2850 ᷣ 79 und Verkehr und für Rechnungswesen hielten heute
Allerhöchster Erlaß vom 14 Oktober 13871 — betreffend die . für den Bau elner für den Lokomotivbetrieb 4 einzurichtenden Zweigbahn von Borsigwerk zum Anschluß an
die Linie Beuthen-⸗Gleiwitz der Oberschlesischen Eisenbahn.
Ich will auf Ihren Bericht vom 9. Oktober d. J. zu dem von dem Geheimen Kommerzien⸗Rath Borsig in Berlin beabsichtigten Bau einer für den Lokomotivhetrieb einzurichtenden Zweigbahn von Borsigiperk zum Anschluß an die Linie Beuthen Gleiwitz der Oberschlesischen Eisenbahn nach dem Mir vorgelegten Plane hierdurch Meine Genehmigung unter der Bedingung ertheilen, daß anderen Unternehmern sowohl der Anschluß an die projek⸗ tirte Bahn mittelst Zweigbahnen, als auch die Benutzung der ersteren gegen zu vereinbarende, eventuell von Ihnen festzu setzende Fracht oder Bahngeldsaße vorbehalten bleibt. isl bestimme Ich, daß die in dem Gesetze über die Eisenbahn Unter nehmungen vom 3. Rovember 1838 ergangenen Vorschriften, insbesondere diejenigen über die Expropriation und das Recht zur vorübergehenden Benutzung fremder Grundstücke auf dieses Unternehmen Anwendung sinden. — Dieser Erlaß ist durch die Gesetz Sammlung zu veroffentlichen. 9
Berlin, den 14. Oktober 1871. ö
Wi lbelm.
W den Minister für Handel, Gewerbe und 6ffentliche Arbeiten.
Ju st iz Min isterium.
Dem Rechtsanwalt und Notar Sch lep ps in Prötuls ist die Verlegung seines Wohnsitzes nach Memel gestattet worden.
Minister kum der serstl chen Unterrichts, un d Medizinal Angelegenheiten.
Der Provinzial⸗Schulrath Dr. Gandtner ist dem Pro⸗ vinzial⸗Schulkollegium zu Berlin überwiesen worden.
Finanz⸗Mi ni sterium.
Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 144. Königl. preußischer Klassen Lotterie fiel 1 Hauptgewinn von 10,000 Thlr. auf Nr. 93,067. 2 Gewinne von 5000 Thlr, sielen auf Nr. 9300 und 26405. 1 Gewinn von 2000 Thlr. fiel auf Nr. 21,399.
36 Gewinne von 1000 Thlr. fielen auf Nr. 1138. 6122. S513. 10,855. 124469. 145684. 17,202. 18981. 28404. 29, 249. 30,151. 35,849. 36,416. 42,963. 43,362. 45,224. 45,773. 448, 288. 49,840. 51,996. 53,864. 55.007. 56,019. 56,523. 66,151. 714151.
ö ae, ,, = no = oa, eaa- Go, g., COQ, oO 40. G nnd hh G,,
48 Gewinne von 500 Thlr. auf Nr. 4389. 9725. 10,3529, 1228. 13,267. 14,0937. 14,848. 15457. 15,916. 16,094. 18,494. 19,953. 23,449. 25,221. 265,526. 30,281. 333368. 34452. 37,771. 10639. 423355. 46,688. 509 896. Hl,931. 54,591. 55,215. 56,612. 5S⸗é243. 58,622. 59,943. 59, 225. 6M 021. 60,5965. 60,776. 71,081. 3/95. 741625. 5191. 75-472. 79,161. S2, 337. S2 404. S3, 279. 88,874. 90,586. 91,865. 92421 und 9g3. 616.
62 Gewinne von 2090 Thlr. auf Rr. 1767. 1815. 4308. 574. 9355. 10729. 133546. 135745. 14318. 15,318. 16,542. 172I7. 18016. 19,149. 21,453. 23,029. 28,541. 29,784. 33,509. 34,327. 34,454. 35,939. 35,0943. 35,079. 36,8735. 38 361. 38,593. 44,3329. 46,186. 47,378. 52, 126. 54,458. 59,111. 62085. 63,055. 63816. 63,928. 64,306. 65,705. 66,693. 67 845. 68, 167. 69,995. 0,187. J0, 213. 71,957. 72,351. 72,958. 76,493. 78346. 81,711. 8.3099. S3 999. 89 066. 89, 115. 90, 143. 90474. 92, 341. 93, 264. 93.613. 943775 u. 94,928.
