1150
ierenden im Reiche unter Deinem Segen trachte, Dein himm— isches Reich auf 536 bauen zu helfen und Deines Namens errlichkeit zu preisen. R w 8 . n . in seiner Noth und sei ein Heiland aller Menschen, vorzüglich Deiner Gläubigen. Bewghre uns vor einem bösen unbüßfertigen Tode und bringe endlich uns Alle in Dein ewiges Himmelreich, durch Jesum Christum, unsern Herrn, Amen.
Akademie der Künste.
Bekanntmachung., —.
Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers und Königs wird die Königliche Akademie der Künste am Mittwoch, den 22. März, Vormittags 103 Uhr, eine öffentliche Sitzung halten, zu welcher der Zutritt, auch ohne besondere Einladung durch Karten, freisteht.
Berlin, am 18. März 1871.
Direktorium . und Senat der Königlichen Akademie der Künste.
Im Auftrage: Ed. Daege. O. F. Gruppe.
Abgereist: Se. Excellenz der General der Infanterie und Generagl⸗Gouverneur im Bereich des V. und VI. Armee ⸗Corps, von Steinmetz, nach Posen.
Berlin, 20. März. Se. n,, der König haben Allergnädigst geruht, den nachstehend aufgeführten Mitgliedern der freiwilligen Krankenpflege die Erlaubniß zur Anlegung fol⸗ gender, ihnen verliehenen e en,. , , zu ertheilen, und zwar: des Ritterkreuzes erster Klasse des Königlich bayerischen Militär-⸗Verdienst-Ordens: dem Kammerjunker Freiherrn von Tettau zu Dresden, dem Landeösältesten Pförtner von der Hölle auf Steinborn; des Ritterkreuzes zweiter Klasse desselben Ordens: dem Louis Stangen aus Berlin, des Großherzoglich mecklenburgischen Militär⸗Verdienstkreuzes zweiter Klasse für Kombattanten: dem Fürsten zu Putbus, dem Grafen Theodor zu Stolberg⸗Wernigerode, dem Bau ⸗ Unternehmer Petit; derselben Decoration für
Nichtkombattanten: dem Erb⸗Ober⸗Kämmerer von Schlesien
Grafen von Maltzan -⸗Militsch, dem Grafen Wilhelm von Kleist auf Juchow bei Pielburg in Pommern, dem Major a. D. und Landschafts-⸗Direktor Freiherrn von Zed litz⸗ Neukirch-Pischko witz, dem Landrath a. D. Dr. Frieden thal auf Giesmannsdorf, dem Landesältesten und Ritterguts. besitzer Grafen von Arco auf , bei Ratibor und dem Forstmeister von Alvensleben zu Magdeburg.
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 20. März. Ihre Majestät die Kaiserin⸗Königin war vorgestern in der 11. Vorlesung des Wissenschaftlichen Vereins anwesend. Ihre Königlichen
oheiten der Großherzog und, die Großherzogin von
aden, sowie der Fürst von Hohenzollern dinirten bei den Kaiserlichen Majestäten im Palais. — Gestern wohnte Ihre Majestät die Kaiserin⸗Königin dem Gottesdienste im Dome bei. — Das Familiendiner fand bei Ihrer Majestät der verwitt⸗ weten Königin in Charlottenburg statt.
— Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz machte am 17. Abends eine Rundfahrt mit Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Kronprinzessin 365 die Stadt, um die Illumination in Augenschein zu nehmen.
Am 18. d. M. erstattete Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit , der verwittweten Königin und den hier anwesenden Mitgliedern der Königlichen Familie Seinen Besuch, empfing die zur Beglückwünschung Sr. Majestät des Kaisers und Königs hierher gesandten Kaiserlich russischen Offiziere und erschien Abends zum Thee bei Ihren Majestäten.
