1871 / 13 p. 12 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 17 May 1871 18:00:01 GMT) scan diff

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zeichneten Kommissar anberaumt, wovon die Gläubiger, welche ihre Forderungen . haben, in Kenntniß gesetzt werden. Potsdam, den 12. Mai 1871. Königliches Kreisgericht. Der Kommissar des Konkurses. Scharnweber.

1525 . In dem Konkurse über das Vermögen der Handlung Zahn et Co. zu Thorn (Inhaber die Kaufleute Friedrich Zahn und Ernst Feldt) ist zur Verhandlung und Beschlußfassung über einen Akkord neuer Termin 1 auf den 15. Juni gr., Vormittags 11 Uhr,

vor dem unterzeichneten Kommissar, im Terminszimmer Nr. 6, anbe—⸗ raumt worden. Die Betheiligten werden hiervon mit dem Bemerken in Kenntniß gesetzt, daß alle festgestellten oder vorläufig zugelasse— nen Forderungen der Konkursgläubiger, soweit für dieselben weder

ein Vorrecht, noch ein Hypothekenrecht, Pfandrecht oder anderes Ab⸗

sonderungsrecht in Anspruch genommen wird, zur Theilnahme an der Beschlußfassung über den 2A berechtigen. s h

Die Handelsbücher, die Bilanz nebst dem Inventar und der von dem Verwalter über die Natur und den Charakter des Konkurses er— stattete schriftliche Bericht liegen im Gerichtslokal zur Einsicht an die Betheiligten offen.

Thorn, den 29. April 1871.

Königliches Kreisgericht. Der Kommissar des Konkurses. gez. Lilienhain.

1535 Zu dem Kenkurse über das Vermögen des Kaufmanns Carl 5. zu Wollin sind folgende nachträgliche Forderungen ange— eldet: . 1) 21 Thlr. 24 Sgr. 3 Pf. von den Kaufleuten Rudolph Scheele und Eduard Koeppe in Stettin. 2) 22 Thlr. 16 Sgr. von der Handlung E. Sachße in Leipzig. 3) 2 Thlr 19 Sgr. 6 Pf. vom Maurermeister Biener in Wollin. 4) 51 Thlr. 19 Sgr. vom Kaufmann J. P. Wronsky in Grüne⸗ berg in Schlesien, ad 1—4 zur Klasse 1X. , Der Termin zur Prüfung dieser Forderungen ist . auf den 6. Juni gr., Vormittags 10 Uhr, in unserm Gerichtslokale, Terminszimmer Nr. 4, vor dem unterzeich⸗ neten Kommissar anberaumt, wovon die Gläubiger, welche ihre For— derungen angemeldet haben, in Kenntniß gesetzt werden. Cammin, den 12. Mai 1871. Königliches Kreisgericht. Der Kommissar des Konkurses. gez. Ha senknopf.

534 , Bekanntmachung des Termins zur Verhandlung und Beschlußfassung über den Akkord. (Konkurs⸗Ordnung §. 183; Instr. §. 34.)

z . ,,, . ee m ,, 3 K und abrikbesitzer o Ludwig zu Stuhlseifen ist zur Verhandlung und Beschlußfassung über einen Akkord ein Termin h auf den 1. Juni 1871, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Kommissar im Terminszimmer Nr. IV. un- seres Geschäftslotales anberaumt worden.

Die Betheiligten werden hiervon mit dem Bemerken in Kenntniß gesetzt, daß alle festgestellten Forderungen der Konkursgläubiger, so⸗ weit für dieselben weder ein Vorrecht, noch ein Hypothekenrecht, Pfand⸗ recht oder anderes Absonderungsrecht in Anspruch genommen wird, zur Theilnahme an der Beschlußfassung über den Akkord berechtigen.

Habelschwerdt, den 12. Mai 1871.

Königliches Kreisgericht. Der Kommissar des Konkurses. gez. Gerlach.

11523] .

