Hierauf wurde die Sitzung vertagt. Nächste Sitzung: Mittwoch, den 12. April, Mittags 12 Uhr. Schluß 3 Uhr.
— Die Universität Jena hat, wie die »Bl. v. d. S. be⸗ richten, an Ihre Majestäten den Kaiser und König und 1 Kaiserin und Königin nachstehende Adressen erichtet: ö Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster Kaiser und König, Aller⸗ gnädigster Kaiser, König und Herr! Gestatten Ew. Kaiserliche und Königliche Majestät bei der Wiederkehr des Friedens der unterzeich⸗ neten Hochschule, die mit hingebender und werkthätiger Begeisterung, gleichwie einst in den Freiheitskriegen, so in dem nun heendeten roßen Entscheidungskampse die Fahne des deutschen Vaterlandes och getragen hat, dem erhabenen, Führer in den Werken des Krieges und Friedens ihren freudevollen Dank und ihre ehrfurchtsvollen Glückwünsche darzubringen. — Mit dem gerechtesten Stelze darf das deutsche Volk, jetzt und in aller Zukunft, zurückblicken auf die großen Thaten der jüngsten Vergangenheit, die fhresgleichen nicht finden in der Geschichte. Denn nie, so weit das Gedächtniß der Menschheit reicht, sind so überaus glorreiche, so wahrhaft wunder bare kriegtrische Erfolge errungen worden; nie hat es einen Winter- feldzug gegeben so voller Entbehrungen und Opfer, und doch so reich an glänzenden Thaten und Erträgen; nie ist unter so denk— würdigen Umständen, inmitten wogender , ,,,. ein so großes mächtiges Reich erstanden, wie das neue Deutsche Kaiserreich. — Endlich ist dergestalt dem deutschen Volke zu Theil geworden, was es so lange und so inbrünstig ersehnt; endlich sind ihm die so schmählich von wälscher Seite geraubten Provinzen Elsaß und Lothringen, diese kostbaren Bestandtheile seines uralten Erbes, in ihrer nationalen Begrenzung zurück erworben; endlich sieht es seine berech- tigten Ideale deutscher Einheit, die auch unsere Hochschule selbst in verheißungslosen Zeiten treu und kühn bewahrte, ihrer beglücken den Verwirklichung zugeführt. — Mitten unter den gewaltigen Eindrücken dieser weltgeschichtlichen Zeit, da unter der Leitung Ew. Majestät die Künste des Krieges ihre höchsten Triumphe feiern, dürfen wir andererseits auch in freudigster Erinnerung jener Tage ge— denken, wo vor nunmehr zwölf Jahren Allerhöchstdieselben den Künsten des Friedens zu Liebe, den Thaten des freien Geistes zu Ehren) an dem Heerde unserer Hochschule den drei tiefsten Denkern unsers Jahr⸗ hunderts ein bleibendes Andenken als »Hauptförderern des wissen schaftlichen Lebens« zu stiften geruhten. — Und so blicken wir denn wie mit gerechtem Stolz auf die Gegenwart, so mit vollem Ver⸗ trauen und mit den heißesten Wünschen in die Zukunft. Möge es Ew. Majestät, dem Lenker des siegreichen Krieges, dem Stifter des ruhmvollen Friedens, dem Ersten Kaiser des neuerstandenen Deutschen Reiches, noch lange verliehen sein, zu walten als Mehrer des Reichs in Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung! Möge auf dem Grunde des Friedens, den unser heldenmüthiges Heer und seine Führer erstritten, unser theures geeintes Vaterland sich durch die Kraft aller seiner Bürger im staatlichen, sittlichen und wirthschaft⸗ lichen Leben immer freier und höher entwickeln! Möge auch auf eben diesem Grunde, unter dem Schutze Ew. Majestät, eine reiche Saat des Wahren und Schoͤnen erblühen, die Fülle der Wissenschaften und der Künste sich in neuen Bahnen ergehen, und eine schrankenlos freie Forschung im Verein mit einer jugendfrischen Nationalliteratur immer höhere Staffeln des Wissens und des Könnens erklimmen! — In tiefster Ehrfurcht Ew. Kaiserlichen und Königlichen Majestät unter—= thänigste Prorektor und Senat der Großherzoglich und Herzoglich sächstschen Gesammt ˖⸗Universität. Adolf Schmidt, d. Z. Prorektor.
