung in der Stadt Zürich aufzuheben. Zugleich hat der Bundesrath der Kantonglregierung in Zürich notifizirt, er erwarte, daß die Regierung für den ungestörten Fortgang der Untersuchung und für die Sicherheit der Rechtsprechung sorgen werde.
Großbritannien und Irland. London, 14 März. Die Pontuskonferenz trat heute nochmals zu einer letzten for⸗ mellen Sitzung zusammen, bei welcher die sämmtlichen Vertreter zugegen waren. =
Feaakreich. Paris, 13. März. Die neue Aufregung, die in Paris herrscht, wurde zunächst durch das Gesetz über die Verfallzeit der Wechsel hervorgerufen, welches denen, welche
die ihrigen während der Belagerung nicht bezahlen konnten,
nur noch eine kurze Frist bewilligt, die bereits heut abläuft. Ge⸗ steigert wird die Geldnoth no dadurch, daß man aus dieser Maßregel darauf schließt, daß man auch. die drei fälligen Miethzinse am 8. und 15. April einfordern wird. Der Arbeiter⸗ stand wird davon ebenfalls hart betroffen.
— 14. März. (W. T. B) Die Frage, welche Maßregeln gegenüber der Haltung der Nationalgarde am Montmartre zu ergreifen seien, soll, dem Vernehmen nach, heute im Minister⸗ rathe zur Berathung gelangen. Die Lage am Montmartre ist noch unverändert dieselbe. ; .
— 15. März. Das »Journal officiel erklärt gegenüber den Mittheilungen mehrerer Journale, daß der Gesundheits⸗ zustand in Versailles ein vortrefflicher sei. — Mittheilungen der Blätter zufolge soll Thiers gestern nach seiner Ankunft
einem Ministerrathe präsidirt haben. Das Journal des Döhats giebt seinem Erstaunen darüber Ausdruck, daß die Behörden ben lächerlichen (burlesques) und mitunter odiösen Scenen, deren Schauplatz der Montmartre und der Bastilleplatz seit mehr als 14 Tägen sind, noch immer kein Ende machen, und fordert Thiers auf, einen thätigen, intelligenten und energischen Mann zum Polizeipräfekten zu ernennen. — Wie das »Journal des Déöbats« weiter versichert, soll im Insurrektionskomite eine Spaltung ausgebrochen sein, indem die Einen die Auslieferung der Kanonen befürworten, die Andern dieselbe ablehnen. Die baldige friedliche Lösung des Konfliktes scheint unzweifelhaft.
Thiers ist gestern in Versailles eingetroffen. Aus Rücksicht auf die Nationalversammlung hat Thiers bestimmt, daß alle Versammlungen der Minister von nun ab in Ver sailles abgehalten werden sollen, nur der ofsizielle Empfang soll in Paris stattfinden. Fast alle Journale sprechen sich sehr befriedigt über den würdigen Ton einer von 18 Deputirten von Paris erlassenen Adresse aus, und geben insbesondere jener Stelle dieser Adresse ihre Zustimmung, in welcher die Noth⸗ wendigkeit betont wird, Alles zu vermeiden, was der herrschen · den Aufregung Nahrung geben könnte. Alle zur Enilassung bestimmten Soldaten der Pariser Armee verlassen heute Paris. — Von nun ab geht täglich wieder, wie früher, Morgens und Abends ein Courierzug nach England.
Marseille, 14. März. Die Arbeiter in den Oelmühlen und die Gassenkehrer haben die Arbeit eingestellt. Die Volts— versammlungen dauern fort, ohne daß dabei Störungen der Ordnung vorkommen.
— Die Zeitungen melden aus Madrid vom 14. März, daß Gambetta am 11. d. in St. Sebastian gewesen ist und * gleichzeitig der Prinz von Joinville sich daselbst befunden
abe.
Spanien. Madrid, 14. März. (W. T. B.) Soweit das Resultat der Wahlen bisher bekannt ist, wurden e, 38 Republikaner (darunter 9 Doppelwahlen), 62 Carlisten (darunter 6 doppelt gewählt), 10 Anhänger Montpensiers, 16 Mitglieder des Centrums, 6 Moderirte, 8 Independenten und 237 Ministerielle.