In dem Konkurse über das Vermögen des Braumeisters und Spritfabrikanten Carl Bauer hier ist der einstweilige Verwalter der Kon= kursmasse, Kaufmann Fr. Herm. Keil hierselbst auch zum definitiven Massenverwalter bestellt worden. Zur Anmeldung der Forderungen der Konkursgläubiger ist noch eine zweite Frist bis zum 109. Juni d. J. ein schließlich festgesett worden. Die Gläubiger, welché ihre Ansprüche noch nicht angemeldet haben, werden aufgefordert, die selben, sie mögen hereits rechtshängig sein oder nicht, mit dem dafür verlangten Vorrecht bis zu dem gedachten Tage bei uns schriftlich oder zu Protokoll anzumelden.

. Der Termin zur Prüfung aller in der Zeit vom 18. April d. J. his zum Ablauf der zweiten Frist angemeldeten Forderungen ist auf den 26. Juni d J,. Vormittags 11 Uhr, vor dem Kommissar, Herrn Kreisgerichtsrath Stecher, im Kreisgerichts⸗ gebäude, Terminszimmer Nr. 10, anberaumt, und werden zum Er— scheinen in demselben die sämmtlichen Gläubiger aufgefordert, welche

ihre Forderungen innerhalb einer der Fristen angemeldet haben.

Wer seine Anmeldung schriftlich einreicht, hat eine Abschrift der selben und ihrer Anlagen beizufügen.

Jeder Gläubiger, welcher nicht in unserem Amtsbezirk seine Wohnung hat, muß bei der Anmeldung seiner Forderung einen am hiesigen Orte wohnhaften oder zur Praxis bei uns berechtigten auswärtigen Be— vollmächtigten bestellen und zu den Akten anzeigen. Denjenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, werden die Rechts anwalte

Schlieckmann, Wilke, v. Bieren, Fritsch und Fiebiger zu Sachwaltern vorgeschlagen. Halle a. d. Saale, am 6 Mai 1871. Königlich Preußlsches Kreisgericht. J. Abtheilung.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen re.

auf dem Königlichen Depot, Hinter der Garnison⸗Kirche Nr. 3, die bei den Reparaturen der Rinnsteinbrücken übrig gebliebenen alten kiehnen Bohlen 2c. sowie eine Parthie altes Eisen unter Beding der sofortigen Wegschaffung und gegen baare Zahlung öffentlich versteigert werden. Königlicher Baurath Au gust Lanz.

i527 Königliche Westfälische Eisenbahn. Die Anfertigung und Lieferung von 1) 376 Satz Achsen für Wagen mit schmiedeeisernen Speichen.

Bessemer Gußstahl Bandagen, . 2) 308 Satz Achsen für Wagen mit Achswellen aus Tiegel.

stahl Fa onguß, 3) 50 Stück Tiegel⸗Gußstahl⸗Achswellen für Wagen, 4 350 * Bessemer Gußstahl⸗Bandagen für Wagenräder, 55 187 » Dergl. für Lokomotiv⸗ und Tenderräder, 6) 1068 * 7 4047 * Nothketten und Thürbuffer, 8) 1500 schmiedeeisernen Siederohren für Lokomotiven, 99 500 schmiedeeisernen Schraubenkuppelungen sollen im Wege der öffentlichen Suhmission verdungen werden.

theilt werden. Offerten sind portofrei und versiegelt mit der Aufschrift:

Ersatzstücken für Lokomotiven und Wagen

Paderborn, 10. Mai 1871. Der Königliche Ober ⸗Maschinenmeister Welkner.

Verschiedene Bekanntmachungen. (1531 Bergbau ⸗Gesellschaft Holland.“

der am

12. Juni ds. J, Morgens 10 Uhr,

gende Gegenstände umfaßt: 1) Geschäfts⸗Bericht des Vorstandes; und Dechargirung derselben; Dividende; und Bilanz pro 1871; scheidendes und ein durch Tod abgegangenes Mitglied.

Wattenscheid, den 27. April 1871. Der Vorstand.

[1629 Saturn,

Rheinischer Bergwerks ⸗Aftienverein in Csln.

tungsrathes ernannt worden. Bensberg bei Cöln, den 15. Mai 1871. Im Auftrage des Verwaltungsrathes. Der General⸗Direktor August Schorn.

1516

5 2

Betriebs- Einnahmen pro Mongt April 1871. Rhein- Nahe Ei fen bahn.

. für xtra. Summa bis ult. Personen. Güter. ordinair. April 1870 im April Thlr. Thlr. Thlr. Thlr. Ihlr.

