1871 / 36 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 15 Jun 1871 18:00:01 GMT) scan diff

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än DOekonomie⸗-Verpachtung.

Die zum Fürstl. Reuß. Paragium Köstritz gehörigen Rittergüter: Köstritz (659 Mrg. Feld, 197 Mrg. Wiese 1c und Dürrenberg (458 Mrg. Feld, 120 Mrg. Wiese 2. werden zu Johannis 1872 pacht- frei und sollen getrennt am 6. September d. J, von Vormittag 11Uhr an, im Lokal des Fürstl. Rentamtes hierselbst öffentlich licitando auf weitere zwölf Jahre verpachtet werden. .

Abschriften der Pachtbedingungen sind vom 15. Juli an gegen Erstattung der Kopialien vom Unterzeichneten zu beziehen.

Köͤstritz bei Gera, am 11. Juni 1871.

Hermann Schlotter, Fürst. reuß. Rath.

(1844 Bekanntmachung. Die Lieferung 64 n rel ca. 22, onnen rfel- ; und ca. 500909 * Stück Steinkohlen aus oberschlesischen Gruben für die hiesigen und Charlottenburger Garnison⸗ und Lazareth - Anstalten für das Jahr vom 1. Juli 1871 —72, soll im Wege der Submission verdungen werden. Die Bedingungen sind in unserem Geschäftslokale, Klosterstraße Nr. 76, einzusehen und versiegelte Offerten nebst Proben bis zum Montag, den 19. Juni C.,

Vormittags 11 Uhr, daselbst einzureichen.

Berlin, den 9. Juni 1871. Koͤnigliche Garnison Verwaltung.

Verloosung, Amortisgtion, n, . u. s. w. von öffentlichen Papieren.

1889 Norddeutsche Grund ⸗Kredit⸗Bant Hypothefen ⸗Versicherungs- Attien-Gesellschaft.

Die am 1. Juli a. 6. fälligen Zinsen unserer Depositen und Hypotheken⸗Depotscheine koͤnnen bereits vom 15. d. Monats ab, gegen Auslieferung der betr. vollzogenen Zinscoupons bei unserer Hauptkasse hierselbst, Zriedrichsstratze 130, sowie bei sämmtlichen Pro- vinzial⸗ und Kreis⸗Direktionen erhoben werden.

Berlin, den 12. Juni 1871.

Die Direktion.

1888 Betanntmachung.

Im Auftrage des Königl. Landraths⸗Amtes in Wanzleben wer⸗ den die am 1. Juli a. c. fälligen Coupons der Wanzlebener Kreis— Obligationen bereits vom 15. dss. Monats ab an unserer Haupt⸗ Kasse hierselbst, Friedrichsstraße 130, eingelöst.

Berlin, den 12. Juni 1871.

Norddeutsche Grundkredit Bank. Die Direktion.

1 Pommersche Central⸗-Eisenbahn. Der pr. 1. Juli er,. fällige Coupon Nr 2 auf volleingezahlte Aktien unserer Gesellschaft wird vom genannten Tage ab

bei unserer Haupttkasse, Leipziger Plaß 5, sowie

»der Gewerbebank H. Schuster C Co., Friedrichstraße 62, eingelöst werden.

Berlin, den 10. Juni 1871. Der Verwaltungsrath der Pommerschen Central⸗Eisenbahn⸗Gesellschaft. H. Wagener, Vorsitzender.

1885) Aachen⸗-Mastrichter Eisenbahn-⸗Gesellschaft.

Die am 1. Juli 1871 verfallenden, mit Nr. 35 resp. 30 und 7 bezeichneten Zinscäupons der Aachen - Mastrichter Pxioritäts-⸗Obliga= tionen J., II. und III. Emission werden von jenem Tage ab eingelsöst

bei der Direktion der Diskonto ⸗Gesellschaft)?

» den Herren Gebr. Veit & Cie. und in Berlin,

* A. H. Heymann K Cie. 3 Charlier C Scheibler und * *

y R. Suermondt & Eie. in Aachen, x S. Oppenheim jr. C Cie. in Coͤln und ö G. Tielens arns & fils in Mastricht. Aachen, den 12. Juni 1871. Die Direktion.