Italien, Florenz, 15. März. (W. T. B. In der Deputirten kammer erklärte Finanz-Minister Sella, er sei in Folge von Schwierigkeiten, die sich aus dem neuen Gesetz über das Finanzabrechnungswesen ergeben hätten, nicht im Stande, jetzt schon den Bericht über die Lage des Staatsͤschatzes, das destnitive Budget für 1871 und das Präliminarbudget für 1672 dem Hause vorzulegen; er sprach jedoch die Hoffnung aus, daß die Vorlage bis Ende April erfolgen werde. Der Minister theilte ferner mit, die Regierung beabsichtige, das
Parlament im Juli nach Rom einzuberufen. Schließlich
machte er darauf aufmerksam, daß es, da das Budget gegenwärtig noch nicht vorgelegt werden konnte, noth—
wendig erschiene, für die laufenden Auslagen des Staatsschatzes
Vorsorge zu treffen. Die Regierung halte es in Folge der Lage der Finanzplätze nicht für angemessen, von der ihr ge⸗ setzlich zustehenden Befugniß des Rentenverkaufes Gebrauch zu machen, um sich die nothwendige Summe von 186 Millionen zu verschaffen. Statt dessen beantrage dieselbe aber, die um⸗ laufenden Bankbillets um 150 Millionen zu vermehren, vorausge- setzt, daß die Kammer gleichzeitig die vorgeschlagene Erhöhung der Steuern bewillige. Der Finanz⸗Minister betonte die durch die Ver⸗ hältnisse gebotene Nothwendigkeit, die Auslagen für die Armer um 24 Millionen zu erhöhen. Hierdurch sowie durch das Defizit des Bud⸗ gets für Rom sei das Defizit auf 37 Millionen erhöht worden, worin
jedoch die Ausgaben für Schuldentilgung, Eisenbahnbauten und
für die Verlegung der Hauptstadt nicht miteinbegriffen sind. Das Defizit stelle sich im Ganzen auf 270 Millionen. Zur Deckung desselben beantragte die Regierung eine Erhöhung der direkten Steuern um 10 Prozent. Schließlich legte der Finanz- Minister das UʒeWbereinkommen mit der Nationalbank und einen Gesetzentwurf wegen Abschaffung der Differenzialzölle vor. — Der Minister des Innern brachte einen Gesetzentwurf, betreffend die Aufrechthaltung der öffentlichen Sicherheit ein. Die Kammer setzte hierauf die Berathung über das Garantiegesetz fort.
Rußland und Bolen. St. Petersburg, 15. März. (W. T. B.) Se. Majestät der Kaiser hat dem Vernehmen nach bestimmt, daß eine militärische Deputation unter Führung des russischen Generals v. Wrangel sich nach Berlin begiebt, um den Deutschen Kaiser bei seiner Ankunft daselbst zu begrüßen.
Vereinthätigkeit für die Armes.
Das Central -Komite der deutschen Vereine zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krie⸗ ger hat nunmehr die Statuten für die Deutsche Wilhelm - Süiftung zur Unterstützung der Invaliden berathen, welche von den zu diesem Zwecke gewählten Ausschüssen des Central -⸗Komites und der National- Victoria⸗Invaliden⸗Stiftung vereinbart worden sind. Mit nur geringen und Unwesentlichen Aenderungen ist der Statuten ˖ Ent- wurf der Ausschüsse von dem Central-Komite acceptirt worden. Die auf diese Weise festgestellten Statuten sind Sr Majestät dem Kaiser
und Könige zur Allerhöchsten Genehmigung übersendet worden. — Der Bildhauer Emil Wolff in Rom hat dem Central-⸗Komite der deutschen Vereine zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger für die Deuische Natlonal-⸗Lotterie eine kunstvolle Marmorstatue zum Geschenk gemacht. Desgleichen ist dem Tentral-⸗Komite von dem Pianino⸗Fabrikanten Bärensprung in Berlin, Alexandrinenstraße 49, ein werthvelles Pianino überwiesen worden. — Von Rew-⸗Hork aus war zur Zeit, als der Bazar zum Besten der deutschen Verwundeten, der Invaliden und der Hinterbliebenen der Gefallenen veranstaltet wurde, der Wunsch hier ausgesprochen worden, Autogramme hochgestellter Persönlichketten für die Zwecke des Unternehmens übermittelt zu erhalten. Jetzt sind vier Autogramme Sr. Majestät des Kaisers, sechs Sr. Kaiserlichen Hoheit des Kron prinzen, zwei vom General von Moltke und eins vom Kriegs ⸗Minister von Roon dem Deutschen Patriotischen Vereine daselbst übersendet worden. — Um eine wünschenswerthe Konzentration zu erlangen, wird jetzt wegen Beschaffung eines gemeinsamen Lokals für das Central Komite, den Vaterländischen Frauenverein und die Deutsche
Wilhelm⸗Stiftung verhandelt.
