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1792
Aktien-Gesellschaft. J Norddeutsche Fabrik fuͤr Eisenbahn-Betriebs⸗Material.
Rechnung s⸗ Ab sch lu ß am 31. Dezember 1870.
Ausgabe. —— —— —
Einnahme.
a) Immobilien Thlr. 752,306 1 b) Inventarium und Vorräthe: Weith der Maschinen, Wertzeuge und
Utensilien laut Inventur
Thlr. 158,770. 18. 10.
Materialien ⸗ Be⸗
stände laut In
ventur . Angefangene
beiten lt.
ventur
c) Kayitalbestaud: Darlehne gegen Unterpfand Thlr. 264, 000. —. —. Guthaben bei Ban⸗ quiers 2c. Thlr. 232,389. 10. 3. ab Cre⸗ ditores Thlr. 41,109. 122.
Kautionen ..... ...
Effekten Kassenbestand
107/978. 26. 6.
67 544. 10. 3 334. 293
191,A279. 28. 1.
4702. 15. —. 25 954. 29. 6.
Praun ih ,.
Assekuranz · Prämie
. 1871... 544. 1. —
Sa. Thlr. S9, 044. —. 8.
Hiervon ab die
noch nicht erhobe⸗ ;
nen Zinsen:
pro 1869
Thlr. 644. 22. 4.
pro 1870
Thlr. 75.000. K *
Job 4d 22. 4. 4133991 8 4 Sa. Thlr. 1500 — Berlin, den 6. April 1871.
—
Dez. 31. . IIpõᷣ 00 οο0
Aktien⸗Kapital
Der Verwaltungsrath.
Bekanntmachung.
König
liche
O st bahn.
f Am 1. Mai d. J. tritt auf den Eisenbahnstrecken Schneidemühl Flatow, Dirschau⸗Pr. Stargardt und Insterburg⸗ Gerdauen an Stelle des gegenwärtigen Fahrplans folgender Fahrplan in Kraft:
6 63 w c n ei B mn t on e , m , e e . ö , eee e . m e . 0 .
Richtung Schneidemühl ⸗ Flatow.
Richtung Flatow ⸗ Schneidemühl.
Gemischter Zug 5. Zug 3. Lü. Ww. U . WM.
Stationen.
Gemischter
Gemischter Gemischter Zug 4. Zug 6.
,
Stationen.
Morgens Nachmittags Schneidemühl ; 6 45 5 7 Flatow ; 7 57 6 19
Vormittags Abends
Flatow ; 10 8 8 33 chneidemühl. JJ
B. Dirschau-
Pr. Stargardt.
// /h//// / „// „ /// „//. /— / — „ ää„// /// —— d ; ) r 7 2 —
Richtung Dirschau ˖ Pr. Stargardt.
Richtung Pr. Stargardt. Dirschau.
Gemischter Gemischter Zug 18. Zug 6.
z
Gemischter
Stationen. Zug 2.
Gemischter Zug l.
Gemischter Gemischter Zug 5. Zug 3.
1 u 1M. .
Stationen.
Morgens Nachmitt. Abends Dirschau . 8 356 233 9 10 Pr. Stargardt. ö 9 35 3 M 10 9
J
Morgens Nachmitt. Ahends Pr. Stargardt. . ... Abf. . 12 29 713 Dirschau Ank. 7 55 V 8 5
C. In ster bur . & ᷣ 0 0 , e em m m , , m m m e e , m , , , . m , , , n , m mmm, ,
Richtung Insterburg⸗Gerdauen.
g⸗-Gerdauen.
Richtung Gerdauen. Insterburg.
Gemischter Gemischter Zug 10. Zug 2.
Stationen. U. I M. U. M.
Gemischter Gemischter Zug I. Zug 5. n. M U. M.
Stationen.
Vormitt. Nachmitt. Insterburg ; 9 24 3 25 Gerdauen 10 57 4 58
Mittags Abends Gerdauen 12 8 6 53 Insterburg ..... k Ank. 1 45 8 30
Sämmtliche Züge befördern Personen in allen 4 Wagenklossen.
Bromberg, den 22. April 1871.
Auf den Stationen sind besondere Fahrpläne ausgehängt. Königliche Direktion der Osthahn.
Hier folgt die besondere Beilage
Besondere Beilage zum Koͤniglich Preußischen Staats-Anzeiger. M 18 vom 29. April 1871.
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— —
Inhalts -⸗Verzeich niß: Chronik des deutsch-französischen Krieges 1379—71. — Karl Ritter und Albrecht von Roon. — Löwe und
die deutsche Ballade. — Das Nahe⸗ und Saarthal. — den Berliner Bildhauerwerkstätten. III.