Berlin, den 26. Oktober 1871. Königlich Preußische General ⸗Lotterie⸗Direktion.
Nichtamtliches.
Dentsches Re ich.
Preußen. Berlin, 26. Oktober. Se. Majestät der Kaiser und König empfingen heute Vormittag 93 Uhr Allerhöchstihren e n , . General der Infanterie von Bonin, nahmen hierauf den Vortrag des Ober⸗Haus und Hofmarschalls Grafen Pückler entgegen und arbeiteten dann mit dem Kriegs-⸗Minister Grafen von Roon und dem Obersten von Albedyll bis 112 Uhr.
Um 12 Uhr fanden die gewöhnlichen militärischen Mel⸗ dungen statt.
Um 3 Uhr begaben Se. Majestät Allerhöchstsich mittelst Extrazuges zur Jagd nach der Garbe.
am 12. d. M. abgeschlossene Konvention mit F
wurde. Nach einer kurzen Replik de
— Den Schluß der gestrigen neunten Sitzung des Reichstages bildete die erste und zweite Berathung über die ran krei die von dem Reichskanzler Fhrsten Bit mar ck där une h, gehende Motipirung (siehe Reichstggsve 6 eingeleitet rze Abg. Richter wur die Vorlage ohne weitere Diskussion in ihren einzeinen in
12 Uhr anberaumt.
machung wegen Einrichtung eines besondern Dienstes zur
Otkupations-Armee in Frankreich in der Richtung nach der Heimath, sind folgende
offene Inhal
stempel bedruckt sein, und, sofern
werden kann.
schluß bequem angebracht Das Porto ist bei der J entrichten und von der Einlieferung ⸗Po
Danach sind zu erheben: J. f
Lothringen: für jedes Pfund 1 Sgr., mindestens jedoch
Br, , n
gebiete: 1) für die Beförderungsstrecke durch Frankreich und
. . Lothringen 1 Sgr. pro Pfund, als Minimum Sgr.,
3. Rheinprovinz und Westfalens: 411 n .
amtliche Abfertigung der einzelnen Packete geschehen. — Die mit dem Courler⸗
verspätet hier eingetroffen. . Rath Alexander Mendelssohn im 74. Lebens jahre.
Reise nach Schloß Heinrichau die hiestge Stadt.
Sachsen. Dresden, 25. Oktober.
Braunschweig ist heute früh nach Blankenburg abgereist.
d. Mts. brachten der Großherzog und die Großh
der Fürstin von Hohenzollern⸗Sigmaringen auf der Weinburg
von Hofmaler Pecht daselbst ausgeführt worden
— Der Aus schuß des Bundesrathes für Handel und Verkehr, sowie die vereinigten Ausschüsse desselben für
schule und Fortbildungsschule in Constanz.
graphen angenommen, und die nächste Sitzung auf Freitag ;
DW Im Anschluß an die gestern veröffentlicht: Bekannt. ö. Beförderung von Privatßäckereien von der deutschen .
edingungen für die Annahme dei; Päckereien festgestellt worden: I) Aldressirung und Signirung. Die Packete müssen mit der vollstaͤndigen Adresse des Empfän. gers 3 hf auch muß denselben ein Begleitbrief und elne Alls Hellargtion. beigegeben fein Die Vehlen müssen, insoweit die Absender zu den nicht im Offizierrangt stehenden Militärs rnd Beamten — 2 mit dem Soldaten. die Absender im Offizierrange stehen Coder Ciwilbegmte sind, die Bezeichnung des Absenderz nach Namen und Charge, bezw. Dienstcharatter tragen. Y Gewicht. Das Gewicht der Päckereien wird auf 19 Pfund als Maximum festgesetzt. 3) Verpackung muß recht dauerhast und fest sein. Auch ist darauf zu halten, daß die Packete in einer solchen Form eingeliefert werden, daß der . orto,. n , , vom Absender anstalt durch Auf leben von Freimarken auf den Begleitbrief zu verrechnen. Bei der Erhebung des Frankos kommt die für den Packetverkehr von Elsaß und Lothringen hestehende Taze zur Anwendung, ür Packete nach Elsaß und
Packete nach dem Norddeutschen Post,
N. das Norddeutsche — bezw. das Porto des Wechselver kehrs = nach dem Sechs. Zonen ⸗Tarife. Als Taygrenzpuntte gelten. für Sendungen aus und nach den Qber-Postdirektionshezirle orbach, für Sendungen nisen übrigen Bezirken Storddeutschlands: Straß. n Betreff des Expeditionsverfahrens sind die Filz. Postanstalten mit besonderer Instruktion versehen worden. Im Allgemeinen wird bemerkt, daß die nach dem Norddeutschen Postgebiete gerichteten Päckexeien, mit den Begleitbriefen zu gleich, zunächst in verschlossenen Säcken auf das Postamt in . Frankfurt a. M. zu leiten sind, bei welchem dann die weitere . Behandlung, einschließlich der Beklebung mit dem Eisenbahn. stationszettel zu erfolgen hat. Ebendaselbst wird auch die zoll.
