1871 / 107 p. 8 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Bemerkungen. Die Angaben der Einnahmen des laufenden Monats (Col. 3) find mit Vorbehalt näherer Feststellung, die Angaben ö. den entsprechenden Monat des verflossenen Jahres (Col. 8) * nach

aßgabe der inzwischen erfolgten Festsetzungen geschehen.

] Die Strecken ⸗Schneidemühl - Flatow, Dirschau - Pr. Stargard und Insterburg Gerdauen« mit 13,52 Meilen Gesammtlänge, sind am 16. Januar d. J. dem Verkehr übergeben.

) ad Col. 11. Die Baulänge beträgt 20,90 Meilen. Zum Be— triebe gehört noch die Zweigbahn nach dem Saarhafen bei Malstatt, Orac Meilen lang, und eine gepachtete, in Frankreich gelegene Strecke von Gs Meilen, sowie die Co9 Meilen lange Strecke von der Brücke über die Saar bis zum Bahnhofe Saargemünd. Hiernach beträgt die Betriebslänge 21,93 4 Meilen.

Die Strecke »Herzberg Osterodes, 1,57 Meilen lang, ist am 10. Oktober v. J. eröffnet.

) Die Zweighahn »Diez-Zollhaus«, 1,5 Meilen lang, ist am 1. Juni v. J. eroͤffnet. .

s) Diese Angaben enthalten nur den preuß. Anthell, wobei die Ein— nahmen nach Maßgabe des verwendeten Anlagekapitals in Ansatz ge⸗ kommen sind.

) Am 1, Februar v. J. ist die Zweigbahn »Gladbach⸗Odenkir⸗ chen, 1 Meile lang, am 1. Juni v. J. die Strecke »Schwerte - Arns⸗ berg⸗ , 5,ss Meilen lang am 24. Juli v. J. die Verbindungsbahn Düsseldorf ⸗Neuß«, 1 Meile lang und am 15. Sttober v. J. die Strecke »Bergisch- Gladbach Bensberg«, ,so Meilen lang, eröffnet. 96 der Gesammtlänge ist die gepachtete Strecke »Haueda⸗— Warburg,

62 M. lang, mit enthalten.

Von der „Rechten ⸗Oderufer Bahn ist am 1. Februar v. J. die Strecke ⸗Beuthen ⸗Schoppinitz, 2.2 Meilen lang, am 16. März v. J. die Breslauer Verbindungsbahn, O0 Meilen lang, und am 24. Juni v. J. die Strecke ⸗-Schoppinitz⸗ Dzieditz', 7,80 Meilen lang eröffnet

) Von Cöslin Danzig der Hinterpommerschen Bahn, ist die Strecke Stolp⸗Danziga, 17.4 Meilen lang, am 1. Septhr. v. J. eröffnet.

Die Strecke ⸗Nordhausen ˖ Tettenborn«, 3,38 Meilen lang, ist dem Betriebe der Hauptbahn hinzugesetzt.

14) Von der Zweigbahn »Stendal ⸗Ueltzen« ist die Strecke „Stendal. Salzwedel 7.6 Meilen lang, am 15. März v. J. und die Strecke

Spandau Gardelegen, der Berlin -Lehrter Bahn, 6, s0 Meilen lang,

am 1 Februar d. J. eröffnet.

1) Es heziehen sich die Betriebs-Einnahmen auf 49,14 M., näm— lich auch auf die erpachtete l, M. lange Bahnstrecke »Roßlau-⸗FZerbstä.

*) Die Märkisch⸗Posener Bahn ist am 26. Juni v. J. eröffnet

ä) Die Cottbus -Großenhainer Bahn ist am 21. April v. J. dem Verkehre eröffnet.

h Von der Gotha-Leinefelder Zweigbahn ist die Strecke »Gotha— Mühlhausen«, 51 Meilen lang, am 11. April v. J. und die Strecke n en neee. 3160 Meilen lang, am 3. Oktober v. J. eröffne 1

1) Die Strecke »Neuwied-⸗Oberkassel«, 5,87 Meil. lang, ist am 11. Juli v. J. eröffnet.