Allerdurchlauchtigste, Großmaächtigste Kaisexin und Königin, Aller gnädigste Kaiserin, Königin und Frau! Ew. Kaiserlichen und König- lichen Majestät wagt die unterzeichnete Hochschule in diesen feierlichen Tagen, wo die Pforten des Janustempels sich schließen und der Friedensjubel den Thatenernst der nächsten Vergangenheit krönt, aus vollem Herzen und in tiefster Bewegung ihre Huldigung darzubrin⸗ gen. Weiß sie doch, daß dieses Wagen nicht den Schein der Zudring= lichkeit erwecken kann! Ist sie sich doch bewußt, daß in den Rück- erinnerungen Ew. Majestät die Bildungsstätte Jena nicht die letzte Rolle spielt! Darf sie, doch der Zuversicht leben, daß Allerhöchst= dieselhen ihr jederzeit jenes freundliche Gedenken bewahrt haben, das sich in den Tagen ihrer Jubelfeier durch eine so innige und sinnige Theilnahme in Wort und That auf unvergeßliche Weise bethätigte! — Unsäglich mühsam hat sich das deutsche Volk in diesem Jahrhundert aus einem trümmerhaften und ohnmächtigen Dasein bis zu seiner gegenwärtigen einheitlichen Macht und Größe hindurch nnen Ew. Majestät eigenes Geschick war mit den wechselvollsten
hasen dieses Ringens eng verknüpft. Noch lag Deutschland tief in
dem Banne seiner unfreien, unmächtigen und unbeneideten Zustände, als die jugendliche und wißbegierige Fürstentochter Weimars in dem Prinzessinnengarten zu Jena weilte, unbefangen in die Gegenwart und H in die Zukunft blickend. Aber alsbald ent-
führte sie der Odem der Geschichte in die weite Welt, um e von Stufe ö Stufe auf die Höhe des preußischen Königs- hrones und auf den neuen mächtigen Kaiserthron des geeinig⸗ ten deutschen Vaterlandes zu erheben. — Nicht zu früh, sondern nur allzuspät ist das alte morsche und antinationale römische Kaiser-⸗ thum erloschen, womit zum Unheil für Deugschland das deutsche Wahlkönigthum verbunden war und blieb. Was die Gegenwart hervorgebracht, ist zum Heile Deutschlands nicht die Wiederherstellung eines Alten, sondern der Aufbau eines Neuen: eines erblichen, eines nationalen Deutschen Kaiserreichs. Niemals, so lange ein deutsches Volk besteht, hat es dem Titel nach Deutsche Kaiser gegeben. Und so begrüßen wir denn Ew. Majestät, freudig und tief bewegt, als die
wahrhaft erste Deutsche Kaiserin, von der die Geschichte zu erzählen weiß. — In tiefster Ehrfurcht Ew. Kaiserlichen und Königlichen Majestät unterthänigste Prorektor und Senat der Großherzoglich und Herzog⸗ lich sächsischen Gesammt⸗Universität. Adolf Schmidt, d. 3. Prorektor.
Danzig, 5. April. (Westpr. Ztg.) Außer der Panzer⸗ Fregatte Kronprinz ist noch das Kanonenboot »Blitz zur Ueberwachung der Kriegsgefangenen Einschiffung nach Glück— stadt abgegangen. ö
Metz, 1. April. Am 2X6. v. Mts., starb, 72 Jahre alt, Felix Maréchal, am 15. August 1865 zum Maire von Metz ernannt, ein Mann, welcher nicht nur als berühmter Arzt, den die französische Regierung zum Studium der Cholera— Epidemie wiederholt nach Deutschland entsendet hatte, das Ver⸗ trauen seiner Mitbürger genoß, sondern auch als Bürgermeister in den Drangsalen der letzten Zeit auf seinem Posten geblieben war. Heute früh fand die feierliche Beerdigung statt. Dem Sarge folgten auch die Mitglieder der Präfektur (der Präfekt selbst, Amtshauptmann v. Könneritz, war abwesend) das Militär⸗Gouvernement und Tausende von Bürgern.