Kunst und Wissenschaft.
Berlin, 16. März. Der Bildhauer Proftssor Huge Hagen, Mitglied der Königlichen Akademie der Künste, ist am Dienstag, 14. d. M., Abends 10 Uhr, nach längeren Leiden gestorben.
Landwirthschaft.
Berlin, 16. März. Der bleibende Ausschuß des Landes Oekonomie ⸗Kollegiums unterzog in feiner Sitzung am 12. d. M. die Vorlage des Ministers der landwirthschafilichen Angelegenheiten, betreffend die Abänderung der Bestimmung der Subhastations-⸗-Ord⸗ nung vom 15. März 1869, daß sämmtliche Real“, namentlich sämmt- liche Hypotbekenforderungen von der nothwendigen Subhgstation er= griffen beziehungsweise in derselben jahlbar werden, der Berathung. Der Minister der landwirthschafelichen Angelegenheiten hat die Vor- lage in folgender Cirkular Verfügung an die landwirthschaftlichen Vereine gemacht:
»Die vielfach, insbesondere auch im Hause der Abgeordneten und von mitgliedern des Kongresses Norddeutscher Landwirthe angeregte Abänderung des Grundsatzes der Subhastations⸗Ordnung vom 15. März 1869, daß sämmtliche Real“, namentlich sämmtliche Hypo- thekenforderungen von der nothwendigen Subhastation ergriffen, be ziehungsweise in derselben zahlbar werden, hat den Herrn Justiz- Minister in Rücksicht der Wichtigkeit, welche die Entscheidung über die gedachte Frage für die Interessen des Grundbesitzes hat, zu dem Wunsche geführt, innerhalb des Geltungsbereiches der Subhastations⸗ Ordnung die Ansichten der landwirthschaftlichen Vereine über jene Angelegenheit möglichst umfänglich kennen zu lernen, soweit dieseiben nicht bereits Seitens einzelner Vereine zur Kenntniß der Staatsregie⸗ unn elangt sind. Indem ich bemerke, daß es bei der hervorragend praftischen Bedeutung der Frage auf deren Beleuchtung nicht sowohl
von theoretischen Gesichtspunkten, als vielmehr vom Standpenkle der
Erfahrung aus ankommt, wird es mir angenehm sein, eine Erwä—⸗
lisch, 355 Julius Manthay zu Antoniewo, geb am 11. Septem 1848, evangelisch, 353) Reinhold Eduard Erdmann aus Dombromke, 2 am 27. April 1848, evangelisch, 37 Carl Michaelis Radtke zu
Milbradt zu =, . am 22. Marz 1848, evangelisch,
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gung des Gegenstandes möglichst beschleunigt zu schen und eine Mei
nungsäußerung über denselben binnen längstens 8 Wochen zu erhal- ten. Berlin, 19 Juli 1870.