1c) Von »all⸗Trier« ist die Strecke »Call-⸗Gerolsteina, 6,33 Ml. lang, am 15. Novbr. v. J. eröffnet.

in) Die Betriebseinnahme bezieht sich auf die Strecke »Frankfurt— Kahl und Frankfurt ⸗Aschaffenburg, mit einer Gesammtlänge von 5ss Meilen, dagegen das Anlagekapital auf 3,29 Meilen.

Bei der Main-Neckar⸗Bahn sind in Col. 3 u. 5 die gestundeten Einnahmen aus Militär ⸗Transporten nicht enthalten. .

Nicht amt liches.

Großbritannien und Irland. London, 19. April. In der gestrigen Unterhaus-Sitzung wurde die Regierung rücksichtlich des agrarischen Verwesers in der irischen Grafschaft Westmeath interpellirt. Die Regierung erklärte, sie habe noch nicht hinlänglich Zeit gehabt, die Sache reiflich in Erwägung zu ziehen, doch solle demnächst dem Hause das Ergebniß ihrer Ueberlegungen mitgetheilt werden. Im weiteren Verlaufe wurde über die sonntägliche Beschäftigung der Postbeamten debattirt, bei welcher Gelegenheit der Premier-⸗Minister selbst das Wort ergriff. Den Schluß der Sitzung nahm eine Interpella⸗ tion persönlichen Inhalts in Anspruch, betreffend die Entlassung des Admirals Spencer Robinson von seinem Posten als Kon— trolleur der Flotte.

20. April. (W. T. B. Im Unterhause bemerkte der Schatzkanzler anläßlich der Budgetvorlage, daß die seit den Jahren 1868 für die Tilgung der Staatsschuld verwendete Summe r auf 10 Millionen und der Betrag für Steuernachlässe auf zu Millionen Pfd. Sterl. belaufen habe. Das abgelaufene Ver— waltungsjahr habe einen Ueberschuß von 396,900 Pfd. Sterl. ergeben, der aber durch die Auslagen für das Heer zum Theil absorbirt worden sei. Der Voranschlag des laufenden Verwaltungsjahres ergab für die Einnahmen 69 und für die Ausgaben 723 Millionen Pfd. St. Behufs Deckung des Defizits empfahl der Schatzkanzler eine Pennysteuer auf Zündhölzchen, einen Aufschlag der Erbschaftssteuer und eine Erhöhung der Einkommensteuer um 18 Pence. Diese Dar⸗ legung wurde vom Hause günstig aufgenommen.

Frankreich. Die wichtigste der aus Paris und Ver⸗ sailles eingegangenen Nachrichten durch ein aus letzterem Orte unterm 19. d. abgesendetes Telegramm gemeldet; dasselbe

Cirkular des Chefs der Exekutivgewalt an die Präfekten und alle Civil⸗ und Militärbehörden. (Dieses Cirkular ist in allen Gemeinden anzuschlagen.)

Asnisres ist diesen Morgen genommen worden. Unsere Soldaten haben sich unter der Führung des General Montaudon, welcher unter diesen Umständen allenihalben thätig ist, trotz des Feuers der Enceinte auf die Position gestürzt und sie mit außer⸗ ordentlichem Ungestüm genommen. Der Feind hat ungemein große Verluste erlitten und kann unsere Festsetzung in Courbevoie nicht mehr belästigen. So rücken wir dem Ende dieses ver— brecherischen Widerstandes gegen das Gesetz des Landes ent— gegen, und die Kommune, bereits von den Wählern in Stich gelassen, wird es bald auch von ihren irregeleiteten Vertheidigern sein, welche zu begreifen anfangen, daß man sie betrügt und daß man unnützer Weise ihr Blut für eine Sache vergießt, die eine ebenso gottlose als verlorene ist.«

Weiter meldet die »Agenee Havas«: In der verflossenen Nacht hat sich Nichts von Bedeutung ereignet. Das Feuer der Insurgenten hat fast vollständig aufgehört. In dem vor⸗ gestrigen Kampfe bei Asnisres sind den Insürgenten zwei Kanonen abgenommen worden Marschall Eanrobert ist in Versailles angekommen. Es treffen fortwährend neue Truppen daselhst ein.

