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lebe die Republik, es lebe die Ordnung!“ statt. Der Zug be⸗ gab sich alsdann vor den Posten, welcher den Zugang vom Platz Vendsme nach der Rue de la Paix bewachte und ver⸗ langte von demselben, daß er sich zurückziehen und von den Nationalgarden dieses Stadtviertels ablösen lassen sollte. Die Schildwachen verweigerten, dieser Aufforderung Folge zu leisten, indem sie erklärten, daß sie kraft ihrer Ordre auf ihrem Posten verharren müssen. Nach verschiedenen Unterhandlungen ließ der Zug eine dreifarbige Fahne vorantragen, worauf die Nationalgarde den Fahnenträger mit dem Bajonnette be⸗ drohte; dieser zog sich darauf zurück und ein gewisser Baron Nathan, der die Fahne alsdann ergriff, forderte die Menge auf, vorzugehen und rief aus, daß der Wider⸗ stand, den man der Mänifestation entgegensetzt, kein gesetzlicher sei. Auf seine Aufforderung drang die Menge vor, die Tam⸗ boure der Nationalgarde, welche auf dem Platze kampirten, schlugen Generalmarsch, mehrere Flintenschüsse wurden in die Luft abgegeben. Die Menge wich nach allen Seiten zurück, aber nicht schnell genug nach Ansicht der Insurgenten, von denen drei Glieder änlegten und fünf Minuten lang ein Pe— lontonfeuer auf die Menge unterhielten. Es war eine schreck— liche Scene, Unordnung und Schrecken waren auf dem Gipfel⸗ punkt. Die Insurgenten rückten sodann die Rue de la Paix bis zum Ende der Rue Castiglione vor. Die Todten und Ver⸗ wundeten sind wenigstens auf 30 zu schätzen. Baron Nathan erhielt 2 Kugeln in die Brust. Eine Stunde später rückte ein starkes Bataillon von dem Faubourg St. Antoine her durch die Rue de Rivoli vor und vereinigte sich mit den Insurgenten, welche sich auf dem Platz Vendésme befanden.
Um 4 Uhr wurde alsdann in ganz Paris Generalmarsch geschlagen, um die Nationalgarde unter die Waffen zu sam—⸗ meln. Man weiß noch nicht, wie die Entschließungen, welche gegen die Insurgenten getroffen werden, lauten. Alle Läden sind geschlossen. Man befürchtet für diesen Abend einen Kon⸗ flikt zwischen den Insurgenten und dem Theil der National— garde, welcher entschlossen ist, die Ordnung wiederherzustellen. Die Insurgenten besetzen die Häuser, welche in der Gegend des Hotel de Ville liegen. Die Gitter der Tuilerien sind geschlossen.
— Das ⸗Bureau Havas⸗Bullier⸗Reuter« in Brüssel er⸗ fährt unterm 23, daß die französische Regierung beabsichtigt, die in der Bretagne stehenden Truppen um le Mans zusam⸗ menzuziehen, um dieselben, wenn es nöthig sein sollte, mit zur Wiederherstellung der Ordnung in Paris zu verwenden. Eine Brigade habe bereits Laval verlassen und werde heute in le Mans eintreffen. j
— 6 Uhr Abends. Seit dem Konflikt auf der Place Vendsme ist kein neuer Zwischenfall eingetreten. Die Aufrührer auf derselben haben neue Verstärkungen von dem Bastillenplatze aus erhalten. Heute Nachmittags wollte ein Infanterie⸗Bataillon, mit Ehassepots bewaffnet,
mit mehreren Geschützzen und mit einem unbewaffneten
Nationalgarden⸗Bataillon durch die Champs Elysées und das Thor von Neuilly über Courbevoie nach Versailles ziehen. Das Fort von Vineennes ist heute auf Ordre des Central⸗ komite besetzt. Die Offiziere wollten Widerstand leisten, allein die Truppen fraternisirten mit den Insurgenten. Das Centralkomite hat den Oberst Eudes zum Delegirten des Kriegs⸗-Ministers ernannt; derselbe hat sich in den Zimmern des Kriegs⸗Ministers Leflös eingerichtet. 1600 Mann lagern in dem Kriegs⸗Ministerium. Sauglier wurde zum Delegirten der auswärtigen Angelegenheiten ernannt. Gegenwärtig sind das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten und die Mairie des 2. Arrondissements die einzigen öffentlichen Ge— bäude, welche nicht durch aufständische Bataillone besetzt sind. Chanzy wird noch immer gefangen gehalten. General Eremer ist nach Versailles vor das Kriegsgericht citirt. Bei seinem Ausbleiben wird in contumaciam verhandelt werden. Die Börse wurde heute um 2 Uhr geräumt, das Geschäft ruhte ganz Clemenceau und seine Adjunkten wurden von den Agenten des Central-⸗Komites aus der Mairie vertrieben. Cluseret hat ebenfalls im Kriegs-Ministerium Wohnung ge⸗ nommen. ᷣ