(definitiv) 20170 57795 5/973 83,938: 287, 480 1871 im April sprovisorisch) 44500 70309 4628 119437 456.787 mithin p Sr n N oss mn. H d ĩ d d n D dd n djs zd Saarbrücken, den 12. Mai 1871.

Göcking, Herzfeld, Krukenberg, Riemer, v. Radecke, Seeligmuller,

Königliche Eisen bahn ⸗Direktion. . Zweite Beilage

Sonnahend, den 20. 8. M, Vormittags 11 Uhr, sollen

rädern, Achswellen aus Tiegel ⸗Gußstahl und

BGußstahl und Scheibenrädern aus Tiegel Guß.

Tragfedern aus Tiegel ˖ Gußstahl für Güterwagen, Spiralfedern aus Tiegel Gußstahl für Buffer,

Die Bedingungen und Zeichnungen sind in meinem Bureau ein. zusehen, auch können dieselben gegen Erstattung der Kopialien mitge, Submission auf Lieferung von Wagen Zubehör und

bis zu dem am 2. Juni dr., Morgens 10 Uhr, in meinem

Bureau anstehenden Termine, in welchem dieselben in Gegenwart der erschienenen Submittenten eröffnet werden, an mich einzusenden.

Die Aktionäre der Bergbau⸗-Gesellschaft »Holland« laden wir zu

y,, ,, 2) Bericht der Revisions⸗Kommission über die Bilam pro 1870 3) Beschlußnahme über die Höhe der pro 1870 zu vertheilenden - 4) Wahl der Revisions-Kommission zur Prüfung der Rechnung . 5) Ergänzungswahl des Vorstandes für ein statutengemäß aus. ö

Gemäß §. WJy des Statuts ist in der Sitzung vom 9. diefes Mo. nats an Stelle des ausscheidenden Herrn Franz Merkens Herr Theodor Guillery, Ingenicur in Cöln, als Mitglied des Verwal-

233 Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Koͤniglich Preußischen Staats-Anzeiger. AM 14.

Freitag den 19. Mai.

1871.

Nichtamtliches.

Belgien. Brüssel, 18. Mai. Der Senat begann vor⸗ gestern die General: Diskussion des Budgets des Innern und gestern die Spezial⸗Diskussion. Die Repräsentan⸗ tenkammer nahm vorgestern das Wahlreform-Gesetz im Ganzen mit 37 gegen 8 Stimmen an. Gestern beschäftigte sich

die Kammer mit Budgets.

Großbritannien und Irland. London, 16. Mai. Im Buckingham ⸗Palast hat gestern das erste Hofkonzert statt⸗ Jefunden. Der Graf und die Gräfin von Flandern haben nach mehrwöchentlichem Aufenthalte in London via Dower die Rückreise nach Belgien angetreten. Der Kaiserlich deutsche Gesandte am niederländischen Hofe, Graf Perponcher, ist in London angekommen. .

Im Oberhause, das sich vom 23. Mai bis zum 5. Juni vertagen wird, kündigte Earl Russell einen gegen die Sanction oder Ratifizirung der von der Hohen Kommisston« in Washington zur Regulirung der Alabamaforderungen abgeschlossenen Kon—= vention gerichteten Antrag an. Das Gewerk - Verxeinsgesetz (Trade Unions Bill) passirte nach kurzer Debatte die Ausschuß⸗ berathung. Den Hauptgegenstand der Erörterung bildete eine von Lord Granville sogleich beantwortete Interpellation, welche mit Bezugnahme auf die den Vertrag von 1866 betreffenden Protokolle der Pontus⸗Konferenz die Vorlegung irgend welcher Konsularberichte über die Schritte beantragte, die Rußland zur Bildung der See und Militär⸗Arsenale, welche Klausel 13 des Vertrages verbot, ergreift.

In der gestrigen Nachtsitzung des Unterhauses wurde die Regierung betreffs der Mittheilung über die Einschränkung von Missionären in China interpellirt; Lord Enfield, der Unter⸗ Staatssekretär des Auswärtigen, antwortete sogleich befriedigend.