Zur Geschichte der Obstbaumzucht in der Mark Brandenburg. — Aus
Chronik des deutsch⸗-französischen Krieges 1870-71. (Siehe Besondere Beilage Nr. 17.)
30. März. Antwort der Kaiserin Augusta auf die von
der Universität Jena Ihrer Majestät aus Veranlassung der
Annahme der Katserwürde überreichte Adresse.
— Der General der Infanterie v. Hartmann spricht Na⸗
mens des II. bayerischen Armee⸗Corps den vaterländischen Hülfs— vereinen, insbesondere den Frauen, welche in denselben wirksam
1
waren, seinen Dank für deren segensreiche Thätigkeit in einer
durch die Zeitungen veröffentlichten Erklärung aus.
15. April. Der Fürst von Hohenzollern wird auf seinen Wunsch von der Stellung als Militär⸗Gouverneur der Rhein—
viel Mühe.
provinz und der Provinz Westfalen entbunden, und diese Be⸗
hörde aufgelöst. — Erwiederungsschreiben des Deutschen Kaisers auf die
Glückwunsch⸗Adresse, welche die Universität Jena Sr. Majestät
bei Annahme der Kaiserwürde übersandt hatte.
20. April. des Vaterländischen Frauenvereins zu Elberfeld ihre Anerken⸗ nung für die Wirksamkeit während des Krieges aus.
21. April. ment Nr. 1011 nimmt den Namen »2. Grenadier⸗Regiment Nr. 101, Kaiser Wilhelm, König von Preußen« an. ;
24. April. Der Deutsche Reichstag bewilligt in dritter Be⸗
nachdem der Bundeskanzler Fürst von Bismarck die politische und militärische Situation erörtert hat.
25. April.
Die Kaiserin Augusta spricht dem Vorstande
Das 2. (Königlich sächsische) Grenadier⸗Regi⸗
Der Herrenmeister des Johanniter Ordent, Ältenstein den Ruf an die Kriegsschule und Universität unter
Prinz Carl von Preußen, spricht in einem Erlasse den Mit.
und Geographie berufen wurde.
Herausgabe derselben denken konnte. Um sie zu fördern, ging er nach Berlin und schickte auf den Rath seines älteren Bruders Johannes das Manuskript an den Buchhändler Reimer, der auch schon nach acht Tagen den Verlag der beabsichtigten vier starken Bände in der Realschulbuchhandlung übernahm.
So knüpfte sich das Verhältniß zu Reimer in Berlin an, welcher nicht lange darauf brieflich anfragte, ob Ritter wohl geneigt sei, im preußischen Staate eine Lehr⸗ stelle als Direktor eines Gymnasiums oder Professor einer Universität anzunehmen. »Zur Antwort an Reimer zu kommen,« schrieb er an seinen Bruder, »kostete mich Ich habe einen ganz außerordentlichen Hang, der im Blute liegt, für Preußen zu wirken.“ Er stand nämlich inzwischen schon mit Frankfurt in Unterhandlung, an dessen Gymnasium er auch als Professor der Geschichte Die dortigen engen Verhält—
nisse waren jedoch für Ritter wenig angemessen, er bedurfte
eines andern Schauplatzes, und bald wurden ihm auch von Berlin aus Anerbietungen gemacht, wo sich die bedeutendsten Männer, wie Alexander von Humboldt, mit dem er schon vielfach in persönlichem Verkehr gestanden, und namentlich Gneisenau für ihn interessirten. Wilhelm von Humboldt und General von Wollzogen, die er in Frankfurt um Rath fragte, riethen ihm dringend zur Annahme, der letztere erbot sich, das
Geschäftliche in Ordnung zu bringen. Noch andere Aussichten
hatten sich ihm eröffnet, wie man ihn z. B. von Bremen aus
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personen geführt wurden, zogen sich wider Erwarten längere
gliedern des Ordens und allen Denen, welche Seinem Aufrufe
vom 16. Juli 1870 durch persönliche Dienste oder durch Dar⸗ bringung von materiellen Mitteln in so opferbereiter Weise nachgekommen sind, seinen herzlichsten Dank aus.
— In den seit dem 8. April zwischen den Truppen der französischen Regierung und denjenigen der Kommune fast täg— lich stattfindenden Kämpfen tritt für Neuilly ein Waffenstill— stand ein.