Sachsen. Weimar, 3. April. Heute wurde der Erb⸗ großherzog im Großherzoglichen Gesammt-⸗Ministerium feier⸗ lich eingeführt, um künftighin an den Berathungen desselben theilnehmen und den Großherzog vorkommenden Falls bei , mn, in Höchstdessen Auftrag vertreten zu können.
Coburg, 4. April. Die Herzogin i heute Nachmitta nach Gotha abgereist. Herzog ; ö. ?
Baden. Karlsruhe, 3. April. Der Revue auf dem großen Exerzierplatz in der Nähe der Stadt vor dem Groß— herzog folgte der Ein⸗ und Durchzug der an der Parada theil⸗ nehmenden Truppentheile der badischen Division — 13 Ba⸗ taillone, 10 Batterien, 3 Regimenter Kavallexie, im Ganzen 17⸗ bis 18,000 Mann unter Führung des Prinzen Wilhelm, Commandeurs der 1. Infanterte⸗Brigade. Nach dem (I.) Leib⸗ Dragoner⸗Regiment kamen der Großherzog und an dessen Seite General v. Werder zu Pferde, sowie in vierspännigen Wagen mit Vorreitern die Großherzogin und die Prinzessin Wilhelm. An den Thoren sind Triumphbogen, in den durchzogenen Straßen reihen sich durch Festons von Tannengrün verbundene Maste mit großen Wimpeln in den Reichsfarben, kleinere Fähnchen und Wappen der Südstaaten eng an einander; viele Häuser sind dekorirt, alle aber prangen im reichsten Fahnenschmucke. Aus allen Fenstern regneten Kränze und Blumensträuße. Die Truppen, welche nicht hier in Garnison kommen, zogen dann
Umgegend zurück. Württemberg. Stuttgart, 5. April. (W. T. B.)
Prinz Peter von Oldenburg traf heute Nachmittag zum Be—⸗ suche des Königlichen Hofes hier ein. chmittag z
Oesterreich⸗Angarn. Wien, 4. April. Der Reichs⸗ kanzler Graf Beust gedenkt den wiederholt vertagten Ausflug an den Genfer See zum Besuche seiner Familie, wie die »Oest. Corr. meldet, morgen anzutreten und nach den Oster⸗ tagen zurückzukehren.
— 5. April. In der heutigen Sitzung des Herrenhauses sprach der Präsident vor der Berathung des Rekrutenkontin— gents sein Bedauern darüber aus, daß das Herrenhaus durch die Verzögerung der Berathung im Abgeordnetenhause genöthigt sei, so wichtige Gesetzentwürfe summarisch zu erledigen. Nach Motivirung des Kommissionsantrages Seitens des Berichterstat⸗ ters und nach Befürwortung der Annahme durch den Minister für Landesvertheidigung, wurde der Gesetzentwurf über das Rekrutenkontingent in der Fassung des Abgeordnetenhauses ohne Debatte angenommen, und die bezüglichen Resolutionen des Abgeordnetenhauses abgelehnt. — Die Wiener »Abendpost« veröffentlicht mit Bezug auf die in der Sitzung des englischen Unterhauses vom J. d. vom englischen Premier⸗Minister gemachten Andeutungen, welche zu dem Mißverständnisse veranlassen könnten, als habe es der Mahnung Englands bedurft, um Oesterreich zu der aus der eigensten Willensbestimmung des Kaisers und seiner Regierung i gene fn Einhaltung der Neutralität zu bestimmen, olgende zwei, den wahren Sachverhalt bekundende und den Gegenstand , ,. erschöpfende Depeschen:
I) Telegramm des Grafen Apponyi an den Grafen Beust
d. d. London, 8. August 1870: Die preußif
diplomatische Umtriebe Oesterreichs. Dle rufsische Regierung iheilt die
Befürchtungen, welche unsere Haltung in Berlin einflößt, weil sie Ruß⸗= land nöͤthigen könnte, seine Neutralität zu modiftziren. Im .
