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Ulan. Regts. Nr. 13 und unter Stellung à la suite des 1. Hannov. Drag. Regts. Nr 9, v. Kleist, Nittm. à la suite des 3. Schles. Drag. Regis. Nr 15, v. Wil lich, Rittm à la suite des 2 Pomm. Ulanen - Regiments Nr. 9, dieser unter Entbindung von dem Kom— mando als Adjutant bei dem General Kommando X. Armee Corps, Meyer, Rittm. aggr. dem 1. Brandenb. Ulan. Regt. (Kaiser von Rußland) Nr. 3, unter Stellung à la suite des Regts,, alle fünf als Lehrer zum Militär -Reit-Institut zurückversetz,. Graf von der Schulenburg ⸗Bodendorff Pr. Lt. vom 1. Hess. Hus. Regt. Nr. 15, unter Stellung à la suite des Regts,, v. Stenglin, Pr. Lt. vom Magdeb. Kür. Regt. Nr. 7 unter Stellung à la suite des Regts, ols Lehrer zum Militär⸗-Reit ⸗Institut versetzt v. Wiedeb ach und Nostitz Jänkendorff, Sec. Ct. vom 1. Hess. Hus. Regt. Nr. 13, zum Pr Ci. befördert. v. d. Goltz, Pr Lt., aggr. dem Magdeb. Kür. Regt. Nr. 7, unter Entbindung vvn dem Verhältniß als Commdr. der Stabswache des Gen. Komm dos. J. Armee ⸗ Corps, in das Regt. ein- rangirt. Schönbeck, Sec. Lt. von der Res. des Garde⸗Jäger⸗Bats. im stehenden i,. und zwar als Sec Lt. im Brandenh. * Bat. Nr. 3 angestellt. v. Rentz ell, Oberjäger vom Ostpreuß. Jäg. Bat. Nr. 1, zum Port. Fähnr. befördert. Nolte, Hauptm und Comp. Chef vom 1. Schles. Jäg. Bat. Nr. 5, in das 2. Schles. Jäger⸗ Bataillon Nr. 6 versetzz. vx. Gersdorff, Hauptmann vom J. Schlesischen Jäger ⸗Bataillon Nr. 5, zum Compagnie ⸗Lhef ernannt. v. Heyden ⸗Linden, Sec. Lt. von dems. Bat., zum Prem. Lieut., v. Mulert, Oberjäger vom Rhein. Jäger Bat. Nr. 8, zum Port. Fähnr, Barop, Benoit, Weyer, Daecke, Bredereck, Beh⸗ rendt, Anschütz, Vize⸗Feldw. vom Reserve ⸗ Landw. Bat. Berlin Nr. 35, zu Sec Lts der Res des 2. Niederschles. Inf Negts. Nr. 47 befördert. v. Selzer, gen Stahn, Pr. Lt. vom Grenad. Negt. König Friedrich Wilhelm IV. (1. Pomm.) Nr. 2 zur Dienstleistung bei einer Militär- Intendantur kommandirt. v. Kleist, v. Winter- fel dt, Unteroffiziere von demselben Regiment, zu Portepee⸗Fähnrs, Mützell, Vize⸗Feldwebel vom Reserve⸗Landwehr⸗Bataillon Stettin Nr. 34, Becker, Vize ⸗Feldw vom 1. Bat. (Schivelbein) 2. Pomm. Landw. Regts. Nr. g, Düsing, Hoffmann, Web er, Vize Feldw. vom 1. Bat. (Anclam) J. Pomm. Landw. Regts. Nr 2 zu Sec. Cts. der Res. des Gren. Regts. König Friedrich Wilhelm IV. (1 Pomm.) Nr. 2, v. Voß, Unteroff. vom 3. Pomm. Inf. Regt. Nr. 14, zum Port. Fähnr.,I, Kayser, Böttger, Vize⸗-Feldw. vom Res. Landw. Bat. Frankfurt a M. Nr. 80, zu Sec ts. der Res. des Pomm. Füs. Regts. Nr. 34, Bauch, Thiel, Unteroff. vom 7. Pomm. Inf. Regt. Nr 54, zu Port. Fähnrs,, Vogt, Port. Fähnr. vom 2. Vat. (Bromberg) . Pomm. Landw. Regts. Nr. 54, früher im 3. Ostpr. Gren Regt. Nr. 4, zum Sec Lt. der Reserve des 7 Pommerschen Inf. Regt. Nr. 54, v. Platen, v. Katzeler, v. Hertzberg, Port. Fähnrs. vom Neumärkischen Drag. Regt. Nr. 3, zu Sec. Lts,, von Witzleben, Unteroff. vom 2 Pomm. Ulanen⸗Regt. Nr. , Dreher, Gefr. von dems. Regt.,, zu Port. Fähnrs. befördert. Freiherr von Rosenberg, Rittm. und Escadr. Chef vom Westfäl. Kür. Regt. Nr. 4, z. 3. komm. als Adj bei dem Gen. Komm des X. Armee⸗ Corps, definitiv in diesem Kommando bistätigt. v. Wur mb, Rittm. von dems. Regt, zum Escadr. Chef ernannt. Meyer, Unteroff. v. 3. Westf. Inf Regt. Nr. 16 l gt ihr in Horte hn h 9 e · . 12 7. 2 9 2 ziötßert. ie mann, Vie gelemwebel vorn He n,
Mecklenburg. Landw. Regts. Nr. 90, zum Sec. Li. der Res. des
Mecklenb. Füs. Regts. Nr 90 befördert Gussow rem. Lt
7. Brandenb. Inf. Regt. Nr. 60, von dem mer, zur 6. als Inspekt. Off. und Lehrer bei der Kriegsschule zu Engers entbun— den. Jäckel, Sec. Ct. vom 2. Niederschl. Inf. Itegt. Nr. 47, zur Dienstl. als Insp. Off. und Lehrer bei der Rriegsschule zu Engers tommandirt, x. Bu ttam er, ee i, vom J. Garde-Ulanen-Regt., ä la suite des Regts. gestellt. v. No sl, Oberst 3. D. u. Bez Comin des 2. Bats (Lübeck 2 Hanseat Landw. Regts. Nr. 76, von der ihm 5 d. D. d. m. . übertragenen Stellung als Komm von Läbeck entbunden v. Gerzen, Pr. Li. 4. O. mit dem Char. als Kittmeister, fruher im 2. Garde ⸗Ulanen Regt, in der Landwehr, und zwar bei ber Kay des 2 Bats. (Stettin) J. Garde Landw. Regts. ein tangirt. .
5 3 * r,, 2c.
. Juni. v. Wen kstern Oberst ⸗Lt. zur Disp, frü ,,,, Art. Kriegsbesatzung in Danzig, v Flotow, Major z. Disp., früher Hptm, in der 7 Art. Brig. 3. Z Commdr. der Erfaß-Abth. des Westfäl. Felde Art. Regts Nr. 7. Y Graevenißtz, Maß. z. D., früher Hptm. i. d. Garde Art Brig. z Z. Commdr der Erfaßz Äbtheil. des Garde · Feld Art. Regts, von ihren gegenwärtigen Dienstverhältnissen entbunden und in das Inaktivitäts - Verhältniß zurückgetreten. Reichenau, Sec. Ct. vom Garde ⸗Jäger⸗Bat., ausgeschieden und zu den Res. Offiz des Bats. übergetreten Hey der, Sec. St. vom Brandenb. Jãger.· Bat. Nr. 3, ausgeschieden und zu den Ref. Offiz des Bats. überge⸗
tireten. v. , , Hauptm. ünd Comp. Chef vom
2. Schles. Jäger Bat Nr. 6, als Major mit Pen auf Anstellung im Civildienst der Abschied , . , Port Fähnr, vom 2. Pomm. Ulanen ⸗ Regt. Nr. 9, zur Res. en lassen Scriba, Port. Fähnr. vom Rhein. Ulanen Regt. Nr. 7, zur Disp. der Ersaß,. Behörden entlassen. v. Alten, Hag eme ister, Sec. Lrä Dom 2. Mecllenb. Drag. Regt. Nr 16, angeschieden und zu den Res Off. des Regts. übergetreken. Gabriel, Hauptm. 4. D., früher bei der Inf. des 1. Bats. Neisse) 2. Oberschles. Landw. Negts. Nr. 23 zuleßt Tomp. Führ. im Garn. Bat. Nr. 25, der Ehar. als Masot verliehen. v. Schöning Hauptm a. D., fräher Comp. Et. lan 6. Brandenb. Inf. Regt. Nr. 52, von seinem gegenwärtigen Verhältn als aggr. bei diesem Regt, entbunden und in 6 Inatt. Verhaltniß r, ,. v. Wach bolt, Nittm. z. D., früher im . Schlef rag. Regt. Nr. 4, von der Stellung als Fübrer des Pferde. Oepots des X. Armee - Corps entbunden und in das Inatt. Verhalnn. zuruck
etreten. Gr. v. Voß, Gen. der Inf z. D., zuletzt Gen. Lieut und Commdr. der 8 Div., die Berechtigung zum Tragen der Uniform des
1. Garde Regts. z. F ertheilt. Militär⸗Justiz⸗ Beamte. Durch Verfügung des General ⸗Auditeurs der Armee.
Den 29. Juni. Liebisch, Div Audit. der 18 Division in Flensburg, in gleicher Eigenschaft zur 31. Div. in Straßburg vom 1 August d. J. ab versetzt. SH odduhn, Bureau -Diätarius bei der Landdrostei in Lüneburg, zum Militär Gerichts ⸗Akttugrius ernannt und dem Gouvernementsgericht in Straßburg überwiesen.
Nichtamtliches.
Oesterreich⸗ Ungarn, Wien, 4. Juli. Ende Juni waren 411,999,481 Fl. Staatsnoten und Partialhypothekar⸗ Anweisungen im Umlauf.
— Im Herrenhause stand auf der heutigen Tagesordnung die General Debatte über das Budget für 1871. Unter den anwesen⸗ den Mitgliedern bemerkte man die Erzherzoge Carl , ,, Albrecht, Ernst, Rainer, Kardinal Rauscher, Kardinal Fürst Schwarzen⸗ berg, die Erzbischöfe Tarnoczy und Lambratowicz, den Erz- bischof von Lemberg, den Fürsibischof Wiery und den Fürst⸗ bischof von Marburg. Graf Anton Auersperg sprach gegen die von der Regierung befolgte Ausgleichspolitik und erklärte Namens seiner Gesinnungsgenossen mit Rück⸗ sicht auf die Nothwendigkeit, die Bedürfnisse des Staatshaushalts zu befriedigen, in die Berathung des Budgets eintreten, hiermit aber der Regierung kein Ver⸗ trauensvotum aussprechen zu wollen, da die Tendenzen der⸗ selben den wiederholt ausgesprochenen Ansichten des Herren⸗ hauses widersprächen. Ditel erklärte, Galizien habe zur gegen⸗ wärtigen Regierung Vertrauen, desgleichen sprach Graf Golu⸗ chowski in seinem und seiner zahlreichen Gesinnungsgenossen Namen der Regierung das volle Vertrauen aus. Nach Schluß der Generaldebatte ergriff der Minister⸗Präsident Graf Hohen⸗ wart das Wort. Er betonte, der Werth einer Verfassung liege darin, daß sie den unangefochtenen Boden für die Grunb— lage des Rechtes eines Staates bilde; direlte Wahlen würden Gegenstand fortgesetzten Widerstreites zwischen dem Reichsrathe und den Landtagen sein; die Loslösung des Reichsraths von den Landtagen wäre die ärgste Bedrohung des Geistes der Ver— fassung. Der Minister⸗Präsident wies darauf hin, daß im gegenwärtigen Augenblicke Angesichts der Weltereignsse die
—
sei. Das Hauptziel der Regierung sei, die Verfassung all seitig anerkannt und befestigt zu sehen, die Befürchtung einer Hinten ansetzung der Deutschen in Oesterreich sei völlig unbegründet. — Hierauf wurde der gesammte Staatsvoranschlag en bloc an⸗ genommen und sodann das Finanzgesetz so wie die von der Kommission beantragten Resolutionen genehmigt.
— Der Reichsrath genehmigte gestern die auf der Tages- Ordnung stehenden . wesentlich nach den Ausschuß⸗ anträgen und nahm die Zewilligung eines unverzinslichen Vor— schusses von 70,000 Fl. für die Stadt Tachau an.
Bezüglich des Gesetzentwurfes wegen Erhöhung des
riedensstandes der Kavallerie beantragte die Herrenhaus⸗
ommission, auf die ursprüngliche Regierungs vorlage zurückzu⸗ gehen und acceptirte den Beschluß des Abgeordnetenhauses betreffend den Nachlaß der Reservedienstpflicht.
Pardubitz, 4. Juli, Morgens. Der Kronprinz Erzherzog
Rudolf ist gestern Abends v ünn i hofe ein getr j st on Brünn im Pardubitzer Bahn⸗
Reise nach K
Schweiz. Bern, 4. Juli. (W. T. B) Der National⸗
rath hat beschlossen, die Berathung i i ; — 1, ö. . hung über die Bundesreviston
Großbritannien und Irland. Lond . 9 . der Hen nin , fear unter e nn,. r. eine Kabinets n, . 6 f engen , k er französische Botschafter am hiesigen Broglie, ist von Versailles nach ker gg de e g r. .
Frankreich. Paris, 2. Juli. Aus V vorgestern bei Eröffnung der Sitzung durch . ö. sprochenen Worte warnt das ⸗»Jhurnal des Debatg; vor Ueberhebung. Es sagt: Seien wir bescheiden, wie es unserem , . zukommt. Unterbrechen wir nicht mit Hurrahrufen . Erzählung des Defils! Fangen wir nicht bei dieser Gelegen⸗ heit, fangen wir niemals mehr die leichtsinnigen Großsprechereien an, welche die Ereignisse so hart gegeißelt haben! Wir kehren zum Leben zurück und unsere Kräfte nehmen zu, aber wir
adrub weiter fort.
haben deren noch nicht genug, u ö. und sie Guropa gu . m uns mit ihnen zu brüsten
Hoffnung auf einen friedlichen Ausgleich noch größer geworden
en und setzte um 8 Uhr 19 Minuten Abends bie
— 4. Juli. W. T. B) Das Journal officiel schreibt: Eine Anzahl verabschiedeter französischer Offiziere und Soldaten hat bei der österreichischen Botschaft um Aufnahme in den österreichischen Kriegsdienst nachgesucht. Aus diesem Anlasse hat Fürst Metternich dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten mitgetheilt, daß die österreichische Regierung durchaus nicht die Absicht habe, Soldaten in Frankreich anzu⸗ werben und daß alle in dieser Beziehung verbreiteten Gerüchte vollständig der Begründung entbehren.
— Die Organe der legitimistischen Partei geben jetzt selbst zu, daß die Wahlen überwiegend im republikanischen Sinne ausgefallen sind. Die republikanischen Journale be— merken, daß man jetzt die Republik als vollständig gesichert an⸗ sehen könne, andere Journale sind der Meinung, daß nach
dem Ausfall der Wahlen in Paris die Regierung sowohl, wie
die Nationalversammlung, sich entschließen würden, ihren Sitz nunmehr wieder nach Paris zu verlegen.
— Die -Debats« bringen Einzelheiten aus den Kämpfen gegen die Aufständigen in Algier, welche bis zum 19. Juni
zurückreichen. An jenem Tage habe General Saussier auf
dem Marsche gegen Dra-el⸗Kaid ein Gefecht zu bestehen gehabt, welches für ihn ohne alle Verluste abgelaufen sei. Erst am 23. habe er nach einem zweiten Gefechte mit den Kahylen Dra— el⸗Kaid erreicht. In der Nähe dieser Stadt sei sein Lager von Aziz, der 000 8000 Mann bei sich gehabt habe, angegriffen worden. Der General habe ihn zurückgeschlagen und ihm einen
Verlust von 150 Mannbeigebracht. Ihm selbst seien nur 8 Leute
verwundet worden. Bei Ksar⸗Chir habe der Kolonel Bonvalet durch große Verluste, die er den Leuten des Mohammed⸗ben⸗ Adda beigebracht, mehrere Scheiks bewogen, sich zu unterwerfen und die Zahlung der schuldigen Summe zu versprechen. Da⸗ durch sei die Verbindung zwischen Setif und Constantine ge⸗
sichert. Eine andere Kolonne, welche beordert war, gegen die
im Thale Berrich mit der Ernte beschäftigten Stämme zu ziehen, ist unter beständigen Kämpfen bis Batna gekommen, ohne aber bis jetzt die Verbindung mit Biskra herstellen zu können. Eine neue Marschkolonne soll gebildet werden und nach Takitount vordringen. Einstweilen befindet sich die Vor- hut erst in Milah, einem Punkte von strategischer Wichtigkeit. General Lallemand endlich hat, nachdem er Fort National ent⸗ setzt, am 25. Juni sich gegen die von den Kabylen besetzten Po⸗ sittöonen auf den Felsen von Icheriden gewendet, an denen 1857 Marschall Randon eine Zeit lang vergebens seine Kunst ver sucht hatte. General Lallemand hat die diesmal stärker be⸗ festigten Höhen nach kurzem, aber heißem Kampfe genommen / doch zollt er dem Feinde die Anerkennung, sich sehr tapfer ge— schlagen zu haben. Der französische General giebt seinen Ver- lust auf 7 Todte und 50 Verwundete, den der Kabylen auf
200 Todte an.
— Aus Algier vom 29. Juni wird berichtet, daß durch Beschluß des Gouverneurs die Güter der Insurgenten in der Provinz Algier sequestrirt sind. Die Insurrektion behauptet sich noch in den Distrikten Dijedjelly, Bougie, Collo, S6tif. Von Toulon wurden drei Brigaden zur Verstärkung der Armee von Afrika entsendet.
Ver sailles, 4. Juli. In der Nationalversamm⸗
pflichtigkeit der Journale der Minister Lambrecht, daß es sich nicht üm ein Preßgesctz, sondern lediglich um die Kautions⸗ pflichtigkeit allein handele, und ersuchte er die Redner, die Dis⸗ kussion hierauf zu beschränken. Es wurde hierauf die zweite Berathung beschlossen.
— Auf eine Interpellation bezüglich der Entscheidung des Leipziger Ober-⸗Handelsgexrich tes in der Frage der fran= zösischen Wechselmoratorien erwiderte Favre, es sei überraschend, daß man gerade in Deutschland den Fall der force majeure nicht habe zulassen wollen. In Folge der ihm von einer großen Anzahl Banquiers zugegangenen Vorstellungen habe das auswärtige Ministerium im April sich in der Ange⸗ legenheit an die Friedensunterhändler in Brüssel gewendet, diese hatten aber darauf hingewiesen, daß der Gerichtshof absolut unabhängig und daher keinerlei Einwirkung auf seine Entschei- dungen möglich sei. Später habe Frankreich Deutschland um die Einbringung eines Gesetzes ersucht, welches die Frage regeln solle. Die in dieser Richtung in Frankfurt gemachten Schritte haben noch keinen Erfolg gehabt. Eine Antwort sei noch nich ing nnn, Wir müssen also unter diesen Um⸗ ständen warten. Auf eine schnelle Lösung hoffe er nicht. Schließlich wies Favre darauf hin, daß in keinem andern Lande der Vorgang des Leipziger Gerichtes Nachfolge gefunden habe. In diesem Vertrauen finde der französische ö. seine wirksame Stütze und dies müsse das Land beruhigen. Aus dem Wunsche der Kammer werde die Regierung übrigens Ver⸗
; anlassung nehmen, nochmals neue diplomatische Schritte zu
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thun. — Das Gesetz über die Verlängerung der Wechselfristen wurde hiernach angenommen.
— Am Sonnabend Abend gab M. Thiers in Versailles ein großes Diner, bei welchem der Graf von Paris, der Prinz
von Joinville, der Herzog von Aumale und der Herzog von
Ehartres nebst Gemahlin zugegen waren.
Italien. Rom, 4 Juli. (W. T. B. Der König be—⸗ suchte gestern den von der Munizipalität ihm zu Ehren ver—⸗ anstalteten Ball, auf welchem auch die Minister und das diplo-⸗ e,, Corps anwesend waren, und reiste hierauf nach Flo⸗
Türkei. Aus Cattaro wird unterm 1. Juli telegraphirt: Dem Fürsten von Montenegro wurde ein Erßprinz geboren.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 3. Juli. Ein von dem Kaiser unterm 24. Marz genehmigter Beschluß der Minister, verbietet den Soldaten den Besuch aller Lokale, in welchen geistige Getränke im Detail verkauft werden. Branntwein darf den Soldaten nur gegen einen schriftlichen Erlaubnißschein des Vorgesetzten verabfolgt werden.
Odessa, 3. Juli. (W. T. B.) Naͤch einer mit großer Bestimmtheit hier auftretenden Meldung gestattete die Pforte, daß ein russisches Kriegs ⸗Geschwader auf dem Kurse hierher die Dardanellen passtre.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 30. Juni. Der König ist Dienstag Abend mit dem Schnellzuge aus Stockholm in Gothenburg eingetroffen, und begab sich nach kurzem Aufenthalt in der Bahnhalle nach dem Badeort Sarö.
Amerika. Washington, 2. Juli. Dem monatlichen Ausweise des Finanz ⸗Ministers zufolge hat sich die öffentliche Schuld der Vereinigten Staaten während des Mongts Juni um 7,163,349 Dollars verringert, am 1. Juli belief sich die⸗ selbe abzüglich des Baarbestandes im Staatsschatze auf 2,292 030, 834 Dollars. Der Kassenbestand im Schatzamte um⸗ faßte 9,500, 000 Dollars in Papiergeld und 96,500,000 Doll. in klingender Münze.
— 19. Juni. Ueber die Vorgänge, welche das ameri⸗ kanische Geschwader zu seinem Angriff auf Korea veran- laßten, wird gemeldet: »Der nordamerikanische Gesandte in China, in Begleitung des Admirals Rodgers, machte eine Expedition nach der Halbinsel Korea in der Absicht, mit der Regierung des Landes Unterhandlungen Behufs eines Vertra⸗ ges zum Schutze der schiffbrüchigen Matrosen der civilistrten Mächte anzuknüpfen, damit dieselben, wenn sie auf diese Küsten geworfen werden, nicht ferner mehr als Sklaven gefangen ge⸗ halten oder getödtet oder f die schlechteste Weise voher Oele würden. Die Expedition wurde außerdem von einem französt⸗ schen, einem deutschen und einem englischen Kriegsschiffe be⸗ gleitet. Unser Gesandter und die koreanischen Bevollmächtigten bekundeten gegenseitig die ausgezeichneten Dispositionen für die Unterhandlungen. Die letzteren erhoben keinen Widerspruch gegen die topographische Untersuchung der Küsten und Ge— wässer der Halbinsel und am 1. Juni wurden 4 Dampf⸗ schaluppen von den Schiffen ⸗Monocach und » Palos« unter dem Befehle des Lieutenants Blake nach dem Flusse Salle an eine Stelle, -Passage Difficile⸗“, entsendet, die für die Schiff-
lung erklärte bei Forisetzung der Debatte über die Kautions⸗ fahrt gefährlich ist. Maßtirte atterien, von mehreren auen
Koreanern bedient, wurden alsbald demaskirt und eröffneten ein heftiges Feuer auf unsere Leute, ohne vorher irgend welches Zeichen gegeben zu haben. Das französische Schiff, welches den anderen vorauf war, schlug sich tapfer und unsere Fahrzeuge, die alsbald herankamen, verjagten den Feind aus seinen Werken. Mit Hülfe der Fluth passirten die Schiffe die Batterien, und begannen, nachdem sie sich vor Anker gelegt, den fliehenden
eind mit Granaten zu bewerfen. Die Koreaner erwarteten
sicher nicht Geschosse von 8 Zoll Durchmesser zu erhalten. Der Monocach« erlitt eine kleine Havarie dadurch, daß er auf einen Felsen unter Wasser stieß. Die anderen Schiffe hatten fast gar keine Verletzung und nur zwei Verwundete als Verlust.
Am 3. ging eine Mittheilung der koreanischen Regierung ein,
welche zur Eröffnung der Unterhandlungen führen kann. Wenn
es anders wäre und da die Koreaner auf unsere friedlichen
Vorschläge mit einem Kriege geantwortet haben, den wir nicht
provozirien, so brauchten unsere Truppen nur zu landen und
. . zu zerstören. (Letzteres ist bekanntlich seitdem ge⸗ ehen.
Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.
Paris, Dienstag, 4. Juli. Die jetzt vorliegenden Nach“ richten über das definitive Resultat der Wahlen in den Pro. vinzen konstatiren, daß die Gewählten zum allergrößten Theil den Listen der gemäßigten Republikaner und der Radikalen angehören; nur etwa zehn Wahlen gehören den Konservativ⸗ Liberalen an. Gambetta, Denfert und General Faidherbe wurden in drei Departements gewählt.