— 23. März, Morgens. Das „Journal officiel« des Cen⸗ tralkomites veröffentlicht folgendes Schreiben des kommandiren den Generals der deutschen Armee in Compisgne an den gegen⸗
wärtig Kommandirenden in Paris:
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»Der unterzeichnete kommandirende General beehrt sich, Ihnen anzuzeigen, daß die deutschen Truppen, welche die Forts im Norden und Osten von Paris und die Umgebungen der Stadt am rechten Kö besetzt halten, Befehl erhalten haben, so 4 eine passtve freundliche Haltung zu beobach⸗ ten, als die Ereignisse, deren Schauplatz das Innere von Paris gegenwärtig ist, keinen derartig feindseligen Charakter egenüber den deutschen Armeen annehmen, daß ö dadurch n Gefahr gesetzt würden; sie werden sich vielmehr innerhalb
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der durch die Friedensprälimingrien bestimmten Grenzen hal⸗ ten. Sobald jedoch diese Ereignisse einen feindseligen Charakter annehmen, würde die Stadt Paris feindlich behandelt werden. General von Schlotheim.“
Der Delegirte des Centralkomites für die auswärti⸗ gen Angelegenheiten antwortete hierauf: »Die Revolution, welche sich in Paris durch das Centralkomite voll⸗ zogen hat, besitze einen wesentlich munizipalen Charakter und sei mithin in keiner Weise aggressiv gegen die deutschen Armeen, auch haben wir, fügte der Delegirte hinzu, keine Befugniß, die durch die Nationalversammlung in Bordeaux angenommenen Friedenspräliminar⸗Bedingungen zu diskutiren.« — Dasselbe Blatt schreibt ferner: Die reaktionäre Presse hat zu Verleumdungen ihre Zuflucht genommen, um die Patrioten in Mißachtung zu setzen; wir können die Preßfreiheit nicht an⸗ tasten, allein, da die Regierung in Versailles die ordentlichen Gerichtshöfe suspendirt hat, so benachrichtigen wir die übel— wollenden Schriftsteller, daß in Fällen, für welche in gewöhn⸗ lichen Zeiten die Bestimmungen des gemeinen Rechtes bezüglich der Verleumdungen und Aufreizungen zur An⸗ wendung zu kommen hätten, nunmehr das Central⸗ komite der Nationalgarde entscheiden wird. Weiter erklärt das gedachte Blatt: Alle Beamte der öffentlichen Verwaltungs⸗ zweige, welche vom 25. März ab ihre gewöhnlichen Beschäfti⸗ gungen nicht wieder aufgenommen haben, werden unnachsichtlich ihres Dienstes enthoben. — Das »Journal des Dobats⸗ schreibt: Nach den Ereignissen des gestrigen Tages ist die Partei, welche sich des Stadthausetz bemächtigt hat, eine Partei von Mördern. »Alle Nationalgarden, alle Bürger der Stadt Paris müssen begreifen, daß der Insurrektion keinen Widerstand entgegen⸗ setzen, die Familie, den Wohlstand und die Ehre des Vater⸗ landes aufopfern hieße. «
Ver sailles, 22. März. Eine Depesche des Ministers des Innern an die Präfekten giebt den Auftrag, das »Journal officiel, von Paris überall, wo es angetroffen wird, mit Be= schlag zu delegen, da das einzige gesetzliche amtliche Blatt das in Versailles erscheinende »Journal officiel« sei. In Paris habe eine große Manifestation zu Gunsten der Versailler Re— gierung stattgefunden; überall seien die Rufe: Nieder mit dem Komite, es lebe die Nationglversammlung vernommen worden.