Zuge aus Eöln über Minden ö um 735 Uhr Vormittags fällige Post ist 1 Stunde 5 Minuten .
— Gestern Abend starb hier der Königliche Geheime Kom— .
Strehlen, 25. Oktober. Der Großherzog von Sach ⸗ sen⸗Weimar passirte gestern Nachmittag 33 Uhr auf der .
Der ger zog von
Baden. Karlsruhe, 24. Oktober. Ueber den Aufent⸗ halt der Großherzoglichen Familie auf Schloß Mainau kom men der »Karlsr. Itg.“ folgende Nachrichten zu: Den 9. . erzogin in Kirchberg zu, woselbst der Geburtstag der Prinzessin Wilhelm . gefeiert wurde. Am 19. fuhren Ihre Königliche Hoheiten nach Meersburg, besichtigten eingehend das dortige Großherzoglicht Taubstummen⸗Institut und wohnten den Unterrichtsstunden be; Am 29. statteten dieselben einen Besuch bei dem Fürsten und
bei Rorschach ab. Am 21. begaben sich die Höchsten Herrschaften ö. nach Constanz, besichtigten die Bilder im oi n , . ö.
nd, und nahmen die sogenannte Macairesche Insel und das neu erbaute städtische Spital bei Petershausen in Augenschein. Am 22. kam J. die Prinzessin Wilhelm zum Besuch auf die Mainau. Den 23. widmete die Großherzogin der Besichtigung der Mädchen!
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Mecklenburg ⸗ Schwerin, 24 Oktober. Auf die Peti⸗ tion der Magistrate von 16 mecklenburg ⸗schwerinschen Städten wegen Reform der Landesverfassung, ist an dieselben folgendes Großherzogliches Reskript ergangen:
» Friedrich Franz, von Gottes Gnaden 2c. Auf die von euch und den Magisraten zu Dömitz, Gnoien, Güstrow, Laage, Marlom', Neukalen, Parchim, Ribnitz, Röbel, Schwerin, Stavenhagen, Teterow, Waren, Warin. Wigmar, Wittenburg vollzogenen Verträge wegen Reform der bestehenden Landesverfassung einen auf die Sache ein- gehenden wel deid euch zu ertheilen müssen Wir Bedenken tragen, da Wir über Modifitationen der bestehenden Landes verfassung, selbst⸗ verständlich nach gepflogener hausvertragsmäßiger Kommunikatign mit Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzög von Mecklenburg · Strelißz, nur mit Unsern getreuen Ständen in Verhandlung treten können; Wir stehen jedoch nicht an, euch darauf hinzuweisen, wie schon mit der Gemeinde: Ordnung von 1865 beginnende Organisationen in Un- serem Domanium eingeleitet und noch jetzt in Ausführung begriffen sind; um nach Vollendung derselben auch dieses Gebiet in allen Be— ziehungen unter die allgemeine Gesktzgzebung stellen zu können, und , . . ,, r, , , über Unsere weiteren ichten Unsere Vor ge zugehen lassen. Gegeben Unser Staats Ministerium. Schwerin, 9. . ls, .
Braunschweig. Braunschweig, 25. Ottober. Am 22. d. M. überbrachte im Auftrage Sr. Hoheit des Herzogs
der Hof Jaägermeister Veltheim Sr. Majest at dem Deutschen Kaiser in Berlin eine Einladung zur Jagd nach Blanken— burg. — Der Herzog trifft, dem Vernehmen nach, heute in n,, ein; Se. Majestät der Kaiser wird dort am 36. d. erwartet.
Sen j. L. Gera, 25. Oktober. Der Fürst hat die Einberufung des Landtags auf Dienstag, den 31. Oktober d. J, angeordnet. An diesem Tage wird Müttags 12 Uhr Gottes— dienst in der Kirche des Schlosses Osterstein abgehalten werden ö dann die Eröffnung des Landtags durch den Fürsten statt ·
nden.
