1871 / 85 p. 10 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Kronprinzen von Preußen und Sachsen, dem rin en d ichen pe und den Generalen v. Weanteuffel, Graf Mollke, v. Goeben und v. Werder wird das Großkreuz

uzes verliehen. ̃ . . ele en, . . erster General · Adjutant des Kaisers

reich, überreicht dem Deutschen Kaiser und Köni . K dessen Geburtstage ein eigenhändiges Glück—

ĩ des Kaisers von Sesterreich. . wunschscge erer mr gehtn m des Königs von Bayern an

d König. . dei e e ghoß zu Stuttgart wird der Geburtstag

isers und Königs durch eine Galatafel gefeiert. Der ö . trinkt auf das Wohl des Kaisers und sendet demselben, . def . von Bismarck und dem oltke Glückwunschtelegramme.

3 . Georg von Sachsen kehrt nach seinem Haupt⸗

. in zurück.

ö 8e e en von Oesterreich verleiht aus Veranlassung des Geburtstages des Deutschen Kgisers dem Gesandten Gene— ral von Schweinitz in besonderer Privataudienz das Großkreuz

d- Ordens. des K *r finden neue blutige Zusammenstsße statt.

24. Mätz. Der württembergische Bevollmächtigte zu den griels gn e ndl rden, Geheimer egations⸗Rath Uexküll, begiebt

sich nach Brüssel.

Die Berliner Feld ⸗Diakonie. J.

on im Kriege von 1864 war durch den Vorsteher des ö ö. Horn bei Hamburg, Dr. Wichern, die

„Feld Diakonie zur Pflege der Verwundeten und Kranken im 6. gegründet worden, die sich später auch im Kriege von [S66ß bewährt hat, nachdem man zufolge der gemachten Erfah= rungen manchen Mängeln abgeholfen. Beim Ausbruch des deutsch⸗französischen Krieges wurde das Unternehmen von Neuem ins Leben gerufen. Durch einen zwei Tage nach der Kriegs- erklärung erlassenen öffentlichen Aufruf forderte Dr. Wichern geeignete Männer auf sich zur freiwilligen Krankenpflege zu melden, und zugleich erbat er freiwillige Beiträge zur Bestrei⸗ tung der erforderlichen Kosten. Der Central⸗Ausschuß für in⸗ nerè Mission stellte seine drei theologischen Mitarbeiter für das neu begonnene Werk zur Verfügung. Gleichzeitig wurde ein Bureau für Feld. Diakonie in Berlin errichtet, in welchem der Geschäftes verkehr sich vorzugs weise konzentrirte. . . Persönliche und schriftliche Meldungen zur Feld · Diakonie ingen sehr ö ein. Sie kamen aus allen Theilen hth deu schlan ds, aber auch aus Süddeutschland, aus den österreichischen Staaten, aus England, Rußland, der Schweiz und Italien. Es entstand nun die Aufgabe, die tüchtigen und zuverlässigen Männer aus der Gesammtzahl der etwa l500 Gemeldeten auszuwählen. Ueberall, wo nicht die Legitimirung der Gemeldeten als eine selbst verständliche angesehen werden durfte, sind Zeugnisse laubwürdiger Personen resp. Behörden eingefordert worden. g Allgemeinen galt der Grundsatz, daß Niemandem die Aussicht auf Entsendung gemacht wurde, der um des Erwerbes willen der Verwundeten⸗ und Krankenpflege sich widmen wollte. Die Entsendeten sollten keinen Lohn em pfangen noch beanspruchen, doch wurde ihnen der Unterhalt für die Zeit ihrer Thätigkeit zugesichert. Jede andere Auffas⸗ sung hätte den Charakter derselben als einer freiwilligen in Frage gestellt. In gleicher Weise wurden alle Die⸗ jenigen fern gehalten, von denen zu. vermuthen stand, baß die Lust nach Abenteuern ihre Meldung veranlaßt Eine völlig unbescholtene Vergangenheit, eine durch lte Ehrenhaftigkeit der Gesinnung, der aus⸗ unseren Soldaten mit treuer Hingebung zu . ; keine, auch nicht die niedrigsten Dienste ür dieselben u körperliche Rüstigkeit: das waren denen allein die erfolgten . en

haben. zahl betragen. bewährt und nicht nur

ärzten und anderen zu i mi en = Hh unter f wierigen Verhä

ausgestattet.

Die oben genannte Zahl von Feld ⸗Diakonen ist in 165 an⸗ nähernd militaͤrisch organisirten und unter geeignete Führer gestellten Kolonnen auf den Kriegsschauplatz entsendet worden, und zwar jedes Mal auf Anlaß des Königlichen Kommissars und Militär Inspecteurs der freiwilligen Krankenpflege. Die Entsendeten gehörten fast durchgehend den gebildeten Ständen an. Viele von ihnen hatten in Krankenhäusern und Hospitälern zu technischer Vorbereitung in der Krankenpflege einen beson⸗ deren Kursus absolvirt.

Die beiden zuerst entsendeten Kolonnen waren dem Jo- hanniter⸗Orden auf dessen Wunsch und Antrag zur Verfügung gestellt und bildeten die beiden mobilen Johanniterkolonnen«, bie von dem genannten Orden ausgerüstet, von Johanniter⸗ rittern geführt und von besonderen Aerzten begleitet, den Haupt⸗ quartieren Sr. Kaiserlich Königlichen Hoheit des General ⸗Feld⸗ marschalls Kronprinzen von Preußen und Sr. Königlichen Hoheit des General⸗Feldmarschalls Prinzen Friedrich Carl bei⸗ gegeben wurden und bei denselben verblieben sind. Ihre Haupt- aufgabe war, die Verwundeten aus der Gefechtslinie zu tragen und' denselben auf den Schlachtfeldern, wie auf den Verband⸗ plätzen die erste Hülfe zu leisten. Diese Kolonnen waren mit zweckmäßig hierzu eingerichteten Krantenwagen und Tragbahren eführt von den Johannlterrittern Graf zu Solms ⸗Sonnenwalde und Baron von dem Knesebeck Carve in die Stelle des letzteren trat später Rittmeister von Frankenberg, in die des ersteren Baron von Holstein haben beide Kolonnen in den Schlachten von Wörth, Weißenburg, vor Metz und bei Sedan, in den Kämpfen vor Paris und an der Loire, die Gefahren unserer Soldaten theilend, erfolgreiche Hülfe ge⸗ leistet. Auch Theile anderer Kolonnen haben, namentlich vor Metz und Sedan, zuletzt auch vor Paris in gleicher Weise im Feuer gestanden und sich mannhaft bewährt.

Die Funktionen der dreizehn anderen Kolonnen sind sehr mannigfaltige gewesen. Den getroffenen organischen Einrich⸗ tungen gemäß, hatten sie sich überall zunächst an die Dele⸗

irten resp. Johanniterritter zu wenden, denen sie vom König⸗ ichen Kommissariate amtlich zugewiesen waren.

sie entsandt waren, nicht dauernd zusammen bleiben. Die wechselnden Verhältnisse warfen ste in kleineren und größeren Gruppen auseinander. Ein erheblicher Theil der⸗ selben ist für den Lazarethdienst verwendet worden und zwar nicht nur für die Pflege Verwundeter, sondern auch Typhus“ und Ruhrkranker. Ein anderer Theil wurde für die Evakuationen der Lazarethe in Anspruch ge⸗

bei der seelsorgerischen Pflege der Verwundeten und Kranken.

Lazarethen, von Depots, von Apot eken und Erquickungs⸗ Stationen Hülfe zu leisten, sowie schließlich den Transport und die Vertheilung von Büchern zu übernehmen, mit welchen zahl⸗ reiche Lazarethe, zum Theil auch die Cernirungstruppen in um- fangreicher Weise versorgt worden sind. . .

Was die Lazarethpflege betrifft, so war die Berliner Feld⸗ Diakonie, besonders nach den Kämpfen vor. Metz, erfolgreich thätig in den Lazarethen zu Aubigny, St. Hilaire, Grapelotte, aber auch vorher und später in Wörth, Corny, Nancy, Floing, (bei Sedan) Mouzon, Busanchy Vouziers, sowie Meaux, Pen- chard, Souilly, Bammartin, Juilly, Villeneuve St. Georget, Orleans, Le Mans u. s. w. Neben deutschen Soldaten aus dem Rorden und Süden des Vaterlandes haben die Berliner Feld Diakonen auch zablreiche französische Verwundete und Kranke gepflegt, Allen die gleiche Liebe erweisend.

Was die Evakuation von Lazarethen anlangt, so waren

ferner Epernay, Chateau - Thierry, Lagny und Villeneuve Hauptstationen. 9. .

Namentlich von Weißenburg aus hatten die Feld⸗Diakonen die Unmittelbare Ueberführung der Verwundeten und Kranken nach deutschen Lazarethen zu besorgen. Den harten Winter hindurch haben die Betheiligten in schwerem Dienst auf den Eisenbahnen zugebracht und, die Züge unserer Soldaten nach allen Theilen Nord und Süddeutschlands geführt.

An manchen Stellen, wie in Lagny und Villeneuve, hatten die Feld⸗Diakonen nicht die Begleitung der Verwundeten und Kranken, sondern die Fürsorge für die täglich Ankommen⸗ den, das Speisen, Tränken und Verbinden derselben, den

Transport der Zurückbleibenden nach den Passanten ⸗Lazarethen,

die zum Thell von den Feld - Diakonen selber eingerichtet waren, und ihre Pflege daselbst, eine Thätigkeit, die um so umfangreicher war, je schneller die Aufgenommenen weiter transportirt werden mußten, um den täglich Neuankommenden

Raum zu machen.

dern dieselben Jim Theil weit übertroffen.

Die Kolonnen konnten aber in dem Bestande, in welchem

nommen,; ein dritter für die Unterstützung der Lazarethpfarrer

Noch andere hatten bei der Einrichtung und Verwaltung von

für dieselbe Weißenburg, zeitweise auch Corny und Naney,

Die Urbarmachung der Netzbrüche und die Koloni⸗ fation daselbst unter König Friedrich 19

J.

Auf die Hebung der Neumark, insbesondere der Landschaft Friedeberg, waren die bereits im Jahre 1762 begonnenen weit- gehenden Kulturverbesserungen, welche Friedrichs II. Fürsorge auf den von der Netze durchflossenen Territorien des Friede⸗ berger Kreises zur Ausführung bringen ließ, von wesentlich günstigem Einfluß. Der König hatte die Leitung derselben dem Geh. Sber⸗Finanz, Kriegs. und Domänen⸗Rath Franz Baltha— sar Schönberg v. Brenkenhof übertragen.

Zunächst unternahm man die Regulirung des bisherigen Laufes des Netzflusses.

Der große Netzkanal, 1763 bei Beelitz angefangen, wurde bis zu den Salzkossäthen fortgesetzt und 1765 zu Ende geführt. Er bildet jetzt den eigentlichen Fluß, während sich die alte Netze, mannigfach gekrümmt, in einem weiten halben Bogen südlich um ihn windet. Gleichzeitig griff man die Schüttung der Wälle des Hauptwalles nordöstlich von Neuteich bis norpwestlich über Driesen und der mehrerer Binnen⸗ Dämme an, und mit dem im Jahre 1767 ausgeführten Bau der großen Schleuse bei Beelitz konnte die Eindeichung des so⸗ genannten oberen Netzbruches für vollendet angesehen, wer ben. Auch im untern Netzbruch wurde im Mai 1764 mit dem Ausstich des Kanals bei Lindenwerder begonnen und da— mit bis zum Mückenburger Damm vorgegangen, von da ab aber der Kanal nördlich an den Friedeberger Bürgerwiesen und den Carber Haferwiesen hin bis zum Kiebitzwinkel nur als bloßer Bewässerungsgraben fortgesetzt, Es ist dies der sog. Petrikanal und Peirigraben, der im Jahre 1765 seine Vollen⸗ dung erhielt.

Hierauf wurde die Verwallung des Bruches am rechten Netze Ufer (i766) aufgenommen und im Anschluß an den alten, schon im 17. Jahrhundert von den ersten Kolonisten angelegten Retzhrücher⸗Wall bis zu den Gottschimmer Holländern und von da bis an die Grenze des Rittergutes Lipke, den Schwalben (oder Schwalms/) Berg fortgesetzt und 1769 vollendet. Während dieser Zeit wurden auch, um die erheblichsten Krümmungen des FIlusses zu beseitigen, vielfache Durchstiche ausgeführt, Schleusen an⸗ gelegt, Abzugsgräben gezogen und mit den alten, wildlaufenden Rebenfließen verbunden, ferner durch eine Anzahl von Fahr⸗ und Binnendämmen der Zusammenhang der Kolonien unter sich und mit dem hohen Lande vermittelt und dem Andrang des Wassers aus den zahlreichen Rinnsalen rückwärts der Verwal⸗ lung ein genügender Widerstand gegeben.

Die Pulze, sonst in vielfachen Windungen von Altenfließ her nach Gurkow hin und durch das Bruch in verschiedenen Ausläufern in die Netze und, von ihren niedrigen Ufern nicht beschränkt, sich häufig Über Weide⸗ und Wiesengründe ergießend, wurde 1765 —= 1766 durch einen Kanal, der ihren Namen trägt, von Gurkow bis nach Zantoch in die Warthe geleitet, und mit ihr die Zanze, ein ebenso regelloser Nebenfluß der Netze, durch einen Känak von Zanzbruch bis nach Birkbruch hin verbunden.

Gleichen Schritt mit den Wasserbauten des Bruchs hielt die Gründung neuer Ansiedlungen in demselben, und in den 6 Jahren von 1763-1769 waren jene, wie diese im Großen und Ganzen ausgeführt.

Die vorchristlichen Denkmäler Hannovers.

Von den vorchristlichen Denkmälern in der Nähe und weiteren Umgebung Osnabrücks sind freilich im Laufe der Zeit viele zerstörk, indessen sind doch noch einige derselben, und zwar sehr ansehnliche, gerettet und erhalten. Im Jahre 1841 konnte Wächter in seiner Statistik der im Königreich Hannover vorhandenen Denkmäler noch folgende Steindenk⸗ mäler aufzählen, nämlich im Wassergebiete der Wierau in der Bauerschaft Grambergen vier, in der Bauerschaft Krevinghausen sieben, und in der Bauerschaft Jeggen zwei; im Wassergebiete der Greteschen Bäche in der Bauerschaft Haltern eins, Gretesch drei und Schinkel zwei; schlicßlich im Wassergebiete der Nette in den Bauerschaften Rulle und Haste je zwei. Zu erwähnen ist außer⸗ dem noch im Vehrter Bruche der Sändelstein, ein Monolith, an den sich interessante Sagen knüpfen. Von diesen Denkmälern haben wir das sogen. Grabmal der Gheyg bei Rulle und den Karl⸗

stein im Hon bereits früher angeführt. Von den außerdem ge⸗

genwärtig noch erhaltenen befinden sich zwei bei Gretesch, das eine im Eigenthum des Colonen Sundermann, das andere

bem Fabrikanten Gruner gehörend, beide sehr bemerkenswerth.

) Nach Treu's Geschichte der Stadt Frie deberg (Friedeberg

1865) bearbeitet.

Das erste besteht in 19 Trägern und 4 gewaltigen Decksteinen von Granit, wovon der größte beinahe 14 Fuß lang, 8 Fuß breit und über 4 Fuß dick ist. Derselbe liegt auf 4 Trägern und die Höhlung darunter beträgt im Lichten 3— 4 Fuß Höhe. Das interessante Denkmal hat eine ungefähre Länge von 30 Schritt und eine Breite von 6 Schritt. Das zweite etwa 15 Schritt lang und 6— 8 Schr. breit, liegt links von der Chaussee nach Buer auf einer behölzten Anhöhe, die gegen Südost steil nach einem Bache abfällt. Es besteht noch aus 10 Traͤ— gern und 5. Decksteinen, wovon der größte etwas über 14 3. lang, 6 F. breit und ungefähr 4 F. dick ist. In der Duͤ— strupper Haide, in der Schinkeler Mart, liegen sodann die soge⸗ nannten Teufelssteine oder die Lehzenburg; letzterer Name rührt daher, daß dies Denkmal 1822 dem Konsistorial⸗Direttor Lehzen als damaligem Markentheilungs⸗Kommissär von den Schin⸗ keler Markgenossen aus Dankbarkeit geschenkt wurde. Im Jahre 18653 erwarb dasselbe der historische Verein zu Osnabruͤck.

Die Teufelssteine liegen auf Haidegrund, der mit Nadel⸗ und Birkenholz besetzt ist, auf einem niedrigen, mit einem Graben umgebenen Hügel, zu welchem eine kleine Allee von jungem Nadelholze führt. Der größte Deckstein im Ganzen sind deren 5 mit 13 Trägern vorhanden) ist 12 Fuß lang, 8 Fuß

breit und etwa 2 Fuß dick. Weiter von Osnabrück entfernt,

im Vehrter Bruche, an einem südlichen Ausläufer der Venner Egge, liegen zwei kleinere Steindenkmäler, genannt des Teufels Backofen und des Teufels Backtrog, beide leider schon ziemlich durcheinander geworfen. In dem letzteren Hünen⸗ grabe soll der Teufel sein Brot geknetet, in dem ersteren dasselbe gebacken haben. Der Vehrter Bruch scheint überhaupt des Bösen gern besuchter Aufenthaltsort gewesen zu sein. Als die erste Kirche zu Venne gebaut wurde, erzählt die Sage, da mißfiel dies heilige Werk dem Teufel sehr. Um die Thür der Kirche zu sperren, holte er um die Mitternachtsstunde einen großen Gxanitblock, wahrscheinlich vom Gattberge, wo noch jetzt viele Granitblöcke umherliegen. Er band eine dicke Kette kreuzweis herum und begann dann auf seinem Rücken ihn berganwärts zu schleppen. Der Stein war aber so, schwer, daß trotz seiner Stärke dem Teufel recht heiß wurde. Manchmal blieb er stehen, um zu ver— schnaufen. Die Zeit verstrich inzwischen bis zum Grauen des Mergens. In dem Augenblicke, als der Teufel gerade oben am Berge ankam, schoß von Osten zu ihm herüber der erste Strahl der aufgehen⸗ den Sonne, und ein wachsamer Hahn krähte vom Venner Thal herauf seinen Morgengruß. Da ging das nächtliche Walten des Teufels zu Ende, wüthend faßte er den Stein und stieß ihn mit aller Kraft in den harten Boden des Berges. Seit— dem hat der Böse die Gegend verlassen. Der Stein zwar steht noch auf derselben Stelle, wo er in die Erde gestampft wurde, aber von dem gewaltigen Stoße hat er da, wo die Kette ihn umschloß, in der Mitte und von oben nach unten zwei durch= gehende Risse erhalten. Auch sind die Spuren der Kette an den äußern Rändern dieser Risse noch sichtbar und an der nach Venne gekehrten Seite des Steines sieht man deutlich die Eindrücke von dem Körper des Teufels, denn die Hitze seines Leibes hat den Granit, wo er ihn berührte, ge— schmolzen. Seit jener Zeit dreht sich der Stein jeden Morgen beim ersten Strahle der aufgehenden Sonne drei Mal um seine AUchse, und zum ewigen Gedächtnisse der Rettung der Venner Kirche durch die Sonne, welche das nächtliche Walten des Bösen vernichtet, wird er noch jetzt der Sündelstein genannt.

Was schließlich das Denkmal in der Bauerschaft Haltern betrifft, so liegt dasselbe malerisch auf dem sog. Halter Daren, an einem mit Nadelholz bestandenen Bergabhange, und wird genannt: die Sluppsteine. Vom Volke gemieden, weil der Teufel darin sitzen soll, dient es doch zuweilen bei plötzlich einfallendem Regen oder Gewitter dem Jäger oder Schäfer zum Obdach. Auch vermuthet man Schaͤtze darin, stellenweise sst darnach gegraben, aber der Böse hat bis jetzt sein Eigen thum noch nicht herausgegeben. Die funf Decksteine des Denk⸗ mals, die übrigens bis auf Einen nicht mehr auf den Trägern liegen, sind zum Theil von bedeutender Größe der größte fast 14 Fuß lang, 7 Fuß breit und 3 Fuß dick.

Das sind in der Gegend von Osnabrück nebst verhältniß⸗ mäßig wenigen Grabhügeln die jetzt noch vorhandenen vor⸗ christlichen Denkmäler. Eins außerdem werden wir im Fol- genden etwas ausführlicher erwähnen.

Bis auf sehr wenige Ausnahmen sind die in der Provinz Hannover noch vorhandenen Steindenkmäler schon früher, sei es von Schatzgräbern oder von Alterthumsforschern, untersucht. Ueber die gefundenen Gegenstände sind manche Nachrichten auf⸗ gezeichnet, auch sind jene großen Theils erhalten, namentlich in ben Sammlungen des historischen Vereins für Nieder-

fachsen, oder fie sind sonst bekannt gemacht. Dagegen

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