Am 19. d. M. wohnten beide Kronprinzlichen Herrschaften dem Gottesdienst im Dom bei und nahmen an dem Familien⸗
Diner bei Ihrer Majestät der verwittweten Königin Theil. Seine
Kaiserliche und Königliche Hoheit nahm den Thee bei den Kö— niglichen Eltern ein. ; Am 17. d. Mts. ist auch Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Carl Ihrem Gemahl bis zur Wildpark⸗ station nig en e fe hen, wodurch wir den in Nr. 78 d. Bl. ericht vervollständigen. . Abends „ 11 Uhr,
enthaltenen ; Gestern, Sonntag den 19. d. M., traf Se. Königliche Hoheit der Feldmarschall Prinz Friedrich
Carl, von Fontainebleau kommend, mittelst Extrazugs übe
Cöln hier ein und wurde auf dem Potsdamer Bahnhofe von Seiner Durchlauchtigsten Mutter, der Prinzessin Carl Königliche Hoheit, seiner Durchlauchtigsten Gemahlin und Prinzessinnen Töchtern Königlichen Hoheiten, sowie Ihrer Königlichen Hoheit der Prxinzessin Luise aufs Herzlichste begrüßt. Außerdem hatten sich zum Empfange der stellvertre⸗ tende kommandirende General des III. Armee-Corps, General der Infanterie von Griesheim, der Polizei ⸗Präsident von Wurmb, der Major Graf Theodor zu Stolberg, der Ordonnanzoffizier Graf Wilhelm von Redern u. A. eingefunden. Vor dem Bahn⸗ hofsgebäude erwartete, trotz der späten Abendstunde, ein zahl⸗ reiches Publikum den Feldmarschall und empfing Se. König⸗ liche Hoheit mit enthusiastischen Zurufen. /
— Ueber die Reise Seiner Majestät des Kaisers und Königs wird nachträglich von dem W. T. B.« aus Halle berichtet .
Bei der Durchfahrt Sr. Majestät des Kaisers durch Halle am 17. d. brachte der Ober⸗Bürgermeister der Stadt Namens derselben in einem Pokale, den der hiesige Veteranenverein zum Andenken an die Kriege 1813, 1814, 1815 gelle hat, Sr. Majestät einen Erfrischungstrunk dar. Allerhoͤchstdieselben erwiederten dankend:
»Ich bin erfreut, nicht allein über diese Stiftung der
Veteranen Ihrer Stadt, sondern auch darüber, daß Ich an dem
Tage, dessen Andenken dieser Becher geweiht ist, heute nach
58 Jahren den Ehrentrunk für die Stadt Halle aus demselben erwiedern kann. Wie damals der 17. März durch die Verord⸗ nung zum Zusammentritt der Landwehr den Anfang des Befreiungskrieges bezeichnete, so bezeichnet er heute als Tag Meiner Rückkehr das Ende unseres glorreichen Krieges.“
Die . Magdeb. . theilt unterm 18. mit: Bei An⸗ kunft des festlich geschmückten Zuges hatten auf dem am Friedrich Wilhelmsgarten errichteten Perron die Spitzen der Militär- und Civilbehörden, die Vertreter der Geistlichkeit, die Damen der patriotischen Vereine und die aus Abgeordneten des Magistrats und der Stadtverordneten sowie der Aeltesten der Kaufmannschaft zusammengesetzte städtische Deputation Auf- stellung genommen. Sobald der KaiserlicheZug hielt, verließen Se. Majestät, gefolgt von dem Kronprinzen, den Salonwagen, der in unmittelbarer Nähe der vorgenannten städtischen De— putation sich befand, und so konnte der Ober⸗Bürger⸗ meister Hasselbach zuerst Se. Majestät bie, und ihm die Glück, und Segenswünsche im amen der Stadt Magdeburg zurufen. Nach einer Ansprache desselben bestätigte in der mit weithin vernehmbarer Stimme gesprochenen Antwort Se. Majestät das von ihm bei der Abreise in den Krieg gesprochene Wort, daß der Sieg bei Gott stehe; da das preußische Heer aber alle Zeit mit Gott in den Kampf zieht, so ist ihm auch dessen Hüuͤlfe geworden.“ Die ,, des Deutschen Reiches sei gelungen, nun käme es darauf an, es . und fester zusammen zu kitten. — Was die vermehrten
egierungssorgen anbetreffe, so sei Er sich deren wohl bewußt; so viel ihm Gott noch Kraft schenke, würde Er sich denselben hingeben, und was Er unerledigt zurücklassen müsse, das würde hier Sein Sohn vollenden!
— Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrathes für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Handel und Verkehr hielten heute eine Sitzung ab.
— Der zum zweiten Bevollmächtigten bei den Friedens⸗ unterhandlungen in Brüssel ernannte diesseitige Gesandte am i men Hofe, Graf Arnim, ist gestern nach Brüssel abgereist.
— Der General -⸗Postdirektor Stephan ist gestern von seiner Dienstreise nach Frankreich wieder zurückgekehrt.
— Zum Besten der Hinterbliebenen der im Felde gefalle⸗ nen Musiker und des Lazareths in der Kaiser Franz ⸗Kaserne fand gestern Abend in dem Saale des Königlichen Haus⸗ Ministeriums ein Concert statt, welches von einer zahlreichen, allen Gesellschaftskreisen der Residenz angehörenden Versamm⸗ lung besucht war.
Es kamen in demselben eine Gavotte und ein Rondo von J. S. Bach, eine Sonate — h-moll, J. Satz — von Chopin, sowie mehrere Gesangspiecen, vorgetragen von Frau Lucca, 6, Brandt, Fräulein Lindberg und Herrn Betz, zur Aus⸗ ührung.
In gut unterrichteten Kreisen wird bestätigt, daß sich de Raser
Die Einnahme war bei Weitem höher, als sich nach dem festgesetzten Preis der Billets erwarten ließ.
Königsberg, 17. März. Die »Ostpr. Z.« veröffentlicht folgendes, dem 1. Bataillon (Königsberg) 1. Garde ⸗Landwehr— Regiments zugegangene Schreiben:
Ich danke dem 1. Bataillon 1. Garde⸗Landwehr⸗Regiments für den ausfübrlichen Bericht über die Theilnahme desselben am gegen — wärtigen Feldzuge, welchen ich mit großem Interesse gelesen habe, und aus welchem ich zu meiner Freude ersehen, wie es, einen Vorzug vor vielen anderen genießend, zur Lösung hochwichtiger Aufgaben befehligt worden ist, die es im Bewußtsein seiner Mann haftigkeit, mit e ng und Ausdauer, ungeachtet aller An-
rengungen, musterhaft zu lösen wußte. Wenngleich ich an diesen Eigenschaften desselben niemals zweifeln konnte, so ist es mir von hohem Werth, daß demselben Gelegenheit gegeben wurde, diese in hervorragender Weise zu bethätigen Ich benuße gern diese Gelegen heit, dem Bataillon meinen Glückwunsch auszusprechen zu seinen glücklichen Erfolgen, die auch bei Sr. Majestät dem Kaiser Anerken— nung gefunden haben, und meinerseits erlaube ich mir demselben meine vollständige Befriedigung über dessen ruhmvolles Verhalten aus- zusprechen. Wolle Gott das brave Bataillon auch ferner beschützen und in seine Heimath geleiten!
Hauptquartier Versailles, 22. Februar 1871.
Albrecht, Prinz von Preußen.
Wilhelmshaven, 17. März. Vize Admiral Jachmann hat heute folgenden Tagesbefehl erlassen:
Nachdem Se. Majestaͤt mich von dem Befehl über die Seestreit⸗ kräfte in der Nordsee ntbunden und ich meine Flagge . habe, spreche ich den Herren Offizitren, Aerzten, Beamten, Decksoffi⸗ zieren, Kadetten umd Mannschaften meine volle Anerkennung aus wegen der trefflichen Faltung, der guten Disziplin und der stets gleichen Ausdauer, we he dieselben in einer Zeit bewahrt haben, die unsere patriotischen Herzen auf das Tiefste ergriffen hat und in welcher die Ungunst der Verhältnisse es nicht gestattete, mit unseren helden müthigen Brüdern der Armeen durch die That Zeugniß unserer Hin gebung für König und Vaterland abzulegen. — Der treffliche Geist aber, der sich in dieser auch für die Flotte schweren Zeit bewährt hat, bürgt mir für die Zukunft derselben und ich nehme die Ueber— zeugung mit, daß die Flotte in künftigen Zeiten, wenn sie ihrer Auf— gabe gewachsen sein wird, zum Ruhm des Vaterlandes beitragen wird. Jachmann, Vize⸗Admiral.
Wilhelmshsbe, 19. März. Heute Morgen 93 Uhr ist Napoleon per Extrazug abgereist. General Graf Monts begleitet denselben bis zur Grenze, zwei Compagnien des S3. Infanterie Regiments waren mit Musik aufmarschirt und bildeten Spalier.
Wie die »Hessische Morgenzeitung ⸗ meldet, ist in den Reise⸗ dispositionen Napoleons insoweit eine Aenderung eingetreten, als derselbe sich nicht über Frankfurt, sondern über Gießen und
GCöln nach London begeben wird,
Nach Mittheilungen aus London vom 19. reisten die Kaiserin Eugenie und der Kaiserliche Prinz in Folge einer telegraphischen Aufforderung des Kaisers Napoleon nach Dover, um denselben dort zu empfangen. Letzterer wird Montag daselbst erwartet.
Cöln, 19. März. Die Köln. Ztg.« veröffentlicht Folgendes:
Dem bei dem Empfange Sr. Majestät des Kaisers und Königs zu Saarbrücken mir gewordenen Auftrage folgend, verfehle ich nicht, allen Städten und Gemeinden der Rheinprovinz mitzutheilen, daß Allerhöchst derselbe Seine volle Anerkennung über die Opferwilligkeit und den patriotischen Sinn, welchen die Gemeinden der Rheinprovinz wie des ganzen Vaterlandes seit dem Beginne des nun beendigten Krieges bewiesen und welchem nebst Gottes Hülfe die glorreichen Er— folge zu verdanken seien, so wie den Dank für die Allerhöchst Ihm durch die Vertreter der Städte und Gemeinden der Provinz gewor⸗
dene gemeinsame Begrüßung in Gnaden auszusprechen geruht haben.
Eöln, den 18. März 1871. Bachem, Ober Bürger meister.
Baden. Karlsruhe, 17. März. Heute Mittag 2 Uhr traf der Kronprinz von Sachsen nebst Gemahlin hier ein und setzte nach kurzem Aufenthalte die Reise landaufwärts fort. Die Herzogin von Hamilton bewillkommnete die hohen Reisen⸗ den am Bahnhofe.
Bayern. München, 19. März. Die bereits tele⸗ graphisch gemeldete Nachricht der »Korrespondenz Hoff— mann« in Betreff Landau's lautet: Se. Majestät der König haben entsprechend der desfallsigen Vereinbarung im Schlußprotokolle zum Vertrage von Versailles vom 23. No⸗ vember 1870, die Aufhebung der Festungseigenschaft des Platzes Landau Allerhöchst zu genehmigen geruht.
— Der Erb⸗Großherzog von Mecklenburg ist, von der Armee in Frankreich kommend, zum Besuch des Königlichen Ho fes hier eingetroffen. .
— (W. T. B. Gutem Vernehmen nach wurde den Professoren Döllinger und Friedrich eine neuerliche vierzehntägige Frist zur Abgabe der Erklärung ihrer Unterwerfung unter die Beschlüͤsse des Konzils gegeben.
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 18. März. (W. T. B.)
1151
bei der bevorstehenden Siegesfeier in Berlin durch einen be sondern Gesandten wird vertreten lassen.
— 19. März. Der Reichskanzler Graf von Beu t hat , nach Ofen begeben, um dem Kaiser Vortrag zu alten.
— , Das Abgeordnetenhaus nahm den Gesetzentwurf über die Lemberg⸗Stryer Eisenbahn nach den Antraͤgen des Ausschusses an.
— Am 17. d. M. ist, der Prag. Zig. zufolge, die von dem Kaiser genehmigte neue, auf die Stabilität der verschiedenen Regimenter in ihren Garnisonen berechnete Dislokation der Armee im Kriegs⸗Ministerium bereits in lithographirten Exemplaren an die verschiedenen Abtheilungen erfolgt worden. Mit der Verlegung mehrerer Regimenter in die neuen Garni⸗ sonen wird schon im nächsten Monat begonnen, bis Ende September wird die neue Dislokation gänzlich durchge- führt sein.
— In Linz wurde am 14. d. M. von den Deutschen eine zweite Siegesfeier begangen.
Pesth, 18. März. In der heutigen Sitzung des Unter⸗ hauses wurde die Debatte über das Bubgetgesetz begonnen. Das Gesetz wurde als Grundlage der Spezialberathung mit i Majorität angenommen. Hierauf begann die Spezial⸗
ebatte.
— 19. März. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Unterhauses gelangte der Antrag Iranyi's, das Haus möge seine Mißbilligung darüber aussprechen, daß die Regie⸗ rung bei Abschluß des Friedens nicht ihren gesetzlichen Einfluß zu Gunsten Frankreichs ausgeübt habe, zur Debatte. — Der Minister⸗Präsident Andrassy vertheidigte die Neutralitäts—⸗ politik und erklärte, nicht Rußland habe die Monarchie ver hindert, an dem Kriege Theil zu nehmen, auch nicht Furcht oder Schwäche seien die Gründe für die Neutralität gewesen, sondern nur aus dem Interesse der Monarchie sei diese Politik hervorgegangen. Der Wunsch Rußlands, daß Oesterreich den Friedensstand seiner Armee nicht erhöhen möge, wurde ab— gelehnt. Die Monarchie führe nur Krieg, wenn es die Inter⸗ essen ihrer Existenz erheischen, dann aber würde sie auch eine kaum geahnte Kraft entfalten.
Grgz, 14. März. Am 29. d. wird nun definitiv die grazer Siegesfeier abgehalten. Vorgestern haben im Mürzthal glänzende Siegesfeiern mit Fackelzug und Höhenbeleuchtung ungehindert stattgefunden.
Schweiz. Bern, 18. März. (W. T. B.) Bis heute wurden gegen 54,000 internirte französische Soldaten und 2000 Pferde evakuirt.
Die Kommission zur Berathung der Revision der Bundes⸗ verfassung beschloß, daß die Mitglieder der Bundesversammlung nicht zugleich die Stelle von Bundesrichtern bekleiden dürfen. Die Kommission beendigte heute ihre erste Berathung und wird am 17. April zu einer zweiten Berathung wieder zu⸗ sammentreten.
Großbritannien und Irland. London, 18. März. Graf Szeeczsen und Graf Alexander Apponyi sind gestern nach Wien abgereist. Der Graf von Flandern nebst Familie ist hier eingetroffen. Der Herzog von Nemours hat sich mit seinen beiden Töchtern über Dover nach Frankreich begeben.
— Das Protokoll der Pontus⸗Konferenz wurde heute dem Parlamente vorgelegt.
Frankreich. Paxis, 18. März. Dem »Journal des Débats« vom 1I7. d. zufolge haben 17 Abgeordnete von Paris, welche kürzlich ein versöhnliches Manifest veröffentlichten, sich gestern dahin entschieden, nochmals einen Appell an die Nationalgarde zu erlassen, in welchem dieselbe aufgefordert wird, die zurückbehaltenen Kanonen der Behörde auszuliefern. Der Abg. Schölcher hat sich ganz besonders energisch in diesem Sinne ausgesprochen. — Die 56 Kanonen, welche bisher auf dem Vogesenplatz standen, sind gestern von der Rationalgarde nach Belleville geschafft worden, um sie vor der befürchteten Wegnahme seitens der Behörden in Sicherheit zu bringen. Man ist überall der Ansicht, daß die Regierung nunmehr . liche Maßregeln ergreifen werde, um dem anormalen Zustande auf dem Montmartre und in einigen anderen Vorstäͤdten ein Ende zu machen. In mehreren Stadtvierteln ist gestern bereits die Nationalgarde zusammengezogen worden.
— Nach Meldungen der »Agence Havas« hatte die Regie⸗ rung in vergangener Nacht Truppenabtheilungen entsandt, welche die Stellungen des Montmartre besetzen sollten. Es ge— lang denselben, auch ohne Konflikt die Mehrzahl der Kanonen zu entfernen. Die Gensd'armerie arretirte 400 Personen. Am 18. Morgens rückten die Nationalgarden⸗Bataillone von Belle⸗ ville vor das Hesgh een und befreiten ohne Konflikt sämmt⸗ liche Gefangene. Die Nationalgarden waren in der Weise an—⸗ marschirt, daß sie die Gewehrkolben nach oben trugen. Genera