Asnisxres liegt innerhalb der, südwestlich St. Denis von er Seine gebildeten Schleife, welche die Halbinsel Gennevilliers imn— schließt; es ist ein Ort von 5500 Einwohnern (vor dem Kriege), Slation der Wesibahn und Knotenpunkt der Strecken nach Versailles, Sain Germain, Rouen und Argenteuil. Bei Asntöres führen ein? Eisenbahnbrücke und eine zweite von 7 Bogen uber die Seine; in der Nähe befanden sich bisher ein aus dem I8. Jahrhundert stammendes Schloß nebst Park, sowie sehr viele städtische Landhäuser. Asnisres legt 3 Kilometer nordöstlich Courbevoie, 7 südwestlich St. Denis,

nordwestlich ven Paris und gehört noch zum Departement der Seine, und zwar zum Arrondissement von St. Denis und dem Kanton Courbevoie).

Im Widerspruche mit der vorstehenden Nachricht der Versailler Regierung steht ein allerdings vom Nachmittag des I9. d. datirter Bericht der Kommune, aus welchem Folgendes mitgetheilt wird:

ö J ., des Delegirten für das Kriegswesen vom 19. d.

J

»Von Asnieres und Montrouge liegen gute Nachrichten vor, der Feind ist zurückgeworfen. Okolowitz behauptet sich in Asnieres am Brückenkopf und hat die Schiffbrücke noch nicht abbrechen lassen. Dombrowski ist durch eine starke Kolonne von Linientruppen angegriffen. Seine Vorposten wurden durch falsche Signale getäuscht und vom Feinde überrascht. Wie er indessen melbet, ist es ihm gelungen, das Gefecht rasch wieder ins Gleiche zu bringen.“

Ferner meldet Dombrowski unterm 20. über die Kämpfe südlich Paris: »Nach einem blutigen Kampfe haben wir unsere Positionen wieder gewonnen. Unsere Truppen, welche auf dem linken Flügel vorgedrungen waren, haben sich eines Vorrathsmagazins des Feindes bemächtigt. Wir fan— den daselbst 69 Tonnen mit Schinken, Speck und Käse. Der Kampf dauert gegenwärtig noch mit Erbitterung fort. Die feindliche Artillerie auf den Höhen von Courbevoi über— schüttete uns mit Geschossen; indessen trotz der Lebhaftigkeit des Feuers führte unser rechter Flügel in diesem Augenblicke eine Bewegung aus, welche dahin abzielt, die Linientruppen, welche zu weit vorgedrungen sind, abzuschneiden. Ich brauche min— destens 2000 Mann frischer Truppen, da die feindlichen Streit⸗ kräfte sehr bedeutend sind.«

Berichte des Generalstabs konstatiren die Anwesenheit von feindlichen Plänklern in Croiz Blanche, Thiais und Villejuif. In der Umgebung von Hautes Bruysres befindet sich eine bedeutende Anzahl der Versailler Truppen.

In politischer Beziehung geht die Melbung ein, daß die Kommune alle Wahlen bestätigt hat, welche die absolute Majorität Seitens der abgegebenen Stimmanwesenden erlangt haben. 26 Mitglieder der Kommune haben sich für, 13 gegen die Resolution auk— gesprochen. Die Kommune bietet die Vendõémescule zum öffent—⸗ lichen Verkauf aus; dieselbe soll in 4 Theilen verkauft werden. Die Exekutivkommission hat die gegen den Kommandanten Girod verhängte Todesstrafe unter Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte in militärische Haft während der Dauer des Krieges umgewandelt. ⸗»Mot d'ordre« tadelt die Unterdrückung der vier Journale.