— VNationalversammlung. Die Kommission für den MunizipralGesetzentwurf hat der Kammer die Ablehnung des von mehreren Deputirten des Seinedepartements bezüglich der Pariser Gemeindewahlen eingebrachten Gesetzentwurfs vorgeschlagen. — Der Minister des Innern, Picard, hat Namens der Regierung einen anderen Gesetzentwurf über die Gemeindewahlen, eingebracht. Nach demselben wer⸗ den die Munizipalräthe auf 3, Jahre gewählt., Für die Maireswahlen soll das Gesetz vom Juli 1848 proviso⸗ risch Gültigkeit behalten. Jedes der 20 Pariser Arron⸗ dissements wird je drei Gemeinderäthe zu wählen haben. Die Versammlung nahm für diesen Gesetzentwurf die Dringlichkeit an. — Jules Favre theilte hierauf der Versammlung mit, daß ein bedauerlicher Zwischenfall, der sich soeben zugetragen, die von Frankreich erduldeten Leiden noch verschlimmere. Er
habe nämlich von dem Deutschen Reichskanzler die folgende
Depesche erhalten:
»Ich beehre mich Ihnen anzuzeigen, daß das Ober kommando der Armee vor Paris Angesichts der, Ereig- nisse, welche sich in Paris zutragen, welche die Konvention fast nicht mehr sicher stellen, die Annäherung an unsere Linien, d. h. an die von uns besetzten Forts, unter⸗ sagt hat. Ich verlange, daß die in Pantin zerstörten Telegraphenlinien innerhalb 24 Stunden wiederhergestellt werden, und werde die Stadt Paris als Feind behandeln, wenn Paris die mit den Friedenspräliminarien in Widerspruch stehen⸗ den Vorgänge noch fortsetzen sollte. Dies würde eine Eröffnung des Feuers Seitens der Forts zur Folge haben.“ Javre theilte weiter mit, er habe gean twortet, daß die aufständische Bewegung, welche in Paris durch Ueber— rumpelung den. Sieg davongetragen habe, das Werk einiger Aufständischen sei. Die Regierung werde diese Bewegung unterdrücken, und wenn sie dies nicht auf der Stelle thue, so geschehe dies nur, um Blutvergießen zu vermeiden. Was die Durchschneidung der Telegraphen⸗ drähte bei Pantin angehe, so habe die Regierung im Augen⸗ blicke nicht die Mittel, die Störungen sofort zu beseitigen, sie habe jedoch die Maires unverzüglich von dem Thathestande in Kenntniß gesetzt und werden dieselben sicherlich alles Mögliche
aufbieten. Die Insurgenten haben sich durch Bons 1 Million
Francs aus der Bank von Frankreich auszahlen lassen, wäh⸗ rend sie bei dem Hause Rothschild vergeblich die Auszahlung einer halben Milllon im Wege der Regquisition verlangt haben. Mehrere Pariser Journale, darunter »Figaro«, » Gaulois« und Moniteuc« sind von Paris nach Versailles übergesiedelt. Die
des Hafens von Carrizal Bajo zum »großen
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von der Fünfzehner⸗Kommission zur Bekämpfung des Auf⸗— standes vorgeschlagenen Maßregeln werden noch geheim ge— halten. .
