1678
8,395. 50,629. 51,040. 52,168. 54,063. 55,949. 56,730. 57,381. 60.786. 64,700. 65,691. 66,333. 67,792. 68,320. 69,795. 71,328. 76,367. 80,675. 82,031. 86,488. 88,258. 89, 260. 89,553. 93,203. 93,367. 93,841 und 94,478. 74 Gewinne von 200 Thlr. auf Nr. 1149. 1284. 2886. N04. 5158. 5600. 6092. 6617. 7241. 9003. 10,439. 11,012. 16,521. 16,768. 17,437. 18,937. 18,999. 19,333. 20, 132. 20315. 20,773. 22,564. 23/615. 24,851. 27,013. 27,955. 31,766.
31,988. 32,154. 32,771. 33,950. 33,3487. 34,658. 35,941. 37,716.
38,081. 38,900. 39,481. 41,633. 42,258. 43,891. 45,598. 59,893. 51552. 51,793. 54,537. 55,389. 57,557. 58,475. 60,457. 61,409. 62,904. 63,254. 64,074. 64,148. 64,205. 64,600. 67,891. 67,947. 69,896. 70,627. 75,B 792. 77,234. 79,352. S0, 728. 86,614. 89,658. 90, 658. 91/417. 92,123. 93,049. 93,346. 94,550 und 94,925. Berlin, den 24. April 1871.
Königliche General-Lotterie⸗Direktion.
Angekommen: Se. Durchlaucht der Prinz Hugo zu Schönburg⸗Walden burg, von Waldenburg.
Se. Excellenz der Großherzoglich badische General -Lieute— nant, Kriegs⸗Minister und General⸗Adjutant Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs von Baden, von Beyer, von Karlsruhe.
Abgereist: Se. Excellenz der Staats⸗Minister und Minister für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten, von Selchow, nach Pommern.
Der General⸗Major und General- Telegraphen⸗-Direktor von Chauvin, nach dem Elsaß und den occupirten französi— schen Landestheilen.
2.
Berlin, 24. April. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: zur Anlegung der dem Geheimen Kabinets—⸗ Rath von Wilmowski verliehenen Insignien des Komthur— kreuzes erster Klasse des Königlich württembergischen Friedrichs⸗ Ordens mit dem Stern und des Komthurkreuzes erster Klasse des Großherzoglich badischen Ordens vom Zähringer Löwen mit dem Stern; — ferner zur Anlegung des dem Geheimen Medizinal⸗Rath Dr. Müller zu Berlin verliehenen Ritterkreuzes erster Klasse des Herzoglich sachsen ernestinischen Hausordens und des dem Sekretär des Instituts für archäologische Korre⸗ spondenz zu Rom, Dr. Helbig, verliehenen Ritterkreuzes des Kaiserlich österreichischen Franz⸗Joseph⸗Ordens, — Allerhöchstihre Genehmigung zu ertheilen.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: zur Anlegung des dem im Finanz⸗Ministerium angestellten Rechnungs⸗Rath Appelt verliehenen Ritterkreuzes erster Klasse des Königlich bayerischen Verdienst⸗Ordens vom heiligen Michael, sowie des dem Pfarrer Dr. Köhler zu Groß⸗Camsdorf im Kreise Ziegenrück verliehenen Fürstlich schwarzburgischen Ehren— ö. dritter Klasse, — Allerhöchstihre Genehmigung zu er⸗
eilen.
Am 15. Mai cr. wird die Telegraphenstation zu Bad Nenndorf f ,. Tagesdienste für die Dauer der Badesaison wieder- eröffnet.
Hannover, den 21. April 1871.
Telegraphen⸗Direktion.
Am 15. Mai cr. wird zu Hannoversch⸗Münden eine Bundes Telegraphenstation mit beschränktem Tagesdienste dem öffentlichen Verkehre übergeben werden.
Hannover, den 21. April 1871.
Telegraphen Direktion.
Am 1. Mai er. wird zu Peine eine Bundes- Telegraphenstation ö mm Tagesdienste dem öffentlichen Verkehre übergeben werden. .
Hannover, den 22. April 1871. Telegraphen ˖ Direktion.