inverständnisses zwischen den Neutralen und um den . en Sie Lord Granville, auf Ihrer Hut zu sein«
d. d. Wien, 9. August 1870;
urdigen weiß, aber machen Sie ihm bemerklich, daß unsere url ei f, ge brreikungen, die ihm in unserer geographischen Lage höchst gerechtfertigt erscheinen müssen, im Vergleich mit denen, welche England beschlossen, stets nur elnen defensiven Charakter und Zweck hatten. Ich bin sehr glücklich, ihn von einem Einvernehmen zwischen den Neutralen sprechen zu hören, und ich bitte Sie, ihm zu sagen, daß wir dazu vollkommen geneigt, da wir frei von jeder Verpflich⸗
tung sind.
auf anderwärts wahrzunehmende Verdächtigungen und n,. möglicher Weise entspringenden Folgen aufmerksam zu machen. Eine solche Eröffnung konnte nur mit Dank ent⸗
in verschiedenen Richtungen in ihre Kantonnements in der
che Regierung beklagt sich hier über Ruͤstungen und 9
3 Telegramm des Grafen Beust an den Grafen Apponyi „Danken Sie bestens Lord Granville, dessen guten Rath ich im—=
ĩ iener »Abendpost« bemerkt zu diesen Depeschen, daß die . . wach in gemachte Mittheilung darin be⸗
egengenrommen und erwiedert werden, während eine Warnung 6 3 einer belehrenden Einflußnahme von Seiten der Kaiserlichen Regierung eine andere Entgegnung hervorgerufen
haben würde.
jen. Brüssel, 5. April. Die Prinzessin Louise von e g enn . ber Marquis von Lorne sind gestern in Ostende eingetroffen und im Hotel d' Allemagne abgestiegen. — (W. T. B.) Die heutige Sitzung der Friedenskonferenz dauerte zwei Stunden. Der französische Bevollmächtigte Goulard ist nach Versailles abgereist um daselbst mit Thiers und Favre zu n , * 6 Sitzung wird voraus⸗ ichtli end r sta ; . ö Herr v. Balan dem Könige in besonderer Audienz seine neuen Kreditive als außerordenilicher Gefandter und bevollmächtigter Minister des Deutschen Reiches überreicht.
roßbritannien und Irland. Lon don, 4. April. Eng kent Der bereits angelündigte Besuch der Königin in Chislehurst hat stattgefunden. Von ihrem jüngsten Sohne, dem Prinzen Leopold, begleitet, begab Ihre Majestät sich ver⸗ mittelst Extrazuges von Windsor dorthin; an der Station in Chislehurst stand eine vierspännige Staatskarosse bexeit, welche die hohen Besucher nach Camden House und zurück brachte. Im Ganzen dauerte der Besuch eine halbe Stunde.
Frankreich. Paris, 4. April Am 3. um sechs Uhr
ieß die Kommune folgende Depeschen anschlagen; Morgens ließ die Kommune feigen gefellt,
rgeret ist selbst in Neuilly Nach einem Bericht ist das feind ie , n . worden. Der Geist der Truppen ist trefflich Alle Liniensoldaten kommen und erklären, daß außer den Oher ˖ Offizie˖ ren sich Niemand schlagen will. Der Gensdiarmerie ⸗ Oberst, welcher
2361 rden. angriff, ist getödtet wo Der Oberst⸗Generalstabs - Chef, Henry
Ei n junger Mädchen, welche die Kirche von Neuilly , von den Kartätschen der Soldaten Jules
83 und Thiers' zerhackt ; . J hat . Gefangenen, nämlich vier Nationalgarden
inen unserer Liniensoldaten, erschossen. Der Feind ist auf dem an n, , der Kationalgarde bewunderungswündig.
Bergeret.
— 5. April, Vormittags 11 Uhr. Das Journal officiel . veröffentlicht folgende Proklamation an die Bevölkerung von Paris: »Mitbürger! Die Kommune von Paris hegt keinen Zweifel an ihren Siege. Energische Maßnahmen stnd getroffen worden. Der für einen Augenblick durch Verrath und Abfall in Unordnung gebrachte Dienst ist nunmehr reorganisirt. Wir haben die Zeit zur Sicherung Eures demnächstigen Triumphes gut angewandt. Die Kom⸗ mune zählt auf Euch, so wie Ihr auf sie rechnen könnt. Bald werden die Royalisten in Versailles nichts mehr besitzen, als
ann die Kanonade um 2 Uhr und dauert bis zur Stunde n In den Forts Issy und Vanvres soll große Verwirrung herrschen. Das Centralkomite sendet unausgesetzt Ver. stärkungen auf den Schauplatz des Kampfes. Während des gestrigen Gefechtes wurden die Nationalgarden gezwungen, die Bätterie von Val Fleury zu verlassen, worauf sich dieselben in den Häusern von Vanvres und Issy verschanzten. Die Truppen von Versailles errichteten hierauf eine Batterie bei les Chalets. Seit geslern hat kein Zusammenstoß ven Meudon bis, Cour- bevoie stattgefunden. 6G) Zuaven und berittene Gensd'armen liegen in Bougival. Die Nationalgarden sollen gestern eben⸗
were Verluste erlitten haben. 2 . ö Da die listfurjl von Steinkohlen seit dem 18. März
aufgehört hat, so ist in der Gasfabrikation von Paris der Di bereits so fühlbar, daß schon in voriger Woche nur noch die Hälfte der Flammen auf den Straßen angesteckt wurde. Die Einnahme des Oetroi, in gewöhnlichen Zeiten täglich 250,900 Fr., war schon in voriger Woche auf 80, 000 Fr. per Tag gesunken. . Verfailles 4. April. (W. T. B) Die von mehreren Jour. nalen verbreitete Nachricht, Fürst Bismarck habe der französischen Regierung erklärt, wenn letztere nicht his zum 15. April den pariser Aufstand bewältigt habe, so würden die deutschen Truppen in Paris einziehen, ist, wie versichert werden kann, völlig unbegründet. Der französischen Regierung ist keine Erklärung dieser Art zu⸗ egangen. 9 ö hat über den kö . 2. April folgendes Rund⸗ reiben an die Präfekten ꝛc. erlassen; . Versailles, 21 nn ih 6 Uhr Abends. Da seit 2 Tagen Dem gungen nach Rueil, Nanterre Courbevoie, Puteguxr und der Brücke von Neuilly, welche von den Insurgen en verbarrikadirt worden war, stattgefunden hatten, so wollte die Regierung diese Versuche nicht un. bestraft lassen, und befabl, denselben sofort entgegenzutreten. Nachdem der General Vinoy sich Gewißheit verschafft, daß die Demonstration roelche die Infurgenten auf der Seite von Chatillon gemacht nichts Ernsthaftes hattes ging er heute Morgen um 6 Uhr mit der Brigade Audel von der Didision Farron und mit der Brigade Bernard pon der Diviston Bruat ab; auf der Linken befand sich die Jäger Division des Benerals Gallifet und auf der Rechten zwei Schwadronen republikanischer Garde (ehemalige Munizipalgarde) als Plänkler. Die Truppen rückten in zwei Kolonnen vor, die eine über Rueil und Ranterre, die andere übr Vauctoisson und Montretout. Sie stießen beim Rond Poiat der Bergsres zusammen. Vier Bataillone In⸗ surgenten hielten die Stellungen von Courbevoie besetzt so wie die dortige Kaserne und den großen Rond Point der Station. Die Truppen nahmen diese verbarrikadirte Stellung mit bemerkenswerthem „Elan; die Kaserne wurde von den Marine ⸗Truppen genommen / die große Barrikade von Courbevoie durch das 113. ginien-Negiment. Die Truppen warfen sich alsdann den Abhang hinab, der zur Brücke von Reullly führt, und nahmen die Barrikade, welche sich am Ein⸗ gange derselben befand. Die Insurgenten ergriffen eiligst die Flucht und ließen eine gewisse Anzahl von Todten, Verwundeten und Gefan⸗ genen zurück. Da der »Entrain« der Truppen das Resultat beschleu⸗ nigte, so waren unsere Verluste fast Null. Die Wuth der Soldaten war furchtbar und machte sich hauptsächlich gegen die Deserteure kund, welche erkannt wurden. Um 4 Uhr kehrten die Truppen in ihre Kanlonnirungen zurück, nachdem sie der Sache der Ordnung einen Dienst geleistet, den ihnen Frankreich hoch anrechnen wird. General Vinoy hat keinen Augenblick lang das Kommando n ,. Die Tlenden,, welche Frankreich zu bekämpfen wagen haben ein neues Verbrechen begangen. Der Generalstabs-Arzt der Armee, Herr Pas- guier, der allein und ohne Waffen vorgegangen, wurde auf unwürdige Weise ermordet. A. Thiers.«
— Rachmittags 3 Uhr. (W. T. B.) Die gestrigen Operationen sind heute Morgen mit der größten Kraft⸗ entwickelung zu Ende geführt worden. Die Truppen waren vor der Redoute von, Chatillon geblieben. Um 5 Uhr Morgens befanden sich die Brigade de Rojat und die Division Peile in voller Stärke vor diesem wichtigen Werke.
Zwei 12pfündige Batterien hatten Befehl, das Feuer der Re⸗
bie Schmach ihrer Verbrechen. Euch aber wird der ewige doute zum Schweigen zu bringen. Die Truppen wollten indeß
Ruhm bleiben, Frankreich und die Republik gerettet zu haben.
nicht abwarten, bis die Batterien ihre Aufgabe erfüllt hätten,
ᷣ ückwů t itt; si inige — ᷣ mmune begluͤckwünscht Euch, und und nahmen die Redoute im Sturmschritt; sie haben eir , n. ö. das ar d wohl verdient ge Verwundete und machten 16500 Gefangene. Von den beiden
macht habt. «
Eine Proklamati Marscheompagnien sofort reorganisirt werden sollen. Unteroffiziere und Mannschaften erhalten vom
einen besonderen Sold.
feindlichen Befehlshabern ist der eine, der sich General Duval
̃ annte, getödtekt, der andere, der sich Neury nennt, zum Ge⸗ n ,, rm a, ne, . Die Kavallerie, welche die Gefangenen es⸗
7. April ab kortirte, hatte bei ihrem Einrücken in Versailles die größte
Mühe, dleselben gegen die Erbitterung des Volkes zu schützen.
Am 7. werden die Mitglieder der Kommune am Mars. Niemals hat die niedrige n nge, gemeinere Physiognomien
feld Revue abhalten. Die Kriegsbataillone werden aus allen aufzuweisen gehabt. Die Armee
nicht verheiratheten Bürgern im Alter von 17 bis 35 Jahren aus n, . Mobilgarden, und Freiwilligen n l Yi, el bes Cidikstandes bestehen.
etzt ihren Marsch auf Cha— , tillon und Clamart fort. Der tapfere General Pelle ist durch
des einen Granatschuß verwundet. — Die Truppen, welche vor den
Thoren von Marseille zusammengezogen sind, haben sich heute
ächtigt ünd marschiren gegen die Vormittags 11 ühr 36 Minuten. Das Plateau Morgen des Bahnhofes bem von Chatillon . sich heute Morgen noch im Besitze der Präfektur.
Truppen von Versailles, welche und mittelst derselben
die Forts Issy und Vanvres und das
daselbst Batterien errichtet haben — äbends 11 Uhr. Die Insurgenten haben heute
somit eine neue und enischeidende Niederlage erlitten. Die
Thal von Meudon un
ausgesetzt beschießen. Heute Morgen be⸗ Truppen haben mit bewunderungswürdigem Feuer die Redoute
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