Lübeck, 24. Oktober. Die Bürgerschaft hat den vom Senat vorgelegten Gesetzentwurf wegen Erhöhung und Ver— längerung der Aceise abgelehnt und dagegen den Wunsch aus— , diese Verbrauchssteuer möglichst bald ganz abgeschafft zu sehen.
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 25. Oktober. Das Oesterreichische Journal meldet über die gegenwärtige politische Situation Folgendes: Obgleich eine formelle Entscheidung des Kaisers noch nicht erfolgte, so ist kaum zu bezweifeln, daß die Aus⸗ gleichspolitik als aufgegeben betrachtet werden müsse. Das von dem Reichs -Ministerium und dem Grafen Andrassy redigirte Antwortsreskript auf die Adresse des böhmischen Landtages, wird sowohl vom Ministerium Hohenwart wie von den hier anwesenden czechischen Parteiführern für unannehmbar erklärt. Seitens letzterer ist eine motivirte Erwiderung zu erwarten, welche die Nichtbeschickung des Reichsrathes Seitens des böhmi⸗ schen Landtages in Aussicht stellt. Das genannte Journal deutet an, daß die Demisston des Ministeriums Hohenwart für diese Eventualität zu erwarten sei. .
Linz, 24. Oktober. Das von der oberösterreichischen Land— tagsversammlung beschlossene Gesetz, den Mandatsverlust der , , n. betreffend, hat die Kaiserliche Sanktion erhalten.
. Agram, 19. Oktober. Bisher wurden sieben Auf⸗ ständische kriegsrechtlich erschossen.
Schweiz. Bern, 25. Oktober. Nach neuen, dem schweize— rischen Gesanbten in Berlin ertheilten Instruktionen wird der⸗ selbe zum eventuellen Abschlusse eines Vertrages, bezüglich der Subvention für den Bau der Gotthardbahn, auf Grundlage der Bestimmungen des Vertrages zwischen der Schweiz und Italien ermächtigt.
Italien. Ro m, 25. Oktober. Wie das Giornale di Roma⸗ meldet, haben die hiesigen Arbeitervereine beschlossen, an dem im November stattfindenden Arbeiter⸗Kongreß nicht theilzuneh— men, da das Programm zu diesem Kongreß für die Inter— nationale günstig lautet. — Der diesseitige Gesandte in St. Peters⸗ burg, Marchese C. di Bella Caracciolo, wird hier erwartet.
— Die »Italia militare« bringt mehrere Erlasse, guf die Reorganisation der Artillerie bezüglich. 50 Compagnien sind auf 40 heruntergesetzt, die Feld⸗Batterien dagegen von 80 auf 99 erhöht. In bemseiben Blatte veroffentlicht der Kriegs Minister auch eine Bestimmung über den Eintritt der Freiwilli= gen und die Bedingungen, unter welchen denselben ein Auf— schub gestattet wird.
Brindisi, 25. Oktober. Das brasilianische Kaiserpaar ist nach Aegypten abgercist: ö
Türkei. Kon stan tinop el, 26. Oktober. Der Sultan hat die Verringerung der Civil liste um 40 Millionen Piaster genehmigt. Die Zahl der Muschtrs (General⸗Feldmarschälle)
wird auf drei beschränkt. In Persien breitet sich der Aufstand gegen den Schah und deffen Regierung immer weiter aus, Hradubischan ist in voller Empörung.
— 25. Ottober. (W. T. B) Nach einer den hiesigen Journalen zugegangenen offiziellen Mittheilung wird durch Aufhebung überflüssiger Aemter und durch Unterdrückung der deni Polizei Ministerkum und der Präfetlur bisher zur Ver= fügung stehenden Fonds eine Ersparniß von jährlich 6 Millio⸗ nen Frez. erzielt. Die offizielle Mittheilung hebt ferner hervor, daß die Regierung noch weitere bedeutende Ersparungen herbei⸗ zuführen hoffe.
Rumänien. Bukare st, 25. Oktober. (W. T. B.) Der neu ernannte oͤsterreichisch ungarische Agent, Baron von Schlechta „wurde vom Fürsten in feierlicher Audienz empfan⸗ gen und überreichte demselben seine Akkreditive.
. Rußland und Polen. St. Petersburg, 24. Oktober. Für st Milan von Serbien ist am 22. Oktober in Livadia eingetroffen, in dem für ihn eingerichteten Lokal im Palais von Orianda abgestiegen und wohnte, nachdem er sich dem Kaiser und der Kaiserin, sowie den Mitgliedern ber Kaiser—⸗ lichen Familie vorgestellt, hatte, dem Gottesdienst in der Kirche zu Livadia bei. . Nach der Russ. Ztg.“ würde der Kaiser mit der hohen Familie auf der Rückreise von Livadia nach St. Petersburg gegen den l. November in Moskau eintreffen.
= Am 20. Oktober verschied zu Walk in Livland der , , lutherischen Kirche Rußlands, Br. Karl Christian
Schweden and torwegen. Stockholm, 2. Oktober. An Stelle des abgetretenen Sibbern ist 3. Artillcti⸗ Oberst⸗
Lieutenant Kjerulf zum norwegischen Staats ⸗Minister ernannt worden.
; Amerika. Berichten aus Rio de Janeiro vom 28. September zufolge, die in Lissabon am 9. Oktoher ein⸗ gegangen, hat der Sengt jn ferne ain .. September abge⸗ haltenen Sitzung den Gesetzentwurf, betreffend die Sklaven⸗ emanzipation, genehmigt. Derselbe wird binnen wenigen Tagen Gesetzeskraft erlangen. — Die Zuschläge auf die Eingangszöͤlle für das Jahr 1877 wurden auf 28 resp. 21 Prozent ermäßigt.
Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau. Wien, Donnerstag, 26. Oktober. Die hiesigen Morgen⸗ hlätter bringen übereinstimmend die Mittheilung, daß die innere Krisis zu Gunsten der Reichs⸗-Minister entschieden wurde und die Demissiton des Kabinets Hohenwart bevorstehe. — Dem »Wanderer« zufolge seien die Czechenführer und Graf Hohen— wart darüber einig, daß das AÄntworts-Reskript den Ezechen nicht den Weg in den Reichsrath verschließen dürfe. Zu diesem Zwecke hätten sich die Czechenführer zu allen möglichen Kon— zessionen bereit gezeigt, namentlich darin, den von Seiten Un— garns gemachten Bedenken gerecht zu werden, so wie der Ver—⸗ fassungspartei auf ihrem eigenen Boden entgegenzukommen. Wien, Donnerstag, 26. Oktober. Das Telegraphen⸗Kor⸗ respondezbureau berichtigt die aus Graz eingegangene irr⸗ thümliche Nachricht über den Tod des Generals Benedek. Paris, Donnerstag, 26. Oktober. Von den wegen Be⸗ theiligung an dem letzten Aufstande verhafteten Personen sind bereits mehr als 10000 wieder in Freiheit gesetzt worden. — Die Geldnoth ist in steter Abnahme begriffen. . Paris, Donnerstag, 26. Oktober. Nachrichten aus Ajaccio
melden, daß es in der gestrigen Sitzung des Generalrathes,
welcher Prinz Napoleon nicht beiwohnte, zu lebhaften Auf⸗ tritten getommen sei. Die Anhänger des Prinzen legten gegen die Abhaltung der Sitzung Protest ein, indem sie erklärten, die Wahlen seien wegen der Anwesenheit des Geschwaders und der Truppen nicht frei zu Stande gekommen. Die bonapartistische Partei, welche nur über 14 Stimmen verfügte, verblieb in der Minderheit, worguf mehrere ihrer Anhänger den Sitzungssaal“ verließen. Die Wahl des Prinzen Napoleon ist, so weit die bisherigen Nachrichten reichen, noch nicht für gültig erklärt. Die Meldungen verschiedener Blätter über die beahsichtigte Ab—= reise des Prinzen nach Italien entbehrt bis jetzt der Bestätigung.
Paris, Donnerstag, 26. Oltober. Die Differenz mit Tunis ist vollkommen geschlichtet, da Frankreich die geforderte Genugthuung erhalten hat. — Die von englischen Blättern ge⸗ meldete Nachricht, daß in Folge der von der »Times« ver⸗ öffentlichten Erklärungen Napoleons die Obersten aufgefordert worden seien, Berichte über die Stimmung der Truppen zu erstatten, wird als völlig unbegründet bezeichnet. Es wurde in dieser Beziehung keinerlei Untersuchung angeordnet, — Der
Präsident Thiers hat gestern einer Sitzung der Academie fran⸗ gaise beigewohnt.