Bei der unterm 5. 1. Mts, stattgefundenen Ziehung der im laufenden Jahre einzulösenden Partial ⸗ Obligationen des vormals Landgräflich hessischen, bei dem Bankhause A. Reinach zu Frank- furt a. M negociirten 5proz. Staats -Anlehens von 150 000 Fl., d. d. 26. Juli 1859, sind durch das Loos zur Rückzahlung auf den 1sten August d. J bestimmt worden:
Nr. 73 1 Stück zu 500 Fl. — 285 Thlr. 21 Sgr. 5 Pf. Nr. 219A. 219 B. 2150. 219 B. 219 E., 5 Stück à 16060 Fl. — 500 Fl. — 285 Thlr. 21 Sgr. 5 Pf Im Ganzen also 6 Stück zu 1000 Fl. — 571 Thlr. 12 Sgr. 10 Pf.
Die Inhaber dieser Partial: Obligationen werden hiervon mit dem Bemerken benachrichtigt, daß sie die Kapitalbeträge, deren Ver⸗ zinsung nur bis zum Rückzahlungstermine stattfindet, bei dem oben⸗ genannten Bankhause, bei der Königl. Regierungs- Hauptkasse zu
Wiesbaden, bei jeder anderen Königlichen Regierungs⸗Hauptkasse, bei der Königl. Staatsschulden⸗Tilgungskasse zu Berlin, bei der Koönig— lichen Kreiskasse zu Frankfurt a. M., der Königl. Steuerkasse zu Hom⸗ burg und den Königl. Bezirks⸗Hauptkassen zu Hannover, Lüneburg und Osnabrück geg⸗n Rückgabe der Partial Obligationen nebst den dazu gehörigen, erst nach dem 1. August d. Is. fällig werdenden ö Zins⸗Coupons Serie J. Nr. 3 bis inkl. S und der Talons erheben önnen.
Der Geldbetrag der etwa fehlenden Zinscoupons wird von dem dzominalbetrag der Obligation zurückbehalten. Restanten: aus dem Verloosung s- Termine 1. August 1867: Nr. 250 D.; aus dem Verloosungs⸗-Termine 1 August 1869: Nr. 94;
aus dem Verloosungs-Termine 1 August 1870: Nr. 46.
278 A. 278B. 278 D. und 278 E. Die Inbaber dieser Partial-Obligationen werden hierdurch wieder⸗
holt zu deren Einlösung aufgefordert.
Wienbaden, den 11. April 1871. Der Regierungs. Präsident. Gf. Eulenburg.
Nicht amt liches.
Brenßen. Berlin, 24. April. Se. Majestät der Kaiser nahmen am Sonnabend Vormittag um 11 Uhr in Gegenwart des Gouverneurs und des Kommandanten die Meldungen des badischen Kriegs⸗Ministers, General-⸗Lieutenants von Beyer, des Obersten Prinz Hugo Schönburg⸗Waldenburg, Commandeurs des 1. Garde⸗Landwehr⸗Regiments, des Obersten von Dresky, Direktors der Artillerie⸗Ingenieur-Schule, des Oberst⸗Lieutenants von Lesezynsky, Chefs des General⸗Stabes des XIV. Armee Corps, entgegen. Sodann fand in Gegen⸗ wart Sr. Kaiserlichen Hoheit des Kronprinzen eine Konferenz statt mit den Generalen Graf Moltke, von Roon, von Pod⸗ bielsky, von Tresckow und dem Oberst von Albedyll. Nach der Konferenz war bis 13 Uhr Vortrag des Militär-, von 2 — 3 Uhr Vortrag des Civil⸗-Kabinets.
Gestern Vormittag um 10 Uhr begaben Se. Majestät der Kaiser Sich zum Gottesdjenst nach dem Dome.
Nach Beendigung desselben nahmen Allerhöchstdieselben die Orden des verstorbenen General⸗Lieutenants von Prondzinsky aus den Händen des Sohnes desselben entgegen.
Sodann empfingen Se. Majestät zuerst den General ⸗Stabs⸗ arzt der Armee, Dr. Grimm, darauf den General-Auditeur der Armee, Fleck, un: 1235 Uhr den Staats-Minister Uhden und um 1 Uhr den Geheimen Kommerzien Rath Krupp.
Um 14 Uhr begaben Sich Se. Majestät nach dem Opern⸗ hause zur Matinée zum Besten des Chorpersonals.
Um 2 Uhr hatte der Minister des Königlichen Hauses, Freiherr von Schleinitz, um 3 Uhr der Minister von Mühler und um 4 Uhr der Geh. Hof⸗Baurath Strack Vortrag.
Um 5 Uhr war Familien⸗Diner in Charlottenburg.
Heute nahmen Se Majestät der Kaiser im Beisein des Gouverneurs und des Kommandaten militärische Meldun— gen, hierauf den Vortrag der Generäle im Beisein Sr. Kaiser— lichen Hoheit des Kronprinzen und schließlich den Vortrag des Civil⸗Kabinets und des Wirklichen Geheimen Ober⸗Regierungs⸗ Raths Wehrmann entgegen.