1886 Aachen⸗Mastrichter Eisenbahn.

Die aus früheren Jahren bis inel. 18367 noch rückständigen und zur Konversion nicht angemeldeten Zinscoupons unserer Prioritäten l. und II. Emission werden nunmehr auch gegen baar eingelsst und zwar bis zum 1. August d J.

bei der Direktion der Diskonto ⸗Gesellschaft in Berlin,

bei den Herren , Cie. in Cöln,

ö y” Eharlier Scheibler ;

ö '? g. g u r in 6 ein in Aachen, . Gebr. Veit Tie. ; J A. H. Heymann G& Cie in Berlin,

. G. Tie lens ains & fils in Mastricht, nach dem 1. August bis zu eintretender Präklusion aber nur bei unserer Kasse in Aachen. Aachen, den 10. Juni 1871.

Die Direktion.

1881 Werra ⸗Eisenbahn.

Auf Grund des von der Direktion der Thüringischen Eisenbahn. Gesellschaft zu Erfurt aufgestellten Rechnungsabschlusses haben wir die auf die Stammaktien pro 1870 entfallende Divi- dende auf 1 Thaler oder 1 Gulden 45 Kreuzer pro Aktie fest. gestellt. ge Diese Dividende wird gegen Rückgabe des Dividendenscheins XII von der Hauptkasse der Thüringischen Eisenbahn Gesellschaft in Erfurt, den Billetexpeditionen der Werrabahn und denen der Thüringischen Babn in Weimar und Gotha nach vorheriger Anmeldung, den Herren G. Müller C Comp. in Berlin, A Siebert in Frankfurt a. M., und . K Comp. in Leipzig vom 1. k. Mts. Juli an aus

ezahlt.

ö Die Einlösung der am 1 Juli l. Is. fälligen Coupons der 5prozentigen Prioritätsanleihe erfolgt bei den vorge— nannten Stellen, der Mitteldeutschen Kreditbank hier, der Coburg. Gothaischen Kreditgesellschaft in Coburg, der Württembergischen Vereinsbank in Stuttgart und den Herren Gebrüder Haas in

Carlsruhe. uni 1871.

Meiningen, den 8. er Verwaltungsra h der Werra Eisenbahn ⸗Gesellschaft.

Verschiedene Bekanntmachungen.

Die Kreis ⸗Physikatsstelle Schwetzer Kreises ist, nachdem der bis—« herige Inhaber derselben auf sein Ansuchen aus dem Stagtsdienste entlassen, zur Erledigung gekommen. Qualifizirte Medizinal ⸗Personen, welche sich um diese Stelle bewerben wollen, fordern wir auf, inner halb 6 Wochen ihre Meldungen mit den erfonderlichen Zeugnissen bei uns einzureichen. Marienwerder, den 5. Juni 1871.

Königliche Regierung, Abtheilung des Innern.

Betriebs Einnahme pro Mai 1871. Personenverkehr Thlr. ; Güterverkehr 346043. Extraordinaria ö 1440.

Nach vorläufiger Feststellung zusammen Thlr. 53,778. pro Mai 1870 definitir » 485589.

pro 1371 mehr Thir. 5,189. Königsberg, den 5. Juni 1871. Die Direftion.

Bekanntmachung. Unter Bezugnahme auf unsere Bekannt—⸗ machung vom 21. April er. und unter Aufhebung der in derselben getroffenen entgegenstehenden Bestimmungen bringen wir hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß bei Beförderung von Lokomotiven und Tendern im Ostbahn-Lokalverkehre auf von den Versendern gestellten Trucs auch das wirkliche Gewicht der letzteren zur Frachtberechnung nach dem für Lokomotiven ac festgesetzten Tarifsatze mit herangezogen wird und für die leer zurückkehrenden Trucs 5 Sgr. pro Achse und angefangene Meile zur Erhebung gelangen.

Bromberg, den 13. Juni 1871. Königliche Direktion der Ostbahn.

Zum 16 Juni 1871.