Der Minister hat den Wunsch ausgesprochen, daß sich der Ausschuß ebenfalls über diese Angelegenheit äußern möge. Der Referent General⸗Landschaftsrath Richter recapitulirt sein Referat und befürwortet den am Schlusse desselben gestellten Antrag, welcher lautet: Der Ausschuß des Landes ⸗Oekonomie - Kollegiums wolle seine Ansicht über den Rechtsgrundsatz der neuen Subhastations-Ordnung vom 15. März 1869, — daß sämmtliche Real⸗, namentlich sämmtliche Hypothekenforderungen von der nothwendigen Subhastation ergriffen, beziehungsweise in derselben zahlbar werden — dahin kundzugeben, daß nach Beleuchtung desselben vom Standpunkte dir Erfahrung ihm die Gründe zu prävaliren scheinen, welche für fernere Beibehaltung des fraglichen Rechtsgrundsatzes sprechtn.«“
Dieser Antrag, so wie die von verschiedenen Seiten beantragten Modifikationen desstlben und ein Antrag auf Aufhebung der frag— lichen Bestimmung wurden abgelthnt, dagegen nachstehender Antrag angenommen: »Der Ausschuß ist der Ansicht, daß die seit Einführung der Subhastations⸗Ordnung vom 15. März 1869 verflossene Frist zu kurz ist, um vom Standpunkte der Erfahrung aus die von Sr. Excellenz gestellte Frage beantworten zu können.“
Es folgte bierauf die Berathung über den Antrag des Graken v. Borries: »das Königliche Landes ⸗ Oekonomie ⸗ Kollegium wolle be—⸗ schließen, in nähere Erwägung zu ziehen, ob in denjenigen Landes theilen der preußischen Monarchie, in welchen die Privat- Pferdezucht erweislich in quantitativer Hinsicht zurückgegangen ist, sich Maßregeln, und welche a) vom landwirthschaftlichen, b) vom staatlichen Stand-
punkte empfehlen, um einem ferneren Zurückgehen entgegen zu wirken Der Referent v. Nathustus⸗Königsborn bezog sich 63 an gedruckt vorliegendes Referat und rechtfertigte den daselbst gestellten Antrag, welcher in folgender Fassung angenommen wurde:
= Auszusprechen, daß Maßregeln zur Förderung der Pferdezucht wünschenswerth seien und daß neben den jetzt bestehenden Prämii⸗ tungen die Prämiirung solcher Privat-Beschäler, wie sie den eigenen Wünschen und Bedürsfnissen der Züchter entsprechen, wenn dieselben unter angemtssenen Bedingungen oͤffentlich decken, eine solche Maßregel sei; daß aber dazu wesentlich größere Summen als die jetzigen Fonds erforderlich erscheinen.«
Der Antrag des Rittergutsbesitzers Lehmann: »Se. Excellenz der Herr Minister möge bei Feststellung des nächsten Stats eine höhere Summe zur Beschaffung von Landbeshälern und zur Prämiirung von Privat-Beschälern und Mutterstaten beantragen wurde dagegen abgelehnt. — Herr Bockelmann verlas den Schlußbericht über den Antrag des Herrn Knauer in Betreff der Musterwirthschaften und Herr von Hagen Über die Vorlage wegen der Kartoffel ⸗ Dämpf ⸗ Apparate. Der Ausschuß acceptirte beide Schlußberichte.
Verkehrs⸗Anstalten.
Zraudenz, 14. März. (Westpr. Ztg) Einem Berichte aus Warschau zufolge ist das Weichselwasser dort seit gestern von 7 Fuß 5 Zoll auf 7 Fuß 8 Zoll gestiegen. Auch hier bei Graudenz martirt der Pegel ein Steigen des Wassers. Gestern hatten wir 12 Fuß 10 Zoll, heute Nachmittag 13 Fuß 6 Zoll. Die fliegende Fähre kann noch nicht in Betrieb gesetzt werden.
OSeffentlicher Anzeiger.
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
Bekanntmachung. Der hinter den Müllergesellen Au gu st Konjetzky aus Rosenhain, Kreis Oblau, von dem Königlichen Kreit— gericht zu Berlin unterm 8. März 1870 erlassene Steckbrief ist er—⸗ ledigt. Brieg, den 13. März 1871. Der Königliche Staatsanwalt.
Edictal⸗Citation. Die nachbenannten 74 Hterespslichtigen: I) Theodor Gustav Dahms aus Exzin, geb. am 10. Dezember 1848, twangelisch, 7 Andreas Patzkiel aus Schubin, geb. am 27. November 1848, katholisch, 3) *tanislaus Stowinski aus Bonk, geb. ain 25. Ok— tober 1848, katholisch, c Josepd Barteck aus Dobieszewo, geb. am 4. Februar 1818, katholisch, 5) Stanizlaus Nowak aus Dobieszewo, geb. am 30. April 1848, katholisch, 6) Jacob Projanowski von dort, seh. am 10. Juni 18418, katholisch 7) Johann Schendel aus Grocho. lin, geb. am 17. März 1848, fatholisch, 8) Micael Damatzyn aus dort, geb. am 25. August 1848, katholisch, 9) Ferdinand Sell aus Gromaden, geb. am 2. Februar 1848, evangelisch, 10) Gustav i. drich Steink: gus Herzberg, geb. am 26. Februar 1848, epangelisch, 1 Wojciecͤh Bagatowiez aus Josetphkowo, geb. den 1. März 1848, katholisch, 2) Martin Swinkowski aus Kazmiertewo, geb am 23. Ok- tober 138418, katholisch, 13) Johann Poznowsski aus Kowalewko Dom., geb. am 11. August 1848 katholisch, 1 Franz Tomaszewtti aus Krzepiszyn, geb am 26. Sepiember 1848, katholisch, ö August Leu aus Laskowniza, geb. am 30. August 1848, evangelisch, 16) Ma Tupaj kowski aus Ludwikowo ged. am 1. März 1845, kazholisch, 17 e amm Krajewski aus Miaskowo, geb. am 12. März 1848, kalho⸗ isch 18) Friedrich August Lueck gus Miaskowo, geb. am 9. Oktober 1848, altluütherisch, 19 Johann Rosplichowski aus Myeielewo, geb. am 2. März 1848, katholisch, 20) Arnold Richter aus Pietrowo, geb. am 6. Dezember 1818 evangelisch, 21) Friedrich Wilhelm Marks aus Sipiory, geb. am 14 März 1848, evangelisch, 22 August Emil Mathes von dort, geb. am 31. Mai 1848, evangelisch, 23) Emil Johann Hedike von dort, geb. am 2. Dezember 1848, evangelisch, 24) Friedrich Wilhelm Rlesnig von dost, geb, ar 2. September 1818 altlutherisch, 25) Ignatz Zobok von dort, geb. am 29. Dezember 1848, katholisch, 26 Friedrich Wilhelm Prill aus Skoczkamühle, geb. am 27. Sep—⸗ tember 1848, evangelisch, 27) Stanislaus Siedlesti zu Slupowo Dom, geb. am 1. März 1848, katholisch, 28) Franz Strzelecki von dort, geb. am 16. August 1848, katholisch, 29) Anton Busakowski aus Smo—⸗ gulsdorf Abbau, geb. am 5. Januar S48, cvangelisch, 307 Augußt Krieger aus Studgieniek, geb. am 17. uar 1818, evangelisch, 31) Ernst Draheim aus Szezepiek, gep. am 26. Februar 1848, evangelisch, 32) Friedrich Wollen zu Zurawig, geb. am 2. Mai 1848, evangelisch,
33) Anton Zielinski aus Wilkowo, geb. am 10. Januar 1848, katho⸗
lisch, 340 Carl Tafelski von dort, geb. am 15. Oktober 1848, e, er
edezyce, geb. am 23. Oktober 1848, cvangelisch, 38) Ernst Henn
; ) Mi. chael Szurkowgki zu Szubskawiet, geb. amn 1. September 1848, ka⸗ tholisch, 40) Michael Robokowski aus Boejtwice, geb. am 13. Sep-
tember 1848, katholisch, 1) Martin Kowalewski zu Zurzynek, geb. am
16. Oktober 1843, katholisch Ke) Friedrich Wibelm Lemke zu Bont geb. 5. Oktober 1819, evangelisch 43) Johann Eduatd Müller zu Chwa liszewo, geb. am 12. August 1819, evangelisch, 44) Ernst Julius Krü⸗ ger zu Dembogora, geb. am 18. Oktober 1849, evangelisch, 45) August
