1871 / 131 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 30 Sep 1871 18:00:01 GMT) scan diff

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Worcester eine Niederlage erlitten und Herr Washburne wurde

Fstatt seiner als Kandidat für den Gouverneursposten von Massachusetts aufgestellt. Die Staaten⸗Konvention von New⸗ York fand gestern in Syracuse statt. Weitere Berichte aus New-⸗HYHork melden die daselbst erfolgte Ankunft des Herrn Gautier, Ministers des Auswärtigen für die Republik St. Domingo. Derselbe begab sich so⸗ fort nach Long Branch zu einem Besuche des Präsidenten Grant, und es heißt, daß dem Kongreß zum Beginn der r g m ein neuer Annexzionsvertrag unterbreitet wer- den dürfte.

Alien. Aus Calcutta vom 28. ds. wird gemeldet: Der Prozeß gegen den Mörder des Richters Norman fand heute statt. Es erfolgte ein Schuldigspruch und der Angeklagte wurde zum Tode verurtheilt. Neue Identifizirungsbeweise kamen nicht zum Vorschein und die Prozeßverhandlung dauerte nur zwei Stunden. Aus CEhina liegen folgende bis zum 12. resp. 22. August reichende Nachrichten vor. Die Aufregung in Canton ist in der Abnahme begriffen und wurden in letzterer Zeit keine Demonstrationen gegen Fremde gemacht.

Neichstags⸗Angelegenheiten. Berlin. Einem längeren Aufsatze der »Deutschen Bauztg.« Über

das seiner Vollendung entgegengehende provsorische Parlamenisgebäude

entnehmen wir felgende Einzelbeiten: Die Dimensionen des Sitzangs⸗ Saales betragen 90 Länge, 70 Breite und 40 Höhe, der Sitzungs- Saal des preußischen Abgeordnetenhauses hat bei zleicher Länge nur eine Breite von 467, ist also mer als ein Dritiheil kleiner. Die Eintheilung des Sitzungssaales ist so angeordnet, das das Bureau des Reichstages, wie die Sitze des Bundesrathes an einer und derseiben Langseite des Saales sich befinden, während die Sitze der Abgeordne⸗ ten sich davor in Form eines Halbkreises gruppiren, dessen Centrum das Redepult bildet. Der Platz des Präsidenten ist so nahe an die Saalwand gerückt, daß hinter demselben ein besonderer kleiner Korridor zur bequemen Kommunikation ausgebaut werden mußte. Unmittelbar vor dem Rednerpulte, dessen Entfernung von dem nach- sten Redner nur 16 beträgt, ist in üblicher Weise der Plaß der Steno⸗ graphen angeordnet, vor diesem aber ein Tisch des Hauses, den in eingelegter Ardeit der Reichsadler und die Wappen der Reichsländer zieren. Die Zahl der Sitze für den Bundesraih, die zu beiden Seiten des Bureaus in je zwei Reihen und zwar in einer höchst vortheilbhaf⸗ ten schrägen Stellung angebracht sind, beträgt 44, die Zahl der Sitze für die Abgeordneten, abgesehen von den in den Ecken besind-⸗ lichen Dioans, 400. Die Breite eines Platzes, welcher mit einem gepolsterten und mit Leder überzogenen Klappsitze und mit einem verschließharen Pulte ausgerüstet ist, wurde dabei auf mindestens 2 Fuß, die Tiefe auf 37 Fuß bestimmt und das Prinzip mn g f , daß neben einem centralen Mittelgange so viel radiale Quergänge angelegt wurden, daß ein Abgeordneter beim Verlassen seines Sitzes höchstens an einem Nachbar vorbei zu passtren ** Diese Anordnung, durch welche die Gesammtzahl der Plätze in ieben keilförmige Hauptgruppen zerlegt worden ist, die in dem inne⸗ ren Halbkreise in einer Breite von zwei Plätzen auslaufen, macht neben ihren sonstigen Vorzügen auch eine sehr bequeme und uͤbersicht- liche Vertheilung der ein elnen Fraktionen möglich. Daß es jedem einzelnen Bundesrathsmitgtiede resp. Abgeordneten möglich ist, das ganze Haus zu übersehen und von allen Seiten gesehen zu werden, und daß unter diesen Umständen das Sprechen vom Platze, dem ja bekanntlich die Mehrzahl der Abgeordneten den Vorzag giebt, we⸗ sentlich erleichtert worden ist, darf wohl hervorgehoben werden. Eine besondere Aufmertsamkeit ist den Einrichtungen für Heizung, Ventilation und Beleuchtung gewidmet worden, und dürften die mit größter Sorgfalt getroffenen Vorrichtungen allen Erwartungen entsprechen Die Beleuchtung, speziell des Sitzungssaales, erfolgt einer- seits durch eine Anzahl von Ampeln, die an den Pilastern der Wände befestigt sind, hauptsächlich aber durch Erhellung des großen Ober- lichtes, über welchem 660 Gasflammen mit neusilbernen Reflektoren angebracht sind, die auf 12 Wagen vertheilt und am Tage zurückge⸗ schaben werden. Da während des Baues mehrfache Hinderungen in der Weiterführung eingetreten sind, die nur durch Geldopfer beseitigt werden konnter, wenn nicht der Bau ungebührlich verzögert werden sollte, so dürften die Anschlagskosten im Betrage von 170000 Thlrn. nicht genügen, doch läßt sich eine genaue Uebersicht über die Kosten nech nicht geben.