17. Mai. Unter dem Vorsitz der Königin fand gestern auf Windsor ein geheimer Rath statt, bei welchem ber Earl von Kimberley, als stellvertretender Präsident des Staatsraths, Viscount Halifar (Geheimsiegelbewahrer), Viscount Sidney (Oberstkämmerer), der Kriegs⸗Minister Cardwell und der Bauten ⸗Minister Ayrton zugegen waren. Vor Beginn des Conseils wurden Prinz Arthur und Earl Cowper, der neue Kapitän des Corps der Gentlemen at⸗Arms, als Mitglieder des geheimen Raths vereidigt. Nach dem Conseil ertheilte Ihre Majestät den anwesenden Ministern Audienzen. Die Königin trat heute in Begleitung des Prinzen Leopold und der Prin zessin Beatrice, sowie mit großem Gefolge die Reise nach ihrem schottischen Landsitz Balmoral an, woselbst sie einen fünf— wöchentlichen Aufenthalt zu nehmen gedenkt.

Im Oberhause passirte die Bank Holidays Bill, ein Gesetz, welches mehrere neue Bankfeiertage im Jahre schafft, nach Annahme eines unwesentlichen Amendements die Aus— schußberathung. Ein Amendement, welches den Himmelfahrts— tag zu einem Bankfeiertage erheben wollte, wurde abgelehnt.

Die gestrige Nachmittagssitzung des Unterhauses war fast ausschlleßlich der am vorigen Freitag vertagten De⸗ batte über das ministerielle Gesetz, betreffend den Schutz von Leben und Eigenthum in den irischen Grafschaften Westmeath und Kings County (Westmeath Outrages Bill), gewidmet.

Die Ratifikationen des Londoner Vertrages sind am 15. d. ausgewechselt worden. . .

Frankreich. Ueber die Lage in und um Paris liegen von den letzten Tagen folgende Telegramme vor: :

Verfailles, 18. Mai. Das »Journal offieiel« veröffent⸗ licht einen Artikel, in welchem die außerordentlichen Schwierig⸗ keiten betont werden, welche überwunden werden mußten, um

Versailles zum Mittelpunkt der militärischen Operationen gegen

das aufständische Paris zu machen; zugleich werden Diejenigen widerlegt, welche wohl sich nach Befreiung sehnen, nichtsdesto⸗ weniger aber sich gegen die Maßregeln erzürnen, welche die Er⸗ reichung dieser Befreiung vorbereiten. Der Artikel schließt mit folgen⸗ den Worten: »Die Regierung thut Alles, was irgend möglich ist, um die Unschuldigen zu schonen und die Wirkungen eines Kampfes, dessen Opfer leider nicht allein die Schuldtragenden sind, möglichst einzuschränken, sie kann jedoch keine Wunder wirken. Die jeni⸗ gen, welche solche verlangen, heweisen durch ihre sich wider⸗ sprechenden Forderungen, daß sie ihre Erziehung zu Bürgern eines freien Landes noch nicht vollendet haben?. Mitthei⸗ lungen aus Paris zufolge fand gestern eine Explosion in einer auf dem Marsfelde in der Avenue La Bourdonnaye gelegenen

Patronenfabrik statt. Die Explosion soll aus Unvorsichtigkeit entstanden sein. Das Journal officiel von Paris beschuldigt in seiner heutigen Morgennummer Agenten der Versailler Regierung, den Unfall veranlaßt zu haben, welchem etwa 109 Personen zum Opfer gefallen sind. Dem genannten Blatte zufolge sind 4 Personen verhaftet worden. Das Journal ⸗-Vöérits« weist nach, daß die Explosion nicht durch Böswilligkeit, sondern durch Zufall entstanden sei. Das Blatt konstatirt, daß im Augenblicke, als die Explosion stattgefunden habe, keine Granate auf das Marsfeld gefallen sei. Die Tranchsen sind heute auf 200 Schritte von der Porte d Auteuil vorgeschoben worden. Die Bresche ist noch nicht sturmfähig. Das Fort Montrouge leistet nur noch sehr schwachen Widerstand.