Die Reden

. des Grafen von Bismarck Schönhausen,

gehalten in den Jahren 1862 1870. 3 Bände in Groß Oktav. Velinpapier. Preis eleg. broch. 46 Thlr. in einein eleg. Lnwdbd. 485 Thlr. in einem eleg. Hfrzbd. 5 Thlr., in 2 sehr eleg. Hfrzbdn. 55 Thlr.

Berlin. Fr. H ortlaam pf, Buchhandlung für Staatswissenschaften und Geschichte. Verlag der Reichsgesetze. S4 Wilhelmsstr. SM, nahe der Leipzigerstraße.

In allen Buchhandlungen ist vorräthig:

Aus dem Hauptquartier und der Kriegsgefangenschaft von Mr. L. Kayßler. Preis 1 Thlr. 20 Sgr.

Nicolaische Verlagsbuchh. (A. Effert C L. Lindter) in Berlin, Brüderstr. 13.

Im Verlage von Adolph Biedeker in Cöln erschien und ist in allen Buchhandlungen zu haben:

(A. a. 466)

Socker, Ir. N. , Das Kaiserthum der Hohenzollern. III. Aufl. Preis 15 Sgr. Hocker, Dr. N, Geschichte des Krieges 18620 21. Preis 20 Sgr.

Hier folgt die besondere Beilage

Deutscher Neichs⸗Anzeiger

Königlich Preußischer Staats⸗Anzeiger.

Das Abonnement beträgt 1 Thlr. ? Sgr. G Pfg. für das bierteljahr.

Insertionspreis sür den Raum einer Druchzeile 23 Sgr. ——

Alle post-Anstalten des In und Auslandes nehmen Sestellung an für 8erlin die Expedition: Zieten⸗Platz Nr. X. ——

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Berlin, Donnerstag den 15. Juni, Abends.

1871.

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Die nächste Nummer des Deutschen Reichs. Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-⸗-Anzeigers

erscheint Sonnabend früh.

Berlin, 15. Juni.

In Gemäßheit der Kgiserlichen Botschaft vom 14. d. M. fand heute Nachmittag 3 Uhr im Weißen Saale des hiesigen Königlichen Schlosses der feierliche Schluß der diesjährigen Sesslon des Deutschen Reichstages statt. Die Mitglieder deffelben, so— wie Diejenigen, welche zur Theilnahme an der Schlußfeierlichkeit Einladungen erhalten hatten, die Königlich preußischen Staats— Minister, die Generalität, die Wirklichen Geheimen Räthe, die Räthe Erster Klasse und die vortragenden Räthe der Ministerien versammelten sich gegen 3 Uhr im Weißen Saale. Die Vertreter der auswärtigen Mächte am Kaiserlich deutschen und Königlich preußischen Hofe hatten sich in der für sie be— stimmten Loge des Weißen Saales eingefunden.

Bald nach 3 Uhr erschienen unter Vortritt des Reichs— kanzlers, Fürsten von Bismarck, die Mitglieder des Bundes— rathes, welche sich inzwischen in dem BHrünen Salon ver— sammelt hatten. Nachdem dieselben links von dem Königlichen Thronsessel sich aufgestellt, die Mitglieder des Reichstags in einem Halbtreise vor demselben und die Eingeladenen unter der Tribüne längs der Lustgartenseite sich geordnet hatten, begab der Reichskanzler, Fürst von Bismarck, sich zu Sr. Majestät dem Kaiser und Könige nach der Rothen Sammet -Kammer, um hiervon Meldung zu machen. Allerhöchstdieselben erschienen bald darauf in Begleitung Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen und Ihrer Königlichen Hoheiten der Prinzen des Königlichen Hauses, sowie der hier anwesenden Prinzen der verbündeten deuischen Fürstenhäuser, mit Allerhöchstem und Höchstem Gefolge im Weißen Saale und wurden bei Aller höchstihrem Eintritt mit einem lebhaften, dreimaligen Hoch, welches der Präsident des Reichstages, der Königlich preußische Appellationsgerichts⸗Präsident Dr. Simson, mit den Worten: »Se. Majestät der Deutsche Kaiser und König Wilhelm von Preußen lebe hoch!« ausbrachte, von der Versammlung empfangen.

Se. Majestät der Kaiser und König nahmen auf dem Throne Platz, während Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz auf der mittleren Stufe und Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen des Königlichen Hauses, so wie die übrigen Prin⸗ zen zur Linken desselben sich aufstellten. Se. Majestät geruhten alsdann aus den Händen des Reichskanzlers, Fürsten von Bismarck, der, sich verneigend, vor den Thron getreten war, die Thronrede entgegenzunehmen und dieselbe, unbedeckten Haupts, wie folgt, zu verlesen:

Geehrte Herren!

Als Ich Sie vor drei Monaten an dieser Stelle begrüßte, bezeichnete Ich es als den ehrenvollen Beruf des ersten Deutschen Reichstages, die Wunden, welche der Krieg geschlagen hat, nach Möglichkeit zu heilen und den Dank des Vaterlandes Denen zu bethätigen, welche den Sieg mit ihrem Blute und ihrem Leben bezahlt haben. Sie haben diesen Beruf nach dem Herzen des deutschen Volkes erfüllt. Mit freigebiger Hand haben Sie für die an ihrer Ge— sundheit geschädigten Krieger und für die Hinter— bliebenen der Gefallenen gewährt, was die Dank— barkeit des Vaterlandes erstatten kann.

Sie haben die verbündeten Regierungen in den

Stand gesetzt, die Nachtheile zu mildern, welche der

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Ruf zur Fahne für die Erwerbsverhältnisse vieler Berufenen herbeigeführt hat.

„Zum Ersatz der Schäden, welche die Anwohner unserer bisherigen Grenzen und die für Deutschland rückerworbenen Gebiete erlitten haben, zur Aus— gleichung der Verluste, welche die deutsche Schiff⸗ fahrt durch den Krieg erfahren hat und zur Er⸗ leichterung der Lage, in welche deutsche Mitbürger durch ihre Ausweisung aus Frankreich versetzt worden sind, haben Sie bereitwillig Ihre Mitwirkung gewährt.

Im Vereine mit den verbündeten Regierungen haben Sie es Mir ermöglicht, den Dank des Vaker— landes den Männern darzubringen, welche das deutsche Heer zu seinen Thaten erzogen, dasselbe von Sieg zu Sieg geführt und die glorreichen Er— rungenschaften des Krieges sicher gestellt haben. Jeh erfülle ein Bedürfniß Meines Herzens, indem Ich Ihnen dafür in Meinem und des deutschen Hecres Namen Meinen Kaiserlichen Mank auss— veche

Durch die neue Redaktion der lch Herfassung haben die staatsrechtlichen Verhältnisse Deutschlands die den Verträgen entsprechende Form gewonnen und durch den Nachtrags-Etat für 1871 haben die finan— ziellen Beziehungen der Bundesstaaten zum Reiche ihre Regelung gefunden. Der größte Theil der Gesetzgebung des Norddeutschen Bundes ist zur Gesetzgebung des Reiches geworden und die letztere hat im Beginn ihrer gemeinsamen Thätigkeit die Haftpflicht industrieller Unternehmungen in einer Weise geregelt, deren Wohlthaten an erster Stelle den Invaliden der Arbeit zugute kommen werden.

Für die Einrichtungen, welche in Elsaß und Lothringen zu treffen sind, ist die gesetzliche Grund— lage gewonnen. Die Verhandlungen, welche darüber in Ihrer Mitte stattfanden, werden den Bewohnern dieser Gebiete die Ueberzeugung gewähren, daß den deutschen Regierungen und dem deutschen Volke, wie auch über einzelne Fragen die Ansichten abweichen mögen, der eine Gedanke und der eine Wille gemein— sam ist, das xrückerworbene Land unter Schonung bewährter Einrichtungen, durch eine milde Verwaltung und durch eine freiheitliche Entwickelung seiner Ge— setzgebung zu einem auch innerlich verbundenen Gliede unseres großen Vaterlandes zu machen.

Während der Dauer Ihrer Versammlung ist der Frieden mit Frankreich endgültig abgeschlossen worden. Dieser Abschluß und die Wiederherstellung