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signiren. Bei der starken Zunahme des Post⸗Pe.
bar auf das
zu befestigen. Es ist nicht allein zulässig, sondern auch zweck—
mäßig, wenn auf diesen Signatur - Adressen, und zwar auf
deren oberem Theile, zugleich der Name, die Firma ꝛc. des Absenders angegeben ist, eine Verpflichtung dazu besteht jedoch keinesweges. Bei Beuteln, Körben, Wild u. s. w. kann die Signatur Adresse auf sogenannten Fahnen, am Besten von ei,, a 6 6 oder auch on Leder, papierbeklebtem Holz u. s. w. angebracht werden. Berlin, Mai 1871. ; . General · Postamt. Stephan.
Bekanntmachung.
Postdampfschiff⸗Verbindungen mit Dänemark und Schweden.
Linie Kiel⸗Korsoer. Aleberfahrt in 6—7 Stunden. Die Fahrten finden in beiden Richtungen täglich statt. Abgang aus Kiel: täglich 1233 Uhr Nachts nach Ankunft des letzten Zuges aus Altöng (Harburg, Hannover, Cöln 2c), bezw. aus Hamburg und Berlin. Ankunft in Korsoer: am nächsten Morgen gegen 7 Uhr, zum Anschluß an den ersten Zug nach Kopenhagen, Ankunft daselbst um 1035 Uhr Vor⸗ mittags. Abgang aus Korsoer: täglich 106 Abends nach Ankunft des letzten 9 aus Kopenhagen. Ankunft in Kiel: am nächsten Morgen gegen 5 Uhr zum Anschluß an den um 6 Uhr früh abgehenden Zug nach Altona (Harburg, Hannover, Cöln ze bezw. nach Hamburg und Berlin. Per— sonengeld zwischen Kiel und Korsoer. J. Platz 3 Thlr. preuß. Court, Deckplatz 1 Thlr. preuß. Court. Linie Lübeck-Kopenhagen⸗Malmoe. Die Ueberfahrt zwischen Lübeck und Kopenhagen erfolgt in 14 bis 15 Stunden. Die Fahrten finden in beiden Richtungen täglich statt. Abgang aus Lübeck: täglich gegen 4 Uhr Nachmittags, nach Ankunft des ersten Zuges aus Berlin, Ankunft in Kopen⸗ hagen: am nächsten Morgen, Weiter fahrt von Kopen— hagen: Vormittags zum Anschluz in Malmoe an den um 2 Uhr Nachmittags von dort abgehenden Schnellzug nach Stockholm. Abgang aus Malmoe: täglich Vormittags, Weiterfahrt von Kopenhagen: gegen 2 Uhr Rachmittags, Ankunft in Lübeck; am folgenden Morgen zum Anschluß an den ersten Zug nach Berlin. Personengeld zwischen Lübeck und Kopenhagen: ,. 6 Thlr., J. Salon 5 Thlr. 8 Gr. II. Salon 3 Thlr. 223 Gr., Deckplatz 2 Thlr. 8 Gr. Linie Stralsund⸗Malmoe. Ueberfahrt in 8 Stunden. Die Fahrten sinden bis zum 13. Juni in beiden Richtun— gen zweimal wöchentlich, demnächst während der Sommer— monate dreimal wöchentlich statt. Vorerst ist der Fahrplan folgender: Abgang aus Stralsund: Montag und Don⸗ nerstag mit Tagesanbruch, nach Ankunft des letzten, am Tage vorher von Berlin abgegangenen Eisenbahnzuges. Ankunft in Malmoe: Montag und Donnerstag gegen Mittag, zum Anschluß an den um 2 Uhr Nachmittags abgehenden Schnellzug nach Stockholm. Abgang aus Malmoe: Dienstag und Freitag mit Tagesanbruch, nach Ankunft des Schnellzuges aus Stockholm. Ankunft in Stral— sund: Dienstag und Freitag gegen Mittag, zum Anschluß an den um 124 Uhr Mittags nach Berlin abgehenden Schnell⸗ zug; in Berlin direkte Anschlüsse an die Abends abgehenden Courier⸗ bezw. Schnellzüge nach Cöln, London, Paris, Frank—⸗ furt a. M., Basel, Königsberg i. Pr. und St. Petersburg, Breslau und Wien. Durch die Dampfschiffahrten zwischen Stralsund und
; kehrs ist es aber zur Vermeidung von Ge e m,, das Dringendste zu empfehlen, wenn irgend möglich die voll- stän dige Adrefse des Empfängers, übereinstimmend mit dem Begleitbriefe, auf dem Packete anzugeben, also nach dem üblichen technischen Ausdruck, die Packete per Adresse zu signiren. Dadurch wird eine erhöhte Sicherheit für die richtige eberkunft der Sendungen erreicht. Dies hat sich in überzeugendster Weise bei dem Feldpost⸗Verkehr heraus gestellt, wo. ohne das Hülfsmittel der Signtrung per Adresse der Päckereidienst nicht ausführbar gewesen wäre. Um die gemachten Erfahrungen auch für den Friedensverkehr zu verwerthen, richtet das General-Postamt daher an die Absender
das Ersuchen, die Signirung der Packete per Adresse als Regel anzunehmen. In den Fällen, wo die Adresse wegen der Beschaffenheit des Verpackungsmaterials sich unmittel.