— Ihre Majestät die Kaiserin⸗Königin war gestern im Augusta⸗Hospital anwesend und wohnte dem Gottesdienste in der Nikolaikirche bei. Das Familien⸗Diner fand in . bei Ihrer Majestät der verwittweten Köni⸗ gin statt.
— Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz empfing am Sonnabend den Vize-⸗Admiral Jachmann und den Lieutenant von Stülpnagel vom Kürassier-Regiment Königin und wohnte dem Militär⸗Vortrage bei Sr. Majestät bei. Um 5 Uhr fand im Kronprinzlichen Palais ein Diner von 50 Gedecken statt, zu dem Reichstagsmitglieder mit Ein⸗ ladungen beehrt waren.
Gestern war Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit zum Gottesdienst in der Nicolaikirche und nahm militäͤrische Mel⸗ dungen an. Abends erschien Höchstderselbe zum Thee bei Ihren Masjestäten. .
— Auf die von der Universität Jena kürzlich an Se. Majestät den Kaiser und Ihre Majestät die Kaiserin gerichteten, von uns s. Z. mitgetheilten Adressen sind folgende Allerhöchste Antwortschreiben ergangen:
I. An den Prorektor und Senat der Großherzoglich und Her⸗ zoglich sächsischen Gesammt ⸗Universität zu Jena.
Ich habe mit lebhafter Befriedigung die Adresse entgegengenom— men, welche mir aus Anlaß der Wiederkehr des Friedens unter dem 2. v. Mts. von dem Prorektor und Senat der Universität zu Jena eingereicht worden ist. Mit Gottes Hülfe ist für unser Vater— land durch ein gewaltiges Ningen ein großes Ergebniß erlangt.
.
. n ma meme, war
1679
Ein sieggewohnter Gegner ward durch die Ueberlegenheit der
deutschen Heere niedergeworfen und es erfüllt sich die lang“
gehegte Sehnsucht der Nation nach Einigung. Der Feind ist zu einem seine Dauer verbürgenden Frieden gensthigt und das nationale Band verfassungsmäßig gesichert. Diese Ziele werden zugleich die Basis einer neuen Epoche unserer Entwickelung, sie sind erreicht durch einmüthiges patriotisches Zusammenwirken der In— telligenz und des sittlichen Charakters des deutschen Volls. Mit Recht beanspruchen die deutschen Universitänen einen hervor— ragenden Antheil an dem Verdienste, diese edle Frucht der Ration als Gemeingut erworben zu haben, die Hochschule zu Jena insbesondere hat seit einem Zeitraum von mehr als derei— hundert Jahren unter sorgsamer Pflege der Wissenschaft wieder— holt den Ausgang dieses Sirebens gebildet. — Nachdem jetzt
die Waffen ruhen, werden die Kräfte des deutschen Volks in
Freiheit zur Förderung von Bildung un? Gesittung sich entfalten und die wohnliche Einrichtung des neuen Verfassungsgebäundes durch friedliches Schaffen vollenden. Ich lebe des festen Vertrauens, daß die Universität zu Jena, welche seither den nationalen Gedanken werth gehalten hat, auch ferner die dankenswerthe Aufgabe verfolgen wird, durch freie wissenschaftliche Forschung und Lehre unsere Nation zur Befestigung ihres Einigungswerkes fortzubilden.
Berlin, den 15. April 1871. Wilhelm.
II. An den Prorektor und Senat der Großherzoglich und Her— zoglich sächsischen Gesammt⸗Universität Jena.
Glückwünsche der Universität Jena zu empfangen, ist für mich eine besondere Freude und eine Veranlassung zu doppelter Dankedsäußerung. Zunächst gilt dieselbe den Erinnerungen meiner Jugendzeit und dem lieben heimathlichen Boden, dann der Ueberzeugung, daß auch dieser die Entwickelung jener natio— nalen Kraft gefördert hal, der die Größe des Erfolges entspricht. Das deutsche Volk wirkt durch Bildung, Gesetzestreue und unbedingte Vaterlandsliebe, und die deutschen Hochschulen, insbesondere Jena, durfen sich rühmen, den Sinn dafür geweckt und fortgepflanzt zu haben. Das Feuer edler Begeisterung entzündet die Herzen derer, die für große Gedanken aufopferungsfähig sind. Dies zeugt die Gegenwart, dies wird auch die Zukunft beweisen, welche das von der Nation Errungene befestigen soll. Für sie verrinigen sich alle unsere Wünsche, auf ihr beruht auch das Gedeihen der Thüringer Hochschule.