Kunst und Wissenschaft.

Im Verlage der Buchhandlung für Staatswissenschaften und Geschichte von Fr. Kortkampf in Berlin ist eine Ausführungs- Verordnung zu dem Militär-⸗-Penstons. Gesetz vom 27. Juni 1871 er- schienen, betreffend Verfahren bei Anmeldung von Pensions. und Unterstüßungs-Ansprüchen Jnvalider und deren Hinterbliebenen, vom 18. August 1871, init Rachweisung des pensionsfähigen Dienstein. kommend und der Pensionssaße für jede Offiz er- Charge und jedes Dienstalter im Landheer und der Kaiserlichen Marine.

Von der Urkundlichen Geschichte der Stadt Stendal von Ld. Götze (Stendal, 1870) sind bis jetzt zwei Lief. 96 S.) er— schienen. In denselben werden nach der »eine bistorisae Wanderung durch Stendal überschriebenen Einleitung, S. 1— 26, behandelt: das Dorf Stendal S. 27— 28, die Burg Stendal S. 29 - 30, die Ent. stehung und räumliche Entwickelung der Stadt S. 30 - 36, die ältesten

Bewohner S 37 39, das Emporblühen der Stadt unter den aska. nischen Markgrafen 1I51 1319 S 539-66, das äußere Bild * Stadt zu Anfang des 14 Jahrhunderts S. 66 69, städtische Ver. fassung (Stadtschulze und Schoppen, Nathmänner, andere städtische Beamte, Abgaben nnd Lasten) S. 69 96. Die Darstelluug gründet sich durchweg auf die Quellen insbesondere auf Urkunden, die unter dem . sind Das 1. Heft ist mit einer Ansicht von Stendal um dle Mitte des 16. Jahrhunderts lnach einem Gemälde von 1569, das zweite mit einer Abbildung des Rathhauses und des Rolands zu Stendal ausgestattet.

Die in Wien tagende Generalkonferenz der europäi. schen Gradm essung nahm in ihrer Sitzung vom 27. Se er u A. folgende Anträge an; Die Generalkonferenz hat mit größer Befrledi⸗

ung von den im August vorigen Jahrts von der internationalen Meter kommission gefaßten votläufigen Beschlüssen und von deren Billigung durch die französische Regierung Kenntniß genommen und spricht den Wunsch aus, daß die franzoöͤsische Regierung ihrer im vorigen Jahre gemachten Zusage gemäß die internatlonale Kommisston so bald als thunlich zur welteren Förderung der Angelegenheit wieder ein. berufen möge. Die Generalversammlung wolle an die Köani liche Regierung von Großbritannien das Ansuchen stellen, auf der Insel Helgoland einen registrirenden Pegel aufstellen zu lassen. Endlich die Erneuerung des schon im Jahre 1864 von der Konferenz fest— n n Beschlusses, dahin lautend: daß die an das Meer grenzen— en Staaten welche sich bei der europaäischen Gradmesfung bethelligen, dringend ersucht werden sollen, an möglichst vielen Punkten ihrer Küsten durch registtirende Apparate die mittlere Söhe des Meeres festzustellen. »Und speziell die Kommissaäre diefer Staaten werden auf⸗ gefordert, der permanenten Kommission noch voꝛ ihrem näckstjährigen Zusammentritte Mittheilungen über den Stand dieser Angelegenheit

zu machen. Verkehrs⸗Anstalten.