Packet selbst nicht gut schreiben läßt,
empfiehlt es sich, dieselbe auf ein Stück festen Papiers,
eine Korrespondenzkarte u. s. w. niederzuschreiben und diese auf der Sendung mittelst Klebestoffes, Aufnähens ꝛc. haltbar
gelegenheit mit Dänemark geboten. Personengeld zwischen Stralsund und Malmoe: J. Pla 5. Thlr., II. Platz 3 Thlr., Vordeckplatz Thlr. Tour- un
Berlin, 30. Mai 1831. General⸗Postamt. Stephan.
Bekanntmachung.
reich zurückkehrenden Truppen betreffend.
schränkt ist, so empfiehlt es sich, die Absen dung, besonderz zusetzen, his dieselben wieder nach ihren F
nehmen. Berlin, den 28. Mai 1871. General⸗Postamt. Stephan.
. Tagesordnung. 45. Plenar -⸗Sitzung des Deutschen Reichstages Mittwoch, den 31. Mai 1871, Mittags 1 Uhr.
I Fünfter Bericht der Petitions⸗Kommission. 7) Sechster
über die Petitionen: 1) des Vorstandes des Vereins mittel
des Deutschen Handelstages zu Berlin, betreffend die Errichtun eines Reichs verkehrs Ministeriums , einer, . Ausübung der dem Reiche nach Artikel 41 bis 47 der Reicht . verfassung zustehenden Befugnisse, geeigneten Centralbehörde 'r. 53) Mündlicher Bericht der Kommisston für Petitionen uͤber die Petitionen: I) des Predigers A. Baumgärtner, Namens der Baptistengemeinde zu Rossitten, Kreis Pr. Eylau und 2) des Predigers Niemetz und Genossen, Mitglieder der Baptisten⸗ gemeinde zu Memel, um Erlaß eines Gesetzes, wonach reli löse Gesellschaften, namentlich auch die Baptistengemeinden, —
Porationsrechte erlangen können. 6) Mündlicher Bericht der Kommission für Petionen über die Petition des Magistratd und der repräsentirenden Bürgerschaft der Stadt Dömitz im
tionen über die Petition des Thierarztes und Direktors der
stattung der Heilversuche bei Rinderpest.
Königreich Preußen.
Se Majestät der König haben Allergnädigst geruht. Den Divisions-Auditeur der 21. Division, Justiz⸗Rath . zum Corps Auditeur des XV. Armee ˖ Corps zu ernennen.
Ministerium der geist lichen, Unterrichts- und Medizinal⸗-Angelegenheiten.
Der bisherige Kreis ⸗Wundarzt des Kreises Ortelsburg
. worden. Der bisherige Kreis. Wundarzt Dr. Leo zu Skurz ist zum Kreis. Physikus des Kreises Goldberg-Hainau ernannt .
Die Universität wird zum Gedächtniß des hundertjährigen Geburtstages des Philosophen Hegel am 3. 36 ** , der Enthüllung des ihm, auf dem Bauhofe errichteten Denk— mals) eine öffentliche Feier in ihrem großen Hörsaale Rach—
Malmoe wird im Anschluß an die zwischen Malmoe und Ko—
mittags 2 Uhr begehen.
penhagen coursirenden Dampfer zugleich eine günstige Reiß
i lets, 14 Tage gültig: J. Platz 8 Thlr., II. Plan 8 T ‚—
Einlieferung von GelLdsendungen an die aus Frank.
Da die Heimkehr des Garde⸗-Corps, des V. und VII. Armes Corps, der 17. Infanterie ⸗Division, der 3., 4. n, 5. Kavallerie Bivision bevorsteht, und die Möglichkes regelmäßiger Auslieferung von Postsendungen an die Trup⸗ pen, während dieselben sich auf dem Marsche befinden, sehr .
von Geldbriefen, an Offiziere und Mann aften der vorerwähnten Truppenverbände so ö Je, d riedens. orten zurückgekehrt sind. Das Publikum wird een ö. bis dahin von der Einlieferung von Geldbriefen Abstand z.
Bericht der Petitions-Kommission. 3) Mündlicher Bericht bet Kommission für Petionen über die Petition des Ritterguts,. besitzers Müller zu Juskeln bei Aulowoenen, betreffend die Üuß. wechselung der noch in Frankreich internirten deutschen Ge ⸗ fangenen. c Mündlicher Bericht der Kommission für Petitionen
rheinischer Fabrikanten zu Mainz, ?) des bleibenden Ausschussez
or⸗
Großherzogthum Mecklenburg⸗Schwerin, um Abänderung des ( Bundesgesetz's vom 7. April 1869, betreffend Maßregeln gegen die Rinderpest. Mündlicher Bericht der Kommifslon für Peti⸗-
Braunschweigischen Allgemeinen Viehversicherungs⸗Ge ellschaft . Dr. W. Bartels zu Braunschweig, um nn,, n. .
Dr. Krieger ist zum Kreis⸗Physikus des Kreifes Angerburg ö
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Die Eingeladenen werden hierdurch ergebenst ersucht, die ihnen zugestellten Karten am Eingange vorzuzeigen. . Die Herren Studirenden haben den Zutritt auf Vorzeigung ihrer Erkennungskarten. Berlin, den 25. Mai 1871. Der Rektor der Universität Bruns.
Abgereist: Der Präsident des Haupt⸗Bank⸗Direktoriums von Dechend nach Frankfurt a. M.
Nichtamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 30. Mai. Se. Majestät der Kaiser wohnten am ersten Pfingstfeiertage mit Ihren Kaiser— lichen Hoheiten dem Kronprinzen und der Kronprinzessin dem Gottesdienst in der Friedenskirche zu Potsdam bei, dinirten um 3 Uhr bei Ihren Kaiserlichen Hoheiten im Neuen Palais, machten dann mit den Kronprinzlichen Herrschaften eine Spazier—
fahrt durch den Park von Sanssouci und nach dem Amte
Bornstädt und kehrten um 53 Uhr nach Schloß Babelsberg zu⸗— rück. Den Abend verbrachten Se. Majestät bei Ihren König— lichen Hoheiten dem Prinzen und der Prinzessin Carl in Glinike.
Gestern Vormittag um 11 Uhr empfingen Se. Majestät den Hof-⸗Bau⸗Rath Gottgetreu und um 1 Uhr den Oberst-Lieu— tenant der Leib⸗Gensd'armerie, Krug von Nidda, welcher die Ehre hatte, Allerhöchstdenselben die Orden seines verstorbenen Bruders, des General⸗Majors Krug von Nidda, zurückzureichen.
Zum Diner fuhren Se. Majestät zu Ihren Königlichen Hoheiten dem Prinzen und der Prinzessin Carl nach Glinike.
— Ihre Majestät die Kaiserin⸗Königin hat die verwundeten Offiziere der Heilstation Baden zu empfangen geruht. Allerhöchstdieselbe unterbricht Ihre Kur, um dem Ein⸗ zuge der Truppen in Berlin beizuwohnen, und wird hierselbst am 15. d. M. eintreffen.
— In der am 27. d. M. stattgehabten Sitzung des Bundes- raths, in welcher der Reichskanzler den Vorsitz führte, wurden Mittheilungen des Präsidenten des Reichstags vorgelegt über die Be⸗ schlüsse des Reichstags, betreffend: a) den Additional-Artikel zu dem Postvertrage mit den Vereinigten Stagten von Amerika, b) die Aufrichtung einer deutschen Universität in Straßburg, C die bei der Vorprüfung der Wahlen wahrgenommenen Mängel, d) eine Petition wegen Einführung bautechnischer Schiedsgerichte, ) das Festungsrayon-Regulativ.
Es wurden sodann Ausschußberichte erstattet über die Ent⸗ würfe von Gesetzen, betreffend a) den Ersatz von Kriegsschäden und Kriegsleistungen, b) die Gewährung von Beihülfen an die aus Frankreich ausgewiesenen Deutschen, ) die Entschädigung der deutschen Rhederei, d) die Bestellung des Bundes- Oher— handelsgerichts zum obersten Gerichtshofe für Elsaß und Lothringen.
— Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrathes für das Landheer und die Festungen, für das Seewesen und für Rechnungswesen traten heute zu einer Sitzung zusammen.
— Die Kommission zur weiteren Ausbildung der Statistik des Zollvereins hat ihre Sitzungen am 277J. d. M. bis Mitte Juli l. J. vertagt, nachdem in den letzten Tagen bezüglich der Mehrzahl der Verhandlungsgegenstände die Berathungen abgeschlossen und die Berichte an, den Bundesrath festgestellt worden waren. Zur definitiven Erledigung kamen in dieser Weise außer den jüngst schon erwähnten Berichten über die Statistik des Ver— kehrs auf den Eisenbahnen und über die landwirth= schaftliche Statistik die Berichte der Kommission: Il) über die Statistik der gemeinschaftlichen Zölle und Steuern des Deut⸗— schen Reichs; 2 über die Aufstellüng der Uebersichten des Waa⸗ renverkehrs des Deutschen Reichs mit dem Auslande, 3) über die Statistik der Seeschiffahrt; 4 über die Statistik der Straf- fälle in Bezug auf Zölle und Steuern des Deutschen Reichs, 5) über den Plan eines geographischen Wörterbuches des Deut— schen Reichs, 6) über die Gründung und Einrichtung einer Reichsbehörde für deutsche Statistik, 7 über die Herbeiführung einer internationalen Verständigung in Betreff der Grundsätze der Aufstellung der Handelsausweise. . .
Die Vorschläge in Betreff der Statistik der, Industrie , Handels. und Verkehrsgewerbe werden, im Juli J. J. der Schlußberathung der Kommission unterstellt werden. Sir gleicher Zeit werden dann auch die Berichte über die Statistik des Ver— kehrs auf deutschen Wasserstraßen, über die Statistik der Berg—⸗
werks⸗, Hütten und Salinen⸗Produktion, und über die Zoll⸗ verwaltungs⸗Statistik festgestellt werden.
— Das V. Armee⸗Corps wird per Eisen bahn in die Heimath zurückbefördert. Die Einschiffung der Truppentheile findet in der Zeit vom 27. Mai bis 6. Juni an den Einschiffungspunk— ten Belfort und Mühlhausen im Elsaß statt. Auch die Truppen
des VII. Armee⸗Corps haben den Rückmarsch in die Heimath
angetreten. Die Einschiffung erfolgt in den Tagen vom 1. bis 15. Juni zu Saarlouis.
— Im Personalbureau und im Etats und Rechnungs⸗ Departement des General-⸗Post⸗Amts herrscht die ange⸗ strengteste Thätigkeit, um die Ausführung des Nachtrags-Etats so vorzubereiten, daß dieselbe sofort nach der Publikation des Etatsgesetzes erfolgen kann. Aus Anlaß der neuen Organisa⸗ tionen ist eine sehr bedeutende Anzahl von General- und Spe⸗ zial Verfügungen zu erlassen, an den Zulagen nehmen etwa 4500 Beamte Theil, darunter eine erhebliche Anzahl mit Jahresbeträgen von 160 und 200 Thalern; nament⸗ lich werden auch die Minimal⸗Besoldungen wesentlich aufgebessert: so werden z. B. die Postsekretäre anstatt mit 400 Thlr. von jetzt ab gleich mit 550 und 600 Thlr. angestellt, während das Maximum ihres Gehalts 1000 Thlr. beträgt; die Diäten der Postassistenten werden von 25 Sgr. auf 1 Thlr. erhöht. Für ca. 400 Postassistenten ist die Anstellung als Post⸗ sekretär vorbereitet, und es haben die Einleitungen getroffen werden müssen, um die 1700 pensionsberechtigten Post⸗ ezpedienten nach dem Bestehen des Examens in Sekretär⸗ stellen einrücken zu lassen. Zugleich wird eine größere Anzahl von Beförderungen in den höheren Chargen statt— finden. — Die als Posteleven eintretenden Abiturienten der Gymnasien und Realschulen J. Ordnung können nach drei⸗ jähriger Dienstzeit zum Sekretär⸗Ezamen zugelassen werden; vom bestandenen Examen ab wird die Anstellung als Sekretär durchschnittlich in 4 Jahren erfolgen, und es findet dann je nach den Vacanzen und event. der Ablegung des höheren Post⸗ verwaltungs-⸗Examens die Beförderung in die höheren Dienst⸗ stellen statt.
— Die Post aus London vom 29. d. M. früh ist aus⸗ geblieben.
Danzig, 27. Mai. (Westpr. Ztg.) Die Korvette Nymphe⸗ erhält hier bei ihrer Ausrüstung für die Reise nach den japa— nesischen Gewässern eine Armirung mit Ringgeschützen neuester Konstruktion und dazu gehöriger Munition mit prismatischem
Pulver. ö.
Breslau, 27. Mai. Die Großfürstin Alexandra Josephowna, Gemahlin des Großfürsten Konstantin Niko⸗ lajewitsch, geborene Prinzessin von Sachsen Altenburg, traf nebst ihren drei jüngeren Söhnen Konstantin, Dmitri und Wjatscheslaw mit dem gestern Abend aus Warschau angelang⸗ ten Courierzuge auf dem Centralbahnhofe hier ein. Um 9 Uhr 45 Minuten setzten dieselben die Fahrt nach Leipzig fort.
Aurich, 24. Mai. (N. Han. Ztg.). Die von den Ständen an Se. Majestät den Kaiser und König erlassene Adresse lautet:
Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster Kaiser und König! Allergnädigster Kaiser, König und Herr!
Beseelt von den Gefühlen innigsten Dankes nahen Eurer Kaiser⸗ lichen und Königlichen Majestät sich die ehrfurchtsvoll unterzeichneten treugehorsamsten Stände des Fürstenthums Ostfriesland und des Harlinger Landes. In tiefem Innern hat es uns freudigst bewegen müssen, daß Eure Kaiserliche und Königliche Majestät, vor Kurzem erst aus den schweren Anstrengungen und Gefahren eines gewalti⸗ gen weltbeweoenden Krieges zurückgekehrt und durch die ungeahnten großartigsten Ergebnisse desselben zur unmittelbaren Fortsetzung hoch⸗ bedeutsamer Aufgaben berufen, gleichwohl Allerhöchstsich in landes⸗ väterlichem Gedenken alsbald uns wieder zugewandt und mit dem hochwerthen Geschenke Allerhöchstihres Bildnisses uns beglückt haben. Es ist dies Bildniß uns heute in unserem Versammlungssaale, worin Eure Kaiserliche und Königliche Majestät bei erster hocherfreulicher Anwesenheit in Ostfriesland inmitten Allerhöchstihrer getreuen Stände auch einen denselben unvergeßlichen Aufenthalt zu nehmen geruhten, von Allerhöchsddero Beauftragten überreicht und zum theuren Eigenthum zugeeignet. Eine große Reihefolge lebhaft empfun⸗ dener Gefühle und patriolischer Erwägungen hat dieser hoch⸗ erfreuliche Vorgang in uns wach gerufen. Wechselnde Bilder, zuerst der Vergangenheit, stellten sich vor unser inneres Auge im Rückblicke auf die bedeutsame Zeit des Uebergangs von Ostfriesland an die Monarchie des großen Friedrich, auf die Zeit der Leiden und Kämpfe mit dieser gegen den Erbfeind, und auf die bitte— ren Schmerzen der Abtrennung von ihr. Diese Schmerzen haben nun ihren versöhnenden Abschluß gefunden in der Wierervereinigung unter dem rußbmvollen Scepter Eurer Königlichen Majestät, in Allerhöchst— welcher nun auch die Kaiserliche Majestät von Deuischland im tief bewegten, freudigst klopfenden Herzen zu seiern uns in überwältigend rascher Wendung der Geschicke unseres Vater—
landes vergönnt ist. An so hohem Ziele stehen zu können, verdanken
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