Paris, 20. April, Morgens 8 Uhr. Das Journal officiel. der Kommune veröffentlicht eine Erklärung der Kom— mune, datirt 19. April, in welcher es heißt: »Die Kommune hat die Pflicht, die Wünsche der Bevölkerung von Paris in klarer Weise zu bezeichnen und den Charakter der in Paris am 18. März

lautet:

stattgehabten Bewegung zu präzisiren, welche von den in Ver— sailles tagenden gelten nicht begriffen, wohl aber ver⸗

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leumdet worden ist. Noch einmal hat Paris für ganz Frank— reich gearbeitet und gelitten, dessen geistige und moralische, ökonomische und administrative Wiedergeburt, dessen Ruhm und Gedeihen es durch seine Kämpfe und Opfer vorbereitet hat. Was es verlangt, ist die Anerkennung und die Konsolidirung der Republik, die absolute Autonomie der Kommune für ganz Frankreich, so daß Jedem die Integritãt seiner Rechte und jedem französischen Staatsbürger der volle Gebrauch seiner Fähigkeiten und Geschicklichteiten als Mensch, als Bürger und Arbeiter gesichert wird. Die Kommune soll nur durch die allen anderen Gemeinden ebenfalls zukom⸗ mende gleiche Autonomie beschränkt werden, deren Association die Einheit Frankreichs sichern soll. Die der Kommune 3. stehenden Rechte sind: Festsetzung des Kommunalbhudget , der Einnahmen und Ausgaben,; Feststellung und Ver⸗ sheilung der Steuern und Äbgaben, Qbexaufsicht über die innere Polizei und den öffentlichen Unterricht; Verwaltung des Gemeindevermögens; die Einsetzung aller Magistrats⸗- und Gemeinkebeamten durch Wahl oder mittelst öffentlicher Aus⸗ schreibung, sowie das unveräußerliche Recht, dieselben zu . aufsichtigen und abzusetzen; absolute Sicherstellung der Freihei des Individuums, der Gewissensfreiheit und der Freiheit der Arbeit; Theilnahme aller Bürger an den Geschäften der Kom⸗ mune durch freie Kundgebung ihrer Gedanken . die Freiheit, ihre Interessen zu vertheidigen und die Sicherung für diese Rechte, in⸗ Fem nur die Kommune das Recht haben soll, den freien und rich⸗ tigen Gebrauch des Versammlungsrechtes und der Preßfreiheit zu überwachen. Wir verlangen ferner die Organisation der städti— schen Vertheidigung und der Nationalgarde, welche ihre Führer wählt, und allein über die Aufrechthaltung der Ordnung in der Stadt zu wachen hat. Paris verlangt Nichts weiter für die Garantie seiner lokalen Intexessen, wohlverstanden 66 der Bedingung, daß die Centralleitung, welche aus ö neten der föderirten Kommunen zu bestehen hat, die Verwirk⸗ lichung und die Ausübung der soeben angeführten , . sichert. Jedoch behält sich Paris vor, zu Gunsten seiner Auto- nomie und von seiner Aktlonsfreiheit Gebrauch