Ferdinand Krüger aus Dembogora Haul. geb. am 15. Juni 1849, evangelisch, 46) Emil Gustas Lell aus Gromaden, geb am 18 Novem⸗ ber 1849, evangelisch, 7) Gottlieb Albert Quade, dort geb. am 22. Juni 1849, evangelisch, 48) Joßann Friedrich Muller zu Jankowo, geb. am 2. Februar 1849, evangelisch, 49) Johann Ludwig Bigalke zu Ludwitowo geb. am 9. Januar 1849, evangtlisch, 50) Franz Tro- jangwsti zu Mieczkowo, geb. am 18. Dezember 1849, katholisch, 51) August Hente zu Rospentek, geb. am 21. Novtmber 1849, evan-= gelisch, 52) Johann Ochota, dort geb. am 25. November 1849, katho⸗ lisch 53) Johann CEhristoph Schramm aus Sipiory, geb. am 1. Juni 1849, evangelisch, 54 Gustav Luedtké, dort geb. am 15. September 18419, erxangelisch 55) Zienkiewicz aus Ujast, geb. am 16. Mai 1849, katholisch, 56 Johann Friedrich Majewski aus Veronika, geb. am 9. Februar 1849, evangelisch, 57) Feiedrich Wilhelm Buerger, dert geb. am 22 Febtugr 1849, evangelisch, 58) Gustav Theodor Luedtke, tort geb. am 18. März 1849, evangelisch, 59) Michel Röczewicgz aus
urawia, geb. am 19. September 1849 kattzolisch, 69) Ignatz Wa—⸗ elewsti aus Slupowo, geb. den 13. August 1849, katholisch, 61)
ichael Szomski aus Jablowto, geb. am 8 November 1849, katdo— lisch, 62 Simon Jaruzel aus Julianowo, geb. am 7. Dezember 1849, katholische 63) Altxius Julian Joseph Plaskowski aus Lubostron, geb. am 17. Jali 1849, katholisch, 61) August Gustav Timm aus Ostrow, geb. am 20. Juli 1849, evangelisch, 65) Wilhelm Christeph Butt aus Groß ⸗Smerzyn, geb. am 24. November 1849, evangelisch, 66 Franz Orlowski aus Bärenbruch, geb. am 2. Januar 1849, fatholisch, 67) Ernst August Jeschte aus Friedenthal, geb. am 6. November 1849, evangelisch, 68) Michael Reminsko aus Koraczewko, geb. am 8 September 1849, katholisch 69) August. Ferdi⸗ nand Bursch aus Schoͤnmädel, geb. am 3 August 1849, evan- gelisch, 70) Emil August Fischer aus Groß- Slonawy, geb. am 12. Februar 1849, evangelisch, 71) Carl August Schilling von dort, geb. am 21. Mai 1849, erangelisch, 72, Martin Torubewski aus Chomiaäa, geb. am 30. Oftober 18649, katholisch, 73) Andreas Ry-⸗ barski aus Pniewy, geb. am 18. November 1849, katholisch, 74) Otto Ludwig Eduatd Domke aus Wieszfi, geb. am 30. September 1849, evangelisch, haben sich nach der Bescheinigung der Königlichen Regie⸗ rung zu Bromberg vom 28. Januar 1871 zu den von den Verwal— tungsbehörden angeordneten Revisionen nicht gestellt, ihr Rufenthalt im Inlande ist nicht zu ermitteln, die angestellten Erkundigungen danach haben auch keine Umstände ergeben, welche die Annahme aus- schlit ßen, daß die Heerespflichtigen die Königlichen Lande ohne Er— laubniß verlasstn und sich dadurch dem Eintritt in den Dienst des stehe nden Heeres zu entziehen gesucht haben. Auf Grund des §. 119 des Strafgesetzbuchs hat deshalb die Königliche Staatsanwgltschaft unterm 2. Februar 1871 gegen die obenbenannten 74 militärpflich⸗
tigen Personen die Anklage erhoben, und es ist in Folge dessen gegen dieselben durch Beschluß des unterzeichneten Heng
Tage wegen des gedachten Vergehens die Untersuchung eröffnet und zur öffentlichen mündlichen Verhandlung der Sache ein Termin auf
den 16. Juni 1871, Vormittags 9 Uhr, an hiesiger Gerichts
stelle anberaumt worden, zu welchem die obenbenannten 74 Militär- pflichtigen mit der Aufforderung, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Be⸗ weismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem Gerichte so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden kͤnnen und unter der Verwarnung vorgeladen werden, daß gegn die Ausbleibenden mit der Unter= suchung und Entscheidung der Sache in contumaciam verfahren werden wird. Schubin, den 4. Februar 1871. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.