Berlin, 30. März 1871.
Augusta.
— Die Ausschüsse des Bundesrathes für Zoll⸗ und Steuer⸗ wesen und für Handel und Verkehr, ferner die vereinigten Ausschüsse desselben für Zoll⸗ und Steuerwesen und sür Justiz—⸗ wesen, sowie für das Landheer und die Festungen und für Rechnungswesen hielten heute Sitzungen ab.
— Im Verlaufe der Sititzung am Sonnabend, den 22. d. M., setzte der Deutsche Reichstag die Berathung über die Prüfung der Wahl des Abg. A. Reichensperger (Crefeld) fort. Der Antrag der Abgg. Kanngießer, Duncker und Genossen, diese Wahl zu beanstanden, wurde in namentlicher Abstimmung mit 151 gegen 141 Stimmen abgelehnt.
Die Wahl des Abg. A Reichensperger (Crefeld) wurde hierauf, unter Verwerfung der Anträge der Abtheilung, für gültig erklärt.
Es folgte die zweite Berathung des Gesetzentwurfs, be— treffend die Beschaffung weiterer Geldmittel zur Bestreitung der durch den Krieg veranlaßten außerordentlichen Ausgaben.
An der Debatte betheiligten sich die Abgg. Richter, Sonne— mann, Freytag, Lasker und Dr. Löwe. Der Staats⸗ und Finanz⸗Minister Camphausen griff wiederholt in die Debatte ein.
Der Gesetzentwurf wurde hiernächst in zweiter Lesung mit sehr großer Majorität angenommen.
Hierauf folgte die Berathung des Antrages der Abgg. Dr. Lucius (Erfurt) und Genossen:
Der Reichstag wolle heschließen, den Herrn Kanzler des Deutschen Reichs zu ersuchen, das Erforderliche zu veranlassen, damit: I) die Beförderung von Packeten an die in Frankreich steJenden deuischen Truppen wieder regelmäßig organisitt werde; 2) das Maximalgewicht der zu befördernden Packete auf mindestens acht Pfund festgestellt werde; 3) die Beförderung von Packeten für Militärpersonen vom
Feldwebel abwärts portofeei erfolge.
Nachdem der Abg. Dr. Lucius seinen Antrag kurz befür⸗ wortet hatte, erklärte der Bundesbevollmächtigte General⸗Post⸗ Direktor Stephan, daß er es ermöglichen werde, schon in der nächsten Woche mit der Packetbeförderung wieder beginnen zu können. Der Abg. Dr. Lucius zog seinen Antrag hierauf und nach einer kurzen Bemerkung des Abg. Köchly wieder zurück.
Nachdem der Abg. Dr. Bamberger noch unter der Zustimmung des Reichstags der General⸗Postverwaltung gedankt und der General ⸗Postdirektor Stephan hierauf erwidert hatte, wurde die Sitzung um 4 Uhr vertagt.
— Die heutige (21) Plenarsitzung des Deutschen Reichs⸗ tages wurde vom Präsidenten Dr. Simson um 114 Uhr eröffnet.
Von den Bevollmächtigten zum Bundesrathe waren an⸗ wesend: der Bundeskanzler Fürst von Bismarck, der Staats⸗ und Finanz-Minister Camphausen, der Staats -Minister und Präsldent des Bundeskanzler ⸗Amts Delbrück, der Präsident der Seehandlung Guenther, der General- Major Klotz, der Geheime Ober⸗Justiz⸗Rath Dr. Falk, der Geheime Regierungs⸗ Rath Dr. Michaelis, der Geheime Regierungs⸗Rath von Putt⸗ kamer, der Königlich bayerische Staats⸗Minister der Finanzen von Pfretzschner, der Königlich bayerische Staats-Minister des Handels und der öffentlichen Arbeiten von Schlör, der Königlich bayerische Staats ⸗Minister der Justiz und des Innern für Kirchen und Schulangelegenheiten von Lutz, der Königlich bayerische Ministerial⸗Rath Berr, der Königlich bayersche Oberst des General⸗Quartiermeisterstabes Fries, der Königlich sächsische Staats-Minister der Finanzen und der auswärtigen Angelegen⸗ heiten Freiherr von Friesen, der Königlich sächsische Geheime Regierungs⸗Rath Schmalz, der Königlich sächsische Major Freiherr von Holleben, der Königlich sächsische Geheime Ober- Steuerrath Wahl, der Königlich württembergische Justiz- Minister von Mittnackt, der Königlich württembergische Minister des Innern von Scheurlen, der Königlich württem⸗ bergische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister, Geheime Legations-Rath Freiherr von Sp tzemberg, der König⸗ lich württembergische Ober-Finanz-⸗Rath Riecke, der Groß⸗ herzoglich badische Präsident des Finanz⸗Ministeriums Ellstätter, der Großherzoglich badische Ministerial⸗Rath Eisenlohr, der der Großherzoglich hessische außerordentliche Gesandte und be⸗ vollmächtigte Minister, Geheime Legations⸗Rath Hofmann, der Großherzoglich hessische Ober⸗-Steuerrath Göring, der Groß— herzoglich mecklenburg⸗schwerinsche Ober⸗Solldirektor Oldenbueg, der Großherzoglich mecklenburg⸗strelitziche Staats⸗Minister Graf Bassewitz, der Großherzoglich oldenburgische Staats⸗ Minister von Rössing, der Herzoglich braunschweig⸗lüneburgische Ministerresident Geheimrat) Dr. von Liebe, der Herzoglich sachsen-⸗meiningen-hildburghausensche Staats⸗Minister, Wirk⸗ liche Geheime Rath Freiherr von Krosigk, der Herzoglich an⸗ haltische Staats Minister von Larisch, der Senator der freien Hansestadt Bremen Gildemeister.
Vor Eintritt des Reichstages in die Tagesordnung wurde zunächst folgende Interpellation vom Dr. Elben näher begründet:
Durch den Krieg des Jahres 1870 ist der Abschluß der ihrer Be⸗ endigung nahen Vorbereitungen für den Bau der St. Gotthard⸗ Eisenbahn verhindert worden; die früher festgesetzte Frist zur definitiven Genehmigung der nothwendigen Subsidien ist am 31. Januar 1871 abgelaufen. Das Gesetz des Rorddentschen Bundes vom 31. Mai 1870 bedarf, wie dies in der Vereinbarung mit Baden vom 15. No⸗ vember 1870 anerkannt ist, einer Abänderung.
Durch die Gründung des Deutschen Reichs, durch die festere Ge⸗ staltung auch der wirthschaftlichen Einheit Deutschlands, durch die Wiedergewinnung der industriell so bedeutenden Provinzen Elsaß⸗ Lothringen hat das Interesse Deutschlands an dem großen inter- nationalen Unternehmen sich namhaft gesteigert.
Es ist deshalb vom höchsten Werthe, die bisher aufgewendete Arbeit jetzt zu krönen durch die definitive Sicherung eines großartigen Friedenswerkes, dessen Zustandekommen dem Deutschen Reiche zur Ehre, dessen Vollendung ganz Deutschland zu wesentlichem Vortheil gereichen wird. .
In diesem Sinne erlaube ich mir an den Herrn Reichskanzler die Anfrage zu stellen: .
I) Ist die am 31. Januar d. J abgelaufene Frist zu Beschaffung der Subsidien für den Bau der St. Gotthard-⸗Eisenbahn rechtzeitig und mit Zustimmung aller Betheiligten verlängert worden? 2) Steht eine Vorlage zur Regelung der Betheiligung des Deutschen Reichs, in Abänderung des Gesetzes des Norddeutschen Bundes vom 31. Mai
1870, für diese oder die nächste Session des Reichstags in Aussicht?
Hierauf erklärte der Präsident des Bundeskanzleramts, Staats⸗Minister Delbrück:
Meine Herren! Ich erlaube mir, die gestellte Interpellation, wie folgt, zu beantworten. Was die erste Frage anlangt, ob nämlich die am 31. Januar d. J. abgelaufene Frist zur Beschaffung der Subsidien für den Bau der St. Gotthardbahn rechtzeitig und mit Zustimmung aller Betheiligten verlängert worden sei, so habe ich dieselbe zu be— jahen. Es ist am 15 Januar d. J., also rechtjeitig, in Bern zwischen dem Norddeutschen Bunde, der Schweiz und Italien, also zwischen den kontrahirenden Mächten, eine Additionalakte zu dem Vertrage vom 20. Juni unterzeichnet worden, durch welche e n vom 31. Januar d. J. auf den 31. Oktober d. J. verlän⸗ gert ist. ĩ Die zweite Frage, ob eine Vorlage zur Regelung der Betheiligung des Deutschen Reiches in Abänderung des Gesetzes des Norddeutschen Bundes vom 31. Mai für diese oder die nächste Session des Reichstags in Aussicht stehe, so habe ich auch diese Frage zu be— jahen. Ich bezweifle zwar, daß es möglich sein wird, noch im Laufe
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