Breslau, 29. September. Die auf heute anberaumte ordent. liche Generalversammlung der Oberschlesischen Eisenbahngesellschaft hat unter sehr zablreicher Betheiligung stangefunden Die Anträge der Gesellschaftsvorstände, Ausdehnung des Unternehmens der Sesell. schaft auf den Bau und Betrieb einer Lokomotivtahn nach Gleiwitz, sowie Abänderung der Bestimmung des 17. Statuten ⸗Nachtrages be— treffend wurden einßimmig angenommen. Dagegen wurde der An- trag: -Die Versammlung der Oberschlesischen Eisenbahngefellschaft wolle dabin wirken, daß vom laufenden Jahre (1871) ab dem Fiskus die sogenannte Superdividende nur von dem Stammaknenkapital Lit. A. und B. mit 6 303 100 Thlr. überwiesen werden mit 495 gegen 301 Stimmen abgelehnt

Wie aus Mannheim berichtet wird, beabsichtigt die Cöln= Düssel dorfer Dampfschiffahrts Gesellschaft, die seit 1855 wegen man- gelnder Rentabilität eingestellten Fabrten nach Straßburg wieder aufzunehmen, und läßt gegenwärtig die dazu nöthigen Vorarbeiten an= ellen. Es sind zunächst zwei der flacheren kleineren Boote in Aus. sicht genommen. Ob der regelmäßige Dienst noch in diesem Jahre oder erst mit Wiedereröffnung der Schiffahrt im nächsten Jahre be— ginnen wird, hängt vom Wasserstand und der Witterung ab. Das Wahrscheinlichere ist, daß die Fahrten mit dem nächsten Frühjahr beginnen werden, und zwar so, daß täglich ein Beot von Mannheim auf und von Straßburg abwärts gehen wird. ;

Telegraphische Witternmnmgsherti enter. 30. September. * Temp. Rb * Allgenis * 6m R. v. M. Win. nin n ne

5,8 1,8 N., still. bezogen.)

5.4 —2, 1 S., s. schwach. bedeckt 5,2 , 2 80., sehwach. bew., Regen. Stettin.... 57 - 2, 1 80., mãssig. bedeckt, Regen Euthus... 5.9 —, 8s SO., heftig. bed., Neht. Reg. Berlin... 3328 S8S39 *I, 2 S., sehwach. bedeckt. Dosen 6,0 144 O., 8. schw. trübe. Ratibor... 48 —2, s S., mãssig. halb heit., Neb. Zreslan 70 - 1, 1 8. mässig. bezogen. Torgau. 110 3.2 8W., lebhast. trübe.

122 4,1 SW. , 2. heftig. trübe. )

120 P24 SW., mässig. bedeckt.

,s 8s SW. , stark. trũbe.

6.2 O., lebhaft. trübe, Regen. W., s. schwach. bedeckt. 3

O.. s. lebh. bedeckt.]

SSVW., mässig. trũbe.

SMW., lebhaft. bedeckt, Regen

SW., mässig. bewölkt.

S W., lebhaft. bewölkt.)

NVW. , schwach. heiter.

N., sehwach. heiter. )

NO., schwach. Regen.

SU., schwach. bewölkt.

SW-, mässig. NW., s. schw. heiter.

S8 W., lebhaft. bewölkt.) OsSO., mässig. *

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Weler Hef 333 Wihel⸗ k 33] 8 Zremen. 331, Tererlenektr. 330, o Brũssel .. 3319 Haparanda 333 3 Stockholm. 335. s Skudesnãs. 330. Gröningen 331,2 Helder. 330,7 Hörnesand 334,9 Christians. 335,7 Helsingõr . ö.

Frederkek! - go, mens. 29

) Trübe, Regen. ) Gestern regnerisch. “) Gestern, gestern Regen. Regen. Gestern Abend Nebel. ) Regen in Intervallen. ) Bestern Regen. Mar S0. Min. ,. 7) Gestern Abend Regen.

TY D C 5 * D916

Y. Strom S. Gestern NW. lebhaft. Strom S. ) Regen, Nach- mittag NNO. massig.

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effe u tlicher Anzeiger.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. Proklama. Der Kaufmann Selmar Gottschalkson aus

Frenz. Buchholz bei Bei lin, gebürtig aus Braunsberg, 29 Jahre alt,

mesaischer Konfesston, welcher durch das Erkenntniß vom 16. Oktober 186, wegen Urkundenfälichung zu einer Gefängnißstrafe von einem Jahre, einer Geldstrafe von 50 Thlr, welcher im Unrvermögensfalle eine einmonatliche Gefängnißstrafe zu substituiren verurtheilt worden ist, hat nicht ermittelt werden können. Es wird ersucht, denselben im Betretung falle zu verhaften und an die nächste Gerichts behörde ab⸗ zuliefern, welche hierdurch ersucht wird, die Reststrafe von 335 Tagen und 3 Stunden zu vollstrecken und hiervon uns Nachricht zu geben. Königsberg i Pe, den 20 September 1871. Königliches Stadtgericht Eiste Abtheilung.

Oeffentliche Vorladung. Die nachbenannten Militärpsflich= tigen: 1) der Tagelöbnersohn Carl Friedrich Hildebrandt aus Neu— bardenberg, geboren am 26. Januar 1817, 2) der Maurer Friedrchͥ August Richter aus Neu. Langjow, geb. am 29 Juni 1847 3 der Schlosser Wilhelm Mieckley aus Letschin, geboren am 26. Juli 1847 und 4) der Arbeiter Conrad Heinrich Dümke aus Seelow, geb. am 18 April 1847, sind von der Königlichen Staatsanwaltschaft zu Cüstrin unterm 10. August er. angeklagt, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte dadurch zu entziehen ge⸗ sucht haben, daß sie ohne Erlaubniß entweder das Bundesgebiet ver ˖ lassen zu haben, oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außer⸗ halb des Bundesgebietes aufhalten, und ist der halb gegen dieselben durch Beschluß des unterzeichneten Gerichts vom 8. d. M. auf Grund des 5 16 St. G B. und §. 16 des Gefetzes vom 10. März 1856 die Untersuchung eröffnet und ein Termin zur mündlichen Verhandlung und Enischeidung der Sache auf den 25 Januar 1372, Var- mittags 12 Uhr, im Sitzungssaale des hiesigen Gerichtsgebäudes anberaumt. Zu diesem Termine werden die vorgenannten Ange⸗ klagten hierdurch öffentlich vorgeladen mit der Aufforderung, in dem⸗ selben zur bestimmten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Verthei⸗ digung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu brinzen, oder solche so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben her⸗ beigeschafft werden können Im Fall des Ausbleibens wird in con- tumaciam mit Untersuchung und Enitscheidung gegen die Angeklazten verfahren werden. Seelow, den 10. September 1871.

Königliche Kreisgerichts - Deputation.

Ediktal- Citation. Die nachbenannten 44 Heerespflichtigen: I) Wilhelm Herrmann Carl Reich alias Reck aus Sipiory, geb am 8. Mai 1847, 27) Gustav Adolf v. Kownacki aus Gnesen, geb. am 4. Auaust 1848, 3) Joseph Andrychowski aus Lubostron, geb. am 27. November 1818, 4 Gustav Herrmann Krahn aus Mitrucin, geb. am 14 Mai 1819, 35 Michael Staszkiewicz aus Barcin, geb. am 28. August 1850, 6) Johann Beyer aus Dobieszewko, geb. am 21. Januar 1850, 7) Franz Slaboszewski aus Dobieszewko, gebe am 25. August 1850, 8; Igznac Dobecki aus Iwno geb. am 31 Jmuar 1850, 9 Jacob Kajser aus Malice, geb am 2. Juli 1850, 19 Joseph Kaͤbajki Aus Tupadly, geb. am 9. März 1850, 11) August Luedtke aus Zurawia, geb. am 3. August 1850, 12) Andregs Nowak aus Bialoblott, geb am 5. Oktober jSös0, 13) Johann Chodzins i aus Sadlogosc, geb. am 8. Juli 1850, 14 Paul Totynskti aus Smozor— zewo, geb am 28. Dezember 1860. 15) Joseph Rosachacki aus Jodownik, geb. am 31. Dezember 1850, 16 Christophamiehlke aus Brzystorzystem, geb. am 25. April 1850, 17) Michael Vutowskfi aus Chraplewo, geb. am 10. August 1850, 18 Carl Albert Sach aus Cięszkowo, geb. am 10 März 1850, 19) Heinrich Back aus Godzi⸗ mitz, geb. am 17. November 1850, 20 Wojciech Rzyka aus Obrona- lesna, geb. am 263 März 1850, 21 Carl Gustav Nietert aus Schott land, geboren am 17. Sktober 1850, 22) Thomas Golab aus Sar-

binowo, geb. am 30. Dezember 1850, 23) Friedrich Wilhelm Lieske

aus Smolnik, geb. am 26. Juni 1850, 24) Michael Gustav Guderian aus Smolnik, geb. am 4 September 1850, 25) Eduard Herrmann Schilling aus Stanislawke, geb. am 3. März 1850, 26 Andreas Gorski aus Wonsosz, geb. am 18. Juni 1850, 27) Lukas Galecki aus Bo(ejewiezti, geb am 29. September 1850, 28) August Ferdinand Grünig aus Chomiaza, geb., am 17. Februar 1850, 29 Wladyslaus Brzykzy aus Januszkswo

geb. am A. Juni 18506, 30 Michaei Bylsti aus Wi

lorowo, geb. am 29. August 1850, 31) Andreas Strominski aus Woycin, geb. am 21. August 1850. 32 Max Theodor Rosenau aus Same czyn, geb. am 16 Februar 1851, 33) Adam Ferdinand Schoeneck aus Kornelius, geb. am 25. Juni 1851. 34 Ernst Manthey aus An tonlewo, geb. am 8. März 1851, 35) August Emil Kempf aus Bä⸗ renbruch, geb. am 6 Mai 1851, 36) Rudolf Friedrich Jeschke aus Virken, geb. am 9. Oktober 1851, 37) Heinrich Erdmann aus Dom⸗ browko, geboren am 13 Januar 1851. 38) Johann Mentlowefi aus Mycielin, geb. am 12. JIcnuar 1851, 39) Earl Gustav Guderian aus Schottland, geb. am 5. Februar 1851, 40) Gustav Schendel aus Groß Slonawy, geb. am 2. Januar 1851, 41) Friedrich Wilhelm Stern aus Groß Slonawy, geb. am 23. März 1851, 42) Gustav Adolf Fischer aus Groß Stonawy, geb. am 5. April 1851, 43) Julius Bursch aus Groß Slonawy, geb. am 10 November 1851, 44 Si- mon Gonek aus Zaleste, geb. am 15. Ottober 1851, haben sich nach der Bescheinigung der Königlichen Regierung zu Bromberg vom 22. Juli 1871 zu den von den Verwaltungsbehorden angeordneten Revssionen nicht gestellt, ihr Aufenthalt im Iniande ist nicht zu er⸗

mitteln, die angestellten Erkundigungen danach haben auch keine Um- stände ergeben, welche die Annahme ausschließen, das die Heeres pflich⸗ tigen die Königlichen Lande ohne Erlaubniß verlassen und sich da— durch dem Eintritt in den Dienst des stchenden Herres zu entziehen gesucht haben Auf Grund des § 110 des Strafgescktuches hat deshalb die Königl. Staatsanwaltschaft Unterm 2. August 1871 gegen die oben⸗ benannten 44 militärpflichtigen Personen die Antlage erkbeben und es ist in Folge dessen gegen dieselben durch Beschluß des unterzeichneten Gerichis vom deutigen Tage wegen des gedachten Vergehens die Un teisuchung ersffnet und zum öffentlichen mündlichen Verfahren der Sache ein Termin auf den 5. Janugr 1872, Vorm 9 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumt worden, zu welchem die oben⸗ benannten 44 Militärpflichtigen nit der Aufforderung, zur festgesetzten Stande zu erscheinen, und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Be— weismittel wit zur Stelle zu bringen, oder selhe dem Gerichte so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbei— geschafft werden können, und unter der Verwarnung vorgeladen wer⸗ den, daß gegen die Ausbleibenden mit der Untersuchung und En schä⸗ dung der Sache in contumaciam verfahren werden wird. Schuabin, 15. September 1871. Königliches Kreisgericht. Abtheilung J.

Ediktal⸗Citation. Die nachbenannten 31 Heerespflichtigen:

IR Adalbert Felmann aus Godzimirz, geb. am 2. April 1818 katto⸗ lisch, 7) Stepban Pokrandt aus Ezin, geb. am 11. November 1849, evangelisch, 3) Michael Niespodziany aus Chwaliszewo, geb. am 5. August 1849, katholisch, 4 Carl Joseph Flatow aus Szezepiee, geb. am 4. Juli 1849, kathelisch, 5 Josepb Keczorowski aus Kompie, geb. am 25. Februar 1849, katholisch, 6 Anton Matuszewski aus Glem- bocz k, geb. am 10. November 1849, kathelisch, 7 Telesphor Or⸗ lows ki aus Chwaliszewe, geb. am 1. Januar 1850, katholisch, 8) Felix Brsykey aus Jadownik, geb. am 20. Mai 1850, katdolisich, 9) Veter Lewandowski aus Mami, geb. am 18. April 1850, katbolisch, 10 Mathias Troinski aus Piechcin, geb am 25. Februar 1850, ka⸗ tholisch, 1) Martin Leszezunski aus Sädlogesc, geb. am 22. Sptem- ber 1850, katholisch, 12) Johann Zdrojewski aus Zalesie, geb am 25. Mai 1850, katboh sch, 13) Anton Olszewski aus Kierzkowo, geb. am 17. Januar 1850, katbol isch, 14) Johann Malkowski aus Kierzkowo, geb. am 10. Juni 18590, katholisch, 15) Michael Choörowski aus Kierzkowo, geb. am 10. September 1850, katholisch, ig) Michael Klat aus Kierzkowo, geb. am 19 September 1850, katholisch, 17) Johann Kempka aus Smeoguszewo, geb. an: 22. Juni 1850, fatholisch, 18) Martin Donezewski aus Bielawy, geb. am 12. Dezember 1850, ka—⸗ tholisch, 19) Wawrzyn Citsielki aus Brzyskerzystew, geb. am 18. Juli 1850 katholisch, 20 Jicob Koszunski aus Bizyskorzystem, geb. am 19. Juli 1850 katbolisch, 21) Michael Smiejiel aus Brzys⸗ forzvstew, geb. am 3. September 1850, kathelisch, 22 Johann Mi⸗ chael Tabatt aus Chomentowo, geb. am 28. Mai 1850, evLangel 23) Peter Sojka aus Redennce, geb. am 3. Juni 1850, tatholisch, 23) Vin cent Pakula aus Redlowo, geb. am 18. Mai 1850, kath el sch, 25) Jacob Kusz aus Szaradowo, geb. den 4 Zuli 1850, katholisch, 26 Martin Kösmatka aus Siaradowo, geb. am 17. Otltober 1850, kaiholisch, 27) Joseph Kozlowski aus Wieszki, geb. am 25. Februar 1850, katholisch, 23) Constantin Skibinskti aus Zalesie, geboren am 7. November 1850, katholisch, 29) Ludwig Hoffmann aus Chomiagza, geb. am 7. Januar 1850, katholisch, 30 Wladislaus Wesolowski aus Wojcin, geb. am 8 Juni 1850, katbolisch, 31) Roman Pawlicki aus Schubin, geb. am 26 Februar 1851, katholisch, haben sich nach der Bescheiniguag der Königlichen Regierung zu Bromberg vom 15. August 1871 zu den von den Verwaltungs behörden angeordneten Revisienen nicht gestellt, ihr Aufenthalt im Inlande ist nicht zu ermitteln, die angestellten Erkundigungen danach haben auch keine Umstände ergeben, welche die Annahme ausschließen, daß die Heerespflichtigen die König lichen Lande ohne Erlaubniß verlassen und sich dadurch dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres zu entziehen gesücht haben. Auf Grund des §. 110 des Strafgesetzbuchs hat deshalb die Königliche Staats anwaltschaft unterm 23. August 1871 gegen die oben benannten 31 militärpflichtigen Petsonen die Anklage erhoben und es ist in Folge dessen gegen dieselben durch Beschluß des unterzeichneten Gerichts vom heütigen Tage wegen des gedachten Vergehens die Untersuchung er— öffnet und zur öffentlichen mündlichen Verhandlung der Sache ein Termin auf den 5. Januar 1872, Vormittags 9 Uhr, an tesiger Gerichtsstelle anberaumt worden, zu welchem die oben benannten 31 Militärpflichtigen mit der Aufforderung, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche dem Gerichte so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie nech zu dem⸗ selben herbeigeschafft werden können, und unter der Verwarnung vor— geladen werden, daß gegen die Ausbleibenden mit der Untersuchung und Entscheidung der Sache in contumaciam verfahren werden wird.

Schubin, den 15. September 1871. Königliches Kreisgericht. Abtheilung J.

Handels⸗Register. Handels⸗Register des Königl. Stadtgerichts zu Berlin. In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 2365 die hiesige

andelsgesellschaft in Firma: ' . ö Simon & Roestel

vermerkt steht, ist heute eingetragen: