1871 / 68 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 20 Jul 1871 18:00:01 GMT) scan diff

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die Uebernahme derselhen noch nicht erfolgen können, weil nachgezählt werden mußte. .

Bis zum 19. d. M. Abends sind fernere 523 Millionen Francs zur Einzahlung und Abnahme gelangt.

Durch das Reichsgesetz vom 22. Juni d. J., betreffend die Gewährung von Beihülfen an Angehsrige der Reserve und Landwehr, ist den Bundesregierungen zu diesem Zwecke eine Summe von vier Millionen Thalern aus der von Frankreich zu zahlenden Kriegsentschädigung zur. Ver⸗ fügung gestellt.

Nach den Beschlüssen des Bundesraths ist, wie die »Prov. Corr.« mittheilt, auf die preußische Monarchie ein Antheil von nahezu 2 Höh / Cho Thlr. gefallen. Die Staatsregierung hat ihrerseits beschlossen, hiervon drei Viertheile sofort auf die ein⸗

.

lnen Provinzen 4 vertheilen, ein Viertheil aber zur spaͤteren eichung und Deckung der in einzelnen Landestheilen etwa

hervortretenden Mehrbedürfnisse vorläufig zurückzubehalten.

Bei der Vertheilung unter die Provinzen ist das Verhält⸗ niß zu Grunde gelegt worden, in welchem aus denselben Of— sizlere, Aerzte und Mannschaften des Beurlaubtenstandes in Veranlassung des letzten Krieges zu den Fahnen einberufen worden sind. Den großen Städten von 5M 000 Einwohnern

und darüber ist ein nach dem Verhältniß ihrer Bevölkerung

zu der Bevölkerung der Provinz bemessener Antheil zu un— mittelbarer Verwendung überlassen worden.

Die im Kriegs⸗Ministerium aufgestellte Nachweisung über

die aus den verschiedenen Provinzen eingezogenen Dh dier,

t fol⸗

Aerzte und Mannschaften des Beurlaubtenstandes ergie gende Uebersicht:

————

A. Reserve.

ö (Garde und Linie aller Waffen.)

0 Ersa .

I. Klasse.

Summa:

Reserve, Landwehr und Ersaßz Neserve J, Klasse.

B. Landwehr.

(Garde und Linie aller Waffen.)

Unterofflziere

Offt⸗ und ziere, Aerzte. Yann.

schaften.

Unteroffiziere

Unteroffiziere d

und Mann⸗ ffi⸗ Mann⸗ schaften. . schaften.

ff. Aerzte.

jlere. Aerzte.

34431 16857 37365 26,935 20,459 43518 21.214 46 060

7Ilol 14432 173639

L Provinz Preußen . 210 21 MI. * Pommern 143 16 Brandenburg 258 50 301 19 88 14 ] 256 32 st falen 30 , ; 36 eswig · Holstein ann over 86 4 essen ·Nassau 9

n X K n , n, a.

761 46/654 29 23 659 635 19 56 155 d y 2 33236566 1614 365 55 36 13 54,5596 Sto, 835 163 351 * 283 514 obi 118 1183 6Szi 2 i ß Hä, ois 266

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Shh6 94 112 3952 440 62 S453 S957 241 6908 710 115

Reserve

Summa J oho s 238 Doc

Der Vertheilung splan, wie er auf Grund dieser Nachweisungen festgestellt wurde, ergiebt für die einzelnen Landestheile (je nach ihrer provinzialständischen Zuscmmen— gehürigkeit, welche bei Pommern, Brandenburg und Sachsen mit der fonstigen Abgrenzung der Provinz nicht ganz zusam⸗ menfällt) und für die einzelnen großen Städte folgende Antheile: Provinz Preußen 224,900. Königsberg 8300. Danzig oho. Provinzalständischer Verband Pom mmern 10,300. Stettin 6000. Provinzialständischer Verband Brandenburg 211300. Berlin 65 660. Provinzialständischer Verband Sach sen 169, 300. Magdeburg ⸗Sudenburg 7400. Provinz Posen 133,000. Posen 4800. Provinz Schlesien 272/500. Breslau 135500. Provinz Westfalen 159690. Rheinprovinz 2659, 900. Erefeld 4800, Esln 11,209, Aachen 6100, Elberfeld 586, Barmen 5800, Düsseldorf 5700. Hohenzollern sche Lande 6500. Provinz , lste in 53,300. Altona Z560. Provinz Hannover 55,900. Hannover 22099. Kom— munalständischer Verband Wiesbaden 20,900. Stadt und Kreis Frankfurt a. M. 3700. Kommunalständischer Verband Cafsel 33900, Summa 1,870,300. ö 36

In welcher Weise die Untervertheilung der bewilligten Sunmen in den einzelnen Provinzen zu bewirken, die Prüfung der Unterstützungsansprüche und die Bewilligung der Beihülfe nach der Absichk des Gesetzes zu regeln ist, darüber ist den Provinzialständen (in den großen Städten den Kommunal⸗ behörden) die freie Beschlußfafsung überlassen worden welche zu diesem Zwecke provinzialständische Kommissionen niedergesetzt haben. Die Wirksamkeit derselben, sowie die Ausführung der AÄbsichten des Gesetzes in den großen Städten, ist überall in lebhaftem Gange.

Zum Abschluß der bei den Frankfurter Frieden z⸗ Verhandlungen mit Frankreich schwebenden Postfrggen hat der General-⸗Postdirekkor Stephan sich auf einige Tage nach Frankfurt begeben. .

Der planmäßig um 733 Uhr Vormittags ankommende Courierzug aus Cöln über Minden ist heute z Stunde ver⸗

spätet hier eingetroffen.

Rendsburg, 15. Juli. Im Pro vinzial⸗Landtage fand heute die Schlußberathung statt über das Gesetz, betreffend die Immobiliar Feuerversicherung. Mit großer Majorität wur⸗ den die Ausschußanträge: daß der Versichtrungszwang mit dem Jahre 1878 aufhören solle, wogegen aber der Versicherte nicht ohne Einwilligung der Hypothekengläubiger aus der Versiche—⸗ rung austreten könne, sowie sämmtliche übrigen Ausschuß⸗

Landwehr Ersatz. Alles in Allem

en , Reserve . 4279 929 345,297 67/969 6269 II67 558,237

anträge angenommen, alle denselben entgegenstehenden Amen dements dag gen abgelehnt und schließlich das ganze hiernach amendirte Gesetz genehmigt.

In Uebereinstimmung mit den früher erwähnten Ausschuß⸗ antraͤgen wurden sodann ohne Debatte angenommen: der Ge⸗ setzentwurf über das Deichwesen, der Ober⸗Präsidialantrag we⸗ gen Erhebung von Ottensen⸗Neumühlen in den Stand der

Städte, die Vorschläge, betreffend Repartition von Wegebau⸗

kosten.

Der Ausschuß für die verschiedenen Anträge auf Erstat⸗ tung von Kriegsschäden und Kriegsleistungen stellte den An⸗ trag: mit dieser Angelegenheit sich nochmals an die Staats regierung zu wenden, mit der dringenden Befürwortung, die geltend geniachten Ansprüche anzuerkennen und durch eine dem Landtage der Monarchie in der nächsten Session zu machende Vorlage zur Erledigung zu bringen. Es ward einmalige Be⸗ rathung beschlossen und der Antrag fast einstimmig ange⸗

nommen. Dasselbe geschah hinsichtlich der Proposition: daß die

Kommune ⸗Anleihe von 1849 zur vorschußweisen Verpflegung

der Reichstruppen als eine Schuld der ganzen Monarchie an⸗ erkannt und den Kommunen zurückbezahlt werde.

Auf ein Gesuch des Berliner Frauenvercins um einmalige

oder fortlaufende Unterstützung wurde beschlossen: das Bedauern auszusprechen, daß wegen Mangels an Mitteln auf den Antrag nicht eingegangen werden könne.

Es wurden noch einige Petitionen erledigt, worauf der Landtags⸗Marschall ankündigte, daß er die Schlußsitzung zu heute Nachmittag 44 Uhr anberaume,

Um 4 Uhr hatten sich demnächst die Abgeordneten wieder versammelt. Zufolge Schreibens des Königlichen Landtags- Kommissars wär noch die Wahl einer Kommisston von 6 Mit⸗ gliedern zur Prüfung eines Statut⸗Entwurfs für die provin, zialständischen Versicherungs ⸗Anstalten und eines Regulativs für die Klassifikation der bei denselben versicherten Gebäude vorzunehmen. Die Wahl erfolgte sofort.

Als Ort der nächsten Versaämmlung des Landtages wurde Rendsburg wiedergewählt.

Der Landtags-Marschall führte an, daß sämmtliche Re⸗ gierungs⸗ und Ober -⸗Präsidialvorlagen zur Erledigung gekom- men seien, worauf der inzwischen erschienene Landtags⸗ Kom⸗ missar, Ober ⸗Präsident von Scheel Plessen, mit kurzen Worten die zweite Session des schleswig-holsteinischen Landtages für ge⸗ schlossen erklärte.

Mit einem vom Landtags⸗Marschall ausgebrachten drei⸗ maligen Hoch auf den Kaiser schloß die Versammlung.

. 345,

Sachsen. Dresden, 19. Juli. Der Herzog von Genua hat sich heute nach Berlin begeben.

Württemberg. Friedrichshafen, 17. Juli. Der Großsürst Konstantin von Rußland, sowie der Landgraf Friedrich von Hessen sind gestern wieder von hier abgereist.

Hamburg, 19. Juli. Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Earl von Preußen ist hier eingetroffen und wird morgen nach Westerland auf der Insel Sylt weiter-

reisen. ; ;.

Oesterreicch⸗ Ungarn. Wien, 18. Juli. Die »Wiener Zeitung« meldet, daß der Kaiser am 10. d. M. den italie⸗ nischen außerordentlichen Gesandten, General⸗Major Grafen Robilant empfangen und dessen Beglaubigungsschreiben ent— gegengenommen hat.

Die Hauptposition des durch das Gesetz vom 14. d. M. genehmigten Staatsvoranschlags für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder sind: Staatsausgaben ordentliche und außerordentlich)h: Allerhöchster Hofstagt 3650 000 Fl., Kabinetskanzlei Sr. Masestät 61,229 Fl, Reichsrath 56G, 17 FI., Reichsgericht 23/000 Fl., Ministerrath 420 M00 Fl, Ministerlum des Innern 15,461 303 Fl., Ministerium für Landesvertheidigung 7,173, 98 Fl., Ministerium für Kultus und Unterricht 7696974 Fl., Ministerium der Finanzen hö, 981,077 Fl, Handels Ministerium 16,630,636 Fl., Ackerbau Ministerium 2,204, 050 Fl, Ministerium der Justiz 144650 S859 Fl., Rechnungkontrole 168,000 Fl., Pensionsetat 11,723, 0h! Fl., Subventtonen und Dotationen 14,860,015 Fl. Staatsschuld go M94,R711 Fl., Verwaltung der Staatsschuld 800,009 Fl., Beitragsleistung zum Aufwande für die gemeinsamen Angele⸗ genheiten 84 437,320 Fl. (nämlich 11,264.99 Fl, Zollgefälle und 73,1733 320 Fl. BVeitragéquote laut Delegationsbeschluß).

. Gr 9h Fl., wovon 296,851,359 Fl. ordentliche, S25,581 Fl. außerordentliche Ausgaben.

Einnahmen: Ministerrath 348,900 Fl., Ministerium des Innern 642948 Fl., Ministerium für Landes vertheidigung 54,590 Fl, Ministerium für Kultus und Unterricht 128,428 Fl., Ministerium der Finanzen 280,230, 937 Fl. Handels ⸗Ministe⸗ rium 14885,260 Fl., Ackerbau⸗Ministerium 638,400 Fl., Ministerium der Justiz 258,817 Fl., Subventionen und Do⸗ tationen (meist Erlös von Aktien der Buschtiehrader Bahn) 1571527 Fl., Staatsschuld 5. 884.000 Fl., Verwaltung der Staatsschuld 7000 Fl., Einnahmen aus der Veräußerung von

Staatseigenthum 9 506,000 Fl., Einnahmen aus der Realisi⸗

rung von Centralaktiven und gemeinsamen Fonds 00000 Fl. Einnahmen aus den am Schlusse des Jahres 1870 verbliebe— nen Kassenresten 14000000. Zusammen 333,949,907 Fl., wo= von 296,360,5776 Fl. ordentliche, 43,587,131 Fl. außerordent liche Einnahmen.

19 Juli. (GB I. B.) Die Delegation des Reichs rathes hielt heute ihre Schlußsitzung.; Der Reichs- kanzler Graf Beust theilte mit, daß den Beschlüssen der Dele⸗ gation die Allerhöchste Sanktion ertheilt worden sei, und daß der Kaiser seine lebhafte Befriedigung über den Verlauf der Session ausgedrückt habe, welcher seinen Erwartungen voll⸗ kommen entsprochen hätte. Der Reichskanzler sprach hierauf der Delegation im Namen des . den Dank für das demselben in so reichlichem Maße bewiesene Vertrauen aus. Der Präsident Ritter von Schmerling hielt sodann eine längere Schlußrede, welche einen Rückblick auf die Resultate der abgelaufenen Session enthielt. Er wies namentlich darauf hin, daß die Delegation erhöhte Auslagen behufs Wehrhaft⸗ machung des Reiches votirt habe, und betonte die zwischen der Delegation und der Regierung bestehende Harmonie. Schließlich drückte der Präsident den Wunsch aus, es möge die innere Politik nach Grundsätzen geleitet werden, welche den inneren Frieden thatsächlich verbürgen, ohne auf veraltete Zustände zurückzugreifen und etwa Mißstimmungen bei den achbar⸗ staaten hervorzurufen.

Großbritannien und Irland. London, 18. Juli. Im Oberhause wurde in gestriger Sitzung die Debatte über

das Armeereformgesetz fortgesetzt, und nach fast neunstündiger

Sitzung erfolgte dessen Verwerfung mit 155 gegen 135 Stimmen.

In der gestrigen Nachtsitzung des Un terhauses zeigte ein Mitslied an, es werde, wenn das Haus sich zum Budgetkomite konstituire, den gewohnheitsmäßigen Eingeborenenraub auf den Südsee - Inseln zur Sprache bringen und einen darauf bezüg- lichen Antrag stellen. Ein anderes Mitglied regte eine Dis kuffion über bie aus dem Jahre 1372 herstammende Verord⸗ n an, nach welcher kein Advokat als Repräsentant einer Grafschaft in das Parlament gewählt werden darf. Zur Er— ledigung der Sache erklärte der Minister Gladstone, daß die erwähnie Verordnung, obwohl sie niemals eig gewesen, in gesetzgeberischem Wege aufgehoben werden würde. Eine Inter

findlichen Mannschaften wird 245,000 betragen.

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pellation Disraelis bezüglich der Geschäftsführung des Hauses ab dem Premierminister Gelegenheit, die in verschiedenen e , nn, erschienenen Gerüchke, als beabsichtige die Regie⸗

rung, den Gesetzentwurf behufs Einführung der geheimen Wahlabstimmungen fallen zu lassen, als gänzlich grundlos zu

erklären.

Der vom k niedergesetzte Sonderausschuß zur Prüfung des Konsularwesens vernahm am Montag den Chef des Konsular- und Handels- Departements im aus⸗ wärtigen Amte, Mr. Wylde. Im Verlaufe seiner Angaben theilte der Genannte mit, daß im Ministerium eine Ver— minderung der Konsulatsposten, in Aussicht genommen ist, und daß u. A. das Konsulat in Leipzig aufgehoben werden wird.

. Die verwittwete Herzogin von Cambridge wird sich gegen Ende Juli zu einem mehrmonatlichen Aufent⸗ halt nach Schloß Rumpenheim bei Frankfurt a4. M. begeben.

Der Kaiser von Brasilien besichtigte gestern in Begleitung des brasilianischen Gesandten die Sternwarte in Greenwich und das Arsenal in Woolwich; inzwischen stattete die Kaiserin der Baroneß Burdett Coutts eine Besuch ab. Am Abend gab das Kaiserliche Paar in Elaridge's Hotel ein Diner, bei welchem u. a. Gästen der Graf von Paris und der Herzog von Nemours zugegen waren.

Frankreich. Paris, 18. Juli. Die Reorganisation der französischen Armee wird nach einer Pariser Korrespondenz des »Daily Telegraph« mit großer Energie be— trieben. Die Gesammtzahl der thatsächlich unter Waffen be⸗ ĩ Von diesen sollen 50, 00 Mann nebst den für den Dienst in der Haupt- stadt eigens organisirten 15000 Gensd armen die Garnison von Paris bilden. Algier wird eine Besatzung von 70900 Mann erhalten, in Lyons und Satory sollen dg ohh) in Ver⸗ sailles und den umliegenden Dörfern 300900, und in anderen Lagern und Garnisonsorten Frankreichs 50, 900 Mann Unterkunft finden, macht im Ganzen 245,000 Mann aller Waffengattungen, von denen 95,000 Mann in und um Paris stehen werden. General de Eissey, der Kriegs- Minister, ist außerordentlich thätig und arbeitet täglich 15 Stunden mit seinen Sekretären, um einigermaßen Ordnung in das Chaos zu bringen, haupt⸗ sächlich mit Bezug auf die Tausende von Offizieren, deren An= sprüche auf Avancement und Anciennetät festzustellen sind.

Die »Palrie« meldet: In Folge von Papieren, welche man in der Wohnung Dombrowski's und bei mehreren Mit⸗ gliedern der Kommune auffand, ist es gelungen, alle Cadres der Nationalgarde unter der Kommune wieder herzustellen. Die Zahl der Batgillone, die vom 26. März ab existirten, be⸗ trug 250. Ihr Effektivbestand war nile vollständig, aber das Central⸗Komite hatte mehrere Male die Ansicht ausgesprochen, daß jedes Bataillon im Interesse des Dienstes 2000 Mann stark sein müsse. Dieses Resultat wurde jedoch nicht erreicht. Was die Cadres anbelangt, so waren dieselben im Allgemeinen vollständig. Es war beinahe unmöglich, auf gewisse Weise die Ziffer der Insurrektions⸗ Armee festzustellen. Nur weiß man, daß sie zur Zeit der Offensiv⸗Operation, welche Gustav

lourens befehligte, 200,00 Mann stark war. Seit dieser

eit nahm sie tagtäglich ab. In Folge der Rekonstitution der Tadres von 250 Bataillonen fiel eine große Anzahl ehemaliger Offiziere aller Grade in die Hände der Behörden, dieselben haben ihre Theilnahme an der Insurrektion zugestanden.

19. Juli. (W. T. B.) Wie die »Agence Havas⸗ meldet, ist man in parlamentarischen Kreisen der Ansicht, daß nach dem gestrigen Beschlusse der Budget Kommisston der Finanz-⸗Minister auf die Vesteuerung der Rohstoffe verzichten und versuchen wird, vermittelst anderweitiger Hülfsquellen das Gleichgewicht im Budget herbeizuführen. Der Finanz Minister würde die geeigneten Vorschläge nach den Ferien der National⸗ versammlung unterbreiten.

Naney, 18. Juli. In verflossener Nacht ist das historisch berühmte lothringische Museum in Naney mit allen seinen Kunstschätzen in Feuer aufgegangen. Ueber die Ent⸗ stehungsursache ist noch nichts bekannt.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 18. Juli. Das Panzergeschwader ist am 15. d. M. von Kronstadt nach Transund abgegangen. .

Amerika. In Mexiko haben die Wahlen stattgefunden, und dürfte (genaue Daten fehlen noch) Juarez eine Majorität der Stimmen gegen seine Mitkonkurrenten Lerdo und Diaz er⸗ halten haben, so daß die engere Wahl nicht mehr dem Kongreß zufällt. Es verlautet ferner, daß auch die Majorität im neu- e, e, Kongreß dem Juarez günstig ist. Man hofft, daß

ein Verfuch gemacht werden wird, das Resultat der Wahlen durch eine Revolution zu ändern, doch sind alle Maßregeln troffen, um jeden 2 zu unterdrücken. Allgemein wird