Das Geschützfeuer und die Belagerungsarbeiten werden ununterbrochen fortgesetzt. Es ist keine Meldung von einem bedeutenderen Zusammenstoße eingetroffen. Die Kom mission der Nationalversammlung zur Prüfung der Friedens bedingungen hat, wie die Agence Havas«“ erfährt, beschlossen, der Versammlung den Austausch von Gebietstheilen in der Gegend von Meß gegen die bezeichneten 3 des Arrondissements von Belfort zur Annahme zu empfehlen.

Aus Paris meldet über die Demolirung der Vendöme⸗Säule eine Depesche der Daily News« vom 16. d. Folgendes: »Die Säule auf der Place Vendöéme siel heute Nachmittag um 53 Uhr. Ein unwirksamer Versuch, die- selbe niederzureißen, fand um 3 Uhr statt, abex ein Block gab nach und viel Zeit ging verloren, um die Ziehmaschinerie in Ordnung zu bringen. Ehe die Säule fiel, bestieg der auf der Place Vendsme das Kommando führende Oberst Mayer die⸗ selbe und schwenkte eine kleine Trikolore. Mit dem Rufe: »Es lebe die Kommune!« zerriß er dann die Fahne und befestigte den Flaggenstock an das die Säule umgebende Gitter. Auf dem Platze tonzertirten mehrere Kapellen. Biele Mitglieder der Kommune sahen vom Balkon des Justiz Ministeriums dem Schauspiele zu. Als die Taue zum zweiten Male um die Säule gebunden waren, begannen die Kapellen die ⸗»Marseillaise- zu spielen und aller Augen rich- teten sich auf die bronzene Masse. Plötzlich erhob sich der Schrei »Sie fällt!« und langsam beugte sich die riesige Säule der Rue de la Paix zu. Beim Fallen brach ste in der Luft in mehrere Stücke und fiel in vier Theilen auf das Sand⸗ und Düngerbett nieder. Ein lauter dumpfer Schall wurde hörbar und gewaltige Staubwolken stiegen in die Höhe. Oberst Mayer stieg setzt auf das leere Piedestal und schwenkte begeistert eine rothe Fahne. Ein anderes Mitglied der Kommune hielt eine Rede, in welcher er Napoleon beschimpfte, dessen Statue zu sei⸗ nen Füßen lag. Dem Vernehmen nach hat kein Unfall statt⸗ gefunden. Die Rue de la Paix war mit Menschen gedrängt voll, aber sowohl dort wie auf dem Platze zeigte sich beim Falle der Säule nur geringer Enthusiasmus. Die Häuser auf dem Platze nahmen keinen Schaden.

Die Nationalversamm lung berieth in ihrer heuti- gen Sitzung über den definitiven Friedensvertrag. Der Be— richterstatter hob hervor, der Unterschied zwischen dem defini⸗ tiven Frieden und dem Präliminar Vertrage hestehe darin, daß die durch letzteren festgesetzte Räumung von Gebietstheilen bis zur Wiederherstellung der Ordnung hinausgeschoben sei. Es sei jedoch zu hoffen, daß die Anwesenheit der deutschen Truppen abgekürzt werde, da der Finanz⸗Minister die Zusicherung gab, die ersten 1500 Millionen würden auf ein Mal durch ein einziges Anlehen bezahlt werden. Der von der Kommission vorgeschla= gene Gesetzentwurf spricht in Artikel 1 die Ratifikation des Friedensvertrages aus, in Artikel 2 die Bewilligung des vor= geschlagenen Austausches von Gebietstheilen. Artikel 1 ward einstinimig angenommen. Bei der Berathung über Artikel 2 bekämpfen Chanzy und andere Redner den vorgeschlagenen Austausch. Thiers wies nach, daß die jetzige Grenze Frank= reichs gegen Luxemburg keinen militärischen Schutz biete und

daß die Abtretung die politischen Interessen Frankreichs in

keiner Weise schädige, Belfort dagegen biete ein sehr starkes Interesse, da durch diese Festung der Eingang zu den Vogesen gesperrt werde, und sie habe eine noch weit größere Bedeutung seit dem Verluste Straßburgs. Thiers fügte hinzu, er habe 14 Stunden lang gekämpft, um Belfort mit dem umliegenden Rayon zu erlangen, jedoch ein einfacher Platz genüge in der gegenwärtigen Zeit nicht; man bedürfe eines Grenzplatzes, welcher

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