Rumänien. Bukarest, 23. März. (W. T. B.) Die Kam mer nahm in ihrer heutigen Sitzung die Gesetzesvorlage bezüglich der Erhöhung der Grundsteuer von 4 auf 6pEt. an. Der Gesetzentwurf zur Tilgung der schwebenden Schuld wurde in Erwägung genommen. Acht Deputirte stellten den Antrag die Budgetvorlage en blos anzunehmen, da die Session der Kammer mit dem 27. d. M. beendigt ist.
— (W. T. B.) Gestern Abend hat der Pöbel den Saal, in welchem die hiesigen Deutschen den Geburtstag des Deutschen Kaisers feierten, gestürmt. Der Saal wurde in Gegenwart des deutschen General-⸗Konsuls von Radowitz demolirt. Mehrere Verwundungen sind zu beklagen. — Das Ministerium und der Polizeipräfekt haben ihre Entlassungen eingereicht.
Nußland und Polen. St. Peters burg, 22. März. Geheimer Rath Sstolypin, außexordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister am württembergischen Hofe und Wirklicher Staats-Rath und Kammerherr von Stael, Rath der Boischaft in Konstantinopel, sind zu außerordentlichen Ge— sandten und bevollmächtigten Ministern, ersterer am Hofe Sr. Majestäts des Königs der Niederlande, letzterer am württem⸗
bergischen Hofe ernannt.
Amerika. Aus Washington, 21. März, kommt die Meldung, daß die Nachricht, General Sickles, der amerikanische Gesandte in Madrid, habe die Weisung erhalten, Offerten für den Ankauf von Cuba und Portorico zu machen, jedweder Be— gründung entbehre.
— Die Nr. 12 des »Preußischen Handels ⸗‚Archivs« hat folgenden Inhalt: Gesetzgebung: Belgien; Anwendung des Fittiventrepots auf Runsttischlereihölzer. — Chile: Zollbefreiung von Wolle. — Erhebung Hafens. — Statistik: Deutsches Reich: Preußen: Uebersicht des Waaren Ein und Ausgangs zu Stetin im Jahre 1870. — Württemberg: Jahresberichte der Han dels-⸗ und Geiwerbekammern in Württemberg für das Jahr 1869 (Forts) — Vereinigte Staaten von Nordameriia: Jahresbericht des Bundeskonsulats zu Richmond für 1871. — Mittheilungen: Berlin. Cottbus. Landsberg a W. Memel. Danzig. Bromberg. Stettin. Breslau. Gleiwitz. Glogau. Magdeburg. Nordhausen. Bielefeld. Münster. Cöln. Amsterdam. Gonaives. Fayel. Point de Galle. Lille and. ;
— Das „Amtsblatt der Norddeutschen Postverwaltung«, Nr. 27, hat folgenden Inhalt: General⸗Verfügungen; vom 15. März 1871 Spedition der Korrespondenz nach Konstantinopel; vom 18. März Is7 1: Päckereisendungen nach und aus den Vereinigten Staaten von Amerika, und Korrespondenz nach und von den Faröer; vom 21. März 18571: Erweiterung des Inhalts der Gruppen des Speditionsmaterials, Kreditirung des Portos für Packet! und Werthsendungen der Gens d'armerie, und Behandlung der Defekt und Vergütungsdesignationen.
— Nr. 12 der »Annalen der Landwirthschaft in den Königlich Preußischen Staaten« hat folgenden Inhalt: Ecste Ausschußsitzung des Königlichen Landes⸗-Oekonomie-Kollegiums (6. März und folgende Tage). (Forisetzung) Ueber Ville's Düngerkompositionen und dessen Versuche, betreffend die Aufnahme des Slickstoffs durch die Pflanzen. Von Prof. Dr. Gust Wunder. (Schluß.) I6. ordentliche General- BVersammlung des Vereins der Spiritusfabrikanten in Deutschland. 26. General ⸗Versammiung aller zum landw. Centralvereine des Reg. Bezirks Potsdam gehörenden Spezialvereine. Berichte und Korrespon⸗ denzen: Aus der Provinz Preußen, Anfang März. Aus dem Reg. Bezirke Stralsund. Notizen: Uebersicht der in der Betriebsperiode vom 1. Januar bis 31. August 1870 in den Rübenzuckerfabriken des Zollveresns verarbeiteten Runkelrüben. Eisgang im Regierungsbezirk Tiegnitz. Preußische Boden Kredit⸗Attien Bank Jachmann-Spielhagen. Sißung der Königlich schwedischen Landbau Akademie am 20 Februnar. Dreizehnte allgemeine schwedische Landbau -Versammlung. Kleve, 15 März. Preisverzeichnisse. Lehrplan der Königlich landw. Akademie Poppelsdorf. Personalien. Hypothekenbericht der preußischen Boden Kredit ⸗Aktienbank in Berlin, Jachm ann⸗Spielhagen. Marktbericht. Butterpreise. Viehpreise. Stärkepreise.
NReichstags⸗Angelegenheiten. Bei der engeren Wahl sind zu Reichstags ⸗Abgeordneten gewählt worden:
m 6. Trierschen Wahlbezirk (Ottweiler — St. Wendel — Meisen⸗ heim: der Kommerzien⸗ Rath Stumm in Neunkirchen mit 9737 gegen 7615 Stimmen, welche Graf Clemens v. Droste ⸗Vischering erhalten hat ;
im 6. schleswig holsteinschen Wahlbezirk (Seegeberg 26; der Ober ˖ Gerichtsrath a. D. Jensen zu Glüchstadt mit 4210 gegen 3987 Stimmen, welche der Landrath a. D. v. Moltke erhalten hat. .
Königreich Sachsen. 15. Wahlkreis. (Mittweida⸗Limbach.) Bei engerer Wahl wurde gewählt Prof. Dr. Karl Biedermann mit 5910 Stimmen. Sein Gegenkandidat, Lehrer Spier, erhielt 4017 Stimmen.
20. Wahlkreis (Wolkenstein⸗Zschopau) Bei der engeren Wahl wurde Dr. Eduard Brockhaus zu Leipzig mit 7062 von 10557 Stim-. men gewählt. Sein Gegenkandidat, Amtshauptmann von Einsiedel zu Annaberg, erhielt 3495 Stimmen. ö
e, mm,, , , ; . . ö 35. i. . 1. ,
ᷣ Statistische Nachrichten.
— Die Produktion des Bergwerks-, Hütten und Salinenbetriebes im Zollverein war im Jahre 1869 (ver- glichen mit 1868) nach einer vom Central-⸗Bureau des Zollvereins kürzlich aufgestellten Tabelle folgende:
1LGruben: Steinkehlen 641 Werke (648), 535,487,365 Ctr. (514,095,157 Ctr. im Werthe am Ursprungsorte von 51,928, 403 Thlr. 58 597,029 Thlr.); Braunkehlen 864 W. (876), 151,B 390,897 CEtr. (143487300 Ctr.), 70177227 Thlr. (6668840 Thlen); Eisenerze 1543 W. (1622), 81,676,136 Ctr. (72,687,372 Ctr.), 7,756,491 Thlr. (6,462 761 Thlr.); Gold- und Silbererze 186 W. (91) 537,028 Etr. (568 697 Ctr.), 1328375 Thlr. (1571237 Thlr.), Quecksilbererze 1 W. (I), 239 Ctr. (450 Ctr.), 300 Thlr. (300 Thlr.); Bleierze 193 W. (1938), 2.002.610 Ctr. (1,890,627 Ctr.), 5,510,637 Thlr. 5,1843722 Thlr.); Kupfererze 47 W. (G63), 4,348,317 Centner (4,033,811 Centner), 176086742 Thlr. (11683000 Thlr.); Zinkerze 70 W. (69), 8, 100 498 Ctr. (7.397, 484 Ctr), 2,859, 895 Thlr. (2.538, 027 Thlr.); Zinnerze 2) W. (30), 4542 Ctr. (5429 Ctr) S7, 352 Thlr. (80,715 Thlr.); Kobalterze 3 W. (6), 5334 Ctr. (6163 Ctr.), 74,200 Thlr. (75, 104 Thlr.); Arsenik-⸗ erze 3 W. (4), 26 236 Ctr. 32584 Ctr.), 16 203 Thlr. (ish, 8 Thlr.); Antimonerze 4 W. (, 465 Ctr. (1099 Cir ) 777 Thlr. (1883 Thlr.); Manganerze 132 W. (199), 496,904 Ctr. (768,114 Ctr), 327 672 Thlr. (500744 Thlr); Alaunerze 3 W. 3), 3583373 Cir. (370 911 Etr,), 12458 Thlr. (13,20 Thlr.); Vitriolerze 30 W. (33), 1,555,550 Ctr. (1958, 006 Ctr), 3586638 Thlr. (568025 Thlra); Graphit 34 W. (37), 18611 Ctr. (16623 Ctr.), 22,720 Thlr. (18822 Thlr.); Phosphorit 44 W. (61), 659 779 Ctr. (693,140 Etr., 204. 847 Thlr. (184 249 Thlr); (20,244 Thlr). Der Gesammtwerth aller auf 3892 Werken (4046) geförderten Bergwerksprodukte . 79,229, 146 Thlr. ( 74, 184,974 Thlr.); Arbeiter waren überhaupt 229,985 (226,012) beschäftigt.
Il. Hütten: Roheisen in Gänzen und Masseln 150 W. (192, 24, 266,597 Cir. (22 496, 074 Ctr.), 27 690,266 Thlr. 25 525,814 Thlr. j Rohstahleisen 16 W. (12), 2,872,699 Ctr. (1B 507,679 Ctr.), 3, 757,231 Thaler (2051, 452 Thlr.); Gußwagren aus Erzen 37 W. (44), 1,121,292 Ctr. (14283, 191 Ctr.), 3,876, 002 Tolr. (2,986,490 Thlr. j; Gußwaaren aus Roheisen 441 W (415), 4,797,995 Ctr. (4.043, 477 Centner), 15,964,321 Thlr. (13,760,068 Thlr.); Siabeisen und gewalz⸗ tes Eisen 288 W. (324), 14840572 Ctr. (12.291, 951 Ctr.), 47 975, 864 Thaler (39 914,117 Thlr); Eisenblech 39 W. (43), 19733711 Ctr. (1829, 705 Cir), 8, 018036 Thlr. (7480 805 Thlr.); Eisendraht 38 W (35), 07 200 Ctr. (907 693 Ctr), 3511319 Thlr. (3.449490 Thlr.); Stahl 266 W. (203), 3, 226,387 Ctr. (2.456 736 Ctr.) 22,656, 803 Thir. (19 215,301 Thlr.); Gold 168, 004 Zollpfund (230 249 Zollpfund), 72'815 Thlr. (106009 Thlr.); Silber 8 W. (8 1845535, Zollpfund (187,118, Zollpf.), 5,4824426 Thlr. (5,586,149 Thlr ; Kaufblei 14 W. (16), 1,061,839 Cir. 971297 Cir.), 6,431,254 Thlr. G5. 824,096 Thlr.); Glätte 2 W. (), 105,883 Ctr. (105,057 Ctr.), 618,106 Thlr. (606,265 Thlr); gewalzte Bleiplatten 3 W. (3), 24,919 Ctr. (15,553 Etr.), 169,518 Thlr. (111.283 Thlr.); Garkupfer 8 W. (10), 91,049 Ctr. (6054 Ctr.), 2 320,391 Thlr. (2.268, 882 Thlr.); verarbeitetes Kupfer 21 W. (24, 85,394 Ctr. (68/762 Ctr.), 2659211 Thlr. (2 233,478 Thlr.); Messing 42 W. (32), 94, 616 Ctr. (81,497 Ctr., 2743, 600 Thlr. (2.488,11 Thlr.); Platten⸗ oder Barrenzink 45 W. (44), 1397013 Cir. (14322636 Ctr.), 84733967 Thlr. (8, M0, 530 Thlr.); Zink- blech 9 W. (8), 482,340 Ctr. (387794 Ctr), 3,756,248 Thlr. (3,1065616 Thlr.); Zintweiß 1 W (2), 44,816 Ctr. (50,374 Ctr), 38153981 Thlr. (384/040 Thlr.); alle übrigen, vorstehend nicht namentlich genannten Hüttenerzeugnisse 37 W. (38) mit einem Produktionswerthe von 1662231 Thlr. (1574092 Thlr.). Im Ganzen standen 1403 Hütten (1457) mit 117,881 Arbeitern (109953 A.) im Betriebe, welche für 168,171,000 Thir. (146,742,026 Thlr.) produzirten.
III. Salinen: Steinsalz? W. (7), 7 107. 830 Ctr. (66, 377 325 Ctr), 1065, 502 Thlr. (949,552 Thlr.); weißes Kochsalz 58 W. (57), 5. 612,485 Str. (65, 339,031 Ctr), 2,471,882 Thlr. (22755527 Thlr.); schwarzes und gelbes Salz 392,424 Ctr. (341,165 Ctr., 186,817 Thlr. (165,698 Thlr.);
Büngegype 2 W. Lr), 146 444 Eir. (125, 05s Etr ), 16661 Thir.
(13130 Thlr.). Der Werth der Gesammtproduktion der Salzwerke, welche 4425 Arbeiter (4425) beschäftigten, betrug 3,740,262 Thlr.
(3 403, 907 Thlr) ; Kunst und Wissenschaft.
Von dem Prachtweik Der Deutsche Krieg von 1866 von Th. Fontane (Verlag der Königlichen Geh. Ober -Hofbuchdruckerei, R. v. Decker) ist der II. Band; Der Feldzug in West⸗ und Mitteldeutschland soeben erschienen. Derselbe umfaßt die Ab⸗ schnitte Langensalza, die Main ⸗Armee, bis Würzburg, die II. Reserve⸗= Division in Bayern, außerdem in einem Schlußabschnitt Nikolsburg und die drei Paraden. In einem Anhange sind die Denkmäler auf den Schlachtfeldern und in den Garnisonorten abgebildet und be— schrieben. Der vorliegende Band ist, wie der erste⸗ mit zahlreichen trefflichen Illustrationen von Ludwig Burger ausgestattet; er enthält außer 4 großen Porträts, des Herzogs Ernst von Sachsen⸗Coburg-= Gotha, des Generals Vogel ven Falckenstein, des Großherzogs Friedrich Franz von Mecklenburg. Schwerin und des Grafen Eberhard zu Stolberg⸗Wernigerode, 8 große Gefechtsbilder. 26 kleine und 149 in den Text gedruckte Holzschnitte, Abbildungen, , . u. dgl., die in einem besonderen Illustrationenverzeichniß, mit Angabe der Künstler, welche den Holzschnitt hut, haben erklärt sind. .
Wien, 20. März. estern ist hier der Naturforscher Hofrath 6 Ritter von Haidinger nach kurzer Krankheit im 77. Jahre gestorben. . —
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