26. April, Der Großherzog von Hessen begeht die Feier seines fünfzigjährigen Militär⸗Dienstjubiläums.
Karl Ritter und Albrecht von Roon. *)
Unsere Kriegswissenschaft knüpft sich an den Namen und die Wirksamkeit des großen Geographen Karl Ritter, dessen Berufung nach Berlin vor einem halben Jahrhundert ein folgenreiches Ereigniß wurde.
Karl Ritter, 779 in Quedlinburg geboren, im Salzmann⸗
schen Institut in Schnepfenthal erzogen, lebte nach einer kurzen
Universitätszeit als Erzieher in Frankfurt a. M., wo auch seine schriftstellerische Thätigkeit begann, bis er, in dem Bedürfnisse, sich ungetheilt den Studien zu widmen, die zur Ausführung seines ersten gecgrabhischen Werkes nöthig waren, sich in der Mitte des Sommers 1813 nach Göttingen begab. Er seabsichtigte, eine allgemeine physikalische Geographie zu bchreiben, deren Hauptcharakter darin bestehen sollte, daß sie »als eine vergleichende das Wechselverhältniß der anorganischen und organischen Natur wie zur Völker- geschichte darstellte. Sein Zweck war, die allgemeinen Gesetze aufzusuchen, welche der Mannigfaltigkeit zu Grunde liegen,
und so »auf rein historischem Wege die große Einheit und
Harmonie in der scheinbaren Vielheit und Willkür auf der Oberfläche unsres Erdballs und in seinen Verhältnissen zu Natur- und Menschenwelt nachzuweisen.“ Im Frühling 1816 hatte er seine ganze Arheit so weit vollendet, daß er an die
*) Vergl. »Karl Ritter, ein Lebensbild« von G. Kramer. Halle 1864 und 1870. 2 Theile. Buchhandlung des Waisenhauses.
Zeit hin, bis er direkt von den Ministern von Boyen und von
günstigen Bedingungen erhielt und im Dezember 1819 seine Zusage an dieselben sandte. Im September 1820 traf er in
Berlin ein.
militärischen, an.
Es ist ein Verdienst des preußischen Staates, welcher von jeher die besten Kräfte der Nation an sich zu ziehen und für seine höchsten Zwecke richtig zu verwenden bedacht war, daß er nicht nur in Erkenntniß der geistigen Bedeutung Ritters und der Tragweite der von ihm gegründeten Wissenschaft vor mehr als 59 Jahren ihn in seine Hauptstadt berief, sondern ihm auch sofort diejenige Wirksamkeit anwies, durch welche jene Wissenschaft in großartiger Weise für das Staatswohl verwerthet werden konnte. Indem wir hier von der rein wissenschaftlichen und schriftstellerischen Thätigkeit Ritters absehen, so wie von seiner Stellung als Univer- sitätslehrer, die er bis zu seinem Lebensende ausfüllte, heben wir besonders den Einfluß hervor, den er als Lehrer bei der Allgemeinen Kriegsschule, der jetzigen Kriegs⸗Akademie (vom Jahre 1820 1853) auf die höhere Bildung der Offi⸗ ziere ausübte. In lebendigem persönlichen Verkehr mit seinen Schülern, von denen wir nur die Namen: Graf Moltke, von Roon, von Sydow zu nennen brauchen, wußte er viele von ihnen zu selbständiger 2 der Wissenschaft anzuregen, andere hahen als Lehrer an militäri⸗ schen Anstalten in dem Geiste Ritters gewirkt. Ferner übernahm Ritter im Jahre 1826 die Studien Direktion am Königlichen Kadetten⸗Corps und führte sie bis zum Jahre 1832. Obwohl er als Studiendirektor nur mit der Organi⸗ sation des Unterrichtes zu thun hatte, hielt er zeitweise in der ersten Klasse Vorträge über Erdkunde, die nach ihm sein Schüler, der jetzige Kriegs⸗Minister Albrecht von Roon, damals als Lehrer am Kadetten- Corps kommandirt, übernahm und eine Reihe von Jahren hindurch fortsetzte. So ging denn aus der konsequenten Arbeit eines halben Jahrhunderts und dem richtigen Ineinandergreifen der Kräfte die wissenschaftliche Bil- dung unseres Offizier Corps, die Ueberlegenheit unseres General- stabes hervor, welche ein so wesentlicher Faktor unserer Waffen⸗ erfolge geworden sind, und denselben Ursprung haben die lange vorbereiteten großen Reformen.
An Karl Ritter knüpft sich die wissenschaftliche Thätigkeit Albrecht von Roons. Sie wendet aber das Prinzip der »reinen Geographie« auf die Anforderungen der Praxis, speziell der Ohne eine andere Tendenz, als zunächst eine