machend, für die Stadt nach seinem Ermessen diejenigen administrativen Reformen durchzuführen, welche von der Bevölkerung . langt werden, diejenigen Einrichtungen zu treffen, 3 geeignet sind, den Unterricht, die Produktionsfähigkeit, . Handel und den Kredit zu heben und die Macht und das Eigenthum gemäß den Forderungen des Augenblickes, dem Wun sche der Betheiligten und den gemachten Erfahrungen 1 verallgemeinen (universaliser). Unsere Feinde täuschen 1 oder täuschen das Land, wenn sie Paris anklagen, es . seinen Willen oder seine Suprematie dem übrigen Tbeile des Landes auferlegen und die Diktatur in Anspruch 66 men, was ein Attentat gegen die Unabhängigkeit, ie Souveränetät der übrigen Kömmunen wäre, sie ö sich, wenn sie Paris änklagen, daß es die durch . tion geschaffene Einheit Frankreichs, zerstören 14 s So wie diese Einheit bis zum gegenwärtigen Tage durch . Kaiserthum und die parlamentarische Monarchie uns 6 wurde, ist sie nichts Anderes, als eine despotische, . e, willkürliche, beschwerliche Centralisation. Die politische ö. heit, welche Paris verlangt, ist die freiwillige Vereinigung a 3 einzelnen Theile, das freiwillige Zusammenwirken der in ö viduellen Kräfte Angesichts des gemeinsamen Zweckes, des all— gemeinen Wohlseins, der Freiheit und Sicherheit Aller. . aus der Bevölkerung von Paris hervorgegangene Kommung = Revolution vom 18. März beginnt eine neue Aera ö die Politik und die Wissenschaft. Sie ist das 6 ö alten Zeit des Klerus, des Militarismus, des Beamten ö / der Ausbeutung des Landes, der Agiotage, der Monopole, der Privilegien, denen das Proletariat seine Knechtschaft und 4 Theil seines Unglücks verdankt. Der zwischen Paris un BVerfailles eingeleitete Kampf ist einer von denen, welche gi. durch illusorische Kompromisse beendet werden , a er der Ausgang kann nicht zweifelhaft sein. Der von 3 8. zaͤhmbaren Energie der Nationalgarde verfolgte Sieg ö. 56 der Idee und des Rechtes sein. Wir appelliren an Frankre 9 welches wissen soll, daß Paris in Waffen stehend; vie Ruhe als Tapferkeit entwickelt, daß es die Or . mit Energie und Enthusiasmus aufrecht erhält, we l ö sich mit eben so viel Ueberzeugung als Heldenmuth uh. / und welches aus Hingebung für die Freiheit und den ö. z ker Kom]mmunen die Waffen ergriffen hat. Möge Frankrei diesem blutigen Konflikte ein Ende machen. An , ist es, Versailles durch eine feierliche Kundgebung seines unw * stehlichen Willens zu entwaffnen. Möge es sich solidarisch mi unseren Bemühungen erklären, möge es unser Alliirter sein in dem Kampfe, welcher nur mit dem Triumphe der Kommune oder mit dem Untergange von Paris enden kann. Wir aber,

Revolution zu beendigen, welche die weitgehendste und frucht⸗ barste ist 6. , welche die Geschichte ver⸗ zeichnet. Wir haben die Aufgabe zu kämpfen und zu siegen. Betreffs der Einnahme von Asnisres wird der » Daily News« unterm 18. geschrieben: Nachdem die Insurgenten die letzten Tage über großartige Vertheidigungswerke in Asniôres aus⸗ geführt hatten, so daß die Generäle der Kommune die Position vor jedem Angriff sicher hielten, hatten die Truppen ganz im Stillen die Redoute von Gennevilliers armirt. Die Insurgenten konnten nicht rekognosziren, weil sie keine Kavallerie hatten, als Colombes und Genevilliers daher ganz unerwartet ihre Front und die rechte Flanke beschossen, zogen die Nationalgarden sich in die Laufgräben zurück. In diesem Augenblicke griffen zwei Versailler Kolonnen in Front und Flanke an. Die Insurgenten vertheidigten die Station eine karze Zeit, aber das Kreuzfeuer war so heftig, daß sie in weniger als einer Stunde hinter die Seine zurückgetrieben waren. Dom⸗ browski schickte nach Verstärkungen und erwiderte den Angriff um 9 Uhr, wurde aber mit großen Verlusten zurückgeschlagen. Augenzeugen sagen, daß Dombrowski sich selbst an die Spitze einer verzweifelten Attaque gestellt habe. Um 4 Uhr war in Neuilly Alles vorüber. Die Insurgenten wurden bis zur Porte Maillot zurückgetrieben und, da die Scif brücke unter ihnen brach, ertranken Viele. Zweihundert Narnonalgarden, welche zwangsweise en gl llt worden waren, sind nach Fort Bic6tre geführt worden. . . 99. bel e en isch Liga hat eine vom 18. datirte Adresse erlassen, in welcher es heiß: Die Erklärungen Thiers bieten keine Garantie, weder für die Aufrechthaltung der Ne— publik, noch für die Erfüllung irgend einer von uns oder der Kommune aufgestellten Forderungen, und verwirren die Si⸗ tuation. Wir halten unser Prozramm im ganzen Um⸗ fange aufrecht. Wir hatten den Beschluß gefaßt uns mit den Munizipal : Räthen der Hauptstädte Frankreichs, von Lyon, Lille, Macon u. s. 6 in Verbindung zu setzen; diese aber sind unserem Aufrufe zuvor⸗ gekommen. Ihre Intervention mag der Nationalversammlung den Beweis liefern, wie unvorsichtig es ist, den großen Städten Frankreichs nicht Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Wir sind entschlossen, die Republik gegen alle Angriffe zu 9 und ihr die Integrität der kommunalen Freiheiten zur Grund⸗ zen. * ö . Die »Agence Havas« meldet: Zu Neuilly ununterbrochener erbitterter Kampf. Die Pariser haben keine bedeutenden Fortschritte gemacht und auf einer Seite die Rue d'Huissiers und auf der andern die Hälfte des Boulevard du Chateau nicht überschritten. Die Versailler Truppen . noch immer den Park von Neuilly besetzt. In 2 Elysses fallen die Granaten bis zur Rue du Colysée. Alle Stadttheile vom Ufer der Seine bis Batignolles werden von den Granaten erreicht. Die Verluste, welche die Föderirten in den letzten 3 Tagen in 35 ,, von Neuilly und Asni res litten haben, sind sehr bedeutend. ; ö , 235 April, Abends. Die Regierung läßt folgende Mittheilung verbreiten: Die von der Kommune am 19. Abends in einer offiziellen Depesche aufgestellte Behauptung, die Pariser hätten die Positionen, welche sie am 18. . loren hatten, wiedergewonnen, ist ganz und gar falsch. . Pariser stehen noch immer auf dem rechten ,, un haben keinen Versuch gemacht, nach Asniores zurückzukehren, da der Uebergang über die Brücke durch die am 2 er- richtete Batterie seitens der Regierungstruppen gesperrt ist. Gensd'armen haben gestern die Häuser in Asnisres durchsucht und Waffen, aber keine Insurgenten in denselben gefunden. Die » Patrie« vom 165. April meldet, daß die Einwoh⸗ nerschaft und die Nationalgarde von Oran einen Protest gegen die Ernennung des Vize⸗Admirals Gueydon zum Civilgouver⸗ neur von Algerien diesem selbst haben überreichen lassen, . denselben an das Oberhaupt der Exekutive zu befördern. 3. Admiral empfing die Deputation und besprach sich lange mi derselben; man erklärte ihm, das Aktenstück sei nicht gegen seine Person, sondern gegen das Prinzip, einen k 5 der Marine an diesen Posten zu stellen, gerichtet. Der ö führte dagegen das Beispiel Englands an, wo man hohe Kolo⸗ nialämter oft solchen Offizieren anvertraue, und mit den besten Resultaten. Uebrigens meinte der Admiral, wenn viele Proteste der Art einliefen, so würde er das Land sogleich w,, ö. lassen; bis dahin . 2 . der einzige und er werde ihn aid an seine Adresse befördern. . 2, , 20. April. W. T. B.) Der rg hat heute den Grafen von Choiseul empfangen, welcher sein

. ͤ schrei ls Gesandter Frankreichs überreichte. ö , heute die Debatte über das Garantie⸗

gesetz.

bie Bürger von Paris, wir haben die Mission, die